1847 / 289 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

enen Auciion über 20,000, Lir.

ues Beageieit ie fes errei u Ju Pf auf 2 Kd:

2s 28 SOO versaust worden, und wird jept der Artikel fest a Z

Gehtldart, ies: eia E

Weizenmehl unverändert igt es sich, bei dem fortwährend mat-

E Satane n Mit Oels en neigt es Feen würde zu 79—78 Rthlr. trn Oelmarkt, eiwas 3 noch auf 82 Rihlr. gehalten. Kleesaamen on täuflich sein, Rapps o peißer, der schr rar iff, wird noch auf 13a etwas mates s ere Sorten bis 7 Rthlr. abwärts. Vorjáähr. ziem id Réhlr, gehal g Teer is zu 104 a * Réhlr. gekauft, gut bis f. mitte gut, mittel pomm. uter Waare unter 6 Rthlr. nicht zu

1 fe l í f aben. rid ae beinsaamen i noch nichts angekommen, auf Lie-

igaer 9 Rthlr. gefordert. S Maagfchen wird 1 Rthlr: 22 Sgr. verlangt. i piritus in loco neuerdings etwas angenehmer , aus erster Han Lp Stelle 13 12% %, aus zweiter Hand 13 % bezahlt und Geld, auf Ter- mine weniger gefragt, per Oktober 13 % eher zu haben, als zu lassen, per Frühjahr 14 % bezahlt, zu 14 noch zu haben. ; A ) Von Butter bleibt der Vorrath gering und scheint auf billigere Preise einstweilen nicht zu rechnen zu sein. Pommersche, feine gilt 7 a 75 Sgr., feinste vorpomm. 7% a 8 Sgr. Holsteinsche fehlt für den Augenblick End Metalle ohne Umsaß. Zink zu 6 Rthlr, fäuflih. Roheisen, Schott, Nr, 1. bei geringem Vorrath, auf 2 Rthlr. gehalten. ¿ . Fettwaaren. Rüböl behauptet sih fortwährend nur shwach, in loco und pr. Oft, 11/7 bez., pr. Novbr. /Dezbr. 114 Nthlr. verlangt. Leinöl in loco fehlend, auf Lieferun 105: Rthlr. bez, Palmöl in loco wenig zu haben und 14 Rihlr, bez., au Lieferung 134 a 5 Rthlr. bez. Kokusnußöl fehlen-d, Baumöl, gallip. 16% Nthlr. unverst, bez, und noch zu haben. Malaga 163 Rthlr. uuverst. bez. und fast geräumt. Von Thran is Südsec- bis 2 Rihlr. bezahlt, dazu aber noh zu haben. Br, Leber Berger auf 19 Rthlr. gehalten, auch bez., blanker geräumt. j Alfalien, Pottasche, casan. in loco auf 10 Rihlr. gehalten , auf Lie- ferung 92; Rthlr. bez, Amerik. Steinasche 115 bez. und wenig e haben, Soda, calcin. nah Stärke 47, a 9 Rthlr., fkristall, 27 a 2% Rthlr. un- versteuert,

reslau, 15. Oft. Weizen, weißèr, etwas matter und 2 85, 93 d gek, elber behauptete sich nicht allein, ward auch in besten Qualitäten etwas höher bezahlt, wir notiren 83, 91 bis 97 Sgr.

Roggen sehr wenig angeboten, bidang 62, 66 bis 70 Sgr., die Kauflust für Oberschlesien besteht fort. : ; i

Von Gerste war fast uihts am Markte, wir notiren 46, 50 bis 54 Sgr.

A ist gesuht, Das kleine am Markt angebotene Quantum holte 26!, 28; bis 30 Sgr, Particen sind bei 50pfd. a 1 Rihlr. pr. Schfl, zu

laciren, y Rapps wurde nicht gehandelt, zu gestrigen Preisen 88, 94 bis 97 Sgr, sind noch Käufer, } | y

Winter-Ripps 88 bis 90 Sgr, und Sommer-Ripps 80 bis 86 Sgr. zu bedingen. i y 4

Rothe Kleesaat behguptet nur in den superfeinen Qualitäten ihren Werth, indem für solche a 12% 125 Rihlr, noch einige Kauslust besteht. Die übrigen Sorten sind vernachlässigt und nominell.

Weiße Kleesaat nichts angeboten, auch die Kauflust is sehr gering, und die Preise von 107—14 Rihlr, nah Qualität sind als völlig nominell zu betrachten. ;

Spiritus loco a 14 13% Rihlr, bezahlt, im Laufe des Monats zu liefern’ a 134 verkauft.

Rüböl ohne Handel.

Triest 11. Oktober. (O. L.) Wochenbericht, Baumwolle. Der Umsay a 558 Ballen, darunter 102 B. Mako zu 41 bis 42 Fl, , 20

1994

B. Ca 34 FI., -148-B.:Uso Subugé zu 30: Fl.,-25 B. Livadien : ¿u 30 aa. 6 B, ‘macedonische zu 30 Fl.; B, ntordamerifanische zu 37 El und 153 B. Surate zu 29 bis 293 Fl. p. Ctr.

Felle und Häute, Es erhielten 400 Stück hiesige trockene Ochsen- häute 40 bis 45 _Fl., 300 St. von der Umgegend und Dalmatien 34 bis 39 Fl., 1200 St. von Rio Janeiro und Montevideo 30 bis 32 Fl, 5200 St. von Angostura unbek, Pr,, 5000 St. Häute von Calcutta 25 bis 48 Fl., 1200 St. gesalzene Ochsenhäute von der Levante 24 bis 32.Fl., 400 St. Kameelhäute von Aegypten 4% bis 5 Fl. p. Ctr. , 2000 Paar ge- salzene und trockene Schöpsen elle von Dalmatien 9 bis 12 Kr., 1200 Paar desgl, Ziegen 9 bis 15 Kr., 2000 Paar Stüleder 217 bis 3 Fl, das Baar ee Os St, Hasenfelle aus Rußland u. Smyrna 144 bis 30 Fl. p. Stud.

Getraide. Während der verflossenen Woche wurden verkauft: 19,000 Staja Weizen vom Schwarzen Meere zu 6 —6% Fl., 2300 St. desgl. auf Lieferung zu 6 Fl., 2000 St, von der Donau zu 5£L—53 Fl., 3000 St. Mischkorn von der Levante zu 5—55 Fl., 1500 St. von der Donau zu 54 Fl., 17,400 St. Mais von der Donau zu 35 33; Fl, 6300 St. von der Levante zu 34—35 Fl., 700 St, Roggen vom Schwar- zen Meere zu 4 Fl., 400 St, desgl. zu 4% Fl., 4000 St, Gerste von

egopten zu 27—25 Fl., 800 Skt. ordinaire von der Levante zu 2 Fl., 1000 St. Hafer von der Levante zu 25 Fl., 400 St. vom Banat zu 2 6l. und 1100 St, Leinsaat von Sicilien zu 65—6% Fl. pro Stajo.

Knoppern. Die Verkäufe beliefen sich auf 1190 Ctr. von Anatolien und Smyrna zu 6—9£ Fl.

l emu gligge Für 150 Kisten sizilianishe bezahlte man 21;—224 . pro Ctr.

Oel. Unter den abgegangenen 1750 Ornen waren 400 O. eßbares von Apulien zu 27 —28 Fl., 300 O, ordin. von den Abruzzen und Vasto zu 255—26 Fl., 500 O. von Zante und Metelin zu 245—25 Fl., 250 O. \hadhaftes Fabriköl von Korfu zu 22 Fl., 150 Ornen von Dalmatien zu 29—295 Fl. pro Orna und 150 O, von Jstrien und Dalmatien zu unbe- faunten Preisen,

Südfrücht e. Verkauft wurden 200 K. Pomeranzen von Sicilien zu 35—4 Fl., 400 K, von Apulien zu 35—3§ Fl. pr. Kiste, 850 Ctr. Jo- hannisbrod von Bisceglia und Mola zu 3—3% Fl., 1600 Ctr. neue Fci- gen von Calamata zu 6 Fl., 700 Fäßchen desgl. von Dalmatien zu 4— 45 Fl., 350 F. desgl. von Apulien zu 55—54 Fl., 250 Ctr. desgl. von Smyrna zu 15—20 Fl. pr, Ctr., 2600 K. Citronen von Sicilien (erster Schnitt) zu 35—4 Fl., 400 K. von Apulien zu 2—2§ Fl. pr. Kiste, 450 Cir, neuc süße Mandeln von Apulien zu 32—315 Fl., 200 K. desgl. alte von Apulien und Dalmatien zu 30—30; Fl., 500 Ctr. ncue Nüsse zu 10 Fl., 1200 Ctr. neue Korinthen von der Morea zu 11—114 Fl., 450 Ctr. neue, rothe Rosinen von Smyrna zu 9£—10 Fl., 800 Ctr. desgl. von Stanchio zu 8{¿—8% Fl., 200 Ctr. neue, schwarze von Smyrna und Fochien zu 5—7 Fl. , 2400 Schachteln neue Sultan- zu 29—30 Fl, und 600 Fäßchen neue sicilianische Weinbeeren zu 135 Fl. pr. Ctr.

___ Niga, 27. Sept, (9, Oft.) Die Zufuhr von neuem Leinsaamen be- lief sich bis heute Abend auf circa 31 Mille Tonnen Säe-Leinsaamen und circa Ï Mille Tschetwert Thurmsaamen.

Säe - Leinsaamen behauptete sich in den ersten Tagen der Woche auf 73;—# Ro. für puike und 6{—6 Ro. für gewöhnlihe Waare. Später wurde erstere zu 77 Ro. und heute zu 7 Ro. gemacht.

: Ner QLALMA in hoher Waare bedang 5¿—4 Ro., sonst 43; Ro. Schla g-Leinsaamen blieb ohne Umsay. ; Flach s. Obgleich einiger Umsay darin stattfand, so {loß es damit

flau; gemacht wurde, alte und frische Waare, wie folgt: hell marienburger 35 Ro., marienb, 345—34 Ro., Partiegut 33 Ro., engl. Kron 32 No., BG 30 Ro., RD 26 Ro., VWVPHD 26 Ro., PHD 34 Ro., HD 30 Ro,

Flachsheede war ju 17—16 Ro. zu haben.

Jn Hanf fand ein beschränktes Geschäft ohne Veränderung im Preise stait; schwarzer Paßhanf in langer Waare hedang 92 Ro.

Getraide. Zur Verschiffung wurde wieder eiwas 114/415pfd. ru}. Roggen zu 85 Ro. genommen, Frischer zur Stadt fomulender Futer ae er von gutem Gewicht, zu 94 a 95 No. Nehmer.

Einfuhr-Waaren. Von Salz würde Torrevechia zu 105 Ro. be- geben; St. Ubes zu einem nicht bekannt gewordenen Preise, aus dem Keller war P 85 Ro. zu haben. Bas wie erwartet, niedriger; Berger 88 und F 0, Stavanger 87 und 84 Ro., ohne daß dadur Kauflust. angeregt

e, i

_ Havre, 9. Okt, Baumwolle. Unser Markt blieb die ganze Woche hindurch still und gedrückt, da die Berichte von Liverpool fortwährend flau und weichend lauten. Käufer zeigten sich daher sehr zurückhaltend und Preise sind seit aht Tagen 4 a 6 C. gefallen, wozu der Markt jedo auch feine Festigkeit zeigtz vielmehr haben sih Inhaber, die verkaufen wollten, abermals billiger finden lassen müssen. Zufuhren fehlten übrigens gänzlich, und erwarten wir noch von den Vereinigten Staaten ca. 10- bis 12,000 B. Neuere Berichte von daher sind ebenfalls nicht eingegangen. Wir \häpen den Gesammt-Umsay der Woche auf ca. 2600 B. Vorrath 46,000 B.

Getraide und Mehl. Unser Vorrath is schr zusammen--aangen;z doch ging noch Einiges zu festen * “ads um. ®V--. Weizen *edangen 6800 S. New-Orleans- 56 a 58 Fr. Amerikar Mehl beg u bes- seren Preisen. Ein Posten New-Orleans - von 1050 P. fand ;»:'?; Fr, es a 32 Fr. 50 C. nah Qualität Nehmer, Zufuhren sind nicht ‘ange- angt.

London, 11. Okt. Getraidemarkt, Die Zufuhr englishen Wei- zens von Essex und Suffolk war mäßig , die von Kent groß , und wurde Alles zu vollen Preisen geräumt. Da der Zuspruch am Markt sich haupt- sächlih auf den Stadthandel beschränkte, so war das Geschäft in fremder Waare unbedeutend, und die Preise blieben unverändert. Feine Malz- Gerste ist 1 Sh, p. Qr, theurer; andere Qualitäten, wie auch Bohnen und Erbsen, halten die Notirung. Hafer is {wer anzubringen, und wo die Schiffsladungen klarirt werden mußten, ging er ein wenig im Preise herunter, Mehl unverändert im Werthe, aber die Nachfrage weniger lebhaft, Roggenmehl begehrt zu. 6 Pfd, 10 Sh, a 7 Pfd, p. Ton,

Amsterdam, 13, Okt. Getraidemarklt, Weizen zu ungefähr vorigen Preisen mit wenig Handel: 130pfd, bunt, poln. 4.8 Fl.,134- und 135p\fd. mecklenb. 370 a 375 Fl., 136pfd. do. 376 Fl. Roggen allein bei Kleinigkeiten verkauft. Versteuert: 117pfd. petersb. 200 Fl., 116pfd. ar- angel. 200 Fl. Gerste still, 114pfd, dänische 244 Fl. Buchweizen wie srüher mit wenig Umgang, verkauft : 127pfd. holst. 278 Fl., eine kleine Partie, {were Sorte von 130psd, brachte 290 Fl, auf.

Koblsaamen wie früher: Elbe 595 und 60L, Rüböl gls und auf Lieferung etwas williger pr. 6 Wochen 375 Fl., flieg. 365; November 36%, Dezember 365 a 3 a #, Mai 374. Leinöl per 6 Wochen 36, slieg. 35% Fl. Hanföl per 6 Wochen 36 Fl, flieg. 35 Fl.

Antwerpen , 9, Okt. Getraide. Fremder Weizen und Roggen etwas niedriger, bei einigem Geschäft fürs Junland., Gerste und Hafer mehr zugeführt und ebenfalls stiller, Die Zufuhr der Woche bestand aus 4439 Tschetw. Weizen von Taganrog, 970 Tschetw, von St. Petersburg, 110 L, von London und 1380 Tschetw. von Neustadt; von Roggen kamen 4200 Tschetw. von Odessa an, ferner 765 Tschetw. Gerste von Schülpersiel, 1358 S. Hafer von Hamburg, 386 F. und 250 S. Mehl von London 2c.

Mit Oelsaamen blieb es im Allgemeinen still, nur von Leinsaamen wurde ein Posten von ca. 100 L, odessaer zu 115 a 12 Fl. geschlossen. Archangeler bédang 105 Fl. Die prets bestand aus 1327 Tschetw. Lein- saamen von Archangel, 1531 Tschetw, von St, Petersburg und 5607 Tschetw, Hanfsaamen von Riga.

BSckauntmachungen.

580 Nothwendiger Verkauf. l l Sake cit zu Berlin, den 4, Juni 1847. Das dem Holzhändler Carl Ludwig Krüger gehörige, hierselbst in der Linksstraße Nr. 31 belegene, im Hypo- thefenbuhe von den Umgebungen Berlins Vol. 31. No. 2012, verzeichnete Grundstück, gerihtlih abgeschäßt zu 13764 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., soll am 11. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[945] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 4. Oftober 1847.

Das deu Juwelier Reinickeshen Erben zugehörige, in der Behrenstraße Nr. 26 und Ee der Friedrichs- straße belegene, im Hypothekenbuche von der Friedrichs- stadt Band 11. Nr. 753. verzeichnete Grundstück, ge- richtlih abgeschäyt zu 17,456 Thlr. 2 Sgr., soll

am 15. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[853 Nothwendiger Verkauf.

Die hierselb} belegene , Vai X. Nr. 7. des Hypo- thekenbuchs verzeichnete sogenannte Amtsmühle, nach den nebst Hypothekenschein und Kaufbedingungen in unserer Registratur Cte penn Taxe auf 5019 Thlr. 14 Sgr.

e\chäßt, soll in termino 8 Me E April 1848, Vorm, 9 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden.

Lieberose, den 6. September 1847.

Gräflich von der Schuleuburgschen Gerichte der Stadt und Standesherrschaft Lieberose.

859] -

: Jn Sou den Nachlaß des verstorbenen Kauf- manns Carl August Wilhelm Rundé' hierselbst, Jnha- bers der hiesigen Handlung Georg Ludwig Dommerich, betreffend, werden auf Antrag der Benefizialerben resp, deren Vormünder Behufs Ermittelung dès Passiobe- standes alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechts- grunde an solchen achlaß Ansprüche geltend machen u können vermeinen, hierdurch edictaliter und bei Strafe des Ausschlusses vorgeladen, diese Ansprüche in

dem auf

- den 4. November c, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Stadtgerichte hier- selbst anberaumten Termine anzumelden und thunlichst

zu bescheinigen. i Zugleich “wirb nachrichtlih bemerkt, daß wegen des schr erheblichen Jnteresses, welches die Gläubiger bei der Versilberung der vorhandenen Activa haben , die hiesigen und cin großer Theil der auswärtigen Kredi- toren von den Benefizialerben zur Wahl “êines Aus- schusses veranlafit sind, daß bereits provisorisch ein sol- er Ausschuüuß, bestehend aus . den Herren Partikulier oigt, Landesökonomie - Nath Dômmerich, Kaufmanu Fühabes der Handlung Graßau u. Sohn “für nderungsfälle dem Kaufnianne Herrn von

B Meyer ls Subslen v ernannt ist, daß unter Leitung

und nah den Znstructionen dieses Ausschusses, so wie

Allgemeiner Anzeiger.

des Rundeschen Vormundes, Kaufmanns Herrn Carl Neidemeister, der mit Procura versehene Particulier Herr Carl Schmidt die Versilberung der Activa und die sonst erforderlihen geschäftlihen Maßregeln besor- gen und ausführen wird, weshalb die -Gläubiger, welche ihre Zustimmung hierzu noch nicht ertheilt E ben, zur Abgabe einer Erklärung in dem Termine unter dem Präjudize hierdurch vorgeladen werden, daß sie als in die getroffene Maßregel konsentirend angeschen wer- den sollen.

Uebrigens soll das demnächstige Präklusivdekret ledig- lich durch die hiesigen Anzeigen und mittelst Anschlags an die Gerichtstafel veröffentlicht werden.

Decr, Se Ee den 15. September 1847,

Herzogl, Stadtgericht 1. Bezirks. F. Rosenthal.

[988 b]

Eisenbahn.

Bei der zweiten Ein- zahlung auf die Loebau- Zittauer Eisenbahn-Prio- ritäts - Actien Lite. B, sind bis zum Schlußter- mine, den 1. Oktober a. c., „auf ‘die nachbemerkten Nummern der bei der ersten Einzahlung aus- gegebenen 28 Stück Jn-

ittauer

( 1 N T d T terims-Actien:

Nr. 5901, 5920. 6222 und 6223. 8001 und 802,

9731, 9733 und 9734, 12297 bis mit 12299.

12883 bis mit 12887. 12893. 13351 bis mit

13354, 14011. 14034 bis mit 14037. 14249, die Einzahlungen nicht geleistet worden.

Jn Gemäßheit §. 16. der Gesellschafts-Statuten wer- den daher deren Juhaber hiermit aufgefordert, die un- terlassene Einzahlung uuter Zuschlag der nach §. 15, der erwähnten Statuten vcrwirkten 10 % (1 Thlr. für die Actie), mithin mit 10 Thlr, 28 Sgr. für das Stück, längstens bis zum

30, November a. c.,

Abends 5 Uhr, im Büreau des uuterzeihnêten Dircc-

torii nachträglich zu leisten.

Das Unterlassen dieser Zahlung innerhalb der be- zeichneten Frist macht den Actien-Juhaber aller ihm als solchem zustehenden Rechte verlustig.

Zittau, am 2. Oktober 18417.

Direktorium dec Loebau-Ziitauer Eisenbahn-Gesellschaft. Exner, Helfft,

Gl “Die Bank zur Versicherung der Pferde und Rinder

für Deutschland

zeigt cinem geehrten Publikum hiermit ergebenst an, d der Kaufmann Bernhard Lessing in Berlin ra p keiner Beziehung etwas für dieselbe zu besorgen hat, da- gegen aber

1, Der Kämmerer außer Dienst, Haupt - Agent der Aachener und Münchener Féuerversicherungs - Ge- sellschaft, Herr Pape, Rosenthalerstraße 11, 12, zum Sub-Direktor und Syndikus, und Die Kaufleute Jeserih & Schwedler, Neue Königsstraße 74, zu General-Rendanten vom 15ten dieses Monats ab, von ihr bestellt und bevoll- mächtigt worden sind.

Homburg v. d. Höhe, “den 1, Oktober 1817,

Die Direction. R. Schindler.

Bezugnchmend auf obige Anzeige sind wir in unse- rem Comtoir, Neue Königsstraße 74, über obiges, seit ca. 45 Jahren bestehende gemejnnüßige Jnstitut jede Auskunft zu ertheilen, so wie für Beitrittsuchende das Nöthige zu veranlassen, täglih und sehr gern bereit.

Berlin, den 15. Oftober 1847,

Jeserich & Schwedler.

[993 b]

Wir zeigen hiermit ergebenst an, daß der Königl. [y Reg.-Bau-Conducteur Herr Küh nell ein Amt bei unserer Anstalt nicht mehr bekleidet.

Wir bitten in Angelegenheiten derselben die Adresse fünfti

an Vi hiesige Anstalt der Jmperial-Cont.-Gas-

Association selb, nicht aber an einen einzelnen von ihr ange- stellten Beamten zu richten.

Berlin, am 16.- Oftober 1817.

Die Gas - Anstalt der Juperial - Continental - Gas- Association. : Licht. L, Drory.

Le

01 Literarische Anzeigen.

Jn der M. Du Mont-Schaubergschen Buch- andlung in Köln is so eben erschienen und durch alle Dl aadines zu beziehen, in Berlin durch die

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[999 b] j s Catalogue d’une Collection précieuse de livres rares et curieux, en vente, aux prix marqués»

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[991 b] Verspätet,

Am 3, Oktober starb zu Klein - Glinicke Fräulein Theodora von Helvig, Gouvernante Jhrer König- lichen Hoheit der Prinzessin Anna von Preußen, an einer Unterleibs - Entzündung, im 29sten Jahre ihres Lebens, würdige Tochter des bekannten früher Königlich Schwedischen General - Feldzeugmeisters, nachmaligen Königlich Preußischen General - Lieutenants von Hel- vig und der als Dichterin beliebten Mutter, Amalie, geborenen von Jmho ff. Gleich. ausgezeichnet durch Geistes- und Herzens - Eigenschaften, wie durch muster- hafte Ausbildung, ward sie jung schon mit dem Aller- höchsten Vertrauen beehrt, zu einem schwierigen Amte berufen zu werden. Es gelang ihr durch seltene Pflicht- treue sih die allgemeinste Verehrung zu erwerben, und aufrichtize Thränen der Sea wie der Armuth, haben ihre Gruft befeuchtet. Sanst ruhe ihre Asche,

Berlin, deu 16. Oktober 1847.

Auf Höchsten Befehl. von Schöning, Hof-Marschall Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Karl von Preußen.

[950] Ríitterguts-Verkauf.

Das sehr angenehm gelegene Allodial-Nittergut Pas- sendorf, 5 Stunde von der Universitäts- und Handels- stadt Halle an der schiffbaren Saale im Kreise Merse- burg, Provinz Sachsen, soll freiwillig zum Verkauf ge - stellt werden, wozu ih einen Termin auf den 25. N o- vèmber cr., Vormittags um 11 Uhr, in Berlin in meinem Büreau angeseßt habe.

Das separirte umfaugreiche Gut enthält vorzüglichen Boden, ZEDECnnRE Mee E Bn gu Fe- wächshäusern, stark bewachsenes Holz und andere An- allge, v L crlibleilen über 2 Dörfer mit Hand- und Spaundiensten, Lehnen, Zinsen 2c., Jagd, Fischerei und Patronat. Die aa Gebäude sind in gu- tem Stande, darunter ein Wirthschafts- und Herren- haus. Das lebende und todte Inventarium is bestens vorhanden. Eine anzulegende Zuerrüben-Fabrik würde sehr vortheilhaft sein. Die Bedingungen des Verkaufs und Beschreibungen der näheren Verhältnisse. des Guts sind auf demselben und in meinem Büreau einzusehen.

Berlin, den 15, Oktober 1847.

Der Justizrath Wilke 11, Enkeplay Nr. 3,

1989») Neue Oel-Niederlage.

Meinen geehrten Kunden, so wie meiner geehrten Nach- barschaft, zeige ih hiermit ergebenst an, daß ih, bei un- unterbrochener Fort'‘ézung meines bisherigen Geschäfts, in meiner Wohnung eine Niederlage des besten Rüböls etablirt habe, und offerire ih davon im Ganzen und

G, Korhammer,

Leipzigerstr, 83, Mechaniker und Hof, campenfabrikant,

Das Abonnement befrägk: 2 Rthlr. fär 5 Iahr. 4 Rthir. - 5 Iahr. S Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Pei einzélnen unutecn wird der Bogen mit 25 Sgr; bevrechnef.

Me 289.

f 17 ‘» F il.

E Es am und Stettin. Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Königs, Provinz Preußen, Der Eintritt von Handwerksgeiellen in Rußland. Provinz Posen, Einweihung der neuen katholischen Kirche in Nakel. S l a

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bavern, Statistif der Präsidenten-, Secretairs- und Ausschußwahlen, Berichterstatter über den Antrag auf Nennung der Redner-Namen. Illumination in Würz- burg zum Namenstage des Kronprinzen Bekanntmachung ciner österreichishen Mittheilung über deutshe Ansiedelungen in Ungarn, Königreih Württemberg. Gesuch des Stadtraths von Tübingen in Bezug auf die Lebensmittel, Großherzog- thum Baden. Studien des Prinzen Friedrih, Die Bundes- Kommission in Rastatt, Bekanntmachung mit Hinsicht auf die Kar- toffelfrankheit. Die Wahlen in Mannheim und Neuenheim. Die polizeilihe Maßregel in Betreff Hoffmann's aus Fallersleben. Kur- fürstenthum Hessen. Parade. Abreise des Herzogs und der He.- zogin von Sachsen-Meiningen. Stände-Versammlung: Expropriations- escß; Wahl-Annullirung ; Anträge des Abgeordneten Henkel. Gro ß- jerzogthum Hessen und bei Nhein, Herabsezung des Getzaide- Ausgangszolls.

Oesterreichische Monarchie. Pesth. Aerndte-Ergebnisse.

Frankreich. Paris. Hofnachrichten, Tagesbefehle des Herzogs von Aumale. Königin Christine,

Großbritauien und JZrland. London, Prorogation des Parla- ments, Die Börse und die neuen Fallissements. Neuer Führer der Konservativen, Demonstration der Katholilen für den Papst.

Niederlande. Aus dem Haag, Ministerrath, Befinden des Prin- zen Alexander.

Velgien, Brüssel, Zahlungs-Einstellung. Falsche Geldstücke.

Schweiz. Kanton Bern. Bürgerwache. Cirkular an die Geist- lihen, Kanton Züri h, Annahme der Anträge des Kriegs-Raths im Regkerungs- Rath, Kanton Luzern, Die Proclamation des Großen Raths, Kanton St. Gallen, Großraths-Verhandlungen.

Ftalien, Florenz. Programm der toscanischen Regierung. Nom, Gerüchte über die Näumung von Ferraro, Ueberreichung einer tosca- nischen Fahne. Vermischtes,

Spanien. Madrid, Geburtsfest der Königin, Vermischtes,

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnishen Vershwörung,

Handels- und Börseu-Nachrichten. Die Fresko - Gemälde auf der rechten Seite der Vorhalle des Königlichen Museums,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Königlich neapolitanischen Kammerherrn und Jntendan- ten der Provinz Neapel, Commandeur Spinelli, den Rothen Ad- ler - Orden zweiter Klasse mit -dem Stern; so wie dem Rittmeister a. D, und Landrath Freiherrn von Buttlar zu Justerburg den Rothen Adler-Orden dritter Klassez

Dem Ober= Landesgerichts -Rathe Wollenhaupt zu Ratibor den Charakter als Geheimer Justizrath ;

Dem Justiz =- Kommissarius und Notarius Sello in Potsdam; dem Stadtrichter von S ch alscha zu Loslau, dem Justiz - Amtmann Richter bei dem Justiz-Amt Jmielin zu Neu-Berun den Charakter als Justizrath zu verleihen z und

Berlin,

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Den Kammergerichts-Assessor Hufeland zu Breslau zum Stadt- geridchts-=Rath daselbst zu ernennen.

Bei der ungewöhnlichen Theurung aller Lebensmittel, welche in Meinen Staaten in der leßten Zeit geherrscht und cinen beklagens- werthen Nothstand unter der ärmeren Klasse Meiner Unterthanen herbeigeführt hat, habe Jh Mich bewogen gefunden, denjenigen, welche durch die augenblicklihe Noth zu Vergehen oder Verbrechen verleitet und deshalb zur Untersuchung gezogen worden sind, in nach- stehender Art Begnadigung zu Theil werden zu lassen. Es sollen in allen Untersuchungen wegen Entwendung von Lebensmitteln, auch wenn das Verbrechen mittelst Einbruchs verübt worden ist, feruer wegen Entwendung von Brennmaterial, wenn deshalb Kriminal=- Untersuchung eingeleitet worden, so“ wie wegen kleinen gemeinen Diebstahls, wegen Betruges, Unterschlagung und Veruntreuung, Ver- saß und Verkauf fremden Eigenthums, sofern der gesuchte Gewinn weniger als fünf Thaler beträgt, wegen Veräußerung von Sachen, welhe im Wege der Execution mit Beschlag belegt gewesen sind, endlich wegen Bettelns und Landstreicherei, denjenigen Angeschuldig= ten, welche sich vor der Verübung des Vergehens untadelhaft ge- führt haben und nah dem pflichtmäßigen Ermessen des betressenden Obergerichts, beziehungsweise des General - Prokurators zu Köln, durch die Noth zu dem vorliegenden Verbrechen verleitet worden sind, die ‘erkanuten Strafen, so weit sie dieselben noch nicht verbüßt baben, in Guaden erlassen und, falls noch, uiht rechtskräftig erkannt worden, die eiugeleite!eu Untersuchungen niedergeschlagen werden. Jch beauftrage Sie hierdurch, wegen Ausführung dieses Meines Be- fehls das Erforderliche zu veraulassén.

Sanssouci, den 15, Oktober 1847,

Friedrich Wilhelm. An den Staats=- und Justiz-Minister Uhden.

Berlin, den 17, Oktober.

Montag den [Zter Oftober

Jhre Königl, Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin und Höchstderen Tochter, die H er

zogin Louise Hoheit, sind nah Ludwigslust zurückgereist.

Se. Königl, Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-= Streliß ist nah Neu-Strelit abgereist.

Die hiesige Universität ‘begiug am -15ten d. das Geburtsfest Sr. Majestät- des Königs, mit welh?x Feier der Vorschrist gemäß zugleich die Uebergabe des Rektorats vérbundeu wurde. Die Feier wurde mit einem Choral unter Leitung des Professors 2c. Marx er=

Alle p Anfialten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt ür Berlin die “der Preuß.

Ung: Behren-Straße Ür. 57.

1847.

Nach dieser Rede, welhe demnächst in Druck erscheinen wird, wurde das Luthersche Lied: „Eine feste Burg is unser Gott““, in der bekannten lateinischen Ueberseßung gesurgeûü. Der ak- gehende Rektor gab hierauf eine kurze Uebersicht der Er- cignisse des verflossenen Universitätsjahres und {loß darän die Erwähnung der Personal = Veränderungen und die übrigen Nachrich=- ten, welhe gewöhnlich an diesem Tage bekanut gemacht werden. Neu eingetreten sind in diesrm Jahre als ordentliche Professoren der Professor ter Theologie Dr. Nih\ch und. der Professor der Nechte Pr. Keller, jener vou: Boun, dieser von Halle hierher berufen, und die außerordentlichen Professoren der Theologie Just. Ludw. Ja- cobi und Heinr. Wilh. Erbka mz als Privat - Docenten haben \ich habilitirt in der theologischen Fakultät die Licentiaten Schlott- mann und Friedrich Adolph Strauß, in der medizinis{hen Dr. Remak, in der philosophischen die Doktoren Webstein, Eisen- stein und Kirchner. Als Lektor der neueren morgenländi- hen Sprachen wurde Jgn. Pietraf zewsfi angestellt. Der Sprecher führte ferner diejenigen Professoren an, “welche dur Abberufung der Universität fremd geworden, stell, welcher eine Lehrstelle des Rehtes in Marburg angenommen hat, Dönniges, welcher in Königlich bayerishen Dienst getreten ist, und Erbkam, der an die fönigsberger Univerjität verseßt worden, Durch deu Tod hat die Universität die ordentlihen Professoren der Medizin, Pro- fessor Dr. Horfel und Geh. Medizinal-Rath Dr. Waguer, ver= loren , so wie den Privat-Docenten der philosophischen Fakultät, Dr. Lubbe. Die Zahl der Studirenden betrug im Winter - Semester 1487, im Sommer-Semester 1378; immatrifulirt wurden während des Jahres 925 Studirende, 11 mehr, als ín dem ias Jahre; mit den nicht immatrikulirten Zuhörern nahmen im ersteren Semester 1984, im lehteren 1868 Personen an den Vorlesungen Theil. Von den immatrikulirten Studirenden im leßten Semester ge- hörten zur theologischen Fakultät 213, zur juristischen 513, zur me=- dizinischen 240, zur philosophischen 412; darunter waren 1024 Jn=- länder, 354 Ausländer, Zu Doktoren wurden promovirt in der theo- logischen Fakultät 3 (honoris causa), in der juristischen Fakultät 1, in der medizinischen 1418, in der philosophischen 413. Nachdem der abgehende Refktor- dicsen Vortrag beendigt hatte, leistete der neu an- tretende den Eid, und der Erslere proklamirte hierauf deu neuen Rek- tor, Geheimen Medizinal-Rath Prof. Dr. Müller, desgleichen die Senatoren des folgenden Universitätsjahres. Der Senat wird in demselben außer dem Rektor, dem Prorektor Geh. Reg.-Rath ckh und dem Universitätsrichter Kammergerihts-Rath Lehnert aus den Dekgnen der vier Fakultäten, Twesten, Rudorff, Jüngkén und Mag-=- nus, und aus den fünf gewählten Senatoren Weiß, Heffter,

öffnet, Hierauf folgte die lateinische Festrede, welhe der abgehende Rektor, Geh. Regierungs-Rath Professor Dr. Böckh, in seiner Ei- genshaft als Professor der Beredtsamkeit hielt. Der Sprecher erklärte im Eingange, es biete sih für die heutige Feier kein passenderer Ge- genstand der Nede dar, als die StaatszVerhältuisse, und er trage kein Bedenken, diese zu besprehenz; als Prinzip seiner Betrach= tung stellle er auf, daß Friedrich Wilhelm TV. dem Staate Bewegung gegeben habe, und zwar nicht fkriegerishe, s\on- dern die ersprießlihere Bewegung im Frieden, Er seßte hierauf, besonders nach Anleitung der Geschihte der Staa- ten des Alterthums, den naturgemäßen Gang der Staaten- Entwickelung aus einander, welhem im Wesentlichen auch die neueren Staaten folgten, namentlich die verschiedenen Staatsformen und die Uebergänge aus einer in die andere, und stellte dar, daß diejenige Staatsform die sicherste und dauerhafteste sei, welhe die Elemente aller wahren Staatsformen in si befässe und vereinigez er {loß mit der Nachweisung, wie bereits jeßt durh Se. Majestät den re- gierenden König diese Elemente im Staate verbunden und verflochten seien, und forderte zur dankbaren Anerkenuung der Wohlthaten auf, welche der König dem Volke erwiesen habe.

Lachmaun, Hecker und Trendelenburg bestehen. Nachdem dem Geh. Medizinal-Rath Professor Dr, Müller das RNektorat feierlih übergeben worden, s{chloß dieser mit einer Anrede an die Versammlung und insbesondere ‘an die Studirenden, an welche er eine den Verhältnissen angemessene Ermahnung richtete.

Durch gereist: Se. Durchlaucht der General der Jufanterie und General-Gouverneur von Neu-Vorpommern, Fürst zu Putbus, von Putbus kommend, nah Schlesien.

. Abgereist: Se, Durchlauht der Fürst Otto Victor von Schönburg-Waldenburg, nach Waldenburg.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Potsdam, 16. Okt. Gestern, als am Geburtsfeste Sr. Ma-= jestät des Königs, geruhten Allerhöchstdieselben im Schlosse Sanssouci Vormittags 10 Uhr die Gratulation der Köuiglicheu Familie, der Kabi=

Die Fresêëo - Gemálde auf der rechten Seite der Vorhalle des Königlichen Museums, enthüllt am 15, Oktober.

In der Stille der Nacht vor dem festlihen Tage des 15, Oktobers waren alle- Gerüste und Fenster hinweggenommen worden, welche die Fort- sezung der schon längere Zeit enthüllten Schinkelshen Fresko - Bilder auf der linken Seite des Museums bisher dem Blicke entzogen hatten, Nur ein Vorhang verbarg ‘noch dem Vorübergehenden die neu hinzugekommenen Gruppen und Figuren. Untvillkürlih wurden wir dur dies verhüllte Kunstwerk an das einleitende Wort erinnert, welches Schelling seiner herr- lihen Nede über das Verhältniß der bildenden .Künste zur Natur voran- gestellt hat, und durch welches er die Enthüllung eines wahrhaften .und gro- ßen Werkes der bildenden Kunst als die einmüthigste Lust bezeichnet, durch welche ein Festtag, wie dieser, verherrlicht werden könne. Als wix nun die Hülle sinken sahen und durch die Pracht der Gestalten den Jnhalt des Bil- des erkannten, wurden wir um so lebhafter au jene Nede gemahnt, da über- all aus dem Naturleben des Menschengeschlechtes, wie es sih auf der gro- ßen Tafel ausbreitet, die Anfänge. der Künste: hervorlauschen und der Ent- wickelung zustreben. Am Abend wurde der Genuß noch dadurch erhöht, daß cine brillante Erleuchtung der Gemälde eine vollkommene Anschauung der- selben möglih machte. Durch eine Menge Lampen, die an der inneren Seite der Säulen, dem Auge ünsichtbar, angebracht waren, wurde: eiue Helle auf die Bilder geworfen, die auch das Kleinste aufs deutlichste erken- nen licß, Es war, als sei der Sonnengott auf dem Bilde zur Linken ins Leben getreten und gieße sein allerwärmendes Licht über die entfaltete Welt der Kunstgestalten aus. \

Wie auf dem Bilde der linken Seite der erwachende Phöbus für die voraufgehenden Darstellungen der Nacht und dje dem Ausgange entgegen- ringende Dämmerung den Schlußpunkt bildet, so beginnt das neue Bild mit dem anbrechenden Morgeu, und indem es den langen und doch so kur- zen Tag des. Menschenlebens veranschaulicht, schließt es mit der Nacht des Grabes, die den Trauernden zugleich den Aufang eines neuen Tages zeigt Jn diesen Tag einer anderen Völfkerdämmerung hinein steuert ein Schiffer, um zu fernwohnenden Menschen die Begeisterung zu tragen, damit auch sie von ihr entzündet werden, wenn auch zu Thaten auf anderen- Gebieten des Geistes , als auf denen, um die es sich hier handelt. Denn auf diesem Bilde, wo, dem Gebäude angemessen, hauptsächlich die Kun als das ins Leben tretende und es shmücckende Moment waltet, begegnen wir natürlich

vielfach griechischer Form und Anschauungsweise. Es i der heitere Lebens- tag eines kunstsinnigen und kunstbegabten Volkes, in die natürlichen Zeiten abgetiheilt, Wir Men den Morgen oder den Frühling mit seiner klaren Nuhe des Naturgenusses und seiner Werdelust auf dem Felde der Künste, den Sommer oder Mittag mit der Aerndte- Arbeit und Werkthätigkeit, den Herbst oder Abend mit dem Kelterfeste und dem beginnenden Triumph von Vollbrachtem und Errungenem und endlih in der Nacht oder dem Winter die stillleuchtende Luna und das stumme Ende aller Thätigkeit.

Obgleich auf diese Weise ein Gedanke die großartige Schöpfung durch- zieht, so können wir doch niht umhin, zu bemerken, daß eine größere Klar- heit in dem Ausdruck des Einzelnen, ein \härferes Ausprägen jenes Ge- dankens in dieser Welt voll anziehender und \{chöner Figuren willkommen gewesen wäre. Wir wollen damit nicht gesagt haben, daß wir absolute Verständlichkeit für Jedermann verlangenz der Gebildete muß nur vor einem solchen Bilde bald, und zwar ohne besondere Erklärung, im Reinen sein können, Das gelingt ihm hier freilich auch so ziemlich, allein er findet sich sodann von einer Mannigfaltigkeit von Jdeen und Motiven umschwirrt, welche zu der Einheit eines küustlerischen Grundgedankens zu sammeln ihm deshalb. um so schwerer fällt, weil Gruppen und Figuren in Bezug auf das Ganze nicht so unbestritten jedesmal die Nothwendigkeit ihrer Erscheinung darlegen, soudern ihr Dasein mehr einer sorglos umherschweifenden, reichen und lieblihen Phantasie zu verdanken scheinen, Man is somit nicht blos dur die Säulen des Gebäudes, welche den Ueberlick des Ganzen materiell etwas erschweren, vorzüglih auf das Einzelne hingewiesen, welches aller- dings in Erfindung und Darstellung so reihe Schönheiten darbietet, Jn der Person des Bildhauers und des schon erwähnten Schiffers haben unsere edlen Künstler Schinkel und Rauch Träger ihrer Züge gefunden.

Was die technische Aussührung dieser großartigen Schöpfung Sch inkel's betrifft, so erlauben wir uns in der Kürze noch folgende Andeutungen:

P. von Cornelius haite die obere Leitung bei der d dieser Werke, deren ungemeiner Umfang und mannigfaltige Scenerie die Anwen- dung-geübterer Kräfte nothwendig machte und daneben die Heranbildung jün- gerer Talente erlaubte, Die eigenthümliche Techuik des Freskomalens erfordert eine Theilung der Arbeit na den Jahreszeiten; während nur in den wär- meren Monaten das Malen selbs stattfinden kann, geschieht die Aas der dazu nöthigen, ín der vollständigen Größe auszuführenden Kartons im Win- ter, Bei der leyteren waren thätig: Karl Pfannenschmidt aus Müll- hausen, Herrmann Sch uly aus Wittstokund Karl Stürmer aus Berlin. Der Erste zeichnete den Dichter an seinem Quell und den Jüngling, wel- cher das Schattenbild seiner Geliebten an der Felswand mit Kreide nach-

zieht; der Zweite: Die Sibylle am Nand des Meeres, die Muse und Psyche in der Dichterhütte, und das Bild der Seitenwand, die Trauer an einem Grabdenkmal darstellend; der Dritte: Geseßgeber, Künstler und Werkleute,- welche sih der Hippokrene nahen, den Bildhauer mit den ihn umgebenden Figuren und die Luna mit dem Schiffer im Schein derselben. Ferner zeichneten H. Ulke aus Frankenstein: Die Aerndte- Scene und den aus dem Kampfe rückkehrenden jungen Krieger; H. Pudor aus Berlin: Den Wettkampf mit Bogen und Pfeil; Rudolph Elster aus Braun- {weig und C. Eich aus Berlin: Die Parzen und die Nymphen der Hip- pokrene, mit ihrem Elemente spielend; Felix Schadow aus Berlin: Den Tanz der Musen; Gunkel aus Kassel und Engelmann aus Berlin: Den Pegasus mit seinen Pflegerinnen- und den Weisen mit seiner Freun- din, der Psyche.

Bei der Ausführung in Farben wirkte vor allen Dingen C, Eggers aus Strelip in Melenburg, ein älterer Freund von P. von Corne- lius, Die Sibylle am Meeresrand, der Dichter am Quell, die Scene an der Felswand und das Aecrndteleben sind von ihm gemalt; von C. Stür- mer: Die von ihm gezeichneten Theile des Bildes der langen Wand, und von Herrm. Schult: Die Landschaft im Morgenlicht und das Bild der Seitenwandz von C. Schüß aus Berlin: Der Pegasus und der größere landschaftliche Theil des Vordergrundes; von C, Eich: Die Begleiterin- nen des Musenrosses, die Parzen in der Grotte und die Nymphen im Was- s)ser; von R. Elster: Die Bacchanten am Feuer und der Greis am Mee- resstrand, und von F. Schadow: Der Tanz der Musen.

Nur der sicher leitenden Erfahrung von P, von Cornelius konnte es gelingen, nicht allein in der Freskomalerei eine Aufgabe zu lösen, welche den Eigenheiten derselben in mancher Hinsicht widerspricht, sondern auch den Beweis zu liefern, daß für monumentale Malerei noch keine Technik weiter existirt, welhe mehr Licht und Glanz der Farben erreichen läßt, j

So steht deun das Gebäude, das die Kunstshäge der Residen, P Theil schon einschließt, zum Theil noch aufnehmen soll, von die n E, bis auf das eine noch leer stehende Piedestal dec großen Tue wie fie da. Es zeigen die herrlichen Bilder die Morgenröthe der aunf, z mitten in dem bunteu Leben von dem höher geste Een? Wohlan, wird. Will man nun ihre Eutwickelung und ihren Glanz : n

man trete hinein in die ihr geweihten Hallen.

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