1847 / 304 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

rfu zu 26 Fl., 400 O. von Dalmatiett zut

34 bis 36 Fl., 150 O. vort Lu O. desgl. zu unbek. Pr.

Seide. unbekannte Preise. L verflossenen Woche wurden verkauft : 600 Südfrüchte. Währen ju s 33 Fl., 100 Kisten von Apulien

Ki omeranzen von f 2400 K. Citrone 100 K, von Apulieu zu 34

Sicilien (erster Schnitt) zu 35 4 Fl, "l, p. Kiste, 700 Ctr. Johannisbrot zu 35— 42 Fl., 2000 Ctr. neue Feigen von Cala-

2090

mata zu 6—6§ Fl., 600 Fäßchen desgl. von Apulien zu 43—5% Fl., 400 F. desgl. von Dalmatien zu 47 Fl., 1200 Schach. desgl, von Smyrna zu 8—16 Fl., 450 Cir, neue súße Mandeln von Apulien zu 314 32 Fl,, 100 Cir, desgl. alte zu 297 30 Fl,, 60 Ctr. neue desgl. von der Ro- magna zu 30 Fl., 60 Ctr, neue Nüsse zu 10 Fl., 200 Fäßchen neue rothe Rosinen von Smyrna zu 95— 10 Fl,, 1400 Ctr. desgl. shwarze zu 4—5 Fl., 1500 Ctr. desgl. von Stanchio zu 8 84 Fl., 500 Ctr, desgl. von Samos zu 6 Fl, 130 Ctr, desgl. Beglerge zu 6 Fl. , 1400 Cir. desgl, schwarze von Smyrna zu 4—5 Fl,, 300 Cir, neue Sultan- zu 27— 30 Fl,

2000 Ctr. neue und alte Korinthen von der Morea und Cephalonia bis 115 Fl., 250 Fäßchen neue sicilianishe Weinbeere —y t 150 F E S zu 11 Fl. pr. Ctr. Id 19.005 Sr nd Wolle. Verkauft wurden 10 B, weiße gewaschene halbfeine vo Scopia zu 35 Fl, 10 B, schwarze, raue und weiße Es ita Kahira zu 17 30 Nb, Li B. weiße ungewaschene von Missolungi zu 165 —175 Fl., 130 B. grobe weiße gewaschene von Bosnien zu 244 Fl, 92 B, desgl. von Albanien zu 21 Fl. und 15 B, graue und schwarze ge- waschene vom Schwarzen Meere zu 20 22 Fl, pr. Ctr,

3L Fl,, 70 Cir. von Mola zu

Bekanntmachungen.

[907] Subhastations-Patent i wegen des Gutes Leschwiß. Zur Subhastation des im Liegnigzer Kreise belegenen,

nah der landschaftlichen Taxe auf 28,154 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. abgeshäßten Gutes Leshwiz is ein Bietungs- in auf den Ta April 1848, Vormittags 11 Uhr, esezt worden. anges und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De- putirten, Ober Landesgerichtsrath Amecke, auf dem hie- sigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig in- formirte und geseßlich legitimirte Mandataríen sich ein- zufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zu- \chlag an den Meist- und Bestbietenden zu gewärtigen. ‘Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die be- sonderen Kaufbedingungen können während der gewöhn- lichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur eingese- hen werden, A Zu diesem Termine werden gleichzeitig die Amtmann Naefeschen Erben oder deren Rechtsnachfolger wegen der Rubr. III. No. 7. eingetragenen 1150 Thlr., und der Besißer des Guts, Baron Ferdinand von Kloch de Kor- niß, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, hierdurch vor- geladen. Glogau, den 31. August 1847. Königliches Ober-Landesgericht, I. v. Fordckenbe ck.

Senat.

Nothwendiger Verkauf.

Ober-Landesgericht zu Posen.

Das adélige Rittergut Gora9, ím Kreise Birnbaum, landschaftlih abgeshäyt auf 147,673 Thlr. 1 Sgr. 4 Pf., einschließlich der auf 18,287 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. gewürdigten Forst, soll am 20. Dezember 1847, Vormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichts- stelle subhastirt werden. Die Taxe nebst Hypotheken- schein und Bedingungen können in unserem Aten Ge- \chäfts-Büreau eingesehen werden. Folgende, dem Auf- enthalte nach unbekannte Real-Gläubiger :

die unbckannten Erben des Probstes Soinski zu Go-

ray, die Wittwe Anna Maskfiewiez und deren mino-

renne Kinder, Franz und Casimir Maskiewicz, der

Pächter Friedrih Wilhelm Heydke, der Hauländer

Paul Obst, vie Laura, geb. Heydke, verchel. Mallow,

die Xaver Skrzetusfkischen Erben, nämlich Franz

Eduard, Emilie Thecla, Thecla Eleonore Alexandrine,

Geschwister Skrzetuski, werden zu dem gedachten Termine öffentlich, so wie die etwanigen unbekannten Real-Prätendenten, bei Vermei- dung der Präklusion zu demselben vorgeladen,

[787]

1508] Po gilsnm a Nothwendiger Verkauf.

Das im Kreíse Thorn belegene Erbpachts - Vorwerk Zielin, bestchend aus 674 Morgen 120 Quadratruthen, und im Jahre 1843 auf 8314 Thaler 3 Silbergroschen gerichtlih abgeschäßt, zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll zum Zweck der Auseinanderseßzung zwischen den Miteigenthümern

ben 20 Deer D, Vorm, 12 Ube, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

Thorn, den 12. Mai 1847.

Königl, Land- und Stadtgericht. Loeffler.

[901] Ediktal Eiltatro n

Da über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Voß und sciner hierselbst unter der Firma E, Voß bestande- nen Handlung der Konkurs eröffnet ist, so haben wir pur Liquidation der Forderungen der unbekannten Gläu- iger einen Termin guf

den 19, Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, angesezt, Wir laden daher Alle, welche einen Anspruch an die Konkursmasse des Gemeinschuldners zu haben vermeinen, hierdurch vor, in diesem Termine im hiesi- gen Land- und Stadtgericht vor dem Deputirten, Land- und Stadtgerichtörath Kloß, entweder persönlich oder vurch zulässige mit FIATiger Vollmacht und Junforma- tion verschene Bevollmächtigte, wozu ihnen die hiesigen „ustiz-Kommissarien Heydemann, Pfotenhauer und Ju- stizraty Aller vorgeschlagen werden, zu erscheinen und

ihre ei

¡na T , angen Sorberungen an die Masse anzumelden,

au LeTET Nichtigkei 1 i í f E D vurch Einreichung der darüber Pn A CTumente D f

Bes over auf andere Art nachzu-

rungen s A met, „oirv mit allen seinen Forde- P 7100 pru unv ibm deshalb gegen

bie übrigen Krevitoren ein ewiges Stillsbwei L Mi

erlegt werben. : S Stettin, ven 29, August 4847

Königliches Lanb- un Sigavigericht

Allge

von hier von Dresden jeden Mittwoch, jeden Sonntag,

expedirt werden, und erlauben wir uns zu bemerken daß wir auch Güter nah den Unterwegs - Stationen: Wittenberg, Torgau, Mühlberg, Strehla Riesa und Meißen zum Trangport annehmen. : _ Fracht für Produkte 75 Sgr., andere Waaren 10 Sgr. resp. 125 Sgr. incl, Elbzölle, excl, Assekuranz- Prämie. Magdeburg, den 28. Oktober 1847. Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie. i Holzapfel,

[1027 b]

Dampfschifffahrt E

zwischen M a Jde- burg

und

§Ham- burg. Passagier-Dienst.

Im Monat November, so lange die Wit- terung pvr von Magdeburg von Hamburg P ps : ; L jeden Dienstag, jeden Sonnabend.

Schlepp-Dienst

von Magdeburg von Hamburg jeden Sonntag, jeden Sonntag, » Bonnerstag, » Mittws s. Bei eintretendem Bedürfniß werden die Schlepptou- ren vermehrt,

[§99] Nothwendiger Verkgut Stadtgericht zu Berlin, den 24. Sepiember 4847 Das dem Tischlermeister Zolepl Schulzk nied

in ber Dresbnerstrase Nr, 95 und 96 bele Md ar

pothefeMbuhe von ber Louísenstavt Bant %, R do

verzeichnete Grunbstück, gerihtlich abgeshägt zu 64 4

Thlr, 21 Sgr. 6 Pf, (olf L

am 5, Mai 1848, Borméíttags 414 Uh:

an der Gerichtsstelle subhastirt werven, Taxe unt Hr-

pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen,

N Schleppschifffahrt

N,

A E und Dresden.

Unser Bugsir-Dampfschiff wird von jeßt an und bls das eintretende Bedürfniß eine Vermehrung der Fahr- ten erfordert,

wischen Magdeburg

Magdeburg-Wiktenbergesche [968 b) Eifenbahn.

R ae Nachdem der Herr Fi- E L es nanz-Minister mittelst Re- \fripts vom 30sten v, Mts. die Ausschreibung der fünften Rate des Aetién- Kapitals der Magdeburg- Wittenbergeschen Eisen- bahn-Gesellschaft gench- migt hat, fordern wir die

qu Herren Actionairs der genannten Gesellschaft hierdurch auf, in Gemäßheit des §. 12, des Statuts die

fünften zehn Prozent des Actien-Kapitals nach Abzug der 3 Thlr. 2 Sgr. pro Actie betragenden Zinsen der ersten vier Einzahlun- gen à 4% bis 1, Dezember er., also mit 16 Thlr. 28 Sgr. pro Actie in den Tagen

vom 10. bis 15. November cr.

entweder bei unserer hiesigen Hauptkasse (Schifferstraße Nr. 1/2) oder bei Herrn S. Herz in Berlin (Doro- theenstraße Nr. 1) während der Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr einzuzahlen. i

Jeder Einzahlende hat mit den betreffenden Quittungs- bogen zwei nah den laufenden Nummern geordnete, N Bend und mit seiner Namens-Unterschrift ver- chene Verzeichnisse zu denen Formulare an den oben- genannten Orten,

jedoch nur vor der Einzahlung

selbst,

in Empfang genommen werden können —= einzureichen, Das eine bieser Verzeichnisse muß auf einen ganzen Bogen geschrieben sein und verbleibt bei den eingeliefer- ten Quittungsbogen, auf dem anderen wird deren Ab- gabe bescheinigt, und es können 8 Tage später die Quit- tungsbogen gegen Nückgabe des Einlieferungsscheines, dessen Ueberbringer als zur Empfangnahme ermächtigt erachtet wird, da wieder abgeholt werden, wo die Zah- lung geleistet ist,

Actionaire, welche binnen der festgeseßten Frist die Zahlung der ausgeschriebenen Rate nicht leisten, haben nach §. 14. des Statuts eine Conventionalstrafe von 10 Prozent dieser Rate zum Vortheil der Gesellschaft verwirkt, Erfolgt innerhalb sechs Wochen nach einer erneucrten Aufforderung die Zahlung der rückständigen Rate und Conventionalstrafe nicht, jo sind wir berech- tigt, die bercits geleisteten Zahlungen als verfallen, so wie das durch die früheren Einzahlungen und durch die ursprüngliche Zeichnung dem Actionair gegebene Anrecht auf den Empfang von Actien für alie u erklären, nichtsdestoweniger aber von dem ursprünglichen Actien- stiner die ausgebliebene Rate nebst Verzugszinsen und oe Zonsentionalstrafe A einzuziehen,

„Magdeburg, den 5, Oktober 1847,

*wefiorium der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisen-

bahn-Gesellschaft. gez. Francke, Vorsißender,

{820

jt Gemä 5 fi al-Ci ta t i on.

„e, Gewáhives ver von dem Königlichen Hohen Ap- L a i zu Dresden, als Lehnshof, anher er- ; “ning vom 10, Juni l. J. i wegen der-

jenigen al! Weichen Hanns Dietrich von Schleiniy

800 Ml i Nf als Besizer des Millergules Caniy wegen übernom-

mener Vormundschaft Für 4 utds r ven miínore inri g N : nnen einri Goithelf Ruvolph v08 S&leinig Caution Serte und weshalb zu ver dies ;

t

meiner Anzeiger.

gedachten Gutes am 24, September 1728 Konsens ertheilt worden ist, mit der Ediktal - Citation nah Maßgabe des Mandats vom 13, November 1779 ad k. 1,, verbunden mit dem eseße vom 27, Oktober 1834, zu verfahren. Es werden daher alle diejenigen, welche als Erben oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde an die vorstehende Post Ansprüche zu haben vermeinen , hier- mit öffentlich und peremtorish geladen, bci Verlust ihrer Ansprüche durch Präklusion und bei Verlust der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand, den 20, Januar 1848, als in dem deshalb anberaumten Anmcldungs- und Li- quidations-Termine, in Person und, soweit nöthig, ge- hörig bevormundet, auch, so viel die auswärtigen Jn- teressenten betrifft, durh hierorts wohnhafte und gericht- lich legitimirte Bevollmächtigte an hiesiger Landgerichts- stelle zu erscheinen, sih anzugeben, ihre persönliche Jden- tität darzulegen , ihre verwandtschaftlihen und sonstigen Verhältnisse, auf die sich ihre Ansprüche gründen, genau nachzuweisen, leßtere selbst, welcher Gattung sie auch sein mögen, anzumelden und zu bescheinigen, über de- ren Richtigkeit und Priorität beziehendlich mit dem ge- ordneten Kontradiktor und unter sih binnen 6 Wochen rechtlich zu verfahren, zu beschließen und sodann den 4. März 1848 des Aktenschlusses behufs der Abfassung eines Bescheides oder der Einholung rechtlichen Erkenntnisses, und : den 1. April 1848 der Eröffnung desselben gewärtig zu sein. Oschaß, am 24. August 1847. Das Königliche Landgericht. Auster.

H EdaittaleCttiaäitio n Nachdem zu dem Vermögen des Häuslers und Band- händlers Johann Gottfried Günther zu Pulßniß Meiß- nerseits der Konkurs-Prozeß eröffnet worden, so werden dessen sämmtliche bekannte und unbekannte Gläubiger unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche außen- bleiben oder ihre Forderungen nicht anmelden, für aus- geschlossen werden erachtet werden, auch resp. bei Ver- lust der Wiedereinsezung in den vorigen Stand, hier- durch aufgefordert, den 22. März 1848 an hiesiger Gerichtsstelle legal zu erscheinen , ihre For- derungen zu liquidiren und zu bescheinigen, mit dem bestellten Güter- und Rechtsvertreter, Herrn Bürger-

meister Advokat Bachmann allhier, geseyglih zu ver- fahren und

ven 19, prtl 1843 der Jnrotulation der Akten und Publication eines Prä- flusivbescheides, welcher wegen der Außenbleibenden Mittags um 412 Uhr für publizirt gelten wird, gewär- tig zu sein.

Hierauf haben sämmtliche bei diesem Konkurse Be- theiligte

den 3, Mai 1848 zu Abhaltung eines gütlichen Verhörs anderweit allhier sich einzufinden, mit dem Konkursvertreter und unter sich selbs wegen eines Vergleichs zu verhandeln, wobei übrigens diejenigen, welche über Annahme oder Ableh- nung des Vergleichs sich nicht oder nicht bestimmt er- klären, oder in diesem Termine ausbleiben, für cinwilli-

27866, 27867. 30226. 30486. 30741. 31425 bis 31430. 31435. 31436. 31467 bis 31486 33840, 36093, 36185 bis 36189. 37273. 41473, 48780. 50563. 50564. 58804, 58975, 58976, 59058 bis 59063, 61726, 62111, 62112, 62114 bis 62118. 63101 bis 63113, 63160, 63161, 64605. 65627 bis 65646, 66238, 68030 bis 68033, 71530.

Für diese Hundert dreißig drei Nummern werden neue Jnterims-Partial-Scheine ausgefertigt, über welche die nächste ordnungsmäßige General - Versammlung zu verfügen haben wird. :

Preßburg, den 26. Oktober 1847.

Von der Direction der Ungarischen Central - Eisenbahn.

[1025 b]

Kundmachung

an die Herren Actionaire der Ungarischen Central-

Eisenbahn.

Die Herren Actionaire werden hiermit ersucht,

die ach te statutenmä- ßige Ratenzahlung

‘pr. zehn Per- CeNÎ mit

25 Fl. C, M. sür jeden Jnlerims - Partial» Schein zu 250 Fl. amn 2 Jann er 184523 bei der Haupt-Cassa der Unternehmung, in Wien, hohe Brücke Nr. 145, » Pesth, bei der Pesther Ungarischen Kom- merzial-Bank,

- Berlin, bei den Herren Hirschfeld und Wolff,

Leipzig bei den Herren Dufour Ge- brüder und Co. Preßburg, den 26. Oktober 1847, Von der Direction der Ungarischen Central - Eisenbahn.

oder auch »

zu leisten,

Post-Dampfschifffahr! [1019 b] _zwischen | - —- NEVWWYORK und BREMEN. Das amerikanische Post-Dampfschiff : „WASHINGTON“ Capt. F. Hewitt,

wird am 19. De-

k 4

gend in den Vergleich werden geachtet werden; sodann

zember von d-r

aber bei Fehlschlagung eines solchen den 10, Mai 1848 der Jnrotulation der Akten und Den 24, Zuni 1848 der Bekanntmachung eines Locations - Erkenntnisses, welches ohne fernerweite Ladung rücksichtlich der Außen- bleibenden Mittags um 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, si zu versehen, j Auswärtige Gläubiger haben zu Annahme etwaniger N Langen Bevollmächtigte im hiesigen Orte zu be- ellen. Schloß Pulßniß, am 27. Oktober 1847, von Posernsches Gericht,

W. Hentschel, Just.

Ungarische Central-Eisenbahn. [10241] Kundmachung.

E In Folge des § 9, 5 der Allerhöchst sanctio- nirten Gesellschafts-Sta- tuten der Ungarischen Central - Eisenbahn wer- den nachverzeichnete

G a Undert drei- ———— fig drei Stück

Jnterims-Partial-Scheine,

auf welche ungeachtet der in den öffentli- chen Blättern dreimal erlassenen Aufforde- rung dd, 1. Mai und 13, August l, J. die am 14,

Weser und am 23 Dezember von Southamp- ton nah Newyork abgehen.

Wegen Fracht und Passage be- liebe man sich zu C. A. Heinceken & Co.

E S melden bei

[1031 b]

Die gestern Abend erfolgte glückliche Entbindung sei- ner geliebten Frau, geborenen Bork, von einem ge- unden Mädchen beehrt sich, statt jeder besonderen Mel- dung, ganz ergebenst anzuzeigen

Antwerpen, den 28, Oktober 1847.

Der General-Konsul Philipsborn,

1028 b]

Speditions: u. Verladungs- Geschäft in Woldenberg.

Nach gegenseitigem Uebereinkommen bin ih am 1. November c. aus dem hier uter der Firma W. L, Dru schki & Co, geführten Speditions- und Verladungs-Geschäfte ausgeschieden und führe das: selbe von da ab unter der Firma

D Zimmermann

für eigene Rehnung an hiesigem Plate fort.

Mein stetes Streben wird dahin gehen, die mir anvertrauten Güter auf das Schnellste und Bil- ligste zu befördern.

Woldenberg, im November 1847.

Zuli 41847 fällig gewesene flebente 10per-

W. Zimmermann.

centige Einzahlung bis zum 23, Septem-

ber d. J., als dem bestimmten Präklusiv - Termin,

nicht geleistet worden ist, in den Büchern der Gesellschaft gestrichen, als NU(l und nichtig

erklärt, und die auf selben bereits haftende Ein-

zahlung von 60 pCt. ohne Weiteres als Eigenthum der

til g unter Vorbehalt der ihr Vit Rechte

eingezogen.

Nr. 5999. 99596. 17535. 17536, 19624. 19625. 22277. 22519 bis 22526. 22701 bis 22703.

[1030b]

Zur gefälligen Kenntnißnahme, Das Konzert der Geschwister Pleßner findet

nicht Mittwoch, sondern erst Sonnabend den 6. No- vember unter Leitung des Herrn Konzertmeisters Ganz im Hotel de Russie statt. Stück 1 Thlr. 20 Sgr.) sind außer in der Musikalien- handlun der Wohnung der Konzertgeberinnen, Friedrichsstr. 66, von Montag an in den Stunden von 11 bis 3 Uhr abzuholen,

Die Billets à 1 Thlr. (2 von Bote & Bock, Jägerstr. 42, auch in

\lisigen Verpfändung des

22710, 23880 bis 23884, 26511 bis 26515,

Has Ábonnement beträgt: 2 thlr. für 4 Iahr. 4 Rthir. - # Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohue Preis - Erhöhung. Lei cinzelnen Nummern wird der Sogen mit 25 Sgr. berehnet.

304.

IAUAall

Amtlicher Theil. e

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Verhandlungen des Landtags. Hof-Nachrichten, Sparkasse, Großherzogthum Baden. Die Truppenbewegungen an den Gränzen der Schweiz. Schreiben aus Weimar, (Die Fortführung der Eisenbahn von Lichten- fels nah Eisenachz falsches Geld; Hof-Nachrichten.)

Oesterreichische Monarchie. Wien. Die Bankerotte in Livorno. Beränderungen im Zoll-Tarif. Venedig, Handschreiben des Kaisers an den Podestà von Venedig.

Rußland und Polen. St. Petersburg, Ulanen-Regiment des Großfürsten Konstantin, General -Quartiermeister der Reserve -Trup-

Vermischtes,

pen. Die Cholera,

Frankreich. Paris. Hofnachricht, Marie Christine. Vertheilung der französischen Flotte int Mittelmeer, Beseitigter Konflikt zwischen Engländern und Franzosen an der afrikanischen Westküste. Vermischtes,

Großbritanien und Jrland. London. Kabinets-Rath. Jrlän- dische Noth. Versammlungen und Raubzüge des irländischen Land-

volks. Vermischtes.

Belgien. Brüssel, Eintritt des vorigen Finanz - Ministers in eine Kommission. Die Post-Verbindung mit England, Sinken der Ge- traidepreise.

Schweiz. Tagsaßung, Die Kriegsfrage, Truppen-Aufgebot in Solothurn und Schaffhausen. Kanton Bern, Militairi\he Be-

wegungen, Eintheilung und Ausstellung der eidgenössishen Armee. Ersuchen des Kriegs-RNaths an die Stände. Kanton Zür ich, Plah- Kommandant von Zürich und eidgenössische Artillerie-Commandeure. Kanton Luzern. Regierungs-Proclamation an die Truppen, Ab- forderung eidgenössischer Kriegsgelder. Kanton Basel. Aufforde- rung zu bestimmteren Zusicherungen für die Sonderbunds-Kantone,

“talien. Rom. Diplomatisches.

‘Türkei. Konstantinopel. Die türkischen Ansprüche auf Algier.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Haudels- und Börsen-Nachrichten,

Aus dem Zeitalter des Urchristenthums,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Yngeklommen: Jhre Durchlaucht die Herzogin von Saga-=- gan#Lalleyrand, von Sagan.

sichtamtlicher Theil.

Deutsche Kundesftaaten.

Königreich Bayern. (N. K) Jn der Sißung der Kammer der Abgeordneten am 28, Oktober begann der Abgeordnete Rabl seinen Vortrag über den (bereits erwähnten) Autrag des Abg. Schlund, die Umwandlung und Fixirung der Mahllöhne betreffend, welchem der (ebenfalls {hon erwähnte) Vortrag des Abgeordneten Dr. Müller über den Antrag der Herren Edel und Lechuer, Schuß- Maßregeln gegen Noth und Theurung betressend, folgte.

Neferent Dr. Müller beginnt mit der Bemerkung, daß er seine all- gemeinen Betrachtungen im Ausschuß, bezüglich welcher er nicht den ge- wünschten Anklang gefunden, nur deshalb unterdrückt habe, um den Herrn Antragsteller Edel und den Herrn Präsidenten bei guter Laune zu erhalten, (Heiterkeit.) Der Redner schildert sodann weit ausholend das Mißverhält- niß zwischen der in rascher Ausbreitung sih mehrenden Bevölkerung und

Aus dem Zeitalter des Urchristenthums.

Geschichte der Denk- und Glaubensfreiheit im ersten Jahrhundert der Kaiserherrschaft und des Chri- stenthums. Von Dr. W. A. Schmidt, außerordent lichem Professor der Geschichte an der Universität zu Berlin, Berlin, 1847.

Die Geschichte des klassischen Alterthums wird heutigen Tages vielleicht in gründlicherer und erschöpfenderer Weise behandelt, als zu irgend einer Zeit, und doch nimmt das größere Publikum nur sehr geringen Antheil an diesen Arbeiten. Tüchtige Werke finden oft niht einmal den Weg zur Presse, und gelingt es auch einem Autor, sein Buch auf den Markt zu bringen , er findet selten aufmunternde Theilnahme zu neuen Studien. Unsere Zeit scheint zu sehr mit si selbs beschäftigt, zu sehr von ihren eigenen Interessen gefesselt, als daß sie entlegenen Zeiten und Zuständen viel Aufmerksamkeit zuwenden sollte, Das Alterthum is nun einmal eine andere Welt, wie die jehige, jene liegt uns so fern, daß wir uns nur mit Mühe in ihr orientirenz den idealen Zusammenhang, der uns mit derselben verknüpft, ahnen freilich wohl Viele, machen auh hochtönende und schön- flingende Worte davon, aber ihn innerlich zu erfassen und flar zu begreifen, wird Niemanden ohne Arbeit, ohne saure Arbeit gelingen.

Der Verfasser des vorliegenden Buches sucht freilich die Schuld davon, daß die Alterthumsstudien jeßt so wenig Theilnahme finden, nicht sowohl in dem Publikum, als in der üblichen Behandlung der alten Geschichte. Darum besonders erscheint ihm diese mangelhaft, weil sie fast nur von Philologen unternommen wird, denen es an historischer Bildung fehlt. Die Historiker sind ihm eigentlich die bestellten Werkmeister, die Philologen nur Arbeiter, die jenen das Material zuzuführen haben; jene haben den Bau in Stich gelassen, „diese wollen nun selbst bauen, aber sie bauen nicht, sondern fangen nur immer an zu bauen.“ Wir möchten auf diese Trennung historischer und philologischer Thätigkeit nicht viel Gewicht legen, sondern, wenn auf Seiten der Alterthumsforscher eine Schuld“ zu eiben ist, diese einfach darin finden, daß sie allerdings oft niht ihren Arbeiten eine anre- gende, erwedende Kraft zu geben wissen und das ideale Juteresse ihres Ge- genstandes der Vertiefung in geringfügige cen aufopfern, Gewiß hat die Akribologie hier, wie überall in der Wissenschaft, ihre große , ihre Holle Berechtigung, aber sie allein bringt es nie zu bedeutenden Wirkungen,

die große Vermiitelung zwischen Leben und Wissenschaft wird und kann ihr nie gelingen,

Lte

Preußische Zeitung.

Berlin, VDienllss den 29 Novemb

den nicht in gleihem Maße zu gewinnenden Nahrungsmitteln und die hier- aus entspringenden Uebel; er appellirt nicht an den ursprünglichen Rechts-, sondern den Arbeits staat; das Juristenrecht, tyrannish waltend, reiche immer weniger aus, das Associationsrecht trete an seine Stelle, das Ge- {worenengeriht, wo der Mensch bei seinen Genossen Net finde, sei das Panier für die Zukunft; das gemeine, in der Menschenbrust lebende Gesetz herrshe über Alles, Von hier aus seien die Verbesserungen im Nahrungs- wesen zu- holen. a

Hierauf erfolgte der Vortrag des Dekan Bauer über mehrere Beo \{hwerden, welhe nicht zur Vorlage an die Kammer geeignet befunden worden, jetoch den betreffenden Ministerien empfehlend hinübergegeben werden sollen. Als einen erfreulichen Fortschritt hob bei dieser Gelegenheit der Referent Dekan Bauer hervor, daß dem Ausschusse von der Regierung die Zusage ertheilt worden, es sollen im Gegensaße zu der bisherigen Praxis die den Ministerien überwiesenen Beschwerden eine strenge Beacktung finden, und das Resultat der gepflogenen Untersuchung jedesmal der nächsten Stände- versammlung bekannt gegeben werden z eine Mittheilung, die auf den Wunsch des Referenten der Königl, Ministerial-Nath Benning nachdrücklich bestätigt.

Sofort begann Graf Geldern sein Neferat über die geprüften Anträge der Abgeordneten, vor Allen den über Revision des Zolltarifs, eingebracht von von Schäzler, welcher bei Begründung seines Antrags das gänzlich verfehlte Nesultat der Versammlungen zu Karlsruhe und Berlin in dem Mangel von Sachverständigen bei der Berathung gefunden hat. Zur Be- seitigung der bestehenden Nachtheile werde allgemein die baldige Zusammen- berufung eines Zoll-Kongresses dringend verlangt, zumal in Ansicht der von England aus drohenden Handelsfkrisits. Der Redner erinnert an die Be- {lüsse und Verhandlungen der preußischen Herren - Kurie und dankt dem Fürsten Lichnowsky für die Theilnahme, die er durch seinen Antrag der deutshen Jndustrie bewiesen, England sei stets darauf bedacht, die deutschen Staaten zu trennen und mit den einzelnen Verträge zu schließen, es mache in Deutschland förmlich Propaganda (aus Cobden hindeutend ), Der Redner kommt nun auf die hamburger Denk-

chrift zu sprechen und bemerkt, daß sie im ganzen Zollverein einen trauri- gen Eindruck gemacht habe und den Mangel unjerer Einheit um so \hmerz- licher beurfunde, als vielmehr Hamburg, welhem ganz Deutschland nach dem großen Brande so lebhafte und werkthätige Theilnahme bewiesen, zu einem glänzenden Vorgang in entgegengeseyter Weise berufen {cheinen möchte, Was solle man vollends dazu sagen, wenn Hollands Vorfahren gegen Deutschland in der hamburger Denkschrist gerechtfertigt werde - i Redner wünscht, daß es in Bayern nicht dahin komme, daß den Sa Arbeitern der Lohn gemindert oder dieselben entlassen werden müßten. och sei es Zeit, die Katastrophe, die er bereits herannahen sehe, abzuwenden, Abg. Neuffer zweifelt nicht daran, daß dem Antrage um #0 mehr werde beige- stimmt werden, als er bestimmt sei, dem drohenden Pauperismus entgegen- zutreten; ohne Schuy- und Rückzölle und Differenzialzölle kein Heil für die Industrie, kein Beitritt der Seeslädte, keine deutsche Flotte, Abg. von Closen wünscht, daß die Kammer sich sogleich schlüssig mache und die am vorigen Landtage eingebrachten Wünsche und Anträge erneuern möge. Abg, Sattler verlangt im Gegentheil eine tiesgehende Besprechung, um Freiherrn von Schäzler geeignet und nachdrü&lih unterstüßen zu können. von Closen; Er habe nur deshalb Beschleunigung und sofortige Erledigung gewünscht, weil der Antrag vielleicht sonst nicht zur Berathung kommen könnte ; sel Leßteres nicht zu besorgen, o trete er Sattler bei, Es wurde beschlossen, den Antrag dem Ausschusse zuzuweisen.

Nun folgt der Antrag des Magistrats tigten von Bamberg, Theurung betreffend. hi : ] in der Gegend von Bamberg ganze Heerden von Vieh aufgekauft und hin- ausgetrieben würden, Schlund erinnert an den Vortheil der Ausfuhr des Biehes und is nur dann für den Antrag, wenn auch in Zeiten des Ueber- flusses Garantie zum Absaß gegeben würde; die Nachbarn (Schweizer), welche so viel von uns kauften, verdienten Rücksicht, Antragsteller findet mit Bauer nur außerordentliche Maßregeln bei außerordentlichen Zeitläusen indizirt, Der Antrag wird dem zuständigen Ausschuß zugewiesen,

Bei den Verhandlungen der Kammer der Reichsräthe am 19. Oktober über die Beseitigung der Anonymität in den Protokollen der hohen Kammer hielt der Reichsrath Graf von Arco=-Valley nach stehende Rede:

„Freudig stimme auch ih dem Antrage meines schr verchrten Freundes, des ersten Herrn Secretairs, bei, um so mehr, als er mir ganz aus der Seele gegriffen i, da auch ih mir vorgenommen hatte, einen Antrag in diesem Sinne zu stellen, Der erste Grund, der mich bestimmt, den Antrag

und der Gemeinde-Bevollmäch- von Schwager hebt hervor, dap

Mag man nun an dem vorliegenden Buche tadeln, was man U und auch Ref, wird Manches auszustellen haben so viel wenigstens wird man dem Verfasser einräumen müssen, er hat seinem Gegenstande eine Seite abzugewinnen gewußt, die das allgemeine Interesse erregt, er hat das Alter- thum dem Leser nahe zu rücken gesucht, die Bewegungen und zZiel- vunkte desselben in so nahe Verbindung zu denen der Gegenwart zu seßen gewußt, daß der Leser es fühlen muß, es handle sich hier nicht um beseitigte, abgethane Dinge, sondern um wichtige Momente im Leben der Menschheit, in unserer eigenen Entwickelung. Der Verf. schreibt mitten aus den Bewegungen unserer Zeit heraus die Geschichte der Denk- und Glaubensfreiheit des ersten Jahrhunderts, er ist sich selbst vollkommen flar darüber, daß sein Buch unter den geistigen Kämpfen der L gerade diese Gestalt gewann, in der es nun aus dieselben zurücwirken soll, „Gewiß““, sagt er in der Einleitung, „büßt das Studium des Alterthums n \hönsten Theil seiner Bedeutung ein, wenn man es nicht E e für die Gegenwart, dergestalt, daß die Vergangenheit aus N hein ae abgeschlossenen Jdeen- und Gefühlsfreise warm und voll an uns herantri j daß sie uns eben nicht als ein Anderes erscheint, sondern als Rur Ren stes Selbst, als ein wesentlicher Bestandtheil unseres Daseins. N aber kann diese Befruchtung des Alterthums, in dessen labyrinthischen Dat gen man nur zu leicht sich verirrt, anders vollzogen werden, als e R es nicht ohne den Faden der Ariadne betreten, der uns immer e im l wieder zur Oberwelt emporleitet, um dann die wahrgenommenen M e, gen der Vergangenheit von A A n a as heiß

er gesammten geschichtlichen ErfennimÞ aus, ten,

der gilam it ges Seit Expectoration großen Anstoß O N mit Unrecht, wenn wir anders den Verfasser ganz verstanden ha! pu Aa jedes bedeutendere historische Werk wurzelt doch zulegt a Len V L wegung der Zeit, in der es entstand, wie es aus sie V wirken w1 L n ist es völlig: unmöglich, die Vergangenheit anders zu e A dem Leben der Gegenwart, wie wir a auch jede fremde Cxistenz A au

unserer eigenen und aus ihrem Verhältniß zu dieser fassen M er O Jm Prinzip sind wir mit dem Versas|er völlig einverstanden, aber e n- wendung, die er von demselben gemacht hat, scheint uns unrichtig. L A pie Erkenntuiß der Vergangenheit beruht doch darauf, daß wir uns der dis- ferirenden Momente in ihr und der Gegenwart eben so klar bewußt es den, als der identischen, und das historische Interesse liegt gerade mehr 2 der Differenz, die das Werden bedingt, als in der Identität, Und doch hat der Versasser nur flir diese Sinn, nux für das Analoge hat er scharfen

Blick, wo die geistige Bewegung des ersten Jahrhunderts mit der modernen

Alie Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: s Gehren-Straße Ur. 57. Inflertions-Sebühr sür den Kaum ciner Zeile des Alg. Änzeigers 2 Sgr.

1847.

zu unterstüßen, is der, daß ih darin eine Rückkehr zu der Bestimmung unserer

Verfassung erblicke, welche den Grundsaß der Gleichheit vor dem Geseßze bestegelt.

Wenn auch in dieser hohen Versammlung die Nang- und Stand-Verschiedenheit

eine sehr bedeutende ist, da dieselbe die Ehre uad das Glüd hat, einerseits

die dem Throne am nächsten stehenden Personen , die Königlichen Prinzen,

die Kronbeamten, die höchsten Würdenträger der Kirche, die chemaligen deut-

hen Neichsstände und höchsten Staatsbeamten, und andererseits einfache

adelige Gutsbesißer und Privatpersonen in ihrer Mitte zu sehen, jo besteht

doch in Einem Punkte eine völlige Gleichheit, das is in der Ausübung des

höchsten politishen Rechtes, in Abgabe der Stimme. Darin hat kein RNeichsrath vor dem anderen ein Vorrecht, ein jeder giebt seine Stimme aus

gleiche Art ab, und doch bestand nah dem bisherigen Usus darin eine be-

deutende Rechts-Ungleichheit, indem nur den Herren Ministern und Direklto-

rialmitgliedern gegönnt war, mit offenem Visir aufzutreten, während wir An-

deren der Sitte der Vermummung und der Nummer unterworsen waren.

Was den Umstand betri, den der Herr Antragsteller in seinem Antrage her- vorgehoben hat, daß ausländische Blätter sich irouische und sarkastische Ausfälle über unsere Art von Oeffentlichkeit erlaubt haben , jo fann dieser Grund mich keinesweges bestimmenz denn wer durch Pflicht und Beruf zum öffentlihen Wirken aufgefordert ift, muß sich auch dem öffentlichen Urtheile über sein Wirken, mag es ausfallen wie 1mmer, zu unterwerfen wissen. Ein fernerer und der wichtigste Grund is mir der, daß die Oeffentlichkeit der Verhandlungen ganz wesentlich zu dem exsten deutschen Volks-Charakter ge- hört, So lange unserem deutschen Volke gegönnt war, denselben ungetrubt zu bewahren, so lange haben die Deutschen nicht nur ihre Gerichte öffent- lich gehalten, sondern die großen Neichs-Versammlungen, wenn der König den Adel und seine Getreuen um sich rief, trugen denselben Charakter der Publizität in sih. Was der erste Geschichtsschreiber, der über unsere Vor- sahren und ihre Sitte genauere Kunde giebt, von den Volks-Versammlun- gen der Germanen berichtet, wonach in denselben Jeder gehört wird, welcher dur Ansehen, Staud oder Gabe der Rede dazu geeignet ist, und die Ge- \sammtheit ihre Zustimmung oder Mißfallen ausdrücte, das sehen wir in fleineren und größeren Kreisen durch die ganze Geschichte unscres Volks- stammes sich wiederholen. Dieses Prinzip der Oeffentlichkeit, welches durch das ganze germanische Volfksleben hindurh geht, hat sich aber nicht blos auf Deutschland beschränkt, sondern auch diejenigen germanischen Stämme, welhe das westlihe Europa eroberten, haben dasselbe auch in ihre neuen Wohnsißzc hinübergepflanzt. Das hat sich in England und in anderer, ja uralter Ferm in der Schweiz (man betrachte die leythin abgehaltenen Landgemeinden in den Urkantonen) erhalten, während in Deutschland in Folge der Annahme des römischen Rechts und anderer un- heilvollen Ereignisse die Nationalität und mit ihr das Prinzip der Oeffent- lichkeit den größten Eintrag erhielt. Allein erleuchtete Fürsten, und Dank sei dem unsterblichen Geber der Verfassung gebracht, haben durch Verlei- hung von Verfassungen jenen nationalen Geist von neuem belebt, und wenn für diese die mit Recht so hoch gepriesene englische Constitution das Muster geworden is, so darf man nicht behaupten, daß dadurch Fremdes erborgt wurde, Die englische Constitution is eine germanische, und wir haben unser erlöschendes Licht der Nationalität dort an dem Verwandten von neuem angezündet. Jn England lebt aber das Prinzip der Oeffentlich- keit noch in seiner vollen Kraft. Jedes Gericht in eht deutscher Weise, un- ter dem Frieden des Königs begonnen, ist öffentlich, die Sißungen des Un- terhauses sind öffentlich, und auch die des Oberhauses konnten nicht anders als öffentlich bleiben, denn es ist bekannt, daß nur der Mangel an Räum- lichkeit beide Versammlungen von einander getrennt hat, und daß nur die- ser zufällige Umstand diese als so heilsam erscheinende Einrichtung der bei- den Kammern ins Leben gerufen“ hat, Ein fernerer Grund scheint mir die Würde unserer hohen Corporation zu seinz wo nicht voraussichtlich auf die- sem, werden uns Fragen von der höchsten Wichtigkeit für die Entwickelung unserer constitutionellen Zustände doch auf dem nächsten Landtage beschâf- tigen, und gewiß, je offener, je freier, je unverschleierter die Fragen der Freiheit der Presse, der Verantwortlichkeit der Minister, der Lehrfreiheit, der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit im Rechtsverfahren in dieser hohen Kam- iner debattirt werden, desto höher wird diese hohe Kammer an der allge- meinen Achtung gewinnen. Ja wahrlich, die Aufgabe dieser hohen Ver- sammlung ist eine edle, eine schöne, eine großartige! Sie hat einzustehen für Ehre, Sitte, Recht, Wahrheit und Gerechtigkeit, Sie soll sein eine Pflanzschule für jene unabhängigen, unbescholtenen Charaftere, welche, fern von Privat-Ansichten und kleinlichem Jutriguengeiste, sich weder durch Hof- noch durch Volksgunst leiten lassen, sondern ihre Abstimmung nur nach Ge- wissen und vollster Ueberzeugung abgeben ; von jenen Charakteren, welche die Engländer independent substantial men nennen, und welche fo sehx

parallel läuft, da entgeht ihm auch nicht das Geringstez aber die gewaltige Anomalie jener und unserer Zeiten untersucht er nicht, die ungeheure Kluft, welche zwischen dem Boden, auf dem sich die Glaubens- und Meinungs- Richtungen des ersten Jahrhunderts, und jenem anderen, auf dem sich die des neunzehnten Säkulums durchkreuzen, läßt er den Leser nicht sehen, So ereignet sh das Wunderbare, daß wir, indem wir diese Geschichte lesen, mitten in die Kämpfe der Gegenwart über Glaubens- und Denkfreiheit ver- sezt zu sein meinen, überall auf Anspielungen, Schlagworte stoßen, die uns auf das bekannteste Terrain unserer Tageszustände führen, nicht die vollendete Thatsache, scheint es uns, wird hier verhandelt, sondern das, was sih eben jeßt unter uns begiebt, : e : „Nichts Neues unter der Sonne!“ Wer wüßte das nicht? Aber die Geschichte lehrt uns mehr, als diese triviale Wahrheit, sie zeigt uns die sich ewig gleiche menschlihe Natur in einer unendlichen Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit von Verhältnissen und Zuständen in steter Entwickelung und immer neuer Ausbildung. Wer jemals durch die Straßen von Pom- peji ging, hat gewiß recht harf und entschieden die Kluft wahrgenommen, die zwischen dein Alterthum und der modernen Welt liegt. Sreilich die Grundzüge einer italienischen Provinzialstadt, wie sie jeßt ist, finden sich auch dort; Markt, Straßen, Häuser, Tempel und Theater zeigen eine un- verkennbare Analogie, und doch is Alles ein Anderes bis in das gering- fügigste Ornament hinein. Wenn sich aber in den äußerlichsten Dingen {hon der Abstand der Zeiten fo klar bemerklich macht, wie groß muß er nicht erst in den geistigen Richtungen sein, die alle Aeußerlichkeiten des Le- bens erst bestimmen und regeln. Und doch will uns der Verfasser nicht nur glauben machen, wir durchlebten jeßt Zustände, die denen des ersten Jahr- hunderts in überrashender Weise glichen , er glaubt dies selbst sogar, emt uns bei einem Historiker fast wunderbarer Aberglaube. Daß er iel ng Anfange seines Buches einen Ueberblick über die geschichtliche Entw euns der Denk- und Glaubensfreiheit giebt wo die Phasen derselben, R gesagt, auch bereits für die Zukunft vorausge)a t werden I idi bocd Entwickelung eine gewisse Differenz der verschiedenen Zan air: gérinden statuiren muß, das hat leider auf die Haupt-Darstellung ff Verhältnisse in Einfluß gehabt, da sehen sich nun einmal die me fie dem Verfasser ersten Jahrhundert us U im neunzehnten, erscheinen, meist sprehend ahn, ie es in inan Che A das nackte Schema der Darstellung E wi

6 9ten Kapitel soll z. B. ge- der Jnhalts-Anzeige vorgelegt wird, Jn Lag Wirkungen der Auf=

zeigt werden: „Das Verhalten der Monar Die Aufgabe der

flärung‘““, und zwar unter folgenden Gesichtspunkten? --