1847 / 314 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ö Í i lement des ü i induna der Völker unter einander is das erste Element d ci D Lieg Europa hat semen e e er E der Thatsache zuzuschreiben, d vorgehen fonnte, ohne daß nicht sogleich Familie bildete, in Bee S berührt wurden. Die Eloführun des alle Glieder dieser F nzösischen Wesens, hat Rußland gewiß auch ge- Geciides, K "a oberen Klassen eine europäische, aber keine nationale [Gadel egeben, so daß man gewissermaßen zwei nebeneinanderstehende Völker L Rußland findet, aber der gegenwärtig mächtig sih regende Trieb e telleftueller Bildung bei den unteren Klassen, welcher, angeregt und A S E die wachsende Gewerbthätigkeit, das Land einer großen Zu- ge entgegenführt, muß eben so gut als eine Folge des europäischen dort fremden Einflusses betrachtet werden, S O : ; L Herr von Haxthausen läßt diese wichtigste Frage der inneren Politik Rußlands noch unerörtert und verspriht darauf zurückzukommen z vielleicht ín einem dritten Bande, Aber aus den kurzen Andeutungen über diesen Punkt scheint do schon zur Genüge gg p degel daß, so sehr er auch auf der ungestörten Entwickelung des rein ationaleu besteht, der wohlthä- tige Einfluß des Fremden, sobald es von dem Nationalen absorbirt wird, von ihm durchaus nicht verkannt wird. Freilich dürfen die nationalen Ein- rihtungen niht dadurh umgestürzt, aber sie können vervollklommnet und verbessert werden, Wir wollen in einem zweiten Artikel auf einige dieser Einrichtungen, vorzüglih auf den Charakter der Leibeigenschaft und die eigenthümliche russishe Gemeinde - Verfassung, näher eingehen,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Dortmund, 4. Okt. (Düss. Ztg.) Der Verkehr in un- serer Stadt und Umgegend, den die Eröffnung der Eisenbahn mit sich bringt, vermehrt sih mit jedem Tage. Es is ein Wogen und Treiben auf hiesiger Hauptstation, wie auf den benachbarten Lokal- Stationen, wie man es kaum erwartet haben sollte. Die großartigen Bauten des Bahnhofes, der an Größe und Schönheit seiner GOe- bäude seines Gleichen nit \o bald hat, werden erst mit fünftigem Jahre beendet; dieselben sind in vollsten Angriff genommen.

Glückstadt, 8. Nov. (Alt. Merk.) Sicherem Vernehmen nach, is die Direction der Glüfstadt - Heider Eisenbahn - Gesellschaft augenblicklich damit beschäftigt, den in Folge der Revision des spe- ziellen Bauplanes durch den Königlichen Eisenbahn-Jungenieur, Capi- tain von Jeß, gemachten Bemerkungen abzuhelfen und den bestimm- ftimmten Nachweis zu liefern, daß die von ihr vorgeschlagenen Er= sparungen durch eine zweckmäßige Vermeidung alles überflüssigen Luxus und durch Einschränkung namentlich der Brücken -= und Bahn-=- hofsbauten auf das Maß des wirklih Erforderlichen nicht allein mög- lih sein, sondern daß diese Ersparungen vielleicht noch höher zu ver=- anschlagen sein dürften, als früher von der Direction geschehen. Ob=- wohl diese Arbeit ziemlich umfangreich sein wird, so sollen doch schon die bisher gewonnenen Resultate obige Hoffnung bestätigen. Dem- nächst und nachdem dieser revidirte spezielle Kosten-Anshlag von dem Aus\huß berathen und genehmigt worden, wird ohne Zweifel sofort die Bau=-Konzession höheren Orts nachgesucht werden.

Lanudels- und Börsen-Uachrichten.

% Breslau, 9, Nov. Weizen, weißer, 87, 93 bis 98 Sgr., gelber 85, 91 bis 96 Sgr.

Roggen 60, 64 bis 68 Sgr., für Partieen {were Waare is noch Begehr, und wurden 20 Wspl, 84pfd, a 69 Sgr. bez, Mit s{hwimmender Waare is es sehr flau, und die Preise sind gegen gestern 41 a 2 Rihlr, nie- driger anzunehmen,

Gerste bedingt 53, 57 bis 69 Sgr.

Hafer in den Mittel-Qualitäten höher und 28, 30 bis 31 Sgr, bez., pro Frühjahr 52pfd. 27 Rthlr. pro Wspl. a 26 Schfl. bez.

Rapps 873, 90 bis 93 Sgr. und ohne sonderliche Kauflust,

Spiritus loco 14—135; Rthlr, bez., zuleßt 135 Rthlr, Br, Zuni zu liefern a 14 Rthlr, verk,

Rüböl loco 1157, Rthlr, bez.,, a 1157 Nthlr. noch angeboten.

Russisch, Schrotmehl 2% Rthlr. s{hwim. Br.

Nostock, 3, Nov. Getraide, Nachdem unsere Weizen - Preise im Verlauf der leßten vierzehn Tage einen Abschlag von 1 a 2 Sch, erlitten, \cheinen dieselben auch noch jeyt sich nicht geseßt haben zu wollen, wenn auch keine effektive Preis-Erniedrigung weiter anzugeben is, Mit Noggen ging es in den jüngstverflossenen acht Tagen flauer, und es trat eine wirk- liche reis - Aóminderung von 4 Sch. ein, nah welcher jedoch aber auch nur \{chóöne Waare sich behaupten konnte. Gerste hat etwas angezogen, Erbsen und Hafer haben si behauptetz alle drei Kornarten sind aber zu den Notirungen gefragt, Unsere Zufuhr hat wieder abgenommen, Bezahlt sind

Jan, bis

2156

séigende Preise: sür Weizen 1 Rihlr. 24 a 32 Sch., Roggen 44 Sch. a 1 Rihlr, 1 Sch., Gerste 36 a 43 Sch., Erbsen 1 Rthlir. 8 a 14 Sch., Hafer 32 a 34 Sch,, Leiínsaamen 1 Rthlr, 16 a 24 Sch,, Buchweizen 38 a 42 Sch, Wenn wir ret berichtet sind, so haben die leßztvorgewesenen Verpachtun- gen von Dominial-Gütern eine enorme Steigerung der Pachtvreise heraus- estellt. Es dürfte sich die Last Aussaat ck oder zu 250, selbst bis 280 Rt. erechnen lassen, Die Berechnungen über die möglich gesicherte Erschwin- gung einer solchen Boden-Rente in Medleuburg involviren ein Problem, welchem wir die günstige Auflösung im Juteresse des Landes wünschen,

___ck Paris, 6. Nov. Seit langer Zeit hat an der hiesigen Börse nicht so viel Leben und Bewegung geherrscht, als in der mit heute ablau- fenden Woche, der Kampf zwischen den Spekulanten à la hausse und jenen à la baisse war äußerst higig, und Alles läßt vermuthen, daß noch im ganzen Laufe des Monats November in allen Werthen, Staatspapieren wie Eisenbahn-Actien, zahlreihe Schwankungen vorkommen werden in Folge des in wenigen Tagen bevorstehenden Zuschlags des Anlehens von 250 Mil- lionen, Am nächsten Mittwoch, den 10ten, wird derselbe stattfnden. Die französische Rente hat mit vielem Glück dem neuen starken Sinken der eng- lischen Consolidirten widerstanden. Allerdings waren auch hier vielerlei Gründe zur Beruhigung der Gemüther vorhanden, so daß dadurch einem allzu nachtheiligen Einflusse der Vorgänge an der londoner Börse vorgebeugt wurde. Das einzige für die französischen Zustände wirklich s{limme Resultat der Fort- dauer der Finanzkrise in England is, daß man nun definitiv auf eine irgend be- langreiche Betheiligung englischer Kapitalien an dem französischen Anlehen so gut als definitiv verzichten muß, Wenn man in England selbst von seinem Gelde 8, 10 und selbs 12 pCt. Zinsen ziehen kann, wird natürlich Niemand dort sich herbeilassen, dasselbe gegen 3 oder 4 pCt, der französi- hen Regierung zu leihen, wie fest auh der Kredit Frankreichs stehen möge. Glüdlicherweise is es aber eine ausgemachte Thatsache, daß Spekulanten und Banquiers in Frankrei selbs weit mehr Kapitalien zur Verfügung haben, als es bedürfte, um Angebote auf das Anlehen zu machen. Man war daher allge- mein nicht wenig erstaunt, vor mehreren Tagen honim Jo urnaldes Debats einen Artikel zu lesen, der beinahe so aussah, als wäre er absichtlih geschrieben worden, um die Kapitalisten und Spekulanten zu entmuthigen und die Meinung hervorzurufen, als gingen die Unterzeichnungen, welche an verschiedenen Or- ten für das neue Ánlehen eröffnet sind, nur höchst langsam und unter gro- ßen Schwierigkeiten ein. Dieser Artikel würde ohne Zweifel an der Börse eine nach- theilige Wirkung hervorgebracht haben, wenn man nicht zu gleicher Zeit gesehen hâtte, daß die Bank von Frankreich sich bestimmt mit 25 Millionen bei dem Anlehen betheiligen wollte und sogar die Depositen- und Aufbewahrungs - Kasse mit einer ähnlichen Absicht umging. (Das Journal des Débats versichert heute, diese Absicht sei entschieden ausgegeben.) Wenn man annehmen könnte, die Abfassungjenes Artikelsdes Four nal des Débats sei vondem Zwecke geleitet gewesen, die aufsteigende Bewegung der Coursezu hemmen, so muß man gestehen, daß er seinen Zweck vollkommen verfehlt hat, Die Rente, welche während der Liquidation in die Höhe gegangen war, is neuerdings und rasch ge- stiegen. Das sogenannte Decouvert, das so lange Zeit hindur fast uner- \chüttert und unerschütterlih geblieben war, fing endlih an, Furcht zu be- kommen, und viele Baissiers, welche unter 76 verkauft hatten (die 3prozent, Rente), entschlossen sich endlich zum Heimkaufe, als der Cours fast 77 er- reicht hatte. Nothwendiger Weise mußte dieser günstigere Stand der Rente auch auf den Stand der Eisenbahn-Actien vortheilhaft zurückwirken. Es wäre voreilig, schon jeßt etwas Bestimmtes voraussagen zu wollen über die Wir- fung, welche der Zuschlag des Anlehens auf die Course der Rente im Laufe des Monats November üben wird; indeß darf man von der Ausführung dieser großen Finanz - Maßregel eine günstige Reaction in den finanziellen Operationen überhaupt hoffen, namentlich daß mit dem wiederkehrenden Vertrauen die Kapitalien auch den Eisenbahnen sich wieder zuwenden wer- den. Schon seit fast drei Vierteljahren gewärtigen die großen Banquier- häuser das Anlchen , das jeyt negoziirt werden soll. ie Spekulanten wollten für den Augenblick der Realisirung desselben nicht von Mitteln ent- blößt sein, und darum zogen sie ihre Kapitalien von jeder Art von Wer- then, besonders aber von den Eisenbahn - Actien, zurück, welche vor einigen Monaten in \o großen Mißkredit gekommen waren. Seit mehreren Wochen nun haben dieselben Spekulanten bei den Banquierhäusern und den Wech- selagenten für bestimmte Antheile, die sie an dem Anlehen nehmen wollen, unterzeichnet, und obgleih das Journal des Débats zu verstehen geben wollte, es sei überhaupt noch sehr wenig unterzeichnet worden, glaube ich doch mit vollständiger Zuverlässigkeit sagen zu können, daß die bis i gezeichneten Summen bei weitem die Ziffer des Anlehens übersteigen. ach dem Zu- schlage twerden daher als natürlihe Folge dieses Standes der Dinge viele Kapitalien dem Umlauf wieder gegeben, und ein Theil davon wird noth- wendig auch in Eisenbahn - Actien angelegt werden. Schon jeyt aber, und noch ehe der Zuschlag des Anlehens erfolgt ist, ist ein bemerkenswerthes Steigen beinahe aller Eisenbahn - Actien eingetreten. Man darf, um sich davon zu überzeugen, nur mit die Course vom 4, Oktober mit denen vom 4, November vergleichen, Die Besserung is sehr bedeutendz sie beträgt bei den Actien von Orleans 50 Fr, 50 Cts., Rouen 32 Fr. £0 Cts., Havre 2 Fr. 50 Cts, *), Marseille 30 Fr, , Vierkon 22 Fr. 50 Cts., Nordbahn 38 Fr. 75 Cts., Lyon 41 Fr. 25 Cts., Straßburg 44 Fr. 25 Cts., Nan- tes 40 Fr., Bordeaux 32 Fr, 50 Cts, Avignon 17 Fr, 50 Cts, Diese

*) Wozu aber noch der am 7, Oktober abgeschnittene Koupon mit 13 Fr. 50 Cts, gerechnet werden muß,

bemerkenswerthen Resultate betveisen \schlagend, daß die Entmuthi welche in den Geschäften mit Eisenbahn - Actien eingetreten war, seit f Monat dem wiedererwachenden Vertrauen Play gemacht hat.

London, 5. Nov. Getraidemarfkt, Von englischem Weizen hagt- ten wir an unserem heutigen Markte wenig seit Montag neu zugeführten doch da die Frage danach gut war, holte derselbe cher bessere Preise , als an jenem Tage. Am Nittwoch hatten wir einigen Abzug geringerer Sor- ten fremden Weizens nah dem Julande und bedangen einen lvanz von 1 Sh. p. Or,z heute war das Geschäft fest, mit geringer Frage, zu der Preiserhöhung, Gerste und Erbsen sind unverändert im Werthe. Bohnen und Mais sind gesucht, und leßterer Artikel wird auf 35 a 36 Sh, p. Qr., shwimmend, gehalten. Hafer flaut. Jn amerikanischem Mehl fand ein s{öner Umsag zu unseren höchsten Notirungen statt, j

Amsterdam, 6. Nov. Wochenbericht, Kaffee, Ungeachtet de \{limmen Einflüsse, welche die fortdauernde Geldfrisis auf alle Handels-x Artikel äußert, hat sih doh der Kaffeemarkt in dieser Woche sehr fest ge- halten, und obschon es noch immer an Kauflust fehlte, drängten sich doch die Inhaber nicht zum Verkaufen, wodurch man zu den allgemeinen Auc- tionspreisen ankommen fonnte,

__ Mit Taba ck war es in dieser Woche still, Aus der ersten Hand ging nichts ab, da für die an den Markt gebrahten 75 Faß Maryland zu hohe Preise gestellt wnrden. Aus zweiter Hand ging nur Weniges ab, Zuge- führt sind neuerdings wieder 1231 Faß Maryland.

Baumwolle ohne Frage mit lauer Stimmung zu Nominalpreisen. Die 532 P. nordamerikanische, welche fürzlich von New-York angeführt sind, famen nicht an den Markt, Der Vorrath besteht aus 1050 P, amerikan, 650 P, Surinam, 664 P, Brasil, 135 P. Valencia und 150 P. ostind.

Zucker. Die Auction der 216 Faß Rohzucker von Surinam is Z Fl, unter der Taxe abgegangen, wodurch der Markt in lustloser Stimmung bleibt. Jn Erwartung der zum 11, und 16. November angekündigten Auc=- tionen is überhaupt wenig umgegangen. Der Umsay von raffinirtem Zuk- fer beschränkte sich auf einzelne fleine Partieen Melis in Papier; ord, Me- lis 315 a 32 Fl., gute dito 32% a 33 Fl., hübsche dito 35 Fl., fein 37 Fl., Lumpen- 29 a 32, Dampfmelis 32 a 42 Fl, Sirop 28 Fl., Dampf- dito 26 a 27 Fl.

In Gewürzen ist nihts umgegangen. R eis ohne große Verände- rung; nur die geshälten und guten Java-Sorten blieben gefragt; unge- hält. Java 12 Fl., gech. do. 13 Fl. n. C., geschält. Tafel 155 Fl. n. C., neue Malaga-Nosinen 15 a 155, neue Muskateller 25 a 27 Fl., gute Korinthen 19 Fl. Pfeffer 155 a 16 C. Piment 35 a 36 Fl,

Pottasche, Der Nest der unlängst von New-York angeführten Partie ist zu 20 Fl, im Entrepot geräumt, Jn übrigen Sorten geht wenig um, Petersburger bleibt 18% Fl, in Entrep, zu kaufen, :

Metalle hatten wenig Umgang. Banca-Zinn bleibt 49 Fl. zu kau-

Kupfer ohne Veränderung.

Thran sehr still. Südsee- 30 Fl. Entrep., Archangel 31 a 33 Fl, Robben 341 a 33 Fl., brauner Leberthran 30 a 32 Fl,, blanker 35 a 36 Fl, Von Stokffisch sind abgegangen 1600 Waag,

21 Amsterdam, 6. Nov, Geldmarkt. Mit der Preis - Verbesse- rung, deren sich die holländischen Staatspapiere gegen Ende der vorigen Woche zu erfreuen anfingen, war es verwichenen Sonnabend schon wieder vorbei, weil abermals Berichte von Fallissements und Weichen der Fonds aus England eingingen und die Geldnoth zur Realisirung von Effekten zu zwingen anfing, Der bedeutende Preiswechsel, den alle Staatspapiere seit den leßten Monaten erlitten, hat endlih auch hier die Zahlungs-Einstellung eines ansehnlichen Hauses am Geldmarkte zur Folge gehabt, welches bei den obi- gen drückenden Umständen einen um so schlimmeren Eindruck auf die hiesige Börse machte und gezwungene Verkäufe veranlaßte, die nur gegen 1mmer weichende Course zu Stande kommen konnten, Da nun Maßregeln genommen sind, die Fondsmasse jenes Hauses mit Vorsicht zu realisiren, ließ sich an gestriger Börse etwas mehr Festigkeit spüren, und begegneten den Ausbietungen sür ausländishe Rechnung, vornehmlich von Integralen und spanischen Schuld- Dokumenten, wieder geneigte Käufer, wodurch lebhafter Umsay stattfand, Integrale fielen bis 5377 % und blieben gestern wieder fest auf 534 % ste- henz 3proz. wirkliche Schuld fiel von 641-% allmälig bis 633% und Aproz. do. von 8377 auf 82% %, gestern wurde zuleßt 825 % angelegt. Einen bedeutenden Fall haben die Actien der Handels-Maatschappy erfah- renz durch eifriges anhaltendes Ausbieten ging deren Cours von 1635 auf 161 % allmälig herunter; Besorgnisse wegen des herannahenden 2monatlichen Abrechnungs-Termins und ungünstige Aussichten für einige Kolonial-Produkte scheinen dieses zu veranlassen, Die meisten fremden Staatspapiere sind bei dieser matten Stimmung mehr und weniger betheiligt gewesenz so sind alte 5prozentige russische Obligationen bei Hope u. Comp. von 1035 bis 102; % gewichen; Aprozentige Certifikate bei denselben von 86 auf 855 %z ferner Zprozentige wiener Metalliques von 997 auf 98% %z spanische Ardoin- Obligationen, welhe nah Abtrennung des fälligen Zins-Coupons von 125 auf 147: % gestellt wurden, gingen zuleßt auf 137 % und deren Coupons von 10% auf 10% zurückz Z3prozentige spanische binnenländische fielen von 2457 auf 23/-%, portugiesische Obligationen von 225 auf 205 %, Von Eisenbahn-Actien sind Utreht-Arnheimer von 92 auf 90; % gegangen, in Haarlem-Rotterdamer kein Umsaß bekannt geworden. Jm Geldzins-Course ist feine Veränderung vorgefallen, indem 5 und 6% bei den unterschied- lichen Anleihe-Geschäften angelegt werden,

fen,

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[932] Nothwendiger Verkauf.

Das im Berentschen Kreise gelegene Erbpachts-Vor- werk Neuguth Nr, 96, nebs der Freischulzerei Neuguth, nach der nebst Hypothekenschein in der Registratur ein- zusehenden Taxe zu fünf Prozent landschaftlih auf AUA Thlr. 24 Sgr, 8 Pf, abgeschägt, soll im Ter- den 15, Januar 1848, Vormittags 11 Uhr Q ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst ber dem Bau Geheimen Justizrath Franz im Wege der nothwendigen Subhastation anderweit meistbietend verkauft werden.

Marienwerder, den 28, September 1847,

Königliches Ober-Landesgericht, Civil-Senat,

[681] Nothwendiger Verkauf,

Ober-Landesgericht zu Bromberg,

Das im Wagrowiecschen Kreise belegene adeli Chociszewo C. 16,, gerichtlich abgeschägt U Wen Thlr, 19 Sgr., soll am 26. Januar 1848, Vor- mittags um 11 Uhr an or bofensa Gerichtsstelle suh- hastirt werden. Taxe, Hypothekenschein und Kaufbedin- gungen können in der Negistratur eingesehen werden,

Sri dem Aufenthalte nah unbekannten Gläubiger,

als:

1) Adam von Daleszynski,

2) Jacob von Daleszonski,

3) Johann von Daleszynski,

4) Casimir von Daleszynski,

5) Zgnayß von Daleszynski,

6) die verehelihte Marianna von Daleszynska, gebo- rene von Zoltowska, und deren Ehemann,

7) die Josepha Christina von Daleszynska,

8) die Erben der verwittweten Justina"von Daleszynska, eborenen von Bendfowska,

9) Pächter Casimir Dutkiewicz,

10) Kaufmann und Kommerzienrath Wilhelm Queisser, 11) die Erben des Salomon Joseph Aschheim, werden hierzu öffentlich vorgeladen,

[1056] Bekanntmachung,

Jm Depositorio des hiesigen Königl. Land- und Stadt- gerichts befindet ih ein Scsiaièni des Schuhmachers Johann Peter Drall und seiner Ehefrau Dorothea Maria, geborenen Bonin, vom 18. April 1791, und da seit Nieberlégung desselben 56 Jahre verflossen sind, auch während dieser Zeit weder die Publication von ZJemandem nachgesucht worden, noch dem Gerichte sonst von dem Leben oder Tode der Testatoren etwas bekannt

etvorden is, so werden die Jnteressenten hierdurch in Gemäßheit der Vorschriften des §. 218 segqg. Tit. 12, Thl. 1, des Allgem, Landrechts zur Nachsuchung der Publication aufgefordert, Bütow, den 12, Oktober 1847. Königl. Land- und Stadtgericht. v, Hornemann,

[931] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. September 1847. , Das dem Speisewirth Wilhelm August Kose gehö- rige, hierselbst in der Georgenstraße Nr. 29 belegene, Nr Ie, late un e D i cet 5. * 246, verzeichnete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 14,583 Thlr, 3 Sgr. 9 Pf., soll N 08 An 12. Mai 1848, Vormitt, 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Ludwigshafen - Bexbacher Eisenbahn.

[1000 b]

Jn Bezug auf unsere Bekanntmachung v. 7ten c, kann die zum 1. No- vember d. J. ausgeschrie- bene Einzahlung auf die M, Actien der Ludwigshafen-

Q) Bexbacher Eisenbahn de R) Fl. 41. 15, pro Stüd noch bis

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In alLl

#mtlicher Theil.

Guland. Berlin. Beerdigung des General -Lieuteuants von Diest, Provinz Sachsen. All:rhöchster Kabinets-Befehl. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. zogs von Leuchtenberg. Königreich Hannover. Hofnachricht. Großherzogthum Baden, Der württembergische Geschäftsträ- ger, Die Baptisten. Großherzogthum Hessen und bei

Nhein. Ernennungen.

Desterreichische Mouarchie, Preßburg. Joseph und Stephan, Mailand.

Frankreich. Paris. Hofnachrichten. Kader. Entfernung und Abberufung von Schweizern. von Chalons. VLacordaire. Vermischtes. i

Großbritanien und Jrlaud. London. Erzbischof von York +. Festmahl für Lord Dalhousie. von England, Fallissements, Vermischtes.

Belgieu. Brüssel. Hofnachrihten. Gejez-Prüfungs-Kommission, Denkmünzen für Handwerker. Vecmischtes. ;

Schweiz. Tagsaßung. Erklärung an das Schweizervolk. Für- ]stenthum Neuenburg. Avancement, Die waadtländischen Durch- märsche und die Avshebung im berner Jura. Kanton Bern, Wech- sel im Vororts - Präsidium, Darlehn - Anerbieten, Rüstungen. Die Truppen-Ausstellungen gegen Freiburg, Die burgdorfer Partei,

Erklärungen des Pr. J. Schnell und der Berner Volkszeitung. Kanton Basel, Unterwerfung unter den Executions-Beschluß. Trup- penbewegungen. Gerücht von neuen Unterhandlungen Freiburgs und Uni's mit der Tagsazung. Kanton Tessin. Beginn der Feind selig keiten, Kanton Schwyz. Regierungs - Proclamation,

“talien, Neapel, Die Truppen-Uebungen,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Reise des Her-

b Ankunft der Erzherzoge Widerlegung,

Abd el Rhaman und Abd el - Der Bischof

Westindisches Comité. Die Bank

Zweite Symphonie-Soiree der Königl. Kapelle, Das heilige Land.

Beilage.

Un * ffTimtlicher Theil. Se. Hoheit der Herzog Wilhelm von Medcklenburg- Schwerin is von Schwerin hier angekommen,

Der bisherige Privat -Docent Der. Radicke in Bonn is zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der dorti=- gen Königlichen Universität ernannt worden.

Votanni emu qa.

Es is neuerlich abermals einer Privatperson gelungen, in Leipzig den wissentlihen Verbreiter und vielleiht auch Verfertiger falscher preußischer Kassen-Anweisungen zu entdecken und der betreffenden Behörde zur verdienten Strafe zu überliefern. Wir haben derselben dajür die in unserer Bekanntmachung vom 4. März v. J. zuge- sicherte Belohnung bewilligt und werden auch in Zukunft Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Kassen-Anweisungen der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung gezogen und bestraft werden kann, nach Beschaf= fenheit des Falles eine Belohnung von

Dreihundert bis Fünfhundert Rthlrn. gewähren und diese nah Bewandtniß der Umstände, besonders wenn in Folge der Anzeige zugleich die Beschlagnahme der zur Verferti- gung der falscheu Kassen - Anweisungen benußten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, noch angemessen erhöhen,

Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, fann \sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschweigung seines Namens sich versichert halten, insofern diesem Verlangen ohne nachtheilige Wirkung auf das Untersuchungs-Verfahren zu willfah- ren is.

Berlin, den 5, November 1847.

Haupt =- Verwaltung der Staats - Schulden. Rother von Berge 20 Aer. Anoblau ch,

Zweite Symphonie-Soiree

der Königlichen Kapelle im Saale des Königlichen Schauspielhauses. (Den 10, November.)

Man beging das Gedächtniß Mendel ssohn's, Es war eine schöne, sinnige Feier. Eine Schöpsung Beethoven's, der Trauermarsch aus der Sinfonie eroica, leitete sie bedeutungsvLoll ein. Galt es doch, das Andenken eines Ton-Helden zu feiern, der in Beethoven sein Jdeal verehrte. Die ernsten, trüben Klänge erfüllten alle Hörer sihtlich mit Weh- muth. Man lauschte ihnen mit wahrer, inniger Theilnahme, mit einer Hingebung, die deutlich erkennen ließ, wie tief Jeder ihre heutige Bedeu- tung erfaßt hatte, wie schmerzlich der große Verlust allgemein emyfunden wind, den dic Kunst in dem unerwartet frühen Hintritt eines der ausgezeich- netsten deutschen Tonseber erlitten hat, i

Werke des Verblichenen füllten den übrigen Abend, Zunächst fam ein Krte, vom Domchor ausgeführt, zu Gehör, ein treffliches Werk, aus welchem ein würdiger, echt firhliher Geist entgegenweht, Ein beson- deres Interesse knüpft sich an die Entstehungsart dieser Composition, worüber cine Biographie Mendelss\ohn's folgenden Aufschluß giebt, Es war im Zahre 1825, Mendelssohn, der damals 16jährige Kunstjünger , hatte eben jeln zweites Quartett vollendet, was Zelter in einem Schreiben an Goethe für noch besser erkläite, als dasjenige, welches der junge Me n- velssohn in Weimar hatte hören lassen. Mendelssohn's Vater wollte sich jedoch mit dem Lobe der Freunde nicht zufrieden geben und un- ternahm daher mit dem Sohne eine Neise nach Paris, um von einem ¡tnyartelischen und Verlässigen zu erfahren, ob es wohlgethan sci, dem Wun- he des Sohnes, sih ganz der Musik zu wvidmen, zu willfahren, Es war Cherubini, der entscheiden sollte, Nach der ersten Vorstellung des jun- gen Mendelssohn forderte ihn dieser Altmeister auf, ein Kyrie zu schreiben, Mendelssohn weigerte sih anfangs; als Cherubini ihm aber mit dem gewöhnlichen Ernste sagte, daß er es auf den Wunsch scines Baiers verlange, sagte M. auch augenblicklih zu, und binnen ein paar Tagen war die Arbeit fertig. Das Kyrie erwarb sich Cherubini's Beifall in so hohem Grade, daß dieser nicht allein dem Vater rieth, den jwzen Künstler ruhig auf seiner Bahn weiter schreiten zu lassen, sondern sar auch den Vorschlag machte, ihn in Paris zu lassen und seiner eige- n! Leitung anzuvertrauen. Dies geschah jedoch niht. Die Nückreise nach §erlin wurde sofort angetreten, wo M, unter den bisherigen Lehrern

erin,

B

Allgemeine

Preußische Zeitung.

__ Bei der heute angefangenen Ziehung der 4ten Klasse 96ster Königl, Klassen - Lotterie fiel ein Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 27,173 nah Siegen bei Hees; 3 Gewinne zu 2000 Rthlr, fielen auf Nr. 43,419. 53,880 und 75,729 in Berlin bei Seeger und nach

Merseburg 2mal bei Kieselbach; 32 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf |

Nr. 2879. 5164. 8940. 16,353. 16,359. 18,833, 27,043, 27,585, 27,609, 30,456. 32,826. 35,648. 37,310. 37,636. 41,272. 44,374. 45,231. 47,332, 50,350, 50,986. 53,299. 60,758. 61,807. 63,601. 66,421. 66,905. 72,037; 75,846; 16,323, 78,497, 78,713 und 80,225 in Berlin bei Dettmann, bei Moser, bei Securius und Zmal bei Seeger, nah Barmen bei Holzschuher, Breslau bei Froböß, 2mal bei Holschau und 4mal bei Schreiber, Danzig 2mal bei Rotoll, El- berfeld 2mal bei Brüning, Erfurt bei Tröster, Graudenz bei Lachmann, Halle bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Borchardt, Lieguißz bei Leitgebel, Magdeburg bei Büchting und bei Roch, Mühlhausen bei Blachstein, Pots- dam 2mal bei Hiller und nah Stettin 2mal bei Rolin und 2 mal bei Wilsnach; 28 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 573. 3737. 4512. 12,020. 15,614, 15,831. 19,924. 22,013, 30,347. 44,714. 44,718. 90,670. 52,789, 53,637. 54,027. 60,863. 60,938. 62,770, 62,814. 69,391. 08,237, 69,036. 73,096. 78,256. 78,267. 79,527. 80,810 und 53,091 in Beriin bei Baller, 2mal bei Borchardt, 2mal bei Burg, bei Dettmann, bei Grack und bei Marcuse, nah Aachen bei e999, VDreôslau 2mal bei Holschau und 2mal bei Schreiber, O S ige T Elberfeld mal bei Heymer, Elbing 2mal G Ge L Dlogau bei Lev9john y Graudenz bei Lachmann, „run erg bei Hellwig, Halle 2mal bei Lehmann, Jserlohn bei Hell- M A i, Pr. bei Heygster, Minden bei Stern, Sagan Rtblr. A dor E vei Rolin; 61 Gewinne zu 200 6247. 639, 8363. (0424 T: E E: 20/802, 21,9/0, 21,682 93949 "oe 47 S “e ch0 24 3A 3-973 N h 79 ge A S4) 25,447. 92,115, 33,092. 33,223. 0. 1466. VI5A MC A A Med

10, U, 200. 090,156, 90,466. 50,501. 52,468. 52,649, 53, 1,142, 02,291. 64,275, 64,287. 67,116. 67,617. 71,558. 71,711. 74,551. 74,872, 75,431. 75,639, 75,701. 77,326. 79,422. 79,461. 79,761. 82,479. 83,233 und S T72;

Berlin, den 11, November 1847. Königl, General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Nikolaus zu Sayn= Wittgenstein-Berleburg, nah Dresden.

Se. Excellenz der Geheime Staats - Minister Rother, nach Thüringen,

Üichtamtliher Theil. Jura

Berlin, 11. Nov, Abermals is einer jener Helden heim- gegangen, deren Namen uns die große Zeit der Befreiungs=Kriege so lebhaft in das Gedächtniß zurückrufen. General - Lieutenant von Diest, zweiter General-Juspecteur der Artillerie, verschied hier, nach längerem Krankenlager, am Abend des 7ten d. M. Heute Morgen nach 9 Uhr fand die feterlihe Beerdigung des Dahingeschiedenen , unter allgemeiner Theilnahme vieler ehemaligen Kampfgenossen und der Re= präsentanten des Heeres, statt. Bereits nah 8 Uhr versammelten sich die Leidtragenden, dic Generalität und das Offizier - Corps der verschiedenen Waffengattungen hiesiger Garnison in dem Trauerhause am Leipziger Plabe, während die die Leich-n-Parade bildenden Truppentheile in Trauer-Galla, mit Flor umhüllten Fahnen, Trommeln u. L, in der benachbarten Straße und vor dem Potsdamer Thore aufgestellt wur-

den, Die Leichenrede und den Segen am Sarge sprach der Super-

(Zelter, Berger) seine Studien fortseßte. Mit welchem Erfolge, is be-

fannt. Die ungemein frühzeitige Entwicklung seines Genies erscheint in der That bewunderungswürdig, wenn man erwägt, daß Schöpfungen, wie dies Kvyrie, die Ouvertüre zum „Sommernachtstraum““ und viele andere Arbeiten, denen die Neife von Meisterwerken aufgeprägt if, im Jüng- | lingsalter entstanden sind. :

Dem Kyrie folgte des Veiklärten Symphonie in A-moll, eine Schö- pfung, welche die Schäze eines eminenten Wissens und Fleißes, neben den reichen Goldadern des Genius, zu Tage fördert. Die Ouvertüre zum „„Sommernachtstraum““, unstreitig eine der originellsten und reizvollsten Compositionen, die aus Mendelssohn's Feder geflossen sind, {loß sich an. Sein herrlicher 43stcr Psalm, die treffliche Ouvertüre zu den „Hebriden und das schöne Lied: „Es ist bestimmt in Gottes Rath“ (von Neithardt vierstimmig eingerichtet), bildeten den übrigen Jnhalt einer wahrhaft künst- lerischen Feier, durch deren sinnige Veranstaltung sich das ZJnstitut der Symphonie -Soireen den wärmsten Dank aller Verehrer des Verewigten erworben hat. Js es uns vergönnt, daran roch einen Wunsch zu knüpfen, so ist es der, daß dem so allgemein betrauerten Edlen gerade in diesen Räumen, welche heute von seinen herrlihen Schöpfungen wiederhallten, auch ein äußeres Zeichen des Andenkens und der Dankbarkeit werden möge, Wohl nirgends wäre ein würdigerer Plaß für seine Büste, als hier, wo uns das Bild so vieler Meister vergegenwärtigt ist, denen er gewiß in jeder Hinsicht gleichzustellen wäre. Wenn wir uicht irren, findet sich der geeignete Plaß dazu in dem Hauptsaale selbst; und wir sind überzeugt, daß die Blicke Aller, welche hier vielleiht noch oft durch seine Töne gehoben und gestärkt werden dürften, auch mit inniger Dankbarkeit auf seinen Zügen weilen würden, de

Das heilige Land.

Das heilige Land und die angränzenden Landschaften. Jn anschaulichen Schilderungen dargestellt von Ferdinand Bássler. Merseburg, 1816. 192 S.

Das genannte Werkchen soll nach des Verfassers Absicht zwischen Lehr- buch und Reisebeschreibung in der Mitte stehen, so daß nicht in Fächern Gebirge und Ebenen, Flüsse und Seen, Pflanzenwelt und Thierwelt ge- trennt erscheinen, sondern dem Leser gleich einem Reisenden die nächste Um-

getung in einem ganzen Bilde Schritt vor Schritt sich darstellt, Der Ver- asser beginnt seine Wanbeiuna vom Libanon, über Galiläa, Samaria,

Freitag En 1209 November

Älle Post - Anftallen des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf diescs Blatt au, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße fr. 57. Infsertions-Gebühr für deu Raum eiuer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

intendent Büch sel von der St. Mathäi-Kirhe. Nach Beendigung derselben wurde der Sarg, uuter Trauermusik, dur Unteroffiziere von der Artillerie auf den vierspännigen, mit Degen, Federhut, Epau= lettes u. #. w. versehenen Leichenwagen gehoben, worauf der Zug sich sofort in Bewegung seßte. Die Leicheu = Parade wurde kommandirt von dem General-Major von Jenichen, Inspecteur der zweiten Artillerie=-Jnspection. Den Zug eröffnete eine Shwadrou des Garde- Dragoner-=Regiments mit dem Trempeter-Corps an der Spiße; dann folgten: eine Escadron des 2teùn Garde - Ulanen (Landwehr=-) Regi= ments, cin Bataillon des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments mit dem Musik -Chore uud endlih 6 Geschütze der Garde - Artillerie zu Juß mit dem Musif-Chore der Brigade. Unmittelbar vor dem Leichen- wagen gingen die drei Adjutanten der General - Juspection der Ar= tillerie, welche abwechselnd das Kissen trugen, auf welchem die Orden und die Schärpe des Verstorbenen befestigt waren. Hinter demselben wurde das Reitpferd des Generals geführt. Die Leidtragenden, dar= unter Se. Excellenz der Geheime Staats - und Kabinets - Minister von Bodelshwingh, die Geistlihkeit, die Generalität und die Offiziere der Garnison folgten zu Fuß. Eine unabsehbare Reihe von Equipagen, voran der mit 8 Pferden bespannte Wagen Sr. Majestät des Königs, so wie die Equipagen der sämmtlichen Königlichen Prin= zen, beschloß den Zug, welcher sich vom Sterbehguse durch die Leip-= ziger und Markgrafen-Straße, über den Opernplaß, die Schloß-, Friedrihs=-, Herkfules-Brücken, über den Haackschen Markt, die Rosen= thaler Straße, Weinbergs - Gasse nach dem Garnison =- Kirchhofe be- wegte. Nachdem hier die Leiche eingesegnet worden, gab die Jnfan= terie drei Salven über das Grab, während die vor dem Rosenthaler Thore aufgestellten Geschüße gleichfalls je drei Schüsse abfeuerten.

Provinz Sachsen. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung enthält folgenden Allerhöchsten Kabinetsbefehl:

„Jch habe aus dem am 5ien d. M. für die Monate August und September c, erstatteten Zeitungsberichte mit besonderem Wohlgefal- len ersehen, welche freundliche, gastfreie und in jeder Hinsicht ausge= zeichnete Aufnahme die Truppen der 7ten und 8ten Division bei den diesjährigen Herbstübungen bei ihren Quartiergebern gesunden , und beauftrage die Regierung hierdurch, den betressenden Gemeinden Meine volle Zufriedenheit über deren rühmliches Benehmen gegen das Militair zu erkennen zu geben.

Sanssouci, den 25, Oktober 1847,

Friedrich Wilhelm.“ Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Vayern. Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Leuchtenberg, welcher am 7, November in München aus Eichstädt erwartet wurde, wird daselbst bis zum 15ten verweilen und daun

über Berlin nah St. Petersburg zurückkehreu,

Königreich Hannover. (Hannov. Ztg.) Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen, Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, Se. Hoveit der Herzog von Braunschweig und Se. Durchlaucht der Prinz Alexander zu Soims=-Braunfels sind zum Jagdlager Sr. Majestät des Königs in der Göh1de eingetroffen.

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Nachdem der zum Königl. württembergischen Geschäftsträger am Großherzog= lichen Hofe ernannte Königl. Kammerherr und Legations-Rath Frei= herr von Wächter am 21sten v. M. dem Staats-Minister des Groß= herzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten seia Be= glaubigungs-Schreiben überreicht hatte, wurde demselben in den lebt= verflossenen Tagen die Ehre zu Theil, Jhren Königlichen Hoheiten dem Großherzoge und der Großherzogin vorgestellt zu werden.

Das Gesuch der Baptisten oder Neutäufer in Unteröwisheim und Helmsheim, die Kindertaufe abschaffen und dafür die Taufe der Erwachsenen annehmen zu dürfen, ist von dem Staats - Ministerium,

*udáa bis zur Sinai -Halbinsel, geht aber dann von Südwesten durch das Edomiterland nah Osten, nach den Landschaften jenseit des Jordanthales oder Ghors und schließt mit dex sehr anschaulichen Beschreibung der Ge- gend am Todten Meere. : ; e

Der Herr Verfasser kennt die neuesten Reiseberichte über Palästina und führt auch Robinson's Forschungen über das sogenannte heilige Grab in Jerusalem an, welches unmöglich das Grab Jesu sein kann, weil dieses außerhalb der Stadt im Norden, also jenseit der dritten Mauer, gelegen haben muß, also unmöglicy in der Stadt selbst innerhalb der ersten Mauer Play finden konnte, Der Verfasser wagt jedoch über diesen zweifelhaften Punkt keinc Entscheidung. A L : i :

ilm eine Probe der Darstellung zu geben, wähle ich die Beschreibung von Jericho S. 174: „Die Ebene von Jericho galt im Alterthum für den gesegnetsten Landstrich des heiligen Landes und führte selbst noch in den Zeiten der Kreuzzüge den Namen des Gartens von Palästina. Man- gel an Anbau und geregelter Bewässerung haben sie “größtentheils zur Wüste werden lassen. Wo feine Quellen und Bäche strömen, da ist aus- gedorrter, unbegrünter Boden, durhwühlt von zahllosen Löchern der Spring- hasen (Ps. 101, 18, Sprüchw. 30, 26), hier und dort auch mit einer Salz- fruste überzogen, oder mit kleinen Haufen eines weißen, shwefelähnlichen Staubes beseßt. Jm Ganzen sind Erdreichh und Klima völlig die von Aegypten. Doch stechen von jenen ausgedehnten Palmwäldern (5 Mos. 34, 3), ‘welche noch immer den Hauptschmucck Aegyptens bilden und auch hier noch im siebenten Jahrhunderte vorhanden waren, nur hin und wieder etliche ganz vereinsamte Stämme. Auch das Zuckerrohr, welches die Kreuz- fahrer zuerst in Palästina kennen lernten, und auf dessen fleißigen Anbau die Ucbereste zahlreicher Wasserleitungen in dieser Ebene hindeuten, ist hier nicht mehr zu finden. Die Rosenhecken von Jericho, welche Sirach rühmt (24, 18), und scine Balsamgärten sind dahinz statt ihrer wächst hier nur noch der Zakkum, ein wilder dorniger Baum, aus dessen grünen Ae man das Zachäus - Oel als vielgesuchtes Heilmittel unter dem Namen ¿e Balsams von Jericho bereitet. Jericho selber, die alte Königéstatt i iebt naan (Jos. 2, 2.), der glanzvolle Lieblingsort Herodes des G E ein s{hmußiges Dorf, Namens Richa, anderthalb Stunde Tbigns Ge- Jordan. Es umfaßt etwa 200 Einwohner, ein E oerids vererbt \chleht, auf welches die Sünden Sodoms und

inen.‘“ - ; , in. eg M lieblihe Buch kann ein angenehmes Weihnachtsgesßen? 1

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