1847 / 303 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

L i 5 L fähi j Staats der sich vor keiner Art von Kon ( ¡ildeten Staatsmann Ip vor ;

t, brauche.

Aus Turin wird vom 12. Oktober berichtet , man erwarte nur AUS D °

; Ç ¿fammer von Genua, um zu den Práälimi- E Gulaten ber Handeis es Rom , Toscana und Sardinien zu nare EMS Ee hatte sich dort das Gerücht verbreitet, die Ge- (E, ZuO den Pisanern die vor Alters erbeuteten Hafenketten nuesen wo id so die alte Feindschaft mit Frieden beschließen.

zurüderstatten und 10 Nom, 17. Okt. (A. 3.) _Monsignore Enea Sbaretti ist zum Birklichen Substitut oder Vice - Secretair in der zweiten Abtheilung des Staats -Sekretariats ernannt worden. La dieser Prälat das Vertrauen des Publikums in hohem Maße besißt, jo 1k diese Be- stätigung desselben in dem ihm bereits seit einigen Monaten provi- soris anvertrauten sehr gewichtigen Posten von Bedeutung. Dage=- gen scheint sich Mons. Morechini an der Spiße der Finanz-Verwal- tung niht halten zu fönnen. Schon bei seinem Antritt eines 10 schwierigen Postens fonnte man einigen nur undeutlih zur Kunde gelangten Sympkomen entnehmen, daß er diese Stelle nur mit Zag- haftigfeit übernahm. Jeßt, wo Mons. Fornari als Kardinals - Kan- didat genannt wird, verseßt ihn das Gerücht als Nuntius nach Paris, Seinen Plaß würde dann (angeblich) Mons. Rusconi defini= tiv einnehmen. Zu allgemeiner Verwunderung wird unter den zu ernennenden Kardinälen auch Mons. Pallevicini genannt, welcher be- fanntlih seit einigen Monaten von seinem Posten entfernt in Genua lebt, Als sein Nachfolger im Maggiordomo - Amt wird Mons. Medici, der bisherige Maestro di Camera, genannt,

Während Lord Minto in kurzem hier erwartet wird, geht Mons. Wiseman in einer ganz ähnlihen Mission nach England ab. Es heißt, er sei damit beauftragt, die Wiederaufnahme der seit so langer Zeit unterbrochenen Verbindungen beider Länder vorzubereiten.

Mons. Ferrieri, welcher bereits als Bischof von Sidon geweiht ist, soll sich nächstens nah Konstantinopel begeben, um den Großherrn im Namen des Papstes zu begrüßen, Daran würde sih dann der Auftrag knüpfen, die Missionen und apostolischen Vikariate in der ganzen fatholischen Welt zu visitiren. Die dazu nöthige Seereise ist auf drei Jahre berehnet. Der König von Sardinien hat zu diesem Zwedcke ein Kriegsschi} zur Disposition gestell. Zum Patriarchen von Jerusalem ist Giuseppe Valerga ernannt, ein Mann, dessen Ju- tegrität, Gelehrsamfeit und Geschäftsgewandtheit sehr gerühmt wird, Er is bereits seit mehreren Jahren in Syrien, Mesopotamien und Persien auf Mission gewesen,

Mit der Ausarbeitung eines militairishen Marine - Reglements E der Fürst von Roviano, D. Prospero Sciarra, beauftragt wor- en sein.

Rom, 18. Okt. Das Eintreffen der ersten Scnellpresse hat hier zu Lande ganz ähnliche Erscheinungen hervorgerufen, wie früher in Leipzig und anderwärts. Obwohl sie mit einmal mit Dampfkraft getrieben wird, so hat ihre rasche Thätigkeit das Drudcker - Personal do dermaßen in Aufregung verseßt, daß sie sogar Pius IX. bestür- men wollen, er möge gegen ihr Fortbestehen einschreiten.

Der Papst hat eine Spezial-Kommission niedergeseßt, welche den Auftrag hat, ein Journal-Censoren-Reglement, mit Rücksicht auf das Preßgeseß vom 15. März, zu entwerfen. Diese Kommission besteht

2088

anderes Gerücht endli, welhes dem Eco zufolge in der Hauptstadt geht, läßt den Herzog von Montpensier zu Ende dieses Monats hier=- her fommen. Die moderadistischen Blätter sagen, der dem General Portillo zugeschikte Befehl, binnen 24 Stunden Madrid zu verlassen, jei eine rein militairische Maßregel, die mit der Politik nichts zu schaf= fen habe. Laut Königlicher Verfügung vom 19ten sollen vom 1. November an die von dem vorigen Finanz-Minister Salamanca auf=- gehobenen Octroigebühren wieder eingeführt werden,

Der halboffizielle Heraldo zieht die von einem progressistischen

Blatt gegebene Nachricht , der Herzog von Montpensier solle nach Spanien zu fommen eingeladen und ihm der Oberbefehl über die ca= talonische Armee übertragen werden, ins Lächerliche und bemerkt, Niemand werde glauben wollen, daß die Moderados Pläne hegten, die, wie der eben angegebene, auf cine Erledigung des Thrones be- rechnet seien. Jn dem Hofhalts - Personale der Königin sollen einige Dienst- Entlassungen bevorstehen, und das Eco del Comercio sagt, daß man gerade diejenigen Personen fortschicken werde, zu denen Jsabella seit= her das vollste Vertrauen gehabt habe. T

Durch Königliche Dekrete vom 20sten d. is der General Espe- leta zum General-Capitain der Philippinischen Juseln und der Ge= E Prim zum General - Capitain der Jnsel Puertorico ernannt worden,

N _Madrid, 22. Okt. Die Gaceta enthält eine Königliche Berfügung, laut welcher General Prim zum General-Capitain von P ortorico ernannt worden 1st, L Es läuft das Gerücht in der Hauptstadt, Serrano werde diesen Abend hier eintreffen und ohne Verzug in das Ausland abreisen, Dem Eco del Comerico zufolge, wird die französische Es- E dem Prinzen von Joinville an den balearishen Juseln erwartet. ER 01ck : e E H Clamor publico berechnet das Vermögen der Königin Marie Christine und s{hlägt es auf eine Milliarde und 700 Millionen

Realen an. E

z Von der türkischen Gránze, 18. Okt, Nachrichten aus Bucharest zufolge, hat der dortige französische Konsul auf Ansuchen des griechischen Agenten dem griechischen Handel und den griechischen Unterthanen provijorisch den französischen Schuß zugesagt, jedoch bei= gefügt, daß er zu einer offiziellen Vertretung die näheren Jnstructio= nen von seinem Hofe erwarten müsse. Das russische General-Kon= sulat erklärte si einverstanden mit dem Verfahren des französischen Konsuls. Ju Konstantinopel selbst soll man willens sein, von der Strenge der Zwangsmaßregeln nachzulassen, um dem neuen Ministe= rium in Athen Zeit und Gelegenheit zu einer Annäherung zu geben. Aus St. Petersburg erfährt man, daß man von dort aus dem neuen griechischen Kabinet dringend anempfohlen habe, dem Zerwürfniß mit der Pforte so bald wie möglih ein Ende zu machen.

Die Cholera macht allerdings von Osten nach Westen anhaltende Fortschritte; sie hat aber bis jeßt keinen westliheren Punkt ‘erreicht als Kertsch am Azowshen Meer. Der Winter wird ihren Lauf wohl aufhalten, aber nicht ändern. |

Ae Pen

aus dem Dominikaner Pater Modena, Vice - Maestro del Palazzo Apostolico , dem Advokaten Gius. Lunati , Deputirten der Comarca, und dem Deputirten der Provinz von Civitavecchia, Francesco Benedetti, endlich aus dem Literaten Paolo Mazio , einem der Redacteure der Bilancia. Die Redacteure des Contemporaneo, der Bilan- cia, des Jtalico und der Speranca haben daher den 12ten d. eine Konferenz gehabt, um sich über die Justructionen und Nachwei- sungen zu berathen, welche den Konsultoren dieser Kommissivn mitzu- theilen seien. Heute werden sie eine zweite Zusammenkunft haben, wobei ein Jeder das Resultat der von ihm angestellten Studien des Preßgeseßes nebst den dahin einschlagenden Bemerkungen zur Mit= ¡heilung bringen wird. Das Gesammt - Ergebniß dieser Berathung soll zu einem der Kommission zu überreichenden Memorandum ver- arbeitet werden,

Das Diario di Roma zeigt an, daß Se. päpstliche Heilig- feit mittelst eines vom 1. Oktober datirten Breve den seit vier Jah- ren in Rom ansässigen Herzog Louis Désiré de Montholon zum Range eines römischen Fürsten mit dem Titel eines Principe di Um- briano de Precelto erhoben hat.

Turin, 20. Oft. (A. Z.) Die wiederholten Mittheilungen, welche der Kardinal-Staats-Secretair des Aeußern über die jeßigen politischen Zustände des Kirchenstaates an die Großmächte richtete, haben mehr oder minder ausführliche, mehr oder minder deutliche Er- wiederungen hervorgerufen. Leßtere stimmen vorzüglich darin über- ein, daß sie unbedingt das Recht Sr. Heiligkeit als weltlichen Fürs sten anerkennen, im eigenen Lande alle Maßregelu zur Ausführung zu bringen, welche nah dem Ermessen der Regierung die Förderung M öffentlichen Wohles zu verwirklichen geeignet sein fönnenz daß va die Regierung Sr. Heiligkeit nie aus den Augen verlieren möge,

zufolge des bestehenden europäischen Völkerrehts die weltliche

/

Regierung des Paystr seine Ei Ober 1 tholisen 0 ls Eigenschaft als Oberhaupt der ka- dik T (erwartet in Rom täglich die Rückkunft des Herrn von Bu- cima ‘ü mes {o ehe daß er wichtige Mittheilungen der Regie- vér Depe Na So viel bekannt, waren seit dem Eintreffen Mittheilungen. aus É August und vom 6. September keine neueren Graufana, ber bén c; Peteröburg eingegangen. Der ausgezeichnete giebt hier zur Bisrcine Chreptowitsch in Neapel zu Theil wurde, Herr von Chrept owiti f früherer Gerüchte wiederholte Veranlassung. offiziellen Empfan 3 ) \oll nah den gewöhnlichen Förmlichkeiten des

angs zum Könige berufen worden sein und si in

langer Unterredung der grö , N zu erfreuen géhabt haben, ten Beweise des Königlichen Vertrauens

Die leßten Minister - Veränd ; ia e aus ohne erwähnenswerthen Einfluß auf ets Mi bis jeßt dur - Notiz hingegen dürfte der begonnene Fortschritt, System. M Gang nehmen, da die radikale Partei in F\ einen raschen Stimmung ganz zu beherrschen scheint. Giorenz die öffentliche

Der preußische Gesandte beim heiligen Stuhl, H s dom, der auf seiner Rückkehr nah Rom begriffen ij derr von Use nedig und Mailand. Jn Parma erwartete man die geht über Ve-

Majestät der Herzogin Marie Loui i Ankunft Jhrer vembers. 9 se bis zur ersten Hälfte des Ny=

S panien.

Madrid, 21. Okt, (O. P. A. Z) Na Comercio sind in der Oaudtltabt Veriidis verbreite, V G tungen in dem Kabinet ausgebrochen und man spreche bereits e einer Modification des Minifteriums ; der Herzog von Rianzares oi Minister des Kriegs werden, Mon das Portefeuille der Finanzen Pi- dal des Jnnern und Gonzalez Bravo das auswärtige Amt erhalten, General Narvaez aber Conseil -Präfldent ohne Portefeuille bleiben. Dasselbe Blatt will wissen, daß die Königin Jsabella schon seit eini- gen Tagen mit den Ministern die Stagtsgeschäfte nicht berathen habe, Ein

Die Gazzetta Piemontese meldet, daß die ägyptische

|

S n 4 | bis 31 Sgr. geraumt,

Regierung an sämmtliche daselbst beglaubigte europñische Konsuln das nahstehende Cirkular-S.hreiben erlassen hat :

„Nachdem Se. Hoheit der Bice-König benachrichtigt worden, daß aus Anlaß der italienischen Vorgänge zu Kahira einige Unordnungen vorgefallen sind, so hat derselbe mich beguftragt, Sie zu ersuchen, daß, da es feines- weges seine Absicht ist, die Ruhe des Landes durch zwelose Demonstratio- nen stören zu lassen, Sie den Unterthanen Jhrer Nation bedeuten mögen, sih sowohl hier als auch in Kahira von jeder öffentlichen Demonstration zu enthalten und sie zu benachrichtigen, daß die Polizei- Behörde die Wei- sung erhalten hat, bei allen, sei es von diesen oder von ähnlichen Ursachen, herbeigeführten Unordnungen einzuschreiten, jeden Zusammenlauf zu zer- streuen und die daran theilnehmenden Personen zu verhaften, um sie nach ihrem entsprechenden Konsulate zu bringen, Jch ergreife diese Gelegenheit, mein Herr, um Sie zugleich zu bitten, den Schiffs-Capitainen aufzutragen, darüber zu wachen, daß ihre Matrosen sich nicht betrinken und sich aller Streitigkeiten und anderen Unordnungen in dieser Siadt enthalten, Ge- nehmigen Sie 2c.

Alexandrien, den 2. Oktober 1847. Artim Bey,“

Die Gazz. Piemont. bemerkt hierzu: „Zu diesem Rund= schreiben haben einige von Jtalienern zu Kahira herbeigeführte De= monstrationen Anlaß gegeben, aus welchen sehr heftige Zwistigkeiten zwischen denselben und einigen Deutschen entstanden sind. Wäre, wie ein Schreiben aus Alexandrien berichtet, nicht die Polizei - Behörde dabei eingeschritten, so hätte man den Tod mehrerer Personen zu beklagen gehabt.“

Eisenbahnen und Dampfsi chifffahrt.

_ Navensburg, 24. Oft. Heute fand die Eröffnung der Cisenbahn von hier bis Friedrichshafen statt. Die 5% Stunden lange Strecke wurde, mit Einschluß des Aufenthaltes in Meckenbeuren, in 40 Minuten zurückgelegt. Dem allgemeinen Verkehr wird die Bahn übergeben, sobäld die Maschinenfabrik in Eßlingen die noch mangeln= den Theile für die Drehscheibe vollendet haben wird.

Yanudels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 30. Oft. Der Verlauf des Geschäfts an der Actien-Börse war in dieser Woche ziemlich indifferent, wiewohl die auswärtigen Berichte Stoff zu wesentlichen Schwankungen hätten geben können, wenn die Theil- nahme am Actien-Verkehr nicht fast auf Null gesunken wäre, Der enorme Dru, den unsere Quittungsbogen bei den anhaltenden, aber nöthigen Einzahlungen erleiden, is sehr fühlbar und läßt voraussichtlich keine gute Epoche auskommenz es leiden dadurch die besten Actien; denn bei der mangelnden Speculation bleiben diese Effekten weit unter ihrem wirklichen Werth unv die Umsäße darin schwer beweglich, Die Vollendung der \ämmilichen Eisenbahn-Bauten, mit Ausnahme solcher Schienenwege, die sich im Prozesse verwickelt sehen, dürfte bald erreicht sein z leider aber müssen wir wahr- nehmen, daß die Opfer der Besißer von Quittungsbogen immer bedeuten- der werden, denn bei jeder neuen Einzahlung tritt eine Entwerthung ein, welche lediglih den gezwungenen Verkäufen zuzuschreiben is, So sind Mag- deburg - Wittenb. von 81 bis 78 %, Stargardt - Posen. von 82 bis 814 %, Aachen-Mastricht. von 81 bis 80% und Bergisch- Märk. von 815 bis 795 % gewichen. Die Veranlassung zu den geringen Schwankungen solcher Actien, worin Manches gehandelt wird, lag diesmal in den englischen Berichten, welche, heute mit den Posten vom 25ssten und 26sten d, M. sehr günstig lautend, hier {hon darum feinen o überraschenden Eindruck machten, weil unsere Börse den früheren Bewegungen des Auslandes nicht folgte. Da wir bei den überseeischen Ereignissen fast ohne alles Interesse geblieben sind, so konnte man hier auch die mißlichen Zustände in England mit ruhiger Aufmerksamkeit folgen, man war im voraus überzeugt, daß irgend eine Aushülfe, selbst wenn sic nur auf moralischen Eindruck be- rehnet is, eintreten und ihre günstige Einwirkung nicht verfehlen werde. Daher ‘hat sich unser Coursstand nach den heute eingetroffenen, um circa 4% höheren englischen Notirungen nur wenig, für einige Effekten aber fer nichts gebessert, auch dieser Umstand gar keinen Einfluß auf eine grö- Haine im Geschäft ausgeübt, Die Re ulirung der am Montag hattfindenden Liquidation dürfen wir als beendet an ehenz sie war höchst unbe-

nd und betraf nur einen kleinen Theil unserer Eijenbahn-Actien, als insbe-

sondere Köln-Minden, welche zwischen 963 u, 4 % schwankten, Stettiner, die 111 %

blieben und Anhalt Lit. A. und Litt. B., welche erstere 116% % und ley tere 4055 Geld zu notiren sind, Ferner wurden manche Posten Friedr Wilh. Nordb., und zwar seit gestern, von 68 bis 682 % umgeseßt. j ULDAS, machten sich wieder fnapp, daher 1025 % geboten wurde z Kiel- : tona waren a 111 h offerirt. Krakau - Oberschl. schwankten in dieser Woche zwischen 725 a 71 % und blieben zum leßten Cours gesucht. Alle übrigen Actien behaupteten sch so ziemlich auf ihrem vorwöchentlichen Standpunkt, und eben so wenig wissen wir eine Veränderung in den Prio- ritäts-Actien anzugeben, j :

Preuß. Bank-Antheile drückten si, einiger fällig werdenden Engage- ments wegen, bis 104 %, schließen heute aber 104% pro Cassa und 104; % pro T ezember c. h

Wechsel-Course haben sch während der Woche wenig geändert, sie blie- ben im Allgemeinen hoch und beschränkten dadurch den Umsay.

Königsberg, 28, Okt. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei- zen 70—78 Sgr, pr. Schfl. ; Roggen 50—56 Sgr. pr. Schfl. ; große Gerste 47—50 Sgr. pr. Schfl, ; kleine Gerste 45—48 Sgr. pr. Schfl. ; Hafer 22 —26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 62—78 Sgr. pr. Schfl. ; weiße Erb- sen 58—66 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 26—32 Sgr. pr. Schfl.; Heu 11 —16 Sgr. pr, Ctr,z Stroh 90—100 Sgr. pr. Schock,

Danzig, 28. Okt. Marktbericht, An der Börse wurden verlaust gestern noch: 3 L, 126pf. inländ. Weizen a Fl. (2)z heute: 15 L. 120pf, inländ. Roggen a 306 Fl. preuß. Cour. pr. Last. 15 L. 124—25pf, und 10 L. 126vf. inländ. Weizen zu unbefannten Preisen,

% Breslau , 30, Oft, 85, 92 bis 96 Sgr. : |

Roggen wurde in schwerer Waare für Oberschlesien wieder gesucht, doch wollte man die gestrigen Preise nicht mehr anlegen, wir noticen 64, 675 bis 70 Sgr, Von s{wimmenden Ladungen wurden ca, 200 Wspl. umge- seßt und für 84 pfd, 562 Rthlr. fr. Ohlau, 85 pfd. 54 Rtblr. }. hier, in einem Falle 84 pfd. 56 Nthlr, fr. hier bez. Auf Lieferung pr. Frühjahr belief sich der Umsay auf ca. 200 Wspl, für Oberschlesien, die angelegten Preise von 59 Nthlr. bei 86 vfd. und 52 Rihlr, bei 82 pfd. russischen zeigen

Ber=

Weizen , weißer, 86, 94—98 Sgr, gelber

eine abermalige Steigerung. Bei der Stadt war 84 pfd, frischer a 54 Rthlr. zu haben. Gerste war stark zugeführt, behauptete aber gestrige Preise, 54, 57 bis 59 Sgr.

Auch von Hafer war viel angeboten,

071 O0

s wurde aber- Alles a 275, 29 100 Ctr. feine Waare fanden a 115 Rihlr. einein Käufer, und für feinmittel Qualität bot man 11 Nthlr. Mehrere Partieen böhmische Waare wurden a 12 Fl, C, M. pr. wiener Ctr. (ca. 115 Nihlr, pr. preuß. Ctr.) gekauft, Diese Preise sinb den legtnotirten gleich.

Spiritus heute schr matt und loco-Waare a 1457, bis 147 Nthlr. ver fauft, 145 Rthlr. blieb Br. Termine ohne Handel,

Nüböl loco 115 Rthlr. Br.

Russisches Schrotmehl wurde, stark gesucht , cine Partie bedang 27 Rthlr., was Gld. blieb,

Zink 5 Rthlr. loco Gld, L

Es stellt sich mehr und mehr heraus , daß die großen Verkäufe füge Oberschlesien theilweise nur auf Speculation gegründet sind, in welchem Fall, die Getraidepreise nah Ankunft der jeßt schwimmenden Partieen eine Ernie drigung erfahren müssen,

London, 26, Oft. Besserung zu spüren. Die großen Particen an den Markt, Folge hatte. Die Händler für

Nothe Kleesaat.

schwimmend

Waagrenmarkt, Jm Handel ist noch keins Inhaber von Kolonialwaaren drängten sich mit was cine weitere Preis - Erniedrigung zur den inländischen Bedarf gingen bei ihren Einkäufen aus der Hand sehr umsichtig zu Werke, und die in Auction ge stellten Waaren fanden nur theilweise Nehmer. Zur Ausfuhr wurde von allen Artikeln nur wenig genommen, obgleich die Jmporteure sich einer wei- teren Herabseßung der Preise unterworfen haben, Rohstoffe fanden für das Inland, wie zur Ausfuhr, wenig Beachtung, und die Preise sind wieder gc=- wichen, Heute zeigte sh aber wieder mehr Vertrauen an der Börse und eine größere Lebhaftigkeit im Markt, als Folge der wohlthätigen Maßregeln, welche die Regierung, vereint mit den Direktoren der Bank von England, genommen hat. Í

Die gestrige wichtige Anzeige der Bank, daß ihr von der Regierung gestattet sei, ihre Emissionen über die Gränzen des Gescßes von 1844 hin- aus auszudehnen, und sie in Folge dessen bereit sci, Vorschüsse auf Exche- quer-Bills, Fonds und Wechsel, die bis 95 Tage zu laufen haben, zu ma- chen, und zwar zu 8% Zinsen, wirkte günstig auf die Consols, welche sich gestern nah vielen Schwankungen auf 83 pr. 25. November hoben und heute bis 845 gingen, jedoch zu 835 ziemlich ses \{chlossen, Fremde Fonds ebenfalls besser, jedoch war die Steigerung weniger merklich. Holl, span. 3% und portug. sind höher, mexifkan. hingegen flauer, in Folge der lehten newvorker Berichte. Piaster und Silber in Barren ziemlich fest und un- verändert, Jn diesen Tagen ist ziemlich viel Gold von Hamburg 2c. ange- langt. Jn Wechseln ging heute eiwas mehr um, und Course auf Am- sterdam, Paris und Hamburg haben sich etwas gebessert, Auf Wien und Triest waren Briefe und Geld. Spanien und Portugal fester gehalten, Ju Eisenbahn-Actien zeigte sich auf die Besserung der Consols ebenfalls mehr Lebenz Preise sind im Allgemeinen gestiegen und schienen noch höher geheu zu wollen,

Answärtige Börsen

Amsterdam, 28. Okt. Hiederl. wirkl. Scb- 5457. 0% Span. —,

Antwerpen, 27. Okt. Zins). —. Neue Anl. 193. Frankfurt a. M., 29. okt. 5% Mel. 1047, Bauk-Act. 1937. Stiegl 857. Integr. 537. Polo. 300 Fl. L. A do. 5600 Fl. (9%, Span,

3% do. 245. 24%. Bexb. §05. 90%. Taunus Actien 349. 3 185

Bank-Aclien 1600 Br. Eugl. Russ. 104. 1032. Magd. Wittenb. 78 Br. Hamb. Berl. LU1 100%, Rendsb. Neum. 9G Br. Kopeuh.

5% 152. 155.

Hamburg, 29. Okt. Hamb. Berg. Actien 91 Br, Alt. Kiel 109. 108%. Glückst. Elmsh. 93 Ber. Rothsch 64. 6357. Meckl. 587 Br.

Leipz i g, 30. Okt. Leipz. Dresdn. Act. 116%. 1157. Süchs. Bayer. 892. 883. Sächs. Schles. 1005. 99%. Chem. Ries. 637. 52%, Löb. Zitt. 49 Br. Mgd, Leipz. —, Berl. Anb. Lt. A. 117 G. Li. B. 106 G. Dess. Bank-Act, 100 Be,

London, 26. Okt. Cons. 3% 831. 8253. Belg. 90. 88. Ard. Lir. 1. Passive 85- 3%, Ausg. Sch P 45/6 Holl 537. 537. 1% do. 825. Le. Por. 22« 21. Eugl. Russ. 106. 104. Bras. 76. 74. Chili 86. 84. Mex. 175 17 Peru 28. 26.

Paris, Li OKE 5% Rente fin cour. 115. 30, 39% fin cour. âo. 76

Wien, 29, Okt. 5 % Met. 104% 4% do, 925, 3% do. 653 Bank- Actien 1608. Anl. de 1834 1567. de 1839 1203. Nordb. 153%. Gloggnr. 112,

Königliche Schauspiele.

4. Nov. Im Schauspielhause. 4187 ste ments - Vorstellung: Das Versprechen, Schauspiel in 1 Aft, Bauernfeld. Hierauf: Großjährig, Lustspiel in 2 Abtheilungen, Bauernfeld.

Im Potsdam: Die Karlsschüler , Schauspiel in 5 Abth., H. Laube.

Aboune= von von

Montag,

voin

Dienstag, 2. Nov. Jm Opernhause. 126 se Abounements= Vorstellung: Der Postillon von Lonjumeau, Anfang halb (Ubr. Jm Schauspielhause. 10te französische Abonnements-Vorstellung :

Don Cesar de Bazar.

Königsstädtisches Theater. Montag, 1. Nov. (Ftalienische Opern = Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Don Pasquale. Komishe Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Preise der Pläbe : Ein Play in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 41 Rthlr. u, \. w.

it Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W._ Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition,

Gedrudt in der Dedcker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruerei. Beilage

3053.

N

2089

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Montag den Lf November.

A1

Frankreich. Paris. Die niederländischen Generalstaaten. Tödilicher

Sireit zwischen cinem Franzosen und einem Genuesen. Vermischtes. Großbritanien und Jrland. London. Nachrichten aus Newcastle über die Geldfrisis. Bevorstehende Parlamentsberufung, Einziehung von Fälschern. Die Eroberung von Mexiko. Nachrichten vom La Plata unv aus Brasilien. Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Handels- und Börsen-Nachrichten.

Rom, Pöhlmeyer,

x ankxreid.

Paris, 26. Oft. Die vor einigen Tagen erfolgte Eröffnung der niederländischen Generalstaaten giebt vem Journal des Débats Ver= anlassung, sich über diese geseßgebende Versammlung dahin auszusprechen, daß sie seit langer Zeit nicht unter so interessanten Umständen zusammen getreten sei. Vie öffentliche Meinung verkündige sich in dem sonst so ruhigen Holland durch Bezeugungen, die man ungewöhnlich nennen fönne, und man werde die Thron-Rede erst begreifen, wenn man sich den Zustand vergegenwärtige,, auf den sie sich beziehe. Nath dieser Einleitung fährt das ministerielle Blatt fort: „Die lehte Siyung der Generalstaaten, welhe im vergangenen August ge\hlo}en wor= den, war unstreitig die merkwürdigste jet 1830, Die politische Be= wegung, bisher auf die Presse beschränkt, welche die ihr zugestandene Freiheit übrigens in vollem Maße benußte, hatte allmälig die Volks=- Vertreter beshlichen und die starfe Mehrheit vermindert, auf welche sich das Ministerium aufänglich verließ. Bei einem Haar hätten sich die Generalstaaten geweigert, das Budget zu votiren. Vie Vppositton, weldhe einen Augenblick die Oberhand erlangt zu haben glaubte, war übereingekommen, daß man einstimmig die erforderlichen Summen zur Unterhaltung des Königlichen Hauses bewilligen wolle, um die unverleßlihe Person des Regenten von aller Erörterung sern zu hal tenz dagegen sollten massenhaft alle Kapitel, welche sich auf die Ausgaben der Ministerien bezogen, verworfen werden. Es handelte sich dabei nicht um einzelne Finanz-Beschwerden, welche man ge- gen van Halls Verwaltung aufstellen konnte, sondern um ein shlagendes Zeichen von Unzufriedenheit mit dem ganzen Kabinet, welches man der Regierung zu geben beabsichtigte. Dieser in den Kommissionen lange durchsprochene Plan scheiterte in der Ausfüh- rung vor den Generalstaaten. Sehr viele Deputirten protestirten ge= gen das Uebelwollen ihrer Kollegen, erklärten laut, daß sle deren Ansichten und Gesinnungen nicht theilten, und machten auf solche Weise das Unternehmen der Gegenpartei zunichte.

Das Budget wurde votirt, und zwar zuglei für die Jahre 1848 und 1849, mit 34 Stimmen gegen 24. Gleich nachher aber wurde ein Geseß-Ent=- wurf, das Wahlrecht betreffend, mit 31 Stimmen gegen 27 verwor=- fen, und die Sihung erreichte bald nach dieser ministeriellen Nieder- lage ihr Ende. Das Wichtigste bei alledem war wohl, daß die Op=- position eine Veränderung des ganzen politischen Sy\tems verlangte, dem sie selbst entsprossen war. Die niederlärt(she Staats - Verfas sung, welche dur die Ereignisse von 1830 ee Veränderung erlitten hat, schien der Opposition im Allgemeinen (0 mangelhast, daß sie wesentliche Veränderungen in derselben beatragte. Die öffentliche Meinung hat sih seitdem diesem Antrag beigesellt. Der Beweis davon liegt darin, daß Haag, Leyden, Harlem, Amsterdam, Rotter= dam und andere Städte nur freisinnige Kandidaten, zu den General- staaten gewählt haben. Das Versprece! des Königs, eine Wahl= reform vornehmen zu lassen, entspricht einem allgemein gefühlten Be= dürfnisse.“ é , T

Ein Zank über politische Ansichten zwischen einem Franzosen und einem Genuesen hat mit einem Dolchstoþ geendet, der den Tod des Ersteren zur Folge hatte. Zwei Beamte der französischen Gränz» Behörde haben sich nah Genua begeben, Um dort auf Untersuchung und Bestrafung des begangene! Verbrechens anzutragen,

Der Graf von Montalembert hat die von dem Erzbischof von Lyon zur Unterstützung der Reform - Bestrebungen des Papstes erbis=- nete Subscriptions - Liste mif 100 Fr. unterzeichnet und drückt dem Erzbischofe in einem Briefe seine Freude über die von ihm veran= staltete Sammlung von Geldbeiträgen aus, z

Die Nachrichten über die Gesundheits -Umstände des Marschall Soult lauten immer beunruhigender. Der Kranke soll schr zu leiden baben; man sagt, sein Ucbel sei unheilbar, / o

Am 21. August is der neugewählte Kolonialrath von Guiana zusammengetreten und die Session vom Gouverneur Pariset mit einer Rede eróffnet worden, die hauptsächlih auf Beruhigung über die Wirkungen der Gesetzgebung von 1845 wegen Behandlung der Skla- ven und ihrer allmäligen Freilassung berechnet war. Jun der Kolonie war große Bewegung dadurch hervorgerufen worden, Die Versamm= lung wählte nah der Eröffnung in geheimer Sitzung einen Delegir- ten für die Kolonie bei der Königl. Regierung und berief dazu wie- der den bisherigen, Herrn Favarkt,

Das Journal des Débats meldet, daß Jbrahim Pascha sich niht nah Cngland begebe, sondern daß ihm die Aerzte eine Lust= Veränderung anempfohlen hätten, er sich also nah Malta begeben habe. Würde si aber sein Gesundheitszustand dort nicht bessern, so werde er bis zu seiner Genesung seinen Aufenthalt in Neapel neh- men. Die Jusel Malta is am 15ten d. wieder außer Quarantaine erflärt worden.

Die Regierung hat zwei Kriegsschiffe nah dem persishen Meer= busen beordert, um dort zu kreuzen.

Bei den neuerdings vorgenommenen Arbeiten auf dem Plaße vor der Notre-Dame-Kirche zu Paris sind einige wichtige Alterthums- Ueberreste ausgegraben worden, Der Minister des Jnnern hat eine Kommission von drei Gelehrten ernannt, welche diese Gegenstände untersuchen und nöthigenfalls die Ausgrabungen weiter betreiben lassen sollen.

Man spricht davon; der Handels-Minister Cunin-Gridaine werde demnächst sein Portefeuille an Herrn Muret de Bort abgeben.

Einem Antrage des Kriegs=Ministeriums zufolge, wird das Mis- nisterium der öffentlihen Arbeiten eine Kommission zur Untersuchung der Straßen und Brücken innerhalb des ganzen Gebietes von Algier dorthin senden. :

Am 410. Oktober is in Coutances die Bildsäule des dritten Kon- suls der Republik, Le Brun, feierlih enthüllt worden.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Oft. Berichten aus Newcastle zufolge herrschte dort noch die größte Aufregung über die Zahlungs-Einstellung der

Union- Bank, und alle übrigen Banken der Stadt, besonders die Northumberland und Durham District Banking Company, wurden überlaufen von Leuten, die ihre Deposita zurückfordertenz bis dahin hatten indeß alle ihren Verpflichtungen genügt,

Der Lordkanzler hat bei der Anordnung der Sißungen des Kanzlei- Gerichtshofes für den nächsten Gerichtstermin einen Vorbe-

halt in Betreff sciner etwaigen Amtsthätigfeit im Oberhause gemacht, der für diesen Termin, den Michaelis - Termin, nicht gewöhnlich ist, und man schließt daraus, daß es wirklich die Absicht der Regierung ist, das Parlament im nächsten Monat einzuberufen,

Gestern wurden vor dem Polizei - Gerichte im Mansion - House eine Anzahl von Fälschern, wie es scheint , lauter polnishe Juden, abgehört, welche auf Veranlassung der russischen Gesandtschaft und auf die Anzeige eingezogen waren / daß sie eine große Anzahl von russischen Papierrubeln fabrizirt haben und im Begriffe seien , sie in Rußland einzuführen, Die Nachahmung soll sehr \{lecht sein, indeß ist darauf gerechnet worden, daß das Geld, lauter Drei - Rubel - No- n nur unter der ärmeren Klasse zirkuliren werde, die nicht lesen ann.

Weitere mit dem Dampfschiffe „Sarah Sands“ aus den Ver- einigten Staaten angelangte Berichte über die Einnahme der mexifa= nischen Hauptstadt durch die amerifanishen Truppen theilen die Ein- zelheiten des dabei stattgefundenen sehr blutigen Kampfes mit. Als die mexikanischen Con: missaire die Vorschläge des Herrn Trist ent- schieden verworfen hatten, sah General Scott sich zum Angriffe auf die Hauptstadt gezwungen. Er mußte zuerst das Fort Chapullepec nehmen, welches die Stadt dete und wo die Mexikaner ihre leßten Widerstandsmittel vereinigt zu haben schienen. Nach neunstündigem Kampfe wurde das Fort und ein andercs Vorwerk von minderer Be- deutung, die sogenannte Kriegsmühle, von den Amerikanern erobert. Am 14, September ließ Scott Nachmittags die Stakt hombardiren und damit am folgenden Tage fortfahren. Erst nachdem er die Stadt arg verheert und cine große Anzahl Männer, Weiber und Ander getödtet hatte, glaubte der amerikanische General gewaltsam in Meriko eindringen zu können, wo er aber noch auf verzweifelten Widerstand stieß. Die Einwohner hatten die Straßen verbarrifadirt und auf die Dächer Steine, Ziegel und Wurfgeschosse jeder Art zu- sammengeschleppt. Sobald die Amerikaner nun in eine Straße ein= drangen, wurden sie mit diesen Wurfgeschossen bedeckt und zugleich aus den Fenstern aller Häuser mit Gewehrfeuer begrüßt. Troy sei- nes starken Verlnstes an Mannschaft gelang es Scott, sich einen Weg bis zum großen Plaße zu bahnen. Hierauf bemächtigte er sich des Klosters San Jsidor und ließ, da er sich nicht weiter in das Straßen= Labyrinth vertiefen wollte, wo er nothwendig noch viele Leute ein- büßen mußte, ganze Haufen von Häusern demoliren und mit Kano= | nen in die Straßen feuern, welche auf den Plaß ausliefen. Diese kräftigen Maßregeln bewältigten endlih den Widerstand der Mexika= ner, und am Nachmittage des 15ten sah si die amerikanische Armee nach langem und sehr blutigem Kampfe im Besiße der Haupkt= stadt. Jhr Verlust in den drei Tagen an Todten und Verwundeten wird auf 4000 und jener der Mexikaner auf 1000 Mann geschäßt ; beide Angaben sind aber keinesweges offiziell. Troß der Cinnahme ihrer Hauptstadt und der Beseßung eines großen Theiles ihres Lan- des durch die feindlichen Truppen E scheinen die Mexikaner sich nicht ergeben zu wollen, und Scott wird wahrscheinlich noch weiter kämpfen müssen, bevor seine Armee st{ch Hekrin der mexikanischen Republik nennen kann, Santana hatte sich mit den Trümmern seines Heeres ncch Guadeloupe zurückgezogen, und auf der anderen Seite stand an= geblich Paredés mit einem starken Corps Guerillas zwischen Veracruz und Puebla. Nach Briefen aus Mexiko wollte die Bevölkerung sich in Masse erheben und die Hauptstadt förmlich blokiren, um den darin befindlichen Feind auszuhungern. Nach diesen Briefen waren die Bedingungen Trist?s wirklich nicht annehmbar, indem er forderte, daß Mexiko ganz Ober- und Unter-Californien, nebst Neu=Mexiko, an die Union abtreten solle. 2 ;

Mit dem Paketschisfe „Penguin“ sind Nachrichten aus Moite= video vom 20, August eingegangen, welche cinige Aussicht zur Herstellung des Friedens darzubieten scheinen. Es heißt nämlich, daß die Stadt, von innerem Zwist zerrissen, _ sich nicht länger zu halten

im Stande sei, und daß Oribe sih Hossnung machen dürfe, wenn auch nicht durch Waffengewalt, doch auf dem Wege friedlicher Ueber= einkunft, in den Besiß der Stadt zu fommen. Ein von Larranja fommandirtes Bataillon der Garnisons - Truppen soll bereits ossenen Aufstand beabsichtigt haben, den nur ein glüliches Ungefähr im Keime zu ersticken vermochte. Eine Deputation, bestehend aus dem Priester Lamas, dem Dr. Arancho, Oberst Flores und den Perxen Sayago und Gayaso, stand im Begriff, sich in das Lager des Ge- nerals Oribe zu begeben, um Friedens-Unterhandlungen anzuknüpfen z und cinige Andeutungen im British Packet von Buenos - Ayres, dem Organe des Diktator Rosas, lassen vermuthen, daß Leßterer nicht ungeneigt sei, seinerseits einer gütlichen Vereinbarung beizutreten.

Unter den Nachrichten aus Rio Janeiro vom 2. Sep tember, welche der „Penguin““ überbracht hat, ist nur erwähnenswerth, daß der neue nordamerifkanishe Gesandte, Herr Todd, am 29. Augujt dem Kaiser sein Beglaubignngs-Schreiben überreihte. Aus der An- rede des Gesandten, der die leßtentstandenen Mißhelligkeiten berührte, um zu versichern, daß er seinerseits lediglich ein gutes Einverständniß zwischen beiden Regierungen nah allen Kräften zu erhalten suchen werde, so wie aus der freundlichen Antwort des Kaisers, geht her- vor, daß die früheren guten Beziehungen beider Länder völlig her- gestellt sind.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Nom , 19. Oft. (N. K) Der vor kurzem hier angelangte Ober- Jngenieur der lucchesisch -toskanishen Eisenbahn, Herr Pius Heinrich Pöhlmeyer, ist, da die Uebereinkunft zwischen der Gesellschaft Banzi und den päpstlichen Bevollmächtigten abgeschlossen is, vorgestern von hier abgereist, um die der römisch-bolognesishen Gesellschaft über- lassene Bahnlinie behufs der zu machenden Vorarbeiten und Studien zu untersuchen. Jhn begleitete der von der Comarca ihm beigegebene

Ingenieur Pistrucci.

Handels- und Hörsen-Üachrichten. Stettin , 29. Okt. (B. N.) Wochenbericht. Ohne allen Einfluß

vom Auslande behaupteten sich unsere Preise von Getraide im Allge- meinen auch in dieser Woche mit Ausnahme der leyten Tage , die einen theilweisen Rückgang wieder brachten. /

Von Weizen trifft noch immer kaum mehr ein , als der Bedarf des Ortes und der Umgegend ersordert, Man hält 129—4131pfd. gelben ucker- märk. , märkschen und pommerschen fortwährend auf 69 a 70 Rthlr, und ist für eine mäßige Partie leßterer Sorte 69 Rihlr. zulegt bezahlt, Der Preis von Roggen wurde vor kurzem, wie schon erwähnt, mit dadurch et- was gesteigert, daß noch mehrere Lieferungs - Verbindlichkeiten für den lau- fenden Monat zu decken waren. Seit gestern aber, nachdem Zufuhren von verschiedenen Seiten eingetroffen , is es merklich flauer damit geworden. Zulegt bezahlt wurde: neuer in loco von 85 bis 87/88pfd, pr, Scheffel

484 48 Rihlr, , Lieferung pr. Okt. 475 Rihlr. , pr. Frühjahr 46 Rthlr. Heute is es, namentli mit Loco-Waare, abermals flauer und würde dafür, wenn man durchaus verkaufen wollte, nur wesentlich weniger zu bedingen sein. Ged. russ. von 82pfd, ist mit 41 Rthlr, bezahlt, Von Gerste is Oderbruch, die in den lezten Tagen noch bis 44 Rihlr. bezahlt wurde, augenblicklich nicht vorhanden. Dagegen is von Pomm. ziemlich viel angekommen und der Markt dafür flauer, große zu 41 Nthlr, erlassen, kleine von ca. 70 Pfd. p- Schfl. zu 38 Rthlr., ca. 37 Nthlr. nur dafür geboten, Für Hafer in loco pomm, 28 a 29 Rthlr., anderen 27 Nthlr. gefordert, was aber auch nicht mehr zu machen ist. Auf Frühjahrs-Lieferung für pomm. mit 50 Pfd. Ga- rantie 295 Rthlr. bezahlt, 29 Rihlr. noch zu machen und Abgeber fehlend. Erbsen noch immer wenig angeboten, 44 a 55 Rthlr. zu notiren, gute Koch- erbsen werden noch immer mit 50 Rthlr. und darüber bezahlt. Weizenmehl bester Sorte 55 Rihlr., Roggenmehl, russ. wird zu- schends fnapper und is 27 Rihlr. bezahlt.

Saamen. Oelsaamen bleibt matt. Winter- Rapps zu 80 Rthlr., Rübsen 78 Rthlr. erlassen. Kleesaamen ohne Umgang z weißer, wirklich fei- ner würde unter 14 Rihlr. nicht wohl zu haben sein, für mittel bis gut mittel 414 a 12 Nthlr, gefordert. Nother mittel bis gut mittel 105 a 12 Rthlr. Thimothee in bester Qual. 65 Rthlr. Was von rigaer Sáäelein- saamen bis jeßt angekommen , is durchgegangen. Auf Lieferung werden dafür verhältnißmäßig hohe Preise verlangt, auf die keine Gebote erfolgen. Memeler auf Lief. zu 8§—7% Rthlr. erlassen. S

Rapps kuchen in Zungenform zu 1 Rthlr. 20 Sgr. käuflich. Spiritus is in den legten Tagen matter geworden , aus erster und zweiter Hand 124 —12% %, aus zweiter Hand und pr. Oft. 4113 12 % bezahlt, pr. Frühjahr 135—135 % bezahlt, ersterer Preis noch zu machen.

Mit Butter is es plöylich merklich flauer geworden und heute für feinste hinterpommersche , die zu einer Zeit bis 8 Sgr. bedang, kaum noch 7 Sgr. zu machen, Metalle ohne Umsay. Roheisen, shott. 59 Sgr. Fettwaaren., Rüböl bleibt matt; in loco und vr. November zu 411 Rthlr. zu haben, pr. Dezember 11 Rthlr. bezahlt, Leinöl 10% Rthlr. zu haben, Palmöl wih bei den eingetroffenen größeren Zufuhren und wurde davon zu 135—% Rthlr. erlassen die günstigeren Berichte von Liver- pool regten den Artikel indeß wieder an, und wird jeßt loco - Waare auf 132 Rthlr., Lieferung 134 Rthlr, gehalten. Von Kokusnußöl sind kleine Partieen angekommen, die auf 25 a 27 Rthlr. gehalten werden. Baumöl unverändertz Gallipoli- 46% Rthlr., Malaga- 164 Rthlr. unverst. Terpen- tinól, amer, 14 Rthlr., franz. 172 Rthlr. gehalten. Südseethran is nuit 9; Rthlr. zuleßt bezahltz die Lager davon gehen immer mehr zusammen, und is auf irgend erhebliche Zufuhren davon einstweilen nicht zu rechnen. Braun berger Leberthran 19 a 192 Rthlr, bezahlt, blanker 22 Rihlr. ge- halten. Talg, Seifen - wenig am Plaß, 45% Rthlr.z gelb Lichten- 105 Rthlr. ; weiß 165 Rihlr. unverst. bezahlt.

A Hamburg, 29. Okt. Getraide. Die Leblosigkeit an unserem Getraidemarkt hält an, und nur beruhigende Berichte über die Geldverhält- nisse in England sind im Stande, darin eine Aenderung herbeizuführen.

W eizen in loco wurde, nachdem die Preise ca, 8 Rthlr. Ct, pr. Lst, nachgegeben, coulant für England gekaust, und ca, 400 Ls, oberl. 131 /3 pfd, bedangen 148/156 Nthlr. Ct, wodurch die Erniederung bis auf ca. 2 Rthlr. wieder eingeholt ist, nur der augenbliclich - unbedeutende Vor- rath konnte die Besserung der loco Preise verursachen. Ab Ostsee, (Holst, Meflenburg, Pommern) laufen Anstellungen 131,/2 pfd, pr, Herbst, 112/4144 Rthlr. Bco., pr. Frühjahr 408.7110 Rihlr. Bco, zum Vorschein z Käufer mangeln indeß.

Roggen loco, still, rus}, auf 80 Rthlr. Cour., oberl. 120 /4pfd. 82 bis 85 Rihlr. Cour. gedrüt, obgleich nur sehr geringer Vorrath vorhanden. Ab Dänemark hält man das Offerirte 122/3pfd. pr. Herbst auf 70/2 Rthlr, Bco. p. Lst., p. Frühjahr auf 68/70 Rthlr. Bco., einzelne Fragen zeigen sich auch wohl zu 2 a 3 Rihlr. Bco, niedriger p. Lsk.

Gerste, loco 104/5pfd. Saal- 90/92 Rthlr. Cour. gehaltenz es fin- det indeß weder Umsay, noch Zufuhr în bedeutendem Maße statt. Für Holland uud Belgien wurde Mehreres ab Dänemark gekauft 110/11pfd. und 111/112 zu 63/64 Nthlr. Bco. Zu diesem Preise blieb indeß zu haben.

Hafer in loco für Frankreich gekauft zu 44/48 Rihlr. Cour. p. Lst. Ab Dänemark blieb 80pfd, Waare per Herbst zu 40 Rthlr. Bco, vergebens ausgeboten, per Frühjahr wären zu diesem Preise wohl Nehmer gewesen.

Buchweizen still und wenig offerirt ; 113/13 pfd. Ostk., Schl.-Holst. 70 Rthlr. Bco., 115/16 pfd. Westküste 76/80 Rthlr. Bco. am Markt.

Erbsen, stillz loco 120/28 Rihlr, Ct. ab Dänemark wurde zu 87 /88 Rihlr. Bco. vergebens offerirt,

Rappsaat fortdauernd ab Westf, zu 128 Rthlr. Bco., ab Ostküste zu 425 Rthlr. Bco. pr. Herbst und 130 Rthlr. Bco, pr, Frühjahr ange- boten; man will indeß nicht solche Preise zum Kauf.

Gewürze, Piment behauptet si auf Notirung, wodurch jedoch nur Unbedeutendes gekauft worden; Pfeffer sand einige Veachtung. Mit Cassia lignea blieb cs wider Erwarten still, Flores werden bei einzelnen Kiste mit Notirung bezahlt; in Macis-Blüthen und Nüssen fanden ebenfalls keine namenswerthe Umsäpe stattz Nelken im \reise gedrückt, Jnhaber zeigen sich zum Verkauf geneigt, finden aber keine Nehmerz in Malab.-Cardamom ka- men nur geringe Verkäufe vor , bei guter Auswahl zu mäßigen Preisenz Jngber unverändert, durch gehaltene Auctionen ist vorläufig der Bedarf be- sriedigt.

Mandeln. wohnte Herbst-Aufträge scheinen i vorläufig nichts zu erwarten, das die Ursache, ihren Forderungen verharren. E :

Von Cacao ist der Preis etwas niedriger zu notiren,

Zink auf Lieferung zu 55 Nthlr. erlassen.

Woche gegen Erwarten ftillz ge- Von neuer Frucht is Inhaber fest bei

Umsay anch in dieser j ganz auszubleiben, weshalb

Preise: Piment engl. 6 a 65 Sch. p. Pfd. Pfeffer engl. 3% ajá, oft- indish 2% a 35 Sch, Weißer 35 a 445 Sch, p. Psd. Cassia lignea 75 a

Flores 84 a 84 Sch. p. Pfd. Macisblüthe 36 a 42 Sch. Nüsse 98 a 42 Sch. p. Pfd. Nelken Amboyna 115 und 12 Sch. Bourb. und Cavenne 75 a 8 Sch. p. Pfd, Cardamom malab. 39, 42 a 46 Sch. p Pfd. Jugber und Mandeln unveränderte Preise, Cacao, Gauyaquil 35 a 3% Sch, Andere Sorten wie am 22, d. M.

Triest, 25. Okt. (O. L.) Wochenbericht. Baumwolle. Die Verkäufe waren ohne Belang und beschränkten sich auf 154 Ballen, näâm- lich: 86 B. Mako zu unbek, Pr., 30 B, levanter zu 28—34 Fl. und 38 B. Livadier zu 30 Fl, pr. Ctr.

Farbwaaren. Man bezahlte für 65 Ctr. neuen Safflor 28—32 Fl. und für 25 Ctr, persische Kreuzbeeren 100—115 Fl. pr. Ctr.

Felle und Häute, Es erhielten 600 Stück trockene Ochsenhäute von der Umgegend und Dalmatien 34—39 Fl,, 1200 St. desgl. von Rio Janeiro und Montevideo 31—324 Fl,, 800 St. gefalzene von Nord-Ame- rifa 23—25 Fl., 2400 St. desgl. von der Levante 30—32 Fl, und 1000 St. Häute von Kalkutta 28—49 Fl. pr. Ctr.

Getraide. Die Verkäufe betrugen 9200 St. Weizen vom Schwarzen und Azowschen Meere zu 65—65 Fl, 1500 St, von der Donau zu 5,—b è L, 8600 St, vom Schwarzen Meere auf Lieferung zu 64 Fl., 1500 Skt, Mische forn von der Levante zu 55 Fl., 4000 St. Mais von der Donau zu 3% Fl, 500 St. von der Levante zu 3754 Fl., 1500 St. Hafer von der Levante zu 254, Fl, 500 St, ordin. von Croatien zu 2—2% Fl., 1600 St, Bohnen von Aegypten auf Lieferung zu 4/2 Fl. und 2200 St, Gersie von Aegypten zu 22—2x Fl. per Stajo»

Gummi. Die Verkäufe Ln ten zu 68 Fl., 20 Ctr, desgl. fortirt zu 90—110 Fl. und 400 Ctr, int nis-, Suakim- und Fabriksorte zu 22—43 Fl. per Ctr. 1 148 bis 17 Hanf. Es wurden 200 B, von Ferrara und Cento mit 143

Fl, p. Ctr, bezahlt. : i, nopp 4A Abgegangen 5090 Ctr, vom Golf und Caramanient zu 400 Kisten Weißbleh 145 bis 15 Fl., Þe

3 p R p. Gr: e talle. Es erzielten t n 64 ne aren 1600 O. von den Oel, Unter den abgegangenen 2450 E eines von Ypulicn zu

1 ene (5 Sch.

betrugen 30 Ctr. Gummi arabicum in S F -

Kiste und 1033 Scheiben Zinn Abruzzen und Apulien zu 25 bis 27 Sl,