1847 / 294 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

itel indwei x Landsturm is organisirt. Das hof E emeinbweis r Lazarethe werden eingerile. be Siubiveho Mu erunget nd überall in pee t ras f etl L 1di aben ihre l É Jn i selbst die Radisa ei Häufchen selbst dem Landeshaupt- e 7s h uh ein verdientes, denn dic Thä=-

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ber a : tigkeit und e go bes Herrn Letter sind ausgezeichnet. ei

nordnungen des L

i ( ebenheit der nächsten Zukunft entgegen.

Kurz, wir g S s Bund und Recht ihm gewährleisten, Zug R erung dieser Rechte wird auch abweichende An= eine Berweig Zug und mit ihm alle Zügler werden danu-

S chre Pilicht fennen und für ihre höchsten Güter unbedingt mit den übrigen Schuzverbündeten einstehen.

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renz, 12. Okt, (A. Z.) Der Marchese Rinuccini ist dEve bor nah Lucca abgegangen, um im Namen des Groß- erzogs förmlichen Besiß vom Lande zu nehmen und den Schwur der Treue von den verschiedenen Staats-Behörden zu empfangen. Eine Truppen-Besaßung is ebenfalls dahin abgesandt worden, dage=- gen wird lucchesisches tilitair hier erwartet, l L, Der Jubel ist über dieses Ereigniß besonders bei der jebigen Sahlage ungemein groß. Gestern fand in Folge dessen, um dem Großherzog Glück zu wünschen, ein feierlicher Fackelzug statt, welcher vom Domplaß, unterweges die Statue Francesco Ferruccio’s unter der Loge der Uffizi begrüßend, nah dem Palast Pitti sich bewegte. Vor demselben brannten als Anspielung auf die italienischen Farben rün, roth und weiße Flammen. Der Großherzog, welcher kurz vor= er vom Laud hereingekommen war, erschien mit seiner Familie auf dem Balcon. Der;Plah, mit einer ungeheuren Menschenmenge, über welher eine große Anzahl Fahnen wehte, angepüllt, gewährte in diesem Moment bei der verschiedenen Beleuchtung einen herrlichen Anblick. Die Evvivas wollten kein Ende nehmen, und der Jubel erscholl noch lange dur die Straßen der Stadt, ohne daß irgendwo Störungen vorfielen.

(N. K.) Die auf die Abtretung des Herzogthums Lucca be- züglichen Aktenstücke sind vier an der Zahl: die Abdankungs-Urkunden des Herzogs und des Erbprinzen, ein Erlaß des Ersteren an seine Unterthanen, sämmtlich aus Modena vom 5. Oktober datirt, und das Besizergreifungs-Patent des Großherzogs von Toscana. Ju der An- sprache an die Luccheser sagt der Herzog: da ihn fortwährend der Wunsch beseelt habe, sein Volk glücklich zu mache, und da er die Schwierigkeit, dies auszuführen, nach den leßten Ereignissen einge- sehen, so habe er seiner Liebe zu seinen Unterthanen Gewalt ange- than und abzudanken beschlossen. Jundem er nun von ihnen Ab- schied nimmt, ermahnt er sie, ihre eigene Wohlfahrt nicht zu zer- stören, und fordert sie zur Treue gegen ihren neuen Fürsten, gegen die Gesche und Behörden und zum Festhaiten an der Religion auf. „Jumitten Unseres Schmerzes“, \chließt er, „tröstet Uns der Ge- danke, daß Wir euch der Obhut einsichtsvoller und sorgsamer Fürsten überlassen, die euch mit Gewissenhastigkeit und Weisheit regieren werden. Stark durch Unser Bewußtsein, Unsere Pflicht erfüllt zu haben, bleibt Uns nur noch übrig, euch zu versichern, daß das An= denken an die 30 Jahre, in welchen Unsere Familie sich eine lucche- sische nannte, niemals aus Unserem Gedächtniß -vershwinden wird, daß Unser Gebet zu dem Geber alles Guten euch stets begleiten, und daß Wir, obgleih von euch geschieden, stets die lebhafteste Theilnahme für ein Land bewahren werden, das Uns theuer war.“

Der Großherzog von Toscana sagt in seinem Besißergreisungs-

atent: „Luccheser, Jhr tretet nicht in eine neue, sondern Jhr ver-

Att und vermehrt eine alte Familie, welche endlich" die Freude ge- nießt, ihre Mitglieder unter den nämlichen Gesebßen vereinigt und an

den nämlihen Wohlthaten Theil nehmen zu sehen, Die Natur hat

e zu Brüdern in demselben Lande geschaffen; das Geseß macht sie jeßt zu Bürgern Eines Vaterlandes... Luccheser! Eine neue Aera beginnt für Toscana, und Euer Ruhm wird es sein, sie anzu- nehmen, indem Jhr Euch brüderlih mit den übrigen guten und treuen Toscanern um Euren Fürsten und Vater schaart““ 2c. Mit dieser Bekanntmachung hat der Großherzog cine Amnestie für alle Luccheser, die sich wegen geringerer Vergehen gegen den Staat oder Privat= personen in N befinden oder verurtheilt sind, verbunden. Gleichzeitig mit diesen Aktenstücken veröffentlicht die Gazz. di Fir. eine balboffizielle Erklärung des Jnhalts, es sei niht wahr, was in öffentlihen Blättern berichtet worden, daß nämlih die toscanische Regierung sih veranlaßt gesehen habe, ‘gegen die Jntervention frem- der Truppen in Lucca zu protestiren.

Nom, 9. Okt. Das Diario di Roma meldet: „Nachdem der berühmte Kanzelredner Msgr. Foscolo auf das von ihm neunzehn Jahre lang bekleidete Patriarhat von Jerusalem freiwillig verzichtet hat, geruhten Se. päpstl. Heiligkeit mittelst Breve vom Aten d. M. ihm das erledigte Patriarhat von Alexandrien zu verleihen.“

So eben erscheint die Allocution im Drucke, welche Se. Heilig- i in dem am ten d, stattgefundenen Konsistorium gehaltenz sie autet :

„Ehrwürdige Brüder! Jedem unter Euch ist es wohl bekannt, welche herrliche Zeugnisse und Denkmale unserer heiligen Religion die Stadt Je- B und ganz Palästina überall so bewundernswerth zieren, wo sich dem S u und. dem Gefühle des Menschen alle Heilssakramente darstellen. Hat f N dort der eingeborene Sohn Gottes, unser Herr Jesus Christus, we- f Le aaßerordentlichen Liebe zu uns die Majestät seiner Gottheit ver- scengesialt neGtsgestali angenommen und es nicht vershmäht, in Men-

Fengel L R der unberührten Jungfrau aus davidischem Geschlechte

ge - fieben n, dort zu leben und große Wunder zu thun, indem er 1: then Blinben S den Kranken Genesung, den Jrrenden- Wahr-

L Q Befreiung, L iht und den Todten das Leben brachte, Dort 3 g_ des gesammten Menschengeschlechtes von dem Joche

O L IIAN. das Teufels das bitterste Leiden und den qual- Liai Siege, (her den Tod bel N nach dreien Tagen, mit der Beute von

aden, i H 7 erstandenz dort ist er während Ami A seine göttlihe Macht wieder auf-

sprechend ‘vom Reiche Goes, hal Je s die gnng edenen gekräftigt und ihnen geheißen, zu gehen in alle M und baa E e allen Kreaturen zu predigen- und zu lehren, Alles L ug as Evangelium aufgetragen; dort hat er große Geheimnisse enthülli A bie was R mente gestiftet und ist vor den Augen der heiligen Saar t „großen Sakfra- Himme gefayren, um zur Rechten Gottes des Vaters zu ENtO gen er zur Erleuchtung und Stärkung seiner Apostel, zur Verjüne E L ort hat und zur Vertreibung der alten Finsterniß den heiligen Geis "g t Welt gesandt und befohlen, daß die Apostel von Jerusalem, der Stadt d röster, fündigung des Evangeliums, “ihr Werk begönnen, bevor sie sich ers M in alle Welt, Deshalb haben denn auch mit vollem Rechte die Batten Völker: die heiligen Stätten- jener Gegend stets mit aller Anhänglichteit Frömmigkeit und Verehrung betrachtet, Als aber durch traurige Schi dal ene Gegenden der. Herrschaft christlicher Kaiser entrissen worden waren da aben die römischen Päpste, unsere Vorgänger, und die katholischen Fürsten dem lebendigen- Wunsche, den dringenden Bedürfnissen der Gläubigen zu begegnen und sie vou der höchst ungerehten und- grausamen Knechtschast zu befreien, unter deren Drucke sie standen, zu verschiedenen Zeiten nichts unversucht gelassen, um jene Orte der Gewalt der Ungläubigen zu entreißen, Seitdem hat die jerusalemische Kirche, der von unserem Vorgänger Znno- cenz- 111, auf dem vierten Es Konzil die patriarchalische Würde uerkannt worden, und die stets in hohen Ehren stand, die besondere Sorg- sal und Aufmerksamkeit der römischen Päpste auf si i

aben sogar damals, als eben jene heilige Stätte nochmals von den Un-

gezogen. Ja, sie -

2030

läubigen beseyt war, und selbst da, als kaum noch eine Hoffnung zu ihrer iedereroberung vorhanden war, lateinisch -jerusalemische Patriarchen zu ernennen und entgososen Feinesweges unterlassen, obwohl sie dieselben von der Verpflichtung entbinden mußten, dort ihren Siy zu nehmen, so lange jene Gegenden in der Hand der Ungläubigen waren, und obwohl sie für das B jener Gläubigen auf andere eise nah Kräften sorgen mußten. Jn unserer tiefen Sorge um jenen Theil der göttlichen Heerde und in unserer hohen Verehrung gegen jene Orte haben wir hon vom Anfange unseres Ponti- fikats an nichts eifriger erstrebt, als daß der jerusalemische Patriarch des latei- nischen Ritus wiederum an seinem Sige residiren könne. Da wir nun mit Gottes Hülfe alle Schwierigkeiten unseren innigsten Wünschen gemäß völlig be- seitigt erblicken und gegenwärtig nichts mehr im Wege steht, daß der Pa- triarh der Pflege seiner Kirche an Ort und Stelle obliege, so haben wir geglaubt, zur Ehre Gottes und zum Heile jener Gläubigen die Sache un- verzüglih zu einem befriedigenden Ende führen zu müssen, Deshalb haben wir eine Angelegenheit von solcher Wichtigkeit nah der weisen Ansicht un- serer Congregation de propaganda fide erledigen und am 23. Juli d. J. unter dem Siegel des Fischerringes ein apostolisches Schreiben ergehen lassen, in dem wir die ganze Sache entwickelten. Und da nun der ehrwür- dige Bruder Paul August Foscolo seine Würde als lateinischer Patriarch von Jerusalem niedergelegt und wir seine Entsagung angenommen, gutge- heißen und den ehrwürdigen Bruder von dem Bande gelöst haben, das ihn mit der jerusalemischen Gemeinde verband, o haben wir zur Wahl eines neuen Patriarchen schreiten müssen. Wir haben also nah dem Gutachten der gedachten Congregation beschlossen, zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu ernennen den geliebten Sohn Joseph Va- lerga, der bekannt is durch ausgezeichnete Sittenreinheit, Fröm- migfkeit, Gelehrsamkeit, Klugheit und Geschäftskenntniß; der dem Stuhle Petri durchaus zugethan is, und der in Syrien, Mesopo- tamien und Persien in ausgezeichneter Weise als Missionar gereist und den schwierigen ihm übertragenen Angelegenheiten der katholischen Religion mit Eifer und Kenntniß genügt hat, Deshalb hoffen wir, daß er diese herr- lichen Gaben, mit denen er ausgerüstet ist, mit Gottes Hülfe auf den Pa- triarchenstuhl übertrage und sie vorzugsweise zur Ausbreitung der katholi- chen Religion und zum Heile der iht anvertrauten Schaar mit noch grö- ßerem Eifer anzuwenden strebe. Das ist es, chrwürdige Brüder, was wir Euch mitzutheilen gedachten, indeß wir fest vertrauen, daß Jhr zu Gott dem Allmächtigen mit uns vereint Eure unablässigen und feurigen Gebete und Danksagungen richten werdet, damit er, gnätig auf unser gemeinsames Flehen blickend, durch seine göttliche Gnade es bewirke, daß der katholische Glaube in den Gegenden, wo jeder christlihe Einwohner zur Erkennung der Wahrheit des Evangeliums nicht allein durch den Ausspruch der Schrift, sondern auch durch das Zeugniß der Orte selbst angeleitet wird, von Tag zu Tag wachse- und fröhlich blühe und sich fräftige. Und hier erklären wir offen und deutlich, daß- sowohl in dieser Angelegenheit, als in jeder anderen, alle unsere Sorge, all unser Dichten und Trachten von jeder Rücksicht auf menschliche Politik gänzlich entfernt is und nur dahin zielt, daß die heilige Religión und Lehre Christi auf dem ganzen Erd- freise sh bei allen Völkern immer mehr und mehr verbreite. Denn so sehr wir auch wünschen, daß die Fürsten, denen der Herr Macht verliehen, ihr Ohr von trügerischen und verderblichen Rathschlägen abwenden und, indem sie den Vorschriften des Rechtes folgen, nah dem Willen Gottes wandeln und die Rechte und die Freiheit seiner heiligen Kirche beschüßen daß diese niht müde werden, für das Glück und das Wohl ihrer Völker zu sorgen, \o beflagen wir es doch tief, daß an verschiedenen Orten Männer aus dem Volke aufstehen, die unseren Namen leichtsinnig mißbrauchen und mit s{mäh- licher Beleidigung gegen unsere Person und hohe Würde die schuldige Unterthanenpfliht weigern und Verwirrung und ruchlose Aufregung gegen dieselben zu erregen wagen. Das liegt Unseren Absichten so fern, daß wir in unserem Umlaufsschreiben an alle ehrwürdigen Brüder Bischöfe vom 9, November vorigen Jahres nicht unterlassen haben, den {huldigen Gehorsam gegen die Fürsten und Mächte einzuschärfen , da man ihn nach der christli- chen Lehre nie ungestraft verleugnen darf, mit der Ausnahme freilich , daß Des werden sollte, was den Geseyen Gottes und der Kirche zu- iderläuft.““

S panien.

Madrid, 413. Okt. Dle Königin hat endlich gestern darein gewilligt, daß der König Don Francisco de Asis in den Palast nach Madrid zurückehre; als General Narvaez die Ermächtigung hierzu von Jsabella erhalten hatte, versammelte er eiligst den Minister-Rath und theilte demselben den Willèn der Königin mit. Der General hat sodann heute- früh in Person dem König die erfreulihhe Nachricht nach dem Pardo überbracht, und ist heute Nachmittag in Begleitung des päpstlichen Nuntius, Monsignore Brunelli, abermals dahin zurück- gekehrt, um den König nach der Hauptstadt abzuholen. Zwischen 4 und 5 Uhr heute Nachmittag erwartet man die Rückkunft beider Her- ren und des Königs. Die Truppen stehen unter den Waffen und bilden vom Palast bis zur Barrière San Vincente Spalier. Der General - Capitain von Madrid, der Militair - Gougyerneur und der Gefe politico der Hauptstadt werden den König an genannter Bar- rière empfangen und nah dem Palast geleiten. Alle Minister wer- den heute einem Diner anwohnen, weiches der Herzog von Glücks= berg giebt.

Handels - und Börsen - achrichten. Berlin, den 22. Oktober 1847.

Inlündische Fonds: Pfandhbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. Zf.| Brief. | Geld, | Gem. St. Schuld-Sch. B 925 92 Kur-u.Nm.Pfdbr. 3; 947 Seeh. Präm. Sch. |—| 895 Schlesische do. 37 —- K.u.Nm, Schuldv. 37 887 do. Lt. B. gar. do. 35 i Berl. Stadt-Obl. |35| 915 | Pr. Bk-Anth.-Sch |— |1053 Weestpr. Pfandbr. 37 _— 907 f E

Grossh.Posen do, 1015 | Friedrichsd’or. —| 132 13%,

do. * do. 92 9iZz And. Goldm.àDth. |—- 117

Ostpr. Pfandbr. |: 95% i Disconto. Î 4z Pomm. do. 94 —ck

Ausländische Fonds.

Is _—— Poln. neue Pfdbr. | 4 do. Part. 500 FI,|/ | 927 |do. do. 300 FI. 92% 92 Hamb Feuer-Cas. 109% 109% do.Staats-Pr. Anl 83% | 82% Holl. 25 % Int. L Kurh.Pr.0. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI.

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Russ. Hamb. Cert. do.beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4.A. do. v. Rthschb.Lst. do. Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A. Po.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C.

165 _— 947

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 70-75 Rthlr. Roggen loco neuer 46—48 Rihlr. - pr. Okt. 455 Rthlr. - pr. April/Mai k. J. 475 Rihlr. Haser 48 /52pfd. 26—28 RthIr.

- A8psd. pr. Frühjahr 29 Rthlr. Bf. n. Ler. Gersle 42—44 Rthlr. Rapps 76 Rihlr. Rübsen 75 Rihlr. Rüböl loco 113—% Rthle.

- Okt. 112 Rihlr. - Okt, SDez. 4112 Rihlr.

- Tan.fVebr. 11 ¿—2 Rihlr. Spiritus loco 28%—29 Rihlr. bez.

La Okt. 28% Rihlr.

« Frühjahr 263 Rihlr, bez,

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O.Sch]I.Lt.A

Eisenbahn - Actien.

Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh.A.

do. Prior. Berl, Hamb.

do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl]. Freib.

do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.

do. Prior. Gloggunitz. Hmb. Bergd.

Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd.Leipz.

do. Prior. N. Sch]. Mk.

do. Prior.

O. Schl. L.B. Pts. Mgdb. do. Pr. B. do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do.v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. Whb.(C.O.) do. Prior. Zarsk Selo.

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Quit.Bog. 110% bez. a 4%

Aacb.Mastr. |- 805 B. 1145 6. Berg. Merk. |SL B. 803 be. Berl. Anh. B. |45| 1067 B, Bexb. Ludw. ——

SDS S Eing.

88 B. 873 G. 93 bz.

1017 6.

100 bz.

106 B. Starg. Pos. (Schluss der Börse 3 Uhr.) Heute war nur in Köln - Mindener Actien Umsatz; im Laufe der Börse wurden dieselben bis 96% bezahlt, blieben jedoch am Schluss à 96% Brief. Die übrigen Actien erfuhren keine Veränderung.

London, 18. Okt. (Tel. Dep.) Juländischer Weizen ist um 3 Sh, und ausländischer um 2 Sh. gefallen. 2

Amsterdam, 20. Okt. (Tel. Dep.) 128pfd, bunter poluischer Wei- zen 390 Fl,, 117psd. petersburger Roggen 200 l,

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 19, Okt, Niederl. wirkl. Sch. 532-, 4% Hope 86%,

Frankfurt a. M., 20. okt. 5% Met. 104. Bank-Act. 1939 6, Stiegl. 86. Integr. 54. Poln. 300 Fl. L. 965. do. 500 Fl. 795. Span, 5% —- 3% do. 243. 247. Bexb. 89.4. 89. Tauuns Actien 3475. 347

Hamburg, 29, Okt. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 104% Br, Hamb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. 81 Br. Hamb. Berl. 99%. 995. Alt. Kiel 108%. 108. Glückst. Elmsb. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenh. Rothscb 62. 615. Meckl. 585. 58. j A

Leip zig, 2l, Okt. Leipz. Dresdn. Act. 1167. 116. Sächs. Bayer. 88%. 887. Süchs. Schles. 1005. 100. Chem. Ries. 59 Br. Löb, Zitt. 50 Br. Mgd. Leipz, —, Berl. Anb. Lt. A. 1165 G. Lit. B. 1063. 1067. Dess. Bank-Act. 100 Br

Wien; 20. okt. 6% Met. 1047. 4% do. 93, 3% do. 66. Bank Actien 1612. Anl. de 1834 1564. de 1839 121%. Glogan. 111%. Nordb. 154,

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 21. Okt.) Amsterdam, 20, Okt. Int. 534. London, 18. okt. Cons. T95 baar. 80L Rechbn. (Teleg. Depesche aus Köln, vom 22. Okt.) N Paris; 19. Okt. 3% Rente 75. 35. 5% Rente 114. 80. Nordb, 5225,

Meteorologische Beobachtungen.

1847. Morgens 21. Okt. 6 Ubr.

Luftdruck... - 336,79" Par. 336,27" Par. 336,11" Par. Quellwärme T6 R, -+- 7,4° R. |+ 15,2° R. | F 8,1° R. |Flusswärme 01° R, + 10 R + 8,9° R. E 7,69 R, |Bodenwärme 9,0 R. 95 pCt. 63 pCt. 72 pCt. Ausdünstung0,004"'Rh. balbbeiter, |Niederschlas0,01 1'“Rh.

Brieg-Neiss. “S do. Thür. V. |2 _-- Magd. Witt. |[30| 80 bz. Mecklenb. §059 B. Nrdb. F. W. |70| 685 bz. u. G. Rh. St. Fr. —— 817 G6.

do. Prior. do. I1II. Ser. Nedb. K. Fd.

Nt N

do. Prior.

5% Span. I 37-

Abends 10 Ubr.

Nachmittags Nach einmaliger

2 Ubr. Beobachtung.

Lusiwärme ..«- Thaupunkt ...- Dunstsättigung- Wetter trüb, trüb, Wind... :- SW. SW, | SW. Wärmewechsel+ 15,4°

Wolkenzug » « - SW. l 4 Os Tagesmittel: 336,39" Par... + 10,2° R. .+7,s® R. 77 pci. SW.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 23. Oft. Jm Schauspielhause. 181se Aboune= ments - Vorstellung: Die deutschen Kleinstädter. Hierauf : Der Kur- märker und die Picarde, 1815.

Sonntag, 24. Oft, Jm Opernhause. Vorstellung: Fröhlich. Hierauf : Der geprellte Alkade. ube

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen Lia

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rihlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 4 Rthlr, 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei ten Ranges 1 Rthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.z im Amphitheater 10 Sgr. ; in den Fremden-Logen 2 Rthlr. j

Jm Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Die blaue Schleise, Lustspiel in 5 Abtheil, von Mansen.

Montag, 25. Okt. Jm Schauspielhause. 182 ste Abonne- ments-Vorstellung: Ein Billet, Original-Schauspiel in 5 Abth., von

Ch. Birch-Pfeiffer.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 23, Oft. (Ftalienische Opern-Vorstellung.) Maria di Rohan. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. st. w. i E

Wegen Unpäßlichkeit der Sgra. Fodor kann die angekündigt ge- wesene Oper: Yon Giovanni, heute nicht gegeben werden. Vie dazu ‘bereits gelösten, mit „Sonnabend“ bezeihneten Billets bleiben zum Montag, den 2s5sten, gültig. j i

Zur heutigen Oper werden mit , Montag ‘‘ bezeichnete Billets ausgegeben. : L

Sonntag, 24. Okt, Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). Nach dem Fran- zösischen des Felix Pyat, von Héinrich Smidt. Die Musik zur Ver- änderung der Tableaux und zu den Aktsh!üssen von W., Cläpius. Der Schlußgesang (,„Bacchanal““) des dritten Tableau, gedichtet von Ka- lisch, fomponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Montag, 25. Okt. (Italienische Opern - Vorstellung.) Pon Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original-Recitativen.) (Sgra. Dugliotti: Zerline.)

Preise der Pläte : Ein Plah in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. st. w. ,

Zu dieser Vorstellung sind die mit „„ Souuabend ‘“’ bezeichneten. Billets gültig. a 44 : Verantwortlicher Redacteur Dr. J- W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in dexr Deder schen Geheimen Ober-Hofbuchdruerei. Beilage

123ste Abonnements- Anfang halb

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

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Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Fürstenthum Lippe, Katholische Kirche

in Lemgo.

Rußland und Polen. St, Petersburg, Die Cholera. Vermischtes.

Frankreich. Paris. Die Durchstehung der Landenge von Suez. Vorschläge zu einer Modification des Vertrags gegen den Sklavenhandel, Verlängerung des Ausfuhr-Verbots verschiedener Lebensmittel. Be- dingungen für Konsulats - Aspiranten, Neue französische Konsuln in persischen Häfen. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Zerwürf- nisse der constitutionellen Opposition mit den Nadifalen; Aufhebung eines geheimen Spielhauses.) l L

Großbritanien und Frland. London. Jrländische Zustände. Die Times über Jtalien, Vermischtes. |

Belgien. Brüssel, Aerndte-Ertrag. Indirekte Staats-Einnahmen. Spezial - Bürsau für Flandern. Kommerzielles Kommissorium nach Spanien. Verhaftung von Gemeinde-Räthen. Vermischtes.

Schweiz. Fürstenthum Neuenburg. Auseinandersezung der durch den Waffen - Transport aus Frankreich veranlaßten Vorgänge, Die Sonderbunds-Frage, Radikalen-Umiriebe,

Spanien, Schreiben aus Madrid, (Die Stellung des General Ser- rano zu Moderirten und Progessisten, Geburtsfest der Königin, Die Aussöhnung des Königlichen Ehepaars, Ursache des Rüccktritts Serrano?s.)

Griechenland. Athen. Ansuchen der Pforte an die griechische Regie- rung, Zwangsmaßregeln der türkischen Negierung gegen Griechenland,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Deutsche Bundesstaaten.

Fürstenthum Lippe. (D. A. Z.) In Lemgo ist am 413. Oktober eine neu erbaute katholische Kirche eingeweiht worden. Die Weihe geschah in feierliher Weise; der Bischof von Paderborn, umgeben von mehreren Gliedern der höheren Geistlichkeit und vielen fatholishen Geistlichen, die sich aus der Nachbarschaft, Minden, Her- ford, Hameln 2c., eingefunden hatten, fungirte in grceßem Ornate, Uebrigens verfloß das Fest in \{hönster Harmonie der verschiedenen Konfessionen; von protestantischer Seite war man sogar sehr bercit- willig gewesen, zur Verherrlichung desselben beizutragen. So waren z. B, zwei Mitglieder unseres Konsistoriums zugegen, so wie mehrere protestantische Geistlihe des Landes, und die Liedertafeln zu Detmold und Lemgo hatten ihre besten Sänger hergegeben. Ueberhaupt hat sich bei der ganzen Angelegenheit des Kirchenbaues die beste Einigkeit unserer Protestanten mit den Katholiken bewährt, denn aus dem Lande, das sons ganz reformirt ist und nur noch eine sehr kleine katholische Dorfgemeinde zu Falkenhagen hat, sind über 1200 Rthlr, zur Kol- lefte eingegangen, aus Detmold allein 500 Rthlr.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 14. Okt. Nach den neuesten über die Cholera hier eingegangenen Nachrichten hatte die Epide- mie in Woronesch bedeutend nachgelassen und chien dort ganz aufhören zu wollen. Auh in Saratof} hat \sich nach dem 14, September die Zahl der Erk rankungen nah und nah ver= mindert, und am 24, September kam gar keine Erkrankung mehr vor. Nach den Beobachtungen der dortigen Aerzte sind in Saratof} vor- zugsweise solhe von der Cholera heimgesucht worden , die beim Er- scheinen der Seuche die Stadt verlassen hatten und, als die Erkran- fungsfälle seltener wurden , wieder dahin zurückgekehrt waren , oder solche, die, während das Uebel die größte Heftigkeit entwickelte, sich einer strengen Diät unterwarfen und sodann, als die Krankheit wieder milder auftrat, zu ihrer gewohnten Nahrungsweise zurückkehrten. Jn den Kreisen Zarizgn, Kamyschin, Zarew und Nowousen ließ_um den 24, September die Epidemie nah und hörte in mehreren Ort- schaften gänzlich aufz dagegen nahm sie in den Kreisen von Petroff und Balaschew an Stärke zu und zeigte sich neu im kusnezfschen Kreise. Jn den übrigen Kreisen des Gouvernements Saratoff dauert sie fort, doch ohne besondere Heftigkeit. Eben so in mehreren Krei= sen des Gouvernements Woronesh. Jn Astrachan famen bis zum 25. September noch neue Erkrankungen vorz in den Kreisen dieses Gouvernements hat die Krankheit meistentheils aufgehört. In der Stadt Stawropol, wie im gleihnamigen Gouvernement, hat die Epidemie überall aufgehört. Jn der Stadt Taganrog, so wie in der gleichna- migen Stadthauptmannschaft, ist sie im Verschwinden. Jn Kertsch dauert sie noch fort, Ju den östlichen Kreisen des Gouvernements Jekatherinoslaw trat die Krankheit bis zum 13. September nur milde auf. Ju der Stadt Rostoff und einigen anderen Ortschaften werden die Erkrankungen seltener, und in Aso} kommen gar keine mehr vor. Im Gouvernement Pensa hat sich nach den Nahrichten vom 29, September die Cholera gezeigt und in den Kreisen Pensa, Nischnij- Lomoff, Jusar, Sarans?, Mokschansk, Gorodischtshe und Ts\chembar bereits weiter um sich gegriffen, jedoch in milderem Grade. Jm Gouvernement Tamboff tritt die Epidemie auch nur in milder Form auf. Nach den neuesten Nachrichten ist die Krankheit noch ausge- brochen: 1) Jm Gouvernement Tscheruigoff in Starodub und Now- gorod-Sewersk. 2) Jn der Stadt Kasan am 17, September. Db- wohl die dortigen Aerzte die vorgekommenen Krankheitsfälle noch nicht als die epidemishe Cholera anerkennen wollen, zweifelt man doch nicht, daß lehtere wirklih dort ausgebrochen ist. Bis zum 28. Sep- tember wurden 40 Personen, meistens aus den unteren Volksklassen, davon befallen, von denen 20 starben. 3) In der Stadt Samara im Gouvernement Simbirsk am 20, September, wo bis zum 29, September 97 erkrankten und 36 gestorben waren. Am 2ästen ka- men auch in der Stadt Simbirsk Erkrankungen vor und an demsel- ben Tage in der Kreisstadt Sysran. 4) Jm lukojanoffschen Kreise des Gouvernements Nischnij-Nowgorod. 5) Jn Riaschsk im Gou- vernement Riasan am 27, September, wo bis zum 30sten von 5 Er= frankten 3 gestorben waren. 6) Jm Kreise Jefremoff des Gouver- nements Tula und am 29sten in Tula, wo 5 Gemeine der Garnison erfranften, von denen einer starb. Noch geht aus den eingegangenen offiziellen Nachrichten hervor, daß die Cholera in Persien aufs neue sih zeigt, in Choa und Tabris ausgebrochen ist und von da si in die türkischen Besißungen in Asien verbreitet, Ende August war sie ín Trapezunt.

Auf Befehl des Finanz - Ministers macht das Departement des auswärtigen Handels den Zoll - Behörden bekannt, daß von den im Tarif benannten „Säcken von grober Leinwand ““, deren Einfuhrzoll 3 Silber -Rubel pro 100 Stü beträgt, nur solche grobe leinene Säcke über die Gränze gelassen werden sollen, die niht mehr als 4 Arschin_in der Länge und eben so viel in der Breite (im Umfang) haben. Sätcke, welche diese Dimensionen überschreiten, sollen gar nicht über die Gränze gelassen, sondern den Eignern erlaubt werden, sie ett egt ae i

Jm vorigen Monat ereignete sich in der Gegend von Witebsk ein großes Unglück. Der Adels - Marschall Herr Von Ciehanowedcki, ein viel Fu gebildeter Mann, der ohne Unfall beinahe ganz Europa und au Aegypten bereist hatte, befand \ich mit einigen seiner Leute auf der Jagd. Der Zufall wollte es, daß er eine braune Mühe trug, die einer der mitgenommenen Jäger in dem Gebüsch si be-

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j 2 sah. Er hielt den sich bewegenden Gegenstand für das Wild, au

welches die Jagd abgesehen war, und feuerte ohne Zögern sein \charf geladenes Gewehr darauf ab. Wie erschrak er aber, als er beim Ñähertreten statt des vermeinten Wildes seinen geliebten Herrn, von der mörderishen Kugel am Kopf getroffen, in seinem Blute \himmen sah. Zum Glück für den unvorsichtigen Schüßen lebte der \{chwer Verwundete noch einige Tage. Einen Augenblick des zurück- fehrenden Bewußtseins benußte der brave Mann dazu, die Unschuld seines Mörders zu bezeugen.

Frankrei.

Paris, 17. Oft. Die Ankunft einer Abtheilung französischer Ingenieure zu Alexandrien, welche die lebten Studien für den projek= tirten Kanal durch die Landenge von Suez zu machen habem, giebt dem Journal desDébats Anlaß, sich ausführlicher über den Stand dieses Projektes zu verbreiten.

„Es handelt sich“, heißt es in dieser Darstellung, „blos um die Durch- stehung einer Strecke von 30 Stunden des günstigsten Terrains und um die Errichtung zweier Häfen, welches Alles Siam höchstens eine Aus- gabe von 30 bis 40 Millionen erfordert. Daß bei so günstigen Umstän- den das Projekt nicht hon längst zur Ausführung gebracht ist, liegt in den unermeßlichen Folgen, welche dieselbe- für die politishe und kommerzielle Lage aller Mächte haben wird, und in der Scheelsucht, mit welcher keine der Mächte den anderen die ihnen erwachsenden Vortheile gönnt, Daher denn auch jedesmal, wenn es sich darum handelte, die Frage aus der Theorie, worüber alle Kabinette sich stets einig zeigien, in die Praxis überzuführen, die größte Uneinigkeit über die Art der Ausführung entstand und die ver- schiedensten Pläne sih durchkreuzten und selbst mit einer solchen Leidenschaft und Bitterkeit bekämpft wurden, daß der Haupt-Jnteressent bei diesem Unterneh- men, Mehmed Ali, obgleich er als Beherrscher des Landes dem Prinzipe nach doch ohne Zweifel alle Arbeiten ausführen lassen kann, welche er will, obgleich seine Wahl getroffen ist und es ihman den nöthigen Geldmitteln nicht fehlen würde, doch nicht wagt, dem Widerstreben Troß zu bieten, das er hierbei findet, und dessen geheimer Grund ihm nicht verborgen is, Da man sich aber, wenn man Mehmed Ali heißt, \o leicht nit abschrecken läßt, jo hat er sich, statt des einen Weges voll unüberwindlicher Hindernisse, einen anderen zu eröffnen verstanden, und zwar inden er die Frage dem diplomatischen Standpunkt entrückt und sie der einzig wahren souverainen Macht in Europa, der öffentlihen Meinung, zur Entscheidung übergeben hat, Nicht im Stande, die Regierungen für seine Absichten zu stimmen, wendet er sich an die Industrie, den Handel, die Privatinteressen der Völker, von denen er weiß, daß sie mit den seinigen übereinstimmen, Zu dem Ende hat er die Bildung einer Gesellschaft von Jugenieuren und Banquiers ver- anlaßt, die er bei seinem Unternehmen interessiren will, und hat, um seine Unparteilichkeit zu zeigen, angeordnet, daß sie aus drei Gruppen bestehe, welhe die bei dem Unternehmen hauptsächlich inter- essirten Staaten, Oesterreih, Frankreich und England, repräsentiren sollten, Diese Compagnie is jeyt, wie bekannt, gebildet und hat die aus- gezeihnetsten Jngenieure an ihrer Spiße, Negrelli, den Erbauer der Wien- Triest-Bahn, Stephenson, den Erfinder der Lokomotive, und Talabot, dessen Name ebenfalls bekannt genug ist. Sie hat sich für die Ausführung eines auch für die größten Sec\chife fahrbaren Kanals, als des besten Commu- nicationsmittels, entschieden, dem man mit Leichtigkeit 27 Fuß Tiefe geben fann, Die Engländer unternehmen den Bau des Hafens von Suez, die Franzosen den des Kanals selbst und die Oesterreicher den eines bei Peluse am Mittelmeer zu errihtenden Hafens. Ueber diesen lehten Punkt hegte man einige Besorgnisse, daß er zu große Summen kosten würde, doch hat Negrelli?s Anwesenheit dieselben verscheucht, Der Hafen läßt sich viel wohl- feiler herstellen, als man befürchtet hatte, So schiene denn der Ausführung dieses glorreichen Unternehmens nichts weiter im Wege zu stehen, wenn nicht b alten Leidenschaften wieder aufs schönste erwacht wären und mit der größten Geschicklichkeit Mehmed Ali umlagerten, indem sie, wie vor drei Jahren, dem Kanal das Projekt einer Eisenbahn gegenüberstellen,““

Zwischen der englischen und der französischen Regierung sollen Unterhandlungen über eine Modification des Vertrags zur Unter- drückung des Sklavenhandels angeknüpft sein; es soll sich um eine Verminderung der Zahl der Krenzerschise beider Nationen, deren Mannschaft von Krankheit dezimirt wird, und unwirksame und direkte Maßregeln gegen die den Negerhandel offen betreibenden Fürsten der afrikanishen Küste handeln.

Eine Königliche Verordnung vom 12ten d, M. verlängert das Ausfuhr = Verbot von getrockneten Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Grübe, Maronen und Kastanien, so wie von Mais und Buchweizen und Mais= und Buchweizen-Mehl, bis zum 31. Januar 1848.

So eben ist auch eine Verordnung über die Bedingungen der Ernennung ‘zum Konsulats-Aspiranten a Niemand wird als solher eruannt , der ein Alter unter 20 oder über 25 Jahre hat; der Aspirant muß ferner Licentiat des Rechts und von einer Spezial- Kommission für brauchbar erklärt sein.

Jn Folge des neuerlich zwischen Frankreih und Persien abge- \{lo}ssenen Handels-Vertrags werden in Schiras und Bender-Buschir französische Vice=Konsuln und in Tabris ein Konsul angestellt werden.

Die Patrie behauptet, daß troß eines Artikels in dem Geseße wegen der Befestigungen von Paris, welcher erkläre, daß sie niht ohne ein neues und eigens zu diesem Zwecke gegebenes Geseß bewaffnet werden sollten, eine große Menge Kanonen und Laffetten hierher gebracht und, sobald sie in der Nähe von Paris anlangten, im Stillen nah den Gewölben der detaschirten Forts gebraht würden,

Der junge Vicomte Denain, welcher seinem gewesenen Vormund, Herrn Merilhou, Pair von Frankreich, vor einiger Zeit gewaltsam und mit dem Pistol in der Hand eine Geldverschreibung abnöthigen wollte, is von den Assisen zu fünf Jahren Gefängnißstrafe verurtheilt worden.

Dem französischen Geschäftsträger zu St. Petersburg, Grafen von Rayneval, is ein sehsmonatlicher Urlaub bewilligt, während dessen ihn der zweite Secretair der dortigen französishen Gesandtschaft, Herr Mercier, vertreten wird. :

Die Democratie pacifique bringt noch einen Umstand über den Praslinshen Mord bei, wodurch diese Unthat einen noch ab \cheulicheren Charakter faltblütiger Vorausveranstaltung erhalten würde. Jn einem Schubfache der Kommode des Herzogs wurden nämlich, so wird berichtet, mehrere Schrauben und Schraubenmuttern gefunden, welhe von irgend einem Hausgeräth herzurühren schienen, ohne daß man ihre Bestimmung hätie ermitteln fönnen. Das Räthsel erklärte sih bei Wegnahme des Betthimmels der unglüdlichen Herzogin, eines gewaltig s{hweren, mit Wappen und dergleichen verzierten Baldachins, den man uur noch an einer halb gelüfteten Schraube hängend fand. Die Oeffnungen für die übrigen entfernten Schrauben waren mit Wachs sorgfältig verkleidet, A zj :

Am 44, Oktober fand die Einweihung des Bassins „Florida“ zu Havre statt. Zur Fluthzeit hatte sih in der Umgegeud eine große Menge Menschen eingefunden, um der et Bai des Bassins beizu= wohnen. Das erste Schiff, welches in den Bassin einfuhr, war der Dampfer „New-York“, welcher am Tage vorher auf der Rhede sih vor Anker gelegt hatte. s | :

Die Unterhandlungen der französischen Regierung mit der baye- rischen, in Betreff der bayerischen Eisenbahn bis an die elsasser Gränze, sind nun beendet. Es ; :

Der Brodpreis is jeyt zu Paris für die zweite Hälfte des Of- tober guf 40 Centimes für das Kilogramm Brod erster und auf 32

Sonnabend den 23? Oktober.

für das Kilogramm zweiter Qualität herabgeseßt worden, Es ha- ben daher die Vertheilungen von Brodkarten, deren Jnhaber blos die eben bemerkten Preise zu zahlen hatten, in den Wohlthätigkeits- Büreaus aufgehört.

Die fremden Konsulate zu Algier sollen seit der Ernennung des Herzogs von Aumale zum General - Statthalter eine viel größere Bedeutung, als bisher, erlangen.

Lord Brougham is in Paris eingetroffen. ;

Nach dem leßten Budget-Bericht von 1848, den Herr von Au- differt der Pairs-Kammer vorgelegt, hat sich die Staats-Einnahme Frankreihs während der leßten neun Jahre durchschnittlich um jähr- lich 118 Millionen vermehrt, was eine Gesammtsumme von 1052 Millionen Fr. ergiebt.

Ju dem Gebäude der Deputirtenkammer wird eine Kapelle er- baut, bei der ein besonderer Geistlicher angestellt werden soll. i

Die beiden neuen konservativen Blätter Conservateur und Opinion wollen sih verschmelzen. ;

Es sind große Ünternchmungen verordnet worden, um den Zu- pan der Kolonie St. Louis am Senegal gesunder als bisher zu machen.

Das Journal des Débats bemerkt Folgendes über Ruf” lands Goldgewinn: „Die Summe von 30 Millionen Rubeln (120 Millionen Franken) in edlen Metallen, welche der Kaiser von Ruß- land in diesem Jahre zur Verfügung des westlichen Europa's stellen fonnte, hat niht wenig Verwunderung erregt. Die Finanzen des russischen Reiches schienen nicht in einer Lage zu sein, welche einen solchen Vorschuß gestattete. Es wurde für die ärmste der fünf gro= ßen Mächte gehalten, und gerade Rußland kömmt dem Handel der beiden reichsten Staaten zu Hülfe. Man muß dieses unerwartete Ereigniß mehreren Ursachen zuschreiben, vor Allem aber dem Auf-= {wung, welchen die Ausbeutung bes Goldes in den östlichen Pro-= vinzen des Reiches in der neuesten Zeit erlangt hat, Die Aus= beutung der Gold - Lager in Rußland ist zwar erst wenige Jahre alt, hat aber bereits außerordentlichen Umfang erreiht, Es is ein Ereigniß geworden, welches große Bedeutung haben faun, und welches das Verhältniß der Gewinnung der beiden edlen Metalle auf der Erde in dem Maße abgeändert hat, daß man eine Störung in ihrem gegenseitigen Werthe daraus vor aussehen kann. Diese Goldlager Rußlands liegen in der Kette des Urals und noch weiter nach Osten in der Mitte Sibiriens. Da sind unermeßliche Alluvionen am Fuße der Gebirge des Urals oder in den Thälern der noch höheren Kette des Altai ausgedehnt, Das Gold findet sich daselbst in A natürlichen Zustande, im Sande und Kies zerstreut, jedo, wie immer, in sehr kleinen Gaben. Diese Goldlager, welche die Alten hon bearbeitet hatten, und aus welchen nah dem Zeugnisse Herodot's, des Vaters der Geschichte, das Alterthum den größten Theil seines Goldes bezog, waren ganz aus den Augen ver= loren worden; die Erzählung von Herodot galt für eine Fabel ; als gegen Ende des leßten Jahrhunderts und im Anfange des jebigen der Zufall entdecken ließ, daß im Ural gewisse Theile des Sand - und Kieslagers, aus welchen der Boden in die=- sen weiten Gegenden gleihförmig besteht, ein wenig Goldstaub ent= hielten. Die Ausbeutung fand jedoch erst im Jahre 1823 regel- mäßig statt. Jm Jahre 1846 hat man im Ganzen ungelhe 30,000 Kilogramm feinen Goldes, im Werth von 103 Millionen Franken, daraus bezogen. Um s\ich eine Jdee von der Wichtigkeit dieser Production zu machen, muß man dieselbe mit der Menge Gol=- des, welche die anderen Länder auf den allgemeinen Markt bringen, vergleihen. Aus den aufmerksamsten aiten geht nun her- vor, daß die Menge Gold, welche die anderen Länder liefern, eben- falls nur 30,000 Kilogramm beträgt. Rußland hat daher die Menge Gold, welche jährlih in den Handel der Welt geliefert wird, ver- doppelt. Es übertrifft Amerika bereits iu dem Verhältniß von 2 zu 1, denn dieses liefert nur 14,934 Kilogramm feines Gold,“

ck/ Paris, 17. Okt. Man organisirt fortwährend sogenannte Reform - Bankette. Aber sie gehen nicht mehr so wie anfangs nah dem Wunsche der radikalen Partei von statten, vielleicht weil die Anhänger der constitutionellen Monarchie in der Opposition selbst einzusehen beginnen, welche fläglihe Rolle sie spielten, indem sie sich zu gehorsamen Dienern und Werkzeugen der Radikalen hergaben. Thatsache is, daß der Zwiespalt unter den beiden Fractionen der Opposition offen an mehreren Orten son hervortritt, und daß es der Toast auf den König ist, welcher die Veranlassung dazu wurde. Bekanntlih waren die Radikalen bitterböse darüber, daß bei dem Bankett zu Bar le Duc diejer Toast ausgebracht wurde, Nun hat= ten alle Oppositions - Blätter schon seit mehreren Wochen viel Lärm gemacht von einem Reform-Bankett, das gerade heute, 17. Oktober, zu Cosne im Departement der Nievre unter dem Vorsiße des radi=- falen Deputirten Manuel stattfinden sollte. Alles war, wie man sagte, vorbereitet, da wird auf einmal das ganze Bankett zu Wasser. Das Fest - Comité hatte nämlich als unerläßliche Bedingung in stellt, daß zuerst der Toast auf den König ausgebracht werde, und da die Radikalen, welhe zu Cosne, wie anderwärts, ‘die Haupt= Veranlasser und thätigsten Mitwirkenden für die Sache waren, jih dazu nicht verstehen wollten, die Gegner aber nicht nachgaben,. so erflärten die Radikalen, daß sie unter so bewandten Umständen gar feinen Antheil an dem Baukett nehmen würden. Die Sache zerfel also oder ist wenigstens auf unbestimmte Zeit verschoben. Aber die constitutionelle Opposition hat bei den Unterhandlungen, welche über diesen Toast zwischen beiden Theilen stattfanden, darum eine nicht minder kläglihe Rolle gespielt, indem sie besonders anfangs nicht den Muth hatte, offen und bestimmt mit der Farbe herauszurüden. Die Männer dieser Partei, welche Mitglieder des Fest-Ausshusses waren und bei weitem die Majorität gegen die Radikalen bildeten, suchten diese durch ein Kunststückchen zu vermögen, sih den erwähnten 20 gefallen zu lassen, indem sie ihnen, wie man aus authentischer Quelle erfährt, vorstellten, der Toast auf den König sei ja nur eine leere Formalität, welche den freien Meinungs-Ausdruck im Uebrigen durch- aus nicht hindere. Erst als die Radikalen hartnäckig sich widerseß=- ten, bestanden auch die constitutionellen Oppositionsmänuer, aber allem Auschein nah mehr aus Groll, als aus wahrer Ueberzeugungs-Ertrs fest auf ihrem Verlangen uud lossen sogar kraft der Majorität, die auf ihrer Seite war, alle im eigentlich demokratishen Sinne ge- faßten Toaste und Reden aus. Jn diesen, wie sie beantragt Wre wurde allerdings mit so ziemlich dürren Worten das eigentliche Zie der Reform-Bankette ausgesprochen; man wollte darin erklären, da

j a eine auf breiteren Grundlagen ruhende Reform nöthig sei, 90 s die jebt vor sih gehende Bewegung auf etwas Ab neue hinauslaufen müsse, als blos neue F L bier angefü Fntriguanten ans Ruder zu bringen lche dem Fest-Aus-= Stelle fand sih wörtlich in einer der Reden, Maggi ewieser wur=« \husse zur Genehmigung vorgelegt waren, a c soll, sei, bedarf für

den, Was dieses „Andere“ bas rze überhaupt anstreben, keiner

den Leser, der weiß, was die Radikalen