1847 / 296 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

, ‘naeri ¡ter geräumt werden die Häu= Dasenian and Magazinen cinger G Ti arrifaden und anderêwie

i durh ser an der Straße zur Emmenbrüde und E in Vertheidigungszustand gesebt- Aus Bn per Se he der Rich- ate so einige M P R u. w6- früher der Angriff der Frei- Aargau hi E schaaren stattfand sind bereits starke Se E alte a E arin { sein möchten. Anfangs oute a1 L Eee zu E, Bataillone Freiburger nach Luzern gezogen werden. QUREE is scheiterte dieses Vorhaben an der Unlust des Volkes, außerhalb seiner Berge zu fehten, wie au an der Klugheit seiner «Tührer, welche wohl wissen, daß sie des Zusammenhalts aller ihrer Streitkcäfte bedürfen, um eine neue Schilderhebung von Unter-Wallis zu verhindern. Freiburg aber ist ebenfalls n zwei fast glei) ee arteien zerfallen und hat, nah Abfall der murtener und mehrerer Öffiziere Zis der Hauptstadt selbs, vollauf zu thun, seine gegen- wärtige Regierung aufrecht zu halten, Neuenburg und Baselstadt sollten, nach dem luzerner Plane, für den Fall eines Unglücks als neutrale Kantone die Vermittlerrolle übernehmen. Nun hat aber Neuenburg sich schon dem ersten Tagsaßbungsbeschluß unterworfen, und Baselstadt hat gestern einen seiner Tagsabungs-Gesandten (Me= rian) zum eidgenössishen Repräsentanten in einen der Sonderbunds- Kantone wählen lassen. Diese vier Kantone sind demnach für den Sonderbund von keinem militairischen und politishen Nußen. Des senungeahtet erscheinen die obengenannten fünf stark genug, einem mächtigen Gegner zu schaffen zu machen. Die Tagsaßung wird da= her für den Fall des Zerschlagens der Friedens-Unterhandlungen nicht unter 60,000 Mann gegen die sonderbündische Hauptstadt marschiren lassen. Als Kandidaten zur Oberbefehlshaberstelle hört man nur noh die Obersten O S Duc ae Frei-Herosé von Aarau und Ochsenbein nennen. Der Dritte scheint die meisten Chancen für sid T: ihn hat bereits Bern, der arösiie Kanton: zit Ote Kommandanten der berner Truppen ernanut, und nebendem is er Bundes-Präsident. Darin liegt jedenfalls ein moralisher Jmpuls, daß die oberste Magistratur des Friedens auch das Kriegs - Scepter führt. Ferner enthält Ochsenbein?s persönliches Verhältniß die meiste Garantie für die äußerste Energie, da es sih bei ihm um die Ehre und er scheint dem Ehrgeiz nicht fremd zu sein mehr als bei einem Anderen handelt; der siegende Bundes-General kann den geschlagenen Freischaaren-Chef vergessen machen. Aus diesen Ursachen spricht sich für ihn auh die öffentlihe Meinung aus. Als unlängst in einer Gesellschaft Ochsenbein's Kriegserfahrung in Zweifel gezogen wurde, äußerte ein Volksführer unter dem Beifall Vieler: „Jn einer Re= publik gehe die Kunst hinter der Natur, Die Römer hätten ihren Cincinnatus und Curius vom Pflug, die Nordamerikaner ihre Washingtons und Jaksons aus Comtoirs und Schreibstuben ge=- holt, und die Franzosen der neunziger Jahre hätten ihre meisten Siege den Generalen zu danken, die vor ein paar Monaten noch Lieutenants gewesen. So sei denn auch der Schweiz ein begeisterter und begeisternder Feldherr „von größerem Vortheil als ein gelehrter e instructeur;“ Db diese Ansicht die richtige is, wird der Erfolg ehren,

Kanton Graubündten. (Eidg. Ztg.) Von den zwei Haupt-Petitionen, welche dem Großen Rathe in Sonderbundssachen vorlagen, ist die erste die von der Konferenz in Tavanasa angeregte Petition, welche mit 5160 Unterschriften bedeckt vorlag. Bedenkt man, daß der hiesige Kanton uicht mehr als 30,000 Katholiken zählt, so is diese Petition vom sechsten Theil der katholischen Bevölkerung, mithin wohl auch von der absoluten Mehrheit der stimmfähigen Ka= tholifen unterzeichnet worden. Das andere Aktenstück, offenbar be= stimmt, den Eindruck der tavaneser Petition zu shwächen, trägt den. Namen der Gemeinde Hohentrins, ist aber auf den ersten Blick erfennbar als das Machwerk des derzeitigen Vorstehers und Deputirten obiger Gemeinde, des designirten Bundes =- Statthalters Kaflisch, dessen Sophistereien der radikalen Majorität sehr ersprieß= lih sind. Wir wollen vor der Hand nicht zweifeln, daß das Akten=- stück wirklih der Gemeinde vorgelegen habe, obgleich wir diesfalls die Beglaubigung durh den Gerichtsschreiber vermissen, aber so viel ist klar, daß die romanische Gemeinde Hohentrins von dieser Peti= tion auch nicht eine Sylbe verstanden hat.

Kanton Glarus. Der vor einigen Tagen versammelte Rath hat Folgendes beschlossen : 41) Es sei das Verbot, - das Land nicht zu verlassen, auch auf die dienstpflihtige Mannschaft der Rekrutenklasse, welche das 19te und Wste Lebensjahr zurückgelegt hat, ausgedehnt, 2) Sei die Gliederung der Land- wehrscharfshüßen in 2 Compagnieen zu bewerkstelligen, 3) Scien die Waffen und Armaturen der landesabwesenden Dienstpflichtigen gegen ge- hörige Garantie zur Verfügung der Militair - Kommission einzufordern, 4) Sei die Militair-Kommission zu ermächtigen, sofort 2— 300 Kapüte an- fertigen zu lassen. 9) Seien die Cadres des Bundeskontingents und des Landwehr - Bataillons jedes für eine Woche in den Dienst zu rufen, 6) Sei das Bundeskontingent aufs Piket zu stellen und an die Landwehr die Aufforderung zur Bereithaltung zu richten. 7) Sei Herr Oberst Blumer im Thon zum Oberkommandanten aller militairischen Kräfte des Kantons ernannt, bis zu seiner Einberufung in den Dienst, 8) Sei der Standes- Kommission für dringliche Fälle die Vollmacht zu gutfindenden Maßnahmen zu ertheilen. x i Ä U ù Comité des Kantonal-Schüßen-Vereins hat eine Zuschrift as d ‘cudes Kommission beschlossen und ihr die Kräfte des Ver- Ce ay : erfügung gestellt; auch wurde eine Zuschrift an das

entral-Comité des eidgenössischen Schüßen-Vereins erl (d die militairische O genössischen Schüßen-Bereins er assen, welche rganjation dieses Vercins bezweckt.

Kanton Schaffshaufen.

Rath Labhardt in S Daf hausen Am 141. Oktober war Regierungs=

y L um sich über die zu ergreifenden San aa paitnige Eventuglitäten zu besprechen. : N und Brigaden bestehende Divisige memen nah, vorläufig eine aus zwei Egloff zugetheilt sein soll. n bilden, deren Kommando dem Oberst

Kanton Freiburg. Die x... hin: 1) Für bei Fall, dab Exe ciburgische Instruction geht da- verbündeten Stände beschlossen werden Faitabregeln gegen die shub= sandtschaft mit denjenigen der übrigen E! so wird sih die Ge= samen Erklärung vereinigen und die weiteres behufs einer gemein- Rathes gewärtigen. 2) Sollte es \ih darum yotfehle des Staats- Kommissarien in den Kanton Freiburg zu (hiden e eidgenössische sandtschaft erklären, daß Freiburg, nachdem es die W wird die Ge- sabung nicht anerkannt hat, Kommissarien , die ledi ‘\dlüsse der Tag- rung dieser Beschlüsse bezwecken, nicht anerkennen P Ausfüh= wenn Vorschläge gemacht werden wollen, diese im Schooß u daß, sabung selbst eröffnet werden können und sollen. Die Botsche Tag= Staats-Rathes an den Großen ‘Rath von Freiburg deutet e M die Abgeordneten sämmtlicher sieben Kantone sich auf der Kouf a zu Luzern vom 6, Oktober hierüber verständigt hätten. O

Die Union meldet vom 15. Oktober : „Wir vernehmen \o eben daß der Kanton Freiburg nunmehr den größeren Theil der von ihm erwarteten Munition erhalten hat, ohne daß er nöthig gehabt hätte, sih des neuenburgischen Gebiets zum Transport zu bedienen. Wenn es uns erlaubt wäre, Enthüllungen zu machen, so könnten wir die

Kantone angeben, durch welche der Transport gegangen ist,“

- hältnisse unseren Play durchaus nicht

dafür stellte indeß den Cours wieder auf 80 %.

2044

Kanton Wallis. (Eidg. Ztg.) Die Walliser scheinen entschlossen zu sein, beim Ausbruch des Bürgerkriegs nicht blos gegen das Waadtland zu operiren, sondern zugleich auch Truppencorps den Luzernern ju Hülfe zu senden. Wenigstens melden Briefe aus Bek= fenried, daß daselbst bereits Quartiere für Walliser angesagt seien.

_ _Kanton Uri. Nah dem Schwyz. Volksbl. wollte man in Schwyz wissen, daß die Walliser bereits die Furka passirt hätten.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

__ Verlin, 23. Oft. Ju der heutigen Verhandlung hielt zu- nächst Herr Grothe als Stellvertreter des Staats - Anwalts das Requisitorium über die zuleßt vernommenen 18 Angeklagten. Der= selbe bemerkte, von diesen Achtzehn hätten Elf eingestanden, daß sie

theiligung in Abrede gestellt hätten. Einige unter den Sieben hät- ten bestimmt an dem Zuge theilgenommen, und der jeßige Widerruf derselben sei unbegründet, Es sei bei dem Zuge nicht blos auf eine Befreiung von Gefangenen, sondern auf ein hochverrätherishes Un- ternehmen abgesehen gewesen. Dies gehe besonders aus zwei Mo-= menten hervor, und zwar erstens aus der Rede, welche Trapczynsfki i der Drapalka gehalten, und zweitens aus der ganzen Art und Weise, wie das Unternehmen ausgeführt worden. Alle Angeklagten, welche die Rede des Trapczynski in der Drapalka angehört uud sich dem Zuge angeschlossen hätten, seien in vollständiger Kenntniß von den hochverrätherishen Zwecken des Unternehmens gewesen. Er be-= antrage gegen alle Angeklagten die Strafe des Hochverraths , mit Ausnahme von Kasimir Plotek , Bartholomäus Nawrocki und Karl Grundmann, gegen welche fein vollständiger Beweis geführt worden. __ Nah diesem Vortrage erhielten nah einander folgende Verthei=- diger das Wort: Herr Justiz - Kommissarius Mouillard für die An- geklagten Czlapczynski, Franz Gasinski, Michael Gasinski, Theophil Gabryelewicz, Lorenz Michalowski, Michael Gabryelewicz, Ry-= nanzewicz und Jezewski; Herr Crelinger für den Angeklagten Wodpol; Herr Assessor Meier für die Angeklagten Kubacki, Grundmann und Piechowiczz Herr Deycks für die Angeklagten Theophil Gabrygelewicz, Plotek und Grajewski; Herr Kremniß für den Angeklagten Kirchdörfer und Herr Assessor Herzberg für den An- flagten Orzesfiewicz. Die Vertheidiger stüßen sih besonders darauf, daß ihre Klienten Leute niederen Standes seien, welche bei der Theil- nahme an dem Zuge nicht die geringste Ahnung von einem hochver= rätherishen Unternchmen gehabt hätten. Dieselben heben ferner her- vor, daß dem ganzen Thatbestaude nah hier auch das Verbrechen des Hochverraths nicht vorliege, und tragen auf Freisprehung von dieser Auklage an.

Hierauf wird die Sißung um 114 Uhr geschlossen.

Sandels=- und Börsen=-Üachrichten.

Berlin, 23, Okt. Während die Geldkrisis in England fortdauert und die Fonds an der londoner Börse immer mehr im Weichen bleiben, behauptet sich doch unser Play sehr fest und nimmt an den Handelsereig- nï\sen 1n jenem Lande nur vorübergehenden Antheil. Nichtsdestoweniger wird die Unternehmungslust gelähmt, und das Geschäft bleibt nah wie vor äußerst beschränkt, Jm Laufe dieser Woche wurde durch die Güte Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Junern der Börse eine telegraphische De- pesche mit der Nachricht ver Zahlungs-Eiüstellung einer liperpooler Actien- Bank, durch “öffentlichen Anschlag der ‘dèsfallsigen telegraphischen Depesche mitgetheilt, Die Ursachen, welche Reackïonen der Course herbeiführen, wir- ken in der Regel nachtheiliger/ wenß sieznicht bekannt sind, als wenn solche durch die Veröffentlichung dem sofortigen - allgemeinen Urtheil freigestellt sind, Eben deshalb war die Wirkung der erwähnten Mittheilung kaum nennens- werth, und den nächstfolgenden Tag nahmen die Course ihre feste Haltung wieder an, Wenn wir bereits oben erwähnten, daß die englischen Ver- l tangiren, so gewährt dic feste Haltung aller übrigen Börsenpläße eine “noch größere Beruhigung z denn fast überall bleibt die Neigung zum Steigen der Course vorherrschend, und kleine Reactionen “halten gewöhnlich nur einen Tag an, Können wir nun auch unsere Börse vom günstigen Gesichtspunkte aus betrachten, so ist es leider doch übel, daß die ganze Aufmerksamkeit unserer Faiseurs auf ein Papier, nämlich kölu- mindener Eisenbahn - Actien, gerichtet is. Alle übrigen Actien sind, selbst bei den besten Aussichten auf die Rentabilität, dadurch vernachlässigt und erliegen durch Mangel aus anderweitiger Beihülfe dem Druck, während mit Recht anzunehmen i}, daß dieselben leicht durch Ge- schäftsthätigkeit darin, mit Rücksicht auf ihren sehr niedrigen Stand, an- sehnlich steigen würden, Das anhaltende Steigen der köln-mindener Actien würde in der gegenwärtigen Zeit als ein günstiges Zeichen für die Mei- nung von Eisenbahn-Stamm - Actien betrachtet werden könnenz da jedoch der Cours dieser Effekten nur durch verschicdene Operationen getrieben wird und andere Actien weit unter ihrem wirklihen Werthe bleiben, so müssen wir diesen Fall so lange als isolirt hinstellen, bis die Besißer von fköln- mindener Eisenbahn- Actien sich zum Umtausch gegen andere Effelten ent- schließen. Es dürfte sih jeßt eine gute Gelegenheit dazu finden, indem die 45 % föln-mindener Prioritäts - Actien erschienen und bei einem solchen Zinsgenuß a .987 zu haben sind. Köln - Mindener wurden heute, indem der höchste Stand in dieser Woche 96% war, zu 965 verkauft; die Umsäyße darin sind, wenn auch nur von einzelnen Sciten, ziemlich bedeutend. Die meisten übrigen Actien - Gattungen erfuhren gegen unsere vorwöchent- lichen Notirungen fast gar keine Veränderung. Ausnahme hiervon machten indeß Potsdam - Magdeburger, welche durch die Eröffnung dex Köln - Min- dener Bahn jegt schon cine. Mehr- Einnahme von ca. 400 Rthlr, täglich nachweist und aus dieser Veranlassung mehrseitige Kauflust anregte. Deren Cours stieg von 904 bis 93, wozu sie sich fest behaupteten, Dagegen wirlte die Eröffnung der Krakau-Oberschlesischen Eisenbahn schlecht auf den Werth derer Actien, indem solche von 75 bis 70 fielen, später jedoch wie- der mit 72% bezahlt worden sind. Rheinische Eisenbahn-Actien sind fort- während angeboten und flau, obgleich die Bahn in den ersten 9 Monaten dieses Jahres eine Mehr - Einnahme von ca. 120,000 Rthlr. ergeben hat. Die Actien wurden heute a 82% verkauft, während in dieser Woche noch 822 % bezahlt worden ist, Berlin-Stettiner Actien blieben gedrückt, schlie- ßen jedo heute animirter und 1114 Geldz auch auf dieser Bahnstrecke ha- ben sich die Einnahmen in diesem Jahre in dem Grade vermehrt, daß den Actionairen cine Rente von 6% in Aussicht gestellt ist, Es bleibt ein Phänvmen, daß der Cours von Stargard-Posener Quittungsbogen fortwährend gedrückt ist, da nicht allein die Zins-Garantie des Staats, sondern auch die erweis- lih guten Einnahmen der bis nah Woldenberg eröffneten Bahnstrecke einen weit höheren Cours der Actien rechtfertigen würde z heute steht derselbe 82, wozu wegen der bevorstehenden Einzahlung der 7ten Rate manches Pöst- chen noch zum Verkauf kommen wird. Sehr gedrückt waren Magdeburg- Wittenberge, indem solche - voi 81 bis 79% gefallen sind; einige Kauflust

Der Umsas in allen Prioritäts - Actien bleibt bei unveränderten Cour- sen ziemlich regelmäßig, und die Kapitalisten fahren fort, ihre Gelder darin anzulegen.

Von preuß, Fonds sind Staats - Schuld -Scheine von 91% bis 925 %

gestiegen, in den Pfandbrief-Sorten keine wesentliche Veränderung, In preuß. Bank-Anthcilen war das Geschäft schr beschränkt, der Cours

bielt ih auf 1042 % Brf. und Gld. | i

| Das Wechsel-Geschäft hatte im Allgemeinen keine große Ausdehnung. pimsterdam in. b. S., Augsburg 2 M. und Frankfurt a, M. blieben gesucht, ie fehlte es an Abgeber. Für Hamburg in k, S. zeigten sih mehr De- Ge der Cours ist um c. 5 % gewichen; 2 M. Papier blicb gesucht; n, welches zum Weichen neigte, hat sich dennoch um etwas

lassene am Schluß der Lena Woche gestellt, Paris und Wien gut

sich an dem Zuge gegen Posen betheiligt, während Sieben jede Be- 1

Königsberg, 21. Okt, Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei- zen 72—86 Sgr. # Schfl. ; Roggen 49—56 Sgr. pr. Schfl. ; s Gerste 46—50 Sgr. pr. Schfl. ; kleine Gerste 42—47 Sgr. pr. Schfl, ; Hafer 21 —25 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 65—84 Sgr. pr. Schfl. ; weiße Erb- sen 52—62 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 29—32 Sgr. pr. _Schfl.; Heu 10 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Scho,

. Danzig, 21. Oft. An der Börse wurden heute 32 L, 124 25yfd inländ, Weizen a 470 Fl, preuß. Cour. pr. Last vertfauft. 25pfd.

% Breslau, 23. Okt. i i 35, 93 bi S gelber 83, 90 bis 95 Sgr., bei mbe anceti B R Roggen erfuhr am Markt, da die anwesenden Oberschlesier nur Par- tieen landen wollten, eine Erniedrigung der Preise es wurde 60, 66 bis 69 Sgr. bezahlt, 100 W. 83pfd. pr, Frühjahr bedangen 54 Rihlr, 50 W 83pfd, von Küstrin, sofort abzuladen, 544 Rthlr., 50 W, auf Oberschlesien s{wimmend 845 pfd. 60 Rthlr. frei Gleiwiß, 80 W. innerhalb 10 Tagen von hier abzuladen 85,/86pfd. 60 Rthlr. und 20 W. bis Ende bes Moa van van ZOag abzuladen 85pfd, 56; Rthlr, pr. Frühjahr 84 pfd. 54 r. Geld. : 2 erste ging des schr geringen Angebots wegen wieder höher auf 52, 59 bis 58 Sgr. Hafer wurde a 28, 30 bis 314 Sgr. verkauft. Rapps ohne Handel 88, 93 bis 96 Sgr. Spiritus loco fast ohne Vorrath 14% bis 145 Rthlr. bezahlt, auf N En gehalten, Januar bis März 135 Rthlr., Mai bis Juni Kthlr. eid, Rüböl wie gestern gemeldet. i Zinf 1000 Ctr, loco a 5 Rthlr. gehandelt, a 5% Rthlr, noch anzu- ommen.

Amsterdam, 20. Olt, Getraidemarkt. Weizen zu niedrigeren Preisen mit einigem Handel an Konsumenten; 128 /129pfd, b. poln. 390 Fl, 135 /136pfd. n. mecklenb. 330— 355 Fl., 129pfd. b. poln, 400 Fl, 410 Fl. bei Kleinigkeiten. ; 130, 132pfd. Elbe 330—335 Fl.

Roggen 118pfd. odessa 200 Fl., 117pfd. petersb. 200 Fl, :

__ Gerste etwas niedriger bei Partieen verkauft, 111/113/114pfd. dä- N 226, 230 Fl., 113pfd. jährige dito 215 Fl., 112pfd. n. dänische dei dai 1.

Ü Kohlsaamen wie früher, auf 9 Faß im Oktober 64 L, 645 L.

Rüböl gleich wie früher, auf Lieferung nicht williger, pro 6 W, 375, flieg. 36% à 2/ Nov, 36 a 7, Dez. 367 a 8 Mat 37 a 36% à 37. i

Letnol pro. 6 W. 345, flièg, 33% a 5

Hanföl pro 6 W. 352, flieg. 343.

141 132

November

Answärtige Börsen.

Antwerpen, 20. Okt. Zinsl. —. Neue Anl. 133

Frankfurt a. M., 22. okt. 5% Met. 1045. Bauk-Act. Stiegl. S645. LIntegr. 545. Poln. 300 Fl. L. 965. do. 509 FI. Span. 5% —. 3% do. —. Bexb. 89%. 89%. Taunns Actien 3477. 346%

Hamburg, 22. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 1045 Be, Hamb. Berg. Actien 9! Br. Magd. Wittenb. S1 Br. Hamb. Berl. LLOf, 995. Alt. Kiel 1083. 108. Glückst. Elmsh. 93 Br. Rendsb. Neum. —. Kopenh. Rothsch. 63. 62. Meckl. 59. 58.

Leip zig, 23. Okt. Leipz. Dresdn. Act. 1167 Br. Sächs, Bayer. 89 Br. Süchs. Schles. 1005 Br. Cbem. Ries. 04% Br. Löb. Zitt. 590 Br. Mgd. Leipz- 225 G. Berl. Anb Lt. A. 1167 Br. Lt. B. 1063 Br. Dess. Bank-Act. 100 Br.

Lond on, 19. Okt. Cons. 3% 79%. É Belg. 887, 875. Nene Anl, 17, 167. Passive 37. 35. Ausg. Sch. 12, 11. 25% Holl. 53.52. 4% do. 815. 807, Port, 20. 19. Engl. Russ. 105. 103. Bras. 76. 74, Chi 86. 85. Mex. 17%. 167. Peru 29. 26.

1932,

=OQL 79%.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags . Nach einmaliger

2 Ubr.

|[337,44"" Par.|336,11'’’ Par. +4,2° R. |+11,2° R. +-1,4° R.| 4+ 3,8 R. |

1847. 23. Okt.

Morgens

6 Ubr.

Abends 10 Ubr.

Beobachtung.

334,69" Par. Quellwärme 18 Mt, -+- S1 R. |Flusswärme Da° R, -+ 3,0" R, [Bodenwärme 9,6° R.

Dunstsättigung- (9 pCé, 99 pCt. 66 pCt. AusdünstungÜ, 004"'Rh.

Wetter .......| halbbeiter. halbheiter. balbbeiter. |Niederschlag0,008'“Rh.

Wid W. W. W., Wüärmewechsel+12,1°

Wolkenzug ... W. + 6,1“

Tagesmittel: 336,88" Par... + 6,2°R...+ 42" R... 76 pct. W.

Aönidlide Sa Okt. Im Schauspielhause. 4182 ste Abonne= Ein Billet, Original-Schauspiel in 5 Abth., von

Luftdruck Luftwärme ..«-« Thaupunkt ...,.

Montag, 25. ments=-Vorstellung : Ch. Birch-Pfeiffer.

Dienstag, 26. Okt. Jm Opernhause. 124ste Abonnements- Vorstellung: Rienzi, der Lebte der Tribunen, große tragische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeich ster Hoguet. Die neuen Decorationen im ersten, dritten und fünften Akt sind von dem Königl. Decorationsmaler Gerst. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten 2 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbs und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am- phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden-Logen 3 Rthlr.

Im Schauspielhause. 8te französische Abonnements-Vorstellung : La première représentation de: La Vendetta, vaudeville-co- mique en 1 acte, par MM. Dumanoir et Siraudin. Une femme qui se jette par la fenêtre, comédie vaudeyville en 1 acte, par Sériho. Les trois péchés du diable,

Mittwoch, 27, Oft. Jm Schauspielhause. 4183ste Abonne= ments - Vorstellung: Die Karlsschüler , Schauspiel in 5 Abth., vou H. Laube.

Ranges, Parquet Ranges

Königsstädtisches Theater.

Montag, 25. Okt, (Jtalienishe Opern = Vorstellung.) Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original=-Recitativen.) (Sgra. Dugliotti: Zerline.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. st. w.

Zu dieser Vorstellung sind die mit „Sonnabend ‘“ bezeichnete Billets gültig. C

Dienstag, 26. Okt. Zum erstenmale: Herr Karoline. Vaude= ville-Posse in 1 Akt, nah Vavin und Boyer, von Dr. Kalisch. Die Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet= Musik=Dirigenten, Herrn Gährich. :

Vorher: Pantoffel und Degen. Lustspiel in 3 Aften , von Holbein.

Konzert-Anzeige.

Das noch fortdauernde Unwohlscin des Königl, General-Musik-Direk- tors Herrn Dr. Mendelssohn-Bartholdi macht einen ferneren Aufschub der von demselben zum Besten des Friedrichsstiftes beabsichtigten Aufführung seines Oratoriums Elias bis zur Mitte November nothwendig, wovon wir das sich dafür interessirende Publikum mit dem ergebensten Bemerken be- nachrichtigen, daß die bereits gelösten Billets ihre Gültigkeit zum Tage der Aufführung behalten.

Berlin, den 22. Oktober 1847,

Die Direction des Friedrichs - Stifts,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition,

Gedrudt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. | Beilage

Beilage zur Allgemeinen Preu

2045

fischen Zeitung.

Montag den 25 Oktober.

e

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Fürstenthum Hohenzollern-Sig- maringen. Bedingungen für Heirathen,

Frankreich. Paris. Die Waffensendungen nah der Schweiz,

Großbritanien und Frland. Schreiben aus London, (Die Geld- Krisis; Englands Beziehungen zu Frankreich am La Plata und in Spanien.)

Italien. Florenz, Die Aktenstücke in Bezug auf die Abtretung von Lucca an Toscana,

Spauien, Schreiben aus Paris, (Spanische Gränzblokadez die Kar- listentrupps- in Catalonien.)

Türkei. Konstantinopel. Gesundheitszustand. mit Griechenland. Festlichkeiten,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Stuttgart. Der Güter- Transport. Baldige Eröffnung einer Bahn. Mainz. Ludwigs- bahn, Brüssel, Maßregeln für den Winterdienst auf den Eisenbahnen.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Das Zerwürfniß

Deutsche Bundesstaaten.

Fúürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen. Um zu verhüten, daß die Familien von solchen, welche ihr angeborenes Bür= gerret antreten, nit alsbald bei der ersten Geschästsstockung oder dem ersten Krankheitsfalle des Familienvaters der Gemeinde zur Last fallen, wird dur ein neues Geseß vom 10. Oktober, zu Erläuterung des Bürgerrechts-Geseßes vom 5. August 1837, angeordnet, daß die- jenigen, welche von ihrem angeborenen Bürgerrechte zum Behufe der Verehelihung Gebrauh machen wollen, nebst einem genügenden Nah=- rungszweige auh den Besiß eines reinen Vermögens von mindestens 400 Gulden nachzuweisen haben. Wo die persönliche Befähigung zur Ausübung einer freien Kunst oder Wissenschaft oder zum selbstständi= gen Betriebe der Handlung, eines Handwerkes, der Landwirthschaft oder eines anderen für den Unterhalt einer Familie hinreichenden Nahrungszweiges nicht ausgewiesen is, wo vielmehr die Ernährung der Familie blos auf Vermögensbesiß gebaut wird, kömmt lediglich in Betraht, ob dieses Vermögen für den selbstständigen Unterhalt ciner Familie hinreichend sei, ohne Rücksicht auf die obbezeichnete Summe, Die Heirathsbewilligungen sind von den fürstlichen Bezirks- Aemtern nur dann zu ertheilen, wenn diese von dem Vorhandensein des genügenden Nahrungszweiges und des erforderlichen Vermögens durch eine genaue Prüfung der einschlagenden Verhältnisse und der Oi Nachweisungen si vollständige Ueberzeugung verschafft

»aben,

Franke ti M

Parés, 19. Okt. Die große Entrüstung des Constitutionnel über die französishen Waffensendungen von Besançon nah dem Kan= ton Freiburg veranlaßt das Journal des Débats zu der weite- ren Erwiederung, dieser Zorn komme wohl nur daher, weil die Waf= fen au einen Kanton verkauft worden, der mit seinem Leben, seine Fretheit und Geseße, seine. Constitution und den Bundes - Vertrag vertheidigen wolle. Ja, wenn es sich von einem Aufstande gegen die Sache der Ordnung und Geseblichkeit handelte, würde ihm die Sympathie des Constitutionnel niht fehlen. Weigerte die Regierung sich dann, dieses Aufstandes sih anzunehmen, so würde der Constitutionnel seine Bannstrahlen mit derselben Heftigkeit gegen sie {hleudern wie jeßt. Man kenne schon diese Tak= tif. Die Radikalen, mit denen es der Constitutionnel halte, seien ja die Stärksten und am besten Bewaffneten; die Gegenpartei aller= dings die schwächere. Allein sie sei entschlossen, niht zu weichen und lieber unterzugehen. Man fordere von ihr, das Theuerste zu opfern, was cin Volk besibe, Unabhängigkeit und bis zu gewissem Grad auch ihren religiösen Glauben. Nie werde datein gewilligt werden. Diejenigen, welchen man solhe Schmach anmuthe, seien die Abkömmlinge der Hel- den und Stifter der helvetischen Freiheit, und das Blut der Väter fließe neh in den Söhnen. Die Radikalen würden mit ihren Ueber= griffen den Bürgerkrieg herbeigeführt haben, wenn es dazu kommez

sie brauchten diese nur zu unterlassen. Durch den Waffenverkauf an Freiburg sei von der französischen Regierung dem Kampfe nicht der geringste Vorschub geleistet worden. Jm Gegentheil. Auch hält das Journal des Débats dafür, daß derselbe nur dadurch verhindert werden könne, daß man den Radikalen eine heilsame Furcht einjage. Die Niederlage von 1845, als sie sich Freischaren nannten, sei von ihnen noch unvergessen. Uebrigens hätte die Regierung auch thun föunen, was se wollte, so würde es als ein Zeichen von Sympathie für diese oder jene Seite ausgelegt worden sein. Der Sonderbund bestehe allerdings zum Theil aus Ultramontanen und Jesuiten, allein auch aué einer Menge konservativer Männer, und werde von Allem getrag, was die Schweiz an gemäßigtem, liberalem, toleran- tem, mit einem Worte konservativem Geist aufzuweisen habe. Diese Partei vertheidige Geseß und Ordnung, die Kantonal-= Sou- verainetät, den Estein des Bundes=Vertrags, und diesen selbst, den man auf revolutionairem Wege und mit den Waffen reformiren wolle, Jene Partei sei ein Damm, der die Flut der radikalen Demagog'e abhalte, welhe an dem Tage die Schweiz bedecken würde, wo er vershwunden sein werde. Allerdings habe die radikale Partei in zwölf Kantonen die Macht und dadur die Mehrheit an der Tag- \abung in Händen. Möge sie denn in den Gränzen der Verfassung und des Bundes-Vertrags bleiben, und sie werde in den Augen Eu- ropa's, zumal Frankreihs, die regelmäßige Regierung der Schweiz sein; man werde ihre Tendenzen vergessen, und daß Herr Ochsenbein die gegen Luzern ziehenden Demagogen und Aufrührer anführte. Eine Regierung aber, welche die Geseße verleße, die Verfassung zer=- reiße, kraft der sie bestehe, verlasse freiwillig die Sphäre der regel- máßigen Regierung und sinke zur Partei herab. Das aber sei lei- der die Lage der Schweiz, und sobald ein Staat sich in eine solche versebe, hätten die fremden Regierungen nur noch bei der Gerechtig= feit und ihrem Juteresse sich Raths zu erholen.

Großbritanien und Irland.

__X London, 16. Okt. Das Juteresse der ganzen Gesellschaft wird jebt von einem Tage zum anderen durch den Zustand des Geld=- marktes in diesem Lande in Auspruh genommen, und vom Kabinets- Minister ab bis zum Banquier - Commis isst Jeder bereit, in dieser höchst verzweifelten Schaustellung menschlicher Unwissenheit eine Rolle zu übernehmen eine Berathung von Aerzten in einem \{limmen Falle, Die Sache is die, daß man von der Krankheit sehr wenig und von dem Heilmittel noch weniger weiß. Was das Thatsächliche des Falles anbetrifft, so halte ih es kaum für inöglih, noch etwas der lihtvollen und bewundern8werthen Darstellung in dem Artikel des Journal des Débats vom 13ten d. difiigussigün, Jn einem Punkte scheint das Kabinet fest entschlossen, und Sir Charles Wood wird in diesem Entschlusse von Herrn James Loyd, dem aufgeklär= testen und auch reichsten der londoner Banquiers, unterstüßt, sie werden nicht die Verbindlichkeiten der Bank von England durch eine

verstärkte Papier-Ausgabe erhöhen, so lange das Gold in der Bank regelmäßig abnimmt. Es ist indeß Grund vorhanden, zu glauben, daß dies Gold, obschon aus der Bank, doch nicht aus dem Lande ge- zogen wird. Die Provinzial - Banken haben es gefordert, um den Chancen eines panischen Schreckens vorzubeugen, denn in diesen {weren Zeiten hat das Volk stets mehr Neigung, das baare Geld festzuhalten.

Die Beziehungen Englands zu Frankreich sind gegenwärtig kühl, aber nicht unhöflich. Der ganze Geschäftsverkehr wird in London von dem Herzoge von Broglie besorgt, da Lord Normanby und Herr Guizot wenig oder gar feine Verbindung mit einander haben. Jn den Angelegenheiten des La Plata hat Herr Guizot keine Neigung zum Streit gezeigt, denn er hat nicht die übereilten Ansichten des Grafen Walewski angenommen, sondern denselben in der That durch eine Ernennung bei der Gesandtschaft in Frankfurt unschädlich ge- macht. An anderen Orten herrscht indeß wenig sorglihes Einverständniß. Die englische Regierung soll alle Versuche ihrer Agenten in Spanien des- avouirt haben, an den außerordentlihen und \fandalösen Vorfällen theilzunehmen, welche fürzlih am Hofe Jsabella's sih zugetragen ha=- ben, und sie is durchaus nicht geneigt, gegen die Maßregeln anzu=- fämpfen, welhe ins Werk geseßt worden sind, um selbst das Leben der spanischen Nation auszukaufen. England mag indeß die Erfolg- losigkeit der Opfer, die es für die Unabhängigkeit Spaniens gebracht hat, bedauern; es wird die Unmöglichkeit einsehen, da zu hel- fen, wo man selbst keine eigenen Anstrengungen macht, Wenn die Königin Jsabella durch französishen Einfluß abgeseßt werden sollte, wie man es hier allgemein glaubt, so zweifle ih, ob England dann mehr thun wird, als seinen Gesandten von Madrid abzurufenz aber ich glaube nichtsdestoweniger, daß ein solches Er- eigniß sih in nicht langer Zeit als höchst unheilvoll für den Frieden Europas erweisen würde. Gewiß is, daß seit einem halben Jahrhun- dert die englishe Regierung nicht so viel mit der National-Verthei- digung beschäftigt gewesen is, als gegenwärtig, und ohne Zweifel wird eine der ersten Pflichten des Parlaments sein, auf die militairi- hen Streitkräfte des Landes und besonders die Miliz und Küstenbe- wachung das Augenmerk zu rihten. Nichts kann au in der That {mählicer sein, als der reduzirte Zustand der britishen Armee in England in gegenwärtiger Zeitz alle die besten Truppen stehen in Asien, Afrifa, Amerika oder Jrland.

A

Florenz, 11. Oft. Folgendes sind die (gestern erwähnten) von der Gazzetta die Firenze in ihrer heutigen Nummer mit= getheilten Aktenstücke in Bezug auf die Abtretung des Herzogthums e an den Großherzog von Toscana ihrem vollständigen Ju- alte nach:

„U Wir Karl Ludwig von Bourbon, Jufant von Spanien, Herzog von Lucca 2c, 2c. Der lebhafte und beharrlihe Wunsch, durch jedes angemessene Mittel zum Besten des lucchesishen Staates beizutragen , dessen Souverai- netät Wir bisher zeitweilig besessen haben, hat Uns bereits bewogen, am 2ten des verflossenen Monats Juni mit Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großher- zog von Toscana einen feierlichen Traktat zu schließen, kraft dessen, durch Aufhebung der Zoll-Linie zwischen. beiven Staaten und Einsührung des im angränzenden Großherzogthume bestehenden Zoll - Gesehes und Tarifs im Herzogthume Lucca, die Bewohner der beiden Staaten die nach dem Wort- laut des Artikels 102 der wiener Kongreß-Akte vom 9, Juni 1815 und der späteren Traktate ohnehin defeinst unter einer und derselben Regierung ver- einigt werden sollen, schon jeyt in Beziehung auf den Handelsverkehr die Vortheile jener Vereinigung genießen sollten. Und nunmehr sind Wir, indem Wir jede per- sönlihe Rücksicht dem Wunsche nachsepen, zu jeder schnelleren Verbesserung des Zustandes des besagten Staates, durch Beschleunigung der vollständi- gen Vereinigung desselben mit Toscana, beizutragen, zu dem Entschluß ge- fommen, der Souverainetät über das Herzogthum Lucca zu entsagen, wie Wir derselben mit bestem Wissen und aus freiem Willen aus eigenem An- triebe entsagen, damit dieselbe auf Se. Kaiserl. Hoheit den Großherzog von Toscana, dem sie nach der Anordnung des Art, 102 der wiener Kongreß- Akte vom 9. Juni 1815 und späterer Traktate zum größten Theile definitiv zugefallen wäre, sogleich übergehe und zu dessen Gunsten Wir auch im Na- men Unserer Erben und Nachfolger auf obbesagte Souverainetät Verzicht leisten und in Gemäßheit der am 4. Oktober 1847 stipulirten Spezial-Ver- träge, alle Uns und Unseren Erben und Nachfolgern auf den lucchesischen Staat nah dem Wortlaute der oben erwähnten wiener Akte und der spä- teren Traktate zustehenden Nechte auf Se. Kaiserl. Hoheit übertragen. Wir behalten übrigens Uns und respektive dem Prinzen Don Ferdinand, Unserem vielgeliebten Sohne, den Titel eines Herzogs von Lucca und resp. den eines Prinzen von Lucca so lange vor, bis, nah den von den Traktaten vorge- schenen Fällen, die Reversion des Herzogthums Parma zu Unseren Gunsten stattfinden wird. Wir erklären endlich sämmtliche Einwohner des Herzog- thums Lucca aller Bande der Treue und Unterthanschaft, die sie an Unsere Person knüpften, ledig, und während Wir jede Uebertragung der Regierungs- gewalt an den Staatsrath des vorbesagten Herzogthums , die Wir durch Unser Dekret aus Massa Ducale vom _ 12, September d. J. angeordnet hat- ten, widerrufen, tragen Wir diesem Staatsrathe auf, die Regierung förm- lich und vollständig an Se. K, K. Hoheit den Großherzog von Tos- cana oder an denjenigen zu übergeben, der von Sr. K. K, Hoheit beauf- tragt werden wird , feierlich Besiß vom Staate zu e Gegeben zu Modena, am 5. Oktober 1847, Karl Ludwig. T. Ward.“

„2 Wir D. Ferdinand von Bourbon, Erbprinz von Lucca. Nach Ein- sicht und Prüfung des obigen Aktes der En auf die temporaire Sou- verainetät über das Herzogthum Lucca , die Unser vielgeliebter Vater und Herr unterzeichnet hat, treten Wir vollständig und feierlich, insofern es Uns angeht, so wie für Unsere Erben und Nachfolger, der obenerwähnten Abdi- cation und Entsagung bei, indem Wir sie în allen ihren Theilen förmlich bestätigen und mit Unserer Unterschrift ratifiziren, Gegeben zu Modena, den 5, Oktober 1847. Ferdinand Karl von Bourbon, Erbprinz, T. Ward.‘ i

3) Wir, Karl Ludwig von Bourbon, Jnfant von Spanien, Herzog von Lucca 2c. 2c, 2c. An seine geliebtesten Unterthanen. Seitdem es der göttlichen Vorsehung nah dem Tode Unserer erlauchten Mutter und Gebie- terin, stets theueren und glorreichen Andenkens, gefallen hat, Uns zur Re- gierung dieses Herzogthums zu berufen, sind Unsere E Bemühun- gen und Unser beharrlicher Wunsch stets dahin gerichtet gewesen, das Wohl Unserer Unterthanen zu bewahren und zu vermehren, Dieser lebhafteste Wunsch hat Uns bei Unseren Handlungen während Unserer vierundzwanzig- jährigen Regierung stets begleitet und neuerlich auch bewogen, die Conven- tion vom 2. Juni 1847 abzuschließen, dur welche die Handelsverhältnisse und das Wodl unseres Landes, dur Natur und Geschick an das benach- barte Toscana geknüpft, auf eine der Wohlfahrt beider Länder entsprechende Weise festgeseßt wurden. Da Wir nunmehr bei demselben Wunsche, euer Glück durch jedes Mittel zu befördern, beharren und schen, daß Wir dies nah den lebten Ereignissen äußerst shwer ausführen können, so entsagen Wir, jede persönliche Rücksicht hintanseßend, und der Zuneigung, die Wir stets als Vater und Landesfürst zu euch gehegthaben, Gewalt anthuend, am heutigen Tage, unter Beistimmung Unseres vielgeliebten Sohnes, feierlich und unbedingt auf die Souverainetät Unseres Staates zu Gunsten des Souveraine, die kraft der Traktate Unsere rechtmäßigen Nachfolger sind, und die ihr von nun an als eure rechtmäßigen Landesfürsten zu betrachten habt, Demzufolge erklä- ren Wir euch jeden Eides der Treue und jeder Pflicht des Gehorsams ge-

en Unsere Person für entbunden. Indem Wir Uns nun von euch, ge- iebte Kinder, trennen, empfehlen Wir euch, euer Wohl nicht zu zerstören, Seid treu euren Landesfürsten, den Geseßyen, den Behörden, bewahret die Religion, die euch so sehr auszeichnet und allein im Stande is, euch wahr-

haft glücklih zu machen, Bei Unserem Schmerz tröstet Uns der Gedanke,

daß Wir euch der Sorgfalt |vorsichtiger und um euer Wohl bekümmerter Fürsten übergeben, die euch gewissenhaft und weise regieren werden. Seid ihnen gehorsam, chret und liebet sie, und dann werdet ihr ruhig und glüd- lih sein. Jn dem stärkenden Bewußtsein, Unsere Pflicht a zu haben, bleibt Uns nur noch übrig, euch zu versichern, daß das Andenken an die dreißig Jahre, seit Unsere Familie sih lucchesish nannte, nie aus Unserem Herzen verlöschen, daß Unser Flehen zum Geber alles Guten euch immer begleiten wird, und daß Wir, obgleich von euch getrennt, stets die lebhaf- teste Theilnahme für ein Land, das Uns theuer war, bewahren werden, Gegeben zu Modena, 5. Oktober 1847. Karl Ludwig.“ 1

4) Wir Leopold 11, von Gottes Gnaden, Kaiserlicher Prinz von Oesterreih , Königlicher Prinz von Ungarn ‘und Böhmen , Erzherzog von Oesterreich, Großherzog von Toscana, Herzog von Lucca 2c. 2c, 2c, Der Tag, an welchem der größte Theil des toscanishen Volkes einen einzigen Staat ausmachen kann, is gekommen. Gott hat nicht gewollt, daß diese Vereinigung in jenen unglücklihen Zeiten geschehe, wo die Vergrößerung der Staaten, durch Krieg und Blutvergießen herbeigeführt, die Formen und die Wirkungen der Eroberung hatte. Diese Vereinigung erfolgt nun fried- lih, als Wiedervereinigung von Kindern in einer und derselben Familie, Und dieses Ereigniß is auch nicht von der Trauer der Fürsten begleitet, weil die Traktate bei Lebzeiten Jhrer Majestät der Herzogin von Parma ihre Vollziehung erhalten und weil Se. Königl. Hoheit Karl Ludwig, Her- zog von Lucca, hochherzig jede persönliche Rücksicht jenem Wohle nachgeseht hat, welches die Luccheser dur ihre Vereinigung mit den übrigen toscani- \chen Brüdern gerade in dem Zeitpunkte erreichen konnten, wo Wir Uns mit wichtigen Reformen beschäftigen, aus denen sie sogleich werden Bor- theil ziehen können. Luccheser! Jhr tretet niht in eine neue Familie ein, sondern ihr vermehrt und stärkt nur eine alte Familie, die endlich der Freude genießt, ihre Mitglieder unter denselben Gesezen versammelt, an denselben Wohlthaten theilnehmen zu schen. Wie ihr Ursprung gemeinsam ist, wie ihr Gang im bürgerlichen Leben gleih war, wie ihr Ge chick un- zertrennlih is, so wird auch in Zukunft ihre politische Regierung gleich, so werden die Aussichten auf ihre bessere Zukunft identisch sein, Die Natur machte sie zu Brüdern in einem und demselben Landez das Geseh macht sie nun zu Bürgern eines und desselben Vaterlandes. So tief wir auch fühlen, daß die Vergrößerung des von der Vorsehung Unserer Regierung anvertrauten Staates nur eine Vermehrung von Sorgen und Ob- liegenheiten für Uns i, #o glauben Wir doch verpflichtet zu sein, diese Last vor der Zeit auf Uns zu nehmen und Unseren neuen wie Unseren alten Unterthanen jenen Vortheil angedeihen zu lassen, der, wie wir fest vertrauen, aus dem Einklang eines treuen Gehor- \ams für Alle gleich hervorgehoben wird. Um dieses Ziel zu erreichen, hof- fen Wir, daß die Last der neuen Administration Uns durch díe Einsicht der Obrigkeiten, durch die Treue der Milizen, durch den beharrlichen Cifer der Bürgergarde, dur die väterliche Liebe der Priester, durch die politische Er- fahrung der Patrizier, durch die strenge Wissenschaft der Gelehrten, durch die musterhafte Jndustrie eines durch die städtische Betriebsamkeit berühm- ten Volkes erleichtert werden wird. Nach Einsicht der Abdications - und Entsagungs-Akte, welche unser vielgeliebter Vetter, Se. Königl. Hoheit der Jnfant Don Karl Ludwig von Bourbon, Herzog von Lucca, unterm oten d. M, in Modena erlassen hat, und durch welche die Souverainetät dieses Staates nach Anleitung des Art. 102 der wiener Kongreß - Alte und des Traktates von Florenz vom 28. November 41844 sogleich auf Uns übertra- gen wird, erklären Wir demnach, daß Wir die Regierung desselben vollstän- dig übernehmen, und zu diesem Ende beauftragen Wir Unseren Wirklichen Geheimen Staatsrath und Ritter Großkreuz Maïchese Pier Francesco Ri- nuccini, in Unserem Namen förmlichen Besiy davon zu ergreifen, und sen- den ihn, damit er die gewöhnlichen Huldigungen unnd Jnaugurations - Eide von allen in der Stadt und in dem Gebiete von Lucca bestehenden Obrig- feiten und Behörden entgegen nehme, Luccheser! Eine neue Aera beginnt für Toscana, und euer Ruhm wird es sein, sie fest zu begründen, indem ihr euch brüderlih mit den anderen guten und getreuen Toscanern um eus ren Fürsten und Vater schaaret, damit er Allen ohne Unterschied, als ob vir nie getrennt gewesen wären, und da wir nun bestimmt sind, in Zukunft unzertrennlich zu verbleiben, gleiche Wohlthaten erzeigen könne, Gegeben am 11, Oktober 1847, Leopold, V, F. Cempini. L, Albani,“

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=ch Paris, 19. Oft, Nach den neuesten Nachrichten von der spanischen Gränze vom 16ten ist dieselbe seit dem 10ten in der Gea gend von Puycerda wirklih im förmlichen Blokadestand. Auf spani=- \hem Gebiete jenseits am Ausgang der Brüe is ein Posten von 12 Mann aufgestellt. Man scheint sih weder diesseits noch jenseits eine rechte Jdee von dieser Maßregel machen zu köunen, und dies geht so weit, daß Fälle vorgekommen sind, wo die mit dem Vollzug der= selben beauftragten Leute sih förmlih deshalb entschuldigt haben. Da die Truppen, welche die spanische Garnison zu Puycerda verstär=- fen sollten, anderwärts verwendet worden sind, o geschieht die Be= aufsihtigung der Gränze vermittelst Patrouillen von Jnfanterie und Kavallerie. Diese bieten aber nur ein unbedeutendes Hinderniß für jene, welhe ein Jnteresse des Gewinues dabei haben, diese sonderbar gehandhabte Blokade zu verleßen. Denn in einem so durschnittenen, wechselnden, gebirgigen und also außerordentlich \chwierigen Lande müßte man ganz andere, viel bedeutendere Mittel anwenden oder gänzlich auf eine Maßregel verzichten, welche allen kommerziellen Ver- bindungen Hemmuisse in den Weg legt und den Grundeigenthümern auf beiden Seiten der Gränze s{hweren Schaden zufügt , wenn sie Weiden auf der auderen Seite der Blokadelinie besißen, wie dies jen- seits zu Puycerda, diesseits zu Bourg - Madame der Fall ist. Die Viehzüchter beider Orte lassen bei Annäherung des Winters ihre Heerden von den Bergen in die Ebene herabkommen, und dies fön= nen sie nun niht, wenn die Blokade aufrecht erhalten bleibt. Für die Shmuggler aber liegt in der dadurch erhöhten Prämie für ihre Unternehmungen nur ein neuer und erhöhter Reiz, dem sie gewiß nit widerstehen werden, Der neueste Ministerwehsel zu Madrid hatte einen Augenblick an der Gränze die Hoffnung erregt, die ganze Idee der Blokade werde in Folge davon aufgegeben werden, Diese Erwartung is aber niht in Erfüllung gegangen.

Es scheint, daß die Mehrzahl der Trupps, welche Miene gemacht hatten, sich der französischen Gränze zu nähern, umgekehrt sind und dem Ebro sih zugewendet haben, um oberhalb Tortosa über diesen Fluß zu gehen und in den Bergen dieses Coro genannten Distrikts sich zu vereinigen. Man fügt bei, daß sie sich dann dem Közigreiche Valencia, dem sogenannten Maestrazgo und insbesondere Morella nähern und dort ihre Vereinigung mit Cabrera, wenn derselbe wirk- lih hon angekommen sein sollte, oder mit einem seiner Stellvertre- ter zu bewerkstelligen. Geht dies wirklich so, so hätte der vom Ge- neral-Capitain Don Manuel de la Concha eröffnete Feldzug die Krise nur beschleunigt, welche Jedermann schon seit längerer Zeit voran geschen hat. Ohne Zweifel werden sich die Banden auf ihrem Marss mit denen vereinigen, cue h der Führung von Torres, Sendroë, Caletrus, Borges- und Pablo stehen. / :

Die Unsicherheit des Postenlaufs dauert in Cainren s immer fort, troß der zahlreichen Streitkräfte, über ne de Conducteur ral-Capitain de la Concha nun zu verfügen hak. “j 44, Oktober der Diligence von Gerona nah Perpignan, weldes irt, daß ihn am um 1 Uhr Nachmittags zu Perthus eintraf, u, f, Namens 10ten Abends an der Höhe von Oriols ein

A ä Gibert, angehalten hat, Dieser hatte ungefi ¿ Nachdem G Fuß und zwölf Reiter bei si, alle wohl bewa E

j lies er den bert einige Fragen an den Conducteur ar s in x n Wagen weiter fahren, ohne Jemand zu beläsgen-