1847 / 277 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gr S A ae Et

E

Bekanntmachungen.

hung. [198] Bekanntma i h 3, August 1796 zu Berlin geborene un f Namen Gustav Adolph v. Gruben getaufte Sohn des Königl, Preußischen Majors in der Armee, Martin Heinrich v. Gruben, hat als Lieutenant beim

2ten Kürassier-Regiment in Pasewalk gestanden, hier-

# nach einigen Dienstjahren nur, seinen Abschied N e und ist im Jahre 1817, ohne verheirathet gewesen zu sein und ohne Vermögen hinterlassen zu haben, ins Ausland gegangen. Seit dieser Zeit hat er feine Nachrichten von sih gegeben, soll jedoch den Frei- heitsfrieg in Griechenland gegen die Türkei mitgemacht und ín einem Gefecht bei Nauplia geblieben sein, wel- ches dadur bestätigt wird, daß sein Name sih auf eci- nem Monumente befindet, welches der Oberst-Lieutenant ín Nauplia den in Griechenland gefallenen Philhellenen hai errichten lassen, und auf welchem die Namen der- selbea mit Bezeichnung der Schlacht, in der sie gefal- len, vermerft sind, Da jedo sein Tod gerichtlich nicht hat fouftatirt werden fönnen, so wird auf den Antrag seiner nächsten Verwandten, als:

1) der Frau Rittmeister v, Lebbin, geborenen v, Gru- ben, zu Deßau,

9) des Herzoglich Sachsen-Koburzschen Reisemarschails und Hoftheater - Jutendanten Eduard Theodor v, Gruben zu Gotha,

3) des Ober - Landesgerichts -Neferendarius Freiherrn v. Leny zu Frankfurt a. O.,

der verschollene Gustav Adolph v. Gruben, eventualiter werden jedo seine etwanigen unbekannten Erben hier- durch öffentlih vorgeladen, \sch in dem vor dem Kam- mergerichts-Referendarius Meyen auf

den 1. Dezember d. J,, Vormitt. 11 Uhr, hier auf dem Kammergerichte anberaumten Termine zu gestellen und si zu legitimiren, widrigenfalls derselbe für todt erilärt und sein zurückgelassenes Vermögen sei- nen nächsten geseglichen Erben, eventualiter dem Fis- fus als herrenloses Gut zugesprochen werden soll.

Den Auswärtigen werden die Justiz - Kommissarien Simonion, Geldshmidt und Valentin als Mandatarien in Vorschlag gebracht.

Berlin, den 22. Februar 1847.

Justructions-Senat des Königl, Kammergerichts.

A Edt tal a Citati sn

Jn den Lehns-Akten des in der Niederlausiß im So- rauer Kreise belegenen Mannlehn - Ritterguts Nieder- Linderode, Cruxschen Antheils E., stehen ungelöscht :

1) 1200 Thlr. aus der Schuld- und Pfandverschrei- bung des Abraham Conrad von Raußendorff, dd. Sorau, den 19, Oftober 1694 und dem landes- berrlichen Konsense vom 23, Oktober 1691 für den Hans Caspar von Knobelsdorf,

2) 1000 Thlr, als Rest einer Forderung von 2400 Thlr. rückständiger Kaufgelder, aus dem zwischen der Auguste Charlotte Tugendreich, verehelichten Lieutenant von Schollenstern, geborenen von Na- benau, und ber Charlotte Eleonore Henriette So- phie, verehelichten Lieutenant von Steindel, gebo- renen von Rabenau, als Verkäufern, und dem Premier-Lieutenant Traugott Clemens Moriy von Steindel, als Käufer, unter dem 9, März 1803 geschlossenen Kaufvertrage, zufolge der Cession der verehelichten Lieutenant v. Steindel vom 8s. April 1807 und der lehnsherrlihen Confirmation vom 22. April 1807 für den Geheimen Rath, - Kam- merherrn und Appellations - Nath Carl Albrecht v, Nimptsch.

Auf den Antrag des von Schoenermann, als gegen- wärtigen Eigenthümers des Gutes Nieder - Linderode, Cruxschen Antheils E., werden behufs der Löschung dieser angeblich getilgten Forderungen die Jnhaber der über dieselben ausgestellten Dokumente, deren Erben, Cessionarien, oder die sonst in deren Rechte getreten sind, so wie alle diejenigen, welhe an diese zu löschenden Posten und die darüber ausgestellten Justrumente als Eigenthümer, Cessionarien, Psand- oder sonstige Brief- Inhaber Ansprüche zu machen haben, zu dem auf

den funfzehnten Dezember 1847, Vorin. 11 Uhr, vor dem Deputicten, Referendarius Harttung, in dem Justructionszimmer des untdèrzeichneten Ober-Landesge- richts anberaumten Termine unter der Verwarnung vor- geladen, daß die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen an die gedachten Forderungen, so wie guf das dafür verpfändete Grundstück, werden ausgeschlossen, ihnen des- halb ein ewiges Stillshweigen wird auferlegt und diese Intabulata werden gelöscht werden,

Frankfurt a. O,, den 12. Juli 1847.

Erster Senat dcs Königl, Ober-Landesgerichts. Burchard.

[654] Subhastations-Patent.

Die im Regierungsbezirke Danzig im Preuß. Star- gardter Kreise und dessen Dorfe Zblewo sub No. 2, und sub No, 45, belegenen, den Johann Noeyelschen Eheleuten zugehörigen beiden Grundstücke, von denen das sub No. 45. circa 4 Hufen 13 Morgen 158 Qua- dratruthen magdeburgisch Erbpachtsland und circa 6 Morgen 142 Quadratruthen freies Schankland , das snb No. 2, aber 4 Hufe 18 Morgen 68k Quadratru- then enthält, und wo mit dem ersteren die Ausübung der Schankgerechtigkeit verbunden is, wogegen die dazu-

eshlagenen 6 Morgen 142 Quadratruthen Schank- au 09 B vollständig als dazu gehörig erwiesen ind, mi n- und Wirthschafts-Gebauden und einem Gaststalle, so L in lere f

° en 15. Januar 1848

Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub- hastirt werden. Die Grundstüce sind inclusive der Schankgerechtigkeit auf 6085 Thlr. 23 Sgr, 4 Pf, un- ter Berücksichtigung des Werths der Kruggerechtigkeit im Allgemeinen, aber auf 9135 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. in Betracht des Werths der Schankgerechtigkeit nach Maßgabe des Betriebes E abgeschäzt.,

Mer und Hypothekenschein sind in der Negistratur einzusehen. - Preuß, Stargard, den 10. Juni 1847,

: Königl, Land- und Stadtgericht,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17, Juli 1847, Das hierselbst in der Bergstraße Nx. 3 belegene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Volumine 6,

[739]

: 1922

Allgemeiner Anzeiger.

Nr. 453, auf den Namen des Kaufmanns Carl Frie- drich Naumann verzeichnete, jeyt zur erbschaftlichen Li- quidationsmasse desselben gehörige Grundstück, gerichtlich abgeshäßt zu 8028 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., fol

am 2, März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Neal-Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen.

[740] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17, Juli 1847,

Das hierselb in der Blumenstraße Nr. 54 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von der Königs- stadt Volumine 37. Nr. 2337, auf den Namen des Kaufmanns Carl Friedrich Naumann verzeichnete, jeßt zur erbschaftlichen Liquidationsmasse desselben gehörige Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 14,995 Thlr, 20 Sgr. 3 Pf., joll i am 29. Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen,

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 19, Juli 1847,

Das zur Konkursmasse des Ackerbürgers Carl Hein- rih Eduard Sauerwald gehörige, in der Stallschreiber- gasse Nr. 23 und 23 a belegene, im Hvpothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 7. Nr. 499, verzeichnete Grundstück, tarirt zu 35,618 Thlr. 10 Sgr., und das zu derselben Masse gehörige, am Louisenstädtischen Kirchhofe Nr. 2 belegene, in demselben Hypothekenbuche Vol. 7. Nr. 488. verzeichnete Grundstück, taxirt zu 11,687 Thlr. 7 Sgr., sollen am 24. Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subha- stirt werden.

Die Taxen und Hypothekenscheine sind: in der Negi- stratur einzusehen.

[741]

[602] Ela C0 d

Auf Antrag der Angehörigen Johaun Gottlieb Trenk- ler's von Markersdorf, welcher vor länger als 22 Jah- ren als Braubursche in die Fremde gegangen is, seit mehr als 20 Jahren aber keine Nachricht von sich ge- geben hat und dermalen ein verzinslich angelegtes Ver- mögen von 439 Thlr. 5 Ngr. 9 Pf. besißt, werden \o- wohl genannter Abwesender selbst, als auch alle dieje- nigen, welche an dessen beregtes Vermögen aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, hier- mit geladen, Í

den 23, November 1847 zu rechter früher Gerichts8zeit an hiesiger Kanzleistelle und resp. gehörig bevormundet, legal oder durch hin- längliche, von Ausländern mittelst gerichtlicher Vollmacht legitimirte, auch resp. zum Vergleiche gehörig instruirte Bevollmähtigte, dergleichen alle Auswärtige zu Annahme künftiger Zufsertigungen bei 5 Thlr. Strafe unter hiesi- ger Jurisdiction zu bestellen haben, zu erscheinen, zu- vörderst mit dem Kontradiktor resp. den Antragstellern, welche ebenfalls zu ersheinen zugleich andurch bedeutet werden, die Güte zu pflegen, in deren Entstehung aber unter der Verwarnung, daß der Abwesende bei seien Außenbleiben für todt erklärt und sein Vermögen den sich gemeldet und legitimirt habenden nächsten Erben oder anderen Anspruchsberechtigten verabfolgt, die Erben des Abwesenden aber, wie dessen Gläubiger und son- stige Juteressenten, im Falle des Außenbleibens für aus- ge\Glossen, ihrer sämmtlichen Ansprüche, auch der sihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, sür verlustig werden erachtet wer- den, für die Person und zur Sache selbst sich gehörig zu legitimiren und, was den Abwesenden betrifft, nach erfolgtem Ausweis sein oberwähntes Vermögen in Em- pfang zu nehmen, so viel jedo alle übrigen darauf Anspruch machenden Personen anlangt, diese Ansprüche mit Beibringung des erforderlichen Beweises und Pro- duction der darauf Bezug habeuden Urkunden, binnen 6 Tagen vom Termine an gerechnet, anzuzeigen, darüber mit dem in der Person des Herrn Advokat Reichel in Zittau bestellten Kontradiktor resp. den Antragstellern, welche, wie der genannte Herr Kontradiktor, binnen an- derweiter 6 Tage auf das sie betreffende Vorbringen der sich Anmeldenden, bei Strafe des Eingeständnisses und der Ueberführung, sich einzulaFen und zu antworten, auch die produzirten Urkunden, unter der Verwarnung, daß dieselben außerdem für anerkannt werden erachtet wer- den, anzuerkennen haben, binnen 6 Wochen allenthalben rehtlich zu verfahren, zu beschließen und sodann den 13, Dezember 1847 der Jurotulation der Akten, endlich aber den 1. März 1848 der Publication eines Erkenntnisses, welches in Betreff der Außenbleibenden Mittags X1l Uhr für publizirt er- achtet werden wird, gewärtig zu sein.

Reibersdorf bei Zittau in der Sächs. Ober-Lausiß, den 10, Juni 1847,

Die standesherrl. Gräfl. von Einsiedelsche Justiz- Kanzlei daselbst. Flo hr, Kanzlei-Dir.

[924 b]

Berlin-Hamburger Eisenbahn.

Die Lieferung des ein- jährigen Bedarfs an r o- hem und raffinir- tem Rüböl für die

bahn soll dem Mindest- fordernden überlassen wer- den und wird das Quan- e e? p atte auf 20 Ctr, raff. En i 1500 » rohes | Nüböl ange eben, Es die Qualität die beste sein muß. erten auf ganze oder theilweise Lieferung obigen Quantums weiden versiegelt, unter Angabe des Preises franco eines unserer Bahnhöfe, bis zum 15, Oktober d. J, in unseren Verwaltungs-Büreaus in Berlin oder Ham-

wi l

T2 o N S hle A A T s amn

E

Berlin-Hamburger Eisen- |

burg erbeten. Die näheren Bedingungen sind dort gleich- falls zu erfragen. Berlin und Hamburg, den 20. September 1847,

Die Direction der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft.

Magdeburg-Wittenbergesche

[921 b] Eisenbahn.

Auf folgende Quit- tungsbogen unserer Ge- sellschaft is die durch die Bekanntmachung vom 20, Juli e. ausgeschriebene

Ate Actienrate von 10%, bis zum

N festgeseßten Schluß - Ter- mine, den 10ten d. Mts,, uicht gezahlt worden :

Nr. 588. 668. 680. 681. 833. 850. 98?, 1320, 1509,

1619. 1765. 1841. 2077, 2098, 2148. 2323. 9349, 2408. 2433; 2479, 2503, 2570, 2091. 9743 - 9733, 2798. 2800, 2816, 2888, 29341, 9951. 3004. 3016. 3025, 4235. 4322. 4370. 4388, 4410. 4444. 4469, 4478, 4492, 4606, 4692. 4723.

Wir fordern deshalb die betreffenden Herren Actio- naire in Gemäßheit des §. 14. des am 31. Januar c. Allerhöchst bestätigten Statuts hiermit anderweit auf,

die ausgescriebenen vierten zehn Prozent nebst der

Lten Conventionalstrafe von 2 Thlr, für jede

Actie

.. do (C Z

spätestens bis zum 22. Oktbr. c.

entweder bei unjerer hiesigen Hauptkasse Schiffer-

straße Nr. 1/2 oder bei Herrn S, Herz in Ber-

lin Dorotheenstraße Nr. 1 während der Vor-

mittagsstunden von 9—12 Uhr einzuzahlen, widrigenfalls die bercits geleisteten drei Natenzahlungen als verfallen, die durch die früheren Zahlungen und die ursprünglihen Zeichnungen den Actionairen gegebenen Anrechte auf den Empfang von Actien für erloschen er- klärt und die ertheilten Quittungsbogen werden annul- lirt werden,

Magdeburg, den 15. September 1847, Direktorium der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn- Gesellschaft. gez. Fran cke, Vorsizender,

[900] L Aachen-Mastrichter Eisenbahn.

Da die am 22sten d. M. zu Mastricht eröffneten Submissionen Behufs Uebernahme der Bahnbauten auf Niederländischem Gebiete unsere Genchmigung nicht erhalten haben, so bestimmen wir hiermit neuen Termin zur Einreichung von Submissionen auf Montag den 18. Oktober c., Nachmittags bis 6 Uhr, in den Büreaus der Gesellschaft zu Aachen und Mastricht.

Die Eröffuung derselben geschieht am 19. Oktober, Vormittags 11 Ühr, im Büreau zu Mastricht in Ge- genwart der ersheinenden Submissionaire,

Die theilweise modifizirten Bedingungen sind nebst den Läugenprofilen und Berechnungen vom 3, Oktober an in den vorangegebenen Büreaus einzusehen.

Aachen, 27, September 1847,

Die Direction der Aachen-Mastrichter Eisenbahn- Gesellschaft.

[735] Bekauntmaqh- ung . Ds .. . - T. Bergisch-Märkische Eisenbahn. S ee Unter Bezugnahme auf L G die in unserem Gesell- chafts - Statute §§. 11 bis 15, enthaltenen Be- stimmungen fordern wir die Actionai e hierdurch t auf, die siebente RNa- A I A tenzahlung von Zehn U P Prozent auf die resp. Actien bis zum 15. Ok- tober c, nach Wahl der Actionaire bei folgenden Bank- häusern, welche die Zahlungen vom 15, August c. ab in Lis Vormittagsstunden in Empfang nehmen werden, zu leisten :

in Berlin bei Herren Gebrüder Schickler,

- Elberfeld - von der Heydt Kersten & Söhne,

Joh. Wichelhaus Pet, Sohn und

Barmen - Herren Gebrüder Fischer.

Es sind bei dieser Einzahlung die über die früheren Einzahlungen von sechzig Prozent sprechenden Quittungs- bogen mit einem doppelten Verzeichnisse, auf welchem außer den Nummern der Quittungsbogen auch der ge- sammte Betrag der mit denselben eingehenden Zahlun-

en zu vermerken ist, bei einem der vorbenanuten Bank-

häuser einzureihen. Eines von diesen Verzeichnissen wird, mit der Cmpfangsbescheinigung des Bankhauses versehen, als Jnterims-Quittung dem Actionair sofort zurücgegeben. Die Nückgabe der Quittungsbogen selbst erfolgt, nachdem auf jedem derselben über die neue Ein- zahlung quittirt sein wird, gegen Netradition. der Jn- terims-Quittung,

Die auf die bisher gezahlten 60 Prozent fallenden Zinsen seit dem legten Einzahlungstage, 1. Juli c., werden gemäß §. 18. des Statuts zu vier Prozent mit einundzwanzig Silbergroschen bei jedem Quit- tungsbogen in Aufrehnung gebracht. Die Verzinsung der gege nwarhgen Einzahlung beginnt vom 15, Okto-

er c. a».

Elberfeld, den 30. Juli 1347,

Die Direction der Bergisch-Märkischen Eisenbahn- esellschaft,

a H

a I f: S E ÿ N E

bei Herin

- -

Citerarische Anzeigen.

In unserem Verlage is vollständig erschienen und in

_ _.

allen Buchhandlungen vorräthig, in Berlin bei L. ») Schroeder, Unter den Linden Nr. 23:

Histoire des Girondins [911] pas

A. de Lamartine

8 vols. In-8. Papier vélin. 8 Thlr. Jn deutscher Uebersezung: Geschichte der Girondisten. : Aus dem Französischen. 1, bis 5, Bd. 8. Velinp. Preis des Bandes 1 Thlr, Leipzig, im Oktober 1847. Bro ckhaus & Avenarius,

Verkauf eines Rittergules [923 b] am Rhein.

Theilungs halber wird Freitag den 5. November und nöthigenfalls Samstag den 6. und Montag den 8, No- vember c. das den Erben Mertens-Schaaffhausen zuge- hörige, in ciner der shönsten Gegenden des Niederrheins in der Nähe der Universitätsstadt Bonn und des Sie- bengebirges, unmittelbar am Rhein auf dessen linken Scite gelegene landtagsfähige Nittergut: Plitters- dorfer Aue, bestehend aus einem herrschaftlichen Landhause nebst Park und zwei Pachthöfen (Auerhof und Marienhof) mit circa 700 Morgen Aerländereien, Wiesen u. \. w. von dem unterzeichneten Notar meist- bictend in folgender Weise verkauft. Am 5, November wird das Nittergut im Ganzen ausgeseßt und, wenn die gerichtliche Tare von 118,500 Thlr. erreicht wird, definitiv zugeschlagen, ‘Wird die Taxe beim Verkauf im Ganzen nicht er- reicht, so wird das Gut am 6. resp. am 8. November in zwei Komplexen (Auerhof und Marienhof) und der Rest in Parzellen verkauft, Derjenige Verkauf (im Ganzen aber in zwei Komplexen und Parzellen, welcher alsdann den höchsten Verkaufspreis aufbringt, erhält den definitiven Zuschlag, weshalb der Leßtbietende aufs Ganze bis zur Ermittelung des höchsten Verkagufpreijes durch den Notar an sein Gebot gebunden bleibt, Der erste Komplex (Auerhof) enthält mit Einschluß des herrschaftlichen Hauses und Parks, der Gemüsegär- ten, Pächterwohnung und Oeckonomie-Gebäude an Aer- ländereien, Wiesen u. s. w. 341 Morgen, mit einem Katastral-Reinertrag von 1006 Thlr. und is taxirt zu 63,705 Thlr. Der zweite Komplex (Marienhof) enthält nebst| Pächterwohnung und Oekonomie-Gebäuden 72 Morgen Acerländereien und Baumgarten, mit einem Katastral - Neinertrag von 266 Thlr, und ist taxirt zu 15,405 Thlr. Von den Parzellen eignen sich einige durch ihre shöne Lage am Rhein vorzüglich zu Bau- ellen. l Der Besitz - Antritt erfolgt am 11, November c. mit Ausnahme von circa 150 im ersten Komplex enthalte- nen Morgen Aerländereien und Wiesen, welche mit der Pächterwohnung des Auerhofs noch bis zum 22, Fe- bruar 1848 im Ganzen verpachtet sind. Die Kaufschillinge werden in fünf Terminen abgetra- gen, von welchen der erste sechs Wochen nach dem Zu- chlag zu erlegen ist, Eine lithographirte Karte des ganzen Gutes, das de- taillirte Verzeichniß der einzelnen Bestandtheile und die Verkaufsbedingungen sind bei dem unterzeichneten No- tar zu erhalten. Der Werth dieser Besizung kann noch erhöht werden durch den Ankauf folgender am 9. und 10. November zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe kommenden, demselben Erben Mertens -Schaaffhausen zugehörigen, auf der reten Seite des Rheines dem Nittergute ge- genüber gelegenen Jmmobilien: E 1) der Höhe des Petersberges, einer der an! Nhein liegenden Spiyen des Siebengebirge®, bestehend in ciner Kirche nebs Mobiliar, Haus und Oefonomie- Gebäuden, Brunnen, circa 8 Morgen Ackerland und 25 Morgen Waldung mit schöne! Anlagen und den herrlichsten Fernsichten ins Gebirg- und ins Rheinthal auf- und abwärts (gerichtliche Taxe 4183 Thlr.) z :

2) des neben dem Petersberge zu Oberdollendorf lie- genden Weingutes Sülze, bestehend aus Wohn- und Oekonomiegebäuden, 16 unmittelbar zusam- menhängenden Morgen Weinberg, ungefähr 21 Morgen Garten, Baumgarten und Ackerland und 160 Morgen Waldung.

Die alle genannten Jmmobilien bet1effende Expertise, das Hest der Bedingungen und die detaillirten Veräu- ßerungspläne nebs Karten liegen in der Amtsstube des

unterzeichneten Notars zur Einsicht offen, Bonn, am 9, September 1847, Der Königliche Notar Carl:.Eilender, [956 b] 5 5 : i Privat-Unterricht 1m Îta- lienischen Behrenstr. No. 11 parterre. Prof. Marlin.

[957 b] Î Unser Comtoir ist von hente ab: Behren- Stralse No. parterre

unweit des Opernplatzes).

Berlin, den 5. Oktober 1847,

J. Gebert & Comp.|

I

r

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für 4 Iahr. 4 Kthlr. - 5 Jahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. ¿n allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Sei cinzelncn ummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Inhalt. Nachträgliches über den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in u ae Verordnungen des General-Post-Amits.

Amtlicher Theil. Snland. Berlin.

s önigrei , Hosfnachrichten. Deut undesftaaten. Königreih Bavern, 90na! ry e S aurer Kammer über eine Adresse. Schreiben aus

, (Die Prásidenten der Kammern.) Großherzogthu m Mund ep, Ne ver Kirche in Kehl. Kurxfürstenthum Hessen. Die Stände-Versammlung, Großherzogthum Hessen. Abgeordneten-Wahlen, N z : .

Frankreich. Paris. Hofnachrichten, Kavalleric-Lager. Erklä- rung des Kriegs-Ministers. Anleihe-Beschluß der Rouen-Havre-Eisen- bahn-Gesellschaft, Vorbereitungen zur Anleihe. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Weitere A des Parlaments. Sir John Davis. Erhöhung des Zinsfußes bei der Bank. Nachrichten über Abd el Kader. Nachrichten aus Montevideo,

Niederlande. Aus dem Haag. Ankunft des Prinzen und der Prin- zessin Friedrih der Niederlande. Ernennungen. L

Belgien. Brüssel, Hofnachricht, Maßregel der General-Sozietät. Lusftschifffahrt. L

Schweiz. Kanton Bern. Angebliche Waffensendungen aus Frank- reich, Kanton Freiburg. Mißlungener Befreiungsversuch, Zu- rückberufung Beurlaubter nach Neapel.

“talien, Rom, Die beabsichtigte Encyclica. Die Anleihegerüchte. -— Streit zwischen zwei Redacteuren. Französische Kardinäle, Ver- mischtes. Bologna. Die von_ Florenz geschenkte Fahne, Nach- ritten aus Modena, Lucca. Stimmung des Volkes, Neapel. Die Jnsurrection in Calabrien. Baron David Winspeare 7.

Spanien. Madrid, Briefe Espartero's an die Königin und den Mi- nister des Jnnern. Finanz-Maßregeln, Vermischtes,

Griecheulaud. Athen, Kolettis? seierliche Bestattung, Grivas, Die Kammer,

Türkei. Konstantinopel. Festlichkeiten, Quarantaine-Maßregeln.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. Die Mexikaner zwei- mal geschlagen. General Scott vor Mexiko. General Taylor auf die Defensive beschränkt. Bankerott in New-York,

Handels- uud Börsen-Nachrichten.

Matinée musicale im Saale des Herrn Th. Stöcker, Pompeji, Hercu- lanum und Stabiae, Die Germanisten- Versammlung in Lübeck, Basel, Versammlung der Philologen und Schulmänner,

Beilage.

® . Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den bisherigen Geheimen Finanzrath Friedrih Albrecht Fmmanuel Mellin zum Geheimen Ober=-Finanzrath, und den bis=- herigen Ober-Regierungsrath Ott o Wilhelm Moriß von Koenen zu Breslau zum Geheimen Finanzrathe und vortragenden Rathe beim Finanz-Ministerium zu ernennenz o wie

Dem Ockonomie-Kommissarius Herzberg zu Stendal den Amts- Charafter Oefonomic-Kommissions-Rath““, zu verleihen,

1

Die Ernennung des Ober= Landesgerichts - Assessors G ericke zu Halberstadt zum Justiz-Kommissarius zu Osterwieck und zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Halberstadt ist auf den Antrag des Gericke zurückgenommen,

Bei der heute angefangenen Ziehung der 3ten Klasse 9óster Königl. Klassen - Lotterie stel 1 Gewinn von 1000 Rthlr. auf Nr. 73,815; 3 Gewinne zu 400 Rihlr. fielen auf Nr. 4332, 72,545 und 79,042; 4 Gewinne. zu 200 Rthlr. auf Nr. 22,497. 23,216. 30,017 und 38,724; und 8 Gewinne zu 100 Rthlx. auf Nr. 12,291, 20,404. 35,470. 40,135. 52,948. 58,622. 63,081 und 73,428.

Berlin, den 5. Oktober 1847.

Königl. General-Lotterie-Direction,

Bean t mg Gun g: Post-Dampfschiff-Verbindung zwischen Stettin und St. Petersburg.

Die beiden großen eisernen Pust-Dampfschiffe „Preußischer Ad= lex“ und „Wladimir“ unterhalten in diesem Jahre eine regelmäßige

Allgemeine

wöchentliche Verbindung zwischen Stettin, resp, Swinemünde und Kronstadt (St. Petersburg). Die Abfertigung erfolgt: aus Stettin jeden Sonnabend Mittags, nah Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Berlin, und aus Kroustadt jeden Sonnabend Abends. Die Ankunft findet bei günstiger Witterung sowohl in Kronstadt als in Stettin Dienstag Abends statt. Die Ordnung, in welcher die beiden Dampfschiffe ihre Fahrten verrichten, ist folgende : aus Stettin, resp. Swinemünde: der „Preußische Adler“ den 15. und 29. Mai, den 12. und 26. Juni, den 10. und 24, Juli, den 7. und 21. August, den 4. und 18. September, den 2. und 16, Oktober neuen Styls; den 22. Mai, den 5. und 19. Juni, den 3., 17. und 31. Juli, den 14. und 28, August, den 11. und 25. September, den 9, und 23. Oktober n. Styls;

der „Wladimir“

aus Kronstadt: ; der „Wlgdimir““ den 15. und 29. Mai, den 12. und 26. Juni, den 10. und 24. Juli, den 7. und 24. August, den 4. und 18. September, den 2. und 16, Oktober neuen Styls; der „Preußische Adler‘ den 22, Mai, den 5. und 19, Juni, den 3., 17, und 31. Juli, den 14. und 28, Angust, den 11. und 25. September, den 9. und 23. Dk= tober neuen Styls, i Das Passagegeld für die ganze Tour von Stettin oder Swine=- münde bis St, Petersburg beträgt:

für den erstèn Plab..….. 62 Rthlr,

für den zweiten Plaß... 40 » für den dritten Plaß... 235 » preuß. Cour. In diesen Beträgen is die Beköstigung mit Aus\luß des Weins einbegriffen. Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte. Ein Wagen mit 4 Rädern 50 Rthlr., ein Wagen mit 2-Rädern 25 Rthlr., ein Pferd 50 Rihlr. , ‘ein Hund 55 Rthlr. Güter und Kontanten werden gegen billige Fracht befördert. )

Berlin, den 5. Mai 1847. General-Post-Amt.

Angekommen: Der Königlich hännoversche außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf zu Jn- und Knyphausen, von Hanover.

Uichtamtlicher Theil. In la n d.

Berlin, 5. Okt. Jn Nr. 274 unseres Blattes haben wir die Erwiederung Sr. Majestät des Königs auf den Allerhöchstdenselben von dem Ober-Bürgermeister in Münster ausgebrachten Toast nach einer Korrespondenz aus Westfalen wiedergegeben; seitdem sind wir in Besiß einer getreuen Aufzeichnung der von Sr. Majestät ge\pro= chenen Worte gelangt, die wir unseren Lesern in Nachstehendem mit= zutheilen uns beeilen. E L : y

Se. Majestät waren zu einer Liedertafel eingeladen; nachdem mehrere Gesänge trefflich ausgeführt waren und der Ober-Bürger= meister die Gesundheit des Königs ausgebracht hatte, erwiederten Se. Majestät mit Bezug auf die Liedertafel und ihre Gesänge:

Alle Post - Anstalten des In-

und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Berlin

. Preufi.

ng: Sehren-Strafie ür. 57.

In sertions-Gebühr für den Raum ciner Seile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

die Expedition der Zeitu

1847.

„Wer deutschen Wein vor sich hat, der schenke ein! Rein, fes und wahr, das giebt eine gute Harmonie! Das haben wir so eben vernommen! Rein, fest und wahr hab? Jh Münster vor dreißig Jahren gefunden, als Jch es zuerst besuchte, und ima mer seitdem. So hat sih die Stadt bewährt, als Zwietracht ge- säet ward, so war das Wort seiner Abgeordneten auf dem großen Landtage zu Berlin, \o begegnen Mir die freundlichen Antlitze jei- ner Söhne und Töchter auf den Gassen, wenn Jch komme und gehe, \o sind eben die Töne erklungen, mit denen die gastfreie Stadt heute unsere Herzen erfreut. Dafür aber, daß dem aljo ist, sprehe Jch hier aus der Tiefe des Herzens Meinen Dank, Meine Anerkennung aus und fordere Sie auf, Meine Herren, trinken Sie mit Mir auf das Wohl der lieben, treuen, gastfreien Stadt.“

Berlin, 5. Okt. Das Amtsblatt des Königlichen Post-

Departements enthält die Verordnung, betreffend die Portofreiheits= Bewilligung für Korrespondenz in allgemeinen Angelegenheiten der Muster-Anstalt für Seidenbau bei Koblenz; desgleichen betreffend die Mittheilung eines neu entworfenen und vervollständigten Porto-Tarifs

zur Erhebung des Königlichen niederländischen Porto ; desgleichen be- treffend die Portofreiheit der von den Kämmerei- und Gemeinde-Kass sen der Oberlausiß an das Steuer-Amt in Görliß einzusendenden Beiträge zur Unterhaltung der \chlesishen Jrren- und Taubstummen= Anstalten; desgleichen betresfend die Abschließung besonderer Abkom- men bei künftiger Verdingung der Hergabe 2c. von Posthalterei=Wagen zum Gebrauche als Hauptwagen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (Nürnb. Korr.) Jhre Königl. Hoheit die Kronprinzessin ist am 30. September, von Jhrer Majestät der Königin und den dort anwesenden Höchsten Herrschaften beglei=- tet, nah Würzburg abgereist. j

Se. Königl. Hoheit der Erbprinz ist am 29, September in der Königl. Residenz zu Würzburg eingetroffen. :

Gleich zu Anfang der vorbereitenden Sibungen der Abgeordne= ten-Kammer haben sich Stimmen dafür erhoben, an Se. Majestät den König, wenn auch der Landtag mit einer Thronrede nicht erö}= net worden, eine Adresse abgehen zu lassen. Ju der gestrigen Sitzung nameutlih wurde das Recht der Kammer, jedesmal, auch ohne vorhergegangene Thronrede, cine Adresse zu votiren, als ein unbestreitbares in Anspruch genommen, um so mehr, da eine Adresse gerade die einzige Gelegenheit sei, die Wünsche und offenen Gesin= nungen der Kammern dem Throne darzulegen, Einer der thätigsten Kämpfer für diese Ansicht, der Abgeordnete Kolb von Straubing, hob besonders hervor, wie gerade durch die Adresse die Kammer der Ab= geordneten ihre Ansichten, Wünsche und Beschwerden ganz ohne Mitwirkung der Reichsräthe aussprechen könne. Die Kammer einigte sich endlih dahin, daß eine aus den Abgeordneten vou Closeu, Heinz, Willich, von Lerchenfeld, Dekan Vogel, Dekan Bauer und Kirhgeß= ner bestehende Kommission ernannt wurde, welche die Frage, ob eine Adresse; zu erlassen sei, zu prüfen und im Falle der Bejahung so= gleih den Adreß -Entwurf zu fertigen habe.

X Múnchen, 29. Sept. Die Königliche Wahl ter Kam= mer - Präsidenten (aus den vorgeschlagenen Kandidaten) erscheint den Meisten als ein sehr günstiges Vorzeichen für die ständische Thätig= feit; der erste Präsident der Abgeordneten - Kammer, Freiherr von Rotenhan, hat in gleicher Stellung shon auf dem vorigen Land= tag jene seltenen Eigenschaften einer zugleih mit energisher That=- fraft verbundenen weisen Umsicht und Mäßigung bekundet, welche als unerläßliche Vorbedingungen einer gesegneten Wirksamkeit auf sol= chem Plate betrachtet werden müssen; der zweite Präsident dieser Kammer, der uach der Geschäftsordnung mit dem wichtigen und ein= flußreichen Amte des einleitenden Votums betraut ist, Graf von Hegnenberg=-Dux, zählt gleichfalls zu jenen Männern, welche einen vernunftgemäßen Fortschritt zum Besseren auf dem Wege beson= nener Würdigung der bestehenden Verhältnisse und der gewissenhaf= ten Achtung vorhandener Rechte zu erstreben suchen. Fürst Ludwig von Oettingen-Wallerstein, an der Seite des Fürsten von

Viatinée musicale im Saale des Herrn Th. Stöcker. (Den 3. Oktober.)

Der Quartett-Verein des Herrn A. Birnb ach, dessen Bestre- bungen sich bereits im vorigen Jahre stets der Theilnahme einer freundlichst geladenen, aus gebildeten Musikern und Kunstfreunden bestehenden Zuhörer- schaft, so wie der allgemeinen Anerkennung der Kritik, zu ‘erfreuen hatten, seit scine musikalischen Matinécen auch in diesem Winter mit gleicher Un- cigennüßzigkeit fort. Seiner löblichen Tendenz zufolge, wird er, wie bisher, nicht nur ältere Meisterwerke, sondern auch wieder neuere und neueste Com- positionen aus dem Gebiete der Kammermusik zur Ausführung bringen. Die erste diesjährige Matinée sand am verflossenen Sonntag statt, Zum Vortrag kamen :

4) Streich-Quartett von Haydn (D-dur) op. 76.

2) Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell von Mozart (E-dur) op. 15, und

3) Streich-Quintett (mit Contra-Baß) von Onslow (Es-dur) op. 97.

Die ausführenden Künstler sind übrigens dieselben geblicben, welche wir früher kennen gelernt haben. Nur als Pianist trat diesmal, statt des ini vorigen Jahre betheiligten Herrn Gährich jun,, der gleichzeitig als Bratschist beim Streich - Quartett fungirende Herr Sch ulz auf. Daß der Letztere indeß den Erstgenanuten in der angedeuteten Eigenschaft zu erseßen vermöge, bezweifeln wir. Herr Schulz ist cin tüchtiger Musifer und füllt seine mehr untergeordnete Stellung als Bratschist genügend aus. Als Pia- ni st scheint ihm jedoch schon hinreichend technisches Geschick zu man- geln, wenigstens um neuere Klavier - Aufgaben in vollendeter Weise be- wältigen zu können, vor Allem aber sind es Geschmack und Geist, die ihm abgehen, Demnach wurde das oben bezeichnete, wenig technische Schwierigkeiten bietende Trio von Mozart seinerseits zwar mit ziemlicher Fertigkeit, korreft und sicher vorgetragen, doch die innere, gei- stige Belebung vermißten wir im Vortrage gänzlich, so daß das Uilae und anspruchslose, dennoch gemüthstiefe und lebensvolle Meisterwerk nicht zu Soller Geltung gelangen konnte, obgleich die Exckutanten der Streich- Instrumente (Birnbach, Espenhahn) ihrerseits den künstlerischen An-

forderungen genügten und die Ausführung auch übrigens hinsichtlich ge- \chickten Zusammenspiels und feiner Schattirung befriedigte.

Unbedingtes Lob verdient dagegen die Ausführung des Haydn schen Streich-Quartetts aus D - dur, womit die Matince eröffnet wurde, Die belebende Frische, der natürliche Humor, welche aus dem Werke selbst ent- gegeutreten, charakterisirten auch den Vortrag der vier Spieler. Namentlich zeichnet sich der erste Violinist, Herr Birnbach, durch eine eben so kräftige und kecke, als grazióse Bogenführung rühmlichst aus, in Folge deren er zur charakteristischen Auffassung Havdn scher Quartette vorzugsweise geeignet er- scheint. Nächst ihm beansprucht der Cellist, Herr Espenhahn, der Ruhe und Sicherheit wegen, womit er in ect künstlerischer Weise sein Jnstrument beherrsht und das Ganze fördert, volle Anerkennung, wie denn auch die übrigen Betheiligten, der zweite Violinist und der Bratschist (die Herren Es- penhahn und Schulz), an ihrem Plage Verdienstliches- leisten und zur Abrundung eines schönen Ensembles das Jhrige“ beitragen. So gewährte denn auch das Streich - Quintett von Onslow, von den genannten vier Spielern, unter Mitwirkung des Herrn Te eb (Contra - Baß) glanzvoll und funstreich zum Schluß der Matinée ausgeführt , allen Anwesenden reichhal- tigen Genuß, wiewohl die Composition selbst des Manierirten , Gesuchten und Gemachten in Menge enthält und weniger durch Erfindung und Schön- heit der Themen, als vielmehr durch die geschickte und interessante S

lung derselben Antheil erwet,

Pompeji, Herculanum und Stabiae.

Die Fortsczung des großen Prachtwerkes „Pompeji, Herculanum und Stabiac“‘, des Professor Zahn, von dem dle erste und zweite Folge in 20 Heften bei G. Reimer erschienen is, wird nächstens bei Dietrich Reimer erscheinen. Diese dritte Folge, ebenfalls in 10 Heften, wird vor- zugsweise die schönsten in den legten 29, Jahren entdeckten Wandgemälde enthalten, welche Prof. Zahn, der zchnjährige Bewohner von Pompeji, an Ort und Stelle über die Originale durchgezcichnet und in Farben nachge- bildet hat. Jn den ersten Heften werden außer einigen reichen farbigen Wänden mit ihren shönen geshmackvollen Ornamenten viele der veuesten

7

Gemälde, meistens in der Giöße der Originale, in ihrer ganzen Farben-

pracht erscheinen, Unter diesen zuerst erscheinenden Gemälden sind beson- ders zu nennen :

Die Bestrafung der Dirce aus Pompeji. Centaur Nessus, Dejanira und Herkules aus Pompeji, Die {höône Galatea auf einem Triton von Nereiden und Amorinen umgeben, aus Pompeji. Diese Galatea ist vielleicht das shönste Wandgemälde, welches uns bis jeßt das Alterthum überliefert hat, Herkules, Auge und Telephus, eines der bedeutendsten Gemälde aus Herculanum. Eine Leda aus Stabiac, Eine Dido aus Stabiae, Eine Diana aus Stabiae. Eine shwebende Gruppe, Faun und Bacchantin aus Sta- biae. Eine Hore des Herbstes aus Pompeji. Meleager und Atlante aus Pompeji. Thronender Jupiter von einer Viktoria gekrönt, aus Pom- peji, is auh zu den \{hönsten Gemälden des Alterthums zu zählen. Thetis, die den Achilles in den Styx taucht, aus Pompeji. Achilles wird vom Ulysses unter den Töchtern des Svkomedes entdeckt, ebenfalls eines der vollkommensten antiken Gemälde. Apoll und Cyparissus. Apoll und Daphne. Apoll und Klytie. Mehrere Theater-Scenenz alle inedirt, welche über die Theater der Alten manchen Aufschluß geben, Amazonen- {lacht aus Pompeji. Die olympischen Zwölfgötter aus Pompeji¿z-— Mehrere historische Landschaften, welche in architektonischer Hinsicht wegen der darauf abgebildeten bemalten Tempel und anderer Gebäude von großem Interesse sind. Achilles und Briseis aus Pompeji. Das Opfer der Iphigenia aus Pompeji. Die Geburt des Kastor, Pollux und der Helena aus Pompeji. Vier Centaurengruppen mit Amorinen aus Pompeji, Von plastischen bemalten Gegenständen , welche ‘Prof. Zahn gleih nah der Ausgrabung in den Farben noch deutlich erkennen und farbig nachbilden konnte, werden, nebst mehreren anderen bemalten Statuen, auch dic bemalte Sphinx in Marmor, welche 1831 in Pompeji ausgegraben, und ein be- malter Apoll in Marmor, 1837 in Pompeji ausgegraben, farbig gegeben werden, welche über ams I Da der Statuen bei den Griehen und Rö- mern cinen richtigen Begriff geben. j

Unter vie, aCbitektogischm Gegenständen, welche ebenfalls in den ersten Heften erscheinen werden, zeichnen sih besonders aus: viswerken nts

Einige der neuesten reichsten Häuser mit ihren oberen S / ‘Pompeji, hier mit ihren vollständigen Grundrissen, Durchschnitten

und Ansichten gegeben,