1847 / 292 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j 6ödstenu Staats-Regionen eingeweiht agi Stimungen dex hen Kundgebungen dieser Ausichten n abt nte E Opposition des Landtages betrifft,

a E obe din 3 wiederholt von, wir wollen glauben,

übelberihteten, uit übclpo euden Zeitungen-erzählt iu" der ‘That a 18 :

aber bisher nirge s erfol, noch weiter, sie euthüllt ihren Lesern E gter Zeitung Feb! Korrespondenten; wir gestehen, ihr die „Phautasigtn weniger folgen zu fönnenz denn was ihr Bent, in dies Si r Phantasieen ausgiebt, das muß in der That erstatter se sein, - als daß es sich greifen und prüfen ließe. zu luftig / eine im Werke seiende neue heilige Allianz der

, e-über ( E D F Blihen Großmächte“ mag also in den Nebeln, denen sle ent-

siegen, Ne nig als 4s von der Auflösung der seit- pa Allian E Ser Müchten befannt Seesen ein wird, D Leven Phantasmagorieen untergeschobenen ¿Seundsggen aber, den Thatsachen, welche als „Zeichen des vermeintlichen n ings der po!itishen Ausichten““ hingestellt werden, fönnen wir n ema hin- länglihen Bestand zugestehen, um lu so a E zu tragen z. „zwar begreifen wir, daß die Kölnische Dei ung mit der „Nachricht von ctner Mission des Prinzen von Preu- ßen nah Petersburg getäuscht iverden - konnte, obglei solche eine reinè_ &rfindung ist; wie aber vermochte sie bei den Anforderun- gen, weldjê “sie selbst, und ‘mit Recht, an Preußens Stellung im Aus- lande mat, ihren Lesern verkünden lassen, die preußischen Gésandten an den italienischen Höfen hätteu den Befehl: „überall mit den öster- reichischen Gesandten gemeinsam zu handeln und die Ansichten der- selbeu zu unterstüßen?“ Wie ihr, so sind auch uns die Justructionen jener Gesandten unbefannt, das aber wissen wir, daß die Selbststän= digkeit der Gesandten Preußens und ihres Handelns nuiemals den Gesaudteu anderer Mächte untergeordnet wird, noch werden fann, selbst nit denen einer Macht; die so eng mit Preußen verbunden ist, als’ Oesterreich. Am wenigsten aber würde eine solhe Justruction in einênt Falle au nur denkbar sein, wo die Beziehungen, Stellun- gen und Betheiligungen so verschieden sind, wie diejenigen Preußens und Oesterreichs in Jtalien.

Wie wir darauf rechnen zu können glauben, daß die Köluische Zeitung uns hierin beistimmen wird, so freuen auch wir uns mit ihr des Werkes der- geistigen Einigung ¿wischen den entferntesten Provin- zen Preußens auf dem Vereiñigten Landtage. Mit ihr hoffen wir, daß diese geistige Einigung “în deutscer Gesinnung und in einheit- lihem Streben fir des geméinsamen Vaterlaudes Chre, Wohlfahrt und Macht auch in und mit den anderen Stämmen und Staaten Deutschlands si vollziehen werde.

Dies i das Ziel, auf welches wie an den Ufern der Spree, so an denen der Jsar, Donau "ind Elbe die Augen gerichtet sein wer- den!" F} es erreicht, so seht auch die Macht da, in der alle deutschen Staaten ihre Wurzel und ihre Stüße finden werden, und um die feier’ von ihnen vor dem Anderen zu „werben“ braucht, weil je= der ‘daran Theil hat in dem. Bewußtsein , ein Glied des Ganzen zu sein und nur. in diesem Ganzen sein Gedeihen und seine Größe fin- den zu können. #1

Spiel ungestört forttreiben, zumal ja den Lesern der Köl- :

Gebilde |.

Provinz Schlesien. Am 15, Oktober wurde auf der Kö- niglichen Domaine Pro sfkgu die dort ueu gegründete landwirth= \haftlihe Lehr - Anstalt cingeweiyt. Ju fruchibarem Bodeustrich ge-= legen, ein und eine halbe Meile von Oppeln entfernt, von reichem Forst, von jeder Art des Bodens, großen Gärten, einer Porzellan- Fabrif und Kalfbrüchenu umgeben, dürfte nicht bald cin Ort geeigne= ter sein, tüchtige Landwirthe zu bilden. Anfäufe von Z ammlungen aller Art, besonders von Justrumenten fürden Unter! iht in Physik und Chemie, serner der Bibliothck eines der ältesten Professoren an der breslauer Uni- persität, der seiner wissenschaftlichen Thätigkeit nun cin Ziel zu sebeu gedenkt, geben auh für die Hosfuung einer erfolgreichen, wissenschaft- lichsir Thätigkeit Naum, Uebèr* däs Fest am 15ten schreibt dir Bresl. Zeitung: Ju einem der ‘Süle mit grünem Laub uud“ Fahneu, aller- hgud Aer - und Jagdgeräthéï geshmüct , begrüßten sich die Lehrer mît zahlreichen Gästen vou nah und fern und demDirigenten der Anstalt, dem Geheimen Regierungs - Rathe. Heinrich, dessen ruhiger, freundlicher Ernst von voruherein Vertrauen erweckt, und dessen literarishe Thä- tigkeit in weiten Kreisen békannt is. Herr Regierungs - Präsident Graf Pückler erllärte in; bündigen geistoollen Worten die Austalt füf*cröffnet, deren Dirigent “hierauf über den Zweck derselben als einer Schulbildung durchwêg*doraussebenden, hehrer Wissenschaft ge- weihten sich ausbreitete und?bie Versammelten willkommen hieß, wäh= rend Herr Ober - Forstmeistet*von Maron seinen künftigen Lehrkur- sus der Forstwissenschaft in gemüthliher Auseinanderseßung früherer Systeme und des eigenen eïileitete. Ein Mittagsmahl beschloß die \höne erhebeude Feier und fisselte die Versammelten in Eintracht bis zum Abende, welchen die Bewvhner Proskaus, als einem dem Städt- hen für ewig denkwürdigen Doppelfesttag, dur Erleuchten der Hâäu= fer und Abbreuneu vou Kanouenschlägeu auch ihrerseits begingen.

Ju Grottkau wurde aiñ“45. Oktober zur Feier des Geburtstages des- Königs die neue evaugelssche Kirche eingeweiht. Repräsentauten der höheren und niederen Behördeu, an 20 evangelische uud 4 katho- lische Geistliche, viele einheinische und sremde Privat-Personen aus allerlei Bekeuntuissen wohnten ter Feier bei. Das Junere und Aeußere ber neuen Kirche macht einey-,angenchmen Eindruck, und der Bau, welcher zun großen Theil auf, Königliche Kosten ausgeführt wurde, verdient alles Leb. : E :

Proviuz Sachseu. Magdeburg, 16. Olt. Das gestrige Geburtsfest Sr. Majestät des Königs wurde iu unserer S af die gewohnte feierliche Weise'begangen. Nachdem schon Tages zuvor verschiedene Schulfeierlichfeiten stattgesunden, begrüßten gestern am frühen Morgen Geschügebdowñer ‘und Militairmusik den für das Va-= terland frohen und theuern Tag.“ Um 41 Uhr wurde sodann im Dom cin feierlicher Gottesdiens| gehalten, dem sämmtliche Civil- und Militair - Behörden, Abtheilungen der hier garnisonirenden Truppen so wie, ciue Deputation der hiesigen Schügen-Gesellschaft beiwohnten. Abérma!s ertönte während de&Cedeums der Tonner des Ges bes. Eis F e aus iy ein Fes geschmückten Lo- fale der Militair-Nessource eine; große Anzahl von Männern aus dem Civil- und Militairstande, und eine dritte Geschüß -Salve begleit G das dem Köuige gebrachte Hoh! Eine Abends im Theater 9 f V lich erleuchtctem Hause gegebene und von der Weberschen ubel. Ouvertüre “und einem Prologe cingeleitete Borstellung beschloß üte Reihe der öffentlichen Feierlichkeiten.

Rhein-Provinz. Ucber die diesjährige Weinlese schreibt die Elberfelder Zeitungaus Braubach vom 13, Oftobèr: „Ueber die Weinlese is man noch nicht ganz im Reinen ; jedenfalls leuchtet ein, daß die Trauben noch uit so unwiderbringlih verloren sind, als man vor wenigen Tagen meiute; im Gegentheil hat die Lese bei den rothen Trauben hier und da begonnen und sih herausgestellt : daß die Wein- berge eine außerordentlihe Menge Trauben einbringen, die ungemein süß, uud \aftreich. sind und mithin einen vorzüglihen Wein liefern wérden. Faule Trauben gab es wenéger als man zu finten befürh- fete, vielleicht nicht mehr, als aüh im verwichenen Herbste, der doch éin trodener war, sh ergaben. Wenn die Sonnentage fortdauern,

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die jezt begonnen haben, ..wenin wir noch 44 Tagé trockeneê Wetter behalten, so steht zu erwarten, daß der diesjährige Herbst dem ver- gangenen nicht viel nachstehen wird. Vom Oberrhein, der Ber straße ‘und der -rheinbagerischen Hardt lauten die Nachrichten noch günstiger.“

& Greifswald, 16. Oft. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Köbuigs wurde gestern Vormittags um 11 Uhr von der hiesigen Universität unter zahlreiher Theilnahme von Gä= sten aller Stände in der großen Aula des Universitäts = Gebäudes begangen. Der Festredner, Professor Matthies, kuüpfte, im Hinblicke auf die von des Königs Majestät begründeten großen Reformen, an den Ausdruck dankbarer Freude und Verehrung eine Darstellung der Platonischen. und der Aristotelischen Stagtsidee und machte sodaun die Ürthcile der Fakultäten über die diesjährigen Preisarbeiten der Stu-

direnden, so wie die für das nächste Jahr gestellteu Preis-Aufgabeu,.

bekannt. Preise erhielten, von der theologischen Fakultät : Rudolph Haack aus Pommern, den voll‘u Preis, außerdem Reinhold von Lühmann aus Pommern und Caldemeyer aus Westfalen, Jeder den halben Preisz ferner von’ der juristischen Fakultät : Rudolph Kohn aus Greifswald, den halben Preis; von der medizinischen Fakultät : Marx Schulße aus Greifswald, cinen noch um die Hälfte erhöhten Preis; endli von der“ philosophischen Fakultät wurde dem Verfasser einer zu spät eingelieferten Arbeit, ohne Publizirung seines Namens, eine Gratification zum Belaufe des halben Preises zuerkannt.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. München, 15. Oft. Der Rese- rent des dritten Ausschusses (Herr Dekan Goeß) beantragt in seinem so eben erschienenen Vortrag über die -Auträge der Abgeordneten von Scheurl und Schnebzer bezüglih der Freiheit der Presse, doß sämmtlichen bereits in Nr. 288 des Korr. v. n. f. D. bekannt ge- gebenen Auträgen des Abgeordneten von Scheurl beizupflichten sei. Von deu Auträgen des Herrn Abgeordneten Schneßer, denen Motive nicht beigefügt seien, sei der erste vollkommen konform mit dem ersten Antrage des Abgeordneten Pr. von Scheurl und bedürfe daher fei- ner weiteren Beurtheilung. Jn Betreff der Anträge Nr. 2 und 3 seien von dem sechsten Ausschusse Zweifel erhoben worten, ob sie den strengen Anforderungen eines Antrages entsprächen; da nun dieselben überdies mit keinem Worte motivirt seien, so könne nah dem bisherigen Kammergebrauche auf dieselben uicht weiter eingegangen werden. Der Referent \chließt mit folgeuden Worten scinen Vortrag: „Daß solche Anträge, wie die der geehrten Antrag- steller, immer wieder und mit erneuter Drinzlichkeit gestellt werden müssen, is ein ener Beweis für die längst gefühlte Unzulänglich- feit unseres Ediftks* über die Freiheit der Presse und für die Noth- wendigkeit, dasselbe im ‘verfassungsmäßigen Wege zu vervollständigen und die Freiheit der periodischen Presse sowohl vor Beschränkungen, die mit dem Geiste der Verfassung, als vor einem Mißbrauche zu sichern, der mit dem Wohl und der Würde des Staates und mit dem Schutze der Privatehre nicht vereinbarlich is, Bis jedoch je- ner Tag erscheint, der eine volle Befriedigung in dieser Angelegen-= heit uns gewährt, wollen wir der Hoffnung leben, daß mindestens die billigen ‘Wünsche des Antragstellers gewährt werden.“ Bri dem großen Juteresse, den der morgen zur Berathung kommende Gegenstand bietet, is man auf diese Sibung sehr gespannt und der Zudraug zu den Billetten auf die Tribünen sehr groß. Dem Gottesdienste - in ‘der Métropöülitänkirche und in der protestanti- chen Stadtpsgxrfirche zur Feier des Namensfestes Jhrer Maje= stät dr Königin wohnten auf desfallsige Einladung des Oberst- Kämmererstabs die Herren Reichsräthe und Abgeordneten in großer Anzahl bei. Heute Mittag“ 1 Uhr begeben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zur Familientafel nah Schloß Berg am S tarnbergersee.

Zu dem in diesen Tagen in Dresden zusammentretenden allge- meinen deutschen Post-Kongreß, der nah dem im März d. J. in Bien und Berlin unterzeichneten Entwurf die Errichtung eines deut- hen Postvereins und durch ihn einen gleihmäßigen Portosaß und freie Justradirung der deutschen Korrespondenzen auf der kürzesten Wegesstrecke bezwet, is bayerisher Seits der Königl. Ministerial- Rath Frhr. von Bruck abgeordnet.

Königreich Sachsen. Am 18. Oktober fand in Dresden die erste Sißung der zur deutsche: Post-Konferenz versammelten Be- vollmächtigten unter der Leitung des Kaiserlich österreichischen Kom- missars statt. Auweseud waren: für Oesterreich: Hofrath Freiherr Noll von Nellenburg und Regierungsrath Turneretscher , Freiherr vön Fries, Protokollführer; für“ Preußen: Geheimer Postrath Meßtnerz; für Bayern: Min. sterialrath Freiherr von Brück; für Sachsen: Geheimer Finanzrath von Ehrenstein und Ober -Postrath von Schimpf; für Haunover: Postrath Friesland; für Würt- temberg: Studienraths - Direktor Pr. von Knapp; für Baden: Ober - Postdirektor von Molleubecz für, Dänemark wegen Holstein und Lauenburg: Postdirektor Monrad; sür Niederlande wegen Luxemburg : Regierungsrath Ulvelingz für Braunschweig: Post- direktor Ribbentrop; für. Mecklenburg-Schwerin: Geheimer Postrath von Pribbuer ; Mecklenburg=-Streliß (von Preußen veitreten); Oldenburg: (vorläufig durch Hannover vertreten )z für Lübeck: Senator Ver. Sieversz für Bremen: Senator Duckwib; für Hamburg: Postdirektor Hencke; für das fürstlih Thurn und Taxis sche Postgebiet: Generalpostdirectionsrath Walter.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Anus Mainz wixd unterm 15. Oftober gemeldet: Nachdem gestern Abend die vereinigten Musik - Corps ter Kaisorl, österrei bischen und Königl. preußisheu Besaßung unserem Gouverneur, dem Geucral- Lieutenant von Hüser Excellenz, eine glänzende Serenade mit Fadel= Begleituug gebracht hatten, ertönté heute am frühen Morgen der Douner der Kanonen zu Ehren des hohen Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs von Preußen. Um 8 Uhr war feierlicher Gottesdienst in der hiesigen protestantischen Kirche, welchem sämmtliche Militair= und Civil-Behörden beiwohuteu, so wie in der fatholischen Kirche zu St. Stephan, welche zugleich für die Katholiken der Königl. preußi- {en Truppentheile als Garnisonkirche rient. Um 10 Uhr war große Parade der gesammten Garnison auf dem. Schloßplabße, woraus die Truppen vor einem glänzenden Generalstabe defilirten, und heute Mittag ist großes Diner bei Sr. Excelleiuz dem Herrn Vice-Gouver- neur, so wie in den Säleu des Köuigl. preußischen Offizier» Kasino. Unmittelbar nah beendigter Parade begab sich der ganze Generalstab, welchem sich auh mehrere Herzoglich uassauische höhere Offiziere au- geschlossen hatten, über die Brücke nach Kastel, wo gerade das erste Bataillon des hierher in Garuison fouimenden Kaiserl, österreichischen Jufanterice-Regiments, Erzherzog Rainer, seinen Einzug in die Festung hielt, und führte dasselbe in die Stadt e.

Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. (H. C.) Se. Königl, Hoheit der Großherzog hat geruht, den in der Stadt Sterubexg „in diesem Jahre abzuhaltenden allgemeinen Landtag auf den 16. November ausshreiben zu lassen. Die Capita proponenda sind folgende; 1) Die ordinaire Landes- Contribution ; 2) die Be- dürfnisse der ällgemeinén Landes - Rezeptur - Kasse mit fortzusebender Berathung über Aufhebung der Stempel- und Kollateral - Erbsteuer;

tung finden, die derselbe in Sanssouci gewohnt ist.

| 3) weitere Berathung über Maßregeln zur Verbesserung des Münz-

fußes ; 4) Revision der ritterschaftlic)en Hypotheken-Ordnung ; 5) Maß- regeln Zwecks Sicheruug der Volleudung der Eisenbahn-Anlagen zur Verbindung der Seestädte und der Stadt Güstrow mit der Berlin- Hamburger Eisenbahn, : :

Herzogthum Braunschweig. (H. C.) Se. Hoheit der Herzog is, vou Oels. zurückommend, in Blankenburg angelangt um auf dem dortigen ‘reizenden Schlosse einen Theil der \{önen Herbst- tage zuzubringen. Dieses alterthümiiche Schloß, auf einem hohen Berge belegen, von welhem man eine der s{hönsten Ansichten genießt, früher ziemli vernachlässigt, is seit einer Reihe von Jahren auf die sinnigste Weise und ganz dem Charakter des Gebäudes und seines Alters entsprehend, wieder hergestellt und dient -seitdem ost unserem Lgudesherrn zum Aufeuthalte. Diesesmal erwartet derselbe, wie gus Blankenburg vom 16. Oktober gemeldet wird, den {hon vor längerer

Zeit zuge agten Besuch Sr. Majestät des Königs von Preußen, wel-

cher in diesen Tagen hier eintreffen wird. Zum würdigen Empfange des hohen Gastes sind die sorgfältigsten Vorbereitungen getroffen, und der König wird in den für ihn bestimmten Gemächern. die Eiurich- Es is aucl für jede Art von Unterhaltung gesorgt, namentlich wird, da auch ein fleincò Theater im hiesigen Schlosse is, die sranzösische Schauspieler- Truppe von Braunschweig morgen hierher kommen,

Freie Stadt Hamburg. Die Börsenhalle meldet: Dem Vernehmen nach hat die zwischen Glückstadt und Hull im Läufe

po

dieses Herbstes erst ins Leben getretene Dampfschifffahrt hon jeßt

ihre Endschaft erreicht, da der „Director“, dessen Abgang von Hull mehrfach in öffentlichen Blättern bereits angekündigt worden, es nicht für rathsam gehalten, auf. hier zurückzukehren. Daß dieser Zwischen- fall hiesigen Orts .das größte Aufsehen erregt , liegt in der Natur der Sache, zumal das betreffende Vampfschiff immer mit „voiler La- dung“ von hier nah Hull expedirt sein soll, Man darf daher wohl mit“ Sicherhcit annehmen, daß die Befrachtung von Hull auf hier, welche dem Vernehmen nach jedesnial aus „einigen“ Steinkohlen be- standen hat, nicht genügend gewesen, um die Kosten zu decken,““

Freie Stadt Frankfurt. Am 15, Oktober wurden von dem Wahl-Kolleginm die Wahlen zu der geseßgebenden Versammlung für das Jahr 1847—48 vorgenommen. Das Ergebniß is, wie man erwartet hatte, der Sache des gemäßigten politischen Fortschritts und der religiösen Freiheit entschieden günstig. Das Wahl- Kollegium hatte feinesweges überwiegend aus plutofratischen Elementen bestanden, wie cinige fremde Federn, welche von unserem Terrain nur eine sehr ober- flächlihe Kenntniß zu haben schienen, anzugeben für dienlich gefunden haben. Wenn einige Ultra-Fortschrittsmänner bei den Wahlen durch die Bürgerschaft in einer Minorität geblieben sind, welche den Er- wartungen jener Kandidaten wenig entsprach, so könnte deshalb ‘noch feineew-ges angenommen werden, daß das liberale Element seibît da=- dur benachtheiligt worden wäre. Für die Feier unseres übermorgen stattfindenden Constitutions-Festes sind dieselben offiziellen Festlichkei= ten, wie sie seit einer langen Reihe von Jahren üblich sind, ange- ordnet worden. Doch wie im vorigen Jahre, so wird auch diesmal das Artillerie - Corps des Bürger - Militairs den Vorabend durch ein glänzendes Feuerwerk verherrlichen,

Oesterreichische Monarchie.

Venedig, 12. Oft. Die Gazzetta privil. di Venezia meldet vom heutigen Tage: Nah dem in unserem Blatte vom 6ten d. M. angezeigten s{hmerzlichen Ereignisse des Hinscheidens Sr. Kai- serl. Hoheit des durchlauchtigsten Herra Erzherzogs Friedrich, Virce- Admirals und Ober - Befehlshabers der Kaiserlichen Marine, ist am 7teu die Autopsie der Leiche vorgenommen worden.

Die Meinung der behandelnden Aerzte, daß die unmittelbare Ur- sache des verhäugnißvollen Ausgangs die Einwirfung der durch eine alte Verhärtung der Leber entarteteu Galle sei, welche während der Gelbsucht in die innersten Verbindungen der zum Leben wichtigsten Organe eindrang und so ihre Verrichtungen in Unordnung brachte und die Kräfte ershöpste, hat sich dadurch vollkommen bestätigt ge- unden. | Nachdem die Einbalsamirung der Leiche des erlauchten Hinge- schiedenen vunmehr vollendet is, so wird hiermit zur öffentlichen Keuntuiß gebracht, daß ‘die sterblichen Ueberreste Sr. Kaiserl. Hoheit Mittwoch den 13ten d. M. von 9 Uhr früh bis 5 Uhr Nachmittaas im Appartement des erlauchten Verstorbenen bei öffentlichem Zutritte ausgezttellt und am nächstfolgenden Tage unm 10 Uhr Morgens in die Pfarrkirche S. Stefano werden feierli überbraht werden,

An “letzterem Orte werden die feierlichen Exequien stattsinden, dann die Ueberreste des erlauchten Verblichenen bis 4 Uhr ausgestellt bleiben, sofort aber in ‘cinem dazu bestimmten Lokale der Kirche unter den vorgeschriebenen Feierlichkeiten beigeseßt werden,

Rußland und Polen.

J8Warschau , 17. Okt. - Gestern musterte Se. Majestät der Kaiser auf dem Ujasdower Plaß die muselmännischen Schwadronen. Mittags war große Tafel im Palast Lazienki und Abends Theater= Vorstellung in der Orangerie dieses Schlosses.

S ane id:

Paris, 16. Oft. Herr von Bacourt is, wie {hon erwähnt- zum Boischaster am madrider Hofe ernannt, und Herr von Billing erseßt Herrn von Chasseloup-Laubat zu Franksurt a. M. Ueber diese beiden diplomatischen Ernennungen sagt die Revue des deux Mon- des in ihrem eben erschienenen neuesten Hest: „Zwei neue Agenten sind also auf wichtige Posten geschickt worden. Das Ministerium hat geglaubt, daß der Augenblick, wo die Geschäfte in Spanien wieder in die Hände der moderirten Partei zurückfielen, wohl gewählt wäre, Herra Bresson eineu Nachfolger zu geben. Wenn Fraukfurt nicht im eigentlihen Wortsinne ein politisches Feld ist, \o i} es ein Posten, wel- hem der Silz des Bundestages eiue besondere Bedeutung giebt, und der bei dem, welcher ihn einnimmt, eine ershöpseude Kenntniß des europäischen Völkerrechtes erfordert. Darum wird Baron von Vil ling, ein Maun von strebsamem und \charfem Geiste, der mchr als zwanzig Dienstjahre in der Diplomatie zählt, dort ganz auf seiuem Plahze sein. Wenn die Gesundheit des Herru vou Varennes ihm das längere Verbleiben zu Lissabon nicht gestatten sollte, so würde der Herzog von Glücksberg zum bevollmächtigten Minister bei der Köni- gin Donna Maria ernannt werden.““ Die Regierung hat durch tele graphische Depesche die Nachricht erhalten, daß der Graf Bresson auf seinem Gesandtschafts-Posteu zu Neapel angekommen ist.

Der marseiller Semaphore vom 11ten d. berichtet, daß Herr Pacheco, Botschafter Spaniens in Rom, Expräsident des Minister= Rathes in Spanien, mit seiner Familie und seinem Gefolge in Mar- seille angekommen is, von wo er sich sofort nah Rom begeben wird.

Ein neues Geschüß, welhcs der Herzog von Montpensier er funden, hat den Namen „Montpensier-Haubiße““ erhalten. i

Der Courrier français hat gegen das Urtheil der Assisen des Seine-Departements ein Cassationsgesuch eingereiht.

Am vorigen Montag fand in Lyon eíne A Bie Veste der Actionaire der Lyon- Avignoner Eisenbahn statt. Sie beshlo

einstimmig die Auflösung der Compagnie und die sofortige Liquida- tion, Jm Fall die Negierung die Caution zurüdgiebt, erhält jeder Actíonair 129 Fr. 53 C. z im anderen Falle 94 Fr. 20 C,

Großbritanicn und Irland.

London, 15. Okt. Die gestern und vorgestern abgehaltenen Kabinets - Versammlungen haben die Berathung über die geeigneten Mittel zur Abhülfe der gegenwärtigen Gelvnoth und Haudelsbedräng- niß zum Zweck gehabt. Die Beschlüsse sind indeß nicht bekannt, und während Einige behaupten , die Regierung werde zum nächsten Mo- nat dieserhalb das Parlament einberufen , erklären Andere, daß die Regierung nah wie vor entschlossen sei, niht einzuschreiten, sondern E Energie des Volkes es zu überlassen, sich aus der Noth zu helfen.

Jun einer dritten, am 12ten abgehaltenen Versammlung der Gläubiger von Sanderson u. Co. wurde angezeigt, daß seit dem 28. September sih die Wechsel-Engagements der Firma bis zum Betrage von 350,000 Pfd. und zwar im Ganzen günstig abgewielt haben. Zur Zeit der Zahlungs-Einstellug beliefen sih die gesamm- ten Wechsel-Engägements auf 1,725,000 Pfd., dieselben haben si jeßt auf un efähr 1 Million Pfd. reduzirt und werden vor Ende des Jahres fal 290,000 Pfd. reduzirt sein. Der Betrag der Accepte des Hauses auf Firmen, die seit der Zahlungs-Einstellung desselben selbs fallirt häben, soll uur ungefähr 28,000 Pfd. sein. Am 12. November wird eine neue Versammlung stattfinden. Auch die Kreditoren von Howell, James u, Co. sind am 12ten zusammenge- fommen, um von dem Status der Masse, der am 25. September aufgemacht worden ist,Einsicht zu nehmen. Die Passiva sind in demselben zu 95,400 Pfd. 14 Sh. 11 Pce., die Aktiva zu 136,192 Psd. 6 Sh. 1 Pce. au- gegeben, und die Versammlung beschloß, zur Liquidirung der Masse unter Beaufsichtigung und zur Abtragung der Schulden in Terminen eine Frist zu ertheilen, da die Activa zur Deckung der Pasvsia voll fommen hinzureihen s{heinen. Jun einer am 11ten in Manchester gehaltenen Versammlung der Gläubiger von de Jersey u. Comp. wurde edenfalls ein Status der Masse vorgelegt, demzufolge die Pas- siva 340,000 Pfd., die Activa 430,000 Pfd. betragen, so daß nach voller Deckung der ersteren noch ein Ueberschuß von 90,000 Pfd. verbleibt. Die Liquidation soll sofort beginnen; im Verlaufe weniger Tage schon soll eine Dividende von 127 pCt. bezahlt werden , und die leßte Dividenden = Zahlung, durch welche die Schuld völlig liqui2 dirt werden wird, im Mai 1848 erfolgen. i

Uicderlande. Amsterdam, 18, Oft, (Tel. Dep.)

sind eröffnet. S ch weiz.

_ Fürstenthum Neuenburg. (Eidg. Ztg.) Die in Fleurier weggenommenen 4 Wagen mit Munition wurden in Folge einer perfiden Anzettelung radifaler Wähler und durch Bestehung des Fuhrmanns von den französischen Gränzen bis nah Fleurier in aller Stille bei Nacht und Nebel abgeführt, um der Regie=- rung, welhe shon am 4. Oktober überall die geeigneten Maß= regelu traf, um feine Munitioussendungen passiren zu lassen, Verlegenheit zu bereiten. Die willkürliche Wegnahme des Dampsf= bootes „l’Jndustriel“’ \cheint mit der ersten Operation in Ver= bindung zu sein, so wie denn auch die Mission des Herrn Stockmar mehr als Einen Zweck zum Grunde hatte. Sonntag Mor= gens machte Herr Stocckmar in Begleit des Standesweibels seinen offiziellen Besuch dem Präsidenten des Staatsraths, Herrn Cham= brier, und nachdem sich der Abgeordnete mit der gegebenen Erläute= rung über die gemachten Schritte der Regierung zur Verhinderung von Waffensendungen über hiesiges Gebiet zufrieden stellte, sollte er seine Rückkehr nah dem Vororte beschleunigen. Allein dem war nicht so. Herr Stocktmar begab sich zu einigen Sommitäten der Opposi- tion, um sichtbar einen gewissen Plan zu entwerfen. Der Staats= rath, dem die Sache zu Ohren fam, beeilte sih, Herrn. Stockmar sein Befremden hierüber auszudrücken, und sandte am Montag Herrn Calame an den Vorort ab, um die Antwort des Staatsrathes selb| zu überbringen, sich über Herrn Stockmar?’s Aufenthalt, so wie auch über die äußerst willkürliche Wegnahme des Dampfschif- fes von Seiten der waadtländischen Regierung, zu beschweren. Am 12ten Abends ist Herr Calame von Bern zurückgekehrt, und am 13ten is der Geraut des Damyfschisses nach Lausanne abgereist, um von der Regierung dessen Rückgabe zu erhalten -— und dies in Folge der gegebenen Weis\ng vom Vorort aus, Die Berichte der berner Blät=- ter von Beshlagnahme von 17 Wagen Kriegsmaterial , Wegnahme eines Schiffes, enthaltend Pulversendungen , sind durchaus unwahr. Hier weiß man davon nihts. Aus Allem aber geht klar hervor, daß der Radikalismus , in der festen Hoffnung seines nahen Sieges über die Schweiz, mit einem Wurfe zwei Treffer gewinnen will und am gleichen Tage, wo die innere Schweiz zerdrückt werden, Neuen- burg als neu - schweizerisher Staat dastehen soll, Das Eine wie das Andere köunte fehlen.

(Const. Neuchat.) Der Staatsrath hat unter Vorsiß des Gouverneurs, Generals von Pfuel, die sofortige Bildung von Ver- theidigungs-Comité?s in allen Gemeinden des Fürstenthums beschlos= fen. Auch soll, einem weiteren Beschluß zusolge, ein Corps besolde=- ter Truppen, aus 4 Compagnien Jufanterie, einem Artillerie- und ei- nem Karabinier - Detaschement bestehend, ausgehoben werden, um die öffentliche Ruhe aufreht zu halten, die Herrschaft des Geseßes zu führen und nöthigenfalls die Justitutionen des Landes gegen je- den Angriffs - Versuch zu schüßen. Das Kommando über diese Truppen hät der Gouverneur dem Major A. Junos über- tragen. Der Staatsrath hat die Einwohner mittelst eines Erlasses von dieser Maßregel in Kenntniß geseßt und als Motive derselben die auf den großen Straßen von bewaffneten Trupps verübten Ge- waltthätigkeiten und Störungen des Verkehrs, so wie die Gerüchte über fernere Projekte gegen die Sicherheit des Staates und seiner Justitutionen, angegeben, Jn Betracht der obwaltenden Umstände ist guch mittelst Staatsraths - Beschlusses vom 13. Oktober verfügt, daß in diesem Jahre und ohne Folge für die Zukunft der Jahrmarkt zu Locle am 19. und der zu La Chaix de Fonds am 26. Oltober nicht stattfinden soll,

Kanton Bern. (Eidg. Ztg.) Der Verfassungs- Freund e Ta die Nachricht, daß die Repräsentanten der Groß-- mächte der Tagsabung bei ihrem Wiederzusammentritt am künftigen Montag eine Kollektivnote übergeben werden, nur mit dem Unter- \chiede, daß er es bezweifelt, ob auch England sih dem Schritte der übrigen Großmächte anschließen werde. Ueber den muthmaßlichen Inhalt der Kollektionote will er wissen: „Die betreffenden Mächte En nämlich die Majorität veranlassen, von weiteren Executions- Maßregeln gegen die rebellischen Kantone zu abstrahiren, dagegen es übernehmen, diese zu Auflösung ihres Separatbundes zu bestimmen und auch die Entfernung der Jesuiten aus der Schweiz unter Da- tet des AEA ret Gléich der Helvetie meint er jedoch, die radifale Zwölsermehrheit w i mi Weiteres von der Hand weisen. ) erde die Vermittelung ohne

Am 12, tober 2 orgens Tam Herr Kernen, Secretair des eid- genössishen Commissairs, Herrn Stockmar, mit einem Bericht Le

Die Generalstaaten

2015

Neuenburg in Bern an, nahdem {on vorher Herr Staatsrath Ca- lame, in gleiher Angelegenheit von seiner Regierung geshickt, daselbst eingetroffen war. Jn Folge dessen hielt der Vorort eine Sibzung, die mehrere Stunden dauerte. - : :

Nach den berner Blättern hat si (wie {hon erwähnt) in Bern eine „Bürgerwache““ gebildet. „Da jedoh““, bemerkt hierzu die Eid- genöss. Zt g., „nur sogenannte freisinnige Männer zu derselben zu= gelassen werden, so scheint es vielmehr eine Art „Regierungs-Garde“ zu sein. „Nach der Berner Zeitung wären bereits zwei Compag- nieen Füsiliere, jede ungefähr 100 Mann stark, ferner eine Compaog- nie Scharfschüßen von ungefähr 60 Maun organisirt und eine vierte Compagnie im Werden Wie Auch in Zürich soll man sich ín E „Häfelei““ zu éiner solchen „Regierungs - Garde“ unterzeichnen önnen,“

Kanton Waadt. Wie der Courrier Suisse meldet, wird die Friedens - Petition noch fortwährend troß aller Drohungen und Machinationen der Radikalen unterzeichnet, Die bis jeßt in Lau- sanne eingegangenen Petitionen solléèn demnächst dem Großraths=Prä= denten überreiht werden,

Kanton Aargau. (Eidg. Ztg.) Eine Korrespondenz der National=-Zeitung spriht von Friedens - Petitionen, welche im protestantishen Aargau, und zwar gleichzeitig in Aarau, Aarburg und Brugg, in Umlauf zu seßen versucht worden seien.

Kanton Solothurn. (Eidg. Ztg.) Das Echo giebt ein Verzeichniß ver zahlreichen Unterschriften der Friedens - Petition. Die radikalen Beamten thun indeß alles Mögliche, um die Sache zu hintertreiben. Seit einigen Nächten soll auch in Solothurn eine S auta d bestehen, ohne daß die Bürgerschaft etwas davon weiß.

Kanton St. Gallen. Ueber die Entscheidung des Gro= ßen Naths in der Souderbunds - Frage wird der Eidg. Ztg. aus St, Gallen vom 14. Oktober folgendes Nähere berichtet :

„Endlich ist die große dreitägige Schlacht zu Ende, Nachdem ich Ihnen gestern Abends 6 Uhr mitten vom Gedränge der Tribüne aus einige Zeilen hatte zukommen lassen, hatte ih noch neun Stunden auf demselben Flecke zu verbleiben. Der Große Rath is erst heute Morgens 3 Uhr aus- einandergegangen. Neunzehn Stunden, von Mittwoch Morgens 8 Uhr, bis wiederum des anderen Tages Morgens 3 Uhr, hat er ununterbrochen debattirt. Jn unheimlicher Mitternachtsstunde hat St. Gallens Großer Rath (wie schon erwähnt) mit 76 gegen 73 oder wohl richtiger mit 3, sage mit dr ei Stimmen beschlossen, in dem unseligen Bruderzwiste dem Gegner auch um keine Linie breit entgegenzugehenz doch was rede ich von Bruderzwist, ist ja doch auf der cinen Seite nur das „heilige Recht des Gesetzes“, auf der anderen nux „frevler Aufruhr“z nein, St, Gallens Gro- ßer Rath hat beschlossen, noch einmal die „Rebellen“ kate orish anzufra- gen, ob sie gütlich nachgeben wollen, wo niht sie mit Wassengewalt zu überziehen und mit dem Eisen ihren „Troß“ zu beugen, Des Morgens zwischen 2 und 3 Uhr erfolgte die Abstimmung, Die Haupt - Anträge der Opposition waren :

1) Der Antrag des Herrn Bezirks-Ammann Zündt; „Es möge der hohe Große Rath beschließen, es solle die Frage über bewaffnete Execution dem Volke in den Urversammlungen zur Entscheidung vorge- legt werden.“

2) Der Antcag des Herrn Dr, Steger von Lichtensteigz „Es solle auf geeignetem Wege und dem Bundesrechte unbeschadet Se. Heiligkeit Papst Pius 1X. darum angegangen wetden, von sich aus die Jesuiten von Luzern zurückzurufen,“

3) Der Antrag des Herrn Kantonsrichter fliger, Es is mir in diesem Augenblicke unmöglich, Jhnen denselben wörtlich mitzutheilen. Es geht derselbe im Wesentlichen dahin: Da eine Verständigung über alle eidgenössischen Streitfragen im Juteresse beider Parteien liege, so solle zu- trauensvoll Se, Heiligkeit Papst Pius 1X, um seine Vermittelung angegangen, bis dahin aber jedenfalls von beiden Seiten Einhaltung des Landfriedens strêng beobachtet werden. Der Redner wies guf ähnliche Vorgänge zwischen größeren Staaten hin; so in der Oregonfrage, als zwischen Nord-Amerika und England der König von Neapel und in einem anderen Streite zwischen England und dem Könige von Neapel der König von Frankreich beide Male mit gutem Erfolg als Vermittler angerufen wurden, ;

Alle wurden mit 76 gegen 73 Stimmen verworfen, Selbst der

von Herrn Präsident G rx bei der artikelweisen Berathung des kleinräth- lichen Vorschlags gestellte Antrag, daß bei Nr, 1 (der von der Proclamation handelt) die Worte eingeschaltet werden möchten; „namentlich sollen den sie- beu Kantonen in dieser Proclamation beruhigende Zusicherungen in Betreff aller ihrer fonfessionellen und kantonalen Rechte gemacht werdeu““, konnte sich auh nicht Eine Stimme der Majorität gewinnen! Dagegen wurden auf den Antrag des Herrn Regierungs -Rath Hungerbühler in dcmselben Punkte die Worte „vor Allem aus“ weggelassen, um so der Tag- saßung freie Hand zu lassen, je nah Gutfinden entweder zuerst eine Pro- clamation zu erfassen, oder auch zuerst Repräsentanten nah den sieben Kantonen zu schicken.

Dann folgte das Kreditbegehren des Kleinen Nathes, Der An- trag lautete;

„Es möge der hohe Große Nath dem Kleinen Rathe alle erforderlichen Kredite eröffnen und denselben ermächtigen, nöthigenfalls sogar auch ein Anleihen zu kontrahiren,“

Gegen ein solches unerhörtes, illimitirtes Kreditbegehren erhob sih ein wahrer Sturm in der Opposition. „Wie““, rief Herr Präsident Müller entrüstet aus, „kaum haben wir ein Theurungsjahr hinter uns, das uns bereits eine außerordentliche Ausgabe von 90,000 Fl, verursacht hat, und man will nun gar dem Großen Nathe noch die Ertheilung eines illimitirten Kredits zur Kriegsführung zumuthen? Sollen wir St. Galler etwa für die Anderen bezahlen? Will der Große Nath von St. Gallen sich vogten lassen?“ Herr Alt-Laudammann Baumgartner stellte den Antrag: „Es soll das Begehren des Kleinen Rathes zurückge- wiesen und dem h, Großen Rathe bei seiner nächsten (am 11. November stattfindenden) ordentlichen Sipung wieder hinterbracht werden, mit An- gabe einer bestimmten Summe.“

Aber auch das wurde mit 76 Stimmen verworfen.

So siud deun die cisernen Würfel gefallen! Heute schon eilt unsere Gesandtschaft mit dem unseligen Beschlusse nah der Bundesstadt, Schon die nächsten Tage können entscheidende Ereignisse bringen, Gotte erhalte

das Vaterland!

Kanton Freiburg. (Eidg. Z) Die Union berichtet fortwährend von Landsturmmusterungen bald in dieser, bald in jener Gegend des Kantons. Diescs Blatt kann nicht genug rühmen, wie zahlreih und eifrig die Bevölkerung daran Theil nähme. Den ra- difalen Blättern wird von ihren Freunden das Gegentheil geschrie ben. Die Milizen der Spezialwasfen aus den Bezirken Murten, Domypierre, Stäffis und Sürpierre sind auf den 14. Oktober einbe-= rufen. Eben so die erste Compagnie Jäger des dritten Bataillons. Nach einer Korrespondenz des beruer Freisinnigen hätte der Staatsrath auf den Vorschlag des Kriegsrathes beschlossen, das ganze, der Stadt Freiburg zugehörige Schönenbergholz abschlagen zu lassen, damit der Feind sih nit in dasselbe verstecken und die Stadt

bombardiren fönne.

Kanton Thurgau. (Eidg. Ztg.) Eine Korrespondenz des Shwyzer Volksblattes von hier will wissen, es sei inden höheren Regionen bes{lossen worden, sobald es losgehe, augenblickÆlich alle Klöster aufzuheben.

Kanton Zug. Der Auszug, die erste und die zweite Land=- wehr sind {hon seit dem 9ten d. aufs Piket gestellt worden, Un= verweilt soll die Organisation und Bewaffnung des Landsturms statt

finden. Sämmtliche Kautons- Einwohner sind daher aufgefordert worden, ihre vorräthigen Feuerwaffen, welche sie reglementarisch nicht zu eigener Bewaffnung bedürfen, zur Verfügung. der betreffeuden Quartier-Kommandanteit der zweiten Landwehr uud des Landsturms zu stellen. Sonntags, den 10, Oktober, haben die halbe Landwehr- Artillerie-Compaguie und die Füsiliere und Scharfichüßen der zweiten Landwehr aus dem Quartier ug Juspectíon passirt. Die übrigen Quartiere werden nachfolgen. Die erste Laudwehr wird ebeufalls nächstens zu den Exercitien einberufen werdeu.

Italien.

Florenz, 11. Oft. (A. Z.) Die Gerüchte, daß der Herzog von Lucca abdanke und sein Fürstenthum an Toscana gegen die Bürg- schaft ciner niht unbedentenden Civilliste von Toscana. und Modena (leßteres für Fivizzano) abtrete (s. den Art. Paris ín unserem gestri- gen Blatt), erhalten dur die heutige Alba Bestätigung, Die pisa- uer Jtalia versichert, die Ratificationen des Vertrags seien bereits am Sten in Florenz ausgewechselt worden.

Florenz, 11. Oft. (N. K.) So eben erscheinen Notisica- tionen vom Großherzog von Toscana und Herzog von Lucca, lebtere datirt Modena, 5. Oktober. Der Herzog entsagt der Regierung, und der Großherzog übernimmt Lucca, welches nun mit Toscaua verei- nigt wird. Der Herzog von Lucca behält sich den Titel als solcher bis zu der einstigen Besißnahme von Parma vor und bezieht monat- lich eine Apanage von 9000 Scudi 2 Fl. 40 Kr.), also jährli 108,000 Scudi vom Großherzog. Man betrachtet dies als ein Opfer vou Seiten des Großherzogs, zu welhem er sih entschlossen, um einer Jutervention vorzubeugen, da der Herzog von Lucca nur mit fremden Truppen näch seinen Staaten habe zurückehren wollen. Da- für bringt man ihm nun heute Abend den öffentlihen Dank des Vol- fes dar, wozu mittelst gedruckter Zettel an allen Straßenecken einge=- laden wird. Gewiß werden sich wieder 20 30,000 Menschen ein- finden. „Nur Eine Fahne soll erscheinen“, so lautet die Einladung, „mit dem Motto: Independenza dei popoli Italiani.“ Sonst geht Alles ruhig bier; seit aht Tagen bezieht die Bürger - Garde eine zweite Hauptwache, in demselbeu Palast, wo die der Linie ist, d. h. im Palazzo Vecchio im alten Lokale der Douane; es sind 36 Mann ohne Uniform,

-— Auch das Journal des Débats bestätigt in seinem Blatt vom 12. Oktober die obigen Nachrichten aus Florenz. „Der Herzog von Licca““, sagt es, „der einstweilen bereits, wie man ch erinnern wird, sein Herzogthum verlassen hatte, hat nun entschieden darauf Verzicht geleistet, Er hat zu Gunsten des Großherzogs von Tos- cana abgedankt, Der Präsident des Regentschafts-Raths, Marquis Mazzarola, hat selbst dieses Ereigniß öffentlich verkündet, welches zu Lucca dur ein Tedeum gefeiert wurde. Der Graf Le Gherar= desca , Ober - Haushofmeister des Großherzogs von Toscana, sollte sih am 10, Oktober nah Lucca begeben, um im Namen seines Sou- verains das Herzogthum in Besiß zu nehmen. Einige Truppen soll- ten ihn begleiten, um der Ceremonie mehr Glanz zu geben, "

Neapel, 8. Okt. (Journ. d, Déb.) Die Zahl der kricgs= gerichtlichen Urtheilssprüche ist. sehr übertrieben worden. Jm Ganzen wurden 7 Judividuen erschossen, einer zu Reggio , fünf zu Gerace und einer zu Messina. Alle waren mit den Wasen in der Hand er= griffen worden. Die meisten gehörten zur Klasse der kleinen Guts=- besißer oder der Subaltern-Beamten. Zwei Andere wurden zu Ket- teustrafe verurtheilt. Man darf hoffen, daß die Verurtheilungeu sich darauf beschränken werden. Es war sogar von einer allgemeinen Amnestie die Rede. General Landi hatte unterm 30, September drei Manifeste erlassen. Das erste befiehlt die allgemeine Entwasf- nung der Bevölkerung anz das zweite erklärt 10 Jndividuen als au- ßer dem Gesebe, und diese kleine Zahl zeigt wohl, von wie geringer Bedeutung der Aufstaud ist. Das dritte verspricht allen Schuldigen, die sich stellen, die Suspension des Vollzugs ihres Urtheils, aber man muß gestehen, daß dieses Versprechen, ohne weitere Bürgschaft, sehr wenig zur Unterwerfung aufmuntern kann. }

S panien.

Madrid, 10. Okt. Heute war zahlreiher Empfang und Handkuß bei Hofe. Man behauptete, der König werde dabei zuge- gen sein, Er is jedoh nicht erschienen, Das Gerücht geht, er werde heute Abend dem Hofball beiwohnen.

Gestern hieß es, die Generale Narvaez und Cordova seien nicht recht einig, und Leßterer habe dem Conseils - Präsidenten seine De- mission eingeschickt; daher gestern das Gerücht, Narvaez werde seiu Portefeuille wahrscheinlich gegen das des Krieges vertauschen.

General Serrano soll diesen Abeud auf seinen neuen Posten nah Granada abgereist sein, Derselbe muß von den progressistischen Blät- tern die bittersten Angrisfe erfahren.

Wie man sagt, wird das den Kammern zuleßt vorgelegte Budget einer genauen Revision unterworfen, um den Cortes in ihrer ersten Sitzung vorgelegt werden zu können.

Die heutige Gaceta enthält ein Königlihes Dekret, welches den General - Ücutenant Jsidro Alaix, „für seine wichtigen Dienst= leistungen“, kostenfrei zum fastilianishen Granden mit dem Titel „Graf von Vergara, Visconde de Villarobledo““ ernannt,

Es heißt, General Chacon werde zum Militair=Gouverneur von Madrid ernaunt werden,

Kölu, 20. Okt, (Tel. Dep.) Königin Marie Christine von Spanien is in Madrid. Der König und die Königin von Spanien haben sich versöhnt, :

Gerichts- Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Berlín, 19. Oft, Die heutige Sißung beginnt mit der Ver- nehmung des Angeklagten Audreas Stephan Pomieczynski. Derselbe“

ist 31 Jahre alt und war zuleßt Pfarrer in Subkan, Bereits im September 1845 erfuhr erx von dem Pfarrer Tulodzieski, daß Ver- bindungen in Polen stattfänden, und der Pfarrer Lobodzki erzählte ihm zu verschiedenenmalen von Trojanowski und dem bevorstehenden Ausbruch einer Revolution. Am 21. Februar 1846 fuhr er, auf die Einladung Lobodzki’s, mit seinem Vikar Kandyba nah Klonowken, wo er bei Lobodzki die Mitangeklagten von Puttkammer und Cey- nowa traf. Diese theilten ihm mit, daß an demselben Abeud die Deutschen, welche sih gerade auf den Fastnachtsbällen: befänden, um- gebracht werden sollten, und bemerkten ihm außerdem, er selbst werde am folgenden Tage einen Brief erhalten, in Folge dessen êr si [e fort nah Pelplin O und den Bischof bewachen müsse , Grist- vou diesem keine der Bewegung shädlichen nweisungen an die E lihkeit und an das Volk erlassen würden. Nach ge ungener Mitglie tion werde in den poluishen Laudeu eine Negierumg iee Regie- dern unter einem Präsidenten eingeführt werden: 201 “cflárte nun rung in Krakau ihren Siß nehmen. Po bin haben wolle und zwar, daß er mit der pes Sache nichts e Beh Per bon dent f è fuhr mit A ns de “s p ters le Bei seiner Bernet ofenbarten Vorhaben keine L e. is au baben da e der Angeklagte zu, von Tulodziesfi erfahren zu haben,