C ( sauchzen begrüßten. Theil mit Gesang und stets mit 3 DOE ers hervor.
i el thaten bad i Ea Er estät 2 Land und wohnten dem evan Gottesdienste bei. An der Landungsbrücke wurden Se. Majesta de den Autoritäten des Kreises und der Stadt und von der Geistlichkéit en Ne en Händen der Töcht
empfangen und geruhten aus d
ebener Bürge listen Moselw
furzen Besu
Slheit besichtigten Se. Majestät die dortige
der S l earheiteies uraltes De Bat et E it auf sich zog. Jn dem önen Hause des Landraths
Aufmert same af S Len Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtraths vorstellen. Die {chönsten Punkte an der Mosel, Kochem mít seiner Burg und der darüber hervortretenden Winnburg, prangten im herrlichsten Sonnenlichte. Bei Kochem fuhren Se. Majestät un- ter einem Laub- und Blumenbogeu, der beide Moselufer ve Die Stadt grüßte mit Gesang vom Ufer und von einem festlich ge- \{müdckten Schiffe aus. Se. Majestät ber König w: l estimmt und unterhielten si{ch vielfah mit den Landräthen der Mosel= Kreise, welche sich sämmtlih auf dem Schiffe befanden, über den Zu- 7 Uhr Abends ge-
Der Aublick der unter- und oberhalb der Bogen erleuchteten Moselbrücke und die Jl- lumination des Moselufers war überrashend \{chön. Wendung, welche das Schiff behufs der Landung machen mußte, ließ die foblenzer Liedertafel im vollsten Chore einen Emp úehmen. Unter tem Donner des Festungs8geshüßes und dem jubelnden Zuruf der Eiuwohner fuhren Se. Majestät der König durch die glän- welches Se. Ma- jestät zum erstenmale zu Allerhöchstihrer Wohnung ausersehen hatten. Hier erwarteten Se. Majestät Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger, Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern mit dem Prinzen Karl von Bayern, Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog der Prinz Alexan-=
Preußen, Oheim Sr. Majestät, und Höchstdessen Söhne, die Prinzen Adalbert und Wal- demar, und furze Zeit darauf kamen noch an Se, Königl. Hoheit der Kur= prinz und Mitregent von Hessen und Se. Hoheit der Herzog von Nassau. Ungeahtet es inzwischen spät geworden war, ließen Se. Königl. Majestät Sich noch das Offizier-Corps, die höheren Beamten der Justiz und Admi-= nistration, den Ober-Bürgermeister und die Beigeordueten, sidenten des Handelsgerichts und der Handelskammer, die evangelische und katholische Geistlichkeit und mehrere Rittergutsbesißer vorstellen. Preußen durh Un= wohlsein noch in Berlin zurückgehalten und langte erst gestern Abend
ein ku ließen Se. Majestät Sich
stand und die Bedürfnisse des Landes, Erst nach langten Se. Majestät der König nah Koblenz.
zend erleuchteten Straßen nah dem Schlosse, von Hessen und bei Rhein, Höchstdessen Bruder,
der, Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von
Leider war Se. Königliche Hoheit der Prinz von beim Königlichen Hoflager hierselbst anu.
Die Tage vom Msten und 21sten waren zu den militairischen Nebungen der 16ten Division unter dem Befehle des General - Lieu- tenánts“ von Holleben bestimmt. Den ersten Tag war der Himmel \ehr ungünstig, am zweiten Tage hatte das Wetter sich aufgeklärt, und es gelang den Anstrengungen der Truppen und ihrer Führer,
Yufriedenheit des Monarcheu zu erwerben. An beiden ersten Tage waren dazu sämmtliche Stabs - Offiziere der 16teu Division, ren Tage die Civil - Autoritäten und mehrere angesehene Einwohner der. Stadt zugezogen. An diesem Tage, dem Kaiserlihen Hoheit des Großfürsten Konstantin, Chefs des 9. Hu- sarén - Regiments, geruhten Se. Majestät der König über Tafel auf Höchstdessen Gesundheit zu trinken und erfreuten Sich und die Ge- sellschaft dur die altpreußischen Märsche , welche die Musif - Chöre der Regimenter aufspielen mußten. Nach der Tafel unterhielten Se. Majestät Sih auf das leutseligste und lauge mit Jhren Gästen, namentlich auch mit deu aus der Stadt befohlenen Personen, Abends am 19ten geruhten Se. Majestät ( nah dem großen Zapfenstreihe die Aufführung mehrerer Gesangstücke durch im Semi- nar zu Neuwied gebildete evangelische Lehrer anzunehmen und dem Seminar-Direktor Bühring Allerhöchstihre Zufriedenheit mit der Aus- führung zu bezeugen. Eben so nahmen Se. Majestät am dem Friedrich Wilhelms Gesaug-Verein, bestehend aus jungen Hand- werkern der Stadt, einen Morgengruß gnädig auf und ge Leiter des Vereins und zeitigen Musik-Direktor zu Koblenz, Lauß, zur Tafel zu ziehen. Erst Abends am 2Mstenbesuchten Se.Majestät der König mit Fhren hohen Gästen die Burg Stolzenfels und ließen Sich bei Lampenschein die so eben vollendeten Fresko - Bilder des Malers Stilke dur den Künstler selbst zeigen, gaben demselben auch Jhre Zufriedenheit mit
sich die volle Tagen gaben Se. Majestät große Tafel, am
den \{önen Bildern zu erkennen.
Ám 24sten nah der Mittagstafel verließen Se. Majestät der König smit Jhren hohen Gästen, von denen sich indeß der Kurprinz von Hessen, Königl. Hoheit, und Se, Hoheit der Herzog vou Nassau
hervorgehoben, selbst da, wo die Verbündeten einen Ens Einfluß dieser Eigenschaften erfahren hatten, en
üffling hat in seinen Kriegsbüchern die hervorragendsten Beispiele einer in Lob und Tadel freimüthigen Unparteilichkeit gegeben , von denen wir nur seine Aeußerungen bei Gelegenheit der Schlacht von Lüßen , der Verfolgung nach der Schlacht bei Leipzig, der Niederlage Vandamme's, die Urtheile über Kutusof und Schwarzenberg nennen wollen und die edlen
von
Worte über das französische Heer; „Die Armee war größer als ihr Kaiser“, eben so haben andere deutsche Schriftsteller, vor allen des Grafen von Bis- mark Landsmann, „der württembergische Hauptmann von Nath, in ihren Urtheilen eine würdige Ruhe und strenge Unparteilichkeit bewährt. Nun hat zwar Graf von Bismark an mehreren Stellen (S. 322, 325,382) na- mentlich. und in anderen (S. 329, 358) ohne eine solche Anführung die Grolmanschen Bücher: beaugt, aber eine Nennung der verbündeten Feld- herren findet fast gar nicht und eine Anerkennung noch weit seltener statt. Nur der Kronprinz von Württemberg, des jeyt regierenden Königs Maje- stät, macht: hier (S. 207) eine Ausnahme , und wir sind vollkommen über-
ugt, daß. diese nicht allein in der dienstlichen Stellung des Grafen von
ismark ihren Grund hat. Außerdem erhalten noch Blücher's kühne Hel- denseele, sein muthiges Erfassen des Moments und die Energie seines Cha- rafters ohne umfassende Conceptionen (S, 212, f
Lob, Dagegen - klingt es sonderbar, wenn wir
im Frühjahr 1813 „sih noch selbst eine unbekannte Größe ““ gewesen sei, und noch sonderbarer, daß er, um seine Verehrung rant (chel ; i 1 Wo wäre das wohl eschehen; oder wo im Sinne der Verehrung? Aber sonst hat der Verf. L Wort für die Tapferkeit der Oesterreicher bei Aspern und Wagram oder für das Talent ihres ruhmvollen Führers, die Thaten der Sachsen uud Bayern im russischen Feldzuge von 4812 bleiben unbelobt, ja felbst der fkricgerischen Erfolge seiner württembergischen Landsleute in Ruß- kand und Frankreich wird nur sehr vorübergehend gedach und Standhastigkeit russischer Truppen erhält nur sehr während das französische Heer, an dem Alles heroisch ist“ / C genug gepriesen werden fann. Jhm gegenüber wird den preußischen Krie- ern aus den Hahren 1813— 1815 ibr Lob nur spärlich zugemessen, Die edeutung der L E F Char A ie. rtíge Erhebung des Volks kaum erwähnt, die Sharaltterstarte “A a jeit e Führer und Soldaten im Vergleich mit den Gegnern
faüs geschäpt, Fehler der Operationen werden gern au! ung
auszudrücken, ihn den alten Feldherrn genanut habe.
in anerkfennendes
welthistorische
chli Vau
Die Städte
ex zweier a vou Trarbach ein Gedicht und einen Becher des föst- veins anzunehmen. Die Stadt Zell hatte sich einen als eine besondere Gnade erbeten; unter Führung Kirche, wo
Allerhöchste
aren sehr heiter
Während der
fangsgruß ver-
Geburtstage Sr.
21sten von
ruhten, den
235, 357) großes
t, die Ausdauer beiläufiges Lob, (S. 169), nicht
cdeckt, kühnen Ent-
en, wie denen Blücher?s uach den Unglücksfällen bei Etoges und
amp oder dem raschen Marsche auf Paris , wird nur ein mäßiger
1902
son verabschiedet hatten, die Stadt Koblenz. Die hohe Gesellschaft fuhr auf dem neuen kölner Dampfschiffe „Schiller / den Rhein her- unter. Jm freuyógen Festgruße standen die Rheinstädte ihren Schwe- stern an der Mosel niht nah. Die ganz Bevölkerung befand sich am Ufer. Jn Remagen landeten Se. Majestät und besichtigten die Apollinaris-Kirche, geführt von dém Bauherrn, dem Herrn Kammerherrn Grafen von Fürstenberg-Stammheim. Der Direktor von Schadow und die ausführenden Künstler selbst zeigten und erklärten Sr. Ma- jestät dem Könige die kunstreih erleuchteten großartigen Fresko-Bilder der Kirche, die ungeachtet der aufgestellten Gerüste und der im Einzelnen noch fehlendeu Vollendung die Bewunderung Sr. Majestät erregten. Unter Faelschein legten Se. Majestät den
Weg von der Kirche bis zur Landungsbrücke, eben so wie den Hinweg, |
zu Fuße zurück. Vom Schiffe aus sah man die Kirche im bengali- \hen Feuer prangen, ein wahrhaft magisches Bild. Erst gegen 9 Uhr
gelangten Se. Majestät nah Bonn, dessen fejiliche Erleuchtung einen |
Vg c , 2 S ee 2 schönen Anblick gewährte. Se. Majestät wurden an der Landungs- Brücke von dem Präsidenten der kölner Regierung, Herrn von Rau=
mer, dem Kurator und Rektor der Universität , dem Land- |
rath und Ober= Bürgermeister empfangen und fuhren sofort nah dem Bahnhofe, wo die übrigen Behörden, die Geist- lihfeit, mehrere Professoren der Universität und angesehene Einwohner der Städt Se. Majestät erwarteten, Jn einem Erxtra- zuge der EisenvLahn im Schlosse Brühl angelangt, geruhten Se. Ma- jestät den Herrn Erzbischof von Köln zu empfangen und sich das Offizier - Corps der 15ten Division, mehrere Rittergutsbesißer der Umgegend, die benachbarten Landräthe, den Bürgermeister und den Geistlihen des Orts, so wie den Direktor des Seminars, vorstellen zu lassen.
Die Parade der 15ten Division unter dem Kommando des Ge- neral - Lieutenants Grafen von Kaniß war vom Wetter leider nicht begünstigt, hatte sich aber der Allerhöchsten Zufriedenheit zu er- freuen. Es war beschlossen, an diesem Tage die durch die Muni- ficenz Sr. Majestät des Königs wiederhergestellte uralte Kirche in Altenberg zu besichtigen. Se. Majestät fuhren , begleitet von Sr.
Königlichen Hoheit dem Krouprinzen von Bayern, von dem Prinzen Wilhelm , Höchstdessen Gemahlin au der Kirche stets besonderes In=- teresse genommen hatten, und Höchstdessen Söhnen, mit einem Cx- trazuge der Eisenbahn nah Köln und von dort zu Wagen nach Strafserhof. Am Bahnhofe in Köln wurden Se. Majestät von den Autoritäten und den Behörden der Stadt empfangen und rich- teten an den Dompfarrer und Stadt - Dechaunten Filz, o wie an den Ober-Bürgermeister, einige gnädige Worte. Ungeachtet des Regens und des dadurh \chlüpfrig gewordenen Bodens legten Se. Majestät den Weg nach der Kirche den Berg herunter zu Fuße zu- rück, Vor und in der Kirche erwartete Se. Majestät. eine zahlreiche Menge, die \si{ch durch das \lechte Wetter niht hatte abhalten lassen, zum Theil aus weiter Ferne herbeizufkommen, ihren König zu sehen, Die Kirche, ganz im Styl des kölner Domes, gehört zu den \{önsten Baudenkmälern des Mittelalters uud is dem Königlichen Hause als Grabstätte vieler Grafen und Herzoge zu Berg besonders werth. Auch das herrliche Fenster am Eingange mit der {önen alten Glasmalerei i} hergestellt. Se. Majestät der König, geleitet von dem Regierungs= und Baurath Wiebe, dem Bau=-Jnspektor Biercher und dem um den Bau wohlverdienten Bauconducteur Grund, erfreu- ten Sich an dem Total - Eindrucke der Kirche und besahen alle ein- zelnen Theile, besonders das s{hüöne Sakramenthäuschen und die Grab= denkmäler genau. Kölnische und bergische Gesangvereine hatten mit großer Anstrengung die Ausführung eines Festgesanges unter Leitung
des Herrn Hölterhoff in Altenberg nahmen die hohen Herrschaften einige Erfrishungen an. Gegen 5 Uhr famen Se. Majestät nach Brühl zurück und hielten Tafel, zu der die Stabs = Offiziere der 15ten
mit den anwesenden Ministern und dem General-Adjutanten, Abends spät trug die berühmt gewordene bonner Liedertafel „Concordia“ Sr. Majestät und Allerhöchstdero Gesellschaft mehrere mit Beifall aufge= nommene Gesangsstücke vor.
Heute den 23sten findet das Manöver bei günstigem Wetter statt, um 1 Uhr ist Pejeuner dinatoire, wozu viele Personen aus Köln und Bonn befohlen worden, Nachmittags soll das neue mit großen
Dom besichtigt und dann die Reise nach Beurath fortgeseßt werden.
auch ohne Beschwerde schwierige Fußtouren zurülegen,
gewürdigt.
leon wieder hervorgerufen hatte. (S. 74,
Nichtung gegen Napoleon zum Vorwurf gemacht und seine Be
in der Rettung Europa's von der französischen Despotie häu
(S, 71, 225, 267, 311, 441.)
sägen mit der angenommenen Miene der voll
Berlin, 1. Oft. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin enthält Folgendes : L „Jch genehmige auf Jhren Antrag vom 27sten v. M., daß vom 1. Ja- in Potsdam die Mahlsteuer wieder nah den Säßen von und 20 Sgr. für den Centner Weizen
nuar 1848 an 5 Sgr. für den Centner Roggen erhoben werden. Berlin, den 2, September 1847. Jm Allerhöchsten Auftrage (gez) Prinz
den Staats- und Finanz-Minister von Düesberg.
L Potsdam, den 24, September 1847. Vorstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre von 2ten d. M, wird hierdurch mit dem Eröffnen zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß vom 1. Januar 1848 an die unterm 8. Mai 1838 (19tes Stück des Amtsblattes) getrof- senen Einrichtungen, welche durh Einführung eines gleichen Steuersagzes der Mahlsteuer erforderlich waren, aufgehoben werden, i : Danach tritt denn, von dem besagten Tage an, die Erhebungs- und dem Geseßze vom 30, Mai 1820 wieder in Krast. Königl. Negierung, Abtheilung für die Verwaltung der indirekten Steuern.“
Provinz Scblesieu. Gö nah ein Uhr kam Se. Kaiserliche ger von Rußland mit drei Flügel dem Aufenthalte von einer h lesisch-Märkischen Eisenbahn weiter nach Breslau.
Preußen.
Abfertigungsweise nach
rliß, 28, Sept. Heute Mittag Hoheit der Großfiis Thronfol- Adjutanten von Dresden hier an
und reiste nach alben Stunde mit dem
Zuge auf der Niedersch Deutszè Bundesstaaten.
Jn München is am 26. September die Nachricht eingegangen, daß Se. Kaiserl, Hoheit der Herzog von Oktober daselbst eintreffen werde. Jnnern hat nachsteheude Bekanntmachung „Juhaltlich einer Mittheilung der Kaiserl, österreichischen Regierung tritt der gegenwärtig in Ung iibervölkerten oberen Komitaten herrschende Nothstand der machung deutscher Auswanderer in dem von ihneu vorzugsweise aus- ate insofern hinderud entgegen, als in Folge Zeitverhältnisse nothwendig geworden ijt, die in Ober - Ungarn niht mehr hinreichenden Boden, Erwerb und Nahrungsmittel findenden eigenen Landesbewohn in jene gesegneten Gegenden dieses Königreichs, derung aus Deutschland ihren Zug nehmen zu wollen scheint, über= siedeln zu lassen.“
Königreich Württemberg. Reeg, früher Postoffiziant, arg kompromittirt war , ist vom Königl. Gerichtshofe liher Arbeitshausstrafe verurtheilt worden, hat aber beim Obertribu- Ein Musikus Namens Selter, der ebenfalls wegen derselben Sache in Untersuchung war, aber bald 1 wurde, is neuerdings wieder gefänglih eingezo Genannten sind gegenwärtig noch sechs in Hast. die ulmer Excedenten wird Spruche kommcn.
Von mehren Königl. Ministerium des Inhalts ein, Mai = Verordnungen in Bezug auf den Zwischeuh verkgufe wieder in Kraft treten möchten.
Großherzogthum Baden. (A. Z.) Vor furzem langte in mehreren Gegenden Deutschlands, durch die Post an einzelne Bür= ger adressirt, ein „Aufruf an die deutsche Nation“ an, welcher an wilthendem Jakobinismus Alles übertrifft, was Karl Heinzen und Konsorten aus der Schweiz zu uns hereinzuschleudern vermocht haben. Auch in diesem Falle ging an dem gesunden Sinne der Bürger der Aufruf zum „Morden, Brennen und Sengen““ spurlos vorüber, und die betreffenden Exemplare kamen in die Hände der Behörden oder wurden als „Curiosa““ aufbewahrt, Der Verfasser dieses Flugblattes, welcher unter Auderem die Entdeckung gemacht hat, daß die große französische Revolution von 1789 mißlungen sei, weil nicht genug gemeßelt wurde, und welcher das Machwerk mit seiner vollen Na- mensunterschrist von New-York aus dem deutschen Volke zusendet, ij der Bierbrauer Richter aus Achern,
_ Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Bayern ist am 26. tember nah Aschaffenburg und Se. Königliche Hoheit der Wilhelm von Preußen nach Mainz abgereist.
Von den bis jeßt bekannt gewordenen Landtagswahlen in Mainz ist ein guter Theil im Sinn der Opposition ausgefallen. Besonderes Aufsehen macht es, daß die beiden und Lotheisen, die, wie man glaubt, am feindlichsten den Kampf ge-
Königreich Bayern.
Leuchtenberg am 4. Das Ministerium des
aru und insbesondere in den
gesuchten frassower Komit der erwähnten drückenden
er von dort gerade wohin die Auswan=
(D, A 3) der bei den Ruhestörungen am zu zehumonat=
Ein gewisser
nal rekurrirt. vieder entlassen gen worden. Das Urtheil über etwa in vier bis fünf Wochen zum
Orten unsers Landes laufen Bitteingaben an das daß die kürzlich aufgehobenen andel beim Frucht=
des verdienten kölner Musifdirektors Dorn vorbereitet, den Se. Majestät der König mit sichtbarem Wohlgefallen anhörten und in gnädigen Worten den Sängern, insbesondere dem Herrn von Zuccalmaglio, der sich um das Werk sehr bemüht hatte, Jhreu Dank aussprachen. Jm Hause
Division befohlen waren. Nach der Tafel arbeiteten Se. Majestät
Kosten von der Stadt erbaute Bürger =- Hospital zu Köln und der
Hocherfreulich is, daß Se. Majestät der Köuig Sich fortwäh= rend im besten Wohlsein befinden und die Strapazen der Reise,
auch namentlich die Unbilden der Witterung, mit Leichtigkeit ertragen, Ober - Appellationsräthe Weyland
im Sommer 1813 sich mit Napoleon, statt mit land und Preußen, verbunden hätte!
Wir übergehen die zahlreichen Neflerionen und politischen Betrachtun- gen, denen gewiß die chrenwerthe, redliche Absicht unterliegt, das Wahre, wie es sich dem Verfasser im Erlebten dargestellt hat, nach eigenster Ueber- eugung ofen herauszusagen, Aber ein starkes persönliches-Gefühl, wie das einige, ist auch für Täuschungen um so offener und vermag uicht, sich auf den Standpunkt eines Gegners oder eines Unbetheiligten zu verseßen, woraus denn nur folgt, daß gerade durch solche hartnäckige Vertheidigung manche der schreieudsten Anklagen gegen Napoleon eine um so stärkere Begründung erhalten. Es erforderte zu viel Raum, manches in solchem Betrachte hier- her zu Beziehende anzumerken,
Zum Schlusse müssen noch einige Versehen des Verfassers berichtigt werden, Wenn er dem Kriege der Verbündeten gegen Napoleon den Cha- rakter einer Volkserhebung oder eines Volkskrieges (S; 217, 229) streitig macht und erwähnt, daß Alexander's Aufrufe zu Empörungen (7) au dent rfungslos abgeglitten wären (S, 200), so durfte doch daß der Krieg in Preußen und anderen Theilen B. in den Hansestädten, wirklich ein BVolks- Den Beweis wird man uns wohl erlassen, allenden Behauptung (S. 211), daß Köuig Friedrich Bündniß mit Rußland überredet worden sei, Die Bismark nicht (S. 189) als be- (solche waren die Detaschements keinesweges) aufführen, noch nit den Freicorps des siebenjährigen Krieges vergleichen, und um auf S. 228 zum Theil berichtigt hat, so ist doch t mehr als 2400 Mann‘, unbegründet d, da man unsicher bleibt, auf welche Zeit sie zu beziehen ist, und die eben erwähnten Stellen zeigen, daß der Krieg in d 1814 für Herrn von Bismark, wie für die französi- allerdings nur ein „reiner Soldatenkrieg“ (S. 259) deutsche Bedeutung er sich selbst im späten Alter Weiter begreifen wir nur schwer, criftsteller von Ansehen in den von den Verbünde- zösischen Besaßungen in Dan- at finden können. der Verbün-
haben, wenn Kaiser Fran
Einfluß auf die Entscheidung des Krieges beigelegt z allein die Annahme den Beherrschern von Nu
des Gefechtes nah der Niederlage bei Ligny begeistert den Verfasser für Preußen, daß er Blücher?s Heldennatur , die Spannkrast scines Heeres und den festen Willen , den erlittenen Unfall durch eine entscheidende That aus, zugleihen (S. 518), willig anerkennt, Sonst is immer nur von der Zag- haftigkeit der meisten nichtfranzösischen Feldherren sih mit Napoleon zu messen, die Rede, und der Geist, welcher sie und ihre Heere belebte, wenig
Es hängt mit den bereits besprochenen Eigenthümlichkeiten des Bis- marksheu Buches zusammen, daß auch Napoleons Negenten-Cigenschasten fast durchgängiges Lob empfangen. Nach diesen Aufßzeichnungen war Na- poleon voa den Völkern für ein Werkzeug höherer Ordnung angzsehen, er war das Jdol der unteren Volksklasse oder des eigentlichen Bolks, sein Name {loß ei- nen unbefannten Begriff von einer Macht ohne natürliche Gränzen ein, man wagte nicht, sich ihm zu widerseßen, und als die Fürsten von Europa Napolcon's Macht gebrochen und den „Gottheld“ an einen Felsen geschmiedet hatten, da fehlte ihnen die Selbsterkenntniß der vorhandenen geistigen Kräfte, um den revolutionairen Geist zu ane, den que Rog Eu, mens von
Furcht, theils vom Hasse eingegeben, während der Arlege gegen -ap0- der Furcht, th n Hasse eingeg p E as E U aut
deutschen Charakter wi nicht übergangen werden, des nördlichen Deutschlands, z. krieg gewesen ist, Widerlegung der auff Wilhelm 111. zu. dem preußischen Fr sondere Corps weniger sie 1 wenn er diesen Jrrth die Angabe, , und schwanken Solche Auffassungen den Jahren hen Generale, dessen höhere, at deutlich machen wollen.
halten uns weiterer Bemcrkungen, so nahe sie auch lägen, besonders wenn wir bei solhen Gelegcnheiten bedenken, daß wir auch ein deutsches , vatler- ländisches Interesse haben, und daß, wie bewundernswürdig auch Napoleon für Ur Zeiten is, doch seine unbezähmbare Begierde nach Gewalt ihn zum Urheber des Unglücks von Europa, von Frankreich und seiner selbst gemacht hat. Da nun aber der Herr Verfasser von anderen Ansich- ten ausgeht, so tadelt er natürlich auch mit scharfen „Worten die Fürsten, welche sich Napoleons weltbeglücenden Plänen widerseyt haben, und die Staatsmänner, welche ihnen dabei behülflih gewesen sind, nament- lich den Fürsten Metternich und Grafen Nesselrode. Die Namen Stein's und Hardenberg?s kommen in diesem Buche gar nicht vor, Von den Für-
sten wird dem Kaiser Alexander von Rußland namentlich seine gegn ne arrlichkei
eiwilligen durfte Graf von
ihre Zahl betrug nich
litairi|her S enchmigten Capitulgtionen der fran Dresden „niedrige Nachemaßregeln ‘’ (S. 267) auf derselben Seite hart angegriffe deten unter dem Freih über diesen Gegenstand im Ja Eichhorn bei Allen , di fommen gerechtfertigt.
l 4 B er sei nur arglistig und verschlagen gewesen und der Unterdrücfer Deutschlands, Nach unserem Verfasser (S. 453) that Alexander also sehr Unrecht daran, daß er sich nur von seinem Hasse gegen Napoleon leiten ließ, Ueber Kaiser Franz lautet das Urtheil auf S. 83, er sei als geborener Ztaliener und aus Neigung macchiavellistishen Grund-
ommensten Aufrichtigkeit zu- gethan gewesen,“ Aber wie anders würde der Graf von Bismark geurtheilt
ne Centralverwa wird durch die Reichhaltigkeit der hre 1814 erschienenen Schrift des e gründlich. zu wissen lieben, voll- men von Oertern oder Personen
errn von Stein
e heimische Din Jn einzelnen I
gen die rheinischen Rechts - Jnstitutionen geführt haben, in den Be- zirken, die sie bisher vertreten haben, nit wiedergewählt worden sind. An ihre Stelle ist cin Landwirth und ein Müller gekommen. Von den rheinhessischen Wahlen sind bis jeßt nur die in Ingelein, Wörrstadt und Pfeddersheim bekannt geworden. Jn Ingelheim ist einer von den näheren politischen Freunden des Herrn von Gagern gewählt worden, Herr Langen, Gutsbesißer, vormals Advokat. Ju- gelheim war bisher dur denOber-Finanzrath Hügel vertreten. Jn Wörr- stadt ist Herr Behlen, Gutsbesißer, zu den Dissidenten gehörig, aus der Wahl-Urne hervorgegangen. Bisher war Wörrstadt durch Herrn Ober - Gerichtsrath Jung vertreten. Ju Pfeddersheim, bisher dur Herrn Ober = Gerichtsrath Glaubreh vertreten , is Herr Melliuger, Gutsbesißer, Mennonit, gewählt worden. Jn Mainz haben die bei- den einander gegenüberstehenden Parteien bei den Vorwahlen si ziemlih das Gleichgewicht gehalten.
Großherzogthum Sachsen - Weimar. Am 13ten, 1áten und 15. September fand in Jena die 27ste General-BVersamm- lung des Apotheker-Vereins in Nord=-Deutschland statt; die Zahl der
Theilnehmer betrug 298.
Oesterreichische Monarchíe.
I8ien, 29. Sept. Der Oest. Beob. enthält in seinem heu- tigen Blatte nachstehenden Artikel :
“ Das in Paris erscheinende Portefeuille sagt in seiner Num- mer vom 19, September: „„Oesterreih hat ein großes Unrecht be- gangen, das nämlich, durch einen eiunfahen Mißbrauh der Macht eine große Aufregung in der ganzen italienischen Halbinsel hervorgerufen zu haben. Statt sich auf die Ausübung seines Garnisonrechts zu beschränken, hat es die Soldaten des Papstes von ihren Posten ver= jagen wollen, welche diese im Jnnern der Stadt Ferrara im Namen der legitimen Regierung beseßt hielten, und hat dieselben durch öster= reichishe Soldaten beseßen lassen.“ — Die Gewalt reiht nicht hin, ein Recht festzustellen, fügt das Portefeuille gewiß mit gro- ßem Rechte hinzu und fährt dann fort: „„ODesterreich, wir sind da- von überzeugt, hat uicht die Absicht gehabt, sich der Legationen zu bemächtigen, noch seine Herrschaft in Jtalien irgendwie auszubreiten. Es hat feinen anderen Gedanken gehabt, als durch eine große Trup= pen-Demonstration zu imponiren, vielleiht auch dem festen Willen des Oberhaupts der Kirche Furcht einzujagen, vornehmlich aber, die {wache Garnison, die es in Ferrara hatte, gegen einen Handstreich sicher zu stellen.“ :
„Diese Aeußerungen sind, wie der Nachsaß zeigt, gewiß nicht aus einem gegen Oesterreich feindlichen Willen geflossenz desto betrü= bender is aber ihre Ungenauigkeit und der daraus erhellende Man= gel an historischer Kritik.
„Die „große Truppen - Demonstration“, durh welche dem Ober- haupte der Kirhe Furcht eingeflößt werden sollte, besteht nämlich darin, daß die Garnison von Ferrara bis auf 1500 Maun vermehrt wurde; die Beseßung der Thorwachen aber und die Vorkehrung solher Maßregeln, die zur Sicherheit der Besaßung dienen, sind nichts als eine einfahe Folge jenes Garnisourechtes, welches das achtbare pariser Journal selbst Oesterreich zuerkennt.
„Seltsam, daß mit der wachsenden Zahl der Quellen unserer Tagesgeschichte, mit der vermehrten Leichtigkeit , jedes Faktum der Gegenwart zu prüfen und festzustellen und mit der steigenden Oes- fentlichkeit aller unserer Lebensbeziehungen, die historische G.aubwür= digkeit des Veröffentlichten und die Zahl derer , welche hinreichend unterrichtet sind, um urtheilen zu können, auffallend abnimmt, anstatt zu wachsen. Daher auch jene Aufregung auf der italienischen Halh= insel, welche das Portefeuille im Jnteresse der dortigen Regie- rungen, wie ihrer Völker, mit großem Rechte beklagt.“ i:
(Bresl. Z.) Am 23sten fand abermals cine Staats-Konferenz unter dem Vorsiß Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Ludwig statt. Man erwartet demnächst die offizielle Ernennung des Grafen Seczezen zum Banus von Croatien. Se. Kaiserl. Hoheit der Erz- herzog Leopold, Sohn des Erzherzogs Rainer, wird gleichzeitig zum Militair-Kommandanten des Königreichs Croatien ernannt werden und in Zukunft in Agram residiren. Es heißt, die Civil - und Militair= Angelegenheiten Croatiens sollen in Zukunft gemeinschaftlich zwischen dem neuen Banus und diesem Erzherzoge getheilt werden. : Nach zuverlässigen Angaben wird die Armee in Galizien, nach nun hergestellter Ruhe, nächstens wieder auf den Friedensfuß gesebt werden. Es werden dadur bedeutende Ersparnisse erzielt, . Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin Mutter von Melenburg - Schwerin sind am 23sten Abends hier ein- getroffen. Es heißt, sie würden der Vermählung der Erzherzogin Elisabeth beiwohnen. E Unsere Getraidepreise stehen hier noch immer verhältnißmäßig hoh. Man sagt, der hiesige Bürgermeister von Czapka habe sich bei herannahendem Winter und in Folge der fortdauernden Theurung
finden sich auch Jrrthümer, So wollen wir jeyt nur ganz in der Kürze berühren, daß das Dorf unweit Leipzig, wo Napoleon am 14, Oktober Heerschau hielt, nicht Schkeudiß (S. 258) heißen kann, weil dies ein Städtchen in ganz entgegengeseßter Richtung ist. Aber schlimmer is die falsche Schreibung des französischen Dorfes Sommepuis (S, 385) statt Sommesous. Denn bei diesem Orte wurde durch den hanseatischen Lieute- nant Redlich (m. \. Varnhagen von Ense zur Geschichtschr, u. Lit, S, 106 und Denkwürdigk, 111, 145) der französische Courier gefangen, an dessen den Verbündeten bekannt gewordenen Depeschen so große Schicksalswendun- gen geknüpft waren. Eben so ungenau wird auf S. 440 die Anwesenheit der russischen Kaiserin Elisabeth beim Kongresse zu Wien berichtet und auf S. 499 eine sonst nicht bekannte, wenig glaubhafte Geschichte von einen Wechsel erzählt, den der Fürst Blücher auf die englische Negierung ausge- stellt hätte, um der augenblicklihen Verlegenheit seiner Negierung zu Hülfe zu kommen. - Endlich steht auf S. 535, vielleicht der französischen Kriegsglorie zu Liebe, wiederum das viel umhergetragene Wort Cambronne's: Die Garde stirbt , aber ergiebt sich nicht“, mit der Bemerkung , daß der Marschall Soult die Thatsache später bestätigt habe. Die Sache is aber ganz unhistorisch , wie wir bereits in Nr. 41 und 50 der Allg. Pr. Ztg. N Jahre 1843 erwähnt haben. Aus dem Berichte des Generals von O in seinem Werke über den Feldzug von 1815 (Th. 11. S. 312) geht schon teganmöglichkeit hervor, da Cambronne {wer verwundet ward un O 7 4 Gefangenschaft gerathen ist; aber das Wort ward durch aid E c Ä in pariser Mystificationen und Schnurren erfindsamen E O Bri de Volkssache, wie Oelsner in dem von Dorow her- d erie LORE sel mit Stägemann S. 15 bezeugt. Und als unter fraglich en Werle get mes Cambronne zu Nantes im Sommer 41844 die ee für A ¿2 et eten sollten, so nahm General Desmichels diese srançalse :(Patis 1844 1A iebt hat Vaulabelle in der Révolution bei Belle-Alliance angefübtt 2 ein Wort Cambronne's aus der Schlacht
„aber seine Antwort soll von der Art gewesen
sein, wie sie Göß von Berlichi “n ; oder wie sie Blüchern sein bar gn dem {wäbishen Hauptmanne ertheilte,
cher Unwille eingab i g
Schlacht an der Kaybach gemeldet wurd ab, als’ ihm während der
völlig im Nüden ständen, urde, daß die Franzosen ibn schon Indem wir diese Blätter für den Druck
wir einen für das Leben des Grafen von Bisniare, Vdeutentaa Langen
den von der Freisrau von Dalberg so eben zu Karlsruhe he ci rag in
benen: Bruchstücken aus dem Leben einer deutschen Fürstin gege-
1903
veranlaßt gesehen, Sr. Majestät dem Kaiser und Sr. K. Hoheit dem Erzherzoge Ludwig in einer Auttenz U ganze Sachlage dringend vorzustellen und die Bitte vorzmeen, daß man höchsten Orts Maß- regeln anordnen möge, um durch Ankauf von Vorräthen an Getraide, Anlegung von Magazinen u. st. w. einer ctwaigen Theurungs-Krisis im Winter zu begegnen. Man findet diesen Vorschlag des Bürger- meisters sehr zweckmäßig, und es steht zu hoffen, daß die Regierung den Austrag erhalten wird, schleunigst hierüber Vorschläge zu machen,
Gran, 22. Sept. Heute wurde die sterblihe Hülle des ver- storbenen Reichs - Primas und Erzbischofs vou Gran , Joseph von Kopacsy, in den erzbischöflichen, dur den Fürst-Primas von Rudnay gegründeten Katakomben feierli bestattet,
F Lanure 19
Paris, 26. Sept. *) Das Journal des Débats bringt einen längeren Artikel über die italienishen Angelegenheiten, in welchem es seine Anerkennung über die Bestrebungen des Papstes offen ausspricht uud seine frühere zweideutige Stellung zu denselben durch eine ausführlihe Darlegung seiner vermittelnden Ansichten wieder aufzuheben suht. Die jüngsten Ereignisse in Ferrara, in Messina, in Toscana lenfen die Aufmerksamkeit des Journal des Dé- bats niht auf den Schauplaß dieser Ereignisse selbst, son- dern nach Rom, da hier die Frage entschieden werden müsse, ob die italienischen Fürsten allmälig und in Uebereinstimmung mit ihren Völkern den Weg des Fortschritts gehen werden. Jn Rom selbst scheine die Frage niht zweifelhaft, „Jeder Fürst“, sagt das Journal des Débats, „welcher nah dem Vorgange Pius? IX, entshlosseu die Juitiative zu Reformen ergreift und dabei die Ver- suche zu Unordnungen mit Festigkeit unterdrückt; jeder Fürst, welcher von oben herab seinem Volke den Anstoß dazu giebt, anstatt ihu von unten herauf, von Parteien, zu empfangen, wird in der Mitwirkung der guten Bürger hinlängliche Kraft finden, um die größten Schwie- rigkeiten zu überwinden. Die leßte Proclamation des Kardinals Fer= retti, in welcher die päpstliche Regierung erklärt, die beabsichtigten Reformen durchzuseßen, aber dabei den tumultuarishen Demonstratio- nen, welhe der Papst nie gebilligt habe und nicht länger dulden werde, ein Ziel zu seßen, diese Proclamation verdient die Billigung von ganz Europa. Ruhe und Reformen im Junern, ‘Frie= den und Achtung vor den Verträgen nah außen, das ist jebt die Grundlage für die Wiedergeburt der italienischen Staaten. Wenn wir die Vorfälle in Ferrara tief bedauert haben, so geschah dies vorzüglich deswegen, weil die Aufre- gung, welche sie unter den Bevölkerungen hervorbrachten, natürlich die ausshließliche Aufmerksamkeit der Regierungen in Anspruch neh- men und dadur den Gang der Reformen, welchen sie eingeschlagen hatten, verzögern und verhindern mußteu. Das ist der Grund, warum wir gleih im Anfange lebhaft wünschten, daß dieser Heerd des Feuers dur regelmäßige Mittel, durch diplomatische Verhandlungen gelöscht werde. Wir glauben zu wissen, daß zu diesem Zwee Verhandlungen eingeleitet worden sind, und in diesen Tagen war das Gerücht ver= breitet, daß dieselben sich einer befriedigenden Lösung näherten. Wir sind überzeugt, daß unsere Regierung nicht verfehlt Yat, auf die wirk= \samste Weise daran zu arbeiten, daß von einem o bedauernswerthen Vorfalle keine Spur mehr übrig bleibe .…ff. . Wir glauben uicht, daß ir=- gend ein Kabinet an eine bewaffnete Jutervention gegen die italieni= hen Regierungen, welche in den Weg der Reformen eingegangen sind, denft, aber wenn troß dieser unserer Vermuthaugen diese Regierungen doch der Gegenstand eines ungerechten Angriffs würden, so sind wir über=- zeugt, daß die französische Regierung den Fürsten, welchen man ver- suchen würde, Gewalt anzuthun, zu Hülfe eilte. Auf der anderen Seite muß mau aber auch erklären, daß keine Macht geneigt is, den Völkern Hülfe zu leisten, welhe, unter dem. Vorwande, Reformen zu erlangen, versuchen würden, die Verträge zu zerreißen und ihre Ver= hältnisse zu dem Auslande auf cine gefährliche Weise zu verwickeln. Man wird von Frankreich nicht verlangen können, im Juteresse eines an- deren Landes zu unternehmen, was es nicht eiumal für si selbst ge- than hat. Unter diesen Bedingungen fann das Werk der Wieder- geburt Jtaliens {wer erscheinen, aber wir kennen kein anderes Mit- tel, es durhzuseßen. Wenn die einflußreichen Männer in Ftalien sich nit allgemein bemühen, die Frage in die Gränzen einzuschließen, welche durch die Verträge natürli gezogen sind, so werden sie mit Schmerzen Katastrophen sich erneuern sehen, welche alle unsere Be- mühungen nicht verhüten können. Die Jtaliener mögen es wissen, daß die französische Regierung nie aufgehört hat, in dem europäischen Nathe ihre Sache zu führen; wie sie auh nie aufhören wird, den Fürsten, welhe den Weg der Reformen betreten haben, die bestimm-=- testen Versicherungen ihrer Theilnahme und ihres Juteresses zu ge- ben. Wenn troß der vorliegenden Thatsachen noh ungerechte Vor= urtheile bestehen sollten; wenn es den Feinden des Fortschrittes ge=
*) Die französischen Zeitungen vom 27sten sind heute ausgeblieben.
is unter diesem Namen die Prinzessin Auguste Amalie von Nassaun- Usingen (geboren am 30, Dezember 1778) gemeint, die, nachdem ihre am 2. August 1804 mit dem Erbprinzen Ludwig von Hessen-Homburg ge- \{lossene Ehe am 13. Juni 1805 rechtskräftig getrennt war, sich am 7. Sep- tember 1807 unter Bewilligung ihrer Herzoglichen Aeltern mit dem Herrn von Bismark vermählt hatte, Die Erhebung in den württembergischen Grafen- stand erfolgte erst im Jahre 1817, Jun den Auszeihnungen sind S. 26 und 30 mit großer Kürze diese Ereignisse erwähnt worden, um so willfom- mener is die Ergänzung der sonst ziemlih unbekannten und in den genea- logischen Handbüchern häufig übergangenen Verhältnisse in dem Buche der Frau von Dalberg, aus welchem wir cin in einer langen Neihe von Jah- ren unerschüttert glücflihes Chebündniß kennen lernen, das sich den poecti- hen Charakter der ersten Liebe stets rein erhalten hatte und erst mit dem Tode der Prinzessin Auguste am 16. Juli 1846 endigte, Außerdem sind aus dem Kriegsleben des Grafen von Bismark einzelne Schilderungen ge- liefert worden, die wir gern schon in scinen Aufzeichnungen gefunden hätten; hierdurch würden diese unstreitig jene Frische uud Lebendigkeit erhalten ha- ben, welche dem Vaterlandsfreunde in den Erinuerungsbüchern eines Wach- hol, Nohbden, Kevserling, Kreßschmar und Henkel von Donnersmark zu- gleich Besriedigung und Anreiz gewähren, Js
—
Die Germanisten-Versammlang in Lübeck.
Lübeck, 28, Sept. (B. H.) Die heutige allgemeine Versammlung der Germanisten wurde durch einen Antrag von Gervinus eröffnet, welcher dahin ging, den gemeinschaftlichen Berathungen und Besprechungen dadurch mehr Zeit zu gewähren, daß die Sectionen oder einzelne Sectionen nur dann getrennt zusammentreten sollten , wenn bestimmte Anträge die aus- \hließlihe Berathung spezieller Fachgenossen motivirten ; dieser Vorschlag wurde nach einer längeren Erörterung angenommen, Schubert aus Königs- berg und Fallati aus Tübingen trugen sodann noch darauf an , daß auch der Staatskunde, namentli der Statistik, die Möglichkeit, sich in bestimm- ten Vorträgen geltend zu machen, gewährt werdez da aber Niemand be- stritt , daß solche Vorträge , sofern sie den übrigen Zwecken der Germani- sten sich anschlössen, immer mit Freuden aufgenommen werden würden, es vielmehr anerkannt wurde, daß sie zur Förderung dieser Zwecke schr we-
sentlich beitragen könnten und müßten, so wurde auch eine förmliche Be-
länge, die öffentliche Meinung zu verwirren; was soll denn unsere Regierung thun? Soll sie etwa si so weit herablassen, gemeine Verleumdungen und abgeschmackte Gerüchte, welhe jeden Tag wiederholt werden, offiziell zu widerlegen? Will man etwa, daß sie, zur Befriedigung eimger Jndividuen, auf die Gefahr hin, fünftig jede Verhandlung unmöglich zu machen, die Depeschen veröf- fentlihe, in welchen sie als der Vertheidiger der Reformen in Jta- lien erscheint? Soll sie etwa in den öffentlichen Blättern bekannt machen, daß sie noch gestern dem Papste mehrere Tausend Gewehre zugeschickt hat, um die römische National-Garde zu bewaffnen? Sol- len etwa in dem Moniteur die Instructionen bekannt gemacht wer- den, welche sie den Befehlshabern der französischen Flotten zusendet ? Gewiß, so etwas wird doch Niemand fordern. Aber wie dem auch sein möge, die französishe Regierung wird fortfahren, die Sache des regelmäßigen Fortschritts und der geseßlichen Reformen zu beshüßen, und wird immer denen si feindlich zeigen, welche versuchten möchten, die Verträge zu verleßen. Wir haben die Ueberzeugung, daß unsere Regierung für jedes Ereigniß vorbereitet itz die Verwickelungen, welche entstehen könnten, fürhten wir niht im Juterésse Frank- reihs; wir möchten aber Grund haben, sie vorzüglich für Jtalien zu fürchten. Eine französische oder eine österreichische Intervention, eine Jntervention zum Schuße oder zur O würden der Bewegung, welche jeßt in Jtalien stattfindet, den Charakter einer aus freiem Willen hervorgegangenen nehmen, welcher allein den Er- folg sichern fann. Wir sagten im Anfange, daß in Rom bei der Be- völkerung, welche in s{hwierigen Augenblicken das Beispiel einer so seltenen Mäßigung gab, die Sache der Wiedergeburt Italiens werde entschieden werden. Ju wenigen Tagen werden si nämlich die De- putirten der Provinzen um Pius 1X. versammeln, und wir zweifeln nicht, daß ihre Aufmerksamkeit sih gleich im Anfange auf die wichti- gen Fragen der Reform im Jnnern lenfen wird. Warum sollte die päpst- liche Regierung bei dieser Gelegenheit nicht das Memorandum wieder auf- nehmen, welches Gregor XVI. unter dem 21. Mai 1831 von den Großmächten übergeben worden is, Ju diesem Aktenstücke, von welchem man so viel gesprochen hat, welches aber nie amtlich ver- öffentliht worden is, forderten Frankrei, Oesterreich, Preußen und Rußlaud von dem Papste, diejenigen Reformen anzunehmen, welhe zur Erhaltung der Ruhe in seinen Staaten erforderlich wären. Wenn unsere Nachrichten nicht unrichtig sind, “enthielten diese Forderungen der Mächte vier Hauptpunkte, nämlih: 1) Ein=- führung von Reformen der Verwaltung und der Justiz in der Hauptstadt und in den Provinzen; 2) Allgemeine Zulässung der Laien zu allen Stellen der Verwaltung und der Justiz ; 3) Ein= führung eines Systems von gewählten Munizipalitäten und von Provinzial - Conseils, welche sich in einem Central - Verwaltungs- Conseil vereinigen, das aus den neuen Munizipalitäten genommen it; 4) Bildung einer Central - Eiurichtung, welche bestimmt is, die Administration der Finanzen des Staates zu überwachen, Diese ad= ministrative Junta, welche sowohl aus von den Lokal - Conseils ge- wählten Mitgliedern, als auch aus von der Regierung ernannten Räthen bestände, sollte in Uebereinstimmung mit einem Staatsrathe
handeln. Diese vier Vorschläge, welche natürlich nah den jebigen Bedürfnissen abgeändert werden könnten, enthalten, wie es uns scheint, alle Reformen, nach welchen die Unterthanen von Pius IX, streben sollen. Als sie zuerst vorgeschlagen wurden, waren die Zeiten s{chwie= rigz jeßt sind sie günstiger, Was aber auch kommen mag, Frankreich wenigstens beharrt bei dieser seiner Meinung, und es wird sich glück= lich und stolz fühlen, an dem großartigen Werke, an welhes Pius IX. seinen Namen zu knüpfen beschlossen hat, einen wirksamen Antheil zu nehmen.““
Y Die Unterhandlungen wegen der neuen Anleihe von 350 Mil- lionen sind einem heute früh verbreiteten Gerücht zufolge dahin ge= diehen, daß die Bank von Frankreih und die Depositen- und Con- signations - Kasse 50 Millionen eine jede übernehmen, L daß dem Publikum nur für 250 Millionen die Konkurrenz bleibt. Jm Passage de l’Opera wurde diesen Morgen erzählt, der Minister Dumon habe einigen Mitgliedern der Deputirten - Kammer positiv erklärt, daß die Anleihe auf unbestimmte Zeit vertagt werde, da er Wege gefunden, sich bis zum nächsten Frühjahr Geldmittel zu verschaffen (wahrschein= lich in der eben bezeichneten Weise). Diese Gerüchte gewannen ei- nige Konsistenz und wurden darauf hin Käufe in 3 pCt. bewerkstel=« ligt, deren Cours sih auf 75. 75 und 75. 80 hob.
Der interimistishe General - Gouverneur soll nah Paris gemel= det haben , er habe durch Spione erfahren, daß sich ein englischer Agent, Namens Leger, in einer besonderen Mission bei Abd el Kader befinde.
Großbritanien und Irland.
London, 25. Sept. Bekanntlich ist vor einigen Wochen der Kessel des Dampfschiffes „Cricket“/, welches in der Stadt längs der Ufer der Themse die Verbindung unterhielt , gesprungen und eiue Reihe von Personen dabei ums Leben gekommen. Der Coroner und
\{lußnahme darüber fúur überflüssig gehalten, Nach Erledigung dieser Fra- gen nahm Mittermaier das Wort, um über den in der vorjährigen Sißung einer Kommission überwiesenen Gegenstand, die Einführung. von Geschwor= nen-Gerichten betreffend, zu berichten, Mitglieder dieser Kommission waren außer ihm: Jaupp, Heffter, Welcker, Wilda, Beseler u. m. A., welche die verschiedenen einschlagenden Fragen zur Prüfung und Begutachtung unter sih vertheilt hatten, Der wegen leiser Sprache leider nur zum Theil verständliche Vortrag Mittermaier's betraf hauptsächlich statistische No- tizen, aus welchen er sodann praktische Folgen abzuleiten versuchte, die im Wesentlichen zu Gunsten der Geschworenen ausfielen, Noch ent- schiedener sprach in dieser Beziehung Jaupp sich aus, der ihm auf der Nednerbühne folgte und dessen Aufgabe eigentlich in einer Abwä- gung der Vortheile und Nachtheile der Geschworenen - Gerichte bestanden hatte; auch das Kommissions - Gutachten selbst, welches Mittermaier darauf noch vorlas, empfahl die Einsührung von Geschworenen - Gerichten im All- gemeinen und fügte nur einige Vorausseßungen hinzu, die sih mehr oder minder bei allen geseßgeberischen Arbeiten von selbst verstehen. Höchst in- teressant war aber, daß nun nach einander zwei Männer ausstanden, Beide ausgezeichnet in der Juristenwelt, Beide bekannt dur Lehre und Schrift als bisherige Gegnerder Geshworenen-Gerichte und Beide jeßt vor einer solchen Ver- sammlung befennend, daß sie anderêr Ansicht geworden seien, seitdemsie diesem Jn- stitute größere Aufmerksamkeit zugewendet hätten, Hefter aus Berlin und Beseler aus Greifswald. Jener motivirte seine jeßige Meinung in einer ausführliche- ren Entwickelung, die so ziemli alle die Gründe widerlegte, welche man noch gegen jenes Justitut vorzubringen psflegtz dieser beschränkte sich, bei schon vorgeschrittener Zeit, auf Anführung der Thatsache und führte nur an, daß er viel Subjektives mit vorzubringen haben würde, Vor dem Schlusse fragte von Wächter: ob die Berichterstattung allein zur Tages-
ordnung stehe, oder ob eine Diskussion zulässig sei? und da Lepteres bejaht
wurde, so erbaten er, Blume und mehrere Andere sich das Wort" t die
Nachmittagssißing , die eine allgemeine sein wird. Morgen soll ‘eine Aus-
fahrt nach Travemünde und in die See stattfinden.