1847 / 300 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

: si 13ten eine Deputation an Pontremo! shidten bre Ausdrücken den lebhaf-

s ¡n rührenden bi I Großherzo ‘ab, wle i 7 Punigiuna, wegen der Losreißung ten Sthmerz de S id den Großherzog dringend bat, |le doch E u behalten. Der Großherzog antwortete, j gute, treue Unterthanen zu verlieren, aber schlossenen Verträge die Gewäh=

wohner von

unter seiner 8 h daß es ihm L on Regierungen ge träge / daß die m! ; unmöglih machten. Auch die Einwohner von rung ihree 12ten eine Deputation nah Florenz, um dem Flv e ihren Kummer, uodenesish geworden zu sein, auszu- Großherzoge bensfalls eine Petition eingereiht, die dieselbe drüden, Pisa 4a stande h 8 seit gestern zirfulirt in Livorno Thatsache zum Gegenstande hat, und je B llen bfentlih «bnliche Petition an den Großherzog. Auf allen össenttr@en ene rremplare dieser Bittschrift auf Tischen zur Unterschrift Pplägen liegen Eisen Vibe con unterschrieben. Diese Bitt ausgebreitet, und Tausende haben schon 8 T9 . | chrift lautet im Wesentlichen folgendermaßen: rift F is Hobeit die Epoche der Vereinigung des Herzog- Zndem Ew. Kaiserl, Holl V Rerschmelz s taate thums Lucca mit Toscana und jo die Verschmelzung zweier ita O Provinzen beschleunigten, gaben Sie uns einen Beweis, daß Sie den Del- namen „Fürst von Italien“ wirklich verdienen. Der Lag, an welchem sich die Luccheser „Tescaner““, wie wir, nennen konnten, der 2ag, an welchem sie durch die Bande einer gemeinsamen Regierung mit uns umschlungen wurden, muß als einer derx glücklichsten in der gegenwärtigen Geschichte der politischen Wiedergeburt Jtaliens betrachtet werden, Aber die Freude, welche uns die Vereinigung mit unseren Brüdern von Lucca gewährt, ist nicht ungetrübt; sie wird gar sehr durch die Trennung der uns eben o theueren Brüder der Lunigiana von uns beeinträchtigt, Die Bewohner der Lunigiana sind seit langer Zeit Toscaner, Schon in_ den Jahren 1450 und 1477 stellte sich ein Theil derselben unter den Schuß der florentint- schen Nepublik, und im Jahre 1650 brate einer Jhrer Vorfahren, der Großherzog Ferdinand 11,, die größten Opfer, um Pontremoli und ihr Gebiet dem Großherzogthume zu sichern, weil er den Besiß desselben als von der größten Wichtigkeit für die Unabhängigkeit und poli- tische Sicherheit Toscana'’s betrachtete (Pontremoli und das dazu gehö- rige Gebiet wurde 1m Jahre 1650 aus GeldbedürsnmiÞ von dem spanischen Kabinet für 500,000 Scudi an Toscana verkauft), Von jener Epoche an bis jeyt hatten die Toscaner in den Bewohnern der Lunigiana wohlwollende Brüder und die Regierung hatte in ihnen treue Unterthanen. Es i} jeßt unmöglich geworden, die Bande, welche uns wechselseitig umschlingen , an- ders als mit roher Gewalt zu zerreißen, Die {merzliche Anzeige, daß die guten Lunigianer sich von uns trennen sollten, hat sie wie ein Blißstrahl getroffen; sie sind in Verzweiflung, den alten Gebräuchen , einer freien und väterlichen Regierung entsagen zu müssen, um einem benachbarten Fürsten anheimzufallen , dessen Regierungsweise sie nicht billigen. Die Lunigianer haben h schon mit Vertrauen an Ew. Kaiserl. Hoheit gewandt, um ein sto roßes Uebel von sich zu entfernen, und sie hoffen, so wie alle übrigen Toscaner, daß die Weisheit und Gerechtigkeit Ew, Kaiserl, Hoheit die passenden Hülfsmittel anwenden werde. Es geziemt sich diese Hülfsmittel zu gebrauchen ; es ist sogar nothwendig, Alles aufzubieten, damit Toscana die Provinz Lunigiana uicht verliere. Es is nothwendig, daß die Engypässe, welhje von Pontremoli in unser Gebiet führen, und die, so zu sagen, der Sdlüssel dazu sind, von uns und nicht von unseren Feinden beseßt und be- wacht werden. Die Bewohner der Lunigiana, die mit einer so verhängniß- vollen Herrschafts - Veränderung bedroht sind, sind entschlossen, sich einem Vertrage, der ihre Billigung nicht hat, nicht zu unterwerfen. Ehe sie sich von Toscana trennen, ehe sie die alten Bande zerreißen, um dafür sich un- ter das Joch der Tyrannei zu beugen, wollen sie lieber ihre, ihnen so theu- ren Wohnsize verlassen. Aber erst werten sie sh der Jnvasion ihrer Un- terdrüer aus allen Kräften widerseßen und sich mit den Waffen, welche die Vuth und die Verzweiflung an die Hand geben, vertheidigen, und sie hoffen, indem ehrenvollen Kampfe nicht allein gelassen zu werden, Jede Stadt, jedes Dorf, ja jeder Winkel Toscana's is zum Kampfe bereit, Ew, Kaiserl, Hoh, mögen bedenken, was für Folgen ein o allgemeiner Aufstand haben fönnte. Wenn Jhnen das Glück Jhrer Landeskinder, die Freiheit und die Unabhängig- Fit des Staates am Herzen liegen, wie Sie schon durch so viel nüß- lihe Reformen gezeigt haben, so verhindern Sie die Unglücksfälle, welche uns bedrohen, verhindern Sie, daß die Cession unserer Provinz Lunigiana stattfinde, Die Stadt und Gemeinde Livorno richtet aus diesem Grunde die heißesten Bitten an Sir. Wenn die Einwohner dieser Stadt den völligen Ruin ihrer unglücklichen Brüder vernähmen, so würden die gefährlichsten Unordnungen daraus entstehen, Darum lasse man es nicht so weit kommen. Möchten doch Ew. Kaiserl. Hoheit jedes mögliche Opfer bringen, um die Integrität Toscana?s zu erhalten! Die Einwohner dieser Stadt bieten Jhnen ihre Güter und ihre Personen anz sie sind be reit, ihr Blut zur Jhrer Vertheidigung und der Rettung des Vaterlandes zu wagen,“ Die anderen Bittschriften sind

rieben,

ungefähr in demselben Geiste ge-

Spani en

Madrid, 19. Oft, Vorgestern hat der König einen Spazier- ritt nah der Fuente Castellana gemaht. Man hat bemerkt, daß Herr Bulwer, als er das leßtemal von der Königin empfangen wurde, nicht in dem von der Etikette vorgeschriebenen Kostüm, sondern in ein=- fahem \{warzen Frack erschien. Der Graf von Santa Colonia, erster Magordomo der Königin, soll in Ruhestand verscht werden und der Marquis von Miraflores an seine Stelle kommen. Außerdem werden noch eine Menge von Ernenmmngen, Beförderungen und Aus- zeihnungen angezeigt.

Julgosio i Gouverneur von Madrid geworden,

Gerichts: Verbandlungen wegen der polnischen Verschwörung. Berlin, 27, Oft,

Ola es Et Heute wird zuerst aus der Reihe der in Gat caoung vernommenen Angeklagten nachträglich Boleslaus Das Maritt-Gegn ; Derselbe is 20 Jahre alt und war Schüler verstorbenen Gymnasien, in Posen. Nachdem er von dem inzwischen fahren, daß in der Raa Stanke am 3. März auf der Straße er- hatte er sich auf ven Le Revolution ia Posen ausbrechen werde, hof, begeben, wo er via immten Sammelplaß, den Garnison-Kirch- nehmung leugnet er E Morgens verblieb, Bei se.ner Ber- eben so wenig sei er auf B Wat Revolution erfahren zu haben

( aruisou-Kirhhof gewesen; die frü-

heren Angaben habe er nux d des Jnquirenten zu entziehen. halb gemacht, um sich den Fragen

2 i Der A\e\ox ;

demnächt, auf die von dem A \\es\or von Bertrab begründet gelegten Geständuisse sich iben Ge ee Voruntersuchung ab- Der Vertheidiger hebt hervor, daß C Dee auf Hochverrath. bestandes fehle, und trägt auf Freisyrehunc ee Meztivon Le lassung an. g und sofortige Ent-

Hierauf werden nah einander 9 Angek(

denen 8 Zöglinge des katholischen Sullehüer Stre E e waren: Alexius Strzyzewski, 21 Jahre alt, Seb aini-Qn zu Posen Jahre alt, Johann Ciesielsfi, 23 Jahre alt, Franz Dobry (rg 19 alt, Sylvester Otto, 20 Jahre alt, Leopold Zoladkiewicz, 29 Jahre

alt, August Walkowski, 18 Jahre alt, Peter Stawinail, 99 Le alt, und der Diener des Sitinvr ¿Diréflors Ralisfi ‘uo FoOre Woyciech Golebiewski, 23 Jahre alt, Die meisten dieser Angele ten hatten bereits um Michaelis 1845 Kenntniß davon erhalten dar eine Vershwörung existire, deren Zweck auf die Wiederherstellung des ehemaligen polnischen Reiches gerichtet sei, und waren dieser Verschwörung ausdrücklih beigetreten. Alle aber hatten am 3, März erfahren, daß in der Nacht ein Aufstand in Posen aus- brehen werde und, dem erhaltenen Auftrage gemäß, sich theils bewaffnet, theils unbewaffnet nach dem {chwersenßer Sand, gls dem bezeichneten Versammlungsplaße, begeben, zum Theil auch

2070 bereits den Weg nach der Festung eingeschlagen. Sämmtliche An- geklagte, mit Ausnahme Ciesielski's, welcher nur das in Abrede stelit, daß er seine Kenntniß von der Verschwörung und die Aufforderung zur Theilnahme an dem Aufstande von den in der Anklage genann- ten Personen erhalten habe, leugnen bei ihrer Veruehmung alle ihnen zur Last gelegten Thatsachen: daß sie nämlich Kenntuiß von der Ver- \{wörung gehabt, von dem Ausbruche des Aufstandes am 3. März erfahren und sich nah den angewiesenen Sammelpläßen begeben. Jhre frúheren Geständnisse suchen sie dadurch zu motiviren, daß sie sich den weiteren Verhören hätten entzichen wollen, oder daß der Jn- quirent ihnen Versprehungen gemacht habe.

Der Stellvertreter des Staats-Anwalts, Herr Grothe, hebt in seinem Requisitorium hervor, daß der heutige Widerruf der Angeklag- ten unbegründet sei, und daß man an den in der Voruntersuchung von ihnen abgelegten Geständnissen festhalten müsse. Demuach hât- ten die 7 Angeklagten Strzyzewski, Gleboi, Ciesielski, Dobry, Otto, Zoladkiewicz und Golebiewsfi Kenntniß von der Vershwörung gehabt, so wie Kunde davon, daß am 3. März ein Aufstand erregt werden sollte, sich auch an diesem Aufstande insofern betheiligt, als sie nah den bezeihneten Sammelpläßen gegangen wären. Gegen diese An- geklagten beantrage er deshalb die Anwendung der geseßlichen Straf- bestimmungen wegen Hochverraths. Was Walkowskfi und Stawinsfki anlange, jo nehme er gegen diese, da ein vollständiger Beweis nicht geführt sei, keinen Antrag.

Die Vertheidiger der Angeklagten, Herr Lewald für Strzyzewski und Dobry, Herr Deycks für Glebocki und Otto, Herr Herzberg für Cisielsfi und Golebiewsfi, Herr Cassius für Zoladkiewicz, suchen nadch= zuweisen, daß die ihren Klienten zur Last gelegten Thatsachen_ nicht gravirend für dieselben seien und am allerwenigsten einen Straf- Antrag auf Hochverrath rechtfertigten. Sie tragen daher auf &rél- \prehung an. Die Herren Furbach für Walkowski und Meier sür Stawinski beantragen die sofortige Entlassung ihrer Klienten,

Handels - und Börsen - Nachrichten. Berlin, den 28. Oktober 1847.

Wechsel - Course:

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 4 Me,

Amsterdam 250 FI. do. L O BE Hamburg 300 Mk. do. 300 Mk. ] Lst.

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150 F1. |

Loudou -

Wien in 20 Xr

Augsburg

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150 Fl. | 2 Mt.

100 Thle. | 2 Mt. 8

h Tage 180 Thle. 9 Mt. 100 FI1.

Breslau , Leipzig in Courant im 14- Thlr. Fuss-. -

2 Mt, 100 SRbI. | 3 Wochen

Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Frankfurt a.

Petersburg

1083

Geld. |Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem. 92 Kur-u.Nwm.P fdbr. 35 94

Schles1sche do. 35

do. Lt. B. gar. do. 35 _—

Pr. Bk-Anth.-Sch|— |104%

St. Schuld-Schb. 7 Seebh. Präm. Sch. 30% - 907 K.u.Nm. Schuldv. |3- R Berl. Stadt-Obl. |35 Á W estpr. Pfandbr. |37 % Grossh.Posen do. | 4 10035 do. do. |37 917 Ostpr. Pfandbr. |35 99

Fniedricbsd’or. And.Goldm.à Dth. |—|

Disconto,

Pomm, do.

“Ausländisch&# Fonds. Russ. Hamb.Cert. 5 —- | do.beillope 3.4.8. | « S do. Part. 500 FI. do, do: L Anl] L -— do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2.4.A. Hamb Feuer-Cas. B S do. v. Rthsch,.Lst. 1097 do. Staats-Pr. Anl|—}| do. Poln. SchatzO. - 82% Holl. 25 % Int, 251 do. do. Cert. L.A. 917 947 Kurb.Pr.0. 40 th.|— ÞPo.do.L.B.200FI. |- | 16% Sardin. do. 36 Fr. |— Pol. a. Pfdbr.a.C.| 947 N. Bad. do. 35 FI. |—

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Póln. neue Psdbr. | 4 |4

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Eisenbahn- Aclien.

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ivi Aachb.Mastr. |30| 80 B. Berg. Mrk. 50| 805 B. Berl. Anb. B. 45 105% bz. Bexb, Ladw. |70 887; B. Y2k bz. u. G. 1013 bz. u, G. 993 bz. u. B.

116 6,

Brieg-Neiss. do. Thür. V. Þ/ Magd. Witt. [30/795 B. Mecklenb. 80/59 B. wivds Nedb. F W. 70 68% a 68 bz. B. Rh. St. Pr. |70 4 E Starg. Pos. |90 81% B. (Schluss der Börse 3 Uhr.) Die Flanheit der Actien-Course machte heute Wet mit Ausnahme der Krakau-Obersch | l liche Devisen billiger ofserirt. Die Stimmung blieb matt. Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen loco 72-—T6 Rthlr. Roggen loco russ. 40—42 Rthlr. neuer 48—50 Rthlr. - pr. Okt, 48 Rthle. - pr. April/Mai k. J. 48 Rihlr. Hafer 48/52pfd. 28—29 Rthlr. - A8pfd. pr. Frühjahr 29 Rihlr. Gerste 43—45 Rthlr Rüböl loco 11% Rihlr. Nov. /Dez. 117 Rihlr. - Jan.SFebr, 11% Rihlr,

do. Prior. do. Prior.

1 5 do. II. Ser. 5 Nrdb. K. Fd. | 4 0.Schl. Lt.A | 4

do. Prior.

tere Fortschritte5 lesischen Actien wurden sast sömmt-

Spiritus loco 29% Rthlr. bez. - Frühjahr 275 BRthlr. G,

Königsberg, 25. Okt, Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei-

zen 60—84 Sgr. pr. Schfl.; Noggen 48—56 Sgr. pr. Schfl. ; große Gerste 45—50 Sgr. pr. Schfl. ; kleine Gerste 40—46 Sgr. pr. Schl, ; Hafer 22 —26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 65—75 Sgr. pr. Schfl. ; weiße Erb=- \scn 48—65 Sgr. pr. Schfl. z Kartoffeln 29—32 Sgr, pr. Schfl. z Heu 14 Sgr. pr. Ctr; Stroh 90 Sgr. pr. Scho,

Danzig, 25. Okt. Getraide. Im Lause der vorigen Woche hat sich an unserem Getraidemarkfte wenig Veränderung gezeigt. Die Preije sind, außer für Roggen, welcher etwas gewichen, fast gleich geblieben; der Umsay war nicht bedeutend. Jm Ganzen sind ca. 59 Last Weizen, 50 Last Roggen, 10 Last weiße Erbsen, 18 Last Gerste und 26 Last Leinsaamen umgegaungen. Am heutigen Markte herrschte ebenfalls eine große Stille, denn es sind nur 10 Last Weizen, bunter 126pfd. zu Fl. 470, 128p]d, zu Fl. 450, 44 Last Roggen 117 18pfd, zu Fl. 2974, 15 Lal Erbsen zu Fl. 375 und 22 Last Leinsaamen zu Fl. 382 verkauft worden, l

Die Spiritus - Preise sind neuerdings gestiegen , es wird Þr. Ohnt Rihlr. 28 a 29 gezahlt. E uL E,

Die Witterung in der vorigen Woche war unbeständig , Sonnenschein, Regen und Wind wechselten mit einander ab, die Lust aber war äußerst angenehm.

Stettin, 27, Oft, Mit Roggen is es zu den in den leizten Ta gen gestiegenen Preisen heute eher etwas stiller, in loco neuer 497 a 49% Rthlr. bezahlt, zu 50 Rthlr, noch zu haben, pr, Okt, 50 Rihlr. bezahlt, pr. Frühjahr 465 Rthlr, bezahlt, zu 47 —46% Nthlr. zu haben. Gerste, Oder- bruch 44%; Rthlr,, gr. vorpomm, 422—42 Rthlr, bezahlt,

Heutiger Landmarkt ;

Weizen. Roggen, Gerste. Zufuhren 8 16 S Preise 66 à 69 46 à 49

Heu pr, Ctr, 16 a 20 Sgr.

Stroh pr. Schock 4 Nihlr, 20 Sgr. a 5 Rthlr,

Kartoffeln 20 a 225 Sgr. pr. Schfl,

Spiritus in loco ebenfalls eher stiller, aus erster Hand zur Stelle 12 12% %, aus zweiter Hand 117— 12 % bezahlt, pr. Frühjahr 135 % bezahlt, 13% % zu bedingen. Es is}, abgesehen von anderen, eine nicht ganz unbedeutende Zusuhr von dem Artikel aus Berlin eingetroffen,

Rüböl sehr stille, loco 11 Rthlr. zu haben.

P. S. n. d. Börse. Roggen in loco neue {were Waare, so wie 82psd. pr. Okt, 4927 Rihlr, bezahlt und dazu offerirt, pr, Frühjahr 82p\d, zu 465 Rihlr, zu haben,

Erbsen. B Wspl, Rthlr.

H a fe M

-

A0 A423 0a 27 48 à 54

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 25. Okt. Niederl. wirkl, Sch. 93% 4% Hope 852. Antwerpen, 23. Okt. Frankfurt a. M., 25. Okt. Stiegl. S5 Br. Integr. 045 Er.

ZinsI. —. Neue An! 3 5% Met. 104%. 104. Bauk-Act. 1933 Br. Poln. 300 FI. L. 967 96%. do. 500 FI 795. 79% Span. 5% —- 3% do. —. Bexb. 89%. 895. Taunus Actien 348. 347, i{amburg;, 26. Okt. Bauk-Actien 16) Br. Bus). Kass- 1047 Br. Hamb, Berg. Actien 91 Br. Magd. Witteub. 81 Br. Hamb. Berl. 1013; 101 5 Alt. Kiel 108%. 1085. Glückst. Elmsb. 53 Br. Rendsb, Neum. 96 Be, Kopenh Rotbsch 635. 625. Meckl, 592. 585. Lei PZ igs, 27, Okt. Leipz. Dresdn. Act. 116! Br, Sächs. Bayer. 89 Br. Süchs. Sckles, 100% Br. Chém. Ries. 045 Br, Löb, Zitt. 19% Br. 225! Br. Berl. Aub, Lt. A. 117. 1163. Lt. B. 1067. 106. Dess. Bank-Aet. 100 Bx

Med. Laipz»

Meteorologische Beobachtungen.

E E T M E E

Nach einmaliger

1447.

Abends | 7. OKt.

10 Ubr.

R Morgens Nachmittags’ | | Beobachtung.

6 Ubr. 2 Uhr.

m

Luftdruck |341,07"" Par.|3141 00!’ Par. 341,17’ Par. Quellwärme 182 R, Luftwärme -. « - A -+- 4,0° R. | -+- 9,1 H +- 6,2° R. |Flusswärme Gl Be d --2,3° R. +7 9,02 R -+- 4 R, |Bodenw ärme8,0° R. Dunstsättigung- | T pt. 62 pt. Si pCt, Ausdünstungz0,004" Rh, Wetter | balbbeiter. trüb, halbheiter, |Niederschlas Wid. NO. NO, | NO |Würmewechsel +- 4 Wolkenzug - « ‘| —-- NO. | + 4,9° Tagesmittel: 341,08 Par. P G49 R... 3,3° R... 78 pCt. NO.

Thaupunkt ..-

Königliche Schauspiele.

Jreitag, 29. Oft. Im Opernhause. 125|e Abonnements= Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Rienzi, der Lebte dex Tribunen, große tragishe Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Die neuen Decorationen 1m erten, dritten und fünften Aft sind von dem Königl, Decorationsmaler Gerst, (Mad. Köster : Adriano.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets haus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen

zu folgenden hohen Opern-

des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr, 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rtblr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, ¡m Balkon daselbs und im Parterre 20 Sl Sl Billet im Am phitheater 40 Sgr. Ein Billet in den Fremden Logen 3 Rihlr.

Im Schauspielhause. ÎIte französische Abonnements Vorstellung: [La seconde représentalion de A Vendetta, vaudeville-co mique en L acté, Par Mr. Dumanoir. Un Secrel, Les deux (lles à marier. : E

Die Abonnenten im Königlichen Schauspielhause werden ersucht, für den Monat „November“ den Abonnementsbetrag auf 21 Vor stellungen einzuzahlen.

Theater.

Die Wiener in Berlin.

Königsstädtisches

Freitag, 29, Oft, (Neu einstudirt.) L Zerli, Posse mit Gesang in 1 Aft, von K. von Holtei, mit theilweije neuen Gesängen. Hierauf, zum erstenmale: Nichte und Cane, uts spiel in 1 Aft, von C. A. Görner. Zum Schluß, zum erstenmale wiederholt: Herr Karoline. Vaudeville Posse in 1 Akt, nach Varin und Boyer, von Pr. Kalisch. Die Musik theils fomponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet - Musik - Dirigenten Herrm Gährich.

Sonnabend, 30. Oft. (Jtalieuische Opern- Vorstellung.) Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten, Musik von Mozart, (Mit Original-Recitativen.) :

Preise der Plähe: Ein Plaß in deu Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. \. w. :

Sonntag, 31, Oft, Der Lumpensammler von Paris,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

2071

Inhalt

GFuland. Provinz Preußen, Gewerbe - Ausstellung ín Tilsit. Provinz Sachsen, Berathung der jüdishen Vorstände über die Ge- meinde-Verfassung. :

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen, Die stimm- und wahlberechtigten Bürger Dresdens, :

Frankreich. Paris, Vermischtes,

Großbritanien und Jrlaud. London. Bermischtes. Nachäichten aus Westindien, den Vereinigten Staaten und vou La Plata. Wieder- erössnung der Feindseligkeiten zwischen Mexiko und den * dereinigten Staaten,

Spanien. Madrid. Versammlung der Modverados, Deputation aus Catalonien. Vermischtes.

Vereinigte Staateu von Nord-Amerika. der Hauptstadt Mexiko.

Ostindien und China. London. Verschwörung drückt. Ruhe in Indien, Sir Charles Napier, richten aus China.

Handels- und Börfen-Nachvrichten.

London, Einnahme

in Lahore unter- Günstige Nach-

An land. 2

__ Provinz Preußen. Die zweite Gewerbe - Ausstellung in Tilsit wurde am 12ten d, M. geschlossen. Während ihrer vierwöchent= lichen Dauer lieferte sie den Beweis, wie bedeutend Gewerbe und Industrie dort vorgeschritten sind. Die Aussteller, deren Zahl sich auf 145 vermehrt hatte, gehörten größtentheils der Stadt an, doch lieferten auch Ragnit und einige ländliche Ortschaften Beiträge. Der nicht unbedeutende Besuch, besonders von Fremden, zeugke von der re- gen Theilnahme des Publikums an diesem erfreulihen Unternehmen,

Provinz Sachsen. (Magd. Zkg.) Am 20. und 21

L E . 4 “U, ile Oftober waren in Magdeburg die Vorstände der jüdischen Gemeinden der Provinz Sachjen versammelt, um sih über die neue, vom Geseß vom 23, Juli c. beabsichtigte Gemeinde-Verfassung zu berathen. Der Vorstand der hiesigen Gemeinde, welcher diese Versammlung veranlaßt hatte, führte den Vorsiß, und es gelang ihm, die Berathung zwei Tage lang in musterhafter Ordnung durchzuführen. Der Hauptgegen- stand war das zu entwerfende Statut, welches gründlich besprochen wurde. Die bei weitem größte Zahl der Gemeinden vereinigte sich zu einem Provinzial-Verbande, um durch jährliche Versammlungen von Deputirten den Kultus gemeinsam zu ordnen und den Bedürf- nissen der Zeit gemäß zu gestalten. Die Verhältnisse und Stellung der Lehrer und anderer Kultus-Beamte fauden eine angemessene Re gulirung, Die Versammlung votirte dem vorsißenden Vorstande und dem Dr, Philippson einen einstimmigen Dank.

Deutsche SBundesftaaten.

Königreich Sachsen. Dresden. (L. Z.) Die kürzlich aus= gegebenen Listen der stimm= und wahlberechtigten Bürger führen 49% Wähler (1962 Angesessene, 3023 Unangesessene) auf. Bei der leßtvergangenen Wahl im Jahre 1844 zählte die Liste 5399 Namen (1580 Angesessene, 3519 Unangesessene) und bei der dieser vorher- gehenden im Jahre 1844 4096 (1598 Angesessene, 2498 Unange= sesene). Während also 1844 gegen frühec eine namhaste Vermeh= nung eingetreten war, zeigt sih jeßt eine nicht minder beträchtliche

Dieselbe findet jedoh, wie aus Vorstehendem her-

Verminderung. vorgeht, nux auf der Seite der Unangesessenen fätt, die 110) 901 ver-

1841 zu 1844 fast um % vermehrt hatten und jeßt um nur 7;

minbert haben. s scheint dieser auffallende Umstand darin seine Crflärung zu finden, daß bei den jüngsten {weren Zeiten es man= wem minder bemittelten Bürger nicht möglich gewesen ist, die Abga- ben vollständig zu entrichten, so daß derselbe in Gemäßheit der ge=- \eblichen Bestimmung für jeßt an der Ausübung des Wahlrechts als bürgerlichen Chrenrechts behindert ist, Í

rankrei

Paris, 23, Okt, Jm Kriegs-Ministerium arbeitet man gegen= wärtig an einer Recagpitulation aller Verluste, welche das französische Heer an Leuten in Algerien seit der Occupation dieses Landes erlit= ten hat.

Das Ministerium des öffentlichen Unterrichts beabsichtigt die Er- richtung einer Universität auf der Junsel Korsika.

Der Marschall Bugeaud i jeßt schr eifrig mit der Ausarbeitung eines Werkes beschäftigt, welches die Geschichte seiner Verwaltung in Algerien umfassen wird,

Die Patrie kündigt an, daß in Folge der Skandale des Beau-

vallonschen Prozesses das französische Kabinet dem Plane entsagt habe, zu Rom unter Leitung Granier de Cassagnac’s ein französisches Journal zu gründen. Der Zuschlag der auf einen Kostenbetrag von 2,600,000 Fr. be- red\neten Arbeiten des Stationshofes der Paris-Straßburger Eisen= bahn hat vorgestern in sechs Loosen auf dem hiesigen Rathhause stattgefunden, Es waren mehr als 100 Anmeldungen erfolgt. .

Man versichert, daß die Regierung nah Nukahiwa, dem Haupt=- punkt der Marquesas-Jnseln, einen apostolischen Vikar senden werde.

Dex Erzbischof von Lyon, Kardinal Bonald, hat unterm 12, Of= tober an die Geistlichkeit und an die Gläubigen seines Sprengels einen Erlaß gerichtet, welcher Gebete sür den Papst anordnet, Der Erzbischof protestirt in diesem Erlasse gegen die Behauptungen einer gewissen Partei, nah welchen ein Theil des französischen Klerus be- müht wäre, dem Papste auf seinem Wege des Fortschritts Hindernisse zu bereiten. Der Prälat versichert, daß im Gegentheile der ganze Kle- rus geneigt sei, den Papst kräftigst aufzumuntern , daß er auf dem Pfade der unternommenen Reformen kräftig fortschreiten möge. Die Juden zu Aix haben in Anerkennung dessen, was zu Rom für ihre Glaubensgenossen geschehen ist, in ihrer Synagoge Gebete für Pius 1X, gehalten,

Am 29, Oktober wird der König sämmtlichen Ministern, zur Feier des siebenten Jahrestages des von Guizot geleiteten Kabinets ein großes Bankett geben. k i

Das nach Korsika fahrende Paketboot Bonaparte ‘/ is in der Nacht vom 14ten guf den 15ten d. von dem denselben Dienst thuen- den Paketboote „Comte de Paris“ auf der Höhe von Capraia in den Grund gesegelt worden. Der „Bonaparte“ sank mit seiner ganzen Ladung, und aller Rettungs-Versuche ungeachtet ertranken zwei Ma- trosen und ein Reisender. E j

Von Louis Blanc?s Geschichte der französishen Revolution er=- scheint der zweite Band am 1. November.

Das Droit zeigt an, daß der Justiz- und Kultus-Minister den Kammern ein Gese vorlegen werde, wodur das Pantheon (St. Genoveva-Kirche) wieder dem katholischen Kultus zurückgegeben wer- den solle, Es wird auch versichert, daß in nächster Session ein Geseb gie O der Leihhäuser in Frankreich eingebracht werden wird. E

Von Nord-Amerika wird eine Million in Fünffrankenstiücken und merifanischen Dollgrs hier erwartet,

0. Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Freitag den 29" Oktober.

Großbritanien und Irland.

London, 22, Oft. Die Regierung hat mit den Dock-(CCon= missairen von Birkenl\ead cinc Uebereinkunft abgeschlessen, der zufolge sie sich zu einem Vorschuß von 15:1,000 Pfd, behufs Volleudung der dortigen Hafen-Anlagen verpflichtet. :

Mehrere Eisenbahn Gesellschaften haben si jeßt dazu verstan- den, ihre Arbeiten entweder sehr zu beschränken oder ganz einzustellen so unter anderen die wichtige Yorkshire- und Lancashire Cisenbahn- Gesellschaft. : i

Jn Ashton haben gestern sämmtliche Fabrifk-Arbeiter ihre Arbeit niedergelegt, da die Fabrikherren nicht darin willigen wollten, die Herabseßung des Arbeitslohues wieder aufzuheben; 30 Svinnereien stehen in Folge davon till.

Gestern wurde die neue fatholische Kirche auf der neuen Lon= donstraße zu Chelmsford dur den apostolischen Vikar des londoner Bezirks, Bischof Wiseman, eingesegnet und für den Gottesdienst er- öffnet. Die Kirche hat 2000 Pfd. St. gekostet.

Os Postdampfschiff „Clyde“ bringt die westindiscbe Post, welche St. Thomas am l. Oktober verlassen hat, Die politishen Nach- rihten von den westindischen Inseln sind unbedeutend. zu Port- au=-Prince hielten, nach Berichten aus Jacmel vom 25, Sey= tember, die Rebellen unter Semilien noch Stand und bedrohten \o

wohl Weiße als Farbige mit einem allgemeinen Blutbade, Fn St

Thomas hatte der General - Gouverneur am 18. Seytember das Königliche Reskript publizirt, welches die völlige Emancipation der Sklaven nah Ablauf von 12 Jahren in Aussicht stellt. Am 22 Augnst wurde durch cinen Erdstoß auf Marie Galante, der si aud

auf Dominica verspüren ließ, eine Kirche zertrümmert und anderer

Schaden angerichtet.

S (B. H.) Das Paketschiff „Orford“/, welhes New York am 1steu d. M. verlassen hat und heute Mittag in Liverpool an- gekommen ist, bringt die Nachricht, daß die Friedens-Unterhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Mexifo abgebrochen worden seien und _der Kamp} fast unmittelbar darauf wieder begonnen habe. General Scott befand sich den leßteu Berichten vom ‘Kriegsschau=- plabe zufolge im Besi der Hauptstraßen der Hauptstadt hatte diese Stellung jedoch mit dem Verluste von angeblich 3000 Maun er- fämpfen müssen, Der Verlust der Mexikaner wird nicht angegeben. (Vergl. unten : Vereinigte Staaten vou Nord-Amerika.)

Das Paketschiff „Penguin“ ist heute Morgen in Falmouth an-

gekommen. Es bringt Nachrichten aus Rio Janeiro vom 2ten Bahia vom 11ten und Pernambuco vom 17. September. Es wird nichts von politis@,em Juteresse gemeldet. j Nach Berichten aus Montevideo vom 9, August, die srei- lih über Buenos-Ayres kommen und daher mit Vorsicht aufzuneh= men sind, wäre das französische Protektorat in Montevideo bereits völlig konsolidirt und jede Aussicht auf baldige Herstellung des Grie- dens verschwunden. Graf Walewski soll bei seiner Abreise dem französischen Geschäftsträger den ausdrüctlichen Befehl hinterlassen haben, ohne weitere Instructionen aus Frankreich keinerlei Neberein= funst mit Oribe zuzugebenz zugleich soll er den Sold für die Ofsi- ziere und Soldaten der Fremden-Legion für die nächsten aht Monate vorgeschossen haben, Die Urheber der neulich erwähnten Friedens- Petition sind 1ns Gefängniß geworfen worden, und den Pächtern der Zoll-Jntraden, denen man Schuld giebt, daß sie hauptsächlich den Friedens\chluß zu verhindern suchen, weil der Kriegszustand sie be- fähigt, im Trüben zu fischen, soll der Pacht-Vertrag bis zum Zahre 1850 erneuert worden sein,

Spanten

Madrid, 17. Oft. Von Bravo Murillo veranlaßt, haben gestern die Moderados eine Versammlung gehalten, der die Präsiden- ten und Vice-Präsidenten der Wahldistrikte und andere Notabilitäten von Madrid beiwohnten. Der Herzog von Castro Terreno prásidirte, und es wurde eine Kommission ernannk, welche den Eifer der modera- distischen Wähler für die Munizipal-Wahlen anfeuern soll. Sie be= steht aus dem Herzog von Castro Terreno, den Herren Acebal y Ar= ratia, Graf von Altamira, Bravo Murillo, Valero Yzoto und Fer- nandez Seztien.

Der Faro meldet, der Deputirte Bertram de Lys sei Schah-Direktor ernannt worden.

General Narvaez und der Finanz-Minister haben eine lange Konferenz mit einer Deputation aus Catalonien gehabt, die über des vorigen Ministers, Salamanca, Finanz - Maßregeln Beschwerde führte und um Abstellung bat. i i :

Das Eco del Comercio berichtet, daß bei einer Volksver= sammlung in Montealegre, die man in Folge dessen, daß ein Bür= ger von einem Polizei - Beamten getödtet worden war, veranstaltet hatte, die Soldaten in die Menge feuerten, um sie zu zerstreuen, bei welcher Gelegenheit vier Personen erschossen, audere verwundet wor- den seien.

Aus Burgos vom 12, Oktober wird geschrieben, daß der Jnfant Don Francisco de Paula zu Ehren des Geburtsfestes der Königin am 411ten einen glänzenden Empsang zum Handkuß veranstaltet habe, bei welchem alle Behörden und Corporationen erschienen seien.

zum

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Londou , 23, Oft. Das gestern in Lverpool angekommene Paketboot „Oxford“, welches New-York am 1. Oktober ver- lassen hat, bringt die wichtige Nachricht von der Einnahme der Hauptstadt Mexiko durch die amerikanischen Truppen unter Ge- uneral Scott. Die Mittheilungen aus Mexiko gehen bis zum 9. Scep- tember. Nachdem die Friedensvorschläge des amerikanischen Com- missairs, Herrn Trist, von der mexikanischen Regierung ‘verworfen waren, begannen am 8. Sevtember die Feindseligkeiten. Die Vor-= schläge TrisÞs hatten auf jede Cutschädigung für die Kriegskosten ver zichtet und sogar für die Abtretung von ganz Ober- Kalifornien an die Union 15 bis 20 Millionen Dollars zugesichert; sie \cheiterten aber an seinen Forderungen bezüglih der Gränziinie von Teras, indem die Mexikaner erklärten, daß sie keinen Zoll breit Landes auf der west- lichen Seite des Flusses Nueces abtreten würden, Herr Trist verlangte 45 Tage, um Verhaltungsbefehle einzuholen; die Mexikaner erklärten aber, daß sie nur 5Tage zugestehen könnten. Am fünften Tage (7. Sept.) schrieb Santana an General Scott undklagte ihn unter geringfügigem Vorwande eines Bruches des Waffenstillstaudes an. General Scott antwortete mit einer ähulihen Beschuldigung, Am ®. Nachmittags wurden einige Hundert Maun von Scott?s Armee zum Angriffe von Chapullepro abgeschickt, wo sie ein starkes Corps der besten feindlihen Truppen fanden. Ein heißes Treffen folgte, worin die Merikaner, wie ge- wöhnlich, geshlagen wurden. General Leon, welcher die mexikanische Armee befehligte, wurde in diesem Treffen verwundet und General Balderis von der National-Garde getödtet. Die kleine Schaar Ame- rikaner zog sich hierauf mit Hinterlassung von fünf Packwagen, die theils feine Räder, theils feine Gespanne mehr hatten, nach Tgcubaya

zurück. Jhr Verlust soll sehr gering gewesen sein. Der Gouverneur der Stadt Meriko, General Herrera, hatte cine Proclamation oder Manifest erlassen, worin er den Bürgern, Männern, Weibern und Kindern anempfahl, Steine auf die Dächer der Häuser zu tragen, um sie auf die Amerikaner hinabzuschleudern, wenn sie in die Stadt cinrüdckden würden.

Ein Schreiben aus Pensacola vom 23. September in den new-yorker Blättern sagt: „Nach deu lehten Berichten hatten un- sere Truppen von zwei Straßen der Stadt Mexiko Besiß genommen und den Haupttheil des mexikanischen Heeres nah oder auf Plaza ge- trieben. Unsere Trappen hatten dur das Feuer des an den Fenstern und auf den Dächern der Häuser postirten Feindes sehr gelitten, Ge- neral Worth war bedeutend, aber nicht tödtlih verwundet. Unser Verlust seit dem Abmarsche ron Puebla betrug 3000 Maun. Pare= des stand angeblich mit einem starken Corps Guerillas auf der Straße zwischen Veracruz und Merifko.‘ Nach anderen Berichten im londo- ner Expreß waren Scott?s Truppen in die Hauptstadt eingerüdckt und haiten sih in Besiß der Straßen gesebt.

Die vorstehenden Nachrichten werden durch spätere Berichte aus Merifo vom 19. September, welche das gestern in Liverpool angekommene Dampfschiff „Sarah Sands“ überbringt, das New= York am 6. Oktober verlassen hat, bestätigt. Die amerikanischen Truppen unter General Scott waren in vollem Besiß der Haupt= stadt. Der Verlust an Menschenleben in den vorhergegangenen Kämpfen war sehr groß gewesen. Die Amerikaner mußten, nachdem sie in Folge ihres Sieges in zwei blutigen Treffen den Weg in die Hauptstadt errungen hatten, jeden Schritt des Vordringens in den Straßen erkämpfen, wobei fie durch das ungufhörliche Feuer, das ans den Häusern und Gebäuden zu beiden Seiten auf sie gerichtet ward, viele Mannschaft verloren. Sie selbst geben ihre Einbuße auf 1000 Mann an, während ihre Gegner dieselbe auf 4000 Maun an- chlagen. Auf merikanischer Seite wurde General Bravo getödtet und Santana verwundet; unverbürgt heißt es, daß die amerikanischen Geuerale Smith, Pillow und Worth gefallen eien,

Ostindien uud China.

London, 22. Okt, Die ostindische Ueberlandpost bringt Nach= richten aus Bombay vom 11ten v. M,, die niht ganz ohne Be= lang sind. Schon längst hatte man erfahren, daß eine Verschwörung in Lahore im Gange sei. Die britischen Behörden beschlossen nun, sie im Keime zu erdrücken, und am 20. August um 9 Uhr Abends wurde die Rani Tschanda (die verwittwete Königin und Mutter des Maharadshah Dhulip Singh) aus dem Palast geholt und nach dem 20 englische Meilen entfernten Fort Schai Chrupra gebracht, welches vou jeher zum Aufenthaltsort intriganter Prinzessinnen bestimmt war. Diese talentvolle, aber höchst aus\hweifende Fürstin hat ihr ganzes Leben mit politischen Kabalen zugebracht und die Parteien gegen einander agufgeheßt. Schon früher hatte der britische Resident sich genöthigt ge\ehen, ihr zu untersagen, daß sie den jungen Maharadschah auf ihren angeblichen Wallfahrten mit sich nehme. Als nun der Premier-Mi nister Tedsch Singh auf Anhalten des Residenten zum Radschah erho- ben wurde, weigerte sich der Maharadschaÿ) öffentlich im Durbar, ihm das Königliche Ehrenzeichen (Tiluk) auf die Stirn zu ertheilen, was als eine große Beleidigung angesehen wird. Da man dieses dem Austisten der Königin Mutter zuschrieb, so wurde ihre Entfernung nothwendig. Sie soll fünftig aufs strengste bewacht werden. Da Tedsch Singh ein erflárter Freund der Engländer is, so is ihm be reits nah dem Leben gestellt worden, und man hat mehrere Personen aus Lahore verwiesen. Die dortige englische Garuison übt die strengste Wachsamkeit, und man war besonders vor dem großen Dussera-Feste besorgt, welches im Oktober stattfindet, Die Truppen werden sehr hoh besoldet und sollen alljährlih abgelöst werden.

An den Ufern des Judus war Alles ziemli ruhig, einige Raub züge der Beludschen abgerechnet, Jn Radschputauna war der Ban- diten - Häuptling Dunghur - Singh noch immer an der Spibe eines Haufensz sein Bruder ist ergriffen worden. Jn dem Staate des Nizams herrschte nah wie vor dieselbe Verwirrung z; er hatte Schahz=-

fammerscheine ausgeben wollen, die aber nicht honorirt wurden, und

weder Beamte noch Truppen wurden besoldet. Der General-Gou- verneur wurde in Aud erwartet, da der König si bereit erklärt ha- ben soll, gegen eine angemessene Pension seine Regierung an die Engländer abzutreten.

Sir Charles Napier war noch immer in Sind, und ein Gerücht bezeichnete ihn als fünstigen Ober Befehlshaber des ostindischen Hee- res; er soll indessen entschlossen sein, nah England zurückzukehren.

Die Regengüsse hatten im Juli und Augnst nachgelassen und im September wieder begonnen, und man sah einer günstigen Jahreszeit entgegen.

Berichte aus Hongkong sind vom 25, August. Die lebte Lehre, die der Gouverneur den Chinesen ertheilte, hat gute Früchte getragen, Ju Folge eines räuberishen Anfalls gegen einen Holländer, Namens Rynvaan, und einen Schweizer, Namens Vaucher (von denen der Erstere über Bord geworfen, der Zweite aber {wer verwundet wurde), und in Abweseuheit der Konsuln von Holland und Frauk= reich, hat der britishe Konsul, Herr Mac Gregor, Beschwerde ge- führt. Der Kaiserl. Kommissarius Kijing ließ sogleich strenge Unter- suchungen anstellen, und es gelang den Mandarinen, neun der Misse- thäter, so wie einen Theil des geraubten Gutes, zu ermitteln. Zu- gleich erflärte Kijing dem britischen Bevollmächtigten, er werde jede Vorstellung unseres Konsuls, auch wenn sie nicht britische Unterthanen beträfe, mit der strengsten Aufmerksamkeit prüfen. Die Unterhand= lungen mit den Chinesen wegen Einräumung gewisser Pläße für die britische Faktorei sind von der Handels-Kammer abgebrochen worden, weil sie sich mit dem Gouverneur nicht vollkommen verständigen fonnte. Die Besorguisse wegen eines Widerftandes des chinesischen Pöbels scheinen sehr übertrieben zu sein, und was die iu einzelnen Plakaten ausgesprochenen Drohungen betrifft, so erscheinen sie nur lächerlich, da es dem Pöbel gänzlich an Kanonen und Waffen fehlt.

Die Thee - Ausfuhr hatte von Anfang April bis Ende Juli 13,479,875 Pfd, betragen, und zwar 1,054,000 Pfd. mehr, als in der entsprechenden Periode v. J, Die Gesammt-Ausfuhr des lebten Jahres soll die des vorhergegangenen bereits um 6,200,000 Pfd. übersteigen.

Kandels- und Börsen- Uachrichten.

% Breslau, 27. Oft, Weizen war heute, in Folge vergrpeis Zufuhr, etwas matterz weißer 85, 93 bis 97 Sgr., gelber SaL S

95 Sgr. L ; Mit Roggen war es heute sehr ruhig 3 man bezahlte 697 70th, 69 Sgr, Gestern wurden noch 67 W. in 2 Ladescheinen 29 F , 87 Psd. 23 Loth a 574 Rthlr. gehandelt. S

Gerste ohne Veränderung 55, 58 bis 60 C9”

Hafer 274, 29 bis 31 Sgr.

Rapps ohne Umsaß.