1847 / 275 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

A i Genf bilden, sind mindestens drei insol- gegenwärtige Regierung ris E einer von ihnen hat zweimal

el oder ohne einen kerott gemacht!

Das0dep Fort srit gleichen Thatsachen seien unmöglich ? reiht dann nit ihre Enthüllung welches sie erzeugt hat, zu stürzen? Aber diese offenkundig, Jedermann fennt sie; ja noch mehr,

; d Sollte man nit sagen, Und wenn sie denno wahr sind, hin, um das System, Thatsachen sind ganz

Bekanntmachungen.

904] Ste rie f

Die Handlungsreisenden Heinrich Schümann aus Hennstaedt im Holsteinschen und Joseph Sonne- mann aus Greiffenhagen in Pommern gebürtig, sind des qualifizirten Betruges dringend verdächtig. Diesel- ben haben sich im Laufe Sommers d. J. von hier ent- fernt und sollen sich angebli nah England begeben aben. ? Es werden daher alle Civil- und Militair-Behörden dienstergebenst ersucht, auf die unten näher signalisirten Schümann und Sonnemann gefälligst zu vigili- ren, sie im Betretungsfalle verhaîten und mit den bei ihnen sih vorfindenden Baarschaften und Effekten unter sicherer Begleitung an die hiesigen Stadtvoigtei-Gefäng- nisse abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Er- stattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslaudes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 30. September 1817.

Der Staatsanwalt beim Königlichen Kriminalgericht,

Signalement des 2c. Shümann.

Der Handlungsreisende Heinrih Schümann ist 26 Jahre alt, aus Hennstädt im Holsteinschen gebürtig, evangelischen Glaubens, 5 Fuß 5 bis 6 Zoll groß, Statur \{lank, Haare blond, Stirn frei, Augen grau und hervortretender Bli, Augenbrauen blond, Nase stumpf und etwas groß, Kinn spiy, Mund breit, Zähne vollständig, Bart röthlih blond, Gesichtsfarbe gelblich, Gesichtsbildung länglih, Sprache deutsch und dänisch, besondere Kennzeichen : keine. Kleidung: blauer Ober- rock, gelbe oder grüne Sammtweste, {chwarze Beinklei- der, gestreifte rothe Shirtingshemden, {hwarzer Hut.

Signalement des Sonnemann.

Der Handlungsreisende Joseph Sonnemann is 23 Jahre alt, aus Me Magen gebürtig, jüdischen Glaubens, is 5 Fuß 1—2 Zoll groß, unterseßter Sta- tur, Haare \{chwarz, Stirn frei, Augen schwarz, Augen- brauen schwarz, Nase spiy, Kinn spip, Mund breit, Zähne vollständig, Schnurrbart {warz , Gesichtsfarbe gesund , Gesichtsbildung länglich, Sprache deut\ch , be- sondere Kennzeichen: keine. Kleidung kann nicht ange- geben werden.

[907] Subhastations-Patent wegen des Gutes Leschwih.

Zur Subhastation des im Licgniger Kreise belegenen, nach der landschaftlichen Tare auf 28,154 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. abgeschäßten Gutes Leschwiy is ein Bietungs- Termin auf den

19, April 1848, Vormittags 11 Uhr, angeseßt worden.

Besit- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De- putirten, Ober-Landesgerichtsrath Amecke, auf dem hie- sigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig in- formirte und geseßlich legitimirte Mandatarien sich cin- zufinden, ihre Gebote abzug ben und demnächst den Zu- [lag an ten Meist- und Bestbietenden zu gewärtigen,

Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die be- sonderen Kaufbedingungen können während der gewöhn- lichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur eingese- hen werden.

Zu diesem Termine werden gleichzeitig die Amtmann Naefeschen Erben oder deren Rechtsnachfolger wegen der Rubr. 11I, No. 7. eingetragenen 1150 Thlr., und der Besiger des Guts, Baron Fetbinanb von Kloch de Kor- niß, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, hierdurch vor- geladen.

Men den 31. August 1847.

Königliches Ober-Landesgericht. 1. Senat, v. Forckenbe ck.

[729] Oeffentliche Vorladung.

Nachdem auf den Antrag des Gutsbesißers Munkel u Ristow das in Hinterpommern im Regentwaldeschen Kreise belegene Lehngut Bernsdorf zur Subhastation gestellt worden is, werden in Gemäßheit des Geseßes vom 11, Mai 1839 sämmtliche Agnaten des von Bor- ckeschen Geschlehts, Gesammthänder und MlErlebne, welche an dem vorgenannten Gute Bernsdorf zu Lehn berechtigt sind, ingleichen nachstehende, ihrem Aufent- halte nah unbekannie Agnaten des gedachten Ge- \chlechts, als : ;

1) der Ernst Curth Gottlieb 9, Borde,

2) ae Se A R v. Borcke,

3) der Ern ugust Magn iedri i

) L ford L g gnus Friedrich Wilhelm

4) ‘der Major Georg Ludwig Friedri 3

s her in Berlin, S DNUIE, v, Borite, srit

5) der Se diteatena n Borde,

6) der Oberstlieutenant Otto Christo

; zu Frankenstein, vristoph v, Borke, sonst

7) der Major Hans Carl Caesar von Borke früher

zu Torgau, LEO h

8) D Major Ernst Friedrich v, Borke, chemals zu

rfurt,

9) der Hauptmann Carl August v. Borke, früher zu

Graudenz, 40) der Ernst Anton Gottlieb v. Borke resp. dren Lehnserben, so wie 41) die Lehns - Successoren des verstorbenen Gutsbe=- sigers Ludwig Friedrich Carl Wilhelm v. Borke auf Annenho}f bei Anclam, hierdurch aufgefordert, ihre ctwanigen Le an dem edachten Lehngute Bernsdorf binnen sechs Monaten, pätestens aber in dem auf den 23. Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober- Landesgerichts - Assessor Bartels, in unserem Geschäfts- Lofale anberaumten Termine entweder persönlich oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die hiesigen Ju- stiz-Kommissarien Herrmann, Krause, Hanow, Alker vor- geschla en werden, anzuzeigen und nachzuweisen, Bei

ihrem Ausbleiben werden sie aller ihrer Lehnrechte an

I

1912

der Parteigeist geht so weit, Ban=-

genen Lande zu sagen pas unter das Niveau der

dem gedachten Gute Bernsdorf verlustig erklärt und ih- neu damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Auch werden zu diesem Termine die unbekannten Real-Prätendenten an dem Gute Bernsdorf zur Aus- führung ihrer Rechte unter der Warnung vorgeladen daß die Ausbleibenden Alles gegen sich gelten lassen

7521

Ueber den Nachlaß des am 8. September v. J. hier verstorbenen Forstmeisters Johann George Stubenrauch ist heute der erbschastliche Liquidations-Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche steht am 3, November, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Landgerichts-Rath Koehler im Parteien- zimmcr des hiesigen Gerichts an.

Wer sich in diejem Termin nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit seinen For- derungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden. Den auswärtigen Gläubigern werden die Justiz - Kommissarien Beer, Schul 1, und 11. als Mandatarien vorgeschlagen.

Bromberg, am 28. Juni 1847. Königl, Preuß. Land- und Stadtgericht.

; daß er sih dessen rühmt, was sonst überall die National-Ehre als eine Schmach betrachten würde.

Das Oberhaupt der Regierung von Waadt hat von seinem ei- „Wir wollen die Aristokratie ittlihkeit stellen!“ sagen Alles; sie zeigen vollkommen, welcher Art die gegenwärtig in der Schweiz herrschende Partei ist. ä vor dem Konvent die Frevelthaten der Septembristen denunzirte,

Diese Worte

Als der Girondist Vergniaud

werden.

Allgemeiner Auzeiger.

müssen, was von den bekannten Real-Prätendenten mit den übrigen Betheiligten verhandelt wird.

Stettin, den 14. Juli 1847.

Königliches Ober- Landesgericht. Erster Senat, v. Moeller.

Nad pozostatoécia leéniczego generalnego Jana Greg. Stubenrauch dnia 8go VWrzeénia r. z. tu zmarlego otworzono dzié process spadkowo-likwidacy1ny ['er- min do podania wszystkich preten1syl wyzZnaczoDy, przypada na âzién 3g0o Listopada, rb, god ang 11, przed potudniem w izbie stron tuteyszego Sadu przed Ur. Radzca Koehler. s

Kto si w termiaie tym nie 7gtos1, zo3tanie Za utracajacego prawo pierwszenstwa jakieby mia? uznany, i z pretensy4 8Ww0J3 li do tego odestany, coby sìg po zaspokojeniu zgtoszonych wierzycieli "ozostato.

Odleglym wierzycielom przedstawiaja si Kom- mISSAarze sprawiedliwoéci Becker, Schultz 1 i Hl na mandataryuszÓw,

Bydgoszcz, dnia 28go Czerwea 1847.

Królewsko-Pruski Sad Ziemsko-Mieyski.

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[816] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Juli 1847.

Das dem Viehhalter Johann George Stechert zuge- hörige, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Hv- pothekenbuche von der Königsstadt Vol. 25, Nr, 1853. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 12,627 Thlr. 13 Sgr., soll

am 28. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Particulicr Carl August Klooß und die Wittwe Eberhardt, Wilhelmine Charlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurch öfentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20, Mai 1847.

Das dem Maurerpolier Friedri Wilhelm Philipp Degelow gehörige, hier in der Köthenerstraße sub No. 29 belegene und im Hypothekenbuche von den Umgebun- gen Berlins Vol. 29 No. 1836, verzeichnete Grund- L gerichtlich abgeschägt zu 13,531 Thlr, 6 Sgr. 6 Pf., d

[512]

am 7. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Real - Gläubi- ger, Particulier August Eduard Jaenisch, wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

[513] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Mai 1847.

Das zur erbschaftlichen Liquidations - Masse des ver- storbenen Kaufmanns Ludwig Wilhelm Moriß Sack ge- hörige, in der Schumannsstraße Nr. 11 belegene und im Hypothekenbuche von der Friedrich - Wilhelmsstadt Vol. 9. No. 182, verzeihnete Grundstück, gerichtlich ab- geshägt zu 17,692 Thlr. 1 Sgr. 45 Pf-, soll

am 6. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real - Prätendenten werden hiermit E der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorge- aden.

[82] Ediktal-Citation.

Jn Gemäßheit der von dem Königlichen Hohen Ap- pellationsgerichte zu Dresden, als Lehnshof, anher er- lassenen Verordnung vom 10, Juni l. J. is wegen der- jenigen 800 Mf\l., mit welchen Hanns Dietrich von Schleiniß

als Besißer des Rittergutes Caniÿ wegen übernom-

mencr Vormundschast fär den minorennen Heinrich

Gotthelf Rudolph von Schleiniy Caution bestellt,

und weshalb zu der diesfallsigen Verpfändung des

gedachten Gutes am 24. September 1728 Konsens ertheilt worden ist, mit der Ediktal - Citation nah Maßgabe des Mandats vom 13. November 1779 ad 1. 4.,, verbunden mit dem Geseße vom 27. Oktober 1834, zu verfahren.

Es werden daher alle diejenigen, welche als Erben oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde an die vorstehende Post Ansprüche zu haben vermeinen, hier- mit öffentlich und vertr sd geladen, bci Verlust threr Ansprüche durch Präflusion und bei Verlust der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinseßzung in den vorigen Stand,

den 20, Januar 1848, als in dem deshalb anberaumten Anmeldungs- und Li- quidations-Termine, in Person und, soweit nöthig, ge- hörig bevormundet, auch, so viel die auswärtigen In- teressenten betrifft, durch hicrorts wohnhaste und gericht- lich legit:mirte Bevollmächtigte an hiesiger Landgerichts- stelle zu erscheinen, sich anzugeben, ihre persönliche Jden- tität darzulegen , ihre verwandtschaftlichen und sonstigen Verhältnisse, auf die sich, ihre Ansprüche gründen, genau nachzuweisen, leytere selbs, welcher Gattung sie auch sein mögen , anzumelden und zu ‘bescheinigen, über de- ren Richtigkeit und Priorität beziehendlich mit dem ge- ordneten Kontradifktor und unter sich binnen 6 Wochen rechtlich zu verfahren, zu beschließen und sodann den 4. März 1848 des Aktenschlusses behufs der Abfassung eines Bescheides oder der Einholung rechtlichen Crkenntnisses, und H den 1. April 1848 der Eröffnung desselben gewärtig zu sein. Oschay, am 24. August 1847. Das Königliche Landgericht, uster,

“1 96]

[859]

In Sachen, den Nachlaß des verstorbenen Kauf- manns Carl August Wilhelm Runde hierselbst, Jnha- bers der hiesigen Handlung Georg Ludwig Dommerich, betreffend, werden auf Antrag der Benefizialerben resp. deren Vormünder Behufs Ermittelung des Passivbe- standes alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechts- grunde an solchen Nachlaß Ansprüche geltend machen zu können vermeinen, hierdurch edictaliter und bei Strafe des Ausschlusses vorgeladen, diese Ansprüche in dem auf

den 4, November c. : Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Stadtgerichte hier- selbst anberaumten Termine anzumelden und thunlichst zu bescheinigen.

Zugleih wird nachrichtlich bemerkt, daß wegen des schr erheblichen Jnteresses, welches die Gläubiger bei der Versilberung der vorhandenen Activa haben, die hiesigen und cin großer Theil der auswärtigen Kredi- toren von den Benefizialerben zur Wahl eines Aus- \{hu}es veranlaßt sind, daß bereits provisorisch ein sol- cher Ausschuß, bestehend aus den Herren D na Voigt, Landesökonomie - Rath Dommerich, Kaufmann Selwig Junhaber der Handlung Graßau u. Sohn unv für Bchinderungsfälle dem Kaufmanne Herrn von Meyer als Substituten, ernannt is, daß unter Leitung und nah den Jnstructionen dieses Ausschusses, so wie des Rundeschen Vormundes, Kaufmanns Herrn Carl

Reidemeister, der mit Procura versehene Particulier

Herr Carl Schmidt die Versilberung der Activa und die sonst erforderlichen geschäftlichen Maßregeln besor- gen und ausführen wird, weshalb die Gläubiger, welchc ihre Zustimmung hierzu noch nicht ertheilt Va: ben, zur Abgabe einer Erklärung in dem Termine unter dem Präjudize hierdurch vorgeladen werden, daß sie als in die getroffene Maßregel konsentirend angesehen wer- den sollen.

“Uebrigens soll das demnächstige Präklusivdekret ledig- lich durch die hiesigen Anzeigen und mittelst Anschlags an die Gerichtstafel veröffentlicht werden.

Decr, Braunschweig, den 15. September 1847. Herzogl. Stadtgericht 1. Bezirks. F. Rosenthal.

[903] Bekanntmachung.

Den Königlich Preußischen und Königlich Hannover- hen Unterthanen, denen von der Königlich Portugie- sischen Regierung Pensionen ausgeseßt sind, oder den Erben derselben, denen Pensions - Rückstände zustehen, wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie sich mit den er- forderlichen Lebens-Attesten und Legitimations-Urkunden versehen, am 4., 5. und 6. Oktober, in den Vormittags- stunden von 10 bis 1 Uhr, bei der Königlich Portugie- sischen Gesandtschaft Schadowstraße Nr. 14 zu melden haben, um wiederum eine Zahlungsrate in Em- pfang zu nehmen.

Stargard - Posener

Fisenbahn.

Um mebhrseitig geänsserten VVünschen zu entspre- chen, werden wir im Termine der zum bten d. M.

ausgeschriebenen auc h in BerlinVolleinzahlungen

auf unsere Quittungsbogen annehmen, die letzteren mit dem Verme!k geleisteter Vollzablügg_ verschen, und ibnen drei halbjähiliche, vom I 41847 ab lausende Interims-Zinsscheine 4 pCt. pr- Anno) heigeben.

Mit Rücksicht auf diese, am 4. Juli d. J. begin- ende Verzinsung der vollen Zeichnung sind bei jetziger Vol!zahlung sür 1000 Thlr. Zeichnung zu entrichten : Thlr. Sgr.

1) die 6—10te Rate à 10 pCt. mit 500 2) Restitution der bei Ster Einzalilung bis 6. Juli kompensirten Zinsen für 500 Thlr. 1—Ster Rate, für 6 Tage à 4 pCt. 410 3) Rückzinsen für 500 Thlr. 6—10ter Rate, pr. 1. Juli bis 6. Oktober, ca. s 9 Tags 5 140 überhaupt 505 20

Stettin, den 1. Oktober 1847.

Direktorium der Stargard-Posener Eisenbahn-

Gesellschaft. Wegener,

s?chsten Einzahlung

Masche Fraissinet,

sagte er: „Sie machen die Tugend selbst zu einer Aristokratin, unm das Recht zu erlangen, sie mit Füßen treten zu können; sie machen das Verbrechen demokratisch, um sih darin ersättigen zu können, ohne das Schwert der Gerechtigkeit fürchten zu müssen.“ Die Schweiz is noch nicht bis zu diesem äußersten Punkte gekommen; es herrscht dort jeßt die Unmoralität, noch niht das Verbrechen. meinem nächsten Schreiben zu beweisen, wird mir niht {wer

Dies in

Citerarische Anzeigen.

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54 b . . .. 1954%] Konditorei- Eröffnung.

Einem hohen Adel und geehrten Publikum erlaube ih mir auf meine unter heutigem Datum cröffnete neu eingerichtete Konditorci, Französische Straße Nr. 48, er-

ebenst aufmerksam zu machen, und bitte zugleich, da ih weder Mühe E Kosten gescheut habe, um den mi beehrenden Herrschaften den Aufenthalt in meinem Lo- kale so angenehm als möglich zu machen , um gütige Anerkennung, da ich stets bemüht sein werde, durch gute geshmackvolle Waare und Getränke, so wie durch zu- vorkommende Bedienung, mir die Gunst eines geehrten Publikums zu erwerben. Berlin, den 2. Oktober 1847. Eduard Pottien. Konditor, Französische Straße Nr, 48,

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En Eva uiment beträgt: thlr. für & Iahr.

4 Rthlr. - § Iabr:

: 8 Rfthlr. - 1 Iahr.

ia allen Theilen der Monarchie : ohne reis - Erhöhung.

æ:t einzelnen ummern wird X Sogen mit 25 Sgr. berechnet.

Inhalt.

Amtlicher Theil. _ T s

Juland. Berlin. Schluß des Berichts über die Reise Sr. Majestät des Königs dur die Rhein-Provinz. Provinz Westfalen. An- wesenheit Sr. Majestät des Königs in Münster, Arnsberg. Ab- änderungen in der evangelischen Kirhenorduung. Rhein-Provinz, Der Weihbischof von Köln, Dr. Claessen +7.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Eröffnung der Kammern. (Gräfin Laudsfeld. Königreich Hannover. Neise Sr. Majestät des Königs von Preußen. Großherzogthum Baden. Das Deutsche Nationalblatt hört auf, zu erscheinen, Freie Stadt Hamburg. Ankunft Rich. Cobden's.

Nußland und Polen. Set. etersburg. Ordensverleihung, ia Omnibus, Warschau, Durchreise des Thron- olgers,

Fraukreih. Paris, Truppenmusterung. .— Sendung nah Mada- gaskar, Die französische Gesandtschaft in Rio Janeiro. Teste. Quarantainemaßregel in Livorno. Vermischtes.

Großbritauien und Jrland. London, Geheimeraths-Sißung. Kabinets - Berathungen, Prínz Albreht. Fallissements, Ver- mischtes.

Gtalien. Florenz, Errichtung eines Denkmals beabsichtigt. Eman- cipation der Juden. Statue des Columbus,

Spauien. Schreiben aus Madrid. (Espartero z die Cortes;z Narvaez; die französischen Blätter über hochstehende Spanier ; Vermischtes.)

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Amtlicher Theil.

2 Potsdam, den 1. Oktober.

Jhre Majestäten der König und die Königin sind auf Schloß Sanssouci wieder eingetroffen.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht,

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht (Sohn) und Jhre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen Charlotte und Alexanu- drine, Kinder Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht , sind aus

V

Kamenz in Schlesien hier angekommen.

Se. Hoheit der Herzog Wilhelm Sch werin is nah Dresden abgereist.

oon Medcklenburg-

Angekommen: Se. Ercellenz der General der Jufanterie, Geueral - Juspecteur der Festungen und Chef der Ingenieure und Pioniere, von Aster, aus Preußen.

nichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 3. Oft. Zu dem in der vorgestrigen Nummer unseres Blattes gegebenen Berichte über die Reise Sr. Majestät des Königs dur die Rhein-Provinz erhalten wir so eben folgenden Schluß:

Jch fahre in dem Berichte über die Reise und den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in der Rhein-Provinz fort. Das zweite Diner in Brühl ward durch die Anwesenheit Jhrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin von Oranien ‘verherrlicht, au die in Cleve hoch- geehrte verwittwete Fürstin von Walde, geborene Gräfin zur Lippe, fand sich noh \pät bei der Tafel ein und präsentirte ihre s{hönen Kinder Sr. Majestät dem Könige. Unter den Gästen befanden si der hohwürdigste Erzbischof von Köln, inehrere Mitglieder des Dom- Kapitels, die höheren Beamten der Justiz und der Administration in Köln, der Ober =- Bürgermeister und angesehene Bürger der Stadt, darunter auch die Landtags - Abgeordneten von Köln, mehrere Ritter- gutsbesißer der Umgegend, und aus Bonn die Beamten und der Rektor der Universität mit den Dekanen und mehreren berühmten Professoren , darunter der ehrwürdige Arndt, niht minder der Ober=- Bürgermeister der Stadt. An sehr viele derselben richteten Se. Ma- jestät der König das Wort, unterhielten Sich auch mit einzelnen Bürgern und waren sichtbar erfreut über die sih immer gleich blei bende Lebendigkeit des alten Arndt.

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger verließen an diesem Tage das Königliche Hoflager. Um Uhr eilten Se. Ma- jestät mit. den-Prinzen von Bayern, Sr. Königl. Hoheit dem Prin- zen von Preußen und den übrigen Königl. Prinzen nah Köln, führ= ten zunächst Jhre Königl. Hoheit die Frau Peinzessin von Oranien in Höchstderen Absteigequartier und fuhren dann nah dem neuerbau- ten Bürger-Hospitale, wo Se. Majestät den gesammten Stadt-Rath versammelt fanden. Auf die ehrfurhtêvolle Anrede des Ober-Bür- germeisters und des Herrn Justizrath Stupp geruhten Se. Majestät der König ungefähr Folgendes zu erwiedern: Allerhöchstsie nähmen es als ein glüclihes Anzeichen an, den neuen Stadt - Rath gerade hier versammelt zu finden, in einem Gebäude, welches die Stadt zur Fürsorgs für ihre Kranken und Armen erbaut und so reichlich ausge- stattet habe. Allerhöchstsie nähmen den Dank für die verliehene Kom- munal-Ordnung wohlgefällig auf, erinnerten au daran, daß die Re- volution und die Fremdherrschaft den Städten eine unfreie Verfassung gebracht, und daß es eine deutshe Regierung sei, welche die Städ'e mit der größeren Freiheit und Selbstständigkeit beschenkt babe. Diese noch in größerem Maße bi 4 wt

i‘ zu “verleihen , abe, wie wohl bekannt, in der Absicht Sr. Majestät gelegen, man habe die gegenwärtige Kommunal-Verfassung Sargelmen und den Verhältnissen mehr angemessen gefunden; man möge Recht daran gehabt haben, und

Preußische Z

Allgemeine

Berl-.in,

Se. Majestät wünsche, daß die Städte sih dabei wohl befinden mö=

gen, bei dem Erwählten sei nun aber für jeßt stehen zu bleiben. Se.

Majestät ließen sich hierauf die einzelnen Mitglieder des Stadtraths

vorstellen. Der Präsident der Armen = Verwaltung, Herr Cberhard

von Groote, Herr Weyer , der Erbauer des Hospitals, und dessen

Personal führten. Se.- Majestät in allen Theilen des festlich geschmück=

ten Hauses umher. Se. Majestät uahwen mit dem sichtbarsten Jn-=

teresse vou Allem genaue Einsicht nnd gäben wiederholt ihren Beifall

über die nit blos für das Bedürfuiß, sondern selbst für das Wohl-

befinden- der Kranken getroffenen Einrichtungen zu erkennen. Mit den

barmherzigen Schwestern, welche si in der Pflege der städtischen

Kranken bewährt haben und damit au in dem neuen Hospitale fort-

fahren werden, unterhielten Se. Majestät der König Sich angele-

gentlih. Die Kirche des Hospitals und die in derselben befindlichen

Reste römischer Bauwerke zogen die Aufmerksamkeit Sr. Majestät

auf sih. Se. Majestät ließen Sich auch die daran stoßendé

Petersfirche öffnen und bewunderten mit Jhren hohen Gästen das

darin befindlihe berühmte Gemälde von Rubens, Die Straßen,

welhe von dem Hospital nah dem Dome führen, waren mit Fahnen

geziert und dicht mit. Menschen beseßt, welche dem geliebten Könige

auf das herzlichste zuriefen. Jm Dome wurden Se. Majestät von

Sr. Erzbischöflihen Gnaden, dem Herrn Erzbischofe von Geissel, und

dem gesammten Domkapitel empfangen und feierlich angeredet. Se.

Majestät verweilten lange in dem prachtvollen Gotteshause, welches

seinen Ausbau hauptsächlich der großmüthigen Unterstüßung des Kü-

nigs verdankt. Se. Majestät bejuchten n Jhren Durchlauchtigsten

Gásten das Grabmal der heiligen drei Könige, die Schaßkammer des

Domes und erfreuten Sich an dem. erst ganz kürzlih wieder völlig

hergestellten Denkmale des ehrwürdigen Erbauers des Demes. Vou der

Construction des im nächsteu Jahre einzüurichtenden Nothdaches nahmen

Se. Majestät geuaue Kenntniß, mehrere Werkstücke wurden in Gegenwart

Sr. Majestät durch die bekannte siunreiche Vorrichtung auf ihren Plaß

gebracht, und auch die berühmt gewordene Werkstätte der Steinmeßen blieb nicht unbesuht. Mehrfah gaben Se. Majestät Jhre Bewun- deruug und Jbre Freude über den Bau und dessen Fortschritte gegen den Herrn Erzbischof und den Dom = Baumeister, Re ierungs - und Baurath Zwirner, zu erkennen. Jn-Begleitüng Sr. Majestät befand sich au der um: den kölner Dom Und dessen Restauration seit dem Anfange dieses Jahrhunderts hochvérdiente ‘Herr Sulpice Boisserée. Se. Majestät besichtigten die Restaurations-Bauten nicht blos, indem Allerhöchstsie an mehreren Seiten vor den Dom traten, sondern fuh- ren auch, bevor Sie den Weg nach Deuß bei {hen eintretender Däm- merung einshlugen, um den Dom herum. Von der Rheinbrücke nahm s die Jllumination der großen Gasthäuser von‘Dêug und die der Stadt selbst prächtig aus. Die ganze Einwohnerschaft war auf der Straße und empfing ihrèn König. mit -Musik, Fahuen und farbigen Laternen. Jm Bahn-= hofe verweilten Se. Majéstät kurze Zeit ih dem so eben sehr ge- \{chmackvoll eingerichteten Königszimmer. Hler hatten sich auch der Regierungs - Präsident von D.sseldorf, Frêiherr von Spiegel, und der Landrath des solinger Kreises, Graf Bussche , eingefunden. Se. Majestät fuhren unter dem lauten Jubelrufe der -Einwohner und dem Schalle der aufgestellten Militair = Musik mit einem Extra= zug nach dem Schlosse Benratb. Die Stadt Mühlheim ließ es an festlicher Begrüßung nicht fehlen, die Bahnhöse auf der ganzen g waren \{ön illuminirt und überall mit Menschen dicht beseßt.

h Benrather hatten es sich niht nehmen lassen, Se. Majestät den König durch eine vom Wetter sehr begünstigte Jllumination des Schloßparkes und des Teiches vor dem Schlosse zu empfangen. Dem Schlosse gegenüber prangte in Brillantfeuer der Namenszug Sr. Ma- jestät , und ein wohlgelungenes Feuerwerk, dessen Wirkung durch den hellen Wiederschein im Wasser sehr vermehrt ward, war ein Sinnbild der Freude, mit welcher die Einwohner ihren Schloßherrn aufnah= men. Der Play vor dem Slosse und die anstoßeuden Allcen des Parks waren von Menschen dicht gefüllt, besonders waren viele Land- leute der Umgegend herbeigeeilt.

Bei dem kurzen, hauptsächlich der militairishen -Juspection ge- widmeten Aufenthalte waren Se. Majestät der König nicht im Stande, dem Verlangen nachzugeben , die Deputationen der benach= barten Städte zu empfangen. Die Stadt Düsseldorf hatte aber ih= ren Ober - Bürgermeister und drei Mitglieder des Stadtraths abge- sandt, um Se. Majestät zu bitten, innerhalb ihrer Mauern zu Ler= weilen, und nah der Präsentation des Offizier-Corps der 14. Divi= sion nahm Se. Majestät die Deputation mit Wohlwollen au, wie- wohl die Bitte nicht zu gewähren stand. Beim Thee, den Se. Ma- jestät mit Jhren erlauhten Gästen einnahmen, geruhten Se. Maje- stät zu erlauben , daß die: Lehrer der drei: benachbarten bergischen Kreise, unter Leitung des Musiklehrers Eichhof am Meurs'er Semi- nar, mehrere Gesangstücke ausführten , und Se. Majestät drückten Jhr Wohlgefallen daran und Jhren Dank in den gnädigsten Wor=- ten aus.

Die Parade und das Manöver der 14. Division, unter Führung

des General-Lieutenants Grafen v. d. Groeben, waren vom Wetter begünstigt und fielen zur Allerhöchsten Zufriedenheit aus. Nach dem Manöver machten Se. Majestät bei Jhrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich im Schlosse Eller einen Besuch und nahmen dann in Jhrem Kabinet Vortrag an. Vor der Tafel gaben Se. Majestät der König mehreren Deputationen aus Gladbach, Ruhrort, Solingen, Heerdt Audienz, die um Unterstüßungen zu Kirchenbauten baten. Eine Deputation aus Mülheim an der Ruhr drückte für die Verleihung der revidirten Städte-Ordnung ihren Dank aus, mehrere Jundustrielle aus Elberfeld, Düsseldorf, Gladbach, Mülheim, Lennep, Solingen trugen ihre Bedürfnisse und Wünsche vor, eine, Deputation der We- ber aus Elberfeld und Baxmen bat um Bestätigung der übermach- ten Junungs-Artikel. Se. Majestät ließen Sich dur den anwesen- den Ober-Präsidenten die einzelnen Personen präsentiren und gingen im großen Detail auf die vorgetragenen Gesuche und Darstellungen ein, was die Anwesenden mit großer Fréude erfüllte, wiewohl Se. Majestät denselben nicht vorenthielten, daß Allerhöchstsie Sih außer Stande sähen, die vorgetragenen Anliegen in dem erbetenen Umfange zu gewähren. i:

Bei der Tafel, zu der die Stabsoffiziere der Division befohlen waren, wurde es zur allgemeinen Freude lautbar, daß Se. Majestät

eitung.

Montag den 4‘ Oktober

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Beftellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Alg. Preufß.

eitung: Sechren-Strafßfe Ür. 57.

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den General - Lieutenant von Thile, Kommandirenden dcs 8. Armee- Corps, zum General der Jufanterie ernannt hätten. Der Herr Re=- gierungspräsident von Raumer, der auf Allerhöchsten Befehl nah Benrath gefolgt war, wurde hier gnädig entlassen. Se. Majestät begaben Sich nah der Tafel mit einem Extrazuge der Eisenbahn nach Düsseldorf und - geruhten uuter Führung des Direktors der Akademie von Schadow die iu dessen, so wie in dem Atelier des Professor Hil=- debrandt aufgestellten, in der Arbeit begriffenen Gemälde zu besichti- gen. Leider war die Gemälde-Ausstellung {hon getrennt, Se. Ma- jestät der König würdigten aber die noch zurückgebliebenen und wie- der an den: Ort .der Ausstellung gebrahten Gemälde einer genauen Ansicht.

: Das im äußeren Bau vollendete neue Ständehaus konnten Se. Majestät wegen der eintretenden Dunkelheit nur in flüchtigen Augen- hein unehmen.

Den Abend ließen Se. Majestät Sich und Jhren erlauchten Gästen durch den Direktor von Schadow das Album der düsseldorfer Künstler vorlegen und erklären. /

Am 25\ten wurden die militairischen Uebungen bis 1 Uhr Mit- tags fortgeseßt, und die Truppen hatten sih des vollkommenen Bei= falls ihres Monarchen zu erfreuen. Zur Tafel waren viele Ritter= gutsbesißer der Provinz, viele Bürgermeister und andere angesehene Einwohner der benachbarten Städte befohlen, und Se. Majestät un=- terhielten Sih mit sehr viel-n derselben. Nach der Tafel besuchten Se. Majestät die von dem Pastor Flidener in Kaiserswerth errih- tcte Anstalt, das Hospital, in welchem Diakonissen ausgebildet werden, das Asyl, das Waisenhaus, die Klein-Kinder - Bewahr-An= stalt, das : Seminarium- für Lehrerinnen; der Pastor Fliedner und seine Gattin führten Se. Majestät umher und gaben über alle Theile der eben so wohlthätigen ais ausgedehnten Anstalt die genaueste Auskunft.

Abends besuchten Se. Majestät einen glänzenden Ball, den Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrih zu Düsseldorf im Jägerhofe gab. Die dahin führenden Park - Aulagen waren sehr geschmadckvoll illumi- nirt, und Se. Majestät wurden überall von der versammelten Menge freudig begrüßt. /

Jn Beurath verabschiedeten sich Se. Königl. Hoheit der Erb= großherzog von Hessen und der Prinz Alexander, so wie Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Oheim Sr. Majestät, und der Prinz Waldemar. :

Se. Majestät verließen Schloß Benrath am 26sten, Morgens nah 8 Uhr, mit einem Extrazug der Eisenbahn. Jm Bahnhofe zu Düsseldorf waren der gesammte Stadtrath und die Geistlichkeit versam- melt. Jn Duisburg fuhren Se. Majestät. vom Bahnhofe, wo si der Stadtrath gleichfalls eingefunden hatte, dur die mit ihren Fahnen aufgestellten Bürgerreihen und durch die festlih geshmüdckten, mit Men=- schen dicht erfüllten Straßen und Pläße nah der Salvator-Kirche und wohnten dort mit der versammelten Gemeinde dem Gottesdienste bet. Der Superinteudent Herrmanu erflehte nah einer erbaulihen Predigt den Segen des Herrn über den theuren König und sprach die Freude und den Dank der Gemeinde aus für die Königlichen Wohlthaten, durch welchedie Restauration der Kirche der Gemeinde möglich wird und schon an= gefangen is. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Bayern und der Prinz Karl hatten inzwischen die Messe in der katholischen Kirche gehört. Se. Majestät fuhren bis zum Rhein-Ufer und bestiegen da= selbst die Dampffähre „den Vincke““, wo Allerhöchstdieselben von dem Comité zur Errichtung des Vinckeshen Denkmals, dem Bürgermeister und Stadtrath von Ruhrort und vielen angesehenen Bürgern em- pfangen wurden. Der „Vincke““ flaggte mit allen Flaggen und ward von zwei dicht mit Herren und Damen beseßten Dampfschiffen be= gleitet. Musik - Chöre spielten patriotische Lieder, und der freudige Zuruf von den Schiffen und vom Ufer, so wie das Donnern der Böller, hörte nicht auf. Ruhrort gewährte durch die Menge der vor Auker liegenden Schiffe, die sämmtlich festlih flaggten, den Anblick eines See - Ufers. Am Ufer war eine unab= sehbare Menschenmenge versammelt, Aus allen Häusern hingen Fahnen. Se. Majestät begaben Sich dur ein Spalier der Schisser= Gilde nah dem Orte, wo das Denkmal für den verewigten Dber= Präsidenten von Vincke errihtet worden is. Vor dem Denkmale sprach der evangelische Pastor von Ruhrort sehr angemessene Worte der Einweihung. Auf Befehl Sr. Majestät wurde die Hülle, welche deu unteren Theil des Denkmals und das Brustbild des Verewigten verdeckte, abgezogen, worauf die versammelten Tausende in einen lauten Zuruf ausbrahen. Se. Majestät besichtigten das Denkmal genau und schienen mit der Ausführung zufrieden. Die Söhne des verewigten Ober =- Präsidenten waren bei der Feier gegenwärtig. Se. Majestät nahmen hierauf in dem Gesellschaftslokale einige Erfrischun- gen an, ließen sich dort die beiden jüngsten Söhne des Gefeierten vorstellen und sprachen zu dcssen Ehre erhebende Worte, worin Aller= höchstdiese!ben die Verdienste des Verewigten um die Provinz West- falen und die ganze Ruhrgegend, insbesondere um Ruhrort, priesen und den Wunsch ausdrüten, daß das Geschlecht der von Vinke im Geiste des Vaters von Jahrhundert zu Jahrhundert fortblühen möge.

Se. Majestät verließen unter dem Jubelruf der Bewohner Ruhr= orts die Städt und begaben sich nah dem Bahnhofe zu Oberhausen, um die Reise nah der Provinz Westfalen auf der Eisenbahn fortzu- seßen. Auf dem Bahnhofe zu Essen wurden Se. Majestät von meh- reren hundert in Paradeanzug aufgestellten Bergleutèn mit dem bergmän- nishen „Glück auf“ unter einer rauschenden Musik begrüßt. Se. Majestät gingen mit sihtbarem Wohlgefallen die Reihen dieser braven Leute entlang, Auf dem Bahnhofe war au eine Schaar junger Leute, welche so eben die jedem Preußen theure Militairpflicht erfüllt hatten , versammelt, und Se. Majestät geruhtèu auf den Wunsch ihres Führers, ihnen eine \höne Fahne zu weihen. :

Se. Majestät überschritten alsobald die Gränzen der Rhein-P10- vinz mit der gegen den Ober - Präsidenten wiederholt auge e Befriedigung über die an allen von Sr. Majestät gd r res lcbfeit der Provinz empfangenen vielfachen Beweise treuer Anhäng ichkei und Liebe für König- und" Vaterland.

Provin IVetfalen. Ueber den ferneren Aufenthalt Sr. Majestät des ee in Münster meldet der Westf. Merk. noh

Folgendes: