1847 / 273 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Die Counea haben sich heute mit mässigen Umsätzen auf ihrem

gestrigen Standpunkt gehalten. Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen 68—78 Rthlr. _ 38—39 Rehlr. Roggen loco russ 10.46. Rekly,

- - neuer f . Sept. /Okt. 43 Rehlr. G. S —SE Sept Mai k. J. 46} Rthlr.

48 /52pfd. 26—28 RthIr. Mar S T r. Frühjahr 265 Rthlr.

- 48pfd.

Gerste 2444 Rihlr.

Rapps 81 Rthlr.

BRübsen 80 Rihlr.

RüäbsI loco 115 Rthlr. - Sept.sOkt. 115 Rihlr. - Okt. (Dez. 117 Rthlr.

190

uter 36 a 37 Fl., ord. 35 Fl.; Luiüpen 33 a 35 Fl, Sirup gilt 26 Fl,

ampf-Sirup 23 a 34 Fl. Mit Reis is es nicht flayer. Gewürz'e ohne Handel, Piment is beinahe gräumtz gesunde Qualität würde zu 31 a 32 Fl. Käufer finden.

Jm Thee - Markt zeigt sich eix bessere Stimmung.

__ Tabadck wird mehr beachtet. Verkauft sind in den leßten aht Tagen 258 F. Maryland - zu festen Preisu und 132 Sur, Cuba- zur Ausfuhr, Die Versteigerung von 298 P, Mauila- is ausgeseht bis zum 6, Oktober, Zufuhr in dieser Woche: 741 F. Naryland-, 2531 P. Java - Taback und 91 Se E

Baumwolle ist nur zu hheribgeseßten Pieisen zu verkaufen.

i Mit Asche is es angenehmez, dn fee Stein- Prima-S, zu 20 a 205 Fl. verkauft und auf 21 Fl unverzollt gehalten. Petersburger Pott- bei Kleinigkeiten zu 193; Fl., verz\llt, Nehmer gefunden; tosfanisdhe Pott- hält man auf 20 Fl.

Metalle beinahe ohne Handl. Banka-Zinn nominell 52 Fl. Dront- heimer Kupfer 62 Fl., auf Lieferurg: russisches Demidow- würde noch zu 61 a 62 Fl., s{wedishes zu 60 Fl, erhältlih sein, Blei gilt 115 a

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittler Opernhaus-Preisen Serfanit: 9 au

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr, in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons,. so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr. z im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphithcater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Köster kann die Oper : Euryanthe an diesem Tage nicht gegeben werden.

Im Schauspielhause: Ouverture du Théáâtre-Français. Pre- mière représentation de l'abonnement: Un mari qui se dé- range. Geneviève, ou: La jalousie paternelle. Indiana et

Charlemagne. Sonnabend, 2. Okt. Jm Schauspielhause. 4166ste Abonne-

ments-Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Ein Billet, Origi=

T T E 2 nei Nini 6E RUET ia

Spiritus loco 255 Rihlr. bez. - Sept. /Okt. 25 Rihlr. - Frühjahr 233 Rthlr. bez.

Königsberg, 27. Sept. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig? Weizen 70— 84 Sgr. pr. Schfl. ; Roggen 48— 55 Sgr. pr. Schl. ; E Îe 38—48 Sgr. pr. Schfl. kleine Gerste 34—47 Sgr, pr, Schfl,; Hafer 21 25 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 60 80 Sgr. pr, Schsl.; weiße Erbsen 50—66 Sgr. pr, Schfl, ; Kartoffeln 27—32 Sgr, pr, Schfl. ; Stroh

Ger

90 Sgr. pr. Schock,

fannt gewordenem Preise.

4% Breslau, 29, Sept. Weizen, weißer 875, 94—98 Sgr., gel-

ber 85, 91—95 Sgr.

ber frei Brieg zu liefern 84 pfd, 64 Sgr. gehandelt, Gerste 45, 475—51 Sgr. P09 Hafer 23, 25—27 Sgr.

Rapps wieder etwas matter und a 88, 93—95 Sgr, gekauft,

Rothe und weiße Kleesaat wenig Handel.

Spiritus loco 1354 13% Rthlr,, per November, Dezember, Januar

411% Rthlr. geboten.

Rüböl loco 11% Rthlr. Geld, Okt, 11% Nthlr, Geld, spätere Ter-

mine 12 Rthlr.

Zink, mehrere 1000 Centner a 5 Rthlr, 12 Sgr. ab Gleiwiß an-

geboten,

_An unserem heutigen Getraide - Markt war es mit Roggen sehr matt, größere Partieen wären nur mit einer wesentlichen Preis - Ermäßigung zu placiren gewesen, Seit vorgestern haben wir fast ohne Unterbrechung Re-

gentwetter.

Havve, 25. Sept. Baumwolle, Die Umsäße blieben beschränkt zu ferner ermäßigten Preisen. Auf Lieferung is zulegt - im Verhältniß von 9 Fr, für ord, geschlossen. Die heutige Notirung is für alle Sorten von

très bas bis courant 4 a 5 C. niedriger,

Von Getraide sind zulegt 2000 S. Neworleans - Weizen, {chöne

Waare, zu 56 a 57 Fr. begeben. Jn sonstigen Artikeln is es still.

Amsterdam , 27. Sept. Wochenbericht, Kolonialwaaren, Mit Kaffee war es im Allgemeinen nicht flauer; bes. Nr. 1 u, 2 zu 495 C. gesucht, zu diesem Preise aber nicht zu finden. Die arie von ro- hem Zu cker haben sich ohne sonderlichen Umsay erhalten, nirtem „Zucker sind gleichfalls unverändert, Zu der folgenden Notirung sind wieder einige Partieen Melis und Lumpen begeben worden: Melis, Prima- Sorte 44 a 45 Fl., secunda do. feiner 39 a 40 Fl,, s{höner 38 a 39 Fl,

Bekanntmachungen.

[787] Nothwendiger Verkauf, Ober-Landesgericht zu Posen.

Das adelige Rittergut Goray, im Kreise Birnbaum,

andschaftlih abgeshäßt auf 147,673 Thlr, 1 Sgr. 4 Pf., einschließlih der auf 18,287 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. gege Forst, soll am 20. Dezember 1847, Vormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichts- stelle subhastirt werden. Die Taxe nebst Hypotheken- schein und Bedingungen können in unserem Aten Ge- fcháfts-Büreau eingesehen werden. Folgende, dem Auf- enthalte nah unbekannte Real-Gläubiger : die unbekannten Erben des Probstes Soinski zu Go- ray, die Wittwe Anna Maskiewicz und deren mino- renne Kinder, Franz und Casimir Masfkiewicz , der Pächter Friedrich Wilhelm Heydke, der Hauländer Paul Obst, die Laura, geb. Heydke, verehel. Mallow, die Xaver Skrzetuskfischen Erben, nämlih Franz Eduard, Emilie Thecla, Thecla Eleonore Alexandrine, Geschwister Skrzetuski, werden zu dem gedachten Termine öffentlich, so wie die etwanigen- unbekannten Real-Prätendenten, bei Vermei- dung der Präklusion zu demselben vorgeladen,

1508] Proclama, Nothwendiger Verkauf.

Das im Kreise Thorn belegene Erbpachts - Vorwerk Zielin, bestehend aus 674 Deus 120 Quadratruthen, und im Jahre 1843 auf 8314 Thaler 3 Silbergroschen g abgeschägt, zufolge der nebst Hypothekenschein n der Registratur einzusehenden Taxe, soll zum Zweck der N zwischen den Miteigenthümern qt debrnilidér Est Reie MGDI erten,

erichts\telle subhastirt werden,

- Thorn, den 12, Mai 1847, auciA ait

Königl, Land- und R E Loeffler.

i P Sra na

Der früher hier wohnhafte Kaufmann Louis Tancré ist von dem Kaufmann Ernst George Otto zu Stettin wegen einer Waarenschuld von 1356 Thlr, 27 Sgr, nebst 5 % Zinsen seit dem 3, Dezember pr. beim un- terzeichneten Gerichte verklagt worden.

à der zeitige Aufenthalt des 2c, Tancre unbekannt ist, indem er sich von Hamburg, wo er zuleyt betroffen worden, einen Paß nach Kiel entnommen, leßteren Orts aber nicht angekommen, vielmehr aller Wahrscheinlich: keit nah nah Amerika gegangen is, \o_trifst der Be- griff eines Vägabunden im rehtlihen Sinne auf ihn 1, und es wird deshalb der Kaufmann Louis Tancré hierdurch öffentlih zur Beantwortung der Klage auf

den 3. März 1848, Vormittags 11 Uhr, unter der Verwarnung vorgeladen, daß bei seinem Aus-

‘bleiben der Klagévortrag für zugestanden erachtet und,

was rechtlih daráus zu folgern, in contumaciam ge-

gen ihn ausges] Cy werden wird.

Königsber den 21. Juli 1847. Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht,

oggen 595, 60 65 Sgr., 100 Wispel im Laufe des Monats Ofkto-

115 Fl.

1

von 2975 transito ín Notterdam.

Petersburger gelben auf 315 a 32 Fl.

gefunden,

nämlich zu 19 bis 23 Rb, M.

Amsterdam, 26. Sept.

Hawb. Berg. Actien 94 Br.

Rotbsch. 65 G. Meckl. 61. 603.

Wildhäute. Verkauft: ca. 800 reine leichte troene Buenos-Ayres- und trocken gesalzene Pernambukc-Häute. Die Stimmung im Markt is feinesweges flauer. Java-Rindhäute etwas mehr gefragt, während die Jn- haber noch auf zu hohe Preise halten. Mit den anderen ostindischen und Ï®den Nebensorten war es fill. Zufuhr: 1669 trocken gesalzene Ochsen- und Kuhhäute, 1084 trockene desgl. und 3368 trockene Java - Rinderhäute , da-

Hanf bei Kleinigkeiten verkauft; riga- polnisher Rein - zu 75 Fl, 1 Heede 50 a 51 Fl., petersburger Halbrein- 65 Fl., memeler Ausschuß- Danzig, 27. Sept. Marktbericht, An der Börse wurde ver- | 98 F|. j fauft, am 24sten noch: 1 L, 126pfd, inländ, Weizen a 480 Fl. und 1 L, 418pfd. inländ. Roggen a 306 Fl.z; heute: 1 L, inländ. w. Erbsen a 378 Fl, preuß. Cour. pr. Last und 1! L, 127pfd, inländ, Weizen zu nicht be-

Farbholz, Verkauft: 24,000 Kil. Campeche - Blauholz zu vollen Preisen. Andere Den unverändert und ohne Umsay. 2 alg hlt man auf 33% a 33% Fl, und Seifen-

Thran ohne sonderlichen Umsaß. Zwei Partieen Sto ck fisch, von Tromsó importirt, haben Nehmer

Kopenhagen, 25. Sept. Getraide, Die Kornzufuhr war dieser Tage ziemlich groß, vornehmlih von Roggen. Der Preis is unverändert 5 bis 6 Rbthlr., wogegen Weizen auf 7 bis 9 Rbthlr. gestiegen ist. Die Gerstenpreise sind unverändert, Hafer dagegen war heute billiger zu kaufen, Auch is} die Zufuhr aus den Provinzen einigermaßen bedeutender, 6zeilige Gerste ist zu 28 Rb, M. gesucht,

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 545. 59% Span. —.

Antwerpen, 25. Sept. Zins]. —. Neue Aul. 145.

Frankfurt a. M., 27, Sept. 5% Met. 1044. 104. Bank-Act. 1916. 14. Stieg. 8G Br. Integr. 643. 54%. Poln. 300 Fl. L. 97% Br. do. 500 Fl, 79%. 795. Span. 5% —. 3% do. —. Bexb. 895. 894, Taunus Actien 3453. 345.

Hamburg, 28. Sept. Bank-Actioa 1600 Br. Magd. Wittenb. 823. 82. Alt. Kiel 1085. 1087. Glückst, Elmsh. 55 Br. Reudsb. Neum. 96 Br. Kopeubh.

Lei PZ ig, 29. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 116 Br. Sächs. Bayer. 88 Br. Süchs. Schles. 100% Br. Chem. Ries: 57. 665. Löb. Zitt. 59 Br. Mgd. Leips 2243 Br. Berl. Aub. Lt. A. 1165 G. Lit. B. 106 G. Dess. Bank-Act. 100% Br.

W ien, 28 Sept. 5% Met. 10175. 4% do. 94 3% do. 665 Bank Actieu 1630. Aul. de 1634 1554. de 1839 1237. Eloggn. 1204. Nordb. 160.

Friseur, oder:

Töpfer.

Carlsch midt,

Freitag, 4. Oft, De Sucht nah Abenteuern. Posse mit Gesaug in 2 Akten, von Fr. Kaiser. . Vorher: Nehmt ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Aft von Per, (Mad. Schindelmeißer, vom K. K. priv, Theater an der Wien zu Wien: Die Frau, als Gastrolle.)

Sonnabend, 2, Okt. (Jtalienishe Opern - Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Otello, il Moro di Venezia, Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. st. w.

Sonntag, 3, Okt. hes Gemälde in 3 Abtheilungen, nah Alexander Dumas, von

nal -Schauspiel in 5 Abth. , von Ch. Birch-Pfeiffer.

Königsstädtisches Theater.

Zum erstenmale wiederholt: Doktor und

Musik vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Der Graf von Monte Christo. Dramati-

Meteorologische Beobachtungen.

1847. 29. Sept.

Luftwärme . « Thaupunkt... Dunustsättizgung.

Wind ......-

Engl. Russ. 105 Br. nee Es ) Wolkeuzug « « «

Hamb. Berl. 102.

Morgens Nachmittags Abends 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Ubr.

Tagesmittel: 339,35" Par... + 6,8° R... +6,1°R..

Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck... . «| 339 42'" Par.|339,22'"’ Par.|339,42""' Par.|Quellwärme 7,7° R. + 7,0° R. -+ 6,2° R. 94 pCt. 91 pet 99 pct.

+ 5,2° R. |Flusswärme 8,0 ' R, —+ 5,1° R, |Bodenwärme T B. Ausdüostungf?,604'' Rh. Niederschlag0,868'“Rb. Würmewechsel ch+ 8,g°

-+ 5,1°

95 pu. W.

-+- 8,3° R. +7,1° R. Regen. Nebel,

W., Ww, W. is w.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

ie von raffi-

Jreitag, 1. Oft. halb 7 Uhr.

[901] Ediktal-Citation.

Da über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Voß und seiner hierselb unter der Firma E, Voß bestande- nen Handlung der Konkurs eröffnet is, so haben tir qur Liquidation der Forderungen der unbekannten Gläu- iger einen Termin auf den 19, Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, angeseßt. Wir laden daher Alle, welche einen Anspruch an die Konkursmasse des Gemeinschuldners zu haben vermeinen, hierdurch vor, in diesem Termine im hiesi- gen Land- und Stadtgericht vor dem Deputirten, Land- und Stadtgerichtsrath Kloß, entweder persönlich oder durch zulässige mit gehöriger Vollmacht und Jnforma- tion versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die hiesigen Justiz-Kommissarien Heydemann, Pfotenhauer und Ju- stizrath Alker vorgeschlagen werden, zu erscheinen und ihre etwanigen Forderungen an die Masse anzumelden, auch deren Nichtigkeit durch Einreichung der darüber See Dokumente oder auf andere Art nachzu- weisen.

Wer \ich nicht meldet, wird mit allen seinen Forde- rungen an die Masse präkludirt und ihm deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auf- erlegt werden.

Stettin, den 30. August 1847.

Königliches Land- und Stadtgericht.

[899] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 21. September 1847,

Das dem Tischlermeister Joseph Schulzk zugehörige, in der Dresdnerstraße Nr. 95 und 96 belegene, im Hy- pothekenbuche von der Louisenstadt Band 6. Nr, 432. verzeichnete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu ‘6147 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf., soll

am 5. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. “Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[900]

Aachen-Mastrichter Eisenbahn.

Da die am 22sten d, M. zu Mastricht eröffneten Submissionen Behufs Uebernahme der Bahnbauten auf Niederländishem Gebiete unsere Genchmigung nicht erhalten haben, so bestimmen wir hiermit neuen Termin zur Einreichung vón Submissionen auf Montag den 18, Oktober c., Nachmittags bis 6 Uhr, in den Büreaus der Gesellshaft zu Aahen und Mastricht.

Die Tau derselben geschieht am 19, Oktober, Vormittags 11 Uhr, im Büreau zu Mastricht in Ge- genwart der erscheinenden Submissionaire, 8

Die theilweise O Uen Bedingungen sind nebst den Längenprofilen und Berechnungen vom 3, Oktober an in den vorangegebenen - Büreaus einzusehen.

Aachen, 27. September 1847.

Die Direction der Aachen-Mastrichter Eisenbahn-

: Gesellschaft,

Königliche Schauspiele.

Im Opernhause. : Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Anfang

Allgemeiner Auzeiger. Sta - Posener Eisenbahn. 2 : Die sechste

4114te Abonnements-

i T1 Einzahlung i, von 10 pEl.

An a d

E E E in Berlin auf dem A a ils Stettiner Bahn- hofe am 4., 5, u,

6. Oktober d. J., von 9 bis 1 Uhr, in Stettin auf unserer Hauptkasse am 8, u, 9, Oktober c., Vor- und Nachmittags (nah Abzug der für die bisher eingezahlten 50 pCt. fälligen Zinsen pr. 6, Juli /6, Oftober à

4 pCt.) : mit 95 Thlr. auf Zeichnungen von 1000 Thlr. und : 9 Thlr. 15 Sgr. auf Quittungsbogen über 100 T hlr, baar zu leisten,

Die mit einer nach der Nummerfóölge geord- neten Specification einzureihenden Quittungsbo- gen werden, mit Quittung eines unserer Mitglieder und des Rendanten Hoffmann versehen und abgestempelt, entweber sofort oder sofern Mangel an Zeit dies nicht zulassen sollte am folgenden Tage, gegen Nüdck- lieferung der bei der Einzahlung ausgestellten Juterims- Quittung, zurückgegeben werden. : ;

Der §. 13. unseres Statuts bestimmt die Folgen versäumter Einzahlung.

Stettin, den 1. September 1847. :

Direktorium der Stargard - Posener Eisenbahn- Gesellschaft, Masche, Wegener, Fraissinet,

Dampf - Packetfahrt

[409 b zwischen

St. Petersburg.

Die rühmlichst bekannten drei Dampfschi} der St. P Lübeder Damps- j si fahrt - Gesell- \chaft: „, Nasled- è nit“, „Nicolai 1.‘

R und „Alexandra“ E S werden in diesem

Jahre eine regelmäßige Fahrt zwischen den obgenann-

¡en Pläyen unterhalten, vom 8. Mai anfangend und bis Ende Ofietee fortlaufend. Von Trave- münde und von Cronstadt wird jeden Sonnabend

von jedem Hafen eines abgehen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Abfahrt von Travemünde Nachmittags 3 Uhr nah Cronstadt. Preisé Ver Passagé. Nah Cronstadt: erste Kajüte 54 Thlr., zweite 35 Thlr, dritte 22 Thlr. Pr, Ct, Nähere Nachricht ertheilt

das Comtoir der Dampfschifffahrt- Gesellschaft zu Lübe cck,

S Exemplare des Prospectus sind bei Herren H, F. Fetshow & Sohn zu haben,

[930 b] :

Die in Ostpreußen belegenen Bandels schen Nitter- güter, 6 Meilen von Königsberg und 1 Meile von Preuß. Eylau entfernt, sollen im Ganzen oder getheilt aus freier Hand, jedoch ohne Einmischung eines Dritten, verkauft werden. Dieselben bestehen aus drei Vortwwer- fen mit einem Areal von 6279 Morgen 43 [ZRuthen Magd., wovon 1565 Morgen 143 C]Nuth. den Bauern gehören. Alle Wirthschafts-Branchen werden auf den- selben betrieben, auch befindet sih eine holländische Windmühle auf denselben, so wie auch ein sehr gut be- standener Wald zu denselben gehör. Das Wiesen- Verhältniß is ein sehr günstiges. Kauslustigen ertheilt auf frankirte Anfragen nähere Auskunft der Eigenthü- mer, Rittergutsbesiger Sch a effer zu Heilsberg , und der Justizrath Stellt er zu Königsberg.

[811] Bx tat f

Ein äußerst vortheilhaft gelegenes Gasthaus ersten Ranges zu Leipzig, in welchem ein sehr großer Saa! befindlich is, mit großem Garten und Gewächshaus, auch bedeutender Stallung, soll Erbtheilungs halber aus freier Hand verkauft werden, Als Anzahlung werden 12- bis 45,000 Thlr. verlangt, und über 30,000 Thlr. auf dém Grundstücfe haftende Hypotheken können mit übernommen werden, Nähere Auskunft ertheilt auf

ortofreie Anfragen hon, frag Adv, Theodor Winter zu Leipzig.

[945 b] Zu verkaufen.

Eine Taback- und Cigarren - sabrit in vollem Betriebe, belegen in einer Hauptstadt des Zollvereins, welche durch Eisenbahnen mit Bre- men und Hamburg in naher Verbindung steht, kann ei- nem soliden Käufer bei mäßiger Anzahlung überlassen werden. - Grundstücke sind dabei nicht zu übernehmen.

Auf Anfragen Adresse sub X. 56. im Königl. Jn- telligenz-Comtoir wird eine nähere Mittheilung erfolgen.

Das Feen t beträgt: 2 Rfhlr. für 4 Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der M i ohne reis - Erhöhung, Le Bci einzelnen Üummern wird der Gogen mit 2; Sgr. berechnet.

llgemeine

? s die Erpedition der Zeikung: Behren-Straße Ür. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. + Anzeigers 2 Sgr.

MNè 273.

If Y al t

Anmitlicher Theil. s Le V

Juland. Berlin. Neise Sr, Majestät des Königs in der Rhein-Pro- vinz. Wiedereinführung der gesezlichen Steuersäße, bezüglich der Mabhl- steuer in Potsdam. Provinz Schlesien. Reise des Großfürsten Thxonfolgers von Rußland.

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Der Herzog von Leuchtenberg erwartet, Die Auswanderung nah Ungarn. K ö- nigreich Württemberg. Vermischtes. Großherzogthum Ba- den, Aufrührerishe Schrist, Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Hofnachrichten. Die ständischen Wahlen, Groß- herzogthumSachsen-Weimar. Versammlung des Apotheker-Vereins.

Desterreichische Monarchie. Wien. Die Beseßung Ferrara's, Ankunft des Großherzogs und der verwitiweten Großherzogin von Meck- lenburg-Schwerin. Vermischtes. Gran, Beisezung des verstor- benen Neichs-Primas,

Frankreich. Paris. Das Journal des Débats über tie italic- nischen Angelegenheiten. Unterhandlungen wegen der Anleihe, Ein englischer Agent bei Abd el Kader.

Großbritanien und Frland. London. Verurtheilung der JInge- nieure des „Criet“, Nachrichten aus Hongkong. Nachgicbigkeit des General-Gouverneurs gegen die Chinesen. ;

Italien. Rom. Das Schreiben des Papstes an den Kaiser von Oester- reich. Der Prinz von Canino, Florenz. Die Bürger - Garde- Ordnung. Verhandlungen mit Rom und Sardinien, Lucca, Auf- lösung der Stadtgarde. Kommission zur Abfassung der Reglements für die Bürger-Garde und die Presse.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Zur neueren Kriegsgeschichte, Die Germanisten-Versammlung in Lübe,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Prediger Woldmann zu Baumgarten bei Prenzlau den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, so wie dem evangelischen Mäd- chen- Schullehrer Stieding zu Neuenheilingen, Regierungs - Bezirk Erfurt, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und

Die Wahl des Grafen von Hoverden auf Herzogswaldau zum mittelschlesishen General - Landschafts - Repräsentanten für den sechs jährigen Zeitraum von Weihnachten 1847 bis dahin 1853 zu be= stätigen. G

Se. Hoheit der Herzog Wilhelm vou Mecklenburg-» Schwerin ist von Neu-Brandenburg hier angekommen.

Der Notar Joseph Linxwe iler zu Schleiden ist vom 1. No= vember d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichtsbezirk St. Goar mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst; und

Der Notar Karl von Daniels zu Geldern vom 15, Oktober d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Jülich, mit An- weisung seines Wohnsißes daselbst, bestellt; so wie

Der bisherige Advokat Arthur Nacken zu Köln zugleich zum Anwalte bei dem Appellations-Gerichtshofe daselbst ernannt worden.

Dem Uhrmacher Schade zu Breslau is unter dem 27. Sep- tember 1847 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte, ru- hende Hemmung für Chronometer, welche als neu und eigen- thümlich erkannt ist,

Zur neueren Kriegsgeschichte. Aufzeihnungen des General-Lieutenants Friedrich Wilhem Grafen von Vismark. Karlsruhe, Nöldeke, 1847. gr. 8.

Jn die Reihe der Denkwürdigkeiten aus den Jahren 1796—1815, die von älteren Civil- und Militair-Beamten unseres Vaterlandes in verschie- dener Gestalt und in verschiedener Auffassung, so wie auch von verschiedenem Gehalte, hinterlassen sind, tritt ein neues Buch, „Aufzeichnungen““ von sei- nem Verfasser genannt. Der Name desselben kann zu nicht gewöhnlichen Erwartungen berechtigen, denn Graf von Bismark (geb. zu Windheim in Westfalen, am 28. Juli 1783) ist ein tüchtiger Neiter-Anführer, er hat im Kriegswesen scines Landes eine der höchsten Stellen cingenommen und ist \väterhin auch zu gesandtschaftlichen Aufträgen verwendet worden, Alle diese Eigenschaften treten in dem vor uns liegenden Buche mehr oder we- niger hervor, jedoch keine in einem höheren Grade, als eine große Verehrung für Napoleon und das cifrige Bemühen, das Andenken dieses Gewaltherrschers in dem hellsten Lichte leuchten zu lassen.

Gegenüber einem so versuchten General, der auch als Kriegs-Schrift- steller sich durch seine Reiter - Bibliothek, seine Vorlesungen über die Taktik der Reiterei und andere belchrende Werke einen bedeutenden Namen erwor- ben hat, kann Ref. unmöglich darauf Anspruch machen, die Kritiken und Reflexionen desselben über Napoleon's Feldzüge zu besprechen oder gar zu widerlegen. An Stoff dazu würde es den Kriegs-Schriststellern von Fach nicht fehlen. Wir beschränken uns daher jeßt nur auf die Bemerkung, daß Klarheit und Uebersichtlichkeit hervorstehende Eigenschaften in der Beschrei- bung der Schlachten sind, und daß- das Wesen der Napoleonischen Krieg- führung, ohne besondere Rücksicht auf die gegnerishe Partei, in einem un- gekünstelten Vortrage, mehr aus dem Gedächtnisse als aus gesammelten Pa- pieren entnommen, deutlich an den Tag gelegt is. Als Beleg hierzu mag der Theil des Buches dienen, in welchem die Geschichte des französischen Feldzugs in Rußland im Jahre 1812 enthalten is. Eigentlich Neues oder bisher Unbekanntes aus persönlicher Mithandlung des Verfassers erfahren wir indeß weder hier noch in dem Abschnitte über die Kriege von 1809 und von 1813 —1815, so daß dies Buch allerdings nicht im strengeren Sinne in die Klasse derjenigen Denkwürdigkeïten gehört, deren Verfasser ihren eigenen Antheil, sei er groß oder klein gewesen, oder die Einwirkung be- deutender Weltereignisse auf sich selbst darzustellen beabsichtigten. Der Graf von Bismark hat erklärt, diese Aufzeichnungen „als Weltbürger““ nie- dergeschrieben zu haben, als „hronologisch-pragmatische, geordnete, getreue Darstellungen der Thatsachen mit ihren Ursachen und Wirkungen, denen er

Berlin, Sonnabend den 2e Oktober

auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.

Dem Orgelbauer H. Loos zu Siegen ist unter dem 27. Sep= tember 1847 ein Patent auf eine durch Modell und Beschreibung erläuterte Kuppe- lung zweier Orgel-Manuale, so weit sle als neu und eigen= thümlih erachtet ist, ; : auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.

Dem Leder-Fabrikanten Hellmann zu Neckar-Steinach is un- ter dem 27. September 1847 ein Patent auf eine für neu und eigenthümlich erachtete, durch Be= shreibung nachgewiesene Behandlung der zu gerbenden Häute in den Gruben, auf zwölf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden, Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant von Rohr, aus der Rhein-Provinz. Der Schloß-Hauptmann von Bréslau, Graf vonSchaffgot s, von Maywaldau. Abgereist: Der General - Major und Telegraphen - Direktor, von Ebel, nah Koblenz.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 1. Okt. Ueber die Reise und den Aufenthalt Sr“ Majestät des Königs in der Rhein = Provinz geht uns so eben aus Brühl vom 23. September noch nachstehender Bericht zu, welcher unseren Lesern um so willkommener sein wird, da er die von uns be- reits vereinzelt gegebenen Notizen in übersichtlihen Zusammen= hang bringt.

Se. Königl. Majestät waren am 17ten erst gegen Mitternacht in Bingen über Darmstadt und Mainz angekommen; am leßteren Orte hatten Allerhöchstdieselben bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm den Thee eingenommen und die Freude, Jhre Königl. Hoh. die Kronprinzessin von Bayern, Tochter des Prinzen Wilhelm, zu sehen. Am 18ten traten Se. Königl. Majestät gleih nah 6 Uhr die Reise nah Trier an. Jm Gefolge befanden sih die Staats-Mi= nister von Bodelschwingh und Graf zu Stolberg, söwte der Ober- Präsident der Rhein-Provinz. Der General-Licutenant von Thile, kommandirender General des Sten Armee-Corps, eilte Sr. Majestät dem Könige nah Trier voraus. Das anfangs unfreundliche Wetter klärte sich im Laufe des Tages auf, so daß Se. Königl. Majestät sih an den herrlichen Fernsichten auf dem Wege und beim Herabsteigen in das Moselthal an dessen Schönheiten erfreuen konnten.

Wiewohl alle Empfangs-Feierlichkeiten untersagt waren, begrüß=

ten die braven Bewohner des Hundsrückens Se. Majestät doch mit '

\{hön geshmückten Ehrenpforten und hatten sih an den Dorsstraßen aufgestellt, um den geliebten Landesvater zu sehen. Der Marktplaß in Stromberg war mit Menschen überfüllt, Se. Majestät geruhten in dem Weine des Landes auf die Gesundheit der Stadt zu trinken. Jn Simmern war die Anrede des Bürgermeisters Rottmann, eines echten Hundsrückers, der in der Sprache der Gegend seine das Ge- müth ansprechenden Lieder gedichtet, überaus herzlich und machte einen sichtbaren Eindruck auf Se. Majestät den König. Jn Büchenbeuren

als Zeitgenosse beiwohnte“, aber eigentli geht doch Alles in der Vereh- rung Napoleons und dem Lobe des französischen Heeres auf, ein Beispiel von Selbstverleugnung, das allerdings selten ist und vielleicht in Bezie- hung auf Napoleo’n nur in den Denkwürdigkeiten des Herzogs von Rovigo undin der französischen Geschichte Bignon's seine Seiteustüke hat. Unser Verfasser redet in der That zu wenig von si selbst. Nur in kurzen Anmerkungen erfah- ren wir seine verschicdenen Dicenststellungen im württembergischen Reiter- dienste, und blos einmal (S. 55 f.) erwähnt er aksführlicher des Reiter- gefechts am 41. Mai 1809, für welches ihm Napoleon eigenhändig das Rit- terfreuz der Ehren-Legion überreichte, allerdings ein Ereigniß von der höch- sten Wichtigkeit für die kriegerische Laufbahn des Grafen und seine An- hänglichkeit an Napoleon. Seines früheren Wasffendienstes bei der hanno- versch-deutshen Legion (1803 —1807) hat er nur sehr kurz erwähnt, eben so für die späteren Kriege sich niemals auf persönliche Beziehungen einge- lassen, sondern, nah seiner Versicher:1ng auf S. 329, nur das Große und Allgemeine im Auge gehabt, Wir müssen ofen gestehen, daß wir eine voll- ständige, aufrichtige Selbstbiographie diesem Verfahren vorgezogen haben würden, indem wir in unserem Buche nicht so bedeutende Vorzüge vor-an- deren allgemeinen Kriegsgeschichten wahrgenommen zu haben meinen. Etwas Eigenthümliches bleibt immer bei einem deutschen Feldherrn nah einem so langen Zwischenraum diese fast unbeschränkte Bewunderung Napoleon's. Wir müssen sie chon gelten lassen, aber können doch unser Befremden nicht zurückhalten, weil die deutschen Bundestruppen sich (wie die Schriften des sächsishen Majors von Burkersrode, des württembergischen Wundarztes Roes und Anderer glaubwürdig darthun) von den Franzosen haben müssen moralisch mißhandelu lassen und wohl viel gebraucht, aber im Ganzen niemals nah dem Verdicnste ihrer Tapferkeit belohnt worden sind, Nun mag allerdings auf Offiziere, die längere Zeit in der T an Umge- bung des Napolconischen Hauptquartiers gelebt haben, wie auf den sächsi- hen General von Gersdorf und den Major von Odeleben, der Zauber jener gewaltigen Persönlichkeit einen unauslöschlihen Eindruck geübt haben, aber in ein n nahes Verhältniß zu Napoleon is Graf von Bismark in den Jah- ren von 1809—1813 niemals getreten. Ihm hat also nur der gewaltige Kriegsheld imponirt, seine Person, sein Glück, seine Machtherrschast. Alle scine Pläne nennt er also meisterhaft, scine Conceptionen kühn, seine Ener- gie bewunderungswürdig, seine Nuhe, im Glück wie im Unglück, unüber- trefflich, scin Charakter war der eines offene, A gea Mannes, so auch seine Politik. Hätte er nur eine schmiegsamere, sich nah den Umständen richtende Politik einschlagen können, so würde er nie gefallen sein. (S. 97, 191 u. a. O.) Was werden ältere Zeitgenossen, ein Gagern, ein Schlosser, ein Arndt, zu diesen Worten sagen! der wie werden die Augenzeugen

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Allg. Preuß.

1847.

empfing Se. Majestät eine Deputation der Stadt Zell, an deren Spibe der würdige Landrath des Kreises, Major Moriß, sich befand. Ju Langkamp meldete sich der Präsident der Regierung zu Trier, Herr von Auerswald, mit dem Landrathe von Berncastel. Am leßteren Orte machte Se. Majestät einen kurzen Halt. Ju wenigen Tagen war durch Hülfe der Schiffer und die Anstrengungen der Stadt hier eine Brücke über die Mosel geschlagen, welche, geshmüdckt mit Laubgewinden und Fahnen, einen überraschenden Anblick gewährte. Möchte sie ein günstiges Vorzeichen sein für die gewünschte Ueber- brüung der Mittel-Mosel. Die ganze Bevölkerung der Stadt und Viele aus der Umgegend befanden sich am Mosel-Gestade und brachen in lauten Jubel aus, als Se. Majestät der König von der Plattform vor der Wohnung des Landraths seine getreuen Moselaner freundlih begrüßte. Se. Majestät gingen zu Fuß über die Brücke und bemerkten wohlgefällig die auf ihren Schiffen aufgestellten Schif- fer, die Erbauer der Brücke. Allerhöchstdieselben wählten den Weg von Hebradt über die Quint und gelangten um 4 Uhr nah Trier. Von der Höhe erglänzte die Stadt mit ihren Kirchen und Palásten im \chönsten Sonnenschein. Jn Trier nahmen Se, Majestät Aller- höchstihre Wohnung bei dem Regierungs - Präsidenteu und wurden daselbst von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich, Gouverneur der Bundesfestung Luxemburg, der von dort nah Trier geeilt war, von den geistlichen und weltlichen Behörden, an deren Spiße sich der hoch= würdige Bischof Arnoldi und der zum Bischof von Münster erwählte Weihbischof Müller befand, empfangen. Ju deren Begleitung bega= ben Sich Se. Majestät zu Fuße nah der nahe gelegenen Kathedrale, wo der erste Domherr von Wilmowsky die Ehre hatte, Sr, Majestät die gemachten und noch zu machenden baulichen Veränderungen zu er- flären. Eine besondere Freude hatte Se. Majestät an dem wieder= hergestellten Kreuzgang. Von hier fuhr der König nah der Basilica und nahm diesen großartigsten Bau in allen seinen Details von den untersten bis zu den obersten Räumen in den genauesten Augenschein, hatten auh die Gnade, an der Eingangs-Seite, wo die bei deur Palastbau angebrobenen Fundamente verstärkt werden missen, einen Grundstein zu legen. Die mit der Bau Leitung Allerhöchst beauf= tragten Militairs, der General - Major von Wussow und der Jnge= nieur-Major Schnitler , assistirten hierbei. Se. Majestät der König geruhten, Ihre Bewunderung des alten Bauwerks und Jhre Zufrie- denheit mit den weit vorgerückten Restaurations - Arbeiten wiederholt zu äußern. Von der Basilica fuhren Se, Majestät nah den soge= nannten Bädern, dem alten Palaste der Cäsaren, und ließen si hier von dem Architekten Schmidt Zeichnungen und Handrisse von dem Zusammenhang des Palastes mit der alten Römerstadt vorlegen. Die gleichfalls in der Restauration begriffene Kirhe an St. Maxi- min ward nur von weitem besichtigt, und Se. Majestät fuhren dur die Portanigra nah Jhrer Wohnung zurück, Se. Majestät geruh= ten, die geistlihen und weltlihen Autoritäten von Trier zur Tafel zu ziehen und nah aufgehobener Tafel Allerhöchstsih mit den Herren Bischöfen und Vielen der Gäste huldreih zu unterhalten.

Die Moselfahrt, welhe Se. Majestät der König am anderen Morgen, dem 19ten, gleih nach 7 Uhr, antraten, war vom Wetter sehr begünstigt. Die Mosel-Dampsfschifffahrts-Direction (deren Mit- glieder Herr Kommerzienrath Cremer von der Quint und Herr Scherling Se. Majestät begleiteten) hatte für die Sicherheit und Annehmlichkeit der Fahrt auf das beste gesorgt und ihr dazu be- stimmtes neues s{önes Schiff, den „Blücher“, anf das festlichste aus- geshmückt. Bei der Abfahrt begrüßten Tausende von Trierern ihren König mit lautem Zurufe unter dem Donner der Böller und des Geschüßes. Von Trier bis Koblenz liegen an hundert Städte und Ortschaften am Moselufer, deren gesammte Bevölkerung unter Füh= rung der Geistlihen und Orts = Vorsteher den König bei - der Vorbeifahrt mit Geläute der Glocken, mit Fahnen, mit Böllern, zum

und Mitthätigen unter unseren deutschen Feldherren die folgende Stelle auf- nehmen: „Die meisten Militair -Schriftsteller sind bemüht gewesen , die Weltgröße Napoleon's zu verkleinern und ihn unter den Miniatur-Gesichts- punkt der Partciwuth zu bringen: sie beurtheilen ihn als Feind. Napo- leon is ein Meteor in der Geschichte der Menschheit und gehört- nicht einem Volke, sondern dem Menschengeschlechte, welches das Genie , gleichsam die übernatürlihe Wissenskraft, die geistige Größe eines Gleichen , eines Men- schen in ihm anstaunt, erkennt, bewundert.“ (S. 190.) Js nun schon Graf von Vismark gerecht genug (S. 216), zuzugestehen, daß „die Lection in Rußland“ den Kaiser in nichts gebessert habe, so weiß er doch sonst fast jeden militairishen Fehlgriff zu entschuldigen und verfällt häufig in den Feh- ler neuerer Schriftsteller, alles Unglück, was Napoleon betroffen hat , nicht ihm zuschreiben zu wollen, bald sind daun seine Pläne nicht gut ausgeführt worden, seine Befehle mißverstanden oder er selbs durch übertriebene Be- richte getäuscht (S. 209, 320. 342), bald isst Fortuna entschieden gegen ihn aufgetreten (S. 241. 306. 370), sogar das Unterlassen der Verfolgung des schlesischen Heeres nah den schlimmen Ereignissen im Februar 1814 wird strategischen Berehnungen beigemessen (S-+.333 f.). Am übelsten geht un- ser Verfasser mit den Napoleonischen Marschällen um. Wo sie allein be- fehligten, da haben die französischen Heere stets Niederlagen erlitten, so an der Kazbach, bei Dennewit, bei Kulm, das Unglück bei Belle Alliance ha- ben Ney und Grouchy allein verschuldet (S. 526), die Marschälle waren, der Mehrzahl nach, ohne Napoleon unwirksame Werkzeuge, nur in den jüngeren Gene- ralen, in den Offizieren und in seinen unermüdlichen Soldaten lebte das franzö- sische Herz. (S. 305, 339.) Marmont wird hart angeklagt, daß er die Ehre seines Vaterlandes mit cinem Federstriche vernichtct habe (S. 416, 419), aber doch sind die Ausdrücke über. ihn gemäßigter, als bei den unter den neueren Schriftstellern, die sich lediglich von Napolcon's Aeußerungen auf St. Helena leiten lassen. Wie Bourienne auf Talleyrand’'s Betreiben diese „reine Heldenseele““ zum Fall zu bringen wußte, hat cin sonst sehr Napoleonisch gesinnter Schriftsteller, Konr. Ott, in der Geschichte der leßten Kämpfe Napoleon's (Leipzig, 1843) Th. 11. Kap. 10, 12 und 14 gut dar- gestellt. Unser Verf. giebt in wenigen Worten fast dieselben Resultate. Daß Napolcon cine nur geringe Meinung von den Krie s- Talenten seiner Gegner in der Regel gehabt Fade: bestätigt - Graf von Bismark an mehreren Stellen, z. B. auf S. 291. Um so besser hätte es dem unpar- teiischen Feldherren angestauden, die Anerkennung zu rühmen, gn aus- gézekhuete Feldherrn und Schriftsteller der Gegenpartei dem EUE des aisers haben widerfahren lassen. Der General von Grolman E etannt- lih in seinen klassishen Werken das friegerische Genie des E die Energie seines Willens, die Kühnheit in seinen Entschlüssen willig überall