1847 / 283 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

aßregelu getroffen, keine Kunde von den dortigen Ereig- nissen hierher Pam eit,r sassen ; davon ist die natürliche Folge, daß ándita lige Menschen, welche Angehörige dort besißen, in große Angst und Auf- regung gerathen. Eben so wenig is es den hier anwesenden Cala- bresen erlaubt, heimzureisen und den Znstand der Dinge in der Haupt- stadt schildern , wo jedoch gar feine Exzesse vorgekommen sind, sondern wo nur Gährung herrsht. Man erzählt sih allgemein, daß die Königlichen Truppen nicht sehr gut versorgt werden, und daß die Aufständischen den auf isolirten Posten befindlichen und oft Tage lang ohne Mae gelassenen Soldaten Ss Lebensmittel zuführen, was natürlich ein freundlihes Verhältniß herbeiführt. Aus den übri= en Provinzen eben so wenig etwas Neues: man bietet Alles auf, die Nachrichten zu verheimlihen; auch aus Rom laufen Klagen über erbrohene und zurückgehaltene Briefe ein.

Die Königin-Mutter kränkelt fort; es verlautet von Symptomen von Brustwassersucht, die sich gezeigt haben sollen. Sieben Heroen der hiesigen Medizin sind an ihrem Krankenbett beschäftigt, und täglich er- scheint ein Bericht.

Ein ungewöhnlicher Kanonendonner weckte diesen Morgen die neapolitanischen Langschläfer: man erfährt , daß die Franzosen da- vongehen, weil ihnen der Aufenthalt hier zu kostspielig geworden.

Der russische Gesandte Graf M. Chreptowitsh ist vorgestern aus Marseille hier eingetroffen. S é

Die neapolitanische und die sardinische Dampfschifffahrts-Compag- nie haben si vereinigt, keinen Rabatt mehr zu geben, und so sud gégen alles Erwarten die Preise die alten unvershämten geblieben.

Spanicn.

Madrid, 2. Oft. Man sicht der Ankunft Espartero's entge- gen und glaubt, daß sie zwischen dem 10. und 12, Oktober erfolgen wcrde. Der 10, Oktober, der Geburtstag der Königin, soll, wie man sagt, durch viele Beförderungen, Ehren und Gnaden - Verleihungeu, nameutlich in der Armee, bezeichnet werden.

Paris, 7. Okt. Durch telegraphische Depesche is der Regie= rung aus Madrid vom 4, Oktober die Nachricht zugegangen , daß die Königin Jsabella ein neues Ministerium ernannt hat; dasselbe ist in folgender Weise zusammengesebßt : Conseils-Präsident und Minister des Auswärtigen: General Narvaezz Inneres: Sartoriusz Fi- nanzen: Orlandoz öffentlicher Unterricht: Ros de Olanoz Krieg: Cordova. Das békreffende Königliche Ernennungs Dekret erschien am ten in der Gaceta. Madrid war vollkommen ruhig.

Gricchenlan d.

Athen, 26. Sept. (A. Z.) Der türkische Agent Osman- Efendi is am 20, September abgereist, Tróß der ziemlich nach- drücklichen Note, welche die Pforte unterm 21. August wegen ihrer Genugthuungsforderung an die Gesandten der Mächte gerichtet hatte, soll sie nah Privatbriefen allen Behörden des Reichs die strengste Weisung gegeben haben, die griechischen Unterthanen bis auf Wei= teres ünbebélligt zu lassen.

Präsidenten des Senats und der französische Direktor der ersten Section des

alle möglichen

Delijiannis is zum Philhellene, Oberst Graillard, zum Kriegswesens ernaunt,

Thcodor Grivas is nah Janina abgeführt worden, und sein Gefolge hat sich an die Königliche Gnade gewendet. Jm König- réihe haben feine weiteren aufrührerischen Bewegungen stattgefunden, und 1200 Maun unter Gardikfiotis Grivas haben Theben, den Punkt, wo die Straßen von der Nordgränze nah der Hauptstadt zusammen- laufen, 1000 Mann Phthiotis beseßt. Der König ist im Begriff, eine kleine Reise nah Theben und Chalkis anzutreten.

Englaud hat seine Geldforderungen an: Griechenland wiederholt; man soll geantwortet haben, daß der Schaß leer sei und man nicht zahlen fönne.

Türkel.

_ Konstantinopel, 22. Sept. (A, Z.) Gestern Abend kam ein Lloyd-Dampfboot von Trapezunt hier an. Unterweges sind, wie us C e A Va A De L zwei ¿Zugen rank bei Ankunft des Schisses. Man hat es au Tage in Uug- e i gesebt. J A A E hen nf Fort- ritte, wer kann, flieht aus der Stadt. on den mit dem vorigen Dampfboot gekoinmenen ssagieren soll , wenigstens an Cholera, Niemand weiter erkrankt sein. Uebermorgen werden sie die Quaran- tgine verlassen, Wir haben nun schon über ses Wochen lang fast stets Nordwind, athmen also vielleicht täglich Luft, die aus Orten kömmt, wo die Cholera herrscht, bis jeßt is aber noch Niemand da- von hier gu Cholera krauk geworden. Mit dem gestrigen Dampf- boote erwartete man auch Bederhan - Bey von Trapezunt. Er sollte ane hier im sogenanuten Leanderthurm abhalten, Er ijt aber nicht angekommen,

Zur Erinnerung an die Expedition in Kurdistan befahl der Sul= tan, eine Denkmünze zu \hlagen und an alle Offiziere und Soldaten, Ke P N UNIQuN haben, zu vertheilen, Der Sultan selbst will

agen,

Die leßte Nummer des hiesi y ‘ier lde i

Srobk es 2 es hiesigen Courriers meldet, daß der cine Amuestie, Aulos der Beschneidung der Großherrlichen Prinzen fängnissen befinden e allen im jeyigen Augenblick in den Ve- Feste wegen Besch ves rechern die Freiheit schenken werde. Dic 19ten d. begonnen n uug der Großherrlichen Prinzen haben am statt, die zwischen ‘Stutagi sinden auf der Ebene von Haiderpascha während der zwülf Festa und Kadiköi liegt. Der Großherr wohnt die Minister und age in seinem Kiosk in Haiderpascha. Für

ger sind Hunderte von Zelten

L andexen Würdentr

Rit Q

CUSE wren s Dineans der Pforte befinden \sih eben-

Kinder x Us b chi Uns dort uater den Zelten Air die

Gebä d Seinen worden, warde ein groste hs : s c Ada I _und mit 900 Veiten vergrohes i 9 lzernes

den täg ih operirt, Die Kaiserlitzen Söhne kon 1, so viele wer

Während der ganzen Dauer der Fest nen zuleßt daran.

i 2 ey ; y \ der und ihre Angehörigen, “so wi verden die beschnittenen Kin-

L L „VeO ie die vi und seiner Großen Dienst stehenden Leute (Reit d dden S ca z, ä

hat 300 Diener), auf Kaiserliche Kosten i viele. Gäste geladen; das diplomatische Corps wix nberdem at : rgen dort

1962

Geld - Course.

Handels - und Börsen - Nachrichten. Berlin, den 11. Oktober 1847. Inlän dische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und

St. Schuld-Sch.

Grossh.Poseun d' do. d

OUstpr. Pfandbr.

Pomm. do.

Seeh. Präm. Sch. K.u. Nm. Schaldry. 35 Berl. Stadt-Obl. 35 Westpr. Pfandbr. [35

Zf.

35

Brief. 925

885 915 92 1013 92 95;

Geld. Gem. 92 895

Schblesische d do. Lt. B. gar.

o. |4 o. a And.Goldm.à9 3 Disconto. 35

91: 95 93x

Kar- o.Nm.FPfdbr.

Pr.Bk-Anth.-Sch

Friedrichsd’or.

|ze Brief. 945

o. |3 de. 35

th.

Geld.

Ausländische Fonds.

Gem.

Russ. Hamb. Cer

do. do. 1. Av

zu

Volleing. Amai. Rott, Arub. Utr, Berl. Auh.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln- Mind. Cöth, Bernb. Cr. Ob. Scb. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloxggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau... Magd. Halb Magd. Leipr, do. Prior. N, Schl, Mk. do. Prior do. Prior. do, 111. Ser. Nrdb. K. Fd. O0. Scbl. Lt. A do,

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Prior.

Hafer 48

- 48psd. P Gerste 42—44

«_ OR. 11

Spiritus loco 2

45-48 Sar. pr

Danzig, gen a 310 Fl,

bis 56 Sgr., E Hafer 21—25

80 % Tr, Leipzig,

Roggen und W Zustand erhielt beute noch verm

ren durch den

speisen in dem kostbaren aus goldgesticktem s

den Zelt, das - Sultan Mabmut °1,509,000 Pia estehen- die Patriarchen und: Erzbischöfe, so wie der Ober- a oset hat; Sonnabend u. j. w. Spielleute und Seiltänzer, Springer C ler sorgen für die allgemeiue Unterhaltung. Sechs Dampfböte auf ren täglih von Morgen bis zum Abeud das Volk unentgeltlich fahe

über und herüber. ?ille türkischen Kriegöschiffe, die noch bier li s haben die Flagge usgezogen und verkünden während der bigen Dauer der Feste die Zeiteu des Gebets jedeêmal durch Vaunmen- Salven. Jeden Abend werdeu iu Haiderpascha und ‘am Bosporus eE abgebrannt. Die Ausgaben für diese Feste sind enorm ie belaufen auf mehrere Millionen. :

_ Vorgestern Abend find în der gegen díe neue Brücke führenden besuchtesten Straße von Galata wieder in einigen Stunden mehrere Häuser und gegen 20 Buden abgebrannt. Neulih bei dem Brande bier in Pera wurde au die englische Kapelle cin Raub der Flammen,

|

Markte blieben

i Auch in dieser auswärtigen Märkten ,

einige Posten m inländiithen Bed bezahlte wicder

Lieferung

do.beillope 3.4.8. 5

de. Stieglitz 2.4 A |4 do.v.Rothscb.Lst. 5 do. Poln. SchatzO. 4 do. do. Cert. L. A. dou.do.L.B. 200FI. Pol. a. Pfdbr. u.C.|4

Woche trat hier im Getraidehandel ‘eine wesentlichen Einfluß auf die“ Préise blièb 1

Anträge vom Lande, aus Anha d au sich zeigenden Mangel an Kauflust berbeigefü j iböôrse Weizen, der vor acht Ta- | nicht über 74 Rthlr., als böchsten der vorher 56—57 Rtblr. galt, mit abgegebeu wurde, ( ringer zu notiren. Am Land-

Demzufolge konnte an der heutigen Korr gen noch mit 77 Rihlr. bezahlt wurde, Preis, erreichen, während Roggen, 53 Rihlr.“ angetragen und zu 52 Rthlr, verändert, ist kaum 1 Rthlr. pr. Wispel ge

Ï wenig Kauflust, Dezember / 5 12% Riblr. , April /Mai 125

t. 6 |

do. Part. 500

1.14 an do. do. 300 27 1095

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4 94% ? Neue Bad.do35 Fisenbahn - Actien.

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99 B. i16 6.

O.Schl.Lt.B.|4 Ps. Mgdbh. [4 do. Pr. B. |4 do. do. Rhein, Sim, |4 4 3 4

1015 bz u G. 1007 be. 1115 6. 112 B.

do. Prior. do. v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. 4 de. Prior.|4 St.-Vobw. do. Prior. Thüringer. |4 Wihb.(C.0.)|4

5

95% a Ÿ bs.

74; B. 101 B. 985 R. 92 6.

do. Prior. Zarsk, Selo.

41 5 : «C Quit.Bog.|Z %

109! 6. a4 %

Poln. nene Pfdbr.

Hamb. Feuer-Cas. 4 do.Staats-Pr. Anl. Hollän. 25 %Int. Kurhb.Pr.O. 40Th.|— Sardin. de. 36 Fr.

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985 905 91; B. 1005 B. 83: 8.

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69; B.

1441) Si A

30 50 45 70

Aaceh.Masir. Berg. Mrk.

Berl. Ankh. B. Bexb. Ludw. Brieg-Ne1ss./90 do. Thür. V./20 Magd. Witt. 30 Mecklenb. |80 Nordb. F. W.|70 Rh. 8t. Pr. |70 Starg. Pos. |50

113 n.

88 bz. 93 bx. 1017 6. 993; bz.

106 B.

82 B. 825 B, 106 be. u. G.

81 br. 59: G. 697 G6,

82 be.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Getraide-Bericht.

euer 47—49 Rihlr.

- pr. Okt. 47 Rthlr. - pr- April/Mai k. J. 49; Rthlr. Bf, 49 G. f 52pfd. 26—28 RthlIr. :

r, Frühjahr 28 Rthlr. G. Rihlr. :

Rüböl loco 117; Rihlr. Bf, 5 G.

© Rihlr. bez.

- Okt. /Mez. 115—% Riblr. - Jan. Febr. 11%—5 Rihlr.

75—28 Riblr.

- Okt. 27% Rihlr.

- Frühjahr 26{--5 Rihlr, bez. u. G. Mit Roggèn war es heute «atiller, dagegen ersubr Spiritus in Folge schles. Kanf-Ordres cine neue Steigerung.

Königsberg, zen 70— 85 Sgr, pr. Schfl. ; Roggen 48 56 Sgr. pr. Schfl. ; große Gerste 1 flcine Gerste 40—47 Sgr. pr. Schsl.; Hafer 22— 26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 80 90 Sgr, pr. Schfl.;_ weiße Erbsen 60 68 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 32— 37 Sgr, pr, Schsl.; Heu 10 bis 15 Sgr. pr,

8, Oft, Marktbericht,

. Schfl. ; Cir, z Stroh. 90 Sgr. pr. Schock. ‘7, Oft, Marktbericht,

preuß. Cour, p. Last verkauft.

An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 70—92

rbscn 64—68 Sgr., graue 80 Sgr.,

Sgr. pro Scheffel,

9, Okt. Getraidebericht.

eizen um 2—3 Nthlr. pr. Wispel ni sh nicht nur während dieser Zeit,

ehrte Flauheit ,. die auf der einen

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizren 72—80 Rthlr. Roggen loco russ. 39 RthIr.

Zufuhr gering.

Gerste 40—:

Schon zu Anfan Mattigkeit ein, die ' nicht“ ohne ind ‘bereits am Dienstags-Markte

edriger stellte,

An heutiger Börse wurde die Insolvenz eines memeler Hauses mil Bestimmtheit widersprochen, s0 wic überhaupt Uandelsbricse von jenem Platz die beruhigendsten Nachrichten bringen. lischen und französischen Notirungen höher kommen, s0 war unsere Börse mit den meisten Artien köher, doch das Geschäst wegen Man- gels an Abgeber beschrävkt. -

Da die eng-

Wei-

7 An der Börse wurden heute 11 L, 128pfd. inländ. Weizen a 510 Fl. und 1 L, 120pfd. inländ. R o g-

Sgr., Magen 47 é

» Sgr,

Spiritus 255 Rihlr, p, 120 Quart

dieser

Dieser

sondern es zeigte sich

Seite durch za

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blreich

i und dem Saalkreise, und a der ande-

wurde,

Gerste wenig

heute dieselben Preise, wie sie gestern mitgetbcilt wurden.

Wodcde ging es mit immer noch still, und it 113; Rtblr. arf verañlaßt,

Rüböl hier, wie auc an allen uachdem in den ersten Tagen verkauft worden waren, zeigte sich docb, durch für loco Rüböl „etwas mehr Frage, und man

113 Riblr., was auch heute willig zu bedingen blieb, Auf

Rihlr. Sommersäät 60—65 Rihlr. pr, Wispel.

Bremen, 7. Okt.

Getraide.

thlr. mchrseitig angetragen,

anuar 124 Rtblr., Februar /Mär RappsÍsaai

Weizen bedang für den Bedarf

unténstehende Notirungen. Für Roggen zeigte sch in den lezten acht

Tagen b S wenig

Kébhaberei, und uur einzelite kleine

ohne Veegeisen zutw Abschluß

ebracht werden.

_—

Lehtbeza

artieen konnten nderec Getraide-

u ge- orten

lte Preise: für Weizen 142 a 1524 Rihlr. ;

R « gcir. O ee - 80 . - - h Riblr. gebalien; Gei a 2A lr.z Odessa- und Sand- auf 90 a 92

niedeil, bezahli

; Hafer 42.4 55 Rihir,

thlr, für oberl, und 60 a 65 Riblr, für

| sten Befehl: Lucrezi+- Borgia, ©

Tabak. Umsaÿ von nordamerikan.: 45 F. Ohio-, 10 F. Marvland- 12 F. Virgini-, 16 F. Kentucki- und 422 F. Stengel. Lager: 5720 F, Marpland -, 959 F. Virgini-, 1546 F. Kentucy- und 635 F. Stengel, Umsay von westind. und südamerifan.: 181 Sur. Havanna -, altes Ge- wächs, 1014 Sur. Domingo -, wovon besonders die neue Waare beachtet wurde, 100 Kb. Varinas - in Blättern und 217 P. Brasil - in Blättern Vorräthe in erster Hand: circa 1430 Sur. Havanna-, ca. 5590 Sur. Cuba-, ca. 3525 Sur. Domingo-, ca. 1590 K. Seedleaf-, ca. 140 P. Blätter- Puertorico-, ca. 170 Kb. Varinas- in Roll., ca. 1::00 Kb, do, in Blättern ca, 1340 P. Brasil- in Blättern und ca. 25 K. Florida-. :

London , 6. Okt. Getraidemarkt, Die Zufuhren von Getraide und Mehl sind seit Montag gewesen, und da der heutige Markt ziemlich besucht war, so wurde in Weizen zu vollen Montagspreisen ein A Geschäft gemacht. Gerste, Bohnen und Erbsen halten die frü- eren Notirungen. Hafer sehr fest, was die Verkäufe beschränkt. Mehk wird begehrt zu den äußersten Preiscn. Die Zufuhren bestanden von eng- lishem Getraide in 1110 Qr, Weizen, 370 Qr. Gerste, 70 Qr. Hafer, 1170 Qr. Mehl, von fremdem Getraide in 5490 Qr. Weizen, 10,860 Qr, Hafer und 2070 Fässer Mehl.

_Waarenmarkt, Der Kolonialwaaren - Markt bleibt still und beun- ruhigt durch die sih mehrenden Fallissements, welche seit dem Anfange der Krisis sich hon auf die enorme Summe von 16,000,000 Pfd. St. belau- fen, und das in der kurzen Zeit, von zwei Monaten. Der Umsay im Markt is daher sehr beschränkt gewesen, und in Auction wurde nur ein fleiner Theil der angebotenen Partieen Waaren verkauft, während fast alle Artikel im Preise gefallen sind, besonders Zucker, Reis, Ceilon-Kaffee, Thee und Num. Das System, zu einer Zeit, wie die gegenwärtige is, so über- aus große Quantitäten Kolonialwaaren an den Markt zu bringen, wird sehr getadelt; denn hätre man den Markt nur mäßig versorgt, so würdc die Preiserniedrigung nicht so bedeutend gewesen sein, Die Jmporteure von Artikeln zur Ausfuhr möchten selbst gern noch unter den bestehenden Prei- sen verkaufen, obgleich diese schon viel niedriger sind als die gegenwärtigen Preise auf den Kontinentalplägzen. Die Zufuhr von Kolonialwaaren in dieser Woche is nicht erheblich, die von Mchl und Getraide aber sehr groß gewesen. Außer von Zucker und Jndigo finden sich jeßt wenig Waar zur Auction angekündigt.

Amsterdam, 8 Okt. Getraidemarkt, Weizen zu vorigen Prei- sen mit gutem Haudel an Konsumenten; 126pfd. amerik. 390 Fl, 129pfd. fries. 370 Fl., 134pfd. mecklenb. 390 Fl., 430pfd. b. poln. 439, 435 Fl, : 428pfd. r. fönigsb, 390 Fl. Roggen mit wenig Handel wie früher ver- kauft, Versteuert: 116pfd. petersb. 204 Fl., 117pfd. arch. 213 Fl., 125pfd. n, drentsche 233 Fl. Gerste 110pfd. n. holt, 238 Fl. Hafer wie früher 92pfd. did. 142 Fl, Buchweizen schwere Sorten zu vorigen Preisen gut anzubringen , leichtere Gattungen finden keine Käufer; 125, 126pfd, n, holst, 280, 283 Fl., 113pfd. n. do. 205 Fl.

Ko hlsaamen wie früherz verkauft: Wismar 565 L., Eider 60 L., auf 9 Fß. sogleih und im Okt. 63 L, Leinsaamen wie früher, 113p\d, Taganrock 335 Fl., 108, 109pfd. riga 2925 F!.

Rüböl sogleich reichlih preishaltend, auf Lieferung wie früher ; Leinöl sehr willig, Hanföl etwas angenehmer, Rüböl p. 6 W. 37 Fl, flica. 36 a 4 a 36, Nov. 26 a 35%, Dez. 364 a 36, Mai 37, Leinöl p. 6 Wi, 351, flieg. 344, Hanföl p. 6 W, 35, flieg. 34 a 5.

j Answärtige Börsen. Amsterdam, S. Okt. Miederl. wirkl. Sch. 547 3 % do. 30.4.

Antwerpen, 7. Okt Zinsl. Frankfurt a. M. 9. okt. 5% Met. 1045 G. Bauk-Act. Stiegl ST% Br. Integr. 035 G. Poln. 300 Fl. L. 97 Br. do. 509 Fl. 79% G. Span. 5% —. 3% do. 243. 2475. Bexb. 89%. 894. Taunus Actien 3462. 346, Hamburg, 9. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 104 Br. Hamb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. 81 Br. Hamb. Berl. 99% 99. Alt. Kiel 107%. 107. Glückst. Elmsh. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb, Ro!hsch 63 Br. Meckl. 58. 575. Paris, 7. okt. 5% Reute fin cour. 114. 70. 3% On cour. do. 75 40. Wien, 8. okt. b % Met. 1043. 4% do. 94 3% do. 665. Bank- Actien 1605. Anl. de 1834 155. de 1839 1215. Gloxgn. 112. Nordb. 1473. (Teleg. Depesche aus Köln, vom 10. Okt.) Amsterdam, 9. Okt. Int. 544. Paris, S. Okt 3% Rente 75. 39. 5% Rente 114. 65. Nordb. 520. London, 7. Okt. Cons. 84” baar. 8415 Rechao,

5% Span. 145,

Neue Anl. 1477.

Metcorologishe Beobachtungen.

| Nachbwittags | 2 Ukr.

Abends | Nach einmaliger

Beobachtung.

Morgens

1847 _6 Ubr.

10. Okt.

Luftdruck... .| 336 76'"' Par. 338 69'"' Far.|339,31'" Par.|4nellwärme TA° R: , R î E , 5,6" R. A 8,0° R. |Flusswürme 7,3° R, f T s s +4,17° R.| +6 s’ R + 6,4" R. [Bodenwärme 7,6 R. 94 pCt. 86 pCct S8 pCt. [Ausdänstung(),004''Rb. P P | P | trüb. | trüb, |Niederschlag(),011'‘Rb. W. | W. Wärmewechs« 1 +- o W. + 5,s5° -+ 89 pCct. W.

Luftwärme . «,« Thaupunkt ..., Dunstsättigung - Wetter

Wind ......-«- Wolkeuzug - -- Tagesmittel :

W, An | - 338,57" Par... 74° R... + 6,0°R..

Königliche Schauspiele. Dienstag, 12, Oft. Jm Opernhause. 119te Abonnemcnts= Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments. (Dlle, Jenny Lind: Marie, als erste Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Villets zum Parterre à 20 und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.

Im Schauspielhause. Ate französische Abonnements-Vorstellung :

Sgr.

La sèconde représentation de: Don César de Bazan, comédic

historique en ÿ actes, par MM, Dumanoir et Dennery. Anfang balb 7 Uhr.

Mittwoch, ments - Vorstellung :

H. Laube.

13, Oft. Im Schauspielhause. 174ste Abonne=- Die Karlsschüler , Schauspiel in 5 Abth., von

Königsstädtisches Theater. Dienstag, 12. Okt. Dex Lumpensammler von Paris , Drama in 5 Akten, nebst cinem Vorspiele (12 Tableaur). Nach dem Frau= zösischen des Felix Pyat, von Heinrih Smidt. Die Musik zur Ver- änderung der Tableaux und zu den Aftschlüssen von W. Cläpius., Der Schlußgesang (,„Bacchanal““) des dritten Tableau, gedichtet von Ka= lis, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri. Mittwoch, 13. Okt. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Nuf höch-

Oper in 3 Akten. ¿Vf von

Donizetti. Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen uud im Balkon dcs ersten Ranges 1 Rthlr. u. |. w. 5 Donnerstag, 14. Oft. Der Lumpensammler vou Paris.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Jm Seldjtverlage Ler Erpedition.

Gedruckt in der Deckerschen. Geheimen Ober - Hofbuchdruerci,

?

Beilage

e 2853.

ae

Inhalt.

Fraukreich, Paris, Die Verhandlungen der Erklärungen des Jesuiten -Generals, Die neuesten j in Mexiko, Verhaftung von Beamten in Algier. O di

Großbritanien und Jrland. London. Bie Ties über die schweizer Angelegenheiten und über die Eisenbahn - Specu me 1; Vermischtes. Schreiben aus London. (Die Nachrichten aus G et 3 Bruch zwischen den Gesandten Englands und Frankreichs am La Plata; irländische Zustände.) M E

Däuemark. Kopenhagen. Sardinische Fregatte zu Helsingör, Sund - Schifffahrt. c

Eifcababien dies Dampfschifffahrt. Elberseld. Probefahrt auf der Bergisch-Märkischen Bahn.

Haudels- und Börsen-Nachrichteun-

General - Conseils. Kriegs - Ereignisse

Frankrei g

Paris, 6. Okt. Die vor kurzem beendigten Sibßungen der Departements - Conseils werden vom Journal des Débats mit folgendem Urtheil entlassen: E :

„Die Sizungen der General - Conseils sind in diesem Jahre nicht we- niger gut angewendet worden, als alle früheren; und was man auch dar- über gesagt hat, wir können hinzufügen, daß sie in der gewohnten Nuhe und Ordnung stattgefunden haben, Die Blätter der Opposition hatten sich nach ihrer Gewohnheit mit einem ihnen günstigen Erfolge geschmeicheltz sie haben aber denselben in Wirklichkeit nicht erhalten. Wenn man sie hört, o hätten sich alle General-Conseils verabredet gehabt, die Fahne der

ahl- Reform aufzupflanzen und der Politik der Regierung und der Kam-

ern den Prozeß zu machen, Wir haben schon erklärt, was daran wirklich Wahres is, Unter den 96 General - Conseils wissen wir nur von 8, welche sich auf das Feld der Politik gewagt haben und den Ansichten des Herrn Odilon Barrot und des Herrn Duvergier de Hauranne gefolgt sind. Alle übrigen haben sich streng in dem Kreise ihrer lokalen Befugnisse ge- halten und ihre Zeit verständig darauf verwendet, ihre Angelegenheiten, die Angelegenheiten ihres Departements, zu berathen, anstatt sich in die Ange- legenheiten des Staates, in die Angelegenheiten, welche nur den Staat an- gehen, einzumischen, Weit entfernt, im Wetteifer politishe Neformen zu fordern, wozu man ihnen hon Glü wünschte, haben sie im Allgemeinen nur eine mäßige Begeisterung für Neformen in der Verwaltung gezeigt, selbst für solche Neformen, wclche sie nah den Bestimmungen des (Geseßes, im speziellen Interesse des Departements, zu fordern berechtigt waren, Gewiß, wenn es zwei Fragen gab, welche ein besonderes Juteresse in den General-Con- eils hätten erregen müssen, so waren dies die über Reform der Posten und die über Verminderung der Abgabe von Salz. Man durfte vermuthen, daß die Vertreter der lokalen Ansichten darin an Eifer und Wärme nicht hinter der Kammer der Deputirten zurückbleiben würden, in deren Mitte diese bei- den Reformen den Gegenstand einer so leidenschaftlihen Verhandlung gebil- det hatten, Dies sind populaire Reformen in dem wahren Sinne des Wortes, und welche auch früher oder später durchgehen werden, weil die Regierung und die Kammern nur noch über die Zeit ihrer Ausführung ge- theilt sind. Dennoch haben die General-Conseils nur sehr gemäßigte Wünsche zu Gunsten dieser beiden Maßregeln vorgebracht. Die Fragen, welche, ab- gesehen von den Fragen des materiellen Juteresses, die General - Conseils vorzüglich beschäftigt haben , waren die Fragen über den öffentlichen Unter- richt, über die Findelhäuser, über die Bettelei, über die Gefängnisse, über die Arbeitsstunden der Kinder in den Fabriken und über das Vorzeigen neu- geborener Kinder im Büreau des Civilstands - Negisters , anstatt die Geburt im Hause durch den Arzt konstatiren zu lassen.“

Der Jesuiten- General Roothan hat si veranlaßt gefunden, zur Bekämpfung mehrerer von dem Courrier frança1s aufgenom- menen Mittheilungen ein langes Schreiben an dieses Blatt zu richten, worin es unter Anderem heißt:

„Jch weiß durchaus nicht, was Jhr Korrespondent sagen wollte, als er „Von einer Jesuiten - Partei, von einer retrograden Jesuiten - Partei, von einer österreichisch - jesuitischen Partei sprach, die W zu Rom oder in Pie- mont gebildet hätte. Die wahren Jesuiten, d. h, die Mitglieder der Ge- sellschaft Jesu , sind nirgends Partei - Menschen. Unsere Gesellschaft is eín religiöser, förmlich von der Kirche gutgeheißener Orden, Sein einziger Zweck ist der bei seiner Gründung ausgesprochene: „Der Ruhm Gottes und das Heil der Seelen“; seine Mittel sind die Ausübung der evangelischen Lehren und der Eifer, dessen Beispiel die Apostel und die apostolischen Männer aller Jahrhunderte ihm gegebenz er kenut feine anderen, Die Politik is ihm fremd z er bat nie sein Schifsal mit einer Partei, wer sie auch sei, verbun- den. Seine Mission is eine größere und steht über allen Parteien. Als unterwürfige Tochter der Kirche steht die Gesellschaft zu deren Diensten, wie sie diesclbe verwenden will, Die Verleumdung mag sich wohl darin gesal- len, perfide Jnsinuationen zu verbreiten und die Jesuiten als mit politischen Zntriguen verbunden darzustellen z allein ih habe noch zu erwarten, daß man mir einen einzigen der mir untergebenen Ordensbrüder namhaft mache, ver si in diesem Punkte von dem Geiste und den förmlichsten Borschriften unserer Ordensregeln entfernt hätte, Jch begreife also nicht, was Jhr Kor- resvondent mit einer österreichisch -jesuitischen Partei sagen wollte, Wollte man etwa damit insinuiren, daß die Jesuiten der römischen Staaten mit Oesterrei eine Allianz geschlossen? Dies hieße wahrlich diesem Orden eine seltsame Wichtigkeit beilegen! Diese Vorausseßung ist aber dergestalt dem gesunden Menschenverstande, der Vernunft und dem Augenschein zuwider, daß sie keiner Widerlegung bedarf, Wollte man vielleicht so eiwa damit glauben machen, daß die Jesuiten Vasallen des österreichischen Gouverne- ments sind, und daß die Form dieses Gouvernements die einzige ist, mit welcher die Jesuiten sympathisiren? Gleich der Kirche hat auch die Gesell- chast Jesu für die politischen Verfassungen der verschiedenen Staaten weder Abneigung noch Vorliebe, Jhre Mitglieder nehmen mit Aufrichtigkeit die Form der Gouvernements an, unter welchen die Fürsehung sie stellt, sei cs, daß eine befreundete Macht sie ermuntere, sei es, daß sie sih darauf be- shränke, an ihnen die Rechte anzuerkennen, die sie den anderen Bürgern zuerkfennt. Sind die politischen Justitutionen des Landes, das sie bewoh- nen, mangelhaft, so ertragen sie deren Mängel z vervollkommnen sich dieselben, \o schenken sie ihren Verbesserungen Beifall; verkünden dieselben für die, Bölker neue Rechte, so nehmen sie für sich selbst deren Vortheil in Anspruch * erweitern dieselben die Bahn der Freiheit, \o benutzen sie dies, um dem erke des Wohlthuns und ihres Eifers mehr Ausdehnung zu geben. Ueberall beugen sie sich unter das Geseh, sie achten die öffentlichen Gewal- ten, sie theilen alle Gefühle guter und loyaler Bürgerz sie tragen deren La- sten, Prüfungen und Genüssez denn _in den Augen der Jesuiten beherrscht ein höchstes Jnteresse alles andere: die Seligkeit des Menschen in einem besseren und dauerhaften Leben. Wo überall dieses Ziel erreicht werden kann, da afflimatisiren sich die Jesuiten leicht und ohne Abneigung. Dies sind die Prín-

„ipien d°r Jesuiten mit Bezug auf die Gouvernements und ihre verschiede-

Ten p-litischen Verfassungenz dies is die Ba”, die sie sich vorgezeichnet,

und vou welcher sie si nie zu entfernen hofe, Allein gegen das Ober-

haupt der Kirche halten sih die Jesuiten durch, noh weit st..… zere Verpflich- tungen gebunden. Sie glauben ihm in weit größerem Maßt thre Liebe und

Ergebenheit s{huldig zu sein, Jn ihren Augen is der Pontiser nicht nur

ein weltlicher Fürst, dem sie Unterwerfung und Ehrfurcht schuldig sind z für

sie ist er insbesondere ein Vater und der Stellvertreter Jesu Christi. Jn pieser Cigenschaft empfängt er von den Jesuiten ganz besondere Beweise der Verehrungz, alle aus seiner Autorität fließenden Akte nehmen sie mit

Liebe auf. 1e billigen und versezten die Anordnungen, die er zur Ver-

waltung seiner Staaten nehmen zu müsse, glaubt; seine Ansichten gelten ihnea als Befehle, Und ihr gröyies Ungluk wäre, sein väterliches Herz je zu betrüben, Jh E daher mit der ganzen Kraft meiner Seele, in mei- nem und im Namen des ganzen Ordens, ber mich zu seinem Haupt er- nannt, die Berleumbungen jurüd, schen Sie die Spalten Jhres Jour- nals geöffnet. C6 if en jo der Ba.yrheil wie bex öffentlichen Notorietät zuwider, daß dif I TS in „permanen-m Berschwörungs- Zustande““ ge- gen den erhaben? Pontiser wären, d, 61e ganze Mell mit Beifall begrüßt,

1963

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Den Pa ius 1X. lieben, verehren, segnen und vertheidigen, ihm vor Alm cher am sein, Beifall schenken den weisen Reformen i A Ver- besseruungen, die einzuführen ihm gefallen würde, is für alle Jesuiten eine Gewissens- und Gerechtigfkeitópflicht, deren Erfüllung ihnen immer angenehm sein wird. Dies wird zudem für die Jesuiten insbesondere auc eine Dank- barkeitspfliht sein, da seit dem Tage, wo sih Pius 1X, mit der Tiare {müdckte, er ohne Unterlaß der Gesell chast Jesu Pfänder seines Wohlwol- lens und seiner väterlichen Liebe gegeben.“

Die neuesten Kriegsercignisse in Meriko veraulassen das Jour - nal des T. ébats zu einer Erörterung über die nächste Zukunft die- ser Republik und die Pläne und. Absichten der nordamerikauischen Union. „Die Amerikaner“, heißt es in diesem Artikel, „möchten nichts lieber, als dem Krieg ein Ende machen, natürlih jedo nicht, ohne seine Früchte zu ärndten, d, h. eine bedeutende Gebiets-Abtre=- tung zu erlangen. Sie denken niht darau, ganz Meriko in Besiß zu nehmen: das wäre bei ihren gegenwärtigen Mitteln eine zu große Last für sie. Sie haben sih son weit genug ins Herz des Landes, fern von ihren Verstärkungen, hinein ‘gewagt, und durh neue Siege fann ihre Armee, wie die des Pyrrhus, nur s{hwäcer werden. Auch ist es gerade der General Scott, der Vorschläge gemacht und den Frie- den angeboten hat. Weun Santana ihn ablehut, wie das sehr wohl geschehen fann, so ist der amerifanische General genöthigt, noch einmal eine Schlacht zu liefern und Mexiko zu nehmen. J er einmal dort, so wird er wahr- \cheinlih eine Art Regierung und einen Schatten-Senat eiuseßen, von denen er die Kriegskosten reguliren läßt, und da Meriko kein Geld hat, kann es sie nur mit einer oder zwei Provinzen bezahlen. Ge- schieht diese Abtretung nicht auf einem wenigstens scheinbar geseßlichen Wege, so werden die Amerikaner statt dessen die Punkte, an welchen ihnen am meisten liegt, militairish beseßeu und den Rest fahren lassen. Ohne Zweifel in dieser Voraussicht hat die amerikanische Regierung die sofortige Absendung neuer Streitkräfte nah Mexiko befohlen, welche die Armee des Generals Seott auf 25—30,000 Manu brin=- gen werden. Ju diesem Fall würden die Amerikaner die Hauptstadt und das Junere von Meriko räumen, sich auf die Gränzen zurückzie- hen, die sie zu behalten gedenken, und, wenn sie so die besten Stücke vou der großen Leiche sich ausgesuht , den Rest wie ein Aas den Geiern überlassen, bis jene Expansionsfraft, die sie drängt, sih mehr und mehr auszubreiten, sie bis ans äußerste Ende ihres Festlan- des führt.“ A

Zu Algier sind gegen zwölf Personen verhaftet worden, die in die Bestehungssache des Herrn Lassalle, Beamter im Kriegs-Ministe- rium, verwickelt sind; darunter befindet sich der Maire von Algier, Herr von Vezins, der General - Secretair für das Junere, Zoeppel, und der Büreau-Chef Chaumont. Diese Maßregeln sollen durch Ent= hüllungen veranlaßt sein, welche die Feststellung der Brodpreise betreffen. Es heißt nämlich, daß diese Herren falsche Getraidepreise angeben, um die Brodpreise dort zu reguliren. E Ju der Akademie der Wissenschaften theilte dieser Tage Herr

Arago ein Schreiben des in Afrika reisenden Franzosen, Herru d'Ab- badie, mit, wonach derselbe die Quéllen des weiZen Nils unter 7 Grad 49 Minuten nördlicher Breite und 34 Grad 48 Minuten östlicher Länge von Paris aufgefunden haben will, 6s

Die Presse, welhe, als das Organ der Königin - Mutter Christine von Spanien, sih mit der gegenwärtigen Lage der Dinge in Madrid nichts weniger als zufrieden zeigt, will nun in Erfahrung gebracht haben, daß die Stellung des Generals Serrano wanke, und daß dieser nahe daran sei, aus der Nähe der Königin Jsabella durch einen anderen Günstling verdrängt zu werden. Dieser neue Günst=- ling soll der Oberst Gandara sein und derselbe sih des Beistandes des Conseils-Präsidenten und Finanz-Ministers Salamanca erfreuen, der ihn vorgeschoben hätte, um auf solhe Weise seine in leßterer Zeit etwas unsicher gewordene Stellung am Hofe wieder zu be- estigen. E Constitutionnel fragt; woran es liege, daß der Ertrag des Paketboot - Dienstes auf dem Mittelmeere sich immerfort vermin= dert, und daß, während die Ausgaben si verdoppeln, die Einnahmen fast im gleihen Verhältniß abnehmen. Gegenwärtig betrügen leßtere nur 1,100,000 Fr., während die Ausgaben sih auf die ungeheure Summe von 4,809,000 Fr. gesteigert hätten; im Jahre 1844 habe das Defizit nur 50 pCt, betragen, und jeßt belaufe es si {hon auf 75 pCt, Der Constitutionnel erklärt die Regierung für diese „argen Geldverschleuverungeu““ verantwortlih und hot, daß in der nächsten Kammer -Session der Autra auf strenge amtliche Untersu= hung, wobei gewiß arge Unterschleife ans Licht kommen müßten, nicht ausbleiben werde.

Die Mittheilung, daß der Kabinets-Chef des Herrn Guizot, Herr Genin, die Secretairstelle beim Minister-Präsidenten mit der seinigen verbinden werde, wird jeßt dahin berichtigt, daß jene Secretairstelle bereits scit lange bestehe und dermalen von einem ehemaligen Re= dacteur der Presse, Herrn Luigna9, bekleidet werde, dem Herr Guizot auch die Mittheilung jenes vertraulichen Schreibens wegen der Erlangung der Pairie für den General Alexander von Girardin verdanke, dessen Mittheilung in der Kammer - Sihung am 18. Juni so viel Aufsehen machte, und worin Herr von Girardin erklärte, sich auf einige Zeit von der Redaction der Presse fernhalten zu wollen, um die Erlangung der Pairswürde für den General, zu dem er, wenn guch nicht öffentlich, im Verhältniß eines Sohnes steht, zu er- leichtern,

Großbritanien und Irland.

London, 5. Okt. Die Times widmet den \{weizer Ange- legenheiten einen längeren Artikel, in welchem sie sih, wie früher schon cinmal, zu Gunsten der Partei des Sonderbundes gegen die Partei der radifalen Kantone ausspricht, „Der Hauptgrundsaß aller BVer= bündung““, schreibt die Times, „ist, daß die souverainen Staaten, welche eine solche Art eines Vertrages bilden , sih nur des Theiles ihrer souverainen Macht begeben, welcher in der Bundes - Verfassung ausdrücklich bestimmt ist, daß sie dagegen alle übrige Macht in völli= ger Unabhängigkeit behalten. Das 1st die Grundlage der Bundes= Bestimmungen der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika und der Mitglieder des deutschen Bundes. Wir verabscheuen die Neger - Sklaverei, aber wir würden es für eine abscheuliche Ver- lezung des öffentlichen Rechtes halten, wenn die nördlichen Stag= ten von Nord - Amerika und ein ehrgeiziger Gouverneur von New- York in dem Kongresse der Vereinigten Staaten eine Kriegs - Erklä= rung gegen Kentucky oder Virginien durchseben wollten, weil die Ge= sebgebung dieser Staaten den Besiß von Sklaven genehmigt. Und ganz Europa würde wetteifern mik den Protestationen der liberalen Partei, wenn die mätigeren Staaten des deutschen Bundes das Recht in Anspruch nähmen , Hannover oder Bayern in Angele- genheiten, welhe niht zur Kompetenz des Bundestages gehören, Geseße vorzuschreiben. Die Maßregeln, welche. kürzli mit einer Mebrheit von vier Stimmen die Genehmigung der Tagsapung zu Bern erhalten haben, gehen so weit, diesen Vorbehalt der Unabhän- gigkeit zu verleugnen und die Urkantone der unbeschränkten Tyrannei

der Mehrheit zu unterwerfen. Che aber solche Maßregeln durchgesebt

Dienstag den 12! Oktober.

werden können, muß das Volk, welches dadur getroffen werden soll, mit Gewalt der Waffen unterworfen werden. Nur durch die Gewalt der Waffen kanu es aus dem Verhältnisse unabhängiger, dur die Bestim= mungen dez Bundes vereinigter Verbündeten zu Unterthanen herabgeseßt werden, wclch- gezwungen wären, si einer Central-Gewalt zu un- terwerfen. Jn jedem anderen Theile der Welt würde ein solher An=- griff so betrahtet werden, nämlich als ein gewalisamer Versuch, An= deren eine Gewalt aufzudringen, für welche es keine gerechte oder geseßliche Bestimmung giebt, und die Privilegien und Rechte der klei= neren Staaten zu vernihten. Obgleich bei der Nähe der einzelnen Kantone und bei ihren alten Verdältnissen ein solcher Kampf viele Züge eines Bürgerkrieges hätte, so unterscheidet sich doch, da die wi= derstrebenden Kantone unabhängige souveraine Staaten sind, der Be- {luß von Bern und Zürich, sie zu unterwerfen, kaum von einem fremden Angriffe. Jn der Schweiz wird dies jet Liberaliêmus ge= nannt! Die radikale Reform beabsichtigt die Vernichtung der Unab= hängigkeit der ältesten republikanischen Gemeinden in Europa und die Unterwerfung ihrer Einwohner unter einen revolutionairen Despotis=- mus. Zum Glü ist jedo aller Grund vorhanden, zu glauben, daß dieser Versuch uur geringe Aussicht auf Erfolg haben werde. So lange die sieben Kantone vereint bleiben, werden jie wahrscheinlich im Stande sein, den Zweek ihres Vertheidigungsbundes zu erfüllen.“

Die Times erinnert an die Warnungen, welche die manchester Handelskammer im Juli 1846 an den Handelsstand und zugleich in einer Petition an das Unterhaus gerichtet, die indessen unberücsih- tigt geblieben, indem keine allgemeine Maßregel gefaßt wurde, welche die Auflösung gewisser Bahngesellschaften unter gegebenen Bedingun- gen erleichtern und die Besugniß der Direktoren zur Einzahlung von Eisenbahn - Raten im Juteresse des ganzen Landes beschränken sollte. Die Folge solcher Versäumniß sei gewesen, daß der Werth der drei= ßíg ersten Bahnen um 210 Mill. Psd. St, seitdem gefallen, und daß aller Geschäfts - Verkehr auf das fihlbarste darunter gelitten, so daß eine Haudelskrise, wie sie heute sei, seit Menscheugedenken nicht da- gewesen. So wenig man aber în den Sessionen von 1846 und 1847 dagegen auf Heilmittel gesonnen, scheine man in bevorstehender Sées- sion daran gehen zu wollen und Alles dem natürlichen Lauf der Spe=- culatiou zu überlassen, so daß es endlich dahin fommen werde, daß der sich steigernde Mangel an Kapital endlih den Direktoren die Hände binden werde; die wichtigen Gesellschaften würden vorangehen, die {hwachen aber dann fallen, Einige große Gesellschaften würden ihr Ziel erreichen, während die anderen in Masse das fläglihe Schau= spiel bieten würden, daß die begonnenen Arbeiten Jahre lang unvoll= endet lägen und ihre Actionaire ruinirt sein würden. Die Times {ließt mit einem bitteren Ausfall gegen diese „„Nichteinmischung der Legislatur in Handelsfragen““, die jenem Wahnsinn keine -Oränze ge= seßt und nichts gethan, un solchen Mißgriffen vorzubeugen, noch sie gut zu machen.

Die Herren beitslohn der Spinner auf den diesem Beispiel folgen.

T. Ainsworth und Comp. zu Boston haben den Ar= 5 pCt. festgeseßt; andere Fabrikanten wer=

Zu Moßley haben die Spinnerei-Arbei- ter ihre Arbeiten eingestellt, nachdem man ihnen um 10 pCt. den Ar= beitslohn verfürzen wollt... Zu Stokport lassen die Haupt - Spinne=- reien nur drei Tage in der Woche arbeiten, andere haben ganz zu arbeiten aufgehört.

X London, 5. Oft. Die Post, welche so even von Portu- gal angekommen ijt, bringt die Nachricht von einer Coalition der Parteien, die bisher getrennt unter der Leitung des Grafen Thomar einerseits und des Herzogs Saldanha andererseits standen z es is hier=- nah wahrscheinlih, daß die Chartisten und Royalisten in den neuen Cortes eine ansehnliche Streitmacht aufbieten werden. Die Entscheie- dung der Frage indcß dürfte doch noch sehr von der Organisation der Wahlregistrirungshöfe abhängen.

Vom La Plata sind Nachrichten eingegangen, welche den dorti=- gen Angelegenheiten ein neues, aber sehr unangenehmes Interesse verleihen. Die von Frankreich und England gemeinschaftlich unter= nommene Jutervention hat mit einem vollständigen Bruch zwischen Lord Howden und Graf Walewski geendet. Der Lebtere is nah Europa heimgekehrt, um weiteren Beistand bei seiner Regierung zu suchen, uud der Erstere bleibt am La Plata, allen französischen Jn= teressen Vernichtung gelobend. Derselbe Strom scheint zum Schau- plaße vou Dingen bestimmt, welche in der Diplomatie und im Kriege die {mählichsten sind; dort sah man die Niederlage von Whitelocks lächerliher Expedition, dort sah man die Unterwerfung der Franzo=- sen unter die willkürlichen Bedingungen eines Guacho und Tyran- nen; und jeßt haben seit mehreren Jahren die Geschwader und die Diplomatie Englands und Frankreichs sich abgemüht, die Aussöhnung zwischen zwei Nachbar=Republiken zu Staude zu bringen, bis die Ver= mittler selbst wahrscheinli in den Streit sich verwickeln werden.

Lord Clarendon fährt mit liebevoller Beredtsamkeit und einer un- unterbrochenen Thätigkeit fort, das irländische Volk zu Fleiß und Ar= beit anzuregen und aufzumuntern, und wenigstens über eine Hälfte des Landes, kann man hoffen, wird die furchtbare Lection des leßten Jahres nicht vergebens bestanden haben, Die Aerndte jeder Frucht it in ganz Jrland bei weitem die ergiebigste gewesen, die man je= mals gesammelt hat, und das is ein Zeichen, daß man die Noth= wendigkeit ciner größeren Arbeitsthätigkeit anzuerkennen angefangen hat. Aber eine andere Häsfte der Insel und der Bevölkerung bleibt noch übrig, welche weder Hungersnoth, noch Krankheit, noch die Schrecken eines hülflosen Daseins zu der Erkenntniß der Menschen- pflicht führen können, Diese wurde un vorigen, Jahre ernährt durch die Mildthätigkeit Englands, und auf dicse Hülfe allein schaut sie noh jeßt. An der westlichen Küste, in vielen der ärmsten Distrikte ist niht die geringste Vorbereitung getrossen worden , um den Bedürf- nissen des kommenden Winters zu begegnen. Die Kartoffeln sind an vielen Stellen mißrathen oder gar nicht gepflanzt worden, Das Fie- ber wüthet in den Hütten der Armen, und das Heilmittel gegen diese furhtbaren Heimsuchungen ist cin Armengeseß, das zu verwalten We- uige klug, uneigennüßig und stark genug sind. Kurz, je mehr die englische Legislatur die Pflichten der Selbstregierung dem Bolke von Jrland aufbürdet, desto mehr erweist sich dasselbe als dieser Aufgabe nicht gewachsen. Sie starben eher, als dap hie sich den Pilldien m terzogen, auf die das Gejeyz sie hinwies. Esist ein trauriger Anblick, ein Le zu sehen, das, unter despotischer Verwaltung oder grundherrlichen Lasten und Jurisdictionen {chmachtend, für etwas Besseres geboren zu fs scheint, aber es ist unendlich mehr betrübend, eine Nation zu sch p die mit Rechten und Pflichten ausgerüstet ist, deren fluwen paE fe nicht kennt, und die sie vernachlässigt. Die unheilvollste ( m ive E England jemals an Jrland ertheilte, ist seine eigene ausg Das Elend fale Freiheit, welhe ein Volk von Bürgern erheise t Unterstüßun im nächsten Winter wird fürchterlich sein. D Lte: Die Fonds genu vou Seiten des englischen Schaßes ist aebeutend. aber doch lange des Hülfs-Comité’s sind. zwar noch immer bede

kurz, da die nicht ausreichend,

Ly BEE O um solher Kalamite L bege Kartoffeln essen- Bevölkerung Jrlands 2 einer übermäßigen Anzahl Ña ï }