1847 / 309 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

b.) Am 3. November fand __ Nhein - Provinz. s Giftaun g des neuen Juÿlizjahres in Köln in gewohnter Weise ellationsgerihtshofes feierlich statt. bei dem ersten Senate h fs” so wie au die Vertreter des öffent- Alle Mitglieder des Apellhofes, Uhr in ihren rothen Roben in den lihen Ministeriums, traten Li anze Barreau, so wie cine große Saal, ín welchem son 9 (erli Stille erhob id d ( versammelt hatte. Jn feierlicher Stille ero er Zuschauer e rator Nicolovius und spra in einer gehaltvollen Rede die Freude aus, daß die hohen bei uns cahaimshes REPt6 Bat tutionen eine immer größere Anerkennung fänden, daß unker der er- leuchteten Regierung unseres erhabenen Monarchen die Oeffentlichkeit und

Múndlichkeit des Verfahrens in den alten Provinzen der Monarchie immer mehr Eingang erhíelte, und daß wir hald wohl au ein gemeinsames Strafrecht für die ganze Monarchie zu erhalten die Hoffnung hegen dürften. Auf die speziellen Data der Geretigfeitspslege in der Nhein- Provinz eingehend, bedauerte er, daß sich die Zahl der Pro- h an dem Landgerichte und Handelsgerichte zu Köln in bedeuten- der Progression vermehre, und bemerkte zugleich, daß die Vertreter der n bei ernsterem Streben und größerer Pünktlichkeit viel zur Abkürzung und scnelleren Erledigung der Prozesse beitragen fönnten, Der erste Präsident des Apellhofes, Herr Geheimer Ober=

Justizrath Schwarz, erfannte in fürzerer Rede die Bemühungen des

Barreaus zur prompten und gewissenhasten Gerechtigkeitöpflege an

und sprach zugleich die Hoffnung aus, daß ein gleiches Streben alle

Mitglieder des Apellhofes auch in diesem Jahre bescelen möge.

Die Verwaltung der in der Abtei Düsselthal bestehenden, vou dem Grafen von der Nede-Volmarstein gegründeten und durch milde Beiträge unterhaltenen Rettungs- und Erziehungs - Anstalt für ver- wahrloste Kinder ist nunmehr dahin georduet, daß, nachdem sich der genanute Gründer von der unmittelbaren Leitung derselben zurücge- zogen hat, von Seiten des Staats die Verwaltung übernommen und der bisherige Seminar - Jnspektor Georgi zu Meurs zum Direktor jener Anstalt ernannt worden is, Mit der Rettungs-Anstalt is zu- gleih der unter dem Namen „Gesellschaft der Menschenfreunde“ be- fannte Verein verbunden,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Württemberg. (O. P. A. Z,) Die evan= gelishe Geistlichkeit Württembergs Bui u elaas Bu ane Ein gabe an das Königliche Konsistorium ihre Betheiligung an den Fra- gen der Gegenwart ausgesprochen, Während nämlich eine stark ver- breitete Ansicht das überhanduehmende Proletariat durh Beschrän- fung der ehelihen Niederlassung in den Gemeindeu zu bekämpfen sucht, sieht die erwähnte Eingabe der Geistlichen in einem solchen Schritt nur eine sittliche Verschlimmerung der niederen Volksklassen voraus, welchem Einhalt zu thun dem Einfluß der Religion da- Bür viel mehr erschwert werden würde unter den jebigen Um- änden, i

XX Fraukfurt a. M., 3, Nov. Der Köbuigl, preußisc erste Bevollmächtigte hei der Sandes ck Milltair » Konublisien Eee General-Major vou Radowih, befindet sich noh hier, E

Die heute zu Ende gehenden sogenannten drei Herbsttage gingen weit ruhiger vorüber, als in früheren Jahren, da allerdings der Ernst der Zeit und die drückenderen allgemeinen Verhältnisse zu größerer Besonnenheit und Einschränkungen auffordern, Andererseits ist aber bas Lade Schießen währeud der drei Herbsttage für Viele sehr belästigend, Unglücksfälle hatten wir bis jept erfreulicherweise so viel befannt, nicht zu beklagen, Heute kam indessen der Selbjt- mord eines Soldaten vor.

6 sollen heute Nachmittag Nachrichten aus der Schweiz ein- getroffen sein, nah welchen die Feindseligkeiten begonnen haben. Es fehlen aber aw Angaben, i: h Unsere Vörse ist auf die Berichte aus London und Paris wieder in eine flauere Stimmung verfallen, Der Umsaß is fortdauernd höchst unbedeutend, der Geldstand aber immer noch befriedigend,

Oesterreichische Monarchie.

Agram, 28. Oft, (Agram. Ztg.) Nachdem in der zwei ten Sißung der Landes - Congregation der Königreiche Croatien Slavonien und Dalmatien (wie schon gemeldet) beschlossen worden war, daß die Nationalsprache der vereinten Königreiche innerhalb der Gränzen derselben als Geschäftssprache vorbehaltlich der K. Sanction in allen ¡Zweigen der Administration angewendet werde, wurden in der dritten und vierten Sipung am 25, und 26. Okcober sämmtliche Objekte des Operats der Landes - Deputation, welche fortwährend ihre vorbereitenden Sihungen hielt, erledigt und endlich heute , den «ston, in der leßten Landessipung bie Akten publizirt und damit die gegenwärtige Landes - Congregation geschlossen.

Rußland und Polen.

2 St. Petersburg, 30, Oft, Se, Majestät der Kaiser hgt

befohlen, daß die laut Manifest vom 13, September auf den 13, November anberaumte Rekruten-Aushebung im taurisheu Gouverne» ment, auf Veranlassung der daselbst ausgebrochenen Cholera - Epide« nie, g zum Ne Januar 1848 hinausgeschoben werde.

„M sinem Tagesbefehl des Kriegs - Ministers vom 26, Oktober den detastehendes befannt gemaht: „Se. Majestät der Kaiser ha- Ua Be T und 2ten Bataillon des dagbestanischen und dem 1sten tbnen bet « Ki des samurschen Jnfauterie-Regiments für die von Salia am 91 elagtrung und der Einnahme des befestigten Weilers bas Juschrist;. e L Zeptember bewiesene Tapferkeit Fahnen mit Leiden: gétubis r vie Cinnahme Salta's“/, Allergnädigst zu ver-

Der von seiner Reit ; s L

Secretair Geheime eik Er Justiz - Minister, Staats

Ministeriums wieder E Panin, hat die Verwaltung seines

Tr ank j ? rei dch aris, 2, Nov, Der Dina D leite Lad Humbeenia m die Kbnigliche Familie ha- f Uaistas Vetailiea Ce N Gästen von St, Cloud

__ Der \{weizerische Geschäftäträgs ; , 1E auf bew Best in Golge cines tos S Herr von Tschaun, zem erdaltenen Urlaubs, auf einige Zor Va ften und vor kur Man glaubt, daß diese Cutfernig aen taat ch z1 eutfernen, dabe, ale cs auf den ersten Bli Tie, iva Kolifischen Belang nur mit Widerstreden den Aufträgen si mili: wi r von Tschann legter Zeit vom Vororte ibm geworde|, Pm Jabe, welche in Aus Toukon iff der „Tonnerre“ mit 15,000 gs vop ven Teuten für die römisen National - Gäißey: G e Aïsenal nach Cêvita - Vecdèa Ln. Der „Babin” bringt nene L u zen den » © ville d i ; \-- sleatitden E Prinzen a bleibt hes bei Geschwader, Lamartine bat wieder cinen Artikel über die auswlirti

l E 2 L . fi # fegendeîten Frankreichs veröffentlicht; er betri alien, Per ls:

ter läßt Pins IX. alles Lod widerfahren. der - i L : i Papst, melnt er, fénne unméglid Jtalien regeneriren; feins ngsform leide ax allen Mängeln aller Regierungsformen: sie set iat reie gde nis, theekratish, oligardisch und habe der digea Regîferrungszeit

‘deren Namen wir augenblicklich traci haben,

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wegen zugleich feine der Tugenden aller dieser Formen, Eine aus- wärtige Gewalt müsse Jtalien zu Hülfe kommen. Aber welche? Die Antwort des französishen Poecten ist : Rußland sei zu weit, Oesterreih sei gerade das Land, von dem sich Jtalien zu befreien habe, und es bleibe nur Franfreih übrig. Aber in Frankreich re- Biere Here Guizot, und damit wäre gesagt, daß Jtalien verlo- Í +

Eben starb erst im Alter von 45 Jahren Herr E. Halphen Maire des zweiteu Bezirks von Paris, p de Halphen L Des und genoß O Achtung.

Herr von Larochefoucauld spricht sich in einêm Brief an die Gazette für die Wahlreform von w ie Vers as Parteien selbst E aus, von welcher er die Verschmelzung

on den Mitschuldigen des ebeu verstorbenen Parmentier lie

Pellapra {wer erkrankt danieder, und von Teste eti man via daß er das Ende dieses Jahres erleben werde. : Zwischen dem Journal des Débats und dem Constitu- tionnel hat sich über das viel Aufsehen machende Buh von Cape= figue, „die Präsidentschaft Guizot's“, ein heftiger Streit eutsyonnen. Leptercs Blatt behauptet wiederholentlich, daß die Regierung Alles wolle, was jenes Buch verlange, nur daß sie 2s nicht in jenen For= men wolle, und das Journal des Débats äußert sich höchst ent- rüstet úber diese Voraussetzung.

Herr Guizot hat seinen Schwager, Herrn Devaisne, zum Re- dacteur im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten bestellt und Herru Gaillard de Ferry , ‘der bisher diesen Posten bekleidete, als Konsul nach Helsingör geschickt.

__ Von den am 29, Oktober 1840 ernannten - Ministern befinden sich gegenwärtig nur noch drei im Amte, nämlich die Herren Guizot, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Duchatel, Minister des P und Sun SeEnae, Handels-Minister. Alle übrigen Porte- euilles gingen nah einauder seit dem Be ‘s Kabinets in ver- lbiedene Hinde n seit dem Bestehen des Kabinets in ver

In der Kirche des Petits Pères war man gestern Abend nicht wenig erstaunt, als der nrrsr Desgenets der Wohlthätigkeit der Gläubigen 46 Handelshäuser anempfahl, deren Lage in Folge des s{limmen Standes der Geschäfte sehr prekär geworden sei.

___ Die meisten pariser Blätter sind heute wegen des Allerheiligen= Festes nicht ersVienens das Journal des Débats hat eiuen hal- ven Bogen ausgegeben, um seinen Lesern die Vorgänge in Ber

29, Qéiader 1 /UMGUMds | E Trotz der kriegerish lautenden Nachrichten aus der Schweiz i

die Rente gestiegen, Man sagte, die englischen Consols don Ae seien höher gekommen. Auch Eisenbahn-Actien besser und wurden in der Hauptlinie viel gekauft,

Großbritanien und Irland.

London, 1. Nov. Als eine der ersten Maßregeln, welche die Regierung dem neuen Unterbause vorzulegen beabsichtigt, wird die schon lange erwartete Bill zur besseren Feststellung der Pächter- Ver- hältnisse in Jrland angegeben. 5

Verx Unter-Staats-Secretair im Kolonial-Amte, Herr Stephens welcher seinen Posten seit vielen Jahren bekleidet, wird nächstens in den Ruhestand treten. :

__ Die Times spricht sich in ihrem erwähnten Artikel über das er Aitdh: ani Urtheil, das der Papst gegen die Errichtung der irlän= dischen Kollegien geäußert hat, sehr empfindlich aus, und es scheint daraus hervorzugehen, daß auch die englische Regierung davon unan= genehm berührt worden ist« Man glaubt, daß dieser Schritt des Papstes auf die Unterhandlungen des Grafen Minto uicht ohne Ein luß bleiben dürfte. „Pius IX,“, schreibt die Times, „hat shwer= lich in Jtalien cine so harte Aufgabe, als die britische Re=- gierung in Jrland, Wir haben Jeder mit unseren eigenthüm- lichen Schwierigkeiten zu kämpfen ; aber wir fönnen doch nicht leugnen, daß Jrland gerade jeßt die knorrigste von den beiden Aufgaben is. Oesterreichische Bajonette sind shlimm, die französische Diplomatie i noch schlimmer, -— aber irländishe Wühlerei, irländi=- {ch2 Pächter-Versammlungen und irländisher Hunger sind noch zehn- nal schlimmer. Der Name und das Gewicht der britischen Regie rung hat Pius IX, in seiner Noth uicht verlassen, Englische Staats= mäuner haben den wirklichen Adel seines Chargfters und den wahren Gegenstaud seiner Austreuguugen anerkannt. So weit es nur mit der Erhaltung des europäischen Friedens verträglich war, haben sie ihm mit aller ihrer Gewandtheit den Rücken gededt. Ohne die energische Haltung des Kabinets von St, James würde man die weiße Uniform nicht blos auf den Straßen von Ferrara erblicken, Wir machen uns kein Verdienst daraus. Es is uur ein gerechter Zoll, den wir der Humanität und Civilisation entrichten, Um so mehr aber haben wir ein Recht, den Papst daran zu er= innern, daß wir senen Charakter niht aus der zweiten Hand beurtheilt haben, Als wir die eigentlihe Richtung seiner Politik kennen zu lernen wünschten, wandten wir uns nicht an den Fürsten Metternich und ließen uns unsere Ansicht nicht erst von dem treuherzigen Manne, der auf dem Throne von Frankreich ißt, revidiren, Wir urtheilten selbst und nah den Thatsachen uud han= delten nah unserem eigenen Urtheil. So bewunderungswürdig aber in vielen Beziehungen die Bahn i, welche der Hohepriester von Rom wandelt, so haben wir doch Grund, uns zu beklagen, daß er in seiner Methode, sich iu Dingen, die ihm praktisch nicht bekannt sein können, cin Urtheil zu bilden, nicht unserem Beispiele gefolgt is. Die Einrichtung und Beschaffenheit der irländischen Kollegien, wie Sir Robert Peel siè angebahnt, is} in Rom durch und durch falsch dargestellt worden. Gewiß, der Papst ist niemals ret darüber gus= geklärt worden, daß dieser Aft ein Versuch war, in Zrland eine Er= ziehung einzuführen, au der es vorher fast gänzlich mangelte, und daß der geseßliche Einfluß des römish - katholischen Klerus über seine Heerde dadurh in keiner Weise ge= {wäht wird. Ohne diese Vorausseßung können wir kaum begreifen, wie er veranlaßt werden konnte, selbst die theilweise Mißbilligung der Maßregel auszusprechen, welche die muntere Ein= Bare von Conciliation-Hall in ein prächtiges Verdammuugs= Urtheil verwandelt hat. Es is öffeutlih behauptet worden, daß die Cmissgrien der irländischen Agitatoreu ten Autoritäten im Vatikau ver= sicherten, sie hätten hinlängliche eigene Mittel, um für die Erziehung der höheren Stäude ihrer Landsleute zu sorgen, Wo sind diese Mit- tel? Clongowes, Wood, Thurles, St, Jarlath's, Carlow? Außer= dem mag es noch ein paar latcinishe Schulen fünfter Klasse geben, Ohne daher sehr lieblos zu sein, dürfen wir wohl annedmen, daß die krasse Unwissen= heit in Jrland von diesen Herren für ihr einträglichstes Handelska- pital angesehen wird.““

Nah dem Globe sind zu Manchester und in auderen Fabrik-

unb Handelsstädten wieder mehrere Fallissements eingetreten, Aus dem vorgestern den Actionairen der Königlichen Bank zu Liverpool erstats teten Berichte geht Lo die Direction mit dem Kapitale der Actionaite höchst leïhtsinnig umgegangen is, indem sie einigen Häu- an migemessenen Kredit gab und z. B, einer einzigen Firma eine z B mon ub, zur Verfügung \tellte, während das ganze Kapital Zeit V nur 800,000 Pfd, betrug. Der Globe meint, es sei bobe eit, durch strenge Strafgeseße solchem leichtsinuigen Treiben

vorgebeugt werde, Die Berichte aus den Fabrik = Bezirken lief zwar ein trauriges Bild von der in Folge Ba Sebließung 0 e Fabriken unter den Arbeitern herrshenden Noth, aber sie melden übereinstimmend, daß das Betragen der Arbeiter-Bevölkerung höchst musterhaft ist, und daß Feine Unordnungen von der Art vorgefallen sind, wie sie früher so häufig eine umfassende Einstellung der Fabrik= thätigkeit begleiteten, Aus Liverpool wird der Morning Chronicle geschrieben: „Der von der Regierung ersonnene Plan zur Erleichterung der Handelsnoth hat nun eine dreitägige Probe bestanden und erweck fortwährend Befriedigung. Alle fremden und Kolonial-Produkte sind im Preise etwas höher gegangen, und es zeigt sih gesteigerte Kauflust, obgleih die hiesige Filiale der Bank von Englaud für Diskontirung der besten Wechsel 9 pCt. und eine Kommissions-Gebühr berechnet. Man glaubt, daß das Extraprozent als Besteuerung unseres Handels zum Vortheil des Budgets des Schabkanzlers zu betrachten is, der mit der Bauk vou England jeden E einen gewissen Saß hinaus zufließenden Gewinn zur Hälfte eilt,“

Uiederlande.

Aus dem Haag, 29. Oft. Prinz Alexander der Nieder= lande wird \sich zur Befestigung seiner Gesundheit auf cin Jahr lang nah dem Süden begebenz er wird zunächst nah Madcira und vou da nah Portugal und Jtalien reisen. *

__ Die Arnheimer Courant soll in Besiß einer Gesellschaft übergegangen sein. Uebrigens stellt sie in Abrede, daß sie ihre Tei= denz verändern wird.

Der Finanz -=Minister hat ein Rundschreiben erlassen, worin er die Beamten der Steuer - und Zoll-Verwaltung warnt, ungesebliche Einnahmen seitens der Steuerpflichtigen sich zuzueignen, wovon wie- derholte Fälle vorgekommenz die Zuwiderhandelndeun würden strenge Strafe zu gewärtigen haben.

Die holländische Kolonie, die auf die Einladung der russischen Dampfschifffahrts = Gesellschaft der Wolga sich zu Rybinsk niederge= lassen, soll sich sehr wohl befinden; die Kolonisten erhalten dort in allen Zweigen des Schisffbaues Beschäftigung, und die Lebensmittel sind sehr billig.

Aus dem Haag, 1. Nov. (Rh, Beob.) Die Adresse der zweiten Kammer der General-Staaten, welche bekanntlich mit Ausnahme von zwei Stimmen einstimmig angenommen und heute überreiht wurde, is nur cine Umschreibung der Thronrede. Sie wird natürlich sehr verschieden beurtheilt, je nahdem sie den Hoff= nungen der Parteien entsp: icht oder widerstrebt, Ein konservatives Blatt, der Drentsche Courant, findet sih zu folgenden Bemer= fungen darüber veranlaßt: ;

_¡¡E8 is eine Hauptlehre der vorgeschrittenen Liberalen, der Fortschritts- männer par excellence, daß die Spannung, das Aufeinanderplazen, der Kampf der Meinungen das eigeuthümliche politische Leben einer Nation bilden, wie denn auch diescs Aufeinanderplagen, dieser Kampf der Meinun- gen jederzeit von dem Gange der öffentlichen Angelegenheiten in Frankreich und England unzertrennlich ist, wiewohl selbs in diesen beiden Ländern die Verständigeren von solchen Merkmalen des politischen Lebens wenig erbaut sind z sie betrachten sie mehr als ein nothwendiges Uebel und beneiden uns um die Ruhe, die wir genießen, Dies hindert jedoch unsere Liberalen kei- nesweges, Frankreich und England unaufhörlich als die beiden Musterstaaten anzupreisen. Frankreich, dessen gegenwärtige politische Verfassung, wie die englische, aus dem Auseinanderplapen der Parteien, kurz, aus der Re- volution hervorgegangen is, leidet noch heute an den Folgen ihres Ur- sprungs. Der niederländische Staat dagegen hat sih im Schoße der Ein- tracht der Nation gebildet und dankt es diesem Ursprunge, daß er jeßt im Stande is, seine Înstitutionen auf friedlichem Wege zu entwickeln. Es is ein großes Glück für Niederland und ein der Aufmerksamkeit von Europa würdiges Schauspiel, zu sehen, wie die Entwickelung der Jnstitutionen eines Staates mit Nuhe vor sih geht, ohne daß diese Institutionen der politi- schen Macht aufgezwungen worden siud, Der Paragraph der Adresse über die Aenderungen des Grundgeseßes seßt diesem Dokument die Krone auf, Die Sprache, welche darin waltet, ziemte einer Kammer, welche in ihrem konservativen Geiste die Prinzipien des Grundgeseßes jederzeit aufrecht erhalten wollte und niemals der Hoffnung Naum gab, daß eine Verfassungs- Aenderung, die nicht von der Krone ausgehe, das Wohl des Landes fördern werde; dies is auch die Sprache, welche sie gegen cinen König führen mußte, der sih nicht von den Parteien zu eiter Revision des Grundgeseßes zwingen licß und jet, nur seiner Ueberzeugung gehorchend, von freien Stücken die nöthig scheinenden Veränderungen vorschlägt. Diese Sprache i} allerdings nicht nach dem Geschmack jener Zeitungen, die aus Verzweiflung, daß sie von der Regierung niemals eine sogenannte voll= ständige Revision erlangen werden, die Kammer zwingen wollen, dem Versprechen der Thron - Rede gegenüber cine radikale Reform zu fordern, Allein die Kammer verachtet diese Stimmen und erklärt ruhig: sie nehme das Versprechen mit Freude und Dank an und erwarte vertrauensvoll, daß ihr dic Regierung alle Verbesserungen , welche die Wohlfahrt Niederlands wahrhaft zu fördern vermögen, vorschlagen werde,“

Selgrten.

Brüssel, 3, Nov. Der Minister der Finanzen hat, sobald er von dem an der französischen Gränze stattgehabten Mißbrauche der persönlichen Durchsuchung in Kenntniß geseßt worden war, an die belgischen Gränz=Zollbeamton den Befehl ergehen lassen, diese Durch= suchung, zumal bei Frauen, uur dann vorzunehmen, wenn die widh= tigsten Ursachen eine Vermuthung von Schmuggelei veranlassen sollten.

Die Caution für die im direkten Transit mit der Eisenbahn durchgehenden Waaren war durch Beschluß vom 23. Juni 1845 auf den Betrag des Einfuhrzolles solher Waaren festgestellt; da diese Bürgschasts-Summen sih nun oft auf 100,000 Fr. und mebr belie- fen und dies dem Handelsstande große Verlegenheiten bereiten mußte, so ist das Maximum eincr solchen Caution auf 10,000 Fr. beschränkt worden.

Aus Gent wird berichtet, daß der Besuch des Ministers des Junern daselbst den besten Eindruck gemacht hat. Jun den Anstalten für den Cfentlihen Unterricht haben die Worte des Ministers die sreudigste Hoffnung für die Zukunft derselben und des PLehrerstandes überhaupt erweckt. Herr Rogier hat auch die ansehnlichsten Fabriken

F

besuht. Man schreibt aus derselben Stadt, daß die industrielle Kri= sis ihr Ende erreicht hat, daß man keine Katastrophen mehr fürchtete, und daß sogar wieder einiges Leben in die Geschäfte gekommen war,

Die JIndependance macht wiederholt die Regierung auf die dringende Nothwendigkeit aufmerksam, die Post-Verbindung zwischen England und Deutschland über Belgien zu beshleunigen, wenn sie sich nicht den Depeschen - und Personen - Transport durch Frankreich und dur Hamburg entreißen lassen wolle. Es stehe ein Post-Ver- trag zwischen London und Paris bevor, nach welchem die Deveschen von London um 10 Uhr Morgens nach dem Tage, wo sie in dieser Stadt auf die Post gelangen, in Paris ankommen würden,

Vorigen Sonnabend befand sich auf dem Markte von Tournay eine solche Masse Getraide, daß mehrere Pächter umkehren mußten, ohne ihre Waare abseßen zu können. Das Fallen der Preise war der Art, daß der Sack Roggen, welcher vor drei Monaten 52 Fr. galt, jeßt kaum für 22 und sogar 20 Fr. Käufer fand.

Ës hat bier eine Versammlung von belgischen und ausländischen Demokraten stattgefunden, um über die Errichtung einer Gesellschaft zu berathen, dazu bestimmt, dur alle von der belgischen Constitution

erlaubte Mittel demokratische Lehren in Belgien zu verbreiten,

Herr Blondeel, den die Regierung als außerordentlichen Kom- missar nah Guatimala gesandt, um über die dortige Lage Bericht zu erstatten, is wieder hier angelangt. A

Die Judependance giebt zu verstehen, daß die Differenzen zwischen dem Minister des Jnnern und dem Gouverneur der Pro=- vinz Namur (d’Huart) bald eine definitive Lösung finden würden, N werde Herr d'Huart seine Stellung niederlegen müssen.

Jn abgelaufener Woche waren die Geldgeschäfte zu Antwerpen sehr matt, wozu die Geldkflemme viel beiträgt. Uebrigens zeigt sich mehr Lust zum Verkaufen, obgleih die Preise noch nicht so gesunken, wie nah der Lage der Dinge zu erwarten stand.

S ch weiz.

Fürstenthum Neuenburg. (Coustit, Neuha t.) Den Einberufungsschreiben gemäß hat sich der geseßgebende Körper ge= stern (29, Oktober) versammelt. Der Staats-Rath legte demselben folgenden Beschluß zur Annahme vor : „Die geseßgebende Versamm= lung erklärt, daß Pflicht und Ehre des Staats ein Verhalten vor= chreiben, welhes den Justructionen, die seinen Tagsabungs-Gesandten in dem Bündniß der sieben Kantone ertheilt worden, den Voten Neuenburgs auf der Tagsaßung und dem vom Staats-Rath unter heutigem Datum in Gemäßheit dieser Justructionen und dieser Voten an den Vorort gerichteten Schreiben entspricht,“ Der Präsident, Herr von Chambrier, entwickelte die Gründe dieses Beschlusses. Nach einer Diskussion, die in den Annalen der Geschichte des Landes Neuenburg Epoche machen wird, und bei welcher die edelsten und hochherzigsten Gesinnungen mit einer Wärme und Kraft ausgesprochen wurden, welche beweisen, in welhem Grade das Herz der loyalen Neuenburger mit Entrüstung die gehässige Rolle zurückweist, die man das Land gern möchte spielen lassen, warde (wie schon gestern be- richtet) der vorgelegte Beschluß mit 73 gegen 12 Stimmen an= genommen. Zwei Mitglieder enthielten sih des Mitstimmens.

Das Militair-Departement hat von dem eidgenössischen Kriegs=- Rath den Befehl erhalten ,| 2 Jufanterie-Bataillone, 2 Carabinier= Compagnieen und eine Artillerie-Batterie marschiren zu lassen. Diese Truppen sollten, die Jufanterie und die Carabiniere nah dem Kan- ton Waadt und die Artillerie nah dem Kanton Bern gerichtet wer= den. Auch hat das Kriegs-Kommissariat die Anzeige empfangen, daß eine Batterie waadtländischer Artillerie am 4. November zu St. Au= bin und Gorgier und eine Kavallerie-Compagnie zu Budry (diese drei Orte liegen im Fürstenthum Neuenburg) fkantonnirt werden sollten. Der Staats - Rath hat eines seiner Mitglieder nach Bern abgesandt, um gegen diese von der Militair - Behörde vor dem Entscheid der Tagsaßung auf seine Reclamationen getroffenen Maßregeln zu pro- testiren (s. Tagsaßung in unserem gestrigen Blatt), aber wahrschein= lih wird dieser Schritt fruchtlos sein, denn die Majorität geht mit Gewalt und ohne Rücksichten auf ihr Ziel los.

Wegen der obwaltenden Umstände wird das Fest der Armurins in diesem Jahre unterbleiben.

Der österreichische Gesandte in der Schweiz hat von der züricher Regierung seine Pässe verlangt, mit der Erklärung, daß Oesterreich an dem Kriege, welcher auszubrechen droht, keinen Theil nehmen werde. Die Regierung von Zürich, die sich nicht für befugt hielt, Pässe an einen bei der Eidgenossenschaft beglaubigten Gesandten zu ertheilen, verwies die Sache an den Vorort. Der Vorort soll es abgelehnt haben, weil Herr von Kaisersfeld sih nicht unmittelbar an ihn gewendet,

In der Konferenz, welche dem entscheidenden Tagsabungs =- Be- \hlusse vorausging, seßte der Gesandte von Neuenburg den Vorschlag aus einander, den der Staatsrath leßtes Frühjahr beschlossen und den er damals der gesezgebenden Versammlung vorgelegt hatte, und Freiz burg erklärte, daß es auf die Säfutarisation der aargauer Klöster eingehen wolle, falls dieselbe unter Bedingungen stattfände , die der heilige Stuhl bestimme. Was den Bundesvertrag betrifft , so be= schränkte man sich auf die Erklärung, daß man sih niemals dazu verstehen werde, die Grundlagen desselben abzuändern.

Kanton Basel. Die Baseler Zeitung meldet : „Man will wissen, heute (2. November) werde der Executions-Beschluß ge- faßt werden, da nun Alles gerüstet sei, Nach einem Gerüchte würde (wie schon gestern unter Bern gemeldet) der erste Angriff auf Frei= burg losgehen. Gestern ist das Aufgebot für die erste hiesige Ar= tillerie-Compagnie (eine bespannte Batterie) angelangt, Die Marsch= route ist angewiesen, über Wallenburg, Solothurn nach Köniß bei Bern, wo sie am Sonntag eintreffen jollte. Der fleine Rath hat gestern einstweilen diese Compagnie auf heute în die Kaserne berufen. Jn unserem einkasernirten Jnsanterie-Bataillon fehlen sür die eidge- nössische Skala blos 17 Mann.“ Die genannte Zeitung wiederholt daun, daß die Schweiz, die der blutigen Lösung des Knäuels immer näher rücke, einer {weren gewaltigen Krisis entgegengehe, welche ganz andere Erscheinungen und Zustände zu Tage sördern werde, als sich irgend Jemand vorstelle, Es sei nicht mehr Zeit, zu fragen, ob diese Krisis hätte vermieden werden können, Das Unglück breche hereinz entgehen werde man ihm nicht mehr. Hunderttausende stän=- den jeßt in der Schweiz in den Waffen, von welchen Keiner wisse, ob er nicht in wenigen Wochen auf blutigem Leichenfelde liegen werde. Man stehe an der Schwelle einer neuen großen Entwictelung.

(Karlsr. Ztg.) Basel hat sich der Tagsabungs = Forderung nicht zu entziehen vermocht. Dieselbe war in gebieterischen Formen gestelltz man sagt sogar, es sei mit Executions-Auftrag an Baselland gedroht worden. Jn Baselstadt hatte man gehofft, der unangench= men Nothwendigkeit zu entgehen, wozu sowohl die seitherige poli= tische Stellung als die geographische Lage von Basel einen Anhalts= punkt geboten hätte; auch ging man mit einer Gegenvorstellung an den eidgenössishen Kriegsrath um. Jndessen vernehmen wir heute (2. Nov.), daß gestern Nachmittag um 3 Uhr das verlangte Batail= lon Jufanterie wirklich ausmarschirt is, Zwei Compagnieen Artil= lerie, die einstweilen aufs Piket gestellt waren, sollen heute nahfol= gen. Der Sammelplaß dieser Truppen is Liestal , wo gestern das Fnfanterie - Kontingent von Basel mit zwei uneingetheilten Compag=

nieen von Baselland in ein Bataillon vereinigt werden sollte. Von Liestal soll dasselbe über Ballstall, Langenthal, Roggwyl und Murgen=

thal gegen die luzerner Gränze marschiren. Auf den 3. November,

glaubt man, werden die militairischen Combinationen so weit vollzo= gen sein, daß von allen Seiten der Einmarsch gegen Luzern erfolgen fann, und wir haben also in den nächsten Tagen entscheidenden Nach= richten entgegenzusehen. Jm Kleinen Rath zu Basel war der Be= {luß , das Kontingent abzugeben , nux mit 6 gegen 5 Stimmen

durchgegangen.

Kanton Beru, (Frkf, Journ.) Wir sind hier seit cini gen Tagen wie in einem Kriegszustandez Truppen von allen Waffen= Gatturgen kommen und ziehen ab mit eilender Hast. Von hiesigem Auszug und Reserve stehen heute (4, November) schon mindestens 15,000 Mann unter den Waffen. Sie bestehen aus 14 Jufanterie= Bataillonen, 2 Sapeur-Compagnieen, 3 -Artillerie-Compagnieen, 3 Compagnieen reitender Jäger und 6 Scharfschüßen - Compagnieen. Dazu noch eine Reserve von 4 Jufanterie-Bataillonen, einer Artil=

das Gerücht verbreitet, daß es an der Brücke bei St. Moriß zwi- ffen walliser und waadtländer Truppen zu einem Konflickt gekommen

daß eine Vermittelung noh gelingen werde, bei Vielen neu, Der

unglülih in der Schweiz, und das wird ihm wohl die Ambassade fosten.

niht etwa die Walliser durch das Waadtland mit einigen Bataillo-

nen Freiburg zu Hülfe ziehen. j (lt } Ea. Doch hat man si dort gewaltig gerüstet, Luzern wird

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Scharfschüßen - Compagnieen. Gestern (31, Oktober) war in Bern

ei, Dieses Gerücht hat sich aber nicht bestätigt. : (Karlsr. Ztg.) In den leßten Tagen erwachte die Hoffnung,

ranzösische Gesandte gab sich große Mühe und soll so voll Hoffnung a E A h er sih für die Aufrechthaltung des Friedens vera ürgt habe. Aber Herr Bois=le-Comte- is uun eiumal eutschieden

Ein Hauptschlag is vor 6 bis 8 Tagen nicht zu erwarten, wenn Ob Leßbteres sih halten fann, is sehr

chwer zu nehmen sein.

Kanton Zürich. Der Regierungsrath ht eine Kundmachunga an das Volk erlassen, welche folgendermaßen ließt :

„Mitbürger! Tragen wir Alle freudig die Opfer, die das Vaterland von uns fordert. Es gilt seiner Ehre, seiner Wohlfahrt, seiner Erhaltung. Einigkeit, Entschlossenheit und treue Hingebung werden uns jene Opfer er- leichtern und uns um so sicherer und schneller dem Frieden und ciner bes- seren Zukunft entgegenführen , während Muthlosigkeit und Zwietracht, ge- säct von niedriger Leidenschaft, nur namenloses Unglück zur Folge haben müßten. Js auch die Gegenwart trübe, {weben auch dunkle Gewitter- wolken über unserem Haupte, nur muthig vorwärts geschaut und auf Gott vertraut! Der Gott, der das Vaterland schon aus so manchem Sturme gerettet, wird auch jeßt seine allmächtige Hand über demselben walten und ihm wieder eine shönere Zukunft erblühen lassen!“

Am 41. November kam mit dem Dampfschiff das St. Gallische

Bataillon Hilty in Zürich an.

Kanton Solothurn. Oberst von Donats ist am 31. Ok tober in Solothurn angelangt. Ein Bataillon Solothurner ist ab=-

marschirt,

Kanton Zug. (Frankf. Bl.) Zwischen Schwyzern und Zugern ist es bereits hier und da zu Schlägereten gekommen. Die Proclamation der Tagsaßinmg , welche die Schwyzer nicht dulden wollen, bot die Haupt-Veranlassung dazu dar.

A1 12:0,

Modena, 22. Okt. Der Messaggere Modenese eut- hält das nachstehende Manifest des Herzogs: „Wir Franz V., von Gottes Gnaden Herzog von Modena u. st\, w. Da die politischen Ereignisse den Augenblick beschleunigt haben, in welchem kraft der Verträge die Länder und Distrikte von Fivizzano, Alajano, Calice, Nico, Terrarossa, Montignosa, Minocciano, Gallicano, der Sce von Porta, ein Theil des Distrikts von Learga und der Distrikt von Castiglione unse- ren Besizungen einverleibt werden sollten, so haben wir außerordentliche Commissaire ernannt, um von ihnen in unserem Namen Besi zu ergreifen und die Verwaltung der Geschäfte zum Heile der Bevölkerung, die wir an dem väterlihen Wohlwollen, das wir für unsere übrigen Unterthanen he- gen, Theil nehmen lassen wollen, zu regeln. Demgemäß haben wir die folgenden vorläufigen Verfügungen getroffen, drovisorisch bestätigen wir die Gemeinde-Behörden dieser Distrikte, da die Ernennung der richter- lichen Bebörden bereits vorgeschen ist. Provisorisch lassen wir die Civil und Kriminal-Geseße, so wie die Verwaltungs-Reglements, 11 Kraft, bis unsere außerordentlichen Kommissarien uns darüber Bericht erstattet. Jndeß verordnen wir die Publication des unter vem Namen des „„Beseghuches von Este“ bekannten Gescpbuches vom Jahre 1771, mit den Zusäyen und Modificationen, welche es erhalten, so wie der Gesez-Sammlúng und der Gerichts\sporteln. Troy. dieser Publication wird das Geseybuch aber erst zu einer weiterhin zu bestimmenden Zeit Geseßesfraft erlangen... Da es unsere Absicht is, eure Lage zu verbessern, ihr nsere neuen Unterthanen, so hegen wir die Hoffnung, daß ihr- euch gutwisllig unserer Herrschaft unter- werfet, gleichwie wir uns bestreben werden, euch mit Gerechtigkeit zu regie- ren und euch wahre Vortheile zu verschaffen, Vortheile, die weder die öf- fentliche Ordnung, noch die Ruhe des Privatlebens stören. Was euch be- trifft, ihr Bewohner von Villafranca, Treschietto , Malazzo und Castavoli, die ihr durch die nämlichen Verträge von unseren Besißungen abgetrennt werdet, so verhehlen wir es euch nicht, indem wir euch jedes Gehorsams gegen unsere Person entbinden, wie hart uns dieses Opfer fälltz wir ha- ben aber den Trost, euch dem Wohlwollen eures neuen Souverains empfeh- len zu können, und wix ermahnen euch, ihm so treu zu sein, wie ihr es bis jeyt uns selbst gewesen. Modena, den 9, Oktober 1847, Franz.“

Spanicn.

& Madrid, 28. Oft, Sicherem Vernehmen nah, hat die Königin Christine an ihre erlauchte Tochter, die Herzogin von Mont=- pensier, und deren Gemahl die Einladung ergehen lassen, sh zum Besuche bei der jungen Königin hierher zu begeben. Sollte, wenn au nur zum Schein, der französische Hof Einwendungen gegen diese Reise der jungen Ehegatten erheben, so_wird die Veranstaltung ge= troffen werden, daß in einer der ersten Sizungen der bevorstehenden Cortes die moderirte Majorität des Senats und Kongresses einen förmlichen Antrag dahin stelle, daß die Herzogin von Montpensier „als präsumtive Thron=-Erbin“ ihren Aufenthalt in Spanien nehmen möge, damit für den (alltäglih hier besprochenen) Fall der Erledi= gung des Thrones diese Prinzessin ihn sogleich besteigen könne. Auch der progressistishen Partei ist daran gelegen, daß die Frage wegen der Thronfolge - Ansprüche der Herzogin von Montpensier vor den nächsten Cortes zur Sprache gebracht werde, und die Deputirten, die sich zu jener Partei bekennen, sind entschlossen, mit einem daxauf ge- richteten Antrage hervorzutreten, falls die Moderirten es unterlassen ollten. | Die Königin Christine kündigt von ihrer Seite an, ihr Gemahl, der Herzog von Rianzares, werde dem Senate, als Mitglied dessel= ben, amtliche Papiere vorlegen, aus denen sich ergeben solle, daß alle Vorwürfe, die man ihr wegen ihrer Mitwirkung an der Verhei- rathung ihrer beiden Töchter, der Königin und der ZJnfantin, gemacht habe, durchaus unbegründet wären. Sobald diese Rechtfertigung er- folgt sein wird, beabsichtigt die Königin Christine, sh auf immer nach Paris zurückzubegeben und dort „politische Denkwürdigkeiten über Sypanien“‘ zu veröffentlichen, die sie mit eigener Hand als politisches Testament für ihre Königliche Tochter niedergeschrieben hat. Was die Königin Christine zu thun beschlossen habe für den Fall, daß die ange- kündigte Rechtfertigung uicht erfolge, ist noch ein Geheimniß. vie Königin Christine hat au ihre Mutter, die verwittwete Königin von Neapel, eingeladen, sich zum Besuche hierher zu ver=-

fügen, und das Königliche Palais in Barcelona wird bereits zur Aufnahme des hohen Gastes in Stand gesebt. i

Die übrigen hier verbreiteten Gerüchte, daß die Cortes der Herzogin - von Montpensier als präsumtiver Thronfolgerin huldigen und ihrem Gemahl den Oberbefehl über die Armee, so wie Siy und Stimme im Minísterium, zuerkennen würden, sind wohl nux als „fromme Wüinsche““ zu betrachten. fi j

Der General Concha ist von seinem Feldzuge äm 23sten wieder in Barcelona eingetroffen, Er hat befohlen, alle Aeineren Detasche- ments gus den Ortschaften zurückzuziehen, so daß diese den Karlisten ofen stehen, Der General Narvaez soll sehx unzufrieden mit den

folgten A

maligen Adjutanten Cabrera Ebro erschienen und auf Alca hier ernste Beso wohner größtent Vorgesteru ter und sämm Pardo bei. Der D Marineminister ernannt worden.

das Verdienst zu würdigen. Er h Lieutenant befördert. i Der Jutendant des Königlichen Hauses, ldet) seiner Stelle ent i Aus Chili ist die Nachricht von dem in Santiago de Chile er- bleben des berüchtigten Generals Maroto ein Die Fonds fallen fortwährend. 3proz, 26% G.

ist nun (wie bereits geme

Amsterdam

do.

Hamburg

do.

London

Wien in 20 Xr Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. - 160 Thlr. |

Frankfurt a. M. südd, W. --««-++ 100 FI1. Petersburg . Ausländische Fonds:

St. Schuld-Sech. Seeh. Präm. Sch. K.u.Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh.Posen do.

do.

Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do.

Amst. Rott. Arnbh. Utr. Berl. Anbh.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth, Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Sch]. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. O, Schl. Lt.A do. Prior.

zahlt.

lexie- Compagnie, einer halben Compagnie reitende Jäger und 2

Leistungen Concha?s sein, Nun siud 300 Karlisten unter dem che-

sen 48—

rgnisse für die heils Farlistisch gesinnt sind. wohnte die Königin mi

Abends fand im dortigen

eputirte D. Manuel Beltran de Lys Der Kriegs-M

106 SRbI.

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Russ. Hamb.Cert. do.beiHope3.4.S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2.4.A. do. v. Rtbsch.Lst. do.Poln. ScbatzO. do. do. Cert. L. A. Po.do.L.B.200FI. Fol. a. Pfdbr.a.C.

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Volleing.

1163; B. § G.

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111% B. 110% 6.

Handels- und Hörsen-Nachrichten. Berlin, den 6. November 1847.

W echsel- Course.

Kurz

Kurz

Kur-u.Nm.Pfdbr. 37 Sechles1sche do. do. Lt. B. gar. do. 33 Pr. Bk-Anth.-Sch |—|1043

Fnedrichsd'or. And.Goldm.àSth. |—| 125 Disconto.

Ausländische Fonds.

Pola. neue Psdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 Fl. Hamb Feuer-Cas. 35 do.Staats-Pr. Anl

Holl. 22 % lnt.

|

Rhein. Stm do. Prior. |

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do.v.St. gar. Sächs. Bayr.

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Sag.-Glog.

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do. Prior. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. Whb.(C.O0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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2 Mt.

2 Mt. 3 Mt. 2 Mit. 2 Mt. 2 Mt. 100 Thlr. | 2 Mé. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt, 3 Wochen |

Pfandbrief-, omm unal- Papiere und Geld - Course.

100

—| 13%

945 80%

Kurb.Pr.O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N, Bad. do. 35 FI.

Eisenbahn- Actien.

2

Zf.! O.Sechl.L.B. | 4 993 G. Pts. Mgdb. |/4 193 B. do. Per. B.|/ 4/913 B. do. do. 1 :00 B. e [62 bz.

Ays

Griño, auf dem reten Ufer des vorgerückt, Dieser Umstand erregt uhe Ünter-Aragoniens, wo die Ein=

t ihrem Gemahl, Free e tlihen Ministern einer Jagdpartie im Walde des E N Schle roße Tafel statt. ist in der That zum inister Cordova weiß at sich selbst so eben zum General=

Herr Peña Aguayo, seßt worden.

gegangen. Pre 16 G.

Brief. | Geld. 1432 | 143% 142% | 142% 1535 | 1525 151 6 2656 265 81

2 102% 99%

995 | 99% 56 21 108;

Brief. | Geld. | Gem.

81%

31% 3

100 B. 993 G.

RRRTBTRA R R

russ. 42—43 Rthlr. neuer 48—51 Rihlr. - Nov. 47 Rihlr. G. « April/Mai k. J. 495 Rihlr. G. Haser 48/52pfd. 30 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 31 Rihlr. Bf., 30 G. Gerste 44 Rthlr, Rapps 80 Kthlr. Rübsen 76 Rihlr. Rübö! loco 1154 Rthlr. - Nov. /Dez. 11% Rthlr. - Jan. / Febr. 115 Kthlr. Spiritus loco 28 Rihlr. bez. u. Bf. - Frühjabr 28 Rthle. bez. u. G.

Kanal-Listen.

Den Finow - Kanal Weizen, 53 Wöspl. 4260 Ctr. Mehl,

Königsberg „, 47 Sgr. p —25 Sgr. pr.

Roggen, 1104 VVspl. 00 Cu, Oel.

Marktberi#t en 45—55 S erste 40—46 sen 60—70 feln 28—3.

Quit.Bog. 2 4%

Aacb.Mastr. |30 Berg. Mrk. 50 Berl. Anb. B. 45 Bexb. Ludw. |70 Brieg-Neiss. |90 do. Thür. Ÿ. [20 Magd. Witt. [30 Mecklenb. [S0 Nrdb. F. W. |70 Rh. St. Pr. |70

Starg. Pos. 50

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Getraide-Bericht.

Am hentigen Markt waren die Preise wie fselgt: Weizen 72—T75 Kthlr.

Roggen loco

irten am 4./5. No Hafer,

vember :

152 Wspl. Gerzste,

gerin . Wei- fl, ; große Gerste fl.z Hafer 20 Schfl. ; weiße Erb-

Sgr. pr, ¿ Heu 12

T, pr s gr, . pr

105% bz.

58 B. 575 6. 685 a 68 bz.

Im Geschäst war wenig zu thun, doch war die Börse besser ge- stimmt als gestcin, und einige Actien - Quittungen wurden höber be-

83 Wspl.