1847 / 270 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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2 é se viel Gewicht sie auf die Weh- genu bie Todoatte wien won, e” meistens französische, über den

klagen legen sollen, welche einige I ; in riesiger Ge- Kommunfamus unb Kadialimins, der 16S rer ehe und Uses mi ge iu pm Gee ine jederholen pflegen, so mögen sie nur 4 ernichtung bedrobe, é i tit vom 8, - Worte lesd; womit das Journal des ¿bats sein Bla innt: é i iedenartige E Da bie italienischen Angelegenheiten bei uns D A bensein perts rufen, und da wir angeklagt sind, da | Beurtheilungen hervorr! für wahr anzunehmen, in der Absicht, Jtalien zu einer gemäßigten Partei E für unsere, Pflicht, zwei Briefe zu veröffent- entzweien, so halten wt an uns gerichtet sind, die mit den i welche von hochgestellten Personen g : , : lden, en jenseits der Alpen sich vertraut zu machen, die beste Gelegenheit Sea Aus ihnen wird deutlich hervorgehen, ob in Jtalien wirklich ver- G / isti oder ob sie blos eine Geburt unserer Phantasie schiedene Parteien existiren, od E Eb arent Gerd isch sind, daneben wird man durch dieselben in Stan geseßt werden, zwischen dem Zustand in den Legationen, 1n welchen die gemäßigte Partei die Ober- hand hat, und zwischen Toscana einen Vergleich anzustellen, wo die Kom- munisten und die Radikalen, wie es wenigstens den Anschein hat, die Ober- hand haben, und wo einige populaire Demonstrationen hinreichen, das ganze and in Verwirrung zu stürzen,“ ¿ Ï i E „Wer sollte beim Lesen dieser Worte nicht meinen, wir lebten hier wie in der Hölle? Indessen können wir betheuern, daß nie eine Stadt so ru- hig war wie die unsrige. Wir haben sehr häufig in öffentlichen Blättern einer Nation, welche sih bescheidenerweise rühmt , allen übrigen in der Ci- vilisation voranzugehen, gelesen, daß, so oft das Volk durch ein Volksfest oder dur eine andere Veranlassung in Masse zusammenkomme, große mi- litairische Kräfte aufgeboten würden, um die öffentliche Ruhe zu überwachen. Und wir, die wir unter der Botmäßigkeit der Kommunisten und entwaffnet den Nadikalen gegenüberstehen, haben in dieser Stadt am zwölften Tage dieses Monats Gelegenheit gehabt, einen großen Theil von Toscana's Be- völkerung versammelt zu schen, um dem Fürsten ein Dankfest für die Bewilligung einer Bürgergarde zu bereiten, wobei uns nicht nur niht die mindeste Furcht anfiel, wo uns vielmehr das größte Vertrauen bescelte, als wohnten wir dem herzlichsten Familienfeste bei, Und in der That, es war ein fröhliches, einmüthiges , seltenes Fest, welches diese Stadt vor vier Tagen sah, zu welchem mehr als 70,000 Men- schen von außen zusammengeströmt waren, ohne daß man jene Waffen- Vorkehrungen sah, welche Volk und Fürst so häufig zur Unehre gereichen: vielmehr mußte man mit der lebhaftesten Freude die wenigen Soldaten die- ser Garnison bemerken, die sih mit einer ungeheuren Volksmenge vereinten und sh in brüderlicher Umarmung umschlungen hielten. Dies möge ge- nügen, auf die Verdächtigungen und Anklagen des Journals des Dé- bats zu antworten. Wer von uns lacht nicht, wenn er in dem Journal des Débats liest, daß das Journal Alba von dem Herrn .Mordini re- digirt werde? Wer von uns weiß nicht, daß der zweite Sohn des Herrn Emanuel Fenzi seit mehreren Monaten in Odessa wohnt? Aber die Korrespondenten des berühmten französishen Journals sont des persvnnes hant placées. Die können sih nicht irren. Und auf sie gestüht, schildert ein jo ernstes Journal ganz Europa einen friedlichen und einträhtigen Staat als läge er in Zerrüttung und sei eine Beute der Anarchie. Wenn das Journal des Débats Wohlgefallen daran fin- den sollte, Wünsche nach nüylihhen Reformen und verständigen Justitutio- nen mit Tumulten zu verwechseln, die man übrigens anderwärts zu dulden pflegt; wenn es über die Parteien bei uns urtheilen will, wie man wohl hinsichtlih anderer Nationen urtheilen könnte, so möge es wissen, daß es nicht nur weit von der Wahrheit sich entfernt, sondern auch aus einem Be- trogenen ein Betrüger wird. Nicht wir haben zu erzittern vor den Wir- fungen gewisser bösen Lehren, deren Namen wir nicht cinmal kennten, wenn er nicht zu uns über die Berge gekommen wäre. Nicht wir haben uns davor zu fürchten, daß tie Stimme der Journale die Völker zum Auf- ruhr rufe. Solche Journale bestehen unter uns nicht, können nicht be- stehen. Wir Alle wissen, daß diejer Staat, ‘wie viele andere in Jtalien, der Reformen, neuer Geseße bedürfe, aber wir wissen auch, daß man solche Reformen nur mit Uebereinstimmung des Fürsten erstrebt, und daß man die nenen Geseye vertrauensvoll von seiner weisen Vorsorge für das Volk und von der freien, redlichen und besonnenen Mitwirkung seiner Regierung er- warten darf. Desmegen höre das Journal des Débats mit scinen traurigen Prophezeiungen aufz möge cs künftig aus reineren Quellen \chöpfen, dann wird es schen, wie diejer edle Theil Jtaliens das Werk sci- ner Civilisation im schönsten Einklang zwischen Fürst und Volk fortsegt, welches leßtere wohl weiß und nie vergessen wird, daß die Staaten nur durch eine geregelte bürgerliche Weisheit eine bessere Gestalt erlangen und sich in Blüthe erhalten.“

Livorno, 17. Sept. Modena hat ohne vorherige Anzeige Truppen gegen die Gränze Toscana's gesandt und den Gränzverkehr sehr beengt, so daß keiner der Bewohner ohne Paß von Toscana über die modenesishe Gränze darf. Dies is für die Bewohner von Pietrasanta, die mit Massa in einem täglichen lebhaften Verkehr ste- hen, schr unbequem. Gestern \{chon wurden von hier Truppen nach Pietrasanta gesandt, um die Modeneser zu beobachten. Der Her- zog von Lucca hat scinen Staat verlassen und hält sih in Massa und Modena auf. Er hat eine Regentschaft cingeseßt, welche aus dem Präsidenten Marquis Mazza Rosa und den Staatsräthen besteht. Diese beschäftigt sih jeßt mit einem freieren Preßgeseb, mit dem Reglement der Bürger- Garde und der Ordnung des, wie es scheint, nit glänzenden Finanz = Zustandes.

Turin , 16. Sept. Die fast gleichzeitigen Bewegungen in Lucca, Livorno, Genua, Mailand, Messina 2c. deuten auf cine orga=- nisirte Leitung einer thätigen radikalen Partei hin, deren Zweck auf Beschleunigung der Revolution geht, die nah der Mcinung dieser Partei durch die Theilnahme der oberen Schichten der Gesellschaft núür gehemmt werden dürfte. | i;

Das Zerwürfniß mit Oesterreih wegen Verkehrs=- und Zoll-Ver= hältnissen ist auf dem Punkte, ausgeglichen zu werden. Der Vertrag von 1751 soll aufgehoben und mehrere wechselseitige Zugeständnisse in Zollsachen sollen gemacht , namentlich soll die Üebertaxe auf die sardinischen Weine wieder aufgehoben werden.

Neapel, 13. Sept. (N. -K,) Die Gazz. delle due Sicilie enthält Nachstehendes: „Da in den. lezten C aat die telegraphische Ver- bindung durch das schlechte Wetter unterbrochen war, so konnten wir keinen weiteren Bericht über die Ereignisse in Calabrien geben, wie wir jeßt thun indem wir den Jnhalt der an die Regierung gelangten Berichte bekannt machen. Nachdem die Aufständischen aus Reggio geflohen , . zerstreuten sie sich zuerst in den Gebirgen; nachdem sich darauf Einige von ihnen in Dietro Marina (\o nennt man den vom Jonischen Meere bespülten Bug der äußersten Apenninen) sich wieder gesammelt, glaubten sie sih erholen zu: können, indem sie sich auf drei kleine Gemeinden oder vielmehr Dörfer, von höchstens 6 bis 700 Seelen jedes, warfen, von welchen da sie zu demselben Distrilste oder zu dem benachbarten von Gerace gehör- ten, anzunehmen ist, daß sie einiges Einverständniß in denselben haiten. Inzwischen wendete sich der General Nunziante, welcher vom Könige in

rihtiger Voragussiht mit Truppen zur Beseßung der Straße von Monte-

leone abgeordnet worden war, um einerseits den nah Reggio gesandten Truppen als Reserve zu dienen , andererseits mit denen des Marschalls Stadella in Verbindung zu stehen, welcher, nachdem er mit den Räuber- banden (dieser glorreichen Hoffnung der Empörungen! ) fast zu Ende ge- fommen, sich an die Einmündung von Tiriolo in Calabria Ulteriore Se- conda begeben hatte General Nunziante also wendete sih auf diese Nachricht zur Linken nah Gerace hin, um die oben erwähnten Ausständi- schen anzugreifen, Bereits hatten die Einwohner dieses Hauptortes, welche cine folche Hülfe nicht erwarteten, sich zu mchreren Hunderten bewaffnet und, indem sie die Fahne des Königs aufpflanzten und seinen erlauchten Namen anriefen, sih zum Widerstand gegen jene Uebelberathenen gerüstet, Denn der öffentliche Geist in jenen Gegenden steht vollkommen im Einklang mit dem Sser der zur Aufrechterhaltung und Seerderfelluy der Nuhe iu den- selben bestimmten Truppen. Bei dieser Gelegenheit müssen wir der Tapfer- keit Erwähnung thun, welche der Unter -Jntendant und der Gendarmerie-

1884

Lieutenant von Gerace bewiesen. Kaum hatten sie erfahren, daß in der Gemeinde Bianco einige Gährung erregt worden, als sie in der Nacht vom Z3ten zum 4ten mit nur vier Gendarmen dorthin aufbrachen. Sie be- gegneten einem Haufen Jusurgenten, von welchem sie mit leichter Mühe umzingelt und gefangen genommen wurden. Allein als kühnen und klugen Leuten gelang es ihnen, in der folgenden Nacht zu entwischen und nah Gerace zurückzukehren, wo sie unter dem Rufe: „Es lebe Ferdinand U. !“ Lärm machten. Was si ferner und bei der Ankunft der Truppen unter General Nunziante ‘zugetragen, soll beim Empfang weiterer Berichte erzählt werden. Für jeyt beschränken wir uns auf die Mittheilung, daß sowohl mehrere Rädelsführer, als andere der Factiosen verhaftct worden sind. Wir schließen mit den Nachrichten, welche aus allen Provinzen diesseits und jen- seits der Meerenge cintreffenz sie sind höchst befriedigend (soddisfacentis- sime), und die große Mehrzahl, die guten Bürger, sind beruhigt, theils durch den Geist des Widerstandes gegen die Rebellen, der in ihnen rege geworden, theils durch die gelegene Hülfe, welche ihnen unser weiser und wachsamer Herrscher gesendet hat.“

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Berlin, den 27. September 1847 Inländische Fonds : Pfandhbiuef-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Brief. | Geld. |Gem. |Zt.| Brief. | Geld. |Gem.

92x 913 Kur- a.Nm.Pfdbr. 34 9 13 | 895 89 Schlesische do. 3 83 mee do. Lt. B. gar. da. 35 pan —_ 915 | Pr.Bk-Anth.-Sch —|104% [103% 92 91% 102 921 | ‘915 96% | 945 | 94 Ausländische Fonds.

Poln. nene Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 3086 FI. Hamb. Fener-Cas. do.Staats-Pr.ÁAnl. Hollän4, 25%Int. Kurb.Pr.O. 40Tb. Sardin. doe. 36 Fer. Nene Bad.de35FI.

Fisenbahn - Actien.

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St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K.n. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh.Pósen do. do. do. Ustpr. Pfandbr.

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Friedrichsd’or. |— 13% l: s And.Goldm.àd th. Zx | LIX

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Russ. Hamb. Cert. do.beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. de.Stieglitz 2.4 A do.v. Rothsch.Lst. do.Peln.SchatzO. do. do. Cert. L. A. da.do.L.B. 200FI. Pol. a. Psdbr. n.C.

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Volleing. zu.

Amat. Rott, |4 995 G.

Arnb. Cir. 44]

Berl. Auk.A./4 | 115% 6. 103 6.

do. Prior. |4 Berl. Hamb. |4 do. Prior./43| 100 G. 5 B. Berl. Stett. |4 1115 G. Ronn-Cöla, |5 _— Bresl. Freib.|4 do. Prior.|4 Chem. Risa.|4 w—— St.-Vohw. Cöln- Mind. (4 | 955 a 5 ber. do. Prior. Cöth. Bernb.|4 Thüringer. Cr. Ob. Sch.|4 | 76% G6. Wihb.(C.O.) Dresd. Görl.\4 | 1025 n. do. Prior. Düss. Elberf.\4 | 100 B. Zarsk. Selo. do. Prior.\4 | 92 B. Y i A : Quit.Bog.|- Hmb.Bergd. _— 109: 6. 04 Wi 1%

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Kiel-Alt. 4 Ban

Lpz. Dresd. /4 ce “s S Aaeb.Mastr.|30

Löb. Zittan..|4' ? 401,45 FBérs. Mrk. |50/ 827 G. 83 B.

Magd. Halb |4 Berl.Anb. B.|45| 1055 G.

Magd. Leipz. |4 Bexb- Lndw.|70 —— 4 Brieg-Ne1ss. 90 4 4 5 4 4 4

O. Schl.Lt.B. Pts. Magdb.

do. Pr. B. do, do.

Rhein. Stm. do. Prior. do, v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog.

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e 113 B.

do. Prior. È ; 88 G. ¿ . Î do. Thür. V./20| 927 bz. u. G. Magd. Witut.|30] 825 G.

1014 G Mecklenb. |8§0| 62 bz. u. B, Nordb. F.W.|70| 69% a % bz. 107 B. Rh. St. Pr. 70] 865 bz. n. 6. Starg. Pos. [50] 83 B. 82% G.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Börse war geschästslos, doch sticgen die Course in Folge hö- herer Notirungen vom Auslande. Köln - Minden wurden besonders

nach Ankunft der Frankfnrt a. M, Post begehrt. Getraide-Bericht.

Am hentigen -Markt waren die Preise wie folgt

VVeizen 70—80 Rthlr. Roggen loco russ. 38 Rthlr.

- - neuer 43—48 Rihlr.

- pr. Sept. / Okt. 44 Rihlr.

- pr. April /Mai k. J. 465 Rihlr. Hasecr 48/52pfd. 26—28 Rihlr. i

- 48pfd. pr. Frühjahr 26 Rthlr. Gerste 42 Rthlr. Rüböl loco 115 Rthlr.

- Sept. FOkt. 114—5 Rihlr.

- Okt. (Dez. 115 Rthle. Spiritus loco 26;—27 Rihlr.

- Sept./sOkt. 255 Rihlr,

- Frühjahr 235 Rihlr,

Kanal-Listen. :

Den Finow - Kanal. pasirten am 24. /25. September : 46 VWapl. VVeizen, 46 WspI. Roggen, 118 Wspl. Gerste, 88 Wspl. Hafer, 3600 Ctr. Mehl, 176 VVspl. Rapps. L :

Der Getraidemarkt bleibt sehr geschästslos, und die Preise sind weichend. Spiritus in Folge stärkerer Anfuhren 1m Preise gesallen,

Königsberg, 24. Sept, Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 85 Sgr, ‘p. Schfl. Roggen 50—57 Sgr. p. Schfl. 5 große Gerste 40— 45 Sgr. pr. Schfl. z kleine ‘Gerste 35—45 Sgr. p. Schfl.; Hafer 22— 25 Sgr. p. Schfl.; graue Erbsen 65— 85 Sgr. pr. Schfl. ; weiße Erbsen 45-——63 Sgr. pr, Schfl. z Kartoffeln 25—35 Sgr. p. Schfl. ; Heu 10—15 Sgr. p. Ctr. y

Danzig, 24. Sept. An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 70—85 Sgr., Noggen 60 Sgr., Erbsen 57— 60 Sgr., Gerste 36— 42 Sgr., Hafer 25—28 Sgr. pr. Schfl.

Spiritus 25 Nthlr. pr. 120 Qrt. 80 % Tr.

Stettin, 25. Sept. Roggen, neuer in loco nah Qual, 42 a 45 Nthlr. bez., 82 pfd. pr. Sept. /Okt. zu 42% Nthlr, zu lassen, für desgl, pr. Frühjahr 45 Rihlr. geboten. i

Erbsen.

Heutiger Landmarkt: - Nóggen. - Gerste. Hafer. 2 3 6 2 Wspl

3 Weizen, Zufuhren 14 : . Preise 66 a 70 404 44 34 a 36 0 a 21 48 a 54 Rihlr,

Spiritus aus. erster Hand zur Stelle 135%, aus zweiter Hand bes A bez. , pr, Sept. /Oftbr, zu 15% zu haben, pr. Frühjahr 16% %

X, Scbl. Mk, do. Prior do. Prior.

Nrdb. K. Fd.

O. Schl, Lt. A do. Prior.

zu lassen.

Leipzig, 25. Sept, Gétraide-Bericht. Das Getraid:-¡Beschäst läßt jeßt nicht viel von sich melden, indem auch in diéser Woche-. Stille

Rüböl, in loco 114 Rihlr. bez, und G., pr. Oft, /Nov. zu 1145 Nthlr,

darin vorherrschend war und die erfolgten Verkäufe sih fast nur allein auf das hiesige in der Messe allerdings bedeutend. vermehrte Konsumo beschränk- ten, Weizen bleibt unverändert auf 77 Rthlr, gehalten, bedingt aber nur 76 Rthlx., und wurden dazu heute einige dreißig Wispel verschlossen. Nach Roggen hat sich seit T Tagen ctwas ée Frage eingestellt, weshalb 58—60 Rthlr. gefordert, aber nur 57 Rthlr. bezahlt werden. Gerste hält sich steigend im Preise und brachte heute bei 44—45 Rthlr, Forderung 43 Rihlr. frei von Provision und zu 148 Pfd. Brutto. Jun Hafer war, wie immer, an der Börse kein Handel, Am Landmarkt in Roggen und Weizen keine Veränderungz Gerste dagegen erhielt 25 Ngr. mehr, als am leßten Markttage, mithin als höchsten Preis 3 Rthlr, 175 Ngr. p. Schfl. Hafer, je nah Qualität, 2 Nthlr. bis 2 Rthlr, 75 Ngr. Kartoffeln 15— 2 Rthlr.

C dl, ohne viel Kauflust und bei {wacher Zufuhr, wurde heute auf 122 Rthlr. loco gehalten und mit 12 Rthlr. bezahlt. Außerdem wur- den einige Posten auf Lieferung November zu 123; Rthlr. verschlossen, sonst aber sehr wenig gehandelt, Leinöl 11; Rthlr,, Mohnöl 23 Rthlr, Jn Rapps und Nübjsen “wurde nichts gemacht.

Bremen, 23. Sept. (Getraide.) Weizen trifft noch so wenig ein, daß kaum der laufende Bedarf dadurch befriedigt werden kann, weshalb denn auch einige Thaler höher bezahlt werden mußte, Noggen wenig an- geboten. Einige Partieen, welche zum Abschluß kamen, bedangen etwas hö- heren Preis, Gerste und Hafer finden Nehmer für den Bedarf. Leßtbe- zahlte Preise: Weizen 142 a 1475 Rthlr, ; Roggen, Ostsee - 85 a 875 Rthlr. Odessa- 90 a 924 Rthlr., Sand - 90 Rthlr.z; Gerste oberl, 85 a 90 Rthlr., niederl. 62 a 65z Hafer 44 a 55 Rthlr, Rappssaamen ohne Handel.

Taback. Umsay von nordamerikan.: 4195 F. Ohio-, 36 F. Scrubs, 155 F. Maryland- und 272 F. Kentucky-. Lager: 6291 F. Marpgland-, 971 F. Virgini-, 1628 F. Kentucky- und 1112 F. Stengel. Umsay von westind. und südamerifan.: 109 Sur. Havana-, 100 Sur, Cuba-, 32 Sur. Domingo -, 165 P. Brasil - in Blättern, 30 K. Florida - in Auction zum Durchschnittspreise von circa 14 gGr. und 14 K, diverser Gattungen, Bor- räthe in erster Hand: ca. 950 Sur, Havana-, ca. 5850 Sur. Cuba-, ca. 2225 Sur. Domingo-, ca. 1590 K. Seedleaf-, ca. 360 P. Blätter-Puerto- rico-, ca. 220 Kb. Varinas- in Rollen, ca. 1400 Kb. do. in Blättern, ca. 1475 P. Brasil- in Blättern und ca, 30 K, Florida-,

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 23 Sept. Niederl. wirkl. Sch. 547. 6% Span. 145. 3% do. 293. Pass. —. Ansg. —. Zinel. —. Poln. —, Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hope 87%.

Antwerpen, 22. Sept, Zinsl. —. Neue Anl, 14 Br

Augsburg, 23. Sept. Bayer. 327 % Oblig. 933. Br. doe, Bank-Actien 1L Sem. 1847 695 Br. Württ. 34 % Oblig. 88 Br. 4% % 1005. 100. Darmst. 50 Fl. Loose 7057 Br. Bad. 60 FI. Loose v. 1840 59 Br. 35 El. Loose 363 Br. 353 % 89 Br.

tiamburg, 295 Sept, Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 1045 Br. Hamb. Berg. Actien 94 Br. Magd. Wittenb. 83 Br. Hamb. Berl. 1005. Alt. Kiel LU8%. 107%. Glückst. Elmsh. 58 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Rothsch- 65 G. Meckl. 60 G. L

P aris, 23. Sept. 5% Rente fin conr. 114.95. 3% 6n cour. do. 715. 75.

W ien, 25. Sept. 5% Met. 10415. 4% do. 94 3% do. 664 Bank Actien 1608. Anl. de 1834 154. de 1839 120. Nordb. 1515. Gloggn. 120.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 27. Sept.) Amsterdam, 25. Sept. Int. 545. London, 23. Sept. Cons. 855 baar. 86 Rechn. 8 Paris, 24. Sept. 3% Rente 79. 45. 5% Rente 114. 65. Nordb. 516.

Meteorologische Beobachtungen.

1447. Morgens Nach einmaliger 26, Sept. 6 Ub». 2 Ubr. Beobachtung.

Kopenh,

Nachmittags Abends 10 Uhr.

Laoflidruck

Lanfiwärme . «.« Thaupunkt... Dunstsättigung,

833,69'" Par, 334,66" Par. 335,11'’’ Par. Quellwärme 7,9° R. -+ 8,17 R. [4 10,6° R. | +7,7° R. |Flusswärme 90" R. -+ A De R. -+ 18° R. + E R. Bodenwäru:e 9, B.

92 pCt. 49 pCct 59 pCt. [Ansdünstung0,004''Rb. regnige halbbeiter, regnig. Niederschlag(),161'‘Rb.

Windes 50.6». Ww. w, Ww, Würmewechse1+11,1°

Walkeneng - .- - W., + 6,1° Tagesmittel: 334,49" Par... + 90° R... +3,66" 68. 67 pct. W.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 28. Sept, Jm Opernhause. 113te Abonnements= Vorstellung: Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abth. Musik von Fr. v. Flotow. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu fo!genden mittleren Opernhaus-Preisen A:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, \o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.z; im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in

den Fremden-Logen 2 Rthlr,

Mittwoch, 29. Sept. Jm Schauspielhause. 4164ste Abonne- ments=Vorstellung. Zum erstenmale: Ein Billet, Original -Schau= spiel in 5 Abth., von Ch. Birch-Pfeiffer. S

Donnerstag, 30. Sept. Jm Opernhause. | 165se Schauspiel= haus- Abonnements-Vorstellung: Das Lebes-Protokoll. Hierauf: Der türkishe Arzt. (Herr Hoguet-Vestris wird hierin wieder auftre- ten.) Anfang halb 7 Uhr. j i

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden klei= nen Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.z ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr. z cin Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.z ein Billet im Amphitheater 74 Sgr., ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Da am nächsten Freitag, den ersten Oktober , die französischen Vorstellungen beginnen, so wird in Folge der dazu eingegangenen Abonnements-Meldungen hierdurh ersucht, die Kontrakte Mittwoch, den 29sten, und Donnerstag, den 30. September, in den Vormittags= stunden von 9 bis 1 Uhr, in der Wohnung des Königlichen Haus= Polizei-Jnspektors Herrn Harke im Schauspielhause (Eingang Tau= benstraße) in Empfang snehmen und sodaun die Billets im Billet= Verkaufs-Büreau abholen zu lassen. t

Nachricht. Zu den im nächsten Monat von Dlle. Jeuny Lind auszuführenden Gastrollen werden für jeßt weder von der General= Intendantur, noch von dem Billet - Verkaufs = Büreau Meldungen zu Villets angenommen, demzufolge die eingelaufenen desfallsigen Schrei- ben als erledigt zu betraten sindz eine spätere Bekanntmachung

wird das Weitere deshalb besagen. Königsstädtisches Theater. | Dienstag, 28. Sept. Der Oraf von Monte Christo. Dramati= hes Gemälde in 3 Abtheilungen, nah Alexander Duinas, von

Carlschmidt. / 4 Mittwoch, 29. Sept. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Belisar. Oper in 3 Akten. Musik

von Donizetti. j Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des

ersten Ranges 1 Rthlr. u. #. w. - Verantwortlicher Redacteur Dre. J, W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in der Deckershen Geheimen Ober - Hosbuchdruderei. Beilage

Das Abonnement beträgk: 2 Rthlr. für 4 Iahr. 4 Kthlr. g ¿ Iahe: 8 Rthlr. - L’Ighr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Üummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle on - Ansialten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der À g. Preuß. Zeikung: Behren-Straße Ur. 57.

Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

M 270.

Berlin, Mittwoch den 2WBsen September

An die Lefer.

1847.

i Bestellungen auf das nähste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zeitung bitten wir gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage gleich zu Anfange desselben danah bemessen- können. Denn später eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen Nummern nicht immer mit

Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Präunumerations - Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland. Bestellungen für VBerli i iti P ) e : 2 : ; , ; 6 c Verlin werden in der Expedition

(Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt dur die Stadtpost, shon den Abend vor dem angegcbenen Datum, frei

ins Haus gesandt. Auswärtige, des JIn- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post - Aemtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 2% Sgr.

berehnet.

In halt.

Amtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. Die Stände- Versammlung. Diplomatisches. Ernennungen. Königreich Sachsen. Rektorwahl in Leipzig. Maschinen - Flachsspinnerei in Hirschfelde, Steinschleiferei bei Oshay, Großherzogthum

. Hessen und bei Rhein. Einweihung der Kirche in Seligenstadt. Hof - Nachrichten. Freie Stadt Frankfurt. Ankunft der Prin- zessin von Oranien und des Grafen Esterhazy. Freie Stadt Bremen. Das Dampfschiff „Washington“.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Die Angelegenheit Ferra- ra’s. Ankunft der Herzogin von Modena : und des preußischen Ge- sandten beim päpstlichen Stuhl, Herrn von Usedom, Vermisshtes.

Frankreich. Paris. Der Herzog von Aumale. General-Lieutenant von Medem in Compiegne. ‘Falsches Gerücht von der Ankunft des Generals Narvaez, Partei - Demonstration gegen die Regierung. Vermischtes, T Großbritanien und Jrland. London. Die englische Presse über die italienischen Angelegenheiten. Admiral Parker in Malta, Ver- mischtes, Schreiben aus London, (Die Sendung eines englischen Botschafters. nah Rom.)

Schweiz. Kanton Zürich, Entscheidung des Großen Naths über die Sonderbunds-Fragé. Beschluß des Regierungs-Raths gegen das Po- litisiren auf den Kanzeln. Kanton Luzern, Konferenz in Betreff des Sonderbundes. Kanton Schaffhausen. Beschluß der Regie- rung ‘in Bezug auf den Sonderbund, Kanton Uri, Einberufung einer Land-Gemeinde.

Italien. No m. Handels-Vertrag mit Neapel. Die Bürger-Garde. Berichtigung. Vermischtes, Livorno, Die Aufregung beschwich- tigt, Das Reglement der Bürger - Garde. Turin. Schreiben des Papstes an den Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich, Geschenk des Papstes an den König.

Spanien. Madrid. Vermischtes.

Griecheuland. Athen, Neue Meutereien von Militair - Personen. Vermischtes.

Östindien und China. Paris. Neue Ueberlandpost.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. Handels- und Börsen-Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Augekommen: Se, Excellenz der Geheime Staats-Minister von Kampßt, von Stettin. __ Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserlich österreichische Wirk=- lihe Geheime Rath und Kämmerer, Graf Czern in, nah Dresden.

Uichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Der auf den 23. Sept, Nachmittags in München anberaumt gewesene Zusammentritt der Stände, um die Ernennung der Präsidenten von den Ministern zu vernehmen, wurde, nahdem vorher Staatsraths-Sißung stattgehabt, Nachmittags plöulich abgesagt, und man erfährt jeßt, daß nunmehr dennoch ein Courier mit den Kandidatenlisten nah Aschaffenburg ab= gegangen itz die erwarteten Ernennungen werden demnach durch den König selbst erfolgen. Da der Courier erst am 23sten Nachmittags abgesandt wurde und die Antwort von Aschaffenburg nicht vor künf- tigem Sonntag zu erwarten is, so wird die feierlihe Eröffnung der Ständeversammlung erst am nächsten Montag stattfinden können.

Der französische Gesandte am Königl. bayerischen Hofe hatte in den jüngsten Tagen mehrere Unterredungen mit dem Fürsten Waller= stein, dem Gesandten Bayerns beim Tuilerieen -= Kabinet; dem Ver=- nehmen nach bezogen si dieselben auf den projektirten Anschluß der französischen Eisenbahn an die pfälzishe. Der Gesandte Bayerns in Berlin, Graf Lercheufeld-Köfering, und der vormalige Kriegs=Mini- ster, Freiherr von Gumppeuberg, befinden si seit einigen Tagen in L eri j

Der bisherige außerordentliche Professor der Experimentalphy- siologie an der Universität Zürich, Dr. Köllicker, is Gin Ada Professor der Experimentalphysiologie und vergleihenden Anatomie an der medizinischen Fakultät und zum Vorstande der physiologischen und zootomischen Anstalten der Königl. Universität Würzburg vom L Beo lalisher Eigensd'aft ernannt und die Wahl

e e en [versität ‘o 182 bestütigt Prt ajestät k: E der Universität München pro 1827

Se. Majestal der König hat an seinem neulichen Geburts- und Namensfeste aus dem Vermögen Les Militair Mar. Josenb- Ordens wieder zwei neue Präbenden für Kinder von Mitgliedern

E anehrt N also die Zahl dieser Präbenden von 33

Königreich Sachsen. (L. Z.) Der P der Philosophie zu Leipzig, M. Gustav Dae E afer der Universität Leipzig für ‘das Universitäts = Jahr vout 4. November 41847 bis Schluß des Monats Oktober 1848 gewählt wordén und es hat diesé Wahl die erforderlihe Bestätigung erhalten ,

Die von einer Gesellschaft Kapitalisten in Hirschfelde bei Zittau

N»,

an der Neiße gegründete Maschinen - Flachsspinnerei is bereits ihrer Vollendung nahe und wird im Herbste dieses Jahres theilweise in Betrieb geseht werden. Sie i} auf 5—6000 Feinspindeln bereh= net, doh werden zunächst nur 3000 aufgestellt werden. Der Betrieb erfolgt durh eine doppelt wirkende Maschine vou 10 Pferdekraft, von L in Ap lhausen gefertigt.

ine neue und allem Anschein nah fruhttragende Judustrie für Sachsen is die Steinschleiserei am R olervetae bei Oas via die trefflichsten Websteine liefert, Der Bruch is mächtig und ver- spricht die reichlihste Ausbeute für eine lange Reihe von Jahren. Der Bedarf au Weßbsteinen in Sachsen beläuft ih jährlich auf 280—300,000 Stück, von denen das Tausend bayerishe mit 62 Rthlr. bezahlt wurde, während sie die neue Fabrik mit 42 Rthlr. liefert und bereits von den ausländischen Händlern angegangen wird, ihnen Steine ohue das Fabrifzeichen zu verkaufen, was der Besitzer aber verweigert hät, Fortwährend sind 50 Leute beschäftigt, und es wurden im vorigen Jahre 6000 Rthlr. an Arbeitslohn ausgezahlt.

…, Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (D. A. Z.) Die Einweihung der Kirche zu Seligenstadt, die am 23. September erfolgte, war eine heilige, erhebende Stunde für Alle, die sie mit= feierten, eine Stunde, in der die Exinnerung -an die s{chweren, ob- hon friedlih endigenden Kämpfe der jüngsten Vergangenheit durch den Einen Gedanken zurügedrängt ward: Seht, hier i eine Tyat, die der Gustav = Adolf = Verein vollbracht hat, O! hätten doch viele Tausend Mitglieder des Bundes dieser beiwohnen können, sie würden hier die Frucht des christlichen Gemeinsinns erblickt haben, die ja auch durch ihre Gabe zur Reife gebracht worden is, Jm festlichen Zuge, der von den Bauhandwerkern und Architekten, von den Abgeordneten der Hauptvereine und den Geistlichen, von dem Kirchen-Vorstand und den Gemeindegliedern gebildet ward, begab man sih an die mit einem Blumenkranz geschmückte Pforte des neuen Gotteshauses. Hier über- reichte der Kreisbaumeister den Schlüssel der Kirche dem Superinten= denten Dr, Großmann, dieser mit euer kräftigen Ansprache den Kreisrath, dieser dem Dekan, welcher die Kirhthür öffnete. Jun die- sem Augenblicke ershallte die Melodie: „Eine feste Burg ist uuser Gott.“ Bald waren die freundlichéèn Räume von Zuhöhrern ange- füllt, die sich wahrhaft erquickt fühltzn beim Anblicke des einfach, aber geshmackvoll erbauten Gotteshauses." Die Orgel is noch nicht voll- endet, und die Gesänge wurden von Blase-Iustrumenten begleitet. Der mit Blumen gezierte Altar trägt die Juschrist vou goldenen Buchstaben: ¡Die St. Georgs-=Gemeinde zu London weiht den theuren Brüdern zu Seligenstadt zur Stätte der Anbetung diesen Altar.“ Die heiligen Gefäße waren theils von Gliedern der Großherzoglichen Familie geschenkt, theils von anderen theilnehmenden Freunden der jungen Gemeinde überreiht wo:den. Auch ein frommer Jsraelit hatte sich durch eine Gabe betheiligt. Die eigentliche Weihrede sprach Dr, Zimmermann aus Darmstadt. Er schilderte mit tiefer Bewegung die Bedeutung- des Tages und flehte Gott um seinen Segen an für diese neugegründete heilige Stätte. Die Predigt hielt der Pfarr= verweser Scriba über die Frage: „Warum nennen wir den Tag der Kirch - Einweihung einen Tag des Heils?“ Er beantwortete sie in einfacher, aber sehr gelungener Weise nah einer gut gewählten und wohlbenußten Stelle aus dem Evangelium Lucas Kap. 7 dahin, daß er in drei Theilen darauf hinwies: der heutige Tag endigt unsere firhlihe Noth, er zeigt uns den Gustav-Adolf-Verein in seinem \e= gensvollen Wirken, und er zeigt uns die Herrlichkeit der evangelischen Kirche. Hierauf ward von vielen Gemeindegliedern das Abendmahl genossen und am Schlusse mit Begeisterung das Dauklicd angestimmt : „Nun danket Alle Gott.“ Das waren die Stunden in Seligenstadt, die sich dem Gedächtniß aller Theilnehmer als unvergeßlih einprägen werden. Der Gustav-Adolf-Verein wird und muß fortdauern, um noh manche so köstlihe Frucht seines Wirkens zu sehen, wie er sie heute erblickt hat.

Jhre Kais. Hoheiten der Großfiist und die Großfürstin Throu= folger von Rußland und Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen: und bei Rhein sind am 24. September von Koblenz in Darm- stadt eingetroffen. Am 25sten is großes Diner bei Hofe und noch an demselben Abeud wird Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Throu- folger nah St. Petersburg abreisen.

_ Freie Stadt Fraukfurt. (J. de Franfkfort.) Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin von Oranien und der Kaiserlich österreichische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am portugiesischen Hofe, Graf von Esterhazy, sind am ‘25. Septem- ber in Frankfurt angekommen.

Freie Stadt Bremen. (Haunov. Ztg.) Das amerika- nische Post - Dampfschiff „Washington“ wird am 23sten d. M. von New-Yörk nah der Weser abgehen und am 19ten f. M, früh die Rückfahrt von Bremerhaven antreten. Die für den „Washington“ bestimmten Briefe müssen am 18ten k. M. in Bremen sein.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 21. Sept. (A. Z.) Wie man hört, soll die Ange- legenheit von Ferrara eine freundlihere Wendung genommen haben und eine baldige Verständigung in Aussicht stellen.

Jhre K. Hoheit die Herzogin von Modena is hier eingetroffen, ua der bevorstehenden Vermählung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzher- zogs Feïbinand, Bruders des regierenden Herzogs, beizuwohnen.

Herr von Usedom, der Königlich preußische Gesandte am päpst-

| ihen Stuhl, welcher mit seinem Monarchen in Ober-Jtalien zusam-

mengekommen war und ihn dann auf der Rückreise nah Deutschland = begleitet hatte, is hier angekommen. Er wird dieser Tage seine Rückkehr nah Rom antreten.

Die Besorguisse auf der Börse sind gänzli beshwichtigt, Der Staat wird das bisherige Verhältniß erhalten, und von einer Ein- stellung der Effektenkäufe is keine Rede mehr.

Die Ankunft des hiesigen französischen Botschasters, Grafen Fla- hault, wird auf den 8. oder 9, Oktober angeseßt.

Frankreiäich. :

Paris, 23. Sept. *). Der Herzog von Aumale wird am 5. Oktober in Marseille erwartet, wo er sih sogleich einschiffen wird, um sih auf seinen Posten zu begeben. y

Dem Commerce zufolge, is der russische General - Lieutenant, Graf Medem, zu den Manövern bei Compiegne dort eingetroffen. Auf sein Erscheinen am Hofe, als das eines mit dem Kaiserlichen Vertrauen besonders beehrten Mannes, wird' viel Gewicht gelegt.

Weder die von der Union monarchique gestern als erfolgt angegebene Rückehr des Generals Narvaez uach Paris, noch die vom Journal des Débats und Jndicateur de Bordeaux gemeldete Ankunft desselben auf französischem Boden werden heute bestätigt. Briefliche Mittheilungen nennen beide unbegründet. -Außer= dem scheint jeßt gewiß, daß Narvaez am 15. September noch in Madrid verweilte. :

Jn St. Quentin hatte vor einigen Tagen ein Reform- Bankett statt, welches großes Aufsehen macht. Es wurde bei diesem Mahle, an dem sehr zahlreiche Reformfreunde Theil nahmen, kein Toast auf den König ausgebraht. Die Herren Victor Considerant (Chef dèr fourieristishen Sekte), Lherbette , Odilon - Barrot , Corne, Quinette u, \. w. hielten äußerst heftige Reden gegen das gegenwärtige Re- gierungs - System in Frankreih und insbesondere gegen das Kabinet vom 29, Oktober.

Die Regierung hat von Herrn Piscatory Depeschen erhalten, welche die ausführlichsten Details in Bezug auf das Hinscheiden Ko= letti's enthalten, den während seiner ganzen Krankheit der französische Gesandte täglich besuchte.

Man versichert, der Justiz =Mäinister habe an sämmtliche Gene- ral-Prokutoren ein Cirkular gerihtet, worin dieselben benachrichtigt würden, daß sich dem Vernehmen nach eine Gesellschaft für Steuer= verweigerung bilde, Zugleich würde es ihnen zur strengsten Pflicht gemacht, die Mitglieder dieser Gesellschaft ausfindig zu machen und gerichtlich zu verfolgen.

Der bekannte Schriftsteller Frederic Soulié is gestern nach ei- ner langen, {chmerzhaften Krankheit verschieden. 2

Die älteste der noch unverheiratheten Töchter der ermordeten Herzogin von Praslin, welche ihrem Großvater, dem Marschall Se- bastiani, entgegengereist war, is gefährlich erkrankt. Die Angabe, daz die Mutter des Herzogs von Praëlin noch ohne Kenntniß von dem Verbrechen und der Selbstvergiftung ihres Sohnes sei, is unge- gründet. Sie hat vielmehr Alles, was sich auf jene sic so nahe be= rührende \hrecklihen Ereignisse bezieht, von ihren Angehörigen nach und nach erfahren.

24. Sept. (über Frankfurt a. M.). Börse. Stand der Rente: 5proz, 114, 65. 3proz. 75. 45. Spanische innere Schuld 24 pr. ultimo Oktober, Actien der Bank von Frankreich 3190, Die höheren Schlußcourse der gestrigen Börse vermochten sih heute niht zu b-haupten, und die Rente erfuhr abermals zu Anfang eine starke Baissez do wich dieselbe nicht unter den zuerst uotirten Cours. Von London und- Wien erwartete man niedrigere Notirungen. Jun Eisenbahn-Actien wurde viel verkauft, und die Preise waren rüd=

gängig. Großbritanien und Irland.

London, 22. Sept. **) Die Blätter beschäftigen sich unans- geseßt mit den italienischen Angelegenheiten. Sie betrachten dieselben unter einem sehr ernsten Gesichtspunkte. Der Standard zeigt sich entrüstet über die Sendung eines englischen Botschafters nah Rom, selbst wenn dieser nur auf unbestinante Zeit dort verweilen soll. Daily News schlägt vor, eine furhtbar drohende Stellung eiu« zunehmes und ih für einen eingebornen italienishen Für= sten zu erflären. Auf Fraukreih dürfe man sich niht ver=- lassen, weil dieses sich mit Oesterreich verständigt habe. Preußen könne nur einen moralischen Einfluß geltend machen, und in dieser Beziehung sei \cin Beistand jedenfalls ahtungswerth, Die Times besorgt, Frankreich werde Ansprüche auf seine früheren Be- sißungen in Jtali:u aufstellen; übrigens sei es einer Erstarkung Ge= sammt -= Jtaliens durchaus abgeneigt. England allcin habe ein positi= v:s Juteresse dabei, Jtalien wieder zu erheben. Seine Flagge könne Wunder erzeugen und die Feinde der italienishen Unabhängigkeit mit Eutseßen \{hlagen. Jebt sei es Zeit, zu handeln; man solle also die günstige Gelegenheit niht unbenußt vorübcr gehen lassen.

Admiral Parker is am 10ten d. M. mit seiner Flotte in Malta angelangt. i

Geueral Fraucisco Narvaez, ein Bruder des bekannten Narváez, ist in London eingetroffen. iz Oberst Guten) Espartero's Ad'utant, is am 18ten d. M. auf : dem Wege nah Madrid durh Bayonne gekommen.

24. September sind

d ewölsnslichen Wege nicht zugegangen, ties r L Die 1okboner Aeinndèi vom 23, September sind heute af dem

gewöhnlichen Wege hier nicht angekommen,

*) Die französischen Zeitungen aus Paris vom