1847 / 303 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Deutsche Kundesftaaten. : : E ; H Bayern. Dem Rhein. Beob. wird aus Königreich E eschrieben: - „Darf man umlaufenden Münch en vom 25. Oftober [G so wäre die Regierung gewillt, in Behauptungen Glauben beime}el, ao, Belblduiaing Del O + allem Nachdruck auf möglihste Beschleunigung in den Kammern 15 f wegen des Fortbaues der Eisenbahnen gemadh- Erledigung Me T idé “um sodann diesen „außerordentlichen“ Land- E P eres schließen zu können. Diese gouvernementale Ab- zag E 10 Bestebeu wir faum zweifeln fönnen, mag ihre gute Le candung in dem Umstande haben, daß, nah der bisher eingehal- teriet Periodizität, die Berufung des ordentlichen Landtages schon 1n Einem Jahre (Herbst 1845) zu erfolgen hat, der dann eine unge=- wöhnlich lange Dauer schon wegen des Umstandes in Anspruch neh meu wird, weil nach einer in öffentlicher Kammer-Sibung gegebenen zusicherung des Justiz - Ministers von Maurer die Entwürfe unserer neuen Geseßbücher bis zum Herbste des näcbsten Jahres beendigt und bierauf, wie sih von selbst versteht , auch unverweilt den Kam= inern zur Berathung vorgelegt werden sollen. Dringt die obenberegte Absicht der Regierung durch, so dürfte der gegenwärtige Landtag faum länger mehr als drei Wochen dauern.“

Seit dem 19ten d. M. war keine allgemeine Sihung der zwet ten Kammer mehr, während in den Ausschüssen rüstig vorgearbeitet wird, So ift bereits über den Schluudscheu Antrag, die Umwand= lung und Fixirung der Mahlmüllerlöhne in Geldwerthe, das Referat des Abgeordueten Rabl im dritten Ausshuß zum Beschluß erhoben worden. 5s wird darin die Beseitigung verschiedener Mißstände durch Revision der bestehenden Mahl - Ordnungen durch Herstellung hinreichender Mühlen - Konkurrenz, wobei namentlich auf Kunstmühlen hingewiesen ist, und dur allgemeine Einführung von Wagen statt des Maßes erbeten. Als Mahllohn wird statt der bisher zwischen 2 und % \chwankenden Tantieme ein Gulden fixer Geldlohn für den bayerischen Scheffel vorgeschlagen. Aus dem für die nächste Sißung vorbereiteten Berichte des zweiten Secretairs über die Rechenschaft des ständischen Archivars für 1846/47 ersieht mau, daß die Staatsregierung um „Trockeuleguug ‘“ des ständischen Archivs (sonst soll zur Zeit von Erweiterung des beengten Ständehaguses durch Aukauf zweier Nachbarhäuser Umgang genommen werden) oder dessen anderwärtige Unterbringung, so wie um Erhöhuug des Regie- Etats auf 1100 Fl, gebeten werden soll. Das Verzeichniß der seit dem lebten Landtage für die ständische Bibliothek angeschafsten Bücher bietet neben den ständischen Verhandlungen deutsher und auswärtiger Staaten eine vollständige Uebersicht der bedeutendsten neueren Werke über Staatsrecht, Staatswissenschaften, Gesebgebung, Erziehungs- und Bauwesen. Der Vortrag des Freiherrn von Lerchenfeld über die Eisenbahn-Anlehensfrage soll nun zur Berathung des Ausschusses E p Als mutymaßliher Inhalt wird der Vorschlag eines proz. As bei der Bank bezeichnet, zugleich mit Wiedereinführung der Verloosungen der bisherigen 34proz. Obligationen, deren gezogene M entweder voll heimbezahlt oder gegen 4 proz. umgetauscht würden, é h

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Beschlüsse auf die propouirten Gehalts-Erhöhungen der anderen Die ner äußern würden.

__ Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Se, Königl, Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar, welcher am 26. Vktober Abends mit dem leßten Eisenbahnzuge von Heidelberg in Darmstadt eingetroffen war, wohnte am 27sten in Begleitung Sr, Königl, Hoheit des Erbgroßherzogs und Sr. Großherzoglichen Ho- heit des Prinzen Alexander in dem dortigen Park einer Hirschjagd bei, speiste den Mittag an der Großherzoglichen Tafel und seßte den E vis dem leßten Eisenbahnzuge seine Reise nah Weimar wei

* Fort.

_ Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha. (Lpzg. Z.) Der Hülfs - Verein in Gotha zur Herbeischaffung von Brodfrüchten hat an etwa 1500 Familien, aus ungefähr 6000) Personen bestehend vom 10, Mai bis 27, August d. J. Mehl und Brod durchschnittlich um E M eint Drittel wohlfeiler als zum Marktpreise oder nach der B U a R E M Se Ne Bald ZILS Da o 12,996 Meßteu Mehl, gleich 125,900 Pfd., um 3467 Nthlr. 26 Sgr. unter dem Anschassungspreise abgelassen. Der Berein hatte 4585 Malter Roggen größteutheils in Stettin ange- kauft und hiervon 3125 Malter (400 Wspl.) au die Herzogl. Lan desregierung zur Vertheilung an die Landgemeinden und einige klei nere Quantitäten anderweit abgegeben. 1320 Malter Noggen bil- deten das Mittel der Wirksaukeit des Vereins in Bezug auf die Bewohner der Stadt. Sie kosteten im Cinkgufspreise 19,633 Nthlr, u den Kosten hatte Se, Hoheit der regierende Herzog 2000 Rthlr., die verwittwete Frau Herzogin 200 Rthlr. und 254 Mitglieder des Vereins 4208 Rthlr. 23 Sgr, beigetragen,

Oesterreichische Monarchie.

___ Wien, 29, Oft. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kai- serin haben gestern ihren diesjährigen Land = Ausenthalt beendigt und sind von Schönbrunn in die hiesige Hofburg zurückgekehrt. ___VDcm Vernehmen nach bat Se. Majestät der Kaiser an den Hoskriegsraths-Präsidenten Grafen Hardeck ein Haudbillet erlassen nach welchem Se. Majestät befiehlt, daß dem jugendlichen Helden von Piolomais oder Saida, dem tiefbetrauerten Erzherzog Friedrich,

Grabesstätte in Venedig ein Monument errichtet wer

an seiner den soll. Nach den heutigen Berichten aus Mailand vom 24sten herrschte in der Lombardei fortwährend die tiefste Ruhe. Es hatten sich viele Truppen, selbst aus Mailand, an die s{hweizer Gränze in Bewegung gesetzt. : e __ An 18ten d, wurde die Landes - Congregation von Croatien, Slavouien und Dalmatien unter den üblichen Feierlichkeiten eröffnet. Der agramer Bischof und Lokumtenent der hohen Banuswürde eröffnete die erste Landessißung mit einer im klassischen Latein gesprochenen Unrede. E O

_ Königreich Sachsen. (Leipz. Ztg.) Die Zweig-Bibel= gesellschaft in Freiberg zählt gegenwärtig 209 Mitglieder und hat im lebten Rechnungsjahre 192 Bibelu, 2 Neue Testamente und cinen Kodex ausgegeben, darunter 50 Deputat - Bibelu, 19 unentgeltlich, 7 zu vollen und 116 zu ermäßigten Preisen. Wie fegensreih ihr Wir- ken it, kann man daraus abnehmen, daß von ihr seil dem Mai 1839 überhaupt 2709 Bibeln, 70 Neue Testamente und 14 Codices aus gegeben worden sind. Gewiß i es im Hinblicke guf so gedeihliche Bemühungen gerade jeßt, wo durch die Ereignisse der neuesten Zeit das Juteresse für die höchsten Angelegenheiten des Menschen so ge steigert worden it, an der Zeit, das Werk der Bibelverbreitung Allen, denen das Wort Gottes theuer und werth ist, dringend aus Herz zu legen. i i : __ Könígreich Württemberg. Die Mauer- Arbeiten an den Festungswerken in Ulm, die im Laufe des Sommers bedeutend geför- dert wurden, sud eingestellt worden; dagegen sollen auf den lin fen Donau-Ufer die Erdarbeiten fortgeseßt werden, zu welchem Be- hufe auch am 18ten d, M. ein neues selbstständiges Fort auf_ dem_ unteren Kuhberge angefangen worden ist, Der Kaiserl, österreichische General Graf Nobili, Präsident der Bundes-Militair-Kommission, is mit seiner gewöhnlichen Begleitung ant 19ten in Ulm angekommen, um die im vergangenen Sommer ausgeführten Arbeiten in Augenschein zu nehmen, und is am 22sten wieder abgereist. Das für die Festung bestimmte und in Angsburg gegossene bronzene Geschüß komut allmälig anz von ‘dem cisernen in Lüttich bestellten, so wie von den 4000 Ctr. Pulver, die noch im Laufe dieses Jahres ankommen sollen, is noch nichts zu sehen.

Großherzogthum Baden. Jhre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind mit Jhren Großherzogl. Ho heiten den Prinzen Wilhelm und Karl und den Prinzessinnen Marie und Cäcilie am 26, Oktober von Baden wieder in Karlsruhe ein- getroffen. i

« Kurfürstenthum §SHesseu, (Kass. Ztg.) Jun der Sihung der Stande vom 22sten d. M. ging die Versannnlung zu dem Be- richt des Budget - Ausschusses über die proponirten Gehalts - Erhö- hungen im Civil-Ctat über, Vor dem Eingehen auf die einzelnen Posten (Bay sich eine mehrstündige Diskussion über die Zulässigkeit der Gehalts - Erhöhungen überhaupt, welcher hauptsächlich Gründe aus dem gesuufenen Wohlstande des Landes eutgegengescht wurde

wogegen von anderer Seite der Gesichtspunkt D g l D Pu get) spruches, dem man sich unter keiner Voraus\el A E L 9 hervorgehoben wurde. Cin Antrag des ZAUSIe Una: Een „rif zu ersuchen, auh den Zustand L ide 9 L S Sr O LRS enug lebenden Staats-Angehöri »t von Gehalten und Pensionen

Angehörigen untersuchen und dav L S

Versammlung Mittheilung machen (ae und davon der Stäude- fussion über den, vorliegenden R ew bis dahin aber die Dis- fen, dagegen der Antrag des Ben u dusausehezt, wurde verwor- die jebt gefaßten Beschlüsse ers mit t Herrn Arnold, daß Geseß in Wirksamkeit treten follen AnATA G. üver das Oas der einzelnen Positionen genehmigte die Stände.V lk M Berathung theiluug, wona für die Mitglieder des Ober nung die Ber bisherigen Gehaltsflassen von 1400, 1600 ne eaalionsgerichtó die beibehalten, die Vertheilung aber so bewirkt aa 9) Rihlrn, zwar jeder Klasse fünf Räthe befäuden, welches eine Meh pu paß sich in Rthlrn, veranlaßt. Für die erste Klasse der Viet e von: 600 Behörden war eine Erhöhung von 1800 guf 2000 Rbl vi oberen worden. Auch dieser Proposition ertheilte die Stälbe Bremer ihre Zustimmung, Für die Räthe der höheren Justiz- Verigenung uud Finanz =Behörden wax neben den bisherigen drei Gel altsflater von 800, 1000 und 1200 Rthlrn. eine vierte von 1400 Rthlru, g ponirt. Ein Aittrag des Herrn Lederer, überhaupt nur Aa Ge halts!lassen von 1000 und 1200 Rthlrn. zu bestimmen, fand feine Zustimmung, wogegen ein Antrag des Herrn Arnold die proponírte vierte Gehaltsflajse vont 1400 Rthlrn, auf 1300 Rthlr, zu beschrän- fen, genehmigt wurde, Die Proposition wegen Vildung einer vier- ten Gehaltsklasse von 1400 Rthlrn, für die Mitglieder der Landes- Kredit - Kassen Direction wurde abgelehnt. Auf den Antrag des

Der Oesterr. Beob. enthält Nachstehendes: „Ein Korrespon= denz-Artifel aus Paris hat, in verschiedener Form, Aufnahme in meh- reren deutschen Zeitungen gefunden. Diesem Artikel zufolge wäre die Regierung des Kantons Luzern guf einen von den Hauptmächten an sie gHesiellten „Bermittelungs=Autrag eingegangen, welcher dahin laute : 1e eeDie Jesuiten aus ihrem Gebiete zu entfernen; im Einversiänduisse ne ihren verbündeten Kankonen den Sonderbund aufzulösen; alle L orbereitungen zum Kriege gänzlich aufzuheben, wenn die Tagsaßung sich verpflichtet, die sieben Kantone gegen jeden Angriff von Frei schaaren zu shüßen und auf die Revision des Bundes - Vertrages zu verzihten. ‘‘“

„Wir fönnen aus zuverlässiger Quelle versichern, daß an der ganzen, übrigens das Gepräge reiner Abgeschmacktheit an si tragen= den Erzählung nicht ein wahres Wort it. ; i

“1 Prag, 22. Oft, Von den an der Universität Krakau als Pro- sc)soren angestellten Pragern is PVr. Helfert zurückgekommen , die übrigen juridiscen Professoren werden ihm nächstens folgen, deun mit “(usnahme des Professor Makowitschka, der zwei Schüler zählt, ha ben sie alle feinen einzigen Zuhbrer gefunden eine ziemlich deut liche Demonstration der Krakauer, bei der sich die Universität Kra fau von selbst aufhebt, Auch wurden, wie man vernimmt, den Professoren die Quartiere von den Hausbesißern zu \o hohen Preisen angeseßt, daß die meisten es vorzogen, in der Kaserue zu wohnen. E i / Nach einem aus Galizien hierher gelangten Privatbriefe soll in der Gegend bei Tarnopol das Getraide größtentheils auf den Fel dern faulen, theils weil die Gutsbesißer zu wenig baares Geld ha- ben, unm Taglöhner bezahlen zu können, während Niemand roboten will, theils weil die Landleute vor Hunger und Clend wirklich zu schwach zum Arbeiten sind. i

Berathung des Ausschusses darüber, welchen Einfluß die gefaßten

ordnungen erblicke Jch mit der lebhaftesten Genugthuung cin Pfand künf tiger glüclicher Erfolge in dem Zhrer Verwaltung anvertrauten Land gebe ZJhnen daher Meinen tief uud aufrichtig gefühlten D R E kennen für so musterhaft L La N M PAS, M er- e Mr G enasie,, mit Selbstverleugnuung und mit Hin- Mis u ere Bi Ard JZhre Gesundheit geleisteten Dienste. s A B e Day hre „Dienst - Laufbahn im Civil begann, und Da! le, der eigenen Neigung gehorchend, zum Militair - Dienste In e Tanaheiln übertraten, wo gegenwärtig Jhr Sohn, der Fürst Se- Rattid, leng e L E Dai, alle Mühen und Gefahren des Kricges E a E N das Vergnügen nicht versagen, auch dessen Dienst in ren Sohn 2u Mie A E Ietten, nt dieser Absicht habe Jch Jh- braschenskischen Re N ügel-Adjutanten ernanni, ihn dew Leibgarde-Preo- E e C nte als Stabs - Capitain zutgezählt und Jhnen at- achirt, in der sicheren Hoffnung, daß auch er, in die Fußtapfen seines tapferen Daters tretend, gleich ihm ein tüchtiger und ausgezeichneter Krie- C S E bleibe Jhuen für immer unveränderlich wohlgewogen, Mittelst Kaiserlichen Neskrip!s von demselben Tage ist dem Com- mandeur des 3ten Fufanterie-Corp3, General-Adjutanten Rüdiger, die Orafenwüirde des russischen Reichs verlichen worden. ; Graf von Colloredo Wallsee, österreichischer Botschafter am hie=- igen Hofe, und General von Berg, General - Quartiermeister des russischen Generalstabes, sind dieser Tage von ihren Reisen ins Aus- land wieder hier eingetroffen.

. TBarschau, 28, Oft. Der Kuryer Warszawski meldet: ¡Es is zur Kenntniß des Fürsten Statthalters gelangt, daß Juden sich heimlich ins Ausland begeben, um sih dort anzusiedeln; daß einige von ihnen dann, wenn sie dort keinen passenden Aufenthalt gesunden haben, wieder in das Königreich Polen zurückkehren; end lich, daß militairpflichtige Juden deshalh über die Gränze gehen, um sich dem Militairdieust zu entziehen, und nah Zurücklegung des dienst- pflichtigen Alters wiederkommen und taun vou der Aushebung frei sind, Hieraus entspringt auch der Uebelstand, daß die zurükkehrenden Juden gelegene Punkte zum Uebergang über die Gränze kennen ge- lernt haben und anderen Militgirpslichtigen das geheime Entkommen und somit auch das Entweichen vor der Aushebung zum Militair er= leichtern, Um also dem vorzubeugen, haben die Gouvernements-Ne gierungen auf Reskript der Regierungs-Kommission desJnnern vom 4, Off ober d. J. die angemessene Weisung au die S“tulzen und Bürgermeister erlassen, daß diese, falls sich ein militairpflichtiger Jude heimlich über die Gränze entfernt oder ein solcher nacl Ablauf seines dienstyflichtigen Alters ins Königreich zurückkehrt, sofort dem Kreis=-Chef, mit Bei fügung allex den Ueberläufer betreffenden Verhältnisse, davon Anzeige zu machen, und überhaupt aile Maßregeln zu treffen haben, unm das geheime (Entkommen von Juden über die Gränze zu verhindern.“

Panl ct d __ Paris, 27, Okt, Am verflossenen Mittwoch empfingen der nig und die Königin in besonderer Audienz den Herzog und den Prin= zen von Schkleswig=Holstein-Glücksburg, welche Graf vou Moltke, der Gesandte Dänenarks, die Ehre hatte, Jhren Ma /estäten vorzustellen. Am Sonnabend darauf speisten die fremden Gäste bei der Königlichen Familie zu St, Cloud. :

Der Montitéeur de l’ Armee veröffentlicht nachstehende nigliche Entscheidnng in Bezug auf den General-Marschall von Frank reich, Marschall Soult:+ „Ju der Eigenschaft als General-Marschall von Frankreich hat der Marschall Herzog von Dalmatien den Vor tritt vor allen übrigen Marschällen von Frankreich und erhält inner halb des ganzen französischen Gebietes die militairischen Ehren, welche nach dem Defret vont 24. Messidor, Jahr XIL., den Marschällen von Frankreich in den ihrem Kommando untergebenen Distrikten gebühren Selbst int dent Bereiche der Königlichen Residenz erhält er vor seinem Hause zwei Schildwachen, die aus den Elite-Compaguieen genommen werden,“ i Cs wird als gewiß behauptet, die Negierung habe nunmehr den Be= {luß gesaßt, den Kammern in der nächsten S ession einen Gese Entwurf

“anuar 1816 vorzulegen, wel=

zur Aufhebung des Gefeßes vom 4, ches verfügt, daß der Kaiser Napoleon und sämmtliche Mitglieder jeiner Familie, jo wie deren Descendenten, für immer aus dem fran- zösischen Gebiete verbannt sein sollen; das Ministerium habe sich en! s{losseu, die Juitiative für jene Maßregel zu ergreifen, da es in Kenntniß davon geseßt worden sei, daß mehrere Mitglieder der Ram- mer einen Antrag auf Aufbebung dieses Gesebes einzubringen ge dächten, und da es die Ueberzeugung gewonnen habe, daß ein sol cher Vorschlag von der Majorität günstig werde aufgenommen werden, : | e i S Ene aus dem Gouverneur der Bauk von Frankreich und drei Mitgliedern des Verwaltungsrathes bestehende Kommission hat gestern eine lange Konferenz mit dem Finanz = Minister gehabt. i

D Union monarchique will wissen, daß nach einer leblaf= ten Berbandlung nunmehr von der Verwaltung der Bauk von Frank

A ONoveG Reb N D So Je O De, ver Me dizin und Professor ver Augenheilkunde.

2 Von der galizischen Gränze, im Oktober. (Br. Ztg.) Den erusten Bemühungen des neuen Gouverneurs, Grafen Stadion um das Wohl der ihm anvertrauten Provinz is es bereits gelungen, in Lemberg Reformen in Bezug auf die Lebensmittel Frage durchzu- führen, welche anderswo noch immer auf sich warten lassen, was offeu= bar den Beweis liefert, daß die Persönlichkeit des Landesgouserneurs in dergleichen Angelegenheiten denn doch von entscheidendem Gewicht sein müsse. Da auch in der Hauptstadt Galiziens die künstliche Ver= theurung des Rindfleisches Plaß greifen wollte, so hob Graf Stadion das Zunstmonopol der Fleischer auf und gab nicht etwa den Fleisch= handel frei, was. bei den Täuschungen der Konkurrenz doch nicht die gewünschten Folgen czehabt haben würde, sondern {loß mit dem Grafen P. einen Vertrag ab, vermöge welchem derselbe vom 1. No- vember l. J. an das Pfund Fleisch um 3 Kreuzer C.-M, zu Markt liefern muß, und Leute, welche die Verhältnisse des Hornviehhandels genau kennen, bestätigen, daß der Lieferant unter sonst günstigen Um- ständen ein vortheilhaftes Geschäft gemacht habe.

Von der im Geheimen fortwirkeuden Macht der Agitation zeugt das wiederholte Auftauchen von Emissairen in verschiedenen Gegenden, welche fortwährend das Landvolk bearbeiten und den driienden Notl= stand für die Zwecke des Aufrubrs auszubeuten suchen. Mehrere der- selben sind von den Bauern verhaftet und den Behörden überliefert werden, daß aber dennoch der Saame nicht immer auf einen steini- gen Boden falle, sondern mitunter auch sein (Erdreich finde, das be= weist die Auflehuung einer Auzahl Dörfer in West - Galizien gegen die Ableistung der Roboten, : H

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 24. Oft. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 15ten d. folgendes Reskript an den Oberbefehlshaber des ab- s faufasishen Corps, General-Adjutanten Fürsten Woronzoff,

Fürst Michail Semenowitsh! Zch wünsche Zhnen von Herzen Glück H. ie Sik, 11 glänzend bewirkten WÜinnahie Salta's, einer Waffenthat, U ina reiflicher Ueberlegung unternommen haben, um in dem von

rfenen Theile Daghestans die Ruhe und Sicherheit zu befesti-

Herrn Arnold wurde die Diskussion hier abgebrochen behufs weiterer

gen, “Sowohl in dem jet erfochtenen Siege, gleichwie in gllen übrigen

reich der Beschluß gefaßt sei, sich mit 25 Millionen Fr. bei der neuen Regierungs=Anleihe zu betheiligen. Mehrere Mitglieder des Direkto riunis hätten es nämlich für wenig passend gehalten, daß die Bauk gleichsam in Unterordnung unter ein gewöhnliches Handelshaus bei einer Anleihe sich interessire, über deren Bedingungen sie weder mit berathen noch mit beschlossen habe, Troßdem sei der Beschluß durch Majorität gefaßt worden, für den zehnten T heil Der Summe Got 250 Millionen Fr. zu den Bedinguitgen einzutreten, welche Herr von Rothschild stellen werde, Bemerkenswerth sei uoch, erwähnt E 1 nion, daß man hierzu auf Grund eines Berichtes des Herrn Hot tinguer gelangt sei, des einzigen Mannes, welcher an der Börse als derjentge genannt worden, von dem vielleicht im Namen vereinzelter Banquierhäuser cin konkurrirendes Gebot anf die Anleibe gemacht werden könne, : __ Der Finanz-Minister hat eine Lieferung von 38,000 Tonnen Steinfohlen für 1848 zum Bedarf der Post Dampfschiffe an den Mindestfordernden ausgeschrieben, allein unter die Bedingungen keine Klausel aufgenommen, welche den Seetransport dieser Kohlen aus- s{ließlich der französischen Flagge vorbehält. Von Havre i} daher eine Bittschrift von 164 Rhedern und Schiffscapikainen eingegangen ‘welche um Hinzufügung jener Bestimmung ansuchtz von Dünkirchen" und von St, Malo werden ebenfalls Bittschriften in demselben Siune vorbereitet, Die Presse macht darauf aufmerksam, daß dice Regie- rung in diesen Dingen höchst unkousequent verfahre, indem der Ma rine-Minister die Kohlen-Lieferungen für die Staatê-Dampsfschiffe alle Mal mit der Klausel des Transports unter nationaler Flagge verdinge, der Finanz=Miuister aber, wie vorliege, das Gegentheil thun wolle. i _

Aus Oran wird berichtet, daß Abd el Kader sein Lager nahe am Meere, nur 2 Stunden von der spanishen Stadt Melilla eut- fernt, aufgeschlagen habe und von dort aus ungehindert mit der See fommunizire, J

Nach den algierishen Journalen vom 20sten d, is Alles ruhig in der Provinz Algier, wie auch in der Provinz Oran, Die Ahmya= nes-Garabas, welche die Subdivision von Maskara beunruhigt hatten, wurden in zwei Razzias überfallen und zu eiliger Rückkehr genöthigt. Der General Lamoricière is nah Oran und der General Bedeau nach Konstantine zurückgekehrt, nah zahlreihen Konferenzen, welche sie mit dem General-Gouverneur, Herzog von Aumale, in Algier gehabt,

G A E, , E z Z von Jhnen getroffenen, Meinen Wünschen vollkommen entsprechenden Au-

Die Arbeiten der wissenschaftlichen Kommission über Algerien werden jeßt von Seiten des Kriegs - Ministerium mit vielem Cifer betrieben. Sie werden unter Anderem eine von Herrn Perron, Mit- glied der asiatischen Gesellschaft, angefertigte französische Uebersebung der türkishen Pandekten, des von Sidi Khelil angefertigten Abrisses der muselmännischen Geseßgebung, der allen Richtern der Barbares=- fen-Staaten als Regel diente, enthalten. Ferner wird Herr Carette, als Fortseßung seiner beiden früheren Werke über die Gesetze des Berkehrs und inneren Handels von Algerien , eine Beschreibung von Kabylien liefern. Dr. Prenoi trägt eine Abhaudlung über Hygienik Algeriens bei, und Herr Renou, dessen früheres Werk ( Beschreibung vou Marokko) \chon eine der Lücken der afrikanischen Geographie aus= gefüllt hat, wird geologische Studien veröffentlichen.

Algier soll eine besondere Münzstätte erhalten. —— |

Jm Ministerium des Junnern wird ein Gese über die Bettelei ausgearbeitet, das den Kammern in der nächsten Session vorgelegt werden soll.

Jn Toulon geht das Gerücht, | sich als den Anstifter des Brandes im Mourillon im Begriff, noch mehr Eutdeckungen zu mathen, z

Dem Constitutionnel zufolge, wären 35 Beamte gegen Herrn Warnery klagbar geworden. Herr Warnery hat auf seine Freilassung angetragen, wobei der Gerichtshof wieder zu entscheiden hat.

Zu Sierac, im Dordogne-Departement, wurde am 15ten Nach- mittags ein starker Erdstoß empfunden, und zwar nachdem Tages vorher cin hestiges Gewitter gewesen war.

Die Stadt Bar le Duc hat beschlossen, dem Marschall Oudinot, Herzog von Reggio, welcher daselbst geboren war, ein Denkmal zu errichten.

Die von Botta gesammelten assyrishen Alterthümer sind im Louvre aufgestellt und seit dem 17, Oftober dieses „Museum von Ninive“’ dem Publikum eröffnet.

Der vormalige spanische Finanz-Minister, Salamanca wird dem- nächst in Paris erwartet.

Am letzten Sonnabend versammelten sich alle Trommelschläger von Paris, sowohl die der National - Garde als die der Besaßung, zu einem Wettkampf. Den Hauptpreis gewann der Trommler Si monct, dessen Trommelwirbel Alles übertraf, was bis dahin im Ge= biet dieser Kunst gehört und geleistet worden. Der Preis bestand in einem Paar kunstvoll gearbeiteter Trommelschlägel.

Die günstigeren Nachrichten aus Londou veranlaßten an der heutigen Börse von ihrem Beginn an eine steigende Bewegung der französischen Rente, die jedoch erst nah 2 Uhr mit Eutschiedeuheit eintrat. Eisenbahn-Actien alle höher im Preis, aber ohne Geschäft.

N

Die Speculation war vorzugsweise der Rente zugewandt.

Großbritanien und Irland.

London, 26. Okt, Es war zu erwarten, daß die vou der Regierung veranlaßte Bankmaßregel zur Beseitigung der bestehenden Gelduoth bei dem großen Publikum gut aufgenommen werden würde, da schon seit lange fast alle Organe der Presse, mit Ausnahme der Times, eine Aenderung des Baukgesezes von 1844 verlangt hatten, Der jeßige Beschluß der Bauk aber, die Notenausgabe durch Vor- \chü}e auf Wechsel, Fonds und Exchequer-Bills gegen 8 pCt. Zinsen zu erweitern, ift einer Suspendirung des Baunkgeseßes Sir R. Peel's gleich zu achten, deun dies beschränkte ausdrücflich die Noten-Circula- tion der Bank auf einen Betrag, der durch das aus vierzehn Millio=

ein Sträfling des Baguo habe bekannt und sei

nen bestehende Vermögen der Bank und ihren zufälligen Baar=Vor= rath balancirt wurde. Der hohe Zinsfuß erregt zwar bei Manchen noch einige Unzufriedenheit, welche der Globe heute durch den Nach= weis zu beseitigen sucht, daß eines Theils die Minister denn doch die eigentlihe Verantwortlichkeit für die ferneren Opergtionen der Bauk übernommen haben und deshalb wohl denselben gewisse Gränzen seßen dürfen, anderen Theils auh etwaigen auswärtigen Anleihen oder ibertriebenen Anleihen der Eisenbahn - Gesellschaften durch so hohen Zinsfuß entgeczengewirkt werden müßte; aber im Ganzen genommen spricht sich doch troß dieser vom Globe widerlegken Einwendungen eine allgemeine Billigung der Maßregel aus, Man hält das Bauk= gese) von 1844 dem Wesen nah dadurch für vernichtet, da, wie behauptet wird, das Erscheinen der jeßigen Maßregel als Beweis dafür angesehen werden müsse, daß das Bankgeseb schwierigen Ber= hältnissen am Geldmarkte, wie den jebigen, auf die es doch eigentlich berechnet war, niht gewachsen sei, Die Times steht mit ihrer Opposition gegen die Bank - Beschlüsse ziemlich allein; sie tadelt die- selben aus zwei Gründen, und zwar erstens, weil das Bankgese von 1844, das nach ihrer Meinung die einzig sichere Stübe in Kalamitäten darbietet, dadurch vernichtet werde, und zweitens weil die Beschliisse unfähig wären, ihren Zweck zu erreichen, Die Tim es beharrt nämlich bei der Ansicht, daß die jebige Bedräuguiß nicht aus vorübergehen der Einschüchterung des Kredits entstauden sei, in welchem alle al lerdings eine Maßregel, wie die vorliegende, das Vertrauen wieder- herstellen könne, sondern daß dieselbe dauernde und noch immer im Wachsen begriffene Ursachen habe, die mit der Eisenbahn-Manie, der Theurung und der knappen Baumwollen-Aerndte in Verbindung stehen, Wenn demnach die ministerielle Maßregel jeßt auch einige Hülfe ge- währen werde, so dürfte dieselbe doh nur vorübergehend sein und die Noth nach einigen Monaten hauptsächlich in Folge der jebigen Maß-= nahmen nur noch bedrohlicher eintreten.

Jn Liverpool hat gestern die North and South Wales Bank ihre Zahlungen deshalb einstellen müssen, weil in Folge eines fal- schen Gerüchts von ihrer Jusolvenz von allen ihren Zweigbanken in den verschiedenen Ortschaften von Wales die Deposita in Masse zu- rückgefordert wurden. Die Zahlungs = Einstellung von Barton, Jrlam und Co. in Liverpool is jeßt deklarirt. Gerüchtweise werden die Passiva der Firma auf 1 Million Pfd. angegeben, auh wird behauptet, daß sie nux 50 pCt. würde zahlen können, wenn man jeßt drängez lasse man ihr Zeit, so werde ste zu voll bezahlen. Hier in London haben Charles Sutherland u. Comp, ihre Zahlun=- gen eingestellt. Aus dem Status des Hauses Gower und Comp. geht hervor, daß dessen Passiva 450,832 Pfd. 2 Sh. 14 Pce., die Aktiva, niedrig angeschlagen, 573,901 Pfd. 18 Sh. 7 Pce., dix Uebershüs}se also 112,331 Pfd. 12 Sh. 11 Pee. betragen, Der Status von T. H. Murray und Comp. in Liverpool liefert einen Ueberschuß von 140 Pfd., die Passiva sind nämlih 169,900 Pfd., die Aktiva 170,040 Pfd. :

Die Gazette meldet, daß die Königin Herrn Lee dem Kapi= tel der Kirche von Manchester zur Bischofswahl präsentirt habe.

Capitain Gore ist zum Geschäftsträger in Uruguay ernannt wor= den, an Ouseleys Stelle.

Der Versuch, eine allgemeine Niederlegung der Arbeit in den Fabrikdistrikten zu bewirken, scheitert an der Lässigfkeit und Uneinigkeit der Arbeiter. Zu gestern waren Arbeiterversammlungen in Hyde, Oldham, Stockport und andexen Fabrik - Orten angesagt, es fanden sich indeß so wenig Theilnehmer ein, daß keine Beschlüsse gefaßt wur- den, und die ganze Agitation wird allem Anscheine uach in Nichts zerrinnett,

Eine neue amerikanishe Post ist mit dem Paketschif „Henry Clay“ in Liverpool angekommen, und die Nachrichten derselben reichen aus New-York bis zum 9, Oktober, Jn kommerzieller Bezie-

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lang gemeldet; neue Fallissements waren nicht vorgekommen. Vom Kriegsschauplaße fehlen neuere Berichte. Nah einer Mittheilung aus Veracruz vom 24. September war am 18ten eine 2000 Mann starke Brigade unter General Lane mit einem Transport von 500 Wagen von dort nah der Hauptstadt aufgebrochen, um General Scott zu verstärken. Sie machte sih auf ernsten Kampf bei Cerro Gordo gefaßt, das die Merikanèr von neuem befestigt haben. Der New York Herald behauptet jebt, die Regierung zu Washington sei einstimmig der Absicht, dem Kriege in Merxifo durch eine mili- tairische Occupation ein Ende zu machen, Alle Friedens-Unterhand= lungen sollen aufhören und Herr Trist zurückberufen werden, Man wolle die feindliche Armee nicht weiter verfolgen als nöthig, um sie in Zaum zu halten, es solle eine halb militairische, halb bürgerliche Verwaltung eingeseßt und von derselben sowohl die direkten, als die indirekten Steuern bestimmt und erhoben werden, Der Krieg würde auf diese Weise seinen offensiven Charakter verlieren und in einen De= fensiv-Krieg in Feindesland verwandelt werden, Baltimore, Wa \hington, Philadelyhia und audere Orte wurden am 8 September von so heftigem Sturm und Regen heimgesucht, daß die angeschwol= lenen Gewässer die Brücken wegrissen und alle Communication, außer mittelst eleftro-magnetischen Telegraphen, unterbrochen war.

UTeDerliande. Aus dem Haag, 27. Okt. Ju der heutigen Sibung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde die Erörterung der Adresse fortgeseßt, der Artikel über die Aenderung des Grundgeseizes, nach= dem zwei dazu vorgeschlagene Amendements verworsen worden, in der von der Kommission vorgelegten Fassung, mit 46 gegen 4 Stim- men und zuletzt der ganze Entwurf mit 48 gegen 2 Stimmen ange nommen, . Vel gqien.

Brússel, 28. Okt. Mittelst eines von St. Cloud datirten Königlichen Beschlusses is ein berathendes Comité für die flandrischen Angelegenheiten dem Departement des Junern beigegeben worden, in welchem die jeßigen Repräsentanten Geuts, so wie zwei frühere Ver= treter dieser Stadt, Plaß haben. Man erwartet, daß diese Kommis= sion das Ministerium in seinem Bestreben, der flandrischen Jndustrie beizustehen und dem dortigen Nothstande abzuhelfen, unterstüßen wird. Herr Deham is zum Chef des Spezial-Büreau's für die Angelegen heiten Flanderns ernannt worden.

Man hofft, daß die Geldverhältnisse zu Gent sih bessern und daß cin sehr bedrohtes Haus vom Fall werde gerettet werden, was auf den Beistand anderer Einfluß haben würde.

S MWeEl,

Fürstenthum Neuenburg. (Frankf. J.) Die radifa- len Blätter behaupten fortwährend, daß Neuenburg sih dem Zwölser- Beschluß rücksihtlih von Sonderbunds-Munition und dergleichen un-= terzogen habe. Das is jedo keinesweges der Fall. Jener Beschluß befiehlt, solhe Sendungen anzuhalten und abzufassen. Neuenburg

begnügt sih aber, denselben den Durchpaß zu verweigern.

Kanton Vern. Unter der Ueberschrift: „Js der Bürger- frieg wirklich unvermeidlich?“ sagt ein leitender Artikel der Berner Volks=-Zeitung: L

„Die honigsüße Proclamation der Tagsaßzungs-Mehrheit an die sieben Konferenzstände steht in so \chneidendem Widerspruch zu den Handlungen jener Mehrheit und namentlich zu ihren bei Anlaß der (vermittelnden) Anträge des zuger Gesandten unverhohleu ausgé&sprochenen unversöhnlichen Gesinnungen , daß es sich der Mühe lohnt, noch einmal recht scharf und deutlich dem Volke begreiflich zu machen, was der eigentliche innere Grund ist, der die Gesandten der Mehrheit noch jeßt, in der aller- legten Stunde, bewegt, die ihnen zum Frieden dargebotene Haud zurücfzustoßen. Wir lnüpfen eine Anekdote aus leßter Zeit an, Bor ihrer Neise nach Bern machten die Zwel Gesandten eínes radikalen Standes béi einem für die Schweiz durchaus wohlwollend ge- sinnten fremden Diplomaten in Zürich einen Besuch. Dieser bat die Her- ren, in Bern ihren Einflnß aufzubieten, um wo möglich das äußerste Un- glück abzuwenden. „Erxcellenz““, eriviederte einer der Gesandten, „wenn wir jeßt nachgeben, so lachen uns die Buben auf der Gasse aus.“ Da ent- gegnete der ernste Diplomat: „Es wäre besser, daß die Buben Sle jeßt auslachen , als daß sie im erwachsenen Alter Jhr Andenken versluchen.“ Damit war der Besuch zu Ende. Jn jenen Worten des radikalen Tag- herrn liegt die Lösung des NRäthsels, Die radikale Mehrheit darf nicht mehr zurü aus falschem Chrgefühl. Auch wenn ihre Ueberzeugung dahin ginge, daß ein theilweises Nachgeben besser wäre, als ein blutiger Bürgerkrieg, #0 dürfen sie nicht mehr zurück aus falschem Ehrgefühl, Und wenn sie auch einsehen sollten, daß der Bürgerkrieg den Untergang des ganzen Vaterlandes herbeiführen fönute, so dürfen sie nicht mehr zurück —- aus falschem Chrgefühl. Jst es in der Schweiz dahin gelommen, daß das ganze Brudervolk sich gegenseitig vernichten soll, nur damit einige Männer ihre selbstgerühmte Konsequenz nicht preisgeben müssen? Doch wir haben schon lange diefen Knoten vor- ausgesehen und haben nicht aufgehört, seit dem Anfang der ordentlichen T agjazung dieses Jahres darauf aufmerksam zu machen, daß es so kom- men werde. Von der Freischaarenpartei, welcher es ganz allein um Anus- wezung der Scharte des Jahres 1845 zu thun is, haben sich die legalen Herren umgarnen lassen und sind jetzt so verstrickt, daß sie mit den illegalen auf gleichem Boden stehen und fallen müssen, Allein wir können noch immer nicht glauben, daß der Entschluß dieser Herren ein unwiderruflicher is, Mödhten dieselben doch bedenken, daß sie_ nicht blos Tagherren, sondern Schweizer sind, denen das Vergießen von Schweizerblut ftnter allen Um- ständen ein Gräuel sein soll, Möchten sie der gemeinsamen Geschichte, der vereinten Kämpfe für Freiheit und Unabhängigkeit, möchten sie unserer im Leben und Tod verbundenen Altvordern und unserer Nachkommen gedenken, die sie dereinst verfluchen werden, wenn ihnen das köstliche Erbe derx Väter, Freiheit und Eintracht, geschmälert wird,“ E

(Fraukf, J.) Sämmtliche eidgenössische Repräsentanten sind nun (26, Oktober) zurückgekehrt, auh der nach Wallis gesandte Oberst Buchwalder, und zwar ebenfalls unverrichteterDingez; mit Mühe erhielt Lelzterer eine Audienz beim Staats-Rath, welcher erklärte, an den ge- faßten Beschlüssen nichts zu ändern und die Proclamation uicht ver- breiten zu wollen, Am 26, Oktober is keine Sipung der Tagsabung. Aus dem Wortlaut des Tagsabungs - Beschlusses vom 24. Oktober, so wie aus den Erläuterungen, welche in der darauf folgenden Siz=- zung der Tagsaßung gegeben wurden, erhellt unzweideutig, daß noch fein Exrecutions-Beschluß gefaßt wude, L i

(O. P. A. Z.) Der vieljährige eidgenössische Kanzler Amrhygn, von Geburt ein Luzerner, hat, wie schon erwähnt, seine Entlassung begehrt und sogleich au erhalten. Als Grund seines Gesuches soll er angegeben haben, es vereinige sih nit mit seinem Gefühle , den Execntionsbeschluß gegen seine Vaterstadt zu unterzeichnen. An Amrhyn's Stelle is Herr Schieß von Herijau berufen worden.

Die bevorstehenden Ereignisse haben eine Beschleunigung des Postcourses nothwendig gemacht. Demzufolge wird nun jeden Abend um halb 8 Uhr ein eigener Wagen von Bern nach Zürich gehen und dort um 14 Uhr Vormittags eintressen. Von Zürich geht damit in Verbindung eine tägliche Eilpost Abends um 4 Uhr nah Graubünd= ten ab, welhe um 12 Uhr Vormittags in Chur anlangt. Man hofft, daß nunmehr au die Briefpost von Bern nach Basel mehr als ein- mal des Tages ‘in Gang kommen werde. : i

Die Tagsaßung hat in ihrer jüngsten geheimen Sibung an- geblih einen vorläufigen Kredit von 2 Mill, \{hweizer Fr. für die

bevorstehende Execution bewilligt. j Für den Landammann Schmid is Herr Muheim als Gesandter

hung wird aus den Vereinigten Staaten nichts von besonderem Be-

des Standes Uri zur Tagsabung abgegangen.

Die Kathol. Ztg. meldet jebt, der General Dufour sei Sonn- tag (21, Okiober) Abend in eine Zwölfer -Konferenz berufen worden und habe dann am Moutag erklärt, er leiste den Eid, weil er über den Sinn desselben in einer Konferenz von gestern aufgeflärt worden sei, und weil es noththue, dem bedauerungswiürdigen Zustande der Schweiz ein Ende zu machen.

Kanton Zürich. (Eidg. Z) Am 29. L Große Rath in kurzer Sihung versammelt. Die Verhandlungen desselben bilden die beste Antwort auf die Drohungen der N. 5- e Die „verfassungswidrige““ Ausstellung eines außerordentlichen Staats anwalts „für politische Prozesse“ und das ganze gegenwärtige Poli= zeiregiment wurde von der Opposition mit Freimüthigkeit und Ener=

gie gezeichnet. E

Die eidgenössische Zeitung sagt über Vorschlag : f 5 L 4

„Die Haltung des kleinen Zug auf der Tagsaßung ist in der That beshämend für größere Stände, deren natürlihe Aufgabe es voraus gewe- sen wäre, statt sih von der Nevolutions - Partei in der westlichen Schweiz zum Bürgerkriege herbeischleppen zu lassen, das _cidgenössische Recht und den Fricden in der Schweiz neu zu befestigen. Vas fleine Zug hat auf der Tagsaßung auch mchr staatsmännischen Lafkt gezeigt, als das groue Zürich, Die Sprache von Zug war offen, ehrlich und klar, sein Vermitt- lungs - Antrag, wenn auch kaum gauz genügend, weil unvollständig, doch immerhin dem Wesen nah gerecht und in hohem Maße beachtenswerth. äre auf Seiten der 12 Stände eine wahrhaft eidgenössische Politik, eine Neigung zum Frieden, ein aufrihtiges Streben nach (He- lebendig, sie hätten zwar den Antrag Zugs nicht angenommen, aber sie wären auf cine Erörterung desselben eingetreten, sie hätten die Vermittelungs - Anträge ZUgs durch die ihrigen ergänzt, sie hätten darüber berathen, sie hätten einen Versuch ge- macht, statt durch Gewalt und Unterdrückung durch Unterhandlung und Ber- ständigung die eidgenössischen Streitsragen zu \{lichten. Daß die radikalen Stände das nicht gethan haben, das zeichnet ihre gewaltsame Politik besser als alle Reden. An dem Antrage Zugs ist auch die Proclamation der zwölf Stände in Staub zerfallen. Die zwölf Stände hatten sich in der- selben begnügt, ein paar friedliche Redensarten auszusprechen, Siche, da hatte das fleine Zug die Kühnheit, reale Friedens - Anträge zur Sprache zu bringen und damit auch die Frage zu stellen: Ob hinter jenen Nedens- arten eine friedliche Gesinnung sei? 1e Antwort liegt nun klar vor, und alle Welt weiß jeßt, wie jene Versicherungen zu verstehen sind, was für einen Werth sie haben. Sogar wenn was wir nicht glauben der Antrag Zugs nicht ernsthaft gemeint gewejen wäre, sondern nur dic- selbe Bedeutung gehabt hätte, wie die Proclamation der 12 Stände, d. h. im Interesse der eigenen Partei den Schein vor der Welt zu retten, o gar dann hätte das kleine Zug mit sclichtem Menschenverstand die Klug- heit der gewandten Juristen, welche die Zwölfer-Proclamation gemacht ha- ben, weit überholt und beschämt, Denn Zug hat jenen Zweck wirklich, so weit das dur solche Mittel möglich ist, erreiht und zugleich den der Gegner vereitelt.“

Kanton Glarus. Mittheilungen aus Glarus: H x ; „Sonnabend, 93, Okt, Abends halb 4 Uhr. So eben sprengt gallopi rend eine Stafette, von Oberst Gmür (dem eidgenössischen Divijionair 11 Zürich) abgesandt, hier einz sie bringt die Nachricht, im See -, Gaster- und Sarganser - Bezirk sei der Aufstand allgemein, im Seebezirl ei es \o9- gar zu blutigem Ausbruch gekommen, mehrere Liberale jeien umgekommen, Dr. Raus habe si flüchten müssen 2c. Die Standes - Kommission und die Militair - Kommission versammeln sih. (Halb 6 Uhr.) Das Pulverma- gazin wird geöffnet, Munition gefaßtz Feldgeräthschaften rasseln auf den Wagen einher, (7 Uhr.) In alle Gemeinden gehen Boten aus, durch welche die Mannschast, das ganze erste Aufgebot, aufgefordert wird, mor gen früh 6 Uhr in Glarus zu erscheinen. Sonntag, den 24sten (6 Uhr Morgens.) Die Mannschaft rückt langsam einz um 7 Uhr mag die Hälfte anwe- send gewesen sein. Es wird halb 8 Uhr, 8 Uhr, 9 Ubr, und noch fehlt so zu sagen die ganze katholische Mannschaft: große Verlegenheit, Sehon heifit es, die Katholiken werden nicht erscheinen; daher Versammlung der Standes- Kommissionz von dieser, wie verlautet, voreilige Abfassungsbeschlüsse des Gemeinderathes von Näfels, Endlich rücken indeß auch die Katholiken ein. „Warum so spät?“ fragteu ergrimmt die entschiedensten Führer. „Wir sind zuerst in die Kirche gegangen“, antworteten die fatholishen Soldaten. (11 Uhr.) Nun i die Mannschaft beisammen, Der Negierungsbefchl| wird verlesen, die Beeidigung sollte vor sich gehen, Da tritt ein katholischer Soldat hervor und beginnt zu reden, daß sie, díe Katholiken, den Eid nicht schwören, gegen ihre Glaubensbrüder auszuziehen, Lärm und Numor. Der Soldat wird abgefaßt und abgeführt; mehrerere Katholiken folgen indeß troßdem unerschrocen seinem Beispiele, aber auch diese werden abgefaßt und unter Schimpfen , Stoßen und Schla- gen, mehr jedoch von den Bürgern und dem Pöbel, als von dem Militair, dem Gefängniß zugeführt. (Halb 3 Uhr.) Endlich marschirt man ab, je- doch, da cin späterer Courier (wieder vom Oberst Gmür) die erste Nach- richt widerruft, nicht ins Gaster, sondern an die Gränze von St. Gallen. Diese Nachricht richtete denn auch das sehr gedrüdte Militair wieder etwas auf. „Also nur an die Gränzen!“ ging als frohe Botschaft von Mund ¿ut Munde, Die ganze Geschichte läuft am Ende auf einen blinden Lärm des „tapferen“ Obersten in Schännis hinaus. 6—700 Mann liegen nun in den zunächst an St. Gallen gränzenden (Gemeinden Bilten, Nieder- und Oberurnen, Näfels und Mollis, 2 Compagnieen in Glarus,“

95. Okt. war der

Zugs Vermittelungs-

wahre rechtigfeit ohne Weiteres

Die eidgen. Zeitg. bringt folgende

Kanton Zug. (Frkf. J.) Der dreifache Landrath hat, mit Rücksicht anf die Beschlüsse der Landgemeinde vom 3. Oktober, ein strenges Gesel gegen alle diejenigen erlassen , welche mit Wort und Schrift oder durch thatsächlihe Handlungen gegen die von den fompetenten Landes - Behörden und die vom Kanton Zug angenom= mene politische Stellung und darauf bezüglichen Beschlüsse und An-= ordnungen zum Ungehorsam oder Mißachtung aufreizen. Wer si dergleihen Vergehen zu Schulden kommen lasse, verfalle in eine un erläßliche Buße von 50 bis 1000 Fr., bei ers{chwerenden Uniständen auch in Gefangenschaft, Einstellung im Aftiv-Bürgerrecht, öffentliche Abbitte und körperliche Strafen.

Kanton Luzern. Herr von Salis hat am 25, Oktober folgenden Tagesbefehl erlassen : „Der Ober - Befehlshaber der sieben verbündeten Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden ob und nid dem Wald, Zug, Freiburg und Wallis an die Armee. Liebe Waffenbrüder! Getrene Eidgenossen! Das hochher- zige Volk der sieben verbündeten katholischen Stände hat beschlossen, festzu- halten an seiner heiligen Religion, an seinen alten, von den Heldenvätern ererbten Rechten. Diese zu wahren mit Gut und Blut, steht Zhr da in den Waffen, während das sromme Frauenvolk in den Tempeln auf den Knieen liegt, um Friede oder Sieg von dem Herrn der Heerschaaren herab- zuflehen. Freudiger und zahlreicher als je scid Jhr unter die Banner ge- treten, die im nämlichen Farbenspiel bei Morgarten , Sempach und in so vielen Heldenshlachten über den Helmen Eurer Altvordern wehten. Gott war damals mit den Vätern, er wird auch jeßt mit uns sein. Warum es dem Allerhöchsten gefallen, Euer mich so höchst ehrendes und tief rüh- rendes Vertrauen auf mich zu lenken, wer vermag seinen heiligen Nath- {luß zu deuten? Gott ist oft in dem Geringen stark, Allein das Ver- trauen i} gegenseitig, liebe, treue Waffengenossen! Jch weiß, Zhr ge um mich stehen im heißen Kampf Ihr werdet mich und id uy Ver verlassen, Dankbar preise ich den Allgütigen, daß er mich gewürdig Gott und mit Euch für eine so gute Sache fehten oder fallen au Br i sei mit uns! J, 1, von Salis -Soglio, Gener

ta Lien Nom, 19. Okt. (A. Z.) Es scheint

si zu berieben L ist i : . Kardinal Antonelli desig- zum Präsidenten der Staats- e h bel E asten E iri

nirt sei. Als Tesoriere hat er,

den Ruf strenger Rechtlichkeit zurückgelassen. Leute, denen man Ür

erklären ihn für einen

theil zutrauen darf und die ihn näher kennen,