1847 / 305 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

m Schimmer und Schein zu thun lasse als ob es uns an Be ia bas geistreiche Blatt, re. Diese h6df land nur um den Rhein und Main bis zum das „yveritable Elbe zu suchen, Preußen nur als europäische Macht F je welche einige Besibungen in Deutschland hat, das gelten zu la eutschland (wobei freilich mehrere preußishe Provinzen gern dritte Gruppe und vereinigte Macht den UÜebergriffen und sind) Preußens uud Oesterreichs entgegen ushlendern, darauf die Gelúsien Einheit des deutshen Bundes zu gründen und

ität und f N J , wahre Gel Simmel und Hölle zu bitten, an die Spibe dieses „ve-

S je bayerishe Staatsfraft den / Deutschlands zu treten und die bayerische t D E ‘ber „absoluten“ Mitglieder des deutschen Bundes nicht unterzuorduen! Als ob von Unterordnung im deutschen Bunde je die Rede gewesen wäre und sein könnte, als ob nicht gerade das Bei- piel Bayerns bewiese, wie selbstständig ein deutscher Staat sich stellen a! is zur Schmeichelei sinkt das Journal des Débats, nur um sein altes Vorurtheil zu behaupten! De la Rochefoucauld hat ewig reht: Les défauts de lesprit augmentent en vieillissant comme

ceux du visage. Rhein-Provinz. Der Rhein. Beob. enthält nachstehen= den aus Köln vom 29. Oktober datirten Artikel: „Seit längerer Zeit werden auf amtlichem Wege genaue Ermittelun- en über das Verhältniß der Ein - und Auswanderungen in deu größeren E lädten und Landbezirken angestellt, wobei man zugleich die Geldsummen abschägt , die dadurch gewissen Landestheilen zugebracht oder entzogen wer- den. Es ist dies abermals ein Beweis, mit welher Aufmerksamkeit unsere Regierung die Verkehrs -Bewegungen des Staates bis in die kleinsten De- tails beobachtet, um da, wo es Noth thut, zu rechter Zeit helfend eingrei- fen zu fónnen. Für Köln hat die Zahl der Einwanderungen insofern noch ein besonderes Jnteresse, als viele Bau-Unternehmer darauf ihre ganze Hoff- nung in Betreff der Verwerthung ihrer zahlreihen unbewohnten Häuser gesezt haben, Daher theile ih hier mit, was ih in dieser Bezie- hung aus guter Quelle habe erfahren können, Seit dem 14. Okto- ber v, J. bis ultimo September d, J. sind etwa 120 Personen, mit einem Vermögen von circa 76,000 Rthlru., in Köln eingewandert. Dagegen ha- ben 9 Personen, mit einem Besißthum von ungefähr 6000 Rthlrn., die Stadt verlassen, wovon 2 bis 3 nah Notid- Amerika gegangen sein sollen, Jn einem Jahre is also durch Einwanderungen die Bevölkerung um 111 Köpfe und das bürgerliche Vermögen um 70,000 Rthlr, vermehrt worden, Nimmt man nun an, daß diese 111 Personen 12 bis 14 Häuser in Ge- brau nehmen und alle Jahre durchschnittlich eben so viel Einwanderungen stattfinden, so würde es 35 Jahre dauern, bis die jegt überzähligen 500 Häuser alle in Benußung kämen. Läßt sich auch vorausseßen, daß auf an- dere Weise eben so viel und mehr Gebäude verwerthet werden, so bleiben die Aussichten für die Bauspekulanten immer uo wenig erfreulich,“

L Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. Ueber die am 28. Oktober stattgefundene Versammlung der Actionaire der münchener Hypotheken- und Weselbank vernimmt man Folgendes : Nachdem bekannt geworden, daß der Aus-= {uß der Stände die Regierung zu ermächtigen beantragt, entweder den nöthigen Geldbedarf bis zum nächsten Budget-Landtage durch ein Anlehen mit der Bank auf Annuitäten zu bewerkstelligen oder diesen Bedarf dur Auobhur verzinslicher Kassen-Anweisungen zu decken, beshloß der Bank= Ausschuß: 1) die Administration zu ermächtigen, jenes Anlehen bis zum Betrage von 8 Millionen mittel 5proc. Annuitäten, nämlich á4 yCt. Zins und 1 pCt. Tilgung, rückzahlbar abzuschließen. Der Bank soll dagegen die Befugniß eingeräumt werden, die Summe ihrer Banknoten auf %, statt der bisherigen *, des gesammten Bankkagpitals

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trunken die liberalen Organe sich aber auch im voraus vernehmen lassen, so weiß man do, daß sid der Execution, abgesehen davon, daß sie einen furhtbaren Bürgerkrieg entzünden kann, Schwierigkeiten entgegenstellen, -die es die Ta sabung sehr wünschen lassen, baß eine friedliche Vermittelung das e gezückte Schwert in der Scheide ruhen läßt. Die Bemühungen der Mächte gehen dahin, dèn friedli- cen Zustand der Eidgenossenschaft zu erhalten, aber auch, wenn es nit anders sein kann, dem zu unterdrüdenden Rechte den Fräftigsten R Ley kts. zu lassen.

„le Srnennung des seitherigen Königlich französishen Gesandten fendlen ed bem Oese, Deren p von BVilling, E Ge- nd! mächtigten Minister am Bund i i offiziell bekanut R E E E

Ju einem benachbarten Blatte trat der S ielpächter Blanc von Homburg mit weiteren Juseraten über sein Girobank-Projekt auf, und sein Haupt-Associé soll zur Förderung des Projektes die Absicht ha- ben, in diesem Winter sein Domizil hier zu nehmen. Auch andere Blätter widmen dem Projekt eine nähere Beleuchtung. Dieses Alles ist aber höchst überflüssig, denn es kaun mit Bestimmtheit behauptet werden, daß unser Senat nie darauf eingehen wird und deshalb auch das Blancsche Gesuch eiufah abschlug, ohne es der Handelskammer zur Begutachtung zu übergeben.

Die gestrige monatliche Abrechnung unserer Vörse lieferte ein günstiges Resultat. Abgesehen davon, daß das baare Geld an der Börse nicht mangelt, so daß der Diskonto kaum 5 pCt, steht, also in dieser Hinsicht sich keine Schwierigkeit darbot, wirkte der starke Auf= sdwung der englishen Stocks und die Besserung der französischen

tenten sehr günstig, und bei größerer Kauflust blieben alle Course höher, Auch heute wgr die Stimmung der Börse fest, der Umsatz aber minder belebt, Es fragt sich aber sehr, ob die eingetretene bessere Stimmung nachhaltig ist.

ader des National - Lebens, die Volkssprache, erhielt heute die i öffentliche Anerkennung au als die künftige StA unseres volitilgae Lebens, , Die in der Landes - Congregation versammelten Repräsentanten dieser Königreiche faßten heute zwischen der zwölften und zweiten Stunde Mittags den einstimmigen Beschluß, daß die National-Sprache dieser Kö- ngreiche in dem Bereiche derselben zur öffentlichen und amtlichen Geschäfts- Sprad e in allen Vertvaltungszweigen erhoben werde, mit dem Vorbehalte daß die Krast des Statuts vom Zahre 1805 (welches die diplomatische Gel- tung der lateinishen Sprahe in diesen Königreichen geseßlih befräftigt) bis zur Herabgelangung der Allerhöchsten Sanction obigen Beschlusses über- haupt und insbesondere in Hinsicht der sprachlich-amtlichen Beziehungen die- ser Königreiche zu den Jurisdictionen des Königreichs Ungarn im Sinne des Geseh - Artikels 2371844 aufrecht erhalten werde, Zwei Stunden lang wurde der Nationalsprache von verschiedenen Rednern begeisterungsvoll das Wort gesprochen, Keine Stimme erhob sih dagegen. ÄÂls das Präsidiun obigen einstimmigen Beschluß aussprach, brach der allgemeine Enthusiasmus aus, und unter erschütterndem, unaufhörlichem „Zivio” (Lebehoch) ergoß sich auf die Landes - Versammlung ein Negen von festlichen National- Gedichten und Blumensträußen, gewunden und gestreut von den \s{hönen Händen unserer auserlesenen patriotishen Damenwelt, die äußerst zahlreich die Gallerie des Sizungssaales s{hmüdckte und mit sihtliher Begeisterung den rp den, in der Nationalsprache gehaltenen Vorträgen über das Hei- ligste unserer National-Juteressen folgte.“

i Frankrei.

Paris, 29, Oft. Der König und die Königliche Familie kamen vorgestern wieder auf einige Stunden nah den Tuilerieen und kehrten Abends nach St. Cloud zurück. Jm Haushalte des Herzogs von Montpensier in Vincennes werden Reise-Anstalten getroffen ; der Prinz wird sih, wie es heißt, am 6. November mit seiner Gemahlin nach Madrid begeben, um der Eröffnung der Cortes beizuwohnen,

Die beiden von Herrn Guizot ernannten Kommissarien, die si nah Syrien begeben sollen, um sich von den politischen und religiü= sen Zuständen dieses Landes zu unterrichten, Herr Lallemand und

…__So wenig die augenblicklihen Geld - Verhältnisse neuen Anlehen günstig sind, so wird das von dem Verein deutsher Fürsten und Edelleute““ bei den hiesigen Banquierhäusern Ph. N. Schmidt und P. H. Glensheim negoziirte Anlehen von 1,200,000 Fl. doch rasche Abnehmer finden, da die Partial - Obligationen nur 10 Fl, betragen, die zweimal im Jahre (für die nächsten 15 Jahre) stattfindende Ge= winnziehung sehr anlockend ist und die Einzahlungen in vier monatli- hen Terminen vom 15, November an stattfinden sollen.

Ist nun auch an der Börse kein Geldmangel zu verspüren, so i er do im täglichen Geschäftsverkehr nicht abzuleugnen, und im Allge=- meinen e die Geschäfte, Namentlich ist auch in dem Fruchthan- del große Flauheit, und die Preise geheu täglich mehr zurück. Die Kartoffelpreise halten \sich fest. Das Mltr. wird mit 2 Fl. 12 Kr. und noh höher bezahlt, da die Fäulniß mitunter stark aufgetreten ist, doch is auch der Ertrag an gesunden Kartoffeln, dem R sei Dank, ein reicher zu nennen. Aepfel werden 1mmer noch stark unse- rer Stadt zugefahren das Mltr. kostet 30 —40 Kr,, und man hat keinen Begriff davon, welche außerordentlih starke Quantität von Aepfélwein hier bereitet wird. Von dem Wein érwarten wir wenig, und da bei der unfrewmidlihen Witterung au für die völlige Zeiti- gung der Trauben niht viel mehr zu hoffen war, so wurde der An- ns unserer Weinlese auf nächsten Montag festgeseßt. Bekanntlich ind damit auch dreitägige Herbstferien für alle Aeuiter verbunden.

__ Die seitherige unfreundliche Witterung benachtheiligte auch sehr die Frequenz der Eisenbahnen und Dampsschiffe, so wie auch der

zu erhöhen, Der Ertrag der Darlehenssumme würde in dem Zeit- raum vom 1, Januar 1848 bis Ende Juli 1849 geschehen, Even- tuell wurde dieselbe 2) ermächtigt, der Regierung, falls sie sich für obige Emission entschließen sollte, ihre Mitwirkung dazu anzubieten. Im Fall 1) sollen zur Deckung der Annuitäten die Eisenbahn-Ein- fünfte, eventuell die Staatskasse angewiesen werden. Die Schuld

Zug der Fremden durch “unsere Stadt nachgelassen hat. Bemerkens= wertherweise scheinen va in diesem Winter weniger englishe Fami= lien hiér ihren Aufenthalt zu nehmen und Orte aufzusuchen, wo sie billiger als hier, aber auch_ weniger annehmlih leben.

Oesterreichische Monarchie.

wird unter Garantie der Stände gestellt. Jn Nürnberg is die Königliche Genehmigung zur Sammlung von Beiträgen für Beseler eingetroffen.

Großherzogthum Baden. Die Seeblätter berihten: „Es bestätigt sih nit, daß Baden und Württemberg Truppen an die Shweizer-Gränze stellen werden. Eben so soll das Gerücht, daß die fremden Gesandten in der Schweiz Konstanz zu ihrem zeit= weiligen Aufenthalte erwählen werden , auf einer müßigen Erfindung beruhen, Daß die Gesandten im Falle eines blutigen und gefähr- lihen Bürgerkrieges ihren gegenwärtigen Aufenthalt ändern könnten, liegt nahe, aber dieselben werden in solhem Falle noch immer nicht die Schweiz verlassen, eben so wenig gemeins{haftlich wohin ziehen. Der Gesandte von England soll fest entschlossen sein, komme was da wolle, Bern nicht zu ‘verlassen, und der von Frankreich, sih vor= erst nah Basel und dann nah Straßburg zu ziehen, Eben \o ge- wiß is es, daß ‘der Gesandte von Preußen eine audere Wahl ge- troffen hat; daher der Gesanbte von Oesterreih wohl auch eher Bregenz als Konstanz erwählen dürfte, wenn auch möglicherweise derselbe ein solhes Vorhaben geäußert haben sollte,“

___XX Frankfurt a. M., 30. Okt, Bis heute sind wir durch die öffentlihen und Prioatberihte aus der Schweiz dahin unterrichtet, daß. die Tagsaßung die Execution gegen den Sonderbund nun aus= sühren will und deshalb die nöthigen Zurüstungen trifft, So sieges- gewärtig, und \ie erfreuen sich auch in diesem Jahre bedeutenden Zuspruchs anien arde Auditoxium bei Eröffnung derselben am M f A e Ms abifme Cts Löschhorn, der neue Verbündete der Herren Gebrüder bewährte sich" a ereits als tüchtiger Pianist und gebildeter Musiker bekaunt, bis mer Murr Mans heute in diesen Eigenschaften auf's rühmlichste, indem er Sicherheit Ra aL u Zu Theil gewordenen Aufgaben mit künstlerischer gen Z ufriedenheit Augs Einsicht, überhaupt gelungen und zur allgemei- seine Acquisition als O Geyer ind „Musiffreunde löste, so daß bezei ne werben darf. as Unternehmen in jeder Beziehung fördernde e

gor. Ie H ?roen ausgefüllt, BaidiG aid ‘Sleugus Ta inden n dieser Gattung ven fle, Beethoven überflügelt volles enige zu leisen vermögen. Dem Senkferpetungen nid! mehr von historischem als fünstlerischem Jnteresfe, in drei nah einande ib ten Trio!s jener Meister die Entwickelung dieses Kunstzweiges rf ege FoUAeN namentlich was die Behandlung der beiden Streich - Zus M} etri, die erst bei Beethoven gleichsam in ihre vollen Rechte rumente ersGelnen insofern ihnen mit dem Piano zugleich der lebensvollste AL L an dem : onspiele gestattet is, Erregten daher die beiden zuerst aus n ten Trío’s von Hapdn aus C-dur und von Mozart gus Gde han, falls mannigfache Theilnahme, so bildete bos das zum Schluß vorgetra ise große B - dur - Trio von Beethoven die Krone der Genüsse des Abends um so mehr, als ‘die herrlihe Composition von Seiten der Herren Lösch - horn und Gebr, Stahlknecht,-mit wenigen Ausnahmen, in einer ihren wundervollen Schönheiten entsprehenden Auffassung zur gelungenen Aus-

führuvg gelangte.

__Ditt „Zt g.) Jn ‘der Vik attgehab fiavwah! ‘Vérsamnilung des hièsigen O Gewäbe Vetta winde eine groß

uswähl sehr schön gelungener Proben einer neuen eigenthümli gelegt, welche ‘Herr Decorations-Malér Gran und“ Én Zigenienri Mf stent von Egidy nach vielfachen Bemühungen erfunden: und mit dem Na-

o S ia o Sam A i U U T E eis E:

Maßregelu sind längst wieder aufgehoben worden, das Volk singt und lärmt in den Straßen wie früher, und der Reisende st6ößt auf keine

ditio sîne qua non jeder Wanderung durch Jtalien bildeten. Der preußische Gesandte in Rom, Hérr von Usedom, welcher \sich auf der d nah Rom einige Tage hier aufgehalten, is gestern weiter gereist.

bringt uns ein zierlihes, in Blau und Roth mit dem Landes-Wap- pen gedrucktes Extra-Blatt mit folgender Nachricht :

Croatien, Slavonien und Dalmatien eine neue Lebens-Epoche, Die Puls-

men Steinguß auf kaltem Wege bezeihnet haben. Die Proben selbs zeig- ten von großem Fleiß und Sorgfalt bei ihrer Ausführung, Nach dem zu- gleich von Herrn von Egidy hietüber abgehaltenen Vortrage is diese Er- findung ein ganz neues Produkt, wozu sich jedes Material, sei dieses nun eine mineralische, vegetabilische oder animalische Substanz, verwenden läßt, das Uebrige hierbei is das Geheimniß der Produzenten, Dieser sogenannte Steinguß erhält, wie man sich durch die vorliegenden Proben überzeugen konnte, eine völlige Steinhärte, widersteht den Einwirkungen von Frost und Hive, lös sih weder in heißem noch kaltem Wasser auf, erhärtet sich viel- mehr in leßterem noch und widersteht den stärksten Säuren, was auch mehr- fache von Chemikern angestellte Versuche bestätigt haben. Verwendung dieser neu erfundenen Masse anlangt, so is solche eine über- aus mannigfache und vielseitige, zur Herstellung von Mosaik-Fußböden von aller und jeder Farben-Mannig- faltigfeit, so wie zu Trottoirs, nicht minder aber auch zu einer leichten Dach- bedeckung, zu allerhand verzierten Stuk- und Sims - Arbeiten, so wie

falls die vorgelegten Proben beweisen, zu Wey-, Schleif-, Polir-, Abzieh- und Oelsteinen , selbst Mühlsteinen, und man giebt sih der Hoffnung noch hin, daß aus dieser Masse auh noch Lithographie - Steine und auch selbst Eisenbahn-Schwellen hergestellt werden föunen,

große Altarbild legen, welches zum Schmuck des kölner Doms bestimmt ist,

Bniein hi Marüä in in steht mit ä Î in ei | gin steh verklärtem Ausdruck und gefalteten Händen in einer von | rx auer zur Linken der Chor d iarchen, rechts eine Schaar von Pro- bheten, unter diesen Davie vit UoBte ‘Unte i: u E der ie heilige Jungfrau eben entrückt worden is, Man erblit in einer a0 einfach als großartig gehaltenen Landschaft die Apostel, welche um S eerbefundene Grab versammelt sind, in verjüngten Gestalten, die diese cene episodish vor die Seele führen,

Mailand, 24. Okt. (A. Z.) Jum Allgemeinen sind die Vorstellungen zum Nachtheil der Oesterreicher, welhe man sich in Deutschland über die Zustände des lombardisch=-venetianischen König= reichs mat, sehr übertrieben. Reisende, welhe von Ferrara und Gorli kommen, versihern, daß dort dieselbe Ruhe herrsche, wie hier in Mailand, wo das Volksmeer, wie es auch in seineu Tiefen aus= sehen möge, doch auf der Oberfläche nicht die mindeste Bewegung zeigt. Die blutigen Auftritte, welhe bei Gelegenheit der dem neuen Erzbischof zu Ehren gehaltenen Festlichkeiten hier stattfanden und wo= bei ein halb Dußend Individuen theils ums Leben kam, theils {chwer verwundet wurde, sollen mehr polizeiliche als politishe Ursachen ge- habt haben. Die in Folge jener Vorfälle getroffenen Sicherheits-

anderen Schwierigkeiten, als die sind, welche bisher immer die Con-

Agram, 23, Olt, (Leipz. Ztg.) Unsere heutige Zeitung

„Mit dem heutigen Tage beginnt für die drei vereinigten Königreiche

Herr Eugène Boré, sind von Konstantinopel nah Beirut abgegan- gen, Der Erstere ist Attahé der französischen Gesandtschaft in der Türkei, der Leßtere ein bekannter Orientalist.

, Der Handels-Minister hat so eben einen Gesundheitsdiens ein= gerichtet, dessen Hauptsiß in Paris und der mit der Aufgabe, die aelMedenen Epidemieen des Orients zu studiren, doantéaci ist. Außer deu schon genannten drei Aerzten, welche zur Beobachtung der Cholera abgesandt sind, sollen nun noch fünf sofort abreisen, nämlich Herr Fauvel nah Konstantinopel, Herr Prus nah Alexandrien, Herr Burguière nah Smyrna, Herr Sucquet nah Beirut und Herr Am- sein nah Damaskus. i

General Bedeau is mit vielen Militair- und Civil-Beamten am 20sten d. M. nah Algier gereist, um sein dortiges Kommando in der Próvinz Konstantine wieder zn übernehmen.

Admiral Lainé, der den Befehl über das französishe Geshwa= der zu Montevideo führte und kürzlich auf der Fregatte „„Africaine““ zu Brest anlangte, is jeßt in Paris eingetroffen, Er wird angeblich niht auf seinen Posten zurückehren. |

__ Der Courrier français meldet nah Berichten aus Ocea- nien, daß der Häuptling Tapoo Otaheiti verlassen und sich nach Bo- rabora begeben habe, wo er durch die Engländer als unabhängiger Souverain eingeseßt worden sei. Die leßte Convention habe festge- stellt, daß Boraboa und die Juseln unter dem Winde weder unter englischem, noch frauzösischem Protektorate stehen sollten; die Englän- der hätten nun diese Klausel umgangen, indem sie unter Tapoos Namen dort regierten.

L E N n ouis fallen am 41. November abermals

2 imesz da ilogramm er Qualitä ird 38, zweiter Qualität V Tia L gramm erster Qualität wird 38, zweiter

eit dem 1. Oktober is hier durch Eröffnung einer ausgewähl= ten deutschen Leihbibliothek in der Rue J, J Roussoan Men T gefühlten Bedürfnisse der hier lebenden deutschen Bevölkerung abge= holfen worden. Diese Leihbibliothek, vorläufig 5000 Bände fassend, ist keine Sammlung von gewöhnlichen Romanen, sondern eine Aus- wahl der besten Werke der deutschen Literatur. - Es wird bemerkt, daß hier deutsche Handwerker A, von Humboldt's „Kosmos“ und andere wissenschaftliche Werke lesen, die Franzosen aber sich fast aus- shließlich auf Göthe, Schiller, Jean Paul und E, T. A, Hoffmann beschränken. 5

Am 26, Oktober war im Ministerium der öffentlihen Bauten Termin zur Vergebung einer Lieferung von 60,000 Eisenbahn-Schie= nen für die Bahn von Versailles nach Chartres. Schon einmal konnte fein A über diese Lieferung erfolgen, und obglei die Bedingungen zu Gunsten der Lieferanten ermäßigt worden waren fonnte man doch auch dicômal nicht über die ganze Quantität zum Abschluß gelangen. Der höchste zu bewilligende Preis wax mit 345 Fr, die Tonne von der Regierung bestimmt,

, Der Bischof von Algier hat an seine Geistlichkeit bei Gelegen= heit der Ernennung des Herzogs vou Aumale zum General-Gouver= neur der Provinz eine Aufforderung erlassen, in allen Kirchen um den himmlischen Segen für denselben Gebete zu veranstalten.

Graf Walewski soll Geschäftsträger zu Kopenhagen werden,

__ Das französische Linienschiff „Jena“ vou 80 Kanonen und mit A * Pas an Bord liegt seit einigen Tagen im Hafen von Genua

or Anker.

Was nun die Es eignet sih dieselbe ganz besonders

-

en verschiedenartigsten plastischen Arbeiten, endlich aber auch, wie glei

Nom, 18. Oct, (A, Z) Nächstens wird Overbeck Hand an das

Es stellt die

er Karton i} seit vergangenem Frühjähr dazu beendigt, d Die Himmels-

st origineller Anordnung vor. Engeln gebildeten Mandorla. Unter ihr erscheint dem Be-

Unten is die Erde angedeutet, | d

Der Schönheitssinn dieses Mei-

E und sein N s S N weltbekannt, der Vortrag is auch Jer in jenem breiten fräftigeren Styl erfolgt, mit dem er erf bei seiner Grablegung hervortrat, E M

Kahira, 26. Sept. (A, Z.) Jn den nächsten Tagen reist von hier

aus eine Gesellschaft in das Jnnere von Afrika ab, welche wohl di öß und vollständigste Expedition bildet, die iétials diese gefährliche Ras e nommen hat, Der Zweck der Gesellschaft , welhe aus acht Europäern (darunter vier Deutsche) besteht, ist theils ein rein wissenschaftlicher , theils ein rein religiöser; den leßteren verfolgen fünf katholische Priester, an deren ber Y Padre dne gs eb Ble N der bekannte Jesuit, vorher Direktor er Propaganda in Nom, steht; die staunenswerthe Geistesge Selbsibehereschang, ; st h ste8gegenwart und u | wies, und z, B, im leßten Krieg im Libanon durch seine ho x und mit Verachtung irdischer Ehren bewährte, Matte Me C Fol aurikaster, Mons, Cassolani, dessen Vikariat das größte der W: es reicht vom Aequator bis zum Mittelländischen, j igen deln zum Atlantischen Ocean, Der Plan dieser Geistlichen ist, von Chartum aus, der Hauptstadt von Sennaar , oder richtiger von Beled Sudan, wie Mehmed Ali die Provinz nannte, guf dem Bahar el Abiad oder weißen Fluß bis zum nördl, Br, also wiiter, als bisher die Europäer fa- S vorzudringen, um dort eine Missions-Station zu gründen, Baron , . von seine wissenschaftlichen Reisen in Algerien und Marofkt ilwei - t i A d ter s g fo theilweise schon be

welche er in seinem Leben voll Entsagungen so oft be- ( be Neligiösität

) l stellt ihn mit Necht an die

Ein anderes Glied derselben is der Bischof von

vom Rothen Meer bis

Müller aus Württemberg, welcher der gelehrten Welt durch

enannten Gesellschaft angeshlo}sen, seiner Waude-

ung aber ein ferneres Ziel geseßt, Er will aufs neue den Versuch machen,

welcher hon so viele Opfer verlangte, Central-Afrika seiner Brei i füdwestlicher Richtung zu durdteisén, Dn Bee Mine Lia: Gei

, o daß ex an der Küste von Gui en Atlantischen Ocean erreichte, O f Mes

ana mai Pierre

Ein junger römischer Rechtsgelehrter, der Advokat Blufi, is im Auftrage des Papstes unach Paris gekommen, um die französischen Cigil- und Straf-Geseße zu studiren. :

Die Königin Pomareh hat einen ihrer Neffen nah Paris zu {iden beschlossen, wo er seine Studien machen soll. S J

Die Kinder der Königin Christine sind vorgestern mit ihren Hofmeistern und Erziéherinnen von Malmaison uach Madrid lie

Tie meisten der seither in französischen Gefängnissen befindlichen Araber sind nun entlassen und bereits in Algier eingetroffen. Gegen 100 derselben verweilen noch in Toulon, werden aber gleihfalls in ihr Vaterland zurückehren.

Ein Journal behauptet, Napoleon Duchatel werde an Herrn Rossi's Stelle Gesandter in Rom werden. In

Da die englischen Consols von vorgestern 5 pCt. niedriger ge- fommen, so waren unsere Fonds matt und ‘neigten zu einer rüdck= gängigen Bewegung troþ der Anstrengungen, die man machte, um sie in der Höhe zu erhalten. Ueberdies herrshte wegen der Schwei- zerwirren viel Besorgniß. Eisenbahn - Actien eiwas s\hwächer. Um halb drei Uhr verbreitete sich an der Börse das Gerücht, die Köni= gin von Spauien habe sich vergiftet; in Folge dessen fanden in Fouds und Eisenbahn-Actien einige Verkäufe statt.

ck Paris, 29. Okt. Herr Dufaure, der bekanntli seit eini gen Jahren {hon wieder mit dem linken Centrum stimmt, ohne je- doch zu den Anhängern des Herrn Thiers zu gehören, mit welchem er seit 1839 schon zerfallen is, hat den Herren vom linken Centrum und der constitutionellen Linken einen s{hlimmen Streich gespielt durch sein unumwunden und öffentlih ausgesprochenes Verdammungs - Ur= theil über die jeßt sich vervielfältigeuden Reform - Baukette. Es is fein Wunder, daß der Constitutionnel und das Siècle ihm darüber gram sind, während die ministeriellen Organe ihm dagegen Lob spenden. Jene vergessen dabei nur Eines, sie sagen uns nit, warum die Herren Thiers und von Remusat bisher so klüglich sich von jeder Theilnahme an diesen man fann geradezu sagen -— revo- [lutiongiren Demonstratiouen enthalten haben. Auch die Herren Cou=- sin und Billault haben sich wohl gehütet, bei diesen Banketten zu er= scheinen, ohne jedoch den Muth zu haben, offen ihre Meinung dar=- über zu sagen, wie die Herren Dufaure ‘und Monnier de la Sizeranne gethan haben. Andererseits hätten wahre Offenheit und aufrichtiger Freimuth denen, welhe bei den Banketten an die Spibe traten, den Herren Duvergier de Hauranne und Leon de Malleville, es zur Pflicht machen sollen, die Spaltung, in welche sie über diese Demonstration mit den Häuptern des linken Centrums zerfalleu waren, unverhohleu darzulegen, Freilich wäre dadurch die ganze Zukunft der Partei bloßgestellt, also auh ihre Hoffnung auf einen künftigen Antheil an der Beute des etwaigen Sieges vernich= tet worden. Darum {wiegen die Untergebenen, wie die Häupter. Die ganze Jntrigue is} aber jeßt von Herrn Dufaure zerrissen und das Geheimniß der ganzen Komödie verrathen: die Herren, welche eines Tages wieder in den Besiß vou Portefeuilles gelangen möch= ten, wollen sih nichts unmöglich machen, was der Fall wäre, wenn sie es mit der Krone verdürben, und andererseits dürfen ste sich doch auch mit dem Theile der Opposition nicht überwerfen, welcher die Seele der Reform-Bankette is, und dessen Unterstüßung sie nicht eut= behren können, wenn sie nicht fast ganz ohne Soldaten gegen das Ministerium den Feldzug eröffnen wollen.

Großbritanien und Irland.

London, 28. Okt. Eine Deputation der Fabrikarbeiier in den Baumwollenspinnereien von Lancashire hatte gestern einé Audienz bei Lord John Russell, bei welhem das Unterhaus - Mitglied , Herr Hindley, sie einführte. Der Premier-Minister hörte die Vorstellungen der Deputation bezüglich der kümmerlihen Geschäftslage in den Baumwollen - Bezirken und des Nothstandes der dortigen Arbeiter, welcher durch die ganze oder theilweise Arbeits - Einstellung so vieler Fabriken herbeigeführt worden sei, aufmerksam an und sprach, ohne unmittelbare Hülfe der Regierung zuzusichern, fein Bedauern mit der traurigen Lage einer so zahlreichen Fabrik-Bevölkerung und die Hoff- nung aus, daß die Arbeiter mit ihren Brodherrèn iu gutem Berueh= men bleiben und dur ihr Verhalten keine Ruhestörungen herbeifüh- ren würden. Die Deputation hatte unter Anderem hervorgehoben, daß vorzugsweise die Speculation das enorme Steigen der Baum= wollenpreise veranlaßt, und daß diese Speculation- durch das einge- führte Vorshuß-System, welches mit 1000 oder 2000 Pfd. St. baar den Ankauf von Baumwolle für den Betrag von 10,000 Pfd. St. möglich mache, sehr begünstigt werde. - S

Jhre Majestät die Königiu wird, wie der Standard mittheilt, übermorgen eine Geheimeraths -Sibung in Windsor halten, um das Parlament vom 14. November auf einen nächsten Termin zu proro= giren, an welchem dann die wirklihe Berufung desselben „zur Erledi= gung von Geschäften“ stattfinden soll. Man glaubt, es werde dies noch vor Weihnachten geschehen, aber die Session dann nur kurz sein. Lord John Russell ist heute nah Windsor zum Besuch bei der Kö- nigin abgereist. T :

An der Börse hatten heute die Nachrichten von Fallissements in Manchester die sonst gute Stimmung etwas getrübt, Auch sprach man davon, daß wieder mehrere Provinzial - Banken, nämlih Brodin's Bank in Salisbury und die Bank von King uud Brodin in Shaf= tesbury, ihre Zahlungen eingestellt haben. Die Fonds waren zu An- fang fest , gegen Ende der Börse gingen sie etwas zurück, Con-

ols 82%.

| Die Königin Wittwe is am 22sten zu Lissabon angelangt. Der König war ihr in der Staatsbarke entgegeugefahren und begleitete sie ans Ufer, wo sie mit den üblihen Ehren empfangen wurde.

Die Times meldet, daß der bisherige apostolishe Vikar des Central = Bezirks von England, Herr Walsh, vom Papste zum Erz= bischof von Westminster ernannt worden sei, indem der neue erzbish6öf- lihe Sprengel für die Hauptstadt seinen Namen von Westminster entlehnen solle, Dr. Wiseman, den man anfangs für diese wichtige geistlihe Stelle bezeichnet hatte, ist zum fatholishen.Bischof von Bir= mingham ernannt worden. Es bestätigt sich, daß fortan in England die Benennung „apostolischer Vikar“ durch den Bischofsstitel ersetzt werden soll. Die Times fügt bei, daß die Errichtung von vier neuen katholischen Bisthümern und späterhin von zwei Erzbisthümern stattfinden werde.

Da man eine abermalige Lebensmittelnoth in Jrland erwartet, so sind 21 der 120 Armee- und Flotten - Offiziere, welche im leßten Jahre unter Leitung der Hülfs-Kommission in Jrland beschäftigt wa- ren, wieder angestellt worden, um die Vertheilung von Lebensmitteln zu überwachen.

Unser Gesandter zu Konstantinopel , Sir Stratfort Canning,

kehrt im Anfange nächster Woche auf seinen Posten zurü.

Das vorgestern von e angelangte Dampfschiff hat

100,000 Pfd, St. in Gold für die Bauk mitgebraht, Der größere Theil dieser Baarschaft kommt aus Rußland.

S chchweiz. Tagsaßung. Folgendes is die Rede, mit welher der Ge-

abung vom 22, Oktober den erfolglos gebliebenen Friedens-Vorschlag

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ie Gesandtschaft von Zug birgt sich keinesweges, daß ihre heutige ufer ias saudlGan ist, Sis sieht voraus, daß Worte der Versöhnung und eines wünschbaren gegenseitigen Entgegenkommens bei der zeitweiligen, einseitigen und leidenschastlihen Auffassung der Tagesfragen wenig oder feinen Anklang finden werden. Inzwischen wird sie ihre Pflicht erfüllen, selbst auf die Gefahr hin, daß ihre offenen und wohlwollenden Absichten mißdeutet werden, Die heutigen Eröffnungen und Anträge des Standes Zug fnüpfen sih an die Aeußerungen an, welche die Gesandtschaft die Ehre hatte, im Laufe der diesjährigen Tagsaßung wiederholend e Hi Treu an dem eidgenössishen Grundgeseße haltend, ohue Bewußtsein irgend einer Verleßung gegen dasselbe, fern von den Mitwirkungen, die den Frie- den und das Glück des Vaterlandes \o tief betrüben, haben den Stand Zig nur die angeborne Vaterlandsliebe, das Bedürfniß der Ruhe und Ordnung und die Pflichten der Selbsterhaltung vermocht, derjenigen Defensiv-Verbin- dung beizutreten, die, hervorgerufen durch die Schwäche und Willenlosigkeit der Bundes-Behörden und durch das auffallende Benehmen einiger Regie- rungen, durch Gewährleistung der verlangten Garantieeine sofortige befriedigende Auflösung finden würde, Die zugerishen Behörden und das zugerische Volk gehen mit diesen Auträgen Hand in Hand; 117 Stimmen gegèn 20 Mitglieder, die ebenfálls die Nechte des Landes gesichert wissen wollen, ha- ben im Landrathe diese Anträge zur Schlußnahme erhoben, Die zugeri- hen Behörden, denen alle Rechte der Entscheidung ebenfalls zu Geböte stehen, haben als echte Republikaner, als alte Demokraten den Willen des- Volkes gern vernommen. Sie haben geglaubt, daß da, wo das Volk be- müßigt wird, für des Landes Wohl und Ehre Gut und Blut einzuseßen, es auch das Necht habe, seine Wünsche und Ansichten zu äußern, Und das zugerische Volk hat das Zutrauen der Landes-Regierung, den Män- nern seiner jährlichen und freien Wahl, treu belohnt, Es hat die Hand- lungsweise der Regierung verdankt, es hat sie angesprochen, auf dem betre- tenen Pfade zu verharren, es hat den lauten Willen kundgegeben, mit den Miteidgenossen in Frieden und Wohlvernehmen zu leben, aber auch für die Güter seiner Ehre und seiner Berechtigungen die Kräfte des Landes und der Bürger einzuseßen, Die hohe Tagsaßung hat uun dur eíne Proclamation in verbindlihen Ausdrücken den Nehten und Freiheiten der sieben Schuystände einige Rechnung zu tragen versucht; nothwendig wirb es aber, daß dieselbe thatsächlihe Gewährleistungen folgen lasse, Die Jesuiten und die Klosterfrage bieten den Prüfstein, ob diese Zusicherungen ernstlih gemeint sind, Jn der Jesuiten-Angelegenheit steht der Kanton Zug in éíner unparteiishen Stellungz ohne Jesuiten, hält er zu dem Recht, die- selben nah dem freien Willen des Volkes und der Behörden zu berufen. Dieses Recht und diese Befugnisse beleben und beseelen die Bevölkerungen der sieben Stände des Schupvertrags, mit dem sicheren Gefühl, nur das zu behaupten, was der Bund, was eine wahre Toleranz und die konfessio- nelle Freiheit ihnen heilig verbürgen, Die Behauptung, als gehören die Jesuiten nicht zum Wesen des Katholizismus, is von protestantisher Seite wenigstens gewagt, und regt sich auch allerwärts ein Geist der Aufregung gegen diesen Orden, es bleibt do nur der shweizerishen Mehrheit, gleich den Spaniern gegen die unglücklichen Peruaner und Mexikaner, vorbehal- ten, den Bundesbrüdern gewisse religiöse Ueberzeugungen mit Feuer und Schwert aufzwingen zu wollen, Beseitige man doch dieje unglückliche Frage aus den Annalen des Bundes, überlasse man es einer Alles heilenden Zeit, den Bitten der Miteidgenossen und dem vaterländischen Sinne der hierfür berechtigten Kantone, frei zu handeln, und dies wird zur Rückkehr des Wohlvernehmens im eidgenössischen Bundesleben mehr beitragen, als ‘es Drohungen und bewaffnete Maßnahmen je zu verwirklichen vermögen. Cine wirkliche und erprobte Gefährdung der Rechte des Staates oder jener der protestantishen Miteidgenossen durch die Jesuiten werden die Stände Lu- zern, Schwyz, Freiburg und Wallis gewiß von sich aus zu besei- tigen wissen. Eine weitere Gewährleistung wird durch die Siche- rung der durch den Art. 12 des Bundesvertrages garantirten firch- lihen Institute in ihren bundesgemäßen Rechten verlangt. Die Ge- sandtschaft von Zug will sich nicht vom konfessionellen Standpunlkt aus wiederholend in diejenigen Erörterungen und Benachtheiligungen einlassen, welche diese große Bundessünde hervorgerufen hat, die aargauische Kloster- Aufhebung, die Beantastung des Art, 12 des schweizerischen Grundgesehes hat aber den Glauben an ein treues Festhalten an dem beschworenen Bund tief ershüttert und eben diesen Glauben und die Ueberzeugung wankend ge- macht, daß das Heiligthum unserer Souverainétäts- und Repräsentations- Nechte für die Dauer gesichert ist, Hier nuß die Antwort klar und_ offen lauten, die Bevölkerung der sieben Stände der Shuyverbindung, der Söhne der Begründer schweizerisher Freiheit und Unabhängigkeit, wollen das Erbe der Väter unverkümmert gewahrt wissen , sie werden sich niht mít leeren Worten, mit halben Versprechungen begnügen, Wollte auch zugegeben werden, daß man nicht geradezu eine Einheits - Verfassung beabsichtigt, o wird doch in verschiedener Weise eine Präponderanz der größeren Kantone, eine Veränderung der Repräsentation in Aussicht gestellt, und die Presse, die Vereine und jene fremden Heßer und Pläne -Schmiede geben Mager feine beruhigenden Gewährungen. Das gefährliche Prinzip der Mehrheit hat bereits den Bundessaal überschritten, sie (die Mehrheit) läßt Alles zum voraus berathschlagen und behandelt bie Minderheit ohne Berücksichtigung. Dieses gefährliche, mit jeder geschichtlihen Unterlage im Widerspruch be- findliche Prinzip scheidet die Eidgenossenschaft bereits in zwei feindliche und bewaffnete Heerlager. Auflösung des Sonderbundes , Ausweisung der Je- suiten, Revision des Bundes bildet jeßt das Losungswort des Tages auf der einen Seite, auf dex anderen der Zuruf für Gerechtigkeit und Billig- feit, für treues Festhalten am gegebenen Wort und am beshworenen Bunde, Dieses leytere Gesuch bildet die Grundlage des heutigen zugerischen Paci- fications - Antrages , der vor Allem, nebst dem flaren Willen für ein möglihes Beibehalten friedlicher eidgenössisher Zustände, zur Rechtfertigung und zur Beruhigung des eigenen Volkes dient. Zug will sich gegen Gewährleistung derjenigen Rechte, die“ es laut des Bun- desvertrags von 1815 zu forderu berechtigt ist, aus dem Sonderbunde ent- fernenz wenn auch selbst dann zumal nicht allseitig für die Beeinträchtigun- gen einer gährenden Zukunft beruhigt, so wird es dennoch den ersten Schritt versuchen, ja es is bereit, dem Frieden zu Liebe jedes mit seiner Ehre und seiner Pflicht vereinbarliche Opfer zu bringen, Sollte die hohe Tagsaßung diesem gerechten Verlangen nicht auch ihrerseits die Hand bieten, danu wer- den in Zug und in Luzern und allenwärts in den Ständen der Schuhver- bindung die Meinungs -Unterscheidungen in Bezug der Sonderbunds- und Jesuiten-Frage dem getreuen Zusammenhalten für den Schuß unserer ge- sährdeten politischen und konfessionellen Rechte weichen müssen, Der Stand Zug wünscht und anerkennt die Güter und die Wohlthaten des Friedens und der Eintracht, aber er is entschlossen, zur Sicherung der höchsten und größten Güter des Landes und einer althergebrachten Freiheit, in gemeinschaftlicher Zusammenwirkung mit seinen gleihbedrängten Bundesgenossen, mit Ergebung und Entschlossenheit sein Alles einzusezgen. Die Ge- bote der Ehre und das verlezte Gefühl erlittenen Unrechts über- wiegen das Bewußtsein einer gefahrvollen Lage und einer gerin- en materiellen Kraft. Der Stand Zug vertraut auf den starken Arm und auf die leitende Hand der Vorsehung, die den Starken s{wächt und den Schwachen erhebt, er beshwört aber noch einmal die Boten der eidgenössishen Stände, vor Allem den Anforderungen der Gerechtigkeit und der Billigkeit eine versöhnende Hand zu bieten, Hat man es vermocht, zur Ergänzung der Kricgsfrage die Znstructions-Behörden zu versammeln, so sollten sich die Großen Räthe wohl wieder bemühen, auch Friedensklänge zu vernehmen. Vor Allem sollte aber die Furcht vor ungeseßlichen Aus- brüchen weichen; hätte die Tagsaßung im Frühjahr von 1845 an das Ehr- gefühl der Nation gegen die Ausbrüche des Aufruhrs und der Anarchie appellirt, hätte sie gegen die Störer des Landfriedensbruches die Kraft und die Energie entwickelt, die sie nun gegen den Staidpunkt der Stände des Schugvertrages einnimmt, so hätte sie das große Unglück beseitigen können, das eben auch die Schupverbindung hervorgerufen hat, Man will eine starke, einige Schweiz; glaubt man eine solche durch eine gewaltsame Un- terjohung der ältesten Bundesbrüder zu bewerkstelligen? O nein, niez erin- nere man sih nur, was für Gefühle und Rückwirkungen die früheren be- waffneten Ueberzüge an den Ufern des Zürichsee’'s hervorgerufen haben, Prüfe man wenigstens die Vorschläge Zugs, weise man solche niht mit rauher Hand von sich, sie enthalten nihts Anderes und nichès mehr als d, wofür uns der Bund berechtigt, und was Zhr alljährlich selbst feierlih beshwört und auch jeder Kanton für sich selbst verlangt und 0) ai vei Trage jeder ein Schärflein für die Wahrung friedlicher Verhältnisse bei, suche jeder Theil durch entgegenkom- mendes Nachgeben die glücklichen Zustände unseres gesegneten Vaterlandes

andte von Zug beshwört Euch im Namen des Vaterlandes, bei einer un- faden n Zug be Meer seinen gerechten Wünschen und Bitten Rehnung zu tragen, Täusche man sih nit, e die Gewährung dieser mehr als befugten Anforderungen is eine Ausgleichung niht wohl möglich, und der Wahn, daß die siében Stände den Fugen der Gewalt weichen werden, ist ein mehr als irrthümliher, Diejenigén, die sich und Andere über diese Lage der Dinge täuschen wollen , spielen ein gewagtes, frevelhaftes Spiel, das möglicherweise die Schweiz in die Tiefe des Abgrundes Und ín die Hände einer fremden JZntervention führen wird, Der Stand und die Ge- sandtschaft von Zug, die nicht nur {öne Versprechungen und Proclama- tionen aus dem Mund und aus der Hand der Repräsentanten fordern, ver- wahren sh vor jeder Verantwortlichkeit , sie übertragen die Folgen eines gräuelhaften Bürgerkrieges, die mögliche Verwüstung vaterländischer Gefilde und den Verlust des Lebens der Eidgenossen , die si gegenseitig hinopfern werden, denjenigen, die unter der Fahne der Legalität die Zwee erreichen wollen, welche ihnen unter anderen Formen mißlangen.““

Die Baseler Zeitung meldet: „Am 27. und 28. Ofto= ber war feine Sipung der Tagsaßung, r traten die Gesandt- schaften in Konferenzen zu Besprehung von Friedens -Vorschlä= gen zusammen. Ju Folge derselben ses wieder Hoffnung vorhan- den sein, daß es zu einem friedlihen Abschlusse komme, und zwar auf die Grundlage des Fallenlassens der Jesuitenfrage, der Gewährleistung der fonfessionellen Rehe und der politischen Gleich- berechtigung, wogegen der Sonderbund aufgelöst und die aargauische Klostersrage der Vergessenheit übergeben würde. Wir geben diese Nachrichten mit der Bemerkung, daß jedoh der Stand der Dinge immer noch sehr veränderlih ist und von einem Tage auf den ande- ren wieder umschlagen kann.“ i :

Auch der Karlsruher Zeitung wird aus der Schweiz vom 28. Oktober geschrieben: „Es gewinnt wirklich den Anschein, als ob noch Versuche zur friedlichen Ausgleichung des eidgenössischen Zwistes gemacht werden sollen; denn wie wir vernehmen, finden jeßt in Bern bei der Gesandtschaft von Baselstadt Konferenzen zwischen den Abge=- ordneten der Sonderbundsstände und einigen Gesandten der Majori= täts-Kantone statt. Noch kann man freilih 1iiht sagen, zu welchem Ergebnisse diese Besprehungen führen werden ; allein die Thatsache solher Konferenzen liefert denn doch einen sprechenden Beweis dafür, daß es unter der Zwölfermehrheit noch eimge Stände giebt, die den Krieg zu vermeiden wünschen. Erwähnenswerth und unter den ge- geuwärtigen Umständen keinesweges bedeutungslos ist die Weisung, welhe von Bern aus alle s{chweizerishen Regierungeu erhalten haben, unaufgefordert sih des Aufbietens von Truppen zu enthalten. Diese Umstände, zusammengenommen mit der Abueigung der Mehrheit des Schweizervolkes gegen einen Bürgerkrieg, lassen daher immer noch einiger Hoffnung Raum , unser Land werde von e.nem so großen Uebel befreit bleiben. Da verhältnißmäßig wenig baares Geld (etwa 14 Millionen Franken) in der eidgenössischen Kriegs-Kasse vorhanden ist, so soll eine Anleihe von 2 Millionen unverzüglich aufgenommen, werden, uud es sind deshalb von Bern aus in mehreren reiheren \hweizer Städten Anfragen geschehen, unter welchen Bedingungen Kapitalisten ihr Geld darleihen wollen.“ ; j Ein Sthreiben vom \{chweizerischen Rhein, 29, Oktober, im Frankfurter Journal sagt: „Noch liegt ein Shleier über dem, was uns die künftigen Tage bringen werden, ob Krieg oder Frieden. Die Tagsazung hat bis gestern ihre Sipungen noch nicht wieder gauf= enommen, wahrscheinlich um den Repräsentanten Zeit zu lassen, die Mavporte über den Erfolg ihrer Sendungen auszuarbeiten, die übri- gens nah allem Vernehmen ziemlih kurz gefaßt sein dürften. Die Tagsabungs-Gesandten des Sonderbundes sollen entschlossen sein, bei dem exsten Zusammentritt der Tagsaßung eine kategorishe Erklärung abzugeben und, wenn diese erfolglos, sich zu entfernen. Von Genf vernimmt man, daß dieser Stand Remonstrationen gegen die Absen= dung seines Kontingents machen wolle, weil er dessen als Gränzort selbst benöthigt sei, Ju gleicher politischer und geographischer Lage befindet sich nun auch Basel, und nachdem nun die Entscheidung für Genf ausfällt, wird auch die in den baseler Blättern so heftig be- strittene Frage: Soll das Köntingent einem Aufgebote Folge leisten oder nicht? ihre Lösung erhalten.“

Fürstenthum Neuenburg. DerConstitutionnel Neu- chatelois vom 26. Oktober berihtet: „Man hat im Lande eine Masse anonymer Druckschriften verbreitet, auf denen weder ein Datum, noch eine Orts - Angabe si befindet, und welche einen Aufruf zur Empörung enthalten , von einem Judividuum , das in Bern seinen Wohnort zu haben scheint, an seine neuenburger Mitbürger gerichtet. Diese Schriften siud durch die Post mit dem Stempel Bern einge- gangen und unter Couvert an Privatpersonen adressirt, nüt der Auf- forderung, sie zu verbreiten, Der größte Theil aller dieser Schriften ist jedoch, theils hon vor deren Abfertigung an ihre Adressen, theils in den Händen derjenigen, an welche sie adressirt waren, in Beschlag genommen worden. Mehrere dèr Leßteren haben sie verbranut oder unmittelbar den Behörden übergeben. Sie waren im Allgemeinen in jedem Dorfe an diejenigen gerichtet, in welhen man Feinde unse- rer Jnstitutionen vermuthete, aber in mehreren Fällen hat man si arg getäuscht.““

(Frkf. J.) Der Staatsrath von Neuenburg (unterzeichnet von Pfuel und Favarger) hat am 27. Oktober auf die Einladung des Oberst Frei - Herose, Chef des Generalstabes, die dort auf ebote- nen Truppen unter eidgenössisches Kommando zu stellen, ein Schrei- ben an den Vorort erlassen, in welchem er sich über die Stellung seines Standes bei ausbrehendem Kriege unter Anderem folgendermaßen ausspriht: „Unmöglich könnet Jhr verkennen, daß, nahdem wir fort und fort das gute Recht der sieben Stände anerkannt haben, vom Standpunkte der öffentlichen Moral aus es wahrhaftig naturwidrig wäre, uns die Waffen ergreifen zu heißen, um mit Gewalt die Stände zu unterwerfen, deren Sache wir immerfoxt als gerecht und geseßlih erklärt haben und noh erklären. Ihr selbst würdet eine Regierung verachten, welche bis zu diesem Grade ihre Ueberzeugungen und Gefühle verleugnen könnte. Jn dem beklagenswerthen Kampfe, der nun beginnen soll, is uns unsere Stellung durch alle unsere bis- herigeu Schritte vorgezeihnet : es is die Neutralität, und diese Stellung können wir nicht aufgeben. Indem wir Euch bitten, diese Mittheilung der hohen Tagsaßung unverzüglich vorzulegen, ergret- fen wir den Anlaß 2c.“

Kanton Bern. Durh Schreiben vom 27, Oktober ladet der Vorort in Berufung auf den Beschluß vom 24sten die Stände ein, den doppélten Betrag des Geld-Kontingents als vorläusa Ler- zinsbaren Vorschuß für die Bewaffnungskosten zu entrichten "s ses Verfügung des Kriegs-Commissair Abys abgehen zu lassen. efähr Kontingent beläuft sich für die ganze Schweiz A E Fr 707,000 Fr., mithin das doppelte Kontingent auf 1E 6 000 Fr. Zürich hat davon etwa 185,000, Bern 297,000, Waad ; zu zahlen, ; f ¡m Vorort eín=

“Frkf. O. P. A. Z.,) Eine am 27. Oktober Be en sfeld, er- elaufene Note des eere E Gesandten, vit ei, beim aus- lärt, daß der Gesandte von seinem Hofe auge si auf neutráles breenden Kampfe die Schweiz zu verlassen M, Dp „daß

; , g, a i üdzuziehen, zugleich aber die Erklärung : ves Stteereih E en Waise, weder zu Gunsten des einen, no de

Jap von Zug, Landammann Bossard, in der Sizung der Tag-

eines Standes eröffnete und begründete ;

zu erhalten und zu fördern, Versäumet diese Gelegenheit nicht, der Ge-

anderen streitenden Theils, fi einmisen, POGC E A