1847 / 297 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

5 ( welche sie gegett- und gleichfalls werden alle die he “taa E E Siaats- wärtig genießen, so wie die Pens i waren.

Finanzen regelmäßig an ewe ehenden Gesebe,

e bis jeyt in ments werden provisorisd aufe ias einer der tem E D ir außerdem = j in Bezug auf Unsere g

säße S Regierung E einen eth ier Seaaigaio Unpartei- Luccheser, denen Wir dadur wollen, seine Anwendung finde, befehlen Wir lichkeit, die Uns obliegt, gf ae en en Stelle die Strafe, die in der

B Abschasns n Tode provisorisch beibchaltenen Kriminal- Kodex zu-

Reihe der S ;

nächst darauf folgt, treten E Unseren neuen lucchesischen Unterthanen, die

: „Wir E S ôhelich auf lucchesischem Gebiet domizilirt waren, Be-

seit fünf Jas deihen lassen, wenn fie verkflagt, in Untersuchung oder ver-

nadignng ange D ugefügten Schadens, gestörten Besiges, Insulten, Zn- urtheilt A E deln wegen strafbarer Schlägerei und Verwundungen, urs Se! ïe bei Nauf händeln zugefügt wurden, wenn nicht dadurch der auch wenn | E Person veranlaßt wurde, oder dic Tod der verwundeten oder geschlagenen Person L Schadens an frem- Schläge und Verwundungen bei Gelegenheit gigeiglen Sa ene I O dem Gut stattgefunden haben ; wegen I T Gc fenerung von Schießgewehren und Explosion ohne Der - agen pons und ohne Vorbedacht; wegen Uebertretung der COtOS, „Zagd- un E Hang Geseze, so wie der Zoll - Vorschriften; wegen Uebertretung der Reglements und Vorschriften binsichtlich der Besegung und Versperrung öffentlicher Stra- jen und, Wege, Flie, Bäche, User, Gestade uny anderen “em Ente F ewidmeten Gegenstande; wege everiretung DSamtats- Gerau ® Vorschriften # öffentlichen Archive für Kontrakte, Verfälschun- gen ausgenommen; wegen Erbrechung der Kerker der Kriminal - Gerichte und Flucht aus denselben; wegen Widerstandes ohne Waffen und ohne Verleßung gegen die gerichtlichen Exeftutoren z wegen einfacher Nothzucht ; wegen erster und einfacher Nichtbeobachtung der Verbannung und des Erils ; we- gen Uebertretung der Staatsgeseße und Gewohnheiten über die Spiele, über die Kollekten, s die L Rae - A die Bey und Wirthshänser , und überhaupt wegen allen anderen Uebertretungen der ein- fachen Polizei - Vorschriften. fa E iren, welche sih eines der obgedachten Vergehen oder Ueber- tretungen \{uldig_ gemacht haben, wenn es vor Erlaß des gegenwärtigen Gnadenbriefes geschehen is, gewähren Wir Verzeihung und Nachlaß jener Leibes- oder Geldstrafen, welche sie verdient haben würden, auch wenn der Prozeß t) N begonnen oder noch obschwebend is oder das Urtheil be- reits erfolgt 11k,

Und damit aus gegenwärtigem Gnaden-Akte kein Nachtheil weder für die öffentlihe Justiz noch für die Juteressen dritter Personen erwachse, er- flären Wir, daß die Begnadigung in ihren Wirkungen sich nur auf die Strafen erstreckt und daß hierbei die Entschädigungen, auf welche die be- leidigten oder benachtheiligten Parteien Anspruch haben dürften, gänzlich ausgenommen sindz wenn es sich also um Geldstrafen handelt, so trifft der Nawlaß derselben nur diejenige Summe, auf welche die Großherzoglichen öfentlichen oder Gemeinde-Kassen Anspruch haben und keinesweges das Interesse irgend einer Art, welches Privaten hierbei haben können, so wie au die Vergütung der Prozeßkosten an den Großherzoglichen Fisïus , die Entrichtung des Zolles bei Uebertretung der Zollgeseße ausgenommen sind und bei Contrebande der Verlust des eingeschmuggelten Gutes und der zum Schmuggeln gebrauchten Werkzeuge fest bleibt,

„Die Personen, welche der Wirkungen Unserer väterlichen Milde theil- haftig werden wollen, müssen 1) binnen sehs Monaten, von gegenwärtigem Tage an gerechnet, sih vor den kompetenten Gerichten stellen, um in ‘den gewöhnlichen Formen zu erklären, daß sie die Begnadigung annehmen, 2) Zu gleicher Zeit die Empfangscheine oder Quittungen der bei dem resp, Handel betheiligten Personen beibringen, /

„Wir befehlen, daß während der obenerwähnten, zur Annahme der Begnadigung bestimmten Frist, jede Erecution und jeder weitere Prozeß-Akt suspendirt bleibe, wohlverstanden übrigens, daß nicht mittlerweile die Ver- jährungsfrist abläuft,

„Die, wie oben, zur Annahme der Begnadigung festgeseßte sechèmo- natlihe Frist is peremtorishz nach Ablauf derselben dürfen in keiner Weise neue Gesuche eingereicht werden.

„Wenn ein Zweifel entsteht, ob irgend ein Vergehen oder eine Ueber- iretung in diesem Unseren gegenwärtigen Gnadenakte begriffen ist oder nicht, so steht die Entscheidung hierüber denselben Nichtern zu, die das Urtheil e das begangene Vergehen oder die Nebertretung zu fällen gehabt atten.

„Es i} Unser Wille, daß sowohl die von den Verurtheilten einzu- reichenden Bittgesuche, als auch alle übrigen Eingaben behufs der Annahme gegenwärtiger Begnadigung, ferner die hierüber erlassenen Dekrete von der Stempel- und Registrirungstare befreit sein sollen.

„Sämmtliche Angelegenheiten, deren Erledigung die Kompetenz der durch die provisorishen Anordnungen im Amte beibehaltenen Beamten über- steigt, werden an eine provisorische Regierungs - Kommission überwiesen , die aus dem Marchese Commandeur Antonio Mazzarosa, dem Caval, Comman- deur Nicolao Giorgini und dem Marchese Oberstlieutenant Lelio Guinigi besteht und welcher cin konsultirender Auditor beigegeben is, den Wir pro- visorish in der Person des General-Advokaten Antonio Bicchierai ernennen.

„Dicse Kommission hat durch das Organ Unserer Großherzoglichen Staats - Sekretariate die ihr zugewiesenen Angelegenheiten an Uns abzu- geben, mit Ausnahme derjenigen, über die sie, nach den ihr, den Justructio- nen gemäß, zustehenden Befugnissen selbst entscheiden fann. Gegeben am 11, Oftober 1847, Leopold. V. F. Cempini, L, Albani.“

Spannen.

Madrid, 15. Okt. (O. P. A. Z.) Wie allgemein versichert wird y soll das Wiedersehen der Königin Jsabella und ihrer Mutter Marie Christine ein sehr herzlihes gewesen sein; Jsabella habe wie=- derholt ihre Freude über dies glücklihe Ereigniß ausgesprochen. Ju Gegenwart der Königin Mutter soll auch das wieder vereinigte Kü- L s N tpaar die liebevollsten Erklärungen ausgetauscht haben, nigin nto dier und der Herzog von Rianzares haben mit der Kö- O em König in dem Palast dinirt, und heute haben die bei-

en Erstgenanuten viele Persone f, Durch eine Königlicl

Verfügung von vorg ersonen empfangen. Durch eine Königliche senen Cdelherren A werden die in Disponibilität verseßt gewe= gesetzt. es Palastes wiederum in ihre Functionen ein- Man I M a; neuen, e U Ba ister beschäftige sich eiligst mit einem Minister des Junern E umfassenden Reglement, Auch der men. Aus Catalonien Dee N Atheiten in Anspruch genom- dem Finanz-Minister vorstellen E ailano eingetroffen und hat sich dustrie dieser Provinz bezügliche Jen, um mit demselben auf die Jn- Am 23. Juli hat der französi du verhandeln, General - Konsul angezeigt , daß ble Featastoträger dem spanischen das Küstenland von Buenos = Ayres und Je Coégbre sortfahre, die von den Truppen der argentinischen Rey Hâfen von Oriental, glofiren. | publik beseßt seien , zu

Verordnungen und Negle-

#jandels- und Börsen-Uachrichten.

Berlin, den 25. Oktober 1847.

Inländische Fonds: Pfandbrief -, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld.

St. Schuld-Sch. 137 # | 92 Seeh. Präm, Sch. 89% K.u.Nm. Schuldv. |- Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh.Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

Gem. Zf.| Brief. Kor-u.Nm.Pfsdbr, 35 917 Sehlesische do. 3 do. Lt. B. gar. do. 35 Pr. Bk-Anth.-Sch

Gela,

Gem,

1057

Fnedrichsd'’or. bird And.Goldm.à9th. |— Disconto.

2050 Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. | 4 943

do. Part. 500 FI. | 4 807 80 do. do. 300 Fl. |—| | 98 Hamb Feuer-Cas. |35| 552 do.Staats-Pr. Anl |— 815 Holl. 25 % Int. |2{| Kurh.Pr.O. 40 th. 32 Sardin. do. 36 Fer.

N. Bad. do. 35 FI.

do. beiHope 3.4.8. 5 do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2.4.4./4| 92% do. v. Rthsch.Lst. | 9 109; do.Poln.SchatzO. 4 835 do. do. Cert. L.A.|5| Po.do.L.B.200FI.|—| Pol. a. Pfdbr.a.C.|/ 4 | 95

Russ. Hamb. Cert. s) ——

Æ1|

mo

Gia i [#1158

Fisenbahn- Actien.

Volleing. ze ze.|

Amst. Rott. | 4 |973 6. 0.Schl.L.B. |4| 99% B. Arnb. Utr. 45) Pts. Mgdb. | 4 |93% B. Berl. Anh.A. 116% 6, do. Pr. B.|4| 917 B. do. Prior. “i d, #0; 5| 1007 B. Berl. Hamb. 1037 bz. Rhein. Stm. | 4 |82 B. do. Prior. 45/1005 B 5 G, do. Berl. Stett.

do.v.St. gar. |3 Bonn-Cöln.

BresI. Freib.

do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.

do. Prior.

bbs bots bli

Prior.

_— do\»

Pa U j s ja f j fa fd fa P S P fa fn D D j D D C fm

Sächs. Bayr. |

Sag.-Glog. do. Prior. |

St.-Vohw.

do. Prior. |‘

Thüringer.

Whb.(C.0.) | ch do. Prior. | 5

Zarsk Selo. |—

Glogguitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. | Magd. Halb. | Magd. Leipz.

Quit.Bog. |

a 4 %

Aacb. Mastr. Berg. Mrk. |50/81 B. Berl. Anb. B. |45| 1084 B, Bexb, Ludw. 70| Brieg-Neiss. 30 -—— do. Thür. V. /200 10I% G. Magd. Witt. [30] 795 bz. 100% bz. u. G. Mecklenb. |80| 59 B. Nrdb. K. Fd. -—— Nrdb. F. W. |70| 685 bz. O.Schl.Lt.A /4 | 106 B. 1055 bz. Rh. St. Pr. |70 do. Prior. au Starg. Pos. 520) 817 bz. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Course erfuhren heute wenig Veränderung, hatten indess, bis auf Berlin - Hambu! ger, die höher bezahlt wurden, cine minder gute Haltung, als am Sonnabend.

30/ 80% G

do. Prior. N. Schl. Mk.

do. Prior.

88 p. 873 G. 93 bz.

do. Prior. do. 111. Ser.

spa ph

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizen 72—T74 Rthlr. Roggen loco neuer 47—49 RthlIr.

- pr. Okt. 465— 3 BRthlr. bez.

- pr. April {Mai k. J. 48 Rihlr. bez. Hafer 48 s 52pfd. 26 —28 Rihlr.

-= 48pfd. pr. Frühjahr 29 Kthlr. Gerste 43—44 Rihlr. Rüböl loco 1177—115 Riblr.

= Okt. 115 ie,

«Ok D 11/7 Rüitr.

Dao CPebr 112 Rie. Spiritus loco 295—% Rihlr.

s Frühjabr 27 Rihlr.

Königsberg, 22. Okt, Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei- zen 70—85 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 50—55 Sgr, pr. Schfl, z große Gerste 46—50 Sgr. pr. Schfl. z kleine Gerste 40—46 Sgr. pr. Schfl.z Hafer 22 —26 Sgr. pr. Schfl. z. graue Erbsen 70—84 Sgr. pr. Schfl. 5 weiße Erb- sen 60—66 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 30—33 Sgr, pr, Schfl, z Heu 10 415 Sgr. pr. Ctr.z Stroh 90 Sgr. pr. Schod.

Dauzig, 22. Oft. An der Börse wurden verkauft, gestern noch+ 7 L. 101 —2pfd. inländ. Gerste und 43 L, inländ. w. Erbsen zu nicht bekannt gewordenen Preisen. 7 L, 119pfv. inländ. Roggen a 305 V poln. Leinsaat a 380 Fl. preuß, Cour, pr, Last.

London, 19. Okt, Geldmarkt. Die gestern hier bekannt gewor- dene Zahlungs-Einstellung einer der Hauptbanken in Liverpool, der Royal- Joint-Stoc-Bank, machte starke Sensation, obgleich man nicht zweifelt, daß die Verpflichtungen derselben durch die Actionaire werden vollständig, wenn auch erst nach einiger Zeit, erfüllt werden. Juzwischen wichen Consols gestern plöylih um 14% und heute noch 5 %, so daß der niedrigste Stand 78% pr, baar und 794 pr, 25, November warz sie schlossen jedoch eher fester zu 795 und 80%. Exchequer-Bill waren wieder bis 35 Sh. Diskonto herunter und {lossen 30 Sh. Fremde Fonds sind ebenfalls merklich nie- driger, nur spanische haben sich behauptet, Geld ist noh immer schr be- gehrt, an der Fondsbörse zu 7 a 8%, so wie zu gleichem Diskonto für beste furze bis 3 Mt.-Wechjel. Piaster und Silber in Barren sind À Pce. gewichen, wozu jedoch einige Nehmer sih zeigen. Jn Wechseln war das Geschäft heute in Folge des herrschenden Mißtrauens natürlich wieder sehr beschränkt, und unsere Course von Amsterdam, Hamburg, Wien und Triest sind abermals schlechter. Nur Paris, besonders in langer Sicht, war be- gehrt; sämmtliche Notirungen sind übrigens für erstes Papier, Jn Eisen- bahn-Actien blieb es sehr gedrückt, und Preise sind gleichsam nominell,

Waarenmarkt. Da die Handels- und Geldverhältnisse sich immer ungünstiger gestalten, so befinden sich auch die Waarenmärkte noch eben so ungeregelt, wie es schon seit einigen Wochen der Fall gewesen is, Es sind wieder einige Handelsfirmen unfähig, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen, die schr bedeutend sind, während cinige der inländischen Bankers in Folge des Geldmangels fehr gelitten haben. Auf Warrants (Entrepotscheine) sind nur Wenige geneigt, Vorschuß zu leisten, obgleich die Preise der Wag- ren jeyt schr niedrig und weit unter deren Kostenpreis stehen. Aus der folgenden Tabelle ersicht man, wie viel seit heute vor einem Jahre die

Preisc gefallen sind :

E 1847, 1846, Sh. P P, 53 Sh, —P. 34Sh. P.a 59 Sh. P E 7 ( Y c T » _—_— » Aa 100 » » » a 19 »

Roher Zucker Ceilon-Kaffce D a0» 1 Osftind. Neis —»a19» —-» 0 Amerik, Baumwotit— A8 Ma Ostind. Indigo —»a 5 » 0 U 10 » a 0 Tie Zmporteure und Eigner von Kolonialwaaren zeigen sich noch sehr ge- neigt, zu realisiren, und der überflüssige Vorrath am Markt hat ín den leh- ten acht Tage eine weitere Preis-Erniedrigung zur Folge gehabt, besonders von Zucker, Thee, Ceilon-Kaffee, Reiß und Rum. Aus der Hand wurde sowohl für den inländischen Verbrauch, als zur Verschiffung, wenig gekauft, und was in Auction gestellt wurde, hat nicht alles Nehmer gefunden, so niedrig und \o tief unter denen auf den Kontinentalmärkten die Preise hier auch stehen mögen. Zufuhr ziemlich stark, Vorrath größer und fast durch- gechends bedeutender als gleichzeitig in 1846. Cine große Menge Auctionen sind angesezgt, einige derselben schr belangreich. : ; :

Jn der Quartal - Auction von ostindischem Jndigo hat es sich seit Dienstag mit dem Absaß, ungeachtet einer weiteren Herabsehung der Preise, nicht gebessert, ausgenommen, daß gestern eiwas mehr Frage auffam. Die Erniedrigung der Preise, gegen die in der Juli-Auction bezahlien , beträgt von Bengal- 4 a 6 Pce, (von den ord, und Mittelsorten am meisten), von Madras-, Oude- und Kurpah- 3 a 6 Pce. Die Eigner gaben eiae große Verkaussneigung zu erkennen. Von dem bis diesen Nachmittag vorgekon- menen Quantum von 411,194 K, sind 6453 K, zurückgezogen und 1214 K. eingerufen, also 3527 K, verkauft worden,

Liverpool, 16, Oft. Baumwollenmarkt, Heute zeigte sich we-

nig Leben im Markte 2000 800 B, zur Aus- fuhr; gekauft; , und es wurden nur 2000 B,, davon 3

»

—_— ))

Vom 18. Okt, Der heutige Umsay beträgt nur 1200 B. Der Markt war in der größten Verwirrung, und die Preise sollten eigentlich als nomi- nell notirt werden, indem tie Stockung der „Royal Bank“ (‘eine Joint Stock Bank) die größte Bestürzung verursacht hat. Amerikanische Baum- E wurde heute zu { a Z Pce. niedrigeren Preisen als am Freitage ver- auft. -

Vom 19. Okt, Die Preise waren heute wieder sehr unegal und Verkauft 1500 B., davon 350 B. an Spekulanten. sey G uk,

Bremen, 21, Oft. Getraide. Weizen kam nur bei einzelnen Lasten zum Abschluß. Von Roggen wurden nur einige wenige Partieen umgeseßtz die Kauflust war beschränkt, Preise indeß erfuhren keinen weiteren Druck. Gerste bedang, bci mäßigen Zufuhren, für den Bedarf noch fol- gende Notirungen. Von Hafer traf ebenfalls nur wenig ein und war daher leicht zu begeben. Bohnen fehlen. Leßztbezahlte Preise: Weizen 135 a 145 Rthlr.z Roggen, getr. Ostsee - 76 a 775 Rthlr., Sand- 85 Rthlr., Odessa- wird auf 90 Rthlr, gehalten; Gerste, oberl. 82 Rihlr,, niederl, 60 a 65 Rthlr.; Hafer, oberl. 45 a 48 Rthlr., niederl, 42 a 55 Rthlr. Von Rappssaamen nichts zugeführt.

Taback. Umsay von nordamerikanischem: 102 F. Ohio-, 50 F. Maryland-, 12 F. Virgini-, 206 F. Kentucky - und 23 F. Stengel. La- ger: 5991 F. Maryland-, 974 F. Virgini-, 1437 F. Kentuckv- und 598 F, Stengel. Umsaß von westind. und südamerikan.: 1039 P. Blätter-Puerto- rico-, größtentheils von den neuen Zufuhren, 1472 Sur. Domingo-, 91 K, Scedleaf-, 6 K. Florida-. Vorräthe in erster Hand: ca. 1450 Sur. Hag- vana-, ca. 5900 Sur. Cuba-, ca. 1409 Sur, Domingo-, ca. 1425 K, Seedleaf-, ca. 1000 P. Blätter-Puertorico-, ca, 170 Kb. Varinas- in Rol- len, ca. 1500 Kb. do. in Blättern, ca, 1575 P. Brasil- in Blättern und ca. 90 K, Florida-,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 22. Okt. Niederl. vrizkl, Seb. 936 3% do. 29.

Autwerpen, 21. okt. Zinsl. —. Neue Aul. 137

itamburg, 23. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Engli. Buss- 1047 Be, Hamb. Berz. Actien 91 Br Magd. Witteub. 80 Br. ITamb. Berl. 1605 1007, Ait. Kiel 108%. 1084. Glückst. Elmsh. 53 Br. Bendsb. Neum. 26 Ber, Rotbsch. 63. 62. Meckl. 59. 585.

London, 20. Okt. Cons. 80%. 80. Sch. —. lut, 537. 53. 4% 81. 805.

Paris, 21, Okt. 5% Reute fu cour. 119. 3% fn cour. do

Wien, 23 Okt 50% Met. 1047. 4% ao. 93, 3% do. 653 Zank. Actien 164 Anl. de 1834 156. de 1839 121, G6!ozg». 112, Hordb. 15235

5% Spau.

Kopenk,

Ard. Le Le 163. Pass. —. Port. 21. 19, Mex. 185. 18. 00D,

Ausg.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends | 10 Uhr.

Morgens Nachmittags | Nach einmaliger

6 Ubr. 2 Uber.

Beobachtung.

1947.

24. Okt. Luftdruck... ... 331 65’ Par.|333,55"" Par. 334,70" Par. |Quellw ärme 87 R, =- 8,7° R. | +9,7° R. | +4,4° R. |Flusswärme 8 R. +1,3° R. + 3,a°R.| +1,1° R, 57 pCt. | 60 pt. | 80) pCt. |Ausdünstung0,004 "Rh.

Regen, | halbbeiter. Niederschlagf0,086'‘Rh. | W. |Wüärmewechsel4-19,29 - | | D 333/30" Par... + (6 R. 2,3 R, O0 pC We Um 10 Ubr Abends Nordlicht

Zontiglie wckaufsprete.

26. Okt, Jm Opernhause. 424ste Abonnements= Zum erstenmale: Rienzi, der leßte Tribune, große tra=- gische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl, Balletmeister Hoguet. Die neuen Decorationen im ersten, dritten und fünften Aft sind von dem Königl, Decorationsmaler Gerst, An-= fang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Dpern= haus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. 2c.

Im Schauspielhause. 8te französische Abonnements-Vorstellung : La Ppremtere représentation de: La ŸY cadetta; vaudeville-co- mique en 1 acte, par M. Dumanoir et Siraudin. Une ftemme qui se jetlte par la fenètre, comédie vaudeville en 1 acte, par Scribe. Les trois péchés du diable.

Im Potsdam: Die blaue Schleife, von Maunsen. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 27. Oft, Im Schauspielhause. 4183ste ments - Vorstellung: Die Karlsschüler , Schauspiel in 5 Abth, H. Laube.

Luftwärme ...-« Thaupunkt .... [Bodenwärme 9,1 * B. Dunstsättigung

Wetter

Fnd «s ce ae Wolkenzug - «- -|

Tagesmittel:

trüb, W.

W W.

Dienstag, Vorstellung.

Lustspiel in 5 Abtheil, Abonne= von

Sonnabend, 30. Okt, Jm Opernhause. Mit Allerhvchster Ge- nehmigung. Zum Benefiz des Königlichen Schauspielers Herrn Gern. 1) Scenen aus dem ersten Aft des Lustspiels: Die Judianer 1 England. (Herr Gern betrat hierin vor 40 Jahren zum erstenmale die hiesige Bühne.) 2) Gesangspiece, vorgetragen von Dlle. Tuczek, 3) Pas seul, getanzt von Dlle. Polin, 4) Der Bär und der Bassa. (Dlle. Stich hat aus Gefälligkeit für Herrn Gern die Singparthie der Roxelane übernommen.) 5) Gesangspiece, vorgetragen von Dlle. Tuczek, 6) Pas de deux, getanzt von Dlle. Koh und Herrm Ho guet-Vestris. 7) Ein Stünkchen vor dem Potsdamer Thore. Anl= fang halb 7 Uhr.

Zu dieser e werden Billets Opernhaus-Preisen verkauft : F Qu Billet E den Ane des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Nanges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 4 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rihlr. z in den Logen und 1m Balkon des dritten Nane ges, so wie im Parterre, 20 Sgr,; im Amphitheater 10 Sgr.; n den Fremden-Logen 2 Rthlr. 5

Der Billet-Verkauf zu dieser Vorstellung findet von Donnerstag den 28sten d. M. an im ehemaligen BVillet-Verkauss-Büregu statt.

Die bei Herru Gern eingegangenen Meldungen sollen, so weit als der Raum es gestattet, berücksichtigt werden, und wird ersucht, diese bestellten Billets bei Herrn Gern abholen zu lassen.

Die Juhaber von abonnirten und reservirten Pläßen werden ersucht, sich bis Mittwoch den 27sten d. M., Mittags 2 Uhr, in der Wohnung des Herrn Gern, Puttkammer-Straße Nr. 12, zu ertlären, ob sie ihre Pläye behalten wollen,

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 26. Okt. Zum erstenmale: Herr Karoline. ville-Posse in 4 Aft, nach Varin und Boyer, von Hr. Kalisch. Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet- Mujifk-Dirigenten, Herrn Gährich.

Vorher: Pantofsfel und Degen. Holbein. L

Mittwoch, 27. Okt, erstenmale in dieser Saison: Akten. Musik von Donizetti. j Sd t reise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Ballon des ersten Ranges 1 Rthlr, u, st, w.

zu folgenden mittleren

Baude= Die

Lustspiel in 3 Akten, von

(JÎtalienische Opern-Vorstellung.) Zum Don Pasquale. Komische Oper in 3

Berantwortlicher Redacteur Dr. I. W. Zinkeisen,

Jm Selbstverlage der Expedition. Gedrudckt in der Deer schen Geheimen Ober-Hofbuchbruckerei.

Beilage

M 297.

2051

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Diensiag den 262 Oktober.

E n O

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Vermischtes. Königreih Württemberg. Vermischtes, Großherzogthum Baden, Versammlung der badischen Lehrer und Schulfreunde. Groß- herzogthum Hessen und bei Rhein. Die neue Ordnung für die medizinishe Prüfung. Nächste Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe in Mainz. Herzogthum Nassau. Lahn-Regulirung.

Oesterreichische Monarchie. Prag. Entdeckung von Platina-Erz,

Frankreich. Paris, Nachrichten aus Algier, Das Narvaezsche Mi- nisterium. Guizot unterzeichnet als Unterthan. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die Convention mit Haitiz Kabylen-Angriff in Dschidschelli zurückgeschlagenz die Wahlreform-Bankette.)

Großbritanien und Jrland. London. Sir Nobert Peel in Liver- pool. Statue Huskisson's, Vermischtes. Schreiben aus Lon- don, (Die Geldkrisis und der Zustand des Landes.) E 2

Schweiz. Kanton Luzern, Wahl der Heerführer, Kriegs-Nüstung. Kanton Basel. Auslegungen des Munitions-Transitverbots und andere Phänomene des Kriegsfiebers.

Jtalien. Florenz. Provisorische Verwaltungs- Kommission in Lucca, Schuß eines Soldaten auf eine Patrouille der Nationalgarde, Marquis d’Azeglio nach Turin. Rom. Flinten-Ankauf. Blattern- Epidemie. Kollekte zu Gunsten der Amnestirten, Grillenzoni +7. Oktoberfeste. Bevorstehende Promotionen und Standes-Aenderungen. Das Reglement für die permanente Staats-Consulta, Vermischtes. Turin, Vermischtes. Lucca. Feierlicher Einzug des Großherzogs.

Griechenland. Athen. Bürgschaft für Evnard's Darlehn. Se- nats-Adresse. Feier des Namensfestes der Königin, Vermischtes.

Türkei. Konstantinopel, Noten an die Mächte wegen der Jnsur- rection in Albanien, Vermischtes.

Mittel gegen die Kartoffel-Krankheit.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Görliß, Unfall auf der Sächsisch-Schlesischen Bahn. Geißlingen. Brücke über die Eib. Weimar. Frequenz und Ertrag der Thüringischen Bahn.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. Ueber 400 Bürger von Würzburg begaben sich am 19. Oktober Abends in einem Faelzuge vor den Palast des Kronprinzen und dex Kronprinzessin, um dem erlauchten Paare ihre Huldigungen darzubringen. Eine unermeßliche Volksmenge hatte sich dem Zuge angeschlossen, welhem zwei Musik-Corps voran= gingen, die auf dem Schloßplaß mehrere Stücke spielten. Zu wie= derholtenmalen wurde Jhren Königl. Hoheiten ein lautschallendes Lebehoch gebracht.

Der Abgeordnete Freiherr von Sch äzler hat den Antrag ge- stellt, „Se. Majestät zu bitten, dahin wirken zu lassen, daß der nächst jährige Zollkongreß so zeitig als möglich stattfinde, um eine gründ- lihe Revision des gegenwärtigen Zolltarifs unter Beiziehung von Sachverständigen vorzunehmen. ““ :

Der General-Stabsarzt der Armee, Dr. F. Eichheimer, Referent im Kriegs = Ministerium, hat die gewünschte Ruhestands - Verseßung unter lobender Anerkennung der mit Einrehnung der Feldzüge treu geleisteten 7Vjährigen Dienstzeit und unter Belassung des bisher ge-= nossenen ganzen Gehaltes erhalten. 4

(F. J.) Die Weinlese hat am 18. Oktober in der Gegend

von Landau ihren Anfang genommen und liefert eine außerordentliche Quantität. Die heiteren Oktobertage haben die im September ein- getretenen Befürchtungen nicht in Erfüllung gehen lassen. Unser 47er, sorgfältig behandelt, mag noch den 44er erreihen. Gute Kar- toffeln hat es in Menge ausgegeben. Die Fäulniß, obwohl sie in tiefliegenderen, feuchteren Orten Schaden gethan hat, war und is nicht jo groß, als der darüber stattgehabte Lärm gewesen ist, Die Fruchtyreise steigen im Verhältniß zur diesjährigen Aerndte gern zu einer Höhe, die den Konsumenten, ohne gegen die Produzenten un=- billig zu sein, nicht sonderlich zusagen will. Vorsorgliche Anlegungen von Getraide-Magazinen scheinen manchen übertriebenen Speculatio= nen, ohne den Handel zu hemmen, Schranken seben zu können.

Königreich Württemberg. Den Stuttgarter Blät tern zufolge, hat Herr von Rummel, srüher Vice - Präsident der Kammer der Abgeordneten, sein Mandat in die Hände der Wähler (Ober-Amts-Bezirk Horb) zurückgegeben.

(O. P. A. Z) Major von Brecht, in Berg bei Stuttgart, ein noch rüstiger Mann von 66 Jahren, im Fache der Mechanik durch sinnreiche Erfindungen ausgezeichnet, wird in der Mitte des nächsten Monats mit einer Gesellschaft von 40 Personen nah Texas über= iedeln. | Es i ein eigenthümlicher Fall, daß schnell nach einander die höchsten Staatsbeamten, welhe Stände-Mitglieder sind, dur ange= fohtene Wahl, freiwillige Abdankung oder Todesfall die Kammer ver=- lassen. Der fünfte in dieser Reihe ist der am 8. Oktober verstor= bene Staatsrath von Gmelin, welcher allen seit der bestehenden Ver= fassung zusammenberufenen Landtagen ununterbrochen beigewohnt hat, Man würde aber irren, wollte man aus diesem Abgang eine Schwä-= hung der Regierungsseite vorhersagen, denn einmal kann es dieser nur erwünscht sein, jüngere Kräfte in die Kammer zu bekommen, und

anderentheils wird die Regierung, welche ihren besten Willen durch

zeitgemäßen Fortschritt und umfassende Thätigkeit überall kundgiebt,

d dem Andrängen der Opposition in keiner Hinsicht zurück= hrecken.

(Schwäb. Merk.) Die Erfahrungen des Stadiraths Essig zu Leonberg in Bezug auf die Kartoffel-Brodbereitung sind folgende : Man schneidet die kranken Tbeile der Kartoffeln von den gesunden, zershneidet das Gesunde in Würfel und trocknet diese roh auf dem Stubenofen oder auch auf Obstdörren, nah diesem werden die Vürfel, die nah dem Trocknen die Größe einer Ackerbohne haben, auf die Mahlmühle gebracht, wo man ein s{hönes, etwas gräuliches Mehl erhält, welches, mit zwei Drittheilen anderem Mehl vermischt, ein {hönes dem gewöhnlichen Hausbrodte gleihkommendes Brod giebt, an dem man nicht den geringsten Geshmack von den kranken Kar= toffeln wahrnimmt, Dem Teig wird etwas Hefel und Salz beige- mischt. Vie Sache is so einleuchtend, daß Mehrere {hon angefan- gen haben, dieselbe im Großen auszuführen und Obstdörren und Backöfen dazu zu verwenden. Es is eine alte Erfahrung, daß man Kartoffeln gesotten unter das Brod vermengt und backt, aber roh getrocknet, ohne zu sieden, und zudem noch von kranken Kartoffeln Brod zu E ist bis jeßt noch nit bekannt geworden und hat die Bon ees man das Holz dabei erspart, die kranken Kartoffeln für die D iee Ae und die getrockneten Theile Jahre lang an einem gejunden Vrt ohne Gefahr aufbewahren kann.

Großherzogthum Baden. Jn der Karlsr. Ztg. wird berichtet: „Am 7. Oktober fand in Offenburg die “erste Versammlung der „badischen Lehrer und Schulfreunte“ statt Es is diese Versammlung die erste in Deutschland, ja ver- muthlich in Europa, in welcher “Lehrer an Volksschulen Se- minarien, höheren Bürger- und Gewerbsshulen, Gymnasien und Lyceen über das ihnen Gemeinsame in emeinschaftliche Be= rathung traten. Um so erfreulicher is es, nunmebr berihten zu kön=

nen, daß die ganze Haltung der Versammlung ihrem Zweck auf das würdigste entsprochen hat,“ so daß, wie mit Sicherheit angenommen werden kann, die guten Früchte eines solhen einmüthigen Zusammen- wirkens nicht ausbleiben werden, Die Versammlung theilte sich in drei Abtheilungen: 1) der Lehrer der Volksschulen und Seminare, 9) der Gewerbsshulen und höheren Bürgerschulen, 3) der Lehrer an Pädagogien, Gymnasien und Lyceen, Die Abtheilungen begannen ihre Berathungen Morgens um 7 Uhr und seßten dieselben bis nah 11 Uhr Vormittags fort; um 12 Uhr traten alle Abtheilungen zu einer gemeinschaftlihen Berathung als General-Ver- sammlung zusammen, und um 3 Uhr vereinigte man \ich zu einem gemeinschaftlichen Mittagsmahle. Ueber die Verhandlungen der ein- zelnen Sectionen, so wie der General-Versammlung, werden die wis senschaftlihen Zeitschriften Bericht erstatten; hier genüge die Bemer= fung, daß der allgemeine Eindruck ein höchst befriedigender, und daß es eine wahre Beruhigung war, in dieser heftig bewegten und baby- lonish verwirrenden Zeit eine Vereinigung von Männern zu sehen welche Geist und Herz rein und unbefangen auf das Wahre und Gute gerichtet sih bewahrt haben. Die General - Versammlung be= {loß, in einer noch näher zu bestimmenden Zeit sich das nächste Jahr in Freiburg zu versammeln,“

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (O. P. A. Z) Die Großherzogli hesjische Regierung hat im Laufe de

leßten Sommers mit Aufhebung des Studienzwanges eine neue Ord=

nung für die medizinische Fakultäts - Prüfung zu der Erlangung der

Doktorwürde und dem Rechte der Ausübung der Heilkunde versuchs-

weise ins Leben gerufen. Diese höchst umfangreiche und strenge Prü-

fung, welcher sich jeder Jnländer (Hesse), - der im Großherzogthume

das Recht zur Ausübung der ärztlichen, wundärztlichen und geburts=

hülflihen Praxis erwerben will, unterwerfen muß, zerfällt in 1) eine

naturwissenschaftliche Vorprüfung und 2) die eigentliche medizinische

Fach- oder Doktor-Prüfung. Erste kann der Kandidat zu jeder ihm

beliebigen Zeit, muß sie jedoh vor der legten bestehen. Er hat zu

diesem Zwecke dem Dekan der medizinischen Fakultät bei der Mel-

dung zur ersten sein Maturitäts - Zeugniß und die Matri=

fel, er Dev Meldung zur leßten 1) das Maturitäts-Zeugniß,

2) cinen Nachweis, daß er den Vorschriften über das zweijährige

Studium auf der Landes =-Universität nachgekommen oder davon dis-

pensirt worden is, 3) die Abgangszeugnisse von den Universitäten,

die er besucht hat, und 4) ein Zeugniß über die bestandene natur-

wissenschaftliche Vorprüfung vorzulegen. Die Vorprüfung erstreckt

sich auf Physik, Chemie, Mineralogie, Botanik und Zoologie, wird

mündlich und öffentlich von den betreffenden Fachprofessoren der phi-

losophishen Fakultät unter Vorsiß des Dekans der medizinischen in

der Regel mit einigen Kandidaten zugleich vorgenommen und dauert

wenigstens 3 Stunden. Die Oeffentlichkeit der Prüfung is jedoch in

der Weise beschränkt, daß nur den Mitgliedern der Universität, Män=- nern vom Fache, Aerzten, Studirenden und etwa noch den Familien- Angehörigen der Examinanden der Zutritt gestattet ist, welchen zu diesem Behufe vom Dekan der medizinischen Fakultät Eintrittskarten ertheilt werden, Die jedesmaligen Fragen werden aus einer Urne durch das Loos gezogen. Wer dreimal in denselben Fächern nicht bestanden, \oll ferner nicht mehr zum Examen zugelassen wer= den. Die medizinishe Fah- oder Doktor - Prüfung umfaßt alle Zweige der Heilkunde, wird von sämmtlichen ordentlichen Pro- fessoren der medizinischen Fakultät gehalten und zerfällt in drei Ab- theilungen: 1) die praktische, welche in die anatomish=, medizinish=, cirurgisch= und geburtshülflih - praktische sich theilt und von den Direktoren dieser Anstalt einzeln vorgenommen wirdz 2) die schriftliche, welche acht Tage, täglich sieben Stunden, unter Klausur und Beauf- sichtigung eines Lehrers dauert, und die Anatomie und Physiologie, Heilmittel - Lehre, allgemeine und spezielle Pathologie und Therapie, Chirurgie mit Einschluß der Operations - Lehre, Geburtshülfe, Psy- chiatrie und Staats = Arzneikunde umfaßt; 3) die mündliche Prüfung, welche an zwei Tagen in der Regel mit zwei Kandidaten zugleich, ausnahmsweise mit cinem, vor sämmtlichen ordentlichen Professoren der Medizin, so wie in Gegenwart des Universitäts=- Rektors und Kanzlers oder dessen Stellvertreters, abgehalten wird, täglich zwei bis drei Stunden währt und sich über Physiologie, vergleichende und pathologishe Anatomie, Heilmittel - Lehre, allgemeine Pathologie, Geschihte der Medizin, spezielle Pathologie und Therapie nebst Augen =- Heilkunde, Chirurgie, Geburtshülfe, Seelen = Heilkunde und Staats - Arznei- Wissenschaft erstreckt. Endlich hat der Kandidat nach bestandenem Examen noch eine Jnaugural = Dissertation über einen beliebigen medizinishen Gegenstand unter Leitung eines Fakultäts- Mitgliedes auszuarbeiten , drucken zu lassen und öffentlich zu verthei= digen. Wer dreimal im Examen nicht besteht, wird zu einer ferneren Prüfung nicht mehr zugelassen.

Der Großherzog hat durch Entschließung vom 12. Oktober ge- nehmigt, daß die Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe im nächsten Jahre in der Stadt Mainz abgehalten werde. Die Vor- bercitungen zu dieser Versammlung haben bereits begonnen.

Herzogthum Naffau. (Frkft. J.) - Zwischen Preußen, Hessen und Nassau besteht über die Regulirung und weitere Schiff- barmachung der Lahn ein Vertrag, der seit vier Jahren ausgeführt wird. Von nassauischer Seite theilt sich das Verhältniß in die zwei Richtungen, daß vorerst die Lahnschisffahrt nah oben aufgeschlossen, demnächst von unten herauf ihre größere Schiffbarkeit erstrebt werden soll. Die Ausführung des ersteren Theiles der Wirksamkeit der Lahn - Regulirung steht demnächst bevor. Die Lahn umsfließt Weil- burg von drei Seiten; auf der vierten Seite zieht sich ein Bergrüken hin. Man entschloß ih, einen Schisfffahrts-Kanal unter dem Berg- rücken herzurihten, Jm Herbste 1843 wurde die erste Schaufel dazu angelegt. Der Kanal is ungefähr 1200 Fuß lang und in der Hälfte als Tunnel unter der Erde herführend, der in den festesten Grund- stein eingesprengt is, Am unteren Ausgange is eine Doppel-Schleuse zur Uebersteigung des Gefälles in Felsen eingehauen und mit inlän- dischem Marmor verkleidet. Sowohl oberhalb als unterhalb führen zwei künstlih angelegte schiefe Brücken für den Ahäuser und Weilweg über den Kanal, und beiderseits sind die Eingänge des Tunnels mit geshmackvollen Portalen abgeschlossen und verziert, in deren Gedächt- nißtafeln folgende Juschriften in Gold-Buchstaben stehen : Beim Ein- gange: „Adolph, Herzog zu Nassau, der Schifffahrt 1847. Beim

usgange : Adolphus, Dux Nassoviae montis jugum perfossum navibus aperuit. A. MDCCCXLVII.“ Dieses in jeder Bezie- hung großartige und in allen seinen Theilen dauerhaft ausgeführte, \{chóöne Werk, das ungefähr 175,000 Gulden gekostet hat, ist jeßt be- reits durh einen Regierungs-Commissair geprüft und erprobt worden, und es steht wegen feierliher Eröffnung und Uebergabe an die Lahn= \{ifffahrt die Entscheidung des Herzoglichen Ministeriums bevor, Es würde undankbar erscheinen, wollten wir den Schöpfer dieses vater- ländischen Werkes unerwähnt lassen. Es ist Herr Bau - Inspektor Haas zu Diez. Demnach wäre also die Lahnschifffahrt in die Epoche

getreten, baß sie bis Weßlar weiter aufges{lossen ift, intem iu: au die Zwischenschleusen bei Löhnberg, Oberbiel unt Altenburg er- baut und fahrbar sind.

Oesterreichische Monarchíe.

__ Prag, im Oft. (Bohemia) Es uns mitaectheilt, daß der Kaiserliche Bergwerks - Controleur in Zbirow, Herr Alexau- der Czerny, auf einer montanistishen Reise în den alten, wegen ibres ehemaligen Goldreihthums berühmten Bergwerken von Bergreichen- stein Platina - Erz iîn größeren und kleineren Körnern gefunden hat. Die Quantität Erz, die er fand, beträgt etwa 3 Pfund. Mehrere Körner davon übersandte er Herrn Dr. und Landes-Advokaten Kreiél, dessen Güte wir diese Notiz verdanken. Ueber den Platinagehalt des Erzes is uns nichts mitgetheilt worden.

Frankrei

Paris, 20. Okt. Die Natdrichten aus Algier gehen bis zum 15. Oktober. Der Herzog von Aumale hat große Reparaturen im Regierungs= Palaste angeordnet. Die Herzogin von Aumale wird sich in kurzem au nach Algier begeben. Aus Oran wird vom Sten berichtet: „Fortwäh- rend herrscht tiefste Ruhe in dieser Provinz. Einige Leute der Beni-Amers sind aus Marokko zurügekehrt. Sie waren auch dur den Distrikt gekommen, wo die Deira Abd el Kader's lagert, die sic nicht zurückzuhalten suchte. Die Deira i} in guten Verhältnissen, und das Kabyglenland, wo Abd el Kader sih aufzuhalten fortfährt, bietet ihr hinreichende Subsistenzmittel. Es is jedoch wahrscheinlich, daß das kleine Heer, zu dessen Mittelpunkt die Deira dient, nichts von Belang gegen Algerien unternehmen wird. Um dies zu thun, müßte es sih in zwei Theile theilen, in einen zu Operationen und einen an= deren zur Beschirmung der Deira, und weder das Land, noch die Ge- sinnungen ter marokkanischen Regierung bieten dem Emir so viel Sicherheit, daß er mit Ruhe manövriren könnte.“

Unter den Kabylenstämmen in der Gegend von Dschidschelli L ENDE ein Aufstand gegen die französishe Herrschaft ausge- rochen.

Das Journal des Débats sagt über die neueste Lage der Dinge in Madrid: „Wir haben nicht auf die unwürdigen und ver=- leumderishen Gerüchte einzugehen, welche in Madrid und anderwärts über die Mittel verbreitet worden, mit deren Hülfe das Ministerium, dessen Präsident der Herzog von Valencia i, zur Gewalt gelangt wäre. Sein Amts-Antritt ist dur ein zweifaches Resultat bezeichnet worden: durch die Wiederherstellung der guten Harmonie zwischen den öffnntlichen Gewalten; durch die Wiederherstellung des guten Einvernehmens zwischen den Königlichen Personen, Das Element, welches in der Zusammenseßung eines von einem glücklihen und po=- pulairen General geleiteten Kabinets zu herrschen schien, die Bedin- guugen selbs, welche für seine Stärke und seine Dauer nothwendig \cheinen konnten, hätten geeignet sein können, cinige Besorgnisse über seine Tendenzen einzuflößen. Gern erkennen wir an, daß diese Be-= \orgnisse fortan ohne Grund scin würden, und wir finden eine Bürgschaft für die liberalen und constitutionellen Gesinnungen des neuen Conseils-Prä= sidenten in der Beeiferung, mit der er die Cortes einberufen hat, umvon der Legislatur die Genehmheißung der Ereignisse zu verlangen, welche ihn wieder in den Besiy der Gewalt gebracht. Wenn das Wieder= gelangen der gemäßigten Partei und ihres ausgezeichnetsten Reprä= sentanten au nur ein negatives Resultat gehabt hätte, wenn es nur den Erfolg unmoralisher und schon der öffentlichen Entrüstung ge= weihter Intriguen verhindert hätte, selbst daun würden wir noch Grund haben, sowohl der Königin, wie auch dem Volke Spaniens, Glüdck dazu zu wünschen. Aber wir sind erfreut darüber, auf positiz vere und, wir hoffen es, dauerhaftere Resultate hinweisen zu können. Wir machen uns feine Jllusionen, und wir vergessen nicht, wie eine lange und traurige Folge von Revolutionen wohl Unbeständigkeit und Ungewißheit in den Ereignissen eines Landes wie Spanien zurüclassen mag. Aber, wir wiederholen , es wird ein Glü sein für die gemä= ßigte Partei, für das neue Kabinet, daß ihr Wiedergelangen zur Gc= walt mit der Wiederkehr der Ordnung in den öffentlichen Beziehungen und in den Privat - Beziehungen zusammengetroffen is und zugleich die Sicherheit des Landes und die Würde der Personen gesichert hat. Wir wollen niht mehr darüber sagen, und nur mit Bedauern und mit Widerstreben würden wir uns genöthigt sehen, den Kontrast her- vorzuheben zwischen der gegenwärtigen Lage und der Lage, welche auswärtige Einflüsse hätten zu Wege bringen mögen“

Man liest im National: „Herr Guizot hat sich in der Un= terschrift des so eben im Moniteur erschienenen Berichts über die Konsulate den treuen „Unterthan“ des Königs genannt. Es i dies das erstemal, daß diese Bezeichnung von einem Minister gebraucht wird seit der Protestation, zu welcher eine von Herrn von Montalivet in der Deputirten - Kammer gehaltene Rede Anlaß gab, in welcher sich derselbe des Ausdrucks „die Unterthanen“ bediente, indem er von der Nation sprah. Diese Protestation, von Herrn Odilon Barrot abgefaßt, war von 167 Deputirten unterzeichnet worden.“

Das Zuchtpolizeigericht hat am 16ten d. über 19 Personen er- fannt, welhe in die Knallbomben- Attentate verwickelt und einer un= erlaubten Verbündung, so wie der Verfertigung von Kriegs-Munition, angeklagt waren, Sechs wurden freigesprochen, die übrigen aber zu Gefängnißstrafen von 6 Monaten bis zu 4 Jahren verurtheilt.

Zu Chateauroux und in der Umgegend wurde am 9ten Abends ein ziemli heftiger Erdstoß empfunden, so daß viele Cinwohner, das Bett verlassend, auf die Straße eilten, indem sie den Einsturz der Häuser befürchtetem : i

Nach einem Schreiben aus Madrid soll die Summe, welche der

General Serrano aus Paris in Anerkennung dafür, daß er dazu behülf= lich gewesen, Narvaez ans Ruder zu bringen, und daß er sich bereit gefun= den, Madrid zu verlassen, erhalten hätte, sih auf nicht weniger als 1,200,000 Fr. belaufen. Es heißt, Serrano werde nicht lange Ge-= neral-Capitain von Granada bleiben, sondern sih {on nach Verlauf Gin TIEN Zeit nah Paris begeben, um hier von seinen Zinsen zu leben. y Da die von der Königin Jsabella ausgesprochene Amnestie keine Ausnahmen aufstellt, so erhalten die spanischen Flüchtlinge vom 1sten d. an keine Subsidien mehr von Seiten der französishen Regie= rung. Pei Vernehmen nah, wird Herr von Varennes, Gesandter Frank= reichs in Lissabon, demnächst in gleicher Cigenschast nah Kopenhagen geschickt werden.

Der Fürst von Montfort (Hierongmus Bonaparte) hat ein Hotel in Paris gekauft, wo fortan seinen Aufenthalt zu nehmen ihm gestattet ist.

Der Courrier frança is meldet, daß der Polizei-Präfekt, Herr Delessert, seine Entlassung nehmen und Herr Zangiacomi , Rath am Königlichen Gerichtshofe von Paris, an seine Stelle treten werde,

ck= París, 21. Okt. Die Stipulationen der am 15. Mai mit Haiti abgeschlossenen und nun ratifizirten Uebereinkunft sind von dem

F h mr D