1847 / 271 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j ini ¡t bei der polnischen Bank in Polen gebaves, Er arhoitete A 1815 sein Vaterland und trat

Warschau, verließ aber un , T bêt Na- nah pa Großherzogthum über, leß E E E f Danzig men Graf Bielinski E d London und Paris reiste. Von nah Hamburg und E S seinen Schulfreund Glodkowsfi in Dan- Hamburg aus bd ten befindlichen Brief, in welchem er die traurige zig einen bei den Si ih beflagt und deu Glodfowsfi mit sei= Lage der Polen im Königrei®) e aH Vaterlandes bei= 3 den auffordert, zur Wiederherstellung des Vaterlandes bei uen Freun e Paris hörte Rembowski von der Eristenz des demo= p tisben Vereins. Ebendaselbst lernte er den Leon Rymarkiewicz Don mit welhem er im Dezember 1845 Beide unter falshem Namen eine Reise über Berlin und Breslau nah dem Großher= zogthum Posen unternahm. Hier hielt er sich bei mehreren Guts-= besigern des schildberger Kreijes auf und gab sih für einen Emissair der pariser Centralisation aus, Später ging er nach Breslau, wo er sich gegen den Mitangeklagten Antoniewicz unter dem Namen Zakubowski als cinen Emissair des jungen Polens ankündigte und die dortigen polnischen Studenten für. den Aufstand zu gewinnen suhte. Jn Breslau wurde er verhaftet. Später eutsprang er auf dem Transport von Posen nah Koronowo, - verbarg sih unter dem Vorgeben, er sei cin entsprungener Geistlicher, bei den Lemanzicschen Eheleuten, wurde indessen bald wieder ergriffen, :

Bei seiner heutigen Vernehmung stellt der Angeklagte jede Theil- nahme an dem revolutionairen Unternehmen in Abrcde, räumt aber im Uebrigen die in der Anklage enthaltenen Thatsachen ein. Von den Zeugen is der eine bereits verstorben, der andere verschollen. Auf die Abhörung zweier Zeugen, welche über unwesentlihe Punkte Auskunft geben sollen, wird nicht weiter bestanden.

Der Assessor von Bertrab, als Stellvertreter des Staats-An- walts, verzichtet wegen nicht genügenden Beweises auf einen Straf= Antrag gegen den Angeklagten und trägt auf dessen Landesverwei= ung an. sung Der Vertheidiger, Justiz - Kommissarius von Lisiecki, beantragt, daß sein Klient nah Frankreich verwiesen werde, wo derselbe bereits als Einwohner aufgenommen und cinregistrirt sei.

Der Schluß der Sihung erfolgt hierauf gegen 2 Uhr.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, den 29. September 1847.

Inländische Fonds: Pfandbief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zt.| Brief. | Gel4. |Gem. 4

St. Schuld-Sch. |3%| 92% | 915 Seeh. Präm, Sch. |—| 89% K.n, Nm. Sebuldv. |3%5| 89 S Berl, Stadt-Obl. |35 917 | Westpr. Pfandbr. (35 92% Grossb.Posen do. 4 |101X do. do. 3% 927 913 Ustpr. Pfandbr. |3%| 96% Fomm. doe, L L 94

Geld, 94

Zf.| Brief.

Kar- n.Nm.Pfdbr.|34| 945 Sekltüikole del (9

do. Lt. B. gar. de. 34 tes Pr.Bk-Anth.-Sch'— [105%

Gem.

104: 101% Friedricbsd’or, —| 13%| 13% And.Goldm.àÿ th.|—| 12% | 11 Disconto. R 4j

O Ausländische Fonds.

Poln. nene Pfdbr. |4 94: do. Part. 500 F1.4 | 80 do. do. 300 Fl.|—| 97% Hamb. Feuer-Cas. 133

do.Staats-Pr.Ánl.|—

Holländ, 25 %Int. 25 Knrb.Pr.O., 40Th.|— | Sardin. de, 36 Fr. |—-

æO S

do.beillope 3.4.8. 5 1. Anl.|4 | 94 91 |

[1097 82; | 827

Russ. Hamb. Cert. |5 as Gs |

do. do. de. Stieglitz 2.4.A 4 do.v.Rothbschb.Lst. 5 do. Poln. SchatzO.|4 do. do. Cert. L. A.'5 | 94; —_ do.do.L.B, AO0EL I am. 167 Pol. a. Pidbhr. u.C. 4 | | 94

PFisenbahn - Actien.

I

815

2

I l E

Neue Bad.de35FI.|—|

2D

Volleing.

Amzst, Rott, |‘ Arnk. Utr. Berl. Anb. A.

do. Prior. Berl. Hamb,

do. Prior. | Rerl. Stett.

99 6. 932 6, 925 B. 1005 B, 1007 6. 845 B

O. Schl. Lt. B. Pts. Mgdhb, do. Pr. B. do, doe. Rhein, Stm. do, Prior. do. v.St. gar. Ronn-Cöln, Sächs. Bayr. Bresl. Freib. Sag.-Glog. do. Prior. de. Prior. Chem. Risa. St.-Yobw, Cöln- Mind. ú Ute Ge do. Cöth. Bernb, Thüringer. Cr. Ob, Sch, Wihb.(C.O.,) Dresd. Görl, do. Prior. Düss. Elberf. | Zarsk. Selo. do. Prior. g f . | S Quit.Bog.| Umb.Bergzd. 0, | An 4% |% Lpz. Dresd. |4 Aash.Mastr.|30 Löb. Zittau..\4 Berz. Mrk. - |50/ 83% B. Magd. Halb |4 Berl. Aub. B.|45| 106 be. Magd. Leipz. 4 Bexb. Ludw. |70 do. Prior.(4 R Brieg-Ne1ss.|90 N, Schl. Mk. 4 | 89 bz. u, B, do. Thür. Ÿ.|20| do. Prior 4 | Y2L br. u. 6. Magd. Witt.|30| 827 a 83 bz. do. Prior. | 102 G. Meckleub. |80| 61 B. Nedb, K.FâE | Nordb. F.W.|70| 692 a 5% bz. O.Schl. Lt.A/4 | 1075 B. Rh, St. Pr. |70| 88 6. do. Prior.|4 0 j Starg. Pas. |50 827 G. 837 B. (Schluss der Börse 3 Uhr.) Durch die Ultimo-Regulirungen d störtz die Course variirten wenig und E ass etwas niedriger oder höher. ì

93% G. 116 etw. bz, 103! G. sür Kl.

100 G. 5 B. 111% bz. n. G,

ao

Ma r rfi S 1 wn Q Vas f 1e N

s

Prior.

101; 6. 67 B,

| G ba a N

82 B

Geschäst in Actien ge- D: llten sich, je nach Bedürsniss, 1e Börse schloss fest. Getraide-Bes,; Am heutigen Markt waren die Par Cht, VVeizen 70—82 Rtbhlr. Roggen loco russ. 38—39 Rthlr. fs - nener 43—46 E - r. Sept. (Okt. 42% Rihlr. bez., pr. Okt. 421 G De April s Mai k. J. 46—465 Rihlr. da Haser 48/52pfd. 25—27 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 265 Rthlr. Gerste 44 Rihlr. Rüböl loco 114 Rthlr. - Sept.sOkt. 11 Rihile. - Okt.FDez. 11%G—% Rililr.

se wie sulgt

gebo'en.

1894

en zahlte man 49 Sgr.z für eine kleine Partie alter ord. Leinsaat 56 Sgr., und 80 bis 90 Last frische insterburger 65 bis 67 Sgr. Am Markte war sehr wenig Zufuhr, die kaum hinreihte, das Konsumo zu befriedigen z; die Preise waren ctwas höher, wie ín in der vorigen Woche, doch fann man sie niht als Norm annehmen, da nichts von den Zufuhren in den Handel komnit,

Stettin, 28. Sept. Roggen neuer in loco 435 a 445 Rthlr. bez., pro Okt. für 82pfd. neuen 425 Rthlr. zu machen, pro Frühjahr 84pfd. 46 Rthir. bez., für 82pfd. 45: Rthlr. G.

Spiritus etwas flauer, aus erster Hand zu Stelle 13;—14 %, aus e E ohne Umgang, pro Sept. /Okt, 15 % Br., pro Frühjahr

n L Ae

Rüböl in loco und pro Sept. /Oft. zu 117 Nthlr. zu haben, pro

Nov. /Dez, 115 Rthlr. Br,

ck% Breslau, 28, Scpt, ber 85, 91—95 Sgr.

Roggen 55, 60—65 Sgr.

Gerste 45, 475—51 Sgr.

Hafer 23, 25—27 Sgr., pr. Frühjahr 22 Rthlr, G. pr, Wspl. a 26 Schfl. bei 50pfd,

Rapps 88, 93— 96 Sgr,z gestern Nachmittag war es damit flauer, heute dagegen gestaltete es sih wieder fester.

Rothe: Kleesaat schr still und nur wenig gehandelt zu ungefähr den leßten Preisen,

Für weiße Kleesaat heute eiwas mehr Kauflust.

Spiritus loco sehr still und nur 134 Rthlr, als für Kleinigkeiten be- zahlter Preis anzunehmen. L

; tg mit etwas mehr Kauflust, bedingt in loco 113; Rthlr., pr, Olt,

11% Rthlr.

Obgleich von sämmtlichen Getraidearten heute nur wenig angeboten war, machte sih do eine sehr flaue Stimmung bemerkbar, Das Actien- Geschäft fängt auch hier endlich an, wieder etwas Vertrauen zu gewinnen,

Magdeburg, 27. Sept, Die besseren auswärtigen Berichte veran- laßten auch hier cine kleine Besserung der Weizen preise; es wurde davon Mehreres auf Speculation gekauft und für beste Waare bis 72 Rthlr.-an- gelegt, während man leichtere abfallende Sorten zu 64 a 68 Rthlr. haben konnte. Von neuem Roggen wird nun mehr zugeführt, derselbe findet zu 48 a 52 Rihlr. nah Qualität stets. Käufer, Von alter kleiner Gerste ist cine Partie in Auction zu 39 a 32 Rthlr, pr. Wspl. verkauft worden; in nächster Woche wird eine zweite Auction stattfinden. Alte große Gerste wird zu 38 Nthlr., und neue zu 40 a 42 Rthlr. gern gekauft. Hafer we- gen knapper Zufuhr höher und bis 274 Rthlr. pr, Wspl. bezahlt, welcher Preis si aber \hwerlich wird behaupten können, Futtererbsen sind fort- während in guter Frage und werden mit 50 a 54 Rthlr. bezahlt, für Koch- erbsen wird 58 a 64 Rihlr. pr. Wspl. angelegt, Nach Linsen und weißen Bohnen is viel Frage zur Ausfuhr, erstere werden 72 a 80 Rthlr,, leßtere 76 a 84 Rihlr. bezahlt. Die Klagen über den geringen Ertrag der Spät- Kartoffeln vermehren sih bedeutend, und Gegenden, die früher nach hier davon versandten, wollen jeßt von hier Beziehungen machen, E

Rappssaamen wird noch stets zu 82 a 86 Rthlr, und Rübsen zu 78 a 80 Rthlr. p. Wspl. gern gekauft, Leinsaamen 64 a 72 Rthlr., Dotter- saamen kommt wenig vor und bedingt 58 a 64 Rthlr., Mohnsaamen 105 a 110 Rthlr, p. Wspl. Mit Kümmel bleibt es lcblos, es fehlen die Aus- träge von auswärts, zu 73; a 8 Rthlr, is willig zu kaufen. Anis 9 a 10 Rthlr. Senfsaamen 3% a 44 Rthlr. Fenchel 5% a 6 Nthlr, p. Ctr.

Cichoriensaamen is zu 12 a 14 Rthlr., Runkelrübensaamen zu 10 a 12 Rihlr, zu haben: gedarrte Cichorienwurzeln von neuer Aerndte werden auf 3% a £ Rthlr, gehalten, gedarite Rübenwurzeln auf 25 a 3 Rthlr. p. Cir. Rüböl, bei gutem Begehr phne Veränderung, in loco 115 a 12 Rthlr., ra}. 12% a 5 Rthlr. p. Ctr. Leinöl 4145 a % Rthlr., fremdes 411 Rthlr, Baumöl 17% a 18 Rthlr. Mohnöl 205 a 21 Rthlr.

Südseethran 10 Rihlr.

Spiritus is} wieder etwas im Preise gewichen, bei größerer Zufuhr war zu 38 a 39 Rthlr. p. 14,400 % Tr. willig anzukommen, auf Lieferung auf die nächsten Monate bis Mai soll bis 32, Rihlr, bedungen sein, Ge- reinigter Sprit zu-:90 % Tr::48/ a 50 Riblr.

Köln , 25. Scpt. Getraidepreise. (25 Schffl.) Weizen direkt 95 Nthlr., dito p. Nov. 85 Rthlr., dito p. März 1848 8% Nthlr.,, Gerste 5 Rthlr., Hafer 3% Rthlr., Rappssaamen 10 Rthlr. 10 Sgr., Roggen di- reft 62 Rthlr., dito p. Nov. 6 Rthlr., dito p. Mârz 1848 6% Rthlr., Nüb- öl compt. 304 Rthlr., dito p. Okt. 30 Rthlr., dito p. Mai 1848 315 Rthlr., Preßkuchen, 1030 Stück, 35 Nthlr.

Weizen, weißer 875, 94—98 Sgr., gel-

London, 24, Sept. Getraidemarkt, Da die Zufuhren von fremdem Weizen und Mehl während ter leßten Woche bedeutend waren und der Markt sowohl Mittwoch als heute nur mäßig besucht war, so fand nur ein mäßiger Umsay statt, da Jnhaber im Ganzen nicht geneigt waren, 2a 3 Sh. billiger, sowohl englischen, als fremden Weizen, zu verkaufen. Gerste, Bohnen und Erbsen nominell wie Montag. Guter Hafer cine Kleinigkeit theurer, aber geringere Sorten vernachlässigt. Mehl in Fässern 1 Sh. billiger zu notiren.

“Die Zufuhren bestanden an englischem Getraide aus 2880 Qr, Weizen, 1170 Qr. Gerste, 290 Qr, Hafer, 1590 Säcke Mehl; an frem- dem Getraide aus 35,980 Qr. Weizen, 3530 Qr, Gerste, 3570 Qr, Hafer, 43,920 Fässer Mebl, E

Durchschnittspreise für die mit dem 15ten geendete Woche waren für Weizen 53 Sh, 2 Pce., Gerste 33 Sh. 5 Pce., Hafer 25 Sh. 5 Pee, Roggen 37 Sh., Bohnen 39 Sh. 3 Pce., Erbscn 47 Sh. 11 Pce.

Livevrpool, 22. Sept, Baumwollenmarkt. Verkauft wurden 4000 B., wovon 800 B. zum Export genommen sind. Preise unverändert seit Sonnabend, doh haben Käufer heute weniger Auswahl.

Vom 23, Sept. Verkauft 3000 B,, davon 200 B, amerif, zur Aus- fuhr und 300 B, an Spekulanten, Preise unverändert bei etwas vermehr- tem Vertrauen von Seiten der Junhaber, /

Vom 24, Sept. Umsay 4000 B, Preise gegen heute vor acht Ta- gen beinahe Z Pce. niedriger.

Anisterdam , 24. Sept. Getraidemarkt, Weizen wie folgt verkauft: 128pfd. alter bunter polnischer Fl. 446; 131-, 133pfd, neuer gro- ninger Fl. 360, 370; 134pfd, bester dito Fl. 385: 127pfd, rother schlesi- scher Fl. 400; 136pfd. neuer mecklenburger Fl. 405; und im Entrepot: 127 pfd. odessaer Fl. 325. Roggen zu den vorigen Preisen;z 125 pfd. neuer obervs}. Fl, 2523 119pfd. odessaer Fl. 2403 126pfd. oberyss. Fl. 258, Gerste zu den vorigen Preisen mit geneigten Käufern z 98 p\d, neue frieß. Wintergerste Fl. 195 an den Mühlen; 101 pfd. fnobbe, l, 208; 102pfd. feine dänische Fl. 195 ; 2E i INSE Fl. 255. Bu ch- weizen wie früher; 122pfd, neue gordyl. ¿Fl 2/3 S i

C E Me r G0 L cromh. 61 L.; overm. 622. auf 9 Faß September 65 L.z Oktober 64 L.z November 645 L; April 66 L, Leinsaat wie früherz 108-, 109pfd. elbinger Fl. 305. al

Rüböl gleich und auf Lieferung williger, blieb doch auf Li

I eferung auf das Spätjahr später etwas flauer; Rüböl per 6 Wochen Fl. 37

1%, Ed ; Dezem-

[q 1 u Fl. 262; Oftober Fl, 362, 4, 36 a 43 November Fl. 36%, 5a e Ueg,

Mag A s A inóöl p Wochen Fl, ber Fl. 365 a £3 Mai Fl. 36%. Leinöl per 6 Wochen è Zl. 332, Hanföl per 6 Wochen Fl. 3543 effekt. Fl. 344.

2,1 Amsterdam, 25. Sept, Geldmarkt. Der hiesige Fondsmarkt nahm am ersten Tage dieser Woche abermals den Anschein , si von den fürzliben Nicderlagen etwas erholen zu wollen, indem von holländischen Staatspapieren wieder einige Einkäufe gemacht wurden, die cin Anzichen der Course veranlaßtenz doch die dann eintreffenden Berichte, daß die Fonds

Spiritus loco 245—24 Rihlr. - Frühjahr 23 Rihlr. Im Allgemeinen wenig Handel im Getraide; Roggen bleibt in

loco matt.

Königsberg, 27. Sept, Getraideberiht, Jun der vergange- nen Woche sind ein paar Hundert Last volhynier Weizen verkanft und in Folge der besseren englishen und holländischen Berichte höher bez., rother 125pfd, 70—75 Sgr., weißbunter 823—87 Sgr,; für 118—119pfd, Rog-

fast an allen auswärtigen Börsen neucrdings bedeutend heruntergingen, führten den vorigen matten Zustand wieder herbei , und um so eher, weil sich zugleich das Geld äußerst knapp zeigte und zu /% kaum zun haben warz; während der legten Tage aber schienen die Besorgnisse für ernstliche volitishe Verwickelungen allmälig zu verschwinden und mit den besseren Notirungen vom Auslande gingen bei lebhaftem Geschäft die hiesigen Fonds- Course wieder merklich in die Höhe und blieben angenehm. YJutegrale wichen anfangs von 54/7 bis 53% %, famen aber zuleyt bis 547 % empor, 3 prozentige wirkliche Schuld fiel von 655 auf 65% und holte zuleßt 665 %3

Aprozentige dito stand am niedrigsten auf 845 % und blieb gestern 864, % Actien der Handel-Maatschappy \{chwankten niht minder im Preise und er- holten sih nah dem Falle von 1644 auf 1625 % zuleyt wieder bis 16524, Der Preiswechsel von russischen Fonds war, obgleich dem allzemeinen Gange folgend, doch nicht so wichtig, wie der der österreichischen, 5 prozentige tie- ner Metalliques gingen von 1005 bis 99% zurück, ohne Käufer zu finden, Jn Folge der in Wien getroffenen günstigen Finanz - Maß regel kam deren Cours wieder bis 109 % empor, 25 prdzentige dito stiegen deswegen von 493 auf 514 %. Von den spanischen Schuld-Dokumen- ten sind Ardoin- Obligationen erst von 145 auf 145 % gegangen und zu- legt 143 % geblieben; deren Coupons sind zu 12 % und gestern zu 12% % abgelassen; portugiesische Obligationen stellten sich um 1 % höher und holten zuleßt 245 %. Wenige vorgekommene Rheinische Ciscnbahn- Actien sind ers zu dem sehr niedrigen Preise von 93 % abgelassen, doch später zu 94 % untergebracht, Der Geldzinscours steht zulegt noch zwar auf 5 a 55 %, es finden sih aber feine Abnehmer.

_Answärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Scb, 54, Zinsl. 43. Poln. —.

6% Spau. 147

Amsterdam, 29. Sept. Przreuss. Pr. Sch. —,

3% do —. Pass. —: Ausg. —- 4% Russ. Hope 873.

Antwerpen, 24. Sept,

Frankfurt a. M., 26. Sept. 5% Met. 1045 Br. Bank-Act. 1903. 1900, Integr. 643, 54%. Poln. 300 Fl. L. 975 Br, do. 5009 Fl. 79% Br. 3% do. —. Bexb. 891. 89%, Taunus Actien 3437. 314 X.

Hamburg, 27. Sept. Bank-Action 1600 Bs. Engl. Russ. 1043 Ber Hamb. Berg. Actien 94 Br. Magd. Wittenb. 83 Br. Iamb. Berl. 1025. 102. Alt. Kiel 118%. 108. Glückst. Elmsh. 59 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb, Rothsch. 65 G. 'Meckl. 62. 61.

Zins, —. Neue Apnl. 14 G,

Stieg. —- Span. 5% _—,

Lei PZ i g, 28. Sept. Leipr. Dresdn. Act. 116.115’. Säcbs, Bayer. 88. 875. Süächs. Schles. 100% Br. Chem. Ries. 563 Br. Löb. Zitt. 555 Br. Mgd. Leipz. 2244 Br. Berl. Anb Lt. A4. 116% G. Lt, B. 105% G. Dess. Bank-Act. 100%. 997.

London 9 24. Sept. Cons. 3% 86... £6. Belg. 9]. 90. Passive 47. 4. Ausg- Seb. 14. 13. 25% Ilell. 54%. 533. Port, 79, 77. Engl. Russ. 106,105.

Nene Anl. 193. 5, 406 aa

Paris, 25, Sept. 5% Rente dn cour. 111. 75. 3%, bn cour. do. 75. 65.

Meteorologische Beobachtungen. Abends E

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags

Morgens 2 Uhr.

1847. 6 Uhr.

28. Sept. 1E

O1 Par,/337,20""' Par, 338 60 ""’ Par. |Quellwärme U B. +70” R. | + 8,4° R. -+ 6,s8° R. |Flusswärme 59 B. +5,7° R. +75 R.| +5,8° R. [Bodenwärme 8,9° R, 90 pct. 93 pCct. 95 pCt. |Ansdiinstang0,004'' Rb.

Weiter regnig. Regen, balbheiter. |NiederscklagO,189'“Rb.

Id « e eiden NW. N W, NW, Würmewechsil1 -+ 8,8°

r m 0 Wolkenzug « «+ NW, + 7,0 Tagesmittel: 337,45"! Par... 4+ 74° R... +6,3° R... 93 pCi NW.

Luftdruck Lnftwärme « ««« Thaupunkt .«- Dunstsättigung-

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 30. Sept, Jm Opernhause. 165sste Sauspiel- haus-Abonnements-Vorstellung: Das Liebes-Protokoll. Hierauf: Der türkische Arzt. He Hoguet-Vestris wird hierin wieder austre- ten.) Anfang halb. 7 Uhr. | - ) Zu dee Ab cfiéftutiia werden Billets zu den nachstehenden klei=- nen Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersteu Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.z ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr. z cin Billet in den Logen und im Balkon des dritten Rau- ges, L wie im Parterre, 15 Sgr.z ein Billet im Amphitheater 74 Sgr., ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Freitag, ‘1. Okt, Jm Opernhause. 4114te Abonnements- Vorstellung: Euryanthe. (Mad, Köster: Euryanthe.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellun Opernhaus-Preisen af:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des crsten Ranges und ersten Balkons, #o wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr. im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr,; im Amphithcater 10 Sgr. : den Fremden-Logen 2 Rthlr. ;

Im Schauspielhause: Ouverlure du Théâtre-Françct*- E mière représentation de Pabonnement: Un mari Pia at range. Geneviève, ou: La jalousie paternelle- ndiana et Charlemagne, : A F

Sonnabend, 2. Oft, Jm Schauspielhause. 166ste Abonne ments-Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Ein Billet, Origi- nal -Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch=Pfeiffer.

Da am nächsten Freitag , den ersten Oktober , die französischen Vorstellungen beginnen , so wird in Folge der dazu eingegaugenen Abonnements - Meldungen hierdurh ersucht, die Kontrakte Don-= nerstag , den 30. September, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, in der Wohnung des Königlichen Haus - Polizei - Jnspektors Herrn Harke im Schauspielhause (Eingang Taubenstraße) in Empfang nehmen und sodann die Billets im Billet - Verkaufs - reau abholen zu lassen.

werden Billets zu folgenden mittleren

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 30. Sept. Der Graf von Monte Christo. Dramati- {es Gemälde in 3 Abtheilungen, nah Alexander Dumas, von Carlschmidt.

Freitag, 1. Okt.

Zum erstenmale wiederholt : Doktor und Friseur, oder: Die Sucht nah Abentcuern. Posse mit Gesang in 2 Akten, von Fr. Kaiser. Musik vom Kapellmeister C. de Barbieri. Vorher: Nehmt ein Exempel daran! Lustspicl in 1 Akt von Dr. Töpfer. (Mad. Schindelmeißer, vom K. K. priv, Theater an der Wien zu Wien: Die Frau, als Gastrolle.)

Sonnabend, 2. Okt. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison : Otello, il Moro di Venezia. Oper in 3 Akten. Musik vont Rossini. j as

Preise der Pläße: Ein Plah in den Logen und im Balkon des

ersten Ranges 1 Rthlr. u, D:

———— E R M ——- -

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei, Beilage

Beilage zur Allgemeinen Preußishen Zeitung.

1895

Donnerstag den 30 f" September.

—— E M T I E E

Inhalt.

rankreih. Schreiben aus Paris. (Betrügereien bei den Kohlen- SLENEN Entdeckung ciner Falschmünzer-Bandez Gesundheits-Zustand des Prinzen von Joinville; Scene im Assisenhofe der Seine.) l i Niederlande. Von der holländischen Gränze, Die Correction des Rheins, der Waal und Affel. Z W Jtalien. Rom. Vermischtes, Neapel. Nachrichten aus Calabrien. Lucca, Dekrete des Herzogs wegen Einsezung einer Regentschaft. Aufregung. Spanien. sandten Offizierez treten.) j : Türkei. Konstantinopel. Feuersbrunst in Pera, Nachrichten aus Albanien und dem Hedshas. Vermischtes,

Schreiben aus Madrid. (Nückkehr der nah Preußen ge- die disponiblen Offiziere wollen in päpstliche Dicnste

Versammlung der Naturforscher und Aerzte.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Wien. Zerspringen einer Lokomotive.

X N RT Ci

=ch Paris, 25. Sept. Während der National heute über die Art und Weise, wie man bei den zu Havre und wahrscheinlich auch in anderen sranzösischen Seehäfen begangenen Betrügereien bei den Kohlen-Lieferungen für die Marine zu Werke ging, einige nähere Aufschlüsse giebt, is die erste Phase der in diesem Betreff zu Havre eingeleiteten Justruction zum Prozesse gegen die Schuldigen beendigt. Jn Folge davon und der bestandenen Verhöre, während deren sie in strengster Abgeschlossenheit gehalten worden waren, sind nun die Her= ren Hantier Sohn und Decacns von dieser strengen Maßregel wie- der befreit worden, dürfen in threr Haft ihre Verwandten und Freunde empfangen und überhaupt Besuche annehmen. Sie scheinen vollkom- men beruhigt zu sein über das Resultat der Aufklärung des auf ihnen lastenden Verdachts. Es heißt, daß ganz besonders den Verwaltungs- Agenten, mit denen sie zu thun hatten, Unordnung und Nachlässigkeit zur Last fallen soll, und daß sie sogar selbst mehrmals den Verschleu=- derungen vorgebeugt hätten, welche der ursprüngliche Anlaß des ge= richtlichen Einschreitens zu sein scheinen. Die Oppositions-Presse wird nicht verfehlen, aus diesem Umstande sih eine willflommene Waffe zu neuen Angriffen auf die Regierung zu machen.

So eben sind zwei Judividuen, beide Franzosen von Geburt, wegen Fabrication falscher Banknoten den Behörden in die Hände gefallen. Sie hatten es darauf abgesehen, Noten der spa:ischen Bank San Fernando zu Madrid und französishe Banknoten nachzu- machen. Man scheint dabei einer ganzen Gesellschaft solher sauberen Gesellen auf die Spur gekommen zu sein, die vorzugsweise mit der Fabrication ausländischen Papiergeldes sich in Frankreich beschäftigt weil die Nachahmung der französishen Banknoten erstens zu {wer zu sein scheint, und andererseits bei der großen Masse baaren Gel- des, das in Frankreich in Umlauf is, es zu {wer hielte, falsche fran- zösische Banknoten, deren mindester Werth bis jeßt 500 Fr. ist (ih \preche von der Bank von Frankreich, uicht von den Departemeutal= Banken, welche bekanntlich auch solhe von geringerem Werthe haben), an den Mann zu bringen. Die beiden Falshmünzer waren nah der dem Polizei - Präfekten über sie zugekommenen Kunde erst seit kur- zem hier angekommen und hatten sih für Ausländer ausgegeben. Sie hatten sich bereits an mehrere Metallstecher gewendet, um sie zur Nahmachung der Platten, Stempel und sonstigen Werkzeuge für Verfertigung der 1000 Realen - Noten der spanischen Bank San Fernando zu bewegen. Der Polizeipräfekt ließ die Maßregeln zur

Beobachtung der beiden Fälscher so treffen, daß man sie wo möglich

guf der That ertappen würde, Nach den erhaltenen Aufschlüssen

schienen die beiden Betrüger große Eile zu haben, in den Besiß der

Geräthe und Werkzeuge zur Fabrication der falshen Banknoten zu

gelangen, weil dieses Papiergeld nur noch bis 31. Oktober Cours

haben , dann aber werthlos wird. Die getroffenen Maßnahmen erreichten so gut ihren Zweck, daß die beiden Fälscher in dem Augen- blick festgenommen werden konnten, als der eine von ihnen eben aus dem Laden eines Metallstehers im Quartier des Plaßes Vendome heraustrat, Gerades Weges nach der Polizeipräfektur abgeführt wurden sie dort durchsucht, und da fand man denn bei dem einen zwei Stempel der St, Ferdinands Bank, einen auf galvano= plastischem Wege gefertigten Abdruck des Königlichen Stempels von Frankreich ; eine Note, in welcher das Verfahren und die anzu- wendenden chemischen Substanzen für den anzufertigenden Abdruck an- gedeutet waren; Briefe in spanischer Sprache; endlich ein Muster zu einem Wechselbriefe für die Summe von 40,000 Fr., die auf den Na- men Jules de la Genaudiere gezogen werden sollte. Diese Gegen- stände fand man bei dem Einen mit Namen Gauthier, der 34 Jahre alt und früher in einer Druckerei angestellt gewesen zu sein angab. Das andere Jndividuum erklärte 50 Jahre alt und seiner Profession ein Gerber zu sein. Aber die genaue Untersuchung ergab, daß dieser c aues seit 1842 zu fünfjähriger Einsperrung verurtheilter Fäl- der is.

Der Prozeß des Courrier français wegen Diffamation des Herrn Talabot hat in zweiter Jnstanz vor dem Königlichen Gerichts= hofe geendet, wie vorauszusehen war. Das erstrichterliche Urtheil ist mit noh verstärkten Beweggründen bestätigt und die Kompetenz des Zuchtpolizeigerihts wiederholt ausgesprochen worden. Damit wäre übrigens die Kompetenz-Frage noch immer nicht abgethan, wenn der Courrier français noch weitere Berufung an den Cassationshof ergreifen sollte. Ob er dies thun wird, i jedenfalls zweifelhaft, da er sich dadurh nur noch erhöhte Prozeßkosten zuziehen würde, ohne Aussicht auf besseren Erfolg zu haben. Bereits hat das Blatt auch wegen der Diffamation gegen den Finanz-Minister vor dem Jnstruc= tionsrichter gestanden, Es scheint wirklich, daß es sich da um einen Artikel handelt, den der Courrier fran ç ais aus einem belgischen Blatte abgedruckt hatte, und der die gröblichsten Anschuldigungen ge- t den Finanz-Minister enthielt. Der Courrier français sucht sich nun Parent hinauszureden, er habe jenen verleßenden Artikel nur in der es lbsicht abgedruckt, um dem Minister denselben zur Kennt- niß zu Mp und ibm Gelegenheit zu geben, dagegen seine Maß- regeln zu 2 Wirk ch zweifle schr, daß dieses Stratagem auf die Richter gros Ung üben wird. Nach demselben müßte man also demjenigen, vantvat dafit uns ausgestreute Verleumdung weiter ver= breitet, noch danfdar dafür sein, weil derselbe den Vorwand gebraucht, er habe A Mt 2 erem eigenen. Besten handeln wollen!

. Man An L ad An seit ciniger Zeit sich viel mit dem Gesundheitszu;rude des Prinzen von Joinville beschäftigt, und wenn derselbe wirklich an allen den Uebeln ütte, wel are Uno

ke n wahres E , che man ihm beigelegt hat, wäre es ein wahre ner, daß er noch am Leben ist, Jch glaube, Jhnen aus guter Quelle mittheilen zu können, was Wahres

an der Sache ist. Der Prinz hatte bekanntlih seinen Uebungszug mit der Flotte im Mittelländischen Meere nit bis zum Ende führen fönnen und war in der That während ungefähr zwei Monaten schr leidend gewesen. Seine Leiden kamen anfangs von einer Gereiztheit mehrerer Abdominal-Organe, besonders aber von einer hißigen Bla- sen - Entzündung, welche si eingestellt hatte in Folge eines langen Spazierrittes in den Umgebungen von Algier, im Monat Juni, also zu der Zeit, wo unter jenem afrikanischen Himmel die drückendste Hiße herrsht. Eine diesem Krankheitszustande angemessene Behand= lung schien in der That bereits diese verschiedenen Leiden bescitigt zu haben, und der Prinz glaubte bereits vollständig davon bezreit zu sein, als ihn plötlih sehr lebhafte Schmerzen in der Gegend der Leber befielen. Es war ein Ueberreiz, ein Uebergang in Entzün= dung von einer cronishen Kraukheit dieses Organs, mit welcher der Prinz hon seit mehreren Jahren behaftet is, und oon welchem auch seine in der Regel fahle, ins Gelblihe spielende Gesichtsfarbe sich hershreibt, Diesmal traten die Symptome des Leidens mit einer Jutensität auf, die sie früher nie erreicht hatten. Man hegte sogar einen Augenbli die Besorgniß, dieselben einen drohenden Charakter annehmen zu sehen; indeß wurden sie glückli durch energische Arzuei= mittel beseitigt, welche der Ober - Wundarzt des Linienschiffes „Sou- verain“‘‘, auf dem der Prinz als Vice-Admiral si befand, angerathen hatte, Am 9, August endlih verließ der Pri1z so gut wie vollkom= men hergestellt die Flotte und reiste. nah Paris zurück, wo er sich jeßt von den gehabten Leiden und Anstrengungen vollends erholt. Man ersieht hieraus, zu welcher Uebertreibung sich die Blätter verleiten ließen, als sie von völlig zerrütteter Gesundheit des Prinzen spra= hen. Man darf annehmen, daß seine Gesundheit sich vollklommen wieder befestigt, Er befindet sih in diesem Augenblicke im Palaste von St. Cloud, wohin er aus dem Lager vou Compiegne zurückgekehrt i}, nach- dem der König mit den übrigen Gliedern der Königlichen Familie ta= selbst angekommen war. Der Ausflug des Königs dahin wird vom Wetter außerordentlich begünstigt, wir haben jebt wieder herrliche Tage, und dieser s{höne Nahsommer wird nicht verfehlen, au auf die voll- ständige Reife der Trauben seinen wohlthätigen Einfluß zu üben. Gestern is cin eigenthümlicher Fall vor dem Assisenhofe der Seine vorgekommen. Einer der berufenen Ges hworenen war so eben zu einer Geldstrafe von 500 Fr. verurtheilt worden, weil er nicht persönlich erschienen und au nicht hinreichend für seine Abwesenheit entshuldigt worden war, als der Präsident bemerkte, daß noch ein Geschworener fehlte. Da wurde aber die sonderbare Aufklärung ge- geben, daß der betreffende Herr allerdings gekommen, aber von einem Munizipalgardisten , wie cs scheint im Justizpalaste selb, verhaftet und ins Gefängniß der Nationalgarde abgeführt worden war. Er war zu einer Einsperrung von 24 Stunden verurtheilt worden, weil er nicht erschienen war, als er im Dienste als Nationalgardist auf die Wache hätte ziehen sollen, Die Sache erregte unter den übrigen Geschworenen, wie bei Richtern und Publikum, große Heiterkeit.

Wtr eder lau die.

Von der holländishen Gränze, vom 23. September schreibt man der Kölu, Ztg.: „Die niederländische Regierung hat die ersten Schritte gethan, die ewigen Klagen wegen des Rhein- Flußbettes zu beseitigen. Wie wir, xben hören, hat sie Bevollmäch= tigte ernannt, welche das ganze. Gebiet der Waal, des Rheinés und der YAffel bereisen sollen, um die Ufer, dic Leinpfade und das Fahr=- wasser zu besichtigen, die shadhaften und der Reparatur bedürftigen Stellen aufzuzeichnen und dem Ministerium Mittheilung zu machen. Bestätigt sih diese uns von sehr zuverlässiger Seite kommende Nach= riht, so werden wir binnen kurzem die verschiedenen Arme des Nheines neu aufleben schen. Werden die Tiefbauten mit gehöriger Umsicht vorgenommen, so wird es nicht allzu lange währen, und wir werden den Rhein entlang Seeschiffe direkt bis Köln \{chwim- men schen.

talien

Nom, 17. Sept. Die Munizipal-Verfassung liegt dem Mini- ster-Conseil zur Berathung vor und wird daher wohl in kurzem ver= öffentliht werden.

Die Nachrichten von den Auftritten in Mailand haben hier Alle mit Bestürzung und Trarer erfüllt.

Der Allg. Ztg. wird in Bezug auf die früher gegebene Nachricht von dem Schlusse der Verhandlungen, welhe Graf von Bludo} im Namen des Kaisers von Rußland mit dem heiligen Stuhle führte, geschricben, daß im Grunde nichts erzielt worden, daß also Alles, was die französischen Blätter von einem Vertrag be- richten, grundlos und irrig sei. ;

Demselben Blatte wird aus Forli vom 19. September

eschrieben: „Was das hier zu errichtende Heerlager betrifft, so fann ih aufs bestimmteste versichern, daß wir zwar den General Benti= voglio sammt Generalstab hier haben, aber eben nur einen General ohne Heer, Die Vernünftigeren fangen nachgerade an, sih des fort- währenden Lärmschlagens gegen die Oesterreicher ein wenig zu schä- men, beim Volke dagegen steht „„l'odio dei Tedeschi“ (der Deut- {-nhaß) noch in voller Blüthe. Man ist sogar so weit gegangen, die schwarzen Bänder auf den Strohhüten in Acht zu erklären, weil das Schwarze in Verbindung mit dem Strohgelb die österreichischen Farben bildet, Die Moderati und Progressisten tragen jest blaue und grüne Bänder um den Hut. Die Essaltati und Mitglieder der „„Giovine Jtalia“/ aber mehr oder minder rothe und flammende Ab=

zeichen.“

Neapel, 15. Sept. (N. K) Das Giorn. delle due Sicilie enthält in ihrem heutigen Blatte Folgendes:

„Die leßten, uns zugekommenen Nachrichten über die Lage der Dinge in Calabria Ulteriore Prima stimmen vollkommen mít den Fäharen von uns gegebenen überein, Die Nuhe is in dem ganzen Bezirk von Reggio hergestellt, was man sowohl der guten Gesinnung der Bevölkerung , als der Anwesenheit der borthin gesandten Truppen verdankt. Die aufrühre- rische Rotte hat sih auf der Flucht außerordentlich vermindert durch die große Zahl der Verhaftungen (welche beim Abgang des Berichts bereits 200 überstiegen), durch das Gefühl ihrer Schwäche, durch die unter ihr erwachsende Muthlosigkeit und dur den Mangel der gehofften Sympathieen, Sie berührte die Gemeinden Bianco, Bovalino, Ardore, Siderno, Giojosa und Ridella, bei der Nachricht von dem Herannahen der sie rastlos verfolgen- den Truppen vou der einen zur anderen fliebend. Am Sten d, wurde in Reggio eine Entwaffnung vorgenommen ; nah den leyten Nachrichten waren bercits viele Flinten, Pistolen und blanke Waffen eingesammelt, Ungefähr 200 Sträflinge, die theils festgenommen worden, theils sich freiwillig ge- stellt hatten, waren wicder in den Gefängnissen eingeschlossen, Dadurch hatte sich die Bande des Romeo auf 160 Individuen vermindert, welche, von allen Seiten verfolgt, in den Gebirgen umherirrten. Die Stadtwachen durchziehen das Jnnere der Provinz und helfen zur Verfolgung und Hab- haftwerdung der Ucbelgesinnten, während bewaffnete Kähne und ein Dampf- boot die Gewässer derselben durchkreuzen. Die cphemeren Demonstrationen der Empörer haben nicht einmal den Geist kleiner Dörfer anstecken können,

hat in Pera eine verheerende Feuersbrunst stattgefunden. Uhr Nachmittags gerieth ein Gasthaus in der Nähe des im Bau begriffenen englishen Botschafts - Hotels in Brand, und die Flammen verbreiteten sich bei dem herrschenden äußerst heftigen Nordost-Winde mit reißender Schnelligkeit über die benahbarten Häuser und nahmen die Richtung über Tope Baschi gegen den sogenannten kleinen Fried- hof, während eine zweite Feuersäule über deu Fischmarkt si fort- wälzte und das Centrum von Pera bedrohte. von allen Seiten herbeieilten und die Lösch-Anstalten von den anwe- fenden ottomanishen Großwürdenträgern trefflich so konnte man doch erst| um 10 Uhr Nachts der werden , nachdem ein paar Hundert Häuser in Asche gelegt waren. Unter diesen befinden sih das anglikanishe Bethaus und funfzehn von Stein erbaute Privathäuser.

halten. j worden waren, rückte der Oberbefehlshaber der ottomanischea i

Von volkreicheren Gemeinden suchten sie, nah Reggio, dur eine Botschaft die von Gerace zu verleiten, welche aber einstimmig mit Verachtung und mit Drohungen auf ihre Drohungen antwortete. ““

Lucca, 16. Sept. (J. des Débats.) Der Herzog hat das nachstehende Dekret erlassen :

„Wir, Karl Ludwig von Bourbon, Junfant von Spanien 2c. Da Un- sere Gesundheit absolute Ruhe erheischt und Wir nicht wollen, daß Unsere zeitweise Abwesenheit die Besorgung der Staatsgeschäfte aufhalte, in der Ueberzeugung ferner, daß Unser Staatsrath, der aus den ehrenwerthesten und bei dem Volke in höchster Achtung stehenden Personen zusammengeseßt ist, sich mit Eifer den Jnteresscn des Publikums weihen wird, haben Wir befohlen und befehlen wie folgt: Art. 1, Unser Staatsrath is befugt, die gewöhnlichen Staatsgeschäfte zu besorgen, wie er das schon während Unse- rer Abwesenheit gethan; außerdem aber wird er diesmal als Regentschaft unter dem Vorsiß des Marchese Mazzarosa, wie Wir ihm die Vollmacht dazu ertheilen, die Leitung der sämmtlichen Geschäfte übernehmen. Art. 2. Gemäß den Bestimmungen Unseres Motuproprio vom 4. September wird der Staatsrath die Reform auszuführen suchen, dic er für heilsam erachtet, wobei er indeß Toscana mchr zu folgen, als ihm voranzugehen hat. Wir werden jedoch keine Maßregeln janctioniren, die Unsere Souverainctätsrechte beeinträchtigen fönnten, Art. 3, Unser Präsident des Staatsraths und Un- sere Minister, so weit es sie angcht, sind mit der Ausführung des gegen wärtigen Beschlusses beauftragt.

Gegeben zu Massa Ducale, den 12, September 1847.

(gez.) Karl Ludwig.“

Gleichzeitig erschien die folgende Bekanntmachung :

„Jm Namen Sr. Königl. Hoheit Karl Ludwig's von Bourbon, Jnfan- ten von Spanien 2c., Herzogs von Lucca, thut der Präsident des Staats- rathes fund und zu wissen, daß, nachdem Se. Königl. Hoheit unser viel- eliebter Souverain geglaubt, sür einige Zeit aus Gesundheitsrücksichten die eitung der Staatsgeschäfte aufgeben zu müssen, er geruht hat, durch scinen verehrten Befehl, datirt aus Massa Ducale vom 12. d. M., dem Siaats- rath die erforderliche Vollmacht nicht blos zur Leitung und Beforgung aller laufenden Geschäfte, scndern auch zur Einführung der in dem motu proprio vom 4. d. M., das mit solcher Freude begrüßt wurde, verheißenen wohlthä- tigen Reformen zu übertragen. Die Bevölkerung wird in diesem souverai- nen Akte cine neue Bestätigung der trefflichen und väterlichen Absichten Sr. Königl. Hoheit für das Wohl seiner viclgeliebten Unterthanen erblicken.

Lucca, den 15. Sept, 1847.

A, Mazzarosa.“

Die Veröffentlichung dieser beiden Aktenstücke hatte große Auf= regung im Lande hervorgebracht, Die Häupter der Bewegung woll= ten cine förmlihe Abdankung des Herzogs darin finden und sprachen davon, eine Deputation nach Florenz zu senden, welhe den Groß= herzog auffordern sollte, das Herzogthum sofort in Besiß zu nehmen,“

S panic n.

S Madrid, 19. Sept. Der Heraldo, das Blatt des Ge- nerals Narvaez, welches früherhin angegeben hatte, der General Graf von Vistahermosa und die übrigen auf Befchl ihrer Re= gierung sih nah Berlin begebenden Stabs-Offiziere wären beauftragt worden, den Manövern der preußischen Truppen beizuwohnen und „die Einrichtungen des preußischen Heerwesens zum Gegenstand ihrer Studien zu machen‘, zugleich aber dieser Sendung einen politischen Zweck unterstellte, enthält heute folgenden Artikel:

-„„Sestern früh i hier der General Graf von Vistahermosa ein- getroffen, der, wie unsere Leser wissen, dur die Regierung beauftragt worden war, den großen Manövern von Berlin beizuwohnen. Da diese nicht stattfinden, weil das preußische Kabinet unter die hülfsbe- dürftigen Ortschaften und Volksklassen die Vorräthe von Getraide vertheilen ließ, welche für die Truppen angehäuft waren, und die Uebungen und großen Revüen, denen der König von Preußen bei=- wohnen sollte, nicht stattfinden konnten, weil Se. Majestät plöblich nah Jschl abreisten, vou wo Sie Sich nah Venedig und Florenz begeben, so hat der Graf von Vistahermosa für unnöthig gehalten, die begonnene Reise fortzuseßen. Judem er dieses seiner Regierung anzeigte und in Betracht, daß, da auch die übrigen fremden Gene= rale, welche sich nach Berlin begaben, umkehrten, es sogar befrem= dend (chocante) gewesen wäre, wenn während der Abwesenheit des Hofes der spanische General sich dorthin begeben hätte, so is er nach Madrid zurückgekehrt und hat sich gestern dem Kriegs = Minister vor= gestellt. Vorgestern kam auch der Oberst Loygorri hier an, und heute werden die Obersten Bumaga und Zaldivar, welche der Mission des Grafen von Vistahermosa beigegeben waren, eintreffen.“

Ein anderes hiesiges Blatt enthält heute Folgendes :

„Verschiedene überzählige Chefs und Offiziere der Armee, welche feine Gelegenheit haben, in die Reihen derselben zu treten, um in ihrem Vaterlande zu fechten, haben beschlossen, ihre Dienste und ihre Degen dem erhabenen Monarchen von Rom anzubieten (s. das gestr. Blatt der Allg. Pr. Ztg.), um dessen Sache zu unterstüßen, die so eng mit der spanischen verknüpft is, und von der es vielleicht abhängt, daß Europa sich auf feste und liberale Grundlagen stelle und sein Glück sichere. Zugleich richten sie eine ehrerbietige Vorstellung an die Königin mit dem Gesuch um ihre Zustimmung. Ohne Zweifel wird die Regierung cin so edles Vorhaben, aus dem übershwängliche Vortheile für sie hervorgehen, auf das entschiedenste unterstüßen. Sie erfüllt cine politische Pflicht, ohne auch nur die übertriebenste diplo- matische Reizbarkeit verleßen zu können. Die Interessen, welche an den Ufern des Po verfochten werden sollen, sind. für S panien von der höchsten Wichtigkeit (vitales),“

Türkei.

Konstantinopel, 15. Sept. (Oest. Beob.) Am 13ten

Gegen 3

Wiewohl die Sprigzen

eleitet wurden, Sams Meister

Das Beiramsfest is am 11, d. M. auf die herkömmliche Weise

begangen worden.

Âus Albanien hat die Pforte schr befriedigende Nachrichten er-

Nachdem die Rebellen in verschiedenen Gefechten geschlagen

uteta,

en, Darbahor Reschid Pascha, nach Argyrocastro vor, Um y der sih mit seinem Anhang in einer Seefeld befand, vol lends zu vernichten.

en Lage