1847 / 316 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Cordova und Ros de Olano, aus dem Kabinet entfernen E f V : L er man haßt den Verräther. r machte Man liebt den Verrath, Sénigin vor einigen Tagen den Vorschlag, demnach der S Rsn E Kriegs - Minister dur den alten General ben Go get Ros de Olano als Minister des Handels und Aspiroz und den Durch den bekannten Herrn Donoso Cortes, der sich Unterrichtêwesens E Königin ihre Einwilligung in ihre und ihrer rühmt, e S entrissen zu haben, zu erseßen. Allein die Schwester T biosei “Antrag zurück, und da die beiden Minister, R ec in Gefahr s{chwebte, irgend einen Gemaltstreich E Seiten des Generals Narvaez befürchteten, so ertheilte ce General Cordova, als Kriegs - Minister, den Truppen der Besazung deu Befehl, sich in deu Kasernen zum Aus= rüden bereit zu halten. Der Herzog von Valencia {lug darauf dem Handels-Minister Ros de Olano vor, sich als General= Capitain nah den Philippinischen JFuseln zu begeben, erhielt aber eine ablehnende Antwort.

‘Unter diesen Umständen fühlte der General Narvaez um so mehr das Bedürfniß, die Leitung der inneren Angelegenheiten des Palastes einer Person übertragen zu schen, auf deren freundschaftliche Ergeben- heit er unbedingt rechnen zu können glaubte. Die Königin Christine, die bei dieser Frage noch mehr als bei irgend einer anderen zu Rathe gezogen werden mußte, trat seiner Ansicht von der Nothwendigkeit einer völligen Umgestaltung des Hofstaates und der Verwaltung des Königlichen Familiengutes sogleich bei, Es wurde demnach beschlossen, einen Mann von hohem Range und unbescholtenem Rufe, dessen politische Gesinnungen der moderirten Partei zugleich jede wünschenswerthe Garantie darböten, mit dem etwas seltsamen Titel eines General = Gouverneurs des Palastes an die Spiße des Hofstaates und der Verwaltung des Königlichen Fanmiliengutes zu stellen, Dieser General - Gouverneur des Palastes empfängt un- mittelbar von der Königin die Vorschriften über Alles, was die Eti- fette, den Hofstaat, die Dienerschaft des Palastes betrifft, und hat zugleih die Befugnisse des bisherigen Juntendanten des Königlichen Hauses zu verrichten, welche sih auf die Verwaltung des Eigenthums der Krone beziehen. Auf den Antrag ihrer Minister, also nicht aus freien Stücken, übertrug die junge Königin dieses wichtige Amt dem Marquis von Miraflores. Jundem der General Narvaez diese Er- nennung beantragte, ging er von der Ansicht aus, daß er in dem Marquis einen um so aufrichtigeren Bundesgenossen erworben haben würde, als dieser Staatsmann in der leßteren Zeit vielfache Zurück=- \eßungen erfuhr, sih bewußt sein durfte, weder von der jungen nigin, noch von ihrer Mutter mit allzu günstigen Augen betrachtet zu werden, und {hon als Mann von Chrgefühl und Sitt- lihkeit in sich den Beruf fühlen mußte, dem im Palaste eingetretenen Unwesen zu steuern und strenge Aufsicht über die nächsten Umgebungen der Königin zu führen. Da der Marquis von Miraflores hon wegen seines unbescholtenen sittlichen Rufes über die meisten seiner Rang = Genossen hervorragt, \o hielt auch die Königin Christine für angemessen, keine Cinwendungen gegen seine Ernennung zu erheben. Dazu kam noch, daß der Marquis si das besondere Verdienst erworben hatte, gerade jebt, da die moderirte Partei sich lebhafter als je mit der eventuellen Thronbesteigung der Herzogin von Montpensier beschäftigt, unter dem Titel „Unparteiische

Beurtheilung der spanischen Thronfolge-Frage‘“ ein weitläufiges Werk |

herausgegeben zu haben, in dem er eben diese Frage ganz in dem Sinne entscheidet, welcher den Wünschen der Juli = Dynastie ent= spricht.

Daß der Marquis vou Miraflores sich lange in seiner neuen

Stellung behaupten oder diese selbst ihm zusagen werde, dürfte zu |

bezweifeln sein. Die Progressisten wollen in dem neugeschaffenen Amte nur das Bestreben der Moderirten, die Königin in der Ausübung ihres freien W.llens zu hemmen, erblicken, Judessen erheischten wenig- stens die schreicnden, in der Verwaltung des Königl. Gutes eingetretenen Mißbräuche schleunige Abhülfe. Jch habe Jhnen neulih den Unfug berichtet, der von dem nun seiner Stelle entseßten Jutendanten des Königlichen Hauses in Verbindung mit einigen Ministern in Bezug auf die Rückstände der Dotation der Königin getrieben wurde. Nun hat sich noch Folgendes ausgewiesen, Bevor die Königin Christine ihre lebte Reise nah Paris antrat, deutete sie ihrer Tochter die Möglichkeit eines bevorstehenden Glückswechsels an und rieth ihr, ihrem Beispiele zu folgen und für solche Fälle eine gewisse Geld- Summe im Auslande in Sicherheit zu briugen. Diesem Rathe ge=- mäß, schickte die junge Königin nah und nah etwa 350,000 Piaster nach Paris, wo dieses Geld von dem Herzoge von Rianzares ent= gegengenommen und bei dem Hause Rothschild niedergelegt wurde. Vor einigen Monaten wurde aber dem Herzoge ein von dem Jnten- danten des Königlichen Hauses ausgestellter, auf jene Summe lau- tender Wechsel in Paris präsentirt und das Geld sogleich ausbezahlt, ohne daß sich eine weitere Spur über die Verwendung dieses Be- trages entdecken ließe. Doch glaubt man, der General Serrano, so wie der Jutendant, und eine andere Person fönnten Aufschlüsse darüber ertheilen.

Die regierende Köuigin erscheint jeßt im Theater gewöhnlich von dem Marquis von Mirasflores begleitet. Zweimal {hon hat sie ihren Gemahl genöthigt, in ihrer Gesellschast dem S'iergefechte beizuwoh- nen, Am vorigen Sonntag hielt der König, seine Schwiegermutter und der Herzog von Rianzares Tafel im Pardo, Die junge Köni- gin blieb allein hier. Vorgestern fuhr sie in ihrem Phaeton, die Pferde mit eigener Hand lenfend, im Prado spazieren. Jhr Gemahl, der ihr zwar die Führung der Zügel des Staates überläßt, weigerte Gefolge M E Ot zu begleiten. Gestern ritt er mit großem

t L aver ‘0p ie l j in seinen bedeckten es Regentropfen fielen, sticg er sogleich li n Sfnger Mirall, den die Minister nach Valencia entführen ießen, hat dort Befehl erhalten, sich entweder nah den Kanarischen Inseln oder ins Ausland zu begeben. Er hat Lebt A8

Der Jnfant Don Francis : r hat ch eres vorgezogen. nách Valladolid verlegen zu Bis n P Aufenthalt eingerichtet, . wird dort ein Haus für ihn

Ih meldete Ihnen neulih, daß der General Narvaez dem

Herzoge de la Vitoria unter sehr {mei F «i Botschafter-Posten in London L A osten Ausdrüden von : / gen ließ. Espartero hat, wie man vorausseßen durfte, diesen Posten ausgeschlagen. Darauf zeigte der spanische Gesandte, Herr Jsturiz, ihm an, daß W Ae A schriften in London abzuwarten habe. Espartero wird also {chw lich seinen Siß im Senat einnehmen dürfen, Die völlige Nichtigkeit dieses Mannes, der unthätig in London verblieb, während die Ks. nigin Christine, allen Gefahren troßend, auf den ersten Ruf Viriber eilte, leuchtete jeßt seinen eifrigsten hiesigen Parteigängern, vielleicht sogar seinem unverdrossenen Fürsprecher, Lord Palmerston, ein 2 E ist vor aht Tagen von hier nach England zurück-

gereist. E

Herr Pacheco ließ sich, als er den Vorsiß des Ministeriums niederlegte, zum „Botschafter am päpstlichen Stuhl““ ernennen, ob- gleid der hiesige päpstliche Delegat bis jet keinen diplomatischen harakter entwickelt hat und Herrn Pacheco vor seiner Abreise nicht verhehlte, daß der Papst ihn s{werlich als Botschafter der Königin von Spanien zulassen würde. Sobald Herr Pacheco in Rom an- fam, erhielt er auf vertraulihem Wege den Wink, der päpstliche Stuhl

2166

könnte ihn nur in derselben Eigenschaft annehmen, in welcher Herr Castillo bisher dort beglaubigt war. Herr Pacheco hatte bis zum 19, Oktober den Kardinal - Staats - Secretair, der sich abwesend be- fand, nicht sehen können. Inzwischen jubeln die hiesigen Moderirten über die Verlegenheit, in welche der puritanishe Ex-Minister sih ver- seßt sieht. Ohne Zweifel wird er abberufen und durch Herrn Mar- tinez de la Rosa erseßt werden, der keinen Augenblick bezweifelt, daß ein Staatsmann wie er nur in Rom zu erscheinen brauche, um die huldvollste Aufnahme zu finden und die Geschicke der italienischen Halbinsel mit denen der pyrenäischen auf das engste zu verknüpfen. Die Bullen der vier spanischen Bischöfe, welche der Papst in dem Konsistorium vom 4. Oktober präkonisirte, so wie die Pallien für die Erzbischöfe von Toledo und Burgos, sind unterdessen hier eingetroffen. Sobald die Bullen das Exequatur der Krone erhalten haben, wird die Consecra- tion der Bischöfe erfolgen.

Es heißt, der diesseitige Gesandte in Lissabon, Herr d'Ayllon, hätte um seine Abberufung angehalten,

Dem Vernehmen nah wird der hiesige französische Botschafter- posten demnächst durch Herrn Bacourt beseßt und der Herzog von Glücfsberg zum Gesandten in Lissabon ernannt werden, 3proz. 265 G., 5proz. 15; G.

Handels- und Börsen-Üachrichten. Berlin, den 12. November 1847. Ausländische Fonds: Pfandbrief-, tiommunal- Papiere und Geld - Co urTse.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. Zf.| Brief. | Geld. St. Schuld-Sch. 35 92 913 Kur- u.Nm. Pfdbr. 37 93% 937 Seeh. Präm. Sch.|—| 903% | Schbles1sche do. |35| _— K.u.Nm. Schuldy. 32 88 875 do. Lt. B. gar. do. 33 ass _— Berl. Stadt-Obl. 915 | 91 Pr. Bk-Anth.-Sch |—|106 [105 Westpr. Pfandbr. 915 ———— - _ Grossh. Posen do. 100% do. do. |ch 917 Ostpr. Pfandbr. 4 ras Pomm. do. 3: 937

Friedrichsd'or. —_ And. Goldm.àS3th. 94? Disconto.

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. _— do. Part. 500 FI. 92 do. do. 300 Fl.

“ch Hamb Feuer-Cas. |S 109% [1097 do.Staats-Pr. Anl 83% | Holl, 22 % Int.

947 | 945 Kurb.Pr.O. 40 th. 167 Sardin. do. 36 Fr. 95 9475 N. Bad. do. 35 FI.

Fisenbahn- Actien.

Russ. Hamb. Cert. do.beillope3.4.S. 40. do. 1, Anl; do. Stiegl. 2.4.A. do. v. Rthsch.Lst.| do.Poln. SchatzO. do. do, Cert. L.A. do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C.

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Amst. Rott. |4 96 G. Arnh. Utr. 45 E Pts. Mgdb. Berl.Anb.A. |4 |117 bz. u. G do. Pr. B. do. Prior. | 4 —— do. do, Berl. Hamb. | 4 1025 br. Rhein. Stm. | do. Prior. 45 99% ba: wu, G. do. Prior. Berl. Stett. |4 1117 bz. do.v.St. gar. |37 Bonn-Cöln. |f —_—_ Sächs. Bayr. | 4 | 895 bz. Bresl. Freib. Sag.-Glog. L _—- do. Prior. do. Prior. |45 Chem. Risa. |- Es St.-Yohw. 75 B. Cöln. Mina. |4 | 96% a L bz. u. G. do. 98:5 B. 98 6. do. Prior. 4; 983 bz. Thüringer. 915 br. u. G, Cöth. Bernb, | ch Whb.(C.O0.) Cr. Ob. Sch. 713; 6. do. 102 6. Dresd. Görl. 1003 B. 697 B. Düss. Elberf. 987 B. do. Prior. 915 B.

O.Sch]. L.B.

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Lpz. Dresd, Löb. Zittau. Magd. Halb.

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B. Berl. Anh. B. 1065 bz. n. G, Bexb. Ludw.

80 G.

Brieg-Neiss. 88% G. do. Thür. V. |‘ 92% B. Magd. Witt. |30| 787 bz. 101% B Mecklenb. |80 100 B, 995 G. Nrdb. F. W. |70/ 68% G. Rh. St. Fr. |70 Starg. Pos. |90|82 bz. u. B,

do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. Il. Ser. Nrdb, K. Fd. O.Schl. Lt.A |-«

do. Prior.

1063 6.

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(Schluss der Börse 3 Uhr.) Die Neigung unserer Börse bleibt steigend, und bei vermehrten Umsätzen sind die Course neuerdings etwas gestiegen.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizen 73—75 Rthlr. Roggen loco nener 48—51 Rthlr.

- Nov. 47 Rililr. G.

- April/Mai k. J. 495 Rihlr. Haser 48/52pfd. 285—31 RthlIr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 31 Rthlr. Gerste 44—45 Rthlir. Rüúböl loco 115— Rthlr.

- pr. Frühjabr 1135—Z Rthlr, Spiritus loco 27% Rihlr.

- Frühjahr 275 Rthlr.

Marktpreise vom Getraide, Berlin, den 11, November 1847,

Zu Lande: Weizen 3 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 3 Nthlr. 2 Sgr. 6 Pf.z Roggen 2 Rthlr, 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr.; große Gerste 1 Nthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auh 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Nthlr. 8 Sgr, 2 Pf.z Erbsen 2 Rihlr, 20 Sgr, Eingegan- gen sind 98 Wispel.

Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 5 Sgr., auh 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.z Roggen 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr, 2 Sgr. 6 Pf.z große Gerste 1 Rthlr, 27 Sgr. 6 Pf.z Hafer 1 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf. Einge- gangen sind 186 Wispel 12 Scheffel.

Mitttwoch, den 10, November,

Das Schock Stroh 9 Rthlr. 10 Sgr auch 7 Rthlr, 25 Sgr.z der

Centner Heu 1 Rthlr, 10 Sgr, auh 1 Rthlr.

Kartoffel-Preise. G Rae E 1 Rthlr,, auh 20 Sgr. , meßenweis à 2 Sgr., auch 1 gr. 3 Pf. : O Branntwein-Preise. Die Preise vom Kartoffel -Spiritus wgren am 5, Novmb. 1847 28!; u, 28 Rthlr, 6, » » 28 u. 27% » 8, » 275 9 »

(frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54 % 9, 275 oder 10,800 % nach 40, » » 273 u. 27% Tralles, 41. » » 275 u, 27

Korn - Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 11, November 1847.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

Königsberg, 9. Nov, Marktbericht. Zufuhr gering, Wei- zen 60—75 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 50—56 Sgr. pr. Schfl. ; große Gerste 45—48 Sgr. pr. Schfl. ; kleine Gerste 40—45 Sgr. pr. Schfl. z Hafer 20 —26 Sgr. pr. Schfl. ; graue Erbsen 60—75 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erb- sen 50—64 Sgr. pr. Schfl. ; Kartoffeln 28—30 Sgr, pr, Schfl. ; Heu 14 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.

Stettin, 11. Nov. Roggen in loco 8bpfd. 472 Nthlr., 88pfd. 48 Rthlr. bez.; pr. Frühjahr 82pfd. 48 Rthlr. Br., 475 Rihlr. Geld.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 135 %, aus zweiter Hand 133 % bez., pr. Frühjahr 135 % gefordert, 135 % geboten.

Rüböl in loco 10% Rthlr. geboten, zu 10 Rthlr. erlassen, per Dez. —Jan. 11 Rthlr., pr. März / April 114 Rthlr. gefordert,

(In dem Postskript unseres gestrigen Berichts is Spiritus pr, Früh= ahrs-Lieferung statt 13 % „135 %“ zu lesen.) lls

% Breslau, 11. Nov. Weizen, weißer, 87, 93 bis 98 Sgr., gelber 85, 89 bis 95 Sgr., 2 Particen 875 pfd, g, Weizen wurden a 92 und 93 Sgr. verkauft.

Roggen sehr matt und abermals niedriger, am Markt wurde a 57, 61 bis 65 Sgr. verkauft, shwimmende Partieen ohne Beachtung und füx 85 pfd. uur 54 Rthlr. zu bedingen, pr. Frühjahr 84 pfd. 537 Nthlr.

Gerste gleichfalls niedriger und a 50, 56 bis 59 Sgr. verkauft, pr. Frühjahr 74 pfd. weiße Gerste 52 Rthlr. Gld.

Hafer bei starker Frage höher, 28, 30 bis 315 Sgr., pr. Frühjahr 28 Rthlr. pr. Wsp. a 26 Schfl, Gld.

Rapps in kleinen Partieen nicht über 88 bis 93 Sgr. zu bedingen.

Rothe Kleesaat einige kleine Partieen feine Qualität wurden a 115 Nthlr. verkauft, was wieder keine Preis - Veränderung ergiebt.

Weiße Kleesaat, von neuer Waare, welche in Qualität sehr schlecht fällt, kamen 2 fleine Posten a 95 Nthlr, zum Verkauf.

Spiritus loco im Preise weichend und a 135 135 Nthlr. verkauft, pr. Mai und Juni wurde a 135, 13% und 14 Rthlr verkauft, 125 Rtl ist noch zu bedingen.

Rüböl loco a 1154 Rthlr. verkäuft 115 Nthlr. noch Br., 115 Rthu, Gld,, Januar und Februar 11% Br.

Zink 1000 Ctr, a 5% Rthlr, ab Gleiw. verkauft, 55 Nthlr. noch Gld, a 9% Rthlr, eiwas angeboten. El

Die Zufuhren von Getraide sowohl hier als -in Oberschlesien an den Märkten sind fortwährend gut, es is deshalb Abzug von hier aus von Roggen sobald nicht zu erwarten,

Auswärtige Börse H Amsterdam, 9, Nov. Niederl, wirkl. Sch. 93% Antwer Pen, 8, Nor. Zinsl. —. Neue Anl, 10. tiamburgz, 10. Nor. Bank-Acticu 1600 Br. Engl. Buss. 1032, 1037. Hamb. Berg. Actien 91 Br. Magd, Wittenb. 78 Br, HMamb. Berl. 100+, 1007, 39%, Kiel 1092. 109. Glückst. Elmsb. 93 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Rothsch 64% G. Meckl. 57. 567. i Leipzig; 11. Nov. Leipz. Dresdn. Act. 1167 Br. Sächs, Bayer, 892 Br, Sächs, Schles. 1007 997. Chem. Ries. 53/ Br. Löb. Zitt. 48 Br. Med. Leipz. —, Berl. Anb. Lt. A. 1177 G, Lt. B. 106% G. Dess. Bank-Act. 1005. 100. Londo n 5 6. Nov. Cons. 3% 83%. 535z. Belg. —. Ard. 16 K 16 Ez, Ausg. Sch 12 L 25% Holl. 5353. 53. 1% do. 825. Bras. 78. 76. Chili Mex. 16 155.

5% Sxau. 15,

Kopenh,

Passive 3. 37. Port. 212. 20. Peru 31. 29. P aris, 8. Nov. 5% Rente fla cour 116. 50. 3% fs coux. do. 77 40, Wien, 10. Nov. 0% Met. 1045. 4% do. 91. 5% do. 6) Bauk- Actien 1612. Anl. de 1834 156. de 1839 120, Nordb. 1515. Gioggn. 11057.

Engl. Russ. —«

Meteorologische Seobachtungen.

Nachmittags 2 Ubr.

Nach einmaliger

Abeuds

1847. | 10 Ubr. |

11. Nov.

Morgens 6 Ubr. Beobachtung.

Luftdruck '341,20'" Par. 341,01" Par, |[340,79'" Par. [Quellwärme 7,8° R. Luftwärme . « ««

Thaupunkt ..….« Dunstsättigung- Wetter

-+ 6,8° R. |-4- 10,2° R. -{- 4,6° R. |Flusswärme 08 B. das 5,4° n —-- 10 R. -+ TS R, [Bodenwärme 59° R, 90 pCt. 92 pCt. |Ausdünstung) C04 Rh. neblig, beiter, Niederschlag S0. |Wüärmewechsel-- 10,4° | -+ 0)

R R O7 uC6_ 80:

80) pCt,

j

l

| beiter. | Wind S0, S0, | [

U

Wolkenzug -.. —- S0. Tagesmittel: 341,00'’Par... & 1,9

Höntgliche Schauspiele.

Sonnabend, 13. Nov. Im Schauspielhause. ments-Vorstellung: Die Braut von Messina, odex: Brüder.

Sonntag, 14. Nov. Vorstellung: Der Freischüß. fang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus=-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.,, in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei= ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran - ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 193se Abonnements-Vorstellung: Böttcher, der Goldmacher, historisches Original-Wstspiel in 4 Abth.,, mit einem Vorspiele: Ein Abend im Thiergarten. Von Pr. C. Töpfer.

Montag, 15. Nov. Im Schauspielhause. 494se Abonne= ments - Vorstellung: Die blaue Schleife. Hierauf: Der Weg durchs Fenster.

192sie Abouie= Die feindlichen

Im Opernhause. 131 ste Abonnements=- (Mad. Louise Köster: Agathe.) Au=

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 13, Nov. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale: Leonora, Oper in 4 Akten, von Marco d’Arienzo, frei überseßt von W. Cläpius, Musik von Mercadante,

Preise der Pläße: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. #. w.

Sonntag, 14. Nov. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). Nach dem Fran= zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt, Die Musik zur Ver= änderung der Tableaux und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang (,„„Bacchanal““) des dritten Tableau, gedichtet von Ka= lis, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Montag, 15. Nov. (Jtalienishe Opern-- Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Belisario (Velisar). Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

(Sgra. Dogliotti: Jrene.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. st. w.

Dienstag, 16. Nov. Zum erstenmale: Donna Diana. Lustspiel in 3 Akten, nah dem Spanischen des Don Augustin Moreto, von West.

E Grohmann, vom Königlich städtischen Theater zu Pesth: Don Cesar, als Gastrolle.

——REEE——————

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen,

Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei.

Beilage

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - # Jahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. n allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Tummern wird der Gogen mit 25 Sgr. berenet.

Amtlicher Theil. ; Inlaud. Berlin, Ernennungen und Verseßungen in der Armee,

Geheime Rath I. G. Hoffmann +. Deutsche Bundesftaaten. Königreich Bayern, Der Landtag. Kirchenrath Krauß. Königreih Hannover. Hofnachricht, Herzogthum Holstein, Dic Einberufung der Stände, Freie Stadt Frankfurt, Ankunft des russishen Gesandten Barons von Krüdener, Hesterreichishe Monarchie. Preßburg.

tafel, Zußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserliches ese an ra-

den General-Lieutenant Argutinsfi- Dolgoruki, Warschau, sident Graybner +.

Frankreich. Paris, Graf Bresson's Tod, Wahnsinn des Grafen Mortier. Das Geschwader des Prinzen Joinville. Herstellung des Verkehrs mit Madagaskar. Nathrichten aus Otaheiti, Vermischtes, Schreiben aus Paris, (Der Todesfall des Grafen Bresson; Selbst- entleibungs- und Mordversuch des Grafen Mortier.)

Großbritanien und Jrland. London, Hofnachricht, Vermischtes,

Niederlande. Aus dem Haag. Verhandlungen der Generalstaaten.

Belgien. Brüssel, Thronrede zur Eröffnung der Session.

Schweiz. Tagsaßung. Wahlen in den eidgenössischen Stab, Fürstenthum Neuenburg. Der Kriegszustand, Schreiben aus Neuenburg. (Einrücken waadtländischer und berner Truppen in das Gebiet von Freiburg; oppositionelle Bewegung im berner Jura-Distrikte ; Adresse der vier Bürgerschaften des Fürstenthums Neuenburg an den Gouverneur von Pfuel.) Kanton Basel. Der russishe und der französische Gesandte. Kantone St. Gallen und Aargau. Demonstration für den-Sonderbund, Kanton Thurgau, Land- wehr-Aufgebot,

Atalien. Rom.

Sipung der Stände-

Kardinal Ferretti. Ernennungen, Grassellini. Der Prozeß. Verhaftung, Florenz, Demonstration zu Ehren des sardinischen Gesandten, Turin. Der Cassationshof und die Obercensur - Kommission. Vermischtes, Neapel, Gerüchte von Ministerwechfeln, Vermischtes.

Spanien, Briefe aus Madrid. (Die Minister-Krisis; Entlassungen und Ernennungenz Vermischtes.) und Paris, (Maßregeln gegen karlistische Flüchtlinge.)

Sändelse und Börsen-Nachrichteu.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Berlin, den 12. November.

Jhre Majestät die Königin haben auf den Wunsch Sr. Majestät

des Königs den Vorsiß des Kapitels des Uuisen-Ordens zu über=- nehmen geruht,

für Se. Kaiserl, Hoheit den

Der Königliche Hof legt morgen auf acht

Erzherzog Friedrih von Oesterreich die Trauer Tage an. 2 Berlin, den 13, November 1847.

Der Landgerichts= Referendarius Gottfried August Dubel=- mann zu Köln is auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellations=Gerichtöhofes da- selbst; und S "Di Landgerichts - Referendarius Johann Baptist Leisen zu Trier auf Grund der bestandenen drikten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellations - Gerichtshofes zu Köln ernannt worden.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4ten Klasse 9bster Königl. Klassen - Lotterie fiel 4 Haupt - Gewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 83,183 in Berlin bei Seeger; F Gewinne zu 2000 Rthlr, fielen auf Nr, 56,305 und 81,583 nah Breslau bei Schreiber und nach Bunzlau bei Appun; 36 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 3087. 6626. 8811. 9622. 10,589. 14,853. 18,613, 19,223. 20,388. 20,935. 22,048. 22,7590. 29,192. 29,216. 31,752. 33,183. 35,748. 43/959. 45,068. 46,805. 50,103. 51,938. 52,435. 53,180. 54,516. 60,480, 63,130, 64,952. 65,102. 69,516. 70,811. 72,818. 73,194. 73,283. 81,446 und 83,023 in Berlin bei Dettmann, bei Grak und 3mal bei Seeger, nah Boun bei Haast, Breslau 4mal bei Holschau und bei Schreiber, Coblenz bei Gevenih, Cöln bei Krauß und 2mal bei Reimbold, Colberg bei Meyer, Danzig 2mal bei Roßoll, Düs seldorf bei Spaß, Halberstadt bei Sußmann, Halle 2 mal bei Lehmann, Königsberg in Preußen bei Borchardt und bei Friedmann, Liegni bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, bei Büchting, bei Elbthal und bei Roh, Minden bei Stern, Oppeln bei Bender, Prenzlau bei Herz, Ratibor bei Samoje, Sagan bei Wiesenthal, Stargardt bei Hammerfeld und nah Stettin bei Rolin ; 50 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 327. 1683. 2360. 6825. 8287. 9711. 10,991. 13,401. 13,248. 13,486. 16,482. 17,408. 18,394, 18,871. 20,134. 21,260. 21,406. 34,389. 42,323. 44,057, 46,972. 47,017, 47,959. 48,972, 49,546. 55,400. 55,406. 55,900, 55,670. 56,374, 60,340. 60,384. 62,682. 63,738. 63,816. 64,052. 65,525. 66,936. 68,345. 68,421. 68,956. 69,284. 70,410. 71,702. 75,790. 77,054. 81,902. 82,117. 83,554 und 84,460 in Berlin bei Alevin, 5mal bei Burg, bei Grack, bei Securius und 4mal bei Seeger, nach Barmen bei Holzshuher, Breslau 6mal. bei Schreiber, Bünzlau bei Appun, Cöln bei Reimbold, Danzig bei Meyer, Düsseldorf bei Spah, Elberfeld bei Heymer, Fraukfurt bei Salzmann, Glaß bei Braun, Graudenz bei Lachmann, Halberstadt bei Alexander, Halle 3mal bei Lehmann, Königsberg i. Pr. bei Friedmann und bei Samter, Liegniß bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns und 2mal bei Roh, Marienwerder 3mal bei Bestvater, Münster bei Windmüller, Naumburg 2mal bei Vogel,

Preußische Ze

Berlin, Sonntag

Posen bei Pulyvermacher, Sagan bei Wiesenthal, Stettin bei Rolin und bei

Allgemeine

Wilsnach, Stralsund bei Claussen und nach Wittenberg bei Haberland ; 56 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 145, 1449, 2899. 3671. 4800, 5631. 6749. 8837. 10,451. 11,810. 14,490. 15,125. 17,354. 17,505. 18,673. 18,776. 24,002, 24,388, 25,499, 25,779. 26,193. 29,647. 34,002. 36,197. 38,350. 39,730. 41,164. 44,477. 44,993. 45,734. 47,814. 49,873. 50,478. 50,753, 51,098. 51,712. 52,888. 54,673. 55,582. 57,639. 58,042. 58,584. 58,674. 62,884. 64,176. 69,466. 71,318. 71,653. 72,675. 74,642. 76,427. 81,455. 81,551, 83,127, 83,586 und 84,896. Berlin, den 13. November 1847. Königl, General-Lotterie-Direction,

Angekommen: Se. Excellenz der Wirklihe Geheime Rath und Ober-Ceremonienmeister, Graf. Pourtalès, aus der Schweiz.

Uichtamtlicher Cheil. Inland.

Berlin, 13. Nov. Nach dem heutigen Militair-Wochen=- blatte is dem Rittmeister a. D. von Elverfeldt, zuleßt im 8ten Ulanen - Regiment, der Charakter als Major und die Erlaubniß zur Tragung der Armce- Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete bewilligt; der Hauptmann von Sulhorst, vom 31sten Jufanterie-Regiment, von der Stelle als Direktor der Divisions- Schule und Präses der Examinations - Kommission für P. Fähnriche der 8ten Division entbunden und dem Major von Rohrscheidt, vom 32sten Jnfanterie-Regiment, die eben gedachte Stelle übertragen worden. Ferner soll der General-Major, Prinz zu Sayn-Witt -

s 3 Infsertions-Gebühr für den + Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

den l4ten November

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genstein-Berleburg, R Führer des zweiten Aufgebots vom Landwehr-Bataillon 37sten Jnfanterie-Regiments, künftig als General- Major à la Suite der Armee geführt werden.

Berlin, 13, Nov. Am 12ten d. in der Mittagsstunde ver» \chied in Folge eines vor einiger Zeit erlittenen Schlag-Anfalles der Wirkliche Geheime Ober - Regierungs - Rath J. G. Hoffmaun, rühmlichs} bekannt als einer der ausgezeichnetsten und thätigsten Sta= tistiker Deutschlands und unseres Jahrhunderts. Zu Breslau im Juli 1765 geboren, hatte er vas hohe Alter von 82 Jahren erreicht; und was er in dieser langen Lebenszeit, namentlich. als Direktor des hiesigen statistischen Büreau's* und als akademischer Lehrer, für sein Fach gewirkt und geleistet hat, ist -durch seine zahlreihen Werke so zum Gemeingut des Vaterlandes und der Wissenschaft geworden, daß wir niht nöthig haben, hier auf seine großen Verdienste in dieser Beziehung weiter aufmerksam zu machen. Hosfmann war aber nicht allein gediegener Gelehrter und ausgezeichneter Geschäftsmannz er zeichnete sih eben so sehr durch Tüchtigkeit des Charakters und jene liebenswürdige Persönlichkeit aus, welche seinen Umgang Allen, die ihm näher standen, so theuer machte und sein Andenken auf lange Zei= ten in Dankbarkeit und inniger Verehrung lebendig erhalten wird.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K) Ein großer Theil der Abgeordneten hielt am 8, November Abends eine Privat-Versamm- lung, um sich in Bezug auf die Aulehnsfrage zu besprechen und, wenn möglich, eine Einigung zu erzielenz Leßteres is indessen bis jebt niht gelungen. Für die am 10ten beginnende Debatte in dieser Angelegenheit: haben sih bereits vier Redner einschreiben lassen.

Seit einigen Tagen verweilt Baron von Rothschild aus Wien

in München; man glaubt nicht ohne Beziehung zu unserer Anlehus- rage. N Von den 43 israelitishen Gemeinden des Kreises Mittelfranken is eine umfassend motivirte Vorstellung an die Kammer der Abgeord- neten eingereiht worden, in welcher sie bitten, daß dem nächsten Landtage ein Geseß-Entwurf zur bürgerlihen Gleichstellung der Jus den mit den christlichen Eiuwohnern vorgelegt werden möge, zunächst aber ihre dermalige Vorstellung, wie jene aus der vorigen Stände- Versamnilung, einstweilen der Geseßgebungs-Kommission zur Berück- sichtigung bei der Anfertigung der neuen Geseßbücher möge mitge- theilt werden,

Aus Augsburg vom 7. November meldet die Allg. Ztg.: „Lebten Freitag hatten wir hier ein seltenes Fest. Kirchenrath Pr. L, F. Krauß, erster protestantischer Pfarrer bei St, Ulrich und Eh-= renkreuz des Königlich bayerischen Ludwig-Ordens, feierte seinen neun- zigsten Geburtstag. Bei der allgemeinen Verehrung, in welcher der noch geistesfrische Greis steht, wie denn auch seine segensreiche amt- liche Wirksamkeit fast bis auf die neueste Zeit reicht, erregte die Feier die vielseitigste Theilnahme auch außer dem Familienkreis, auf wel- hen sie zunächst beshränkt war, und Abends begrüßte ihn die Lieder- tafel mit einem Ständchen, Es war eimn Augenblick freudiger Rüh- rung, als der Gefeierte am Fenster erschien, um der unten versam- melten Sängershaar zu danken und die wohlbekannte väterliche Stimme, so hell und kräftig wie sonst , sich vernehmen ließ. Schon vor siebzehn Jahren hatte der hohwürdige, kirchliche Veteran sein Amts=-Jubiläum begangen.“

Königreich Hannover. (Hann. Ztg.) Se. Majestät der König it in Begleitung Sr. Durchlaucht des Prinzen Alexander zu Solms-Braunfels am 14. November Nachmittags von der Göhrde, und zwar von Uelzen ab mit einem Extra -Zuge auf der Eisenbahn, in Hannover wieder eingetroffen. E

Se. Königl. Hoheit ias von Preußen, Se. Königl. Ho- heit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und Se. Hoheit der Herzog von Braunschweig sind ebenfalls am 11ten von der Göhrde wieder abgereist.

Herzogthum Holstein. (H. B.) Dem bisher befolgten Gebrauche gemäß, würden jeßt für die nächste Diät nah den allge- meinen Wahlen zuerst die holsteinishen Stände zu gleicher Zeit mit denen in Roeskilde und darauf die s{hleswigshen Stände zugleich mit den jütischen zusammenzuberufen sein. Allein, wie man allgemein ver- sichert, sollen nicht die holsteinischen, sondern die shleswigshen Stände

Aüe Poft - Anstalten des Iu- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Allg. Preuß. eitung : Behren-Straße r. 57.

1847.

im nächsten Jahre zuerst einberufen werden, und zwar früher, als es nah dem bisherigen Gebrauch üblih war.

Freie Stadt Frankfurt. (J. de Francf.) Der Baron von Krüdener , Kaiserl. Russischer außerordentliher Gesandter und bevollmächtigter Minister bei der s{hweizerischen Eidgenossenschaft, ist in Frankfurt angekommen.

Oesterreichische Monarchie.

Preßburg, 10. Nov. (Preßb. Ztg.) In der heutigen Cirkular-Sißung der Stände-Tafel wurde unter dem Präsidium der preßburger und abaújvárer Komitats - Deputirten die Wahl der Cir= fular=Sißungs-Notare und der Censoren des Diariums auf den 11, November beschlossen. Durch den pesther Komitats-Deputirten wur= den in Betreff der zur Palatinat- Wahl nothwendigen vorläufigen Berathungen folgende Vorschläge gemacht: 1) Die Schwurformel des Palatins betreffend, müsse dieselbe im Sinne der neuen Gesebe nun in ungarischer Sprache verfaßt sein, deshalb wurde eine durch den Königlichen Personal dem Präsidium schon früher übergebene un- garische Ueberseßzung der im Jahre 1790 verfaßten Formel verlesen und angenommen, 2) beantragte der erwähnte Redner laut seiner Jn= struction, Se. Kaiserl. Hoheit den Erzherzog Stephan Statthalter von Ungarn zum Reichspalatin zu erwählen und zwar in der Art, wie im Jahre 1790 die Wahl vor sih ging, wo nämlih die Candidation übergeben, jedoch nicht eröffnet wurde. Mittelst Abstimmung wurde dieser Antrag auh angenommen. Es werden daher diese Beschlüsse an die hol, Magnatentafel in zwei Nuncien abgesendet. Mit tief- s ergreifenden Worten schilderte der Antragsteller den Schmerz über das Hinscheiden des Neichspalatins Erzherzogs Josephz freudiger Jubel aber erscholl von allen Seiten, als der Redner mit erhebenden, freudigen Worten die Liebe, das Vertrauen und die Hingebung der Nation zu Sr. K. Hoheit dem Erzherzog Stephan in {öner Rede schilderte.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 6. Nov. Se, Majestät der Kaiser hat unterm 45ten v. M. folgenden Gnadenbrief an den General - Lieute- nant, Kommandirenden im südlichen Daghestan, Fürsten Argutinski= Dolgoruki, gerichtet :

„Jhr musterhaft eifriger Dienst is schon von vielen Beweisen ausge- zeichneter Tapferkeit, Hingebung und Thätigkeit begleitet gewesen, Jet ha- ben Sie laut Zeugniß des Ober-Befehlshabers des abgesonderten kaukasi- hen Corps abermals Thaten persönlicher Unerschrockenheit , Selbstverleug- nung und faltblütiger Anordnungs - Kunst vollbracht bei der am 28, Sep- tember stattgefundenen Einnahme des befestigten Weilers Salty, wo Sie, ungeachtet einer erhaltenen Wunde, das Kommando bes Jhneu anvertrau- ten Detaschements nicht aufgaben und. den durch dieses Verfahren begeister- ten Truppen den Weg zum Siege zeigten, Eíne so “erfolgreiche und rühm- lihe That des Dienstes hat ein Recht auf Unser besonderes monarchisches Wohlwollen, und um Jhnen dieses zu bezeigen, ernennen Wir Sie Aller- gnädigst zum Ritter Unseres Kaiserlich Königlichen Weißen Adler - Ordens, dessen Jusignien Wir Jhnen hierbei übersenden, indem Wir Jhnen mit Un- serer Kaiserlihen und Königlichen Gnade wohlgewogen verbleiben, (gez.) Nikolaus,“

Warschau, 9. Nov. Der Präsident der Stadt Warschau, Wirklicher Staatsrath, Alexander Graÿ9buer, ist heute früh nach kurzer Krankheit gestorben.

Sr ankr c.

Paris, 9. Nov. Das heutige Journal des Débats mel= det: „Graf Bresson, französisher Botschaster beim Könige beider Sicilien, is zu Neapel gestorben. Am 2ten d. M., um 6 Uhr Mor= gens, fand man ihn in seinem Bett in seinem Blutte {wimmend und mit einer großen Wunde am Halse, von der man glaubt, daß sie mit einem Rasirmesser beigebracht worden. Diese schrecklihe Nach=- rit is mit dem in Marseille angekommenen Paketboot „Ocean“ nach Frankrei gelangt. Etwas Näheres haben wir weiter niht darüber.“

Dasselbe Blatt meldet noh einen anderen entseßlichen Vor= fall, der aber glüdckliherweise vermöge der Vorkehrungen, die man zu treffen im Stande war, niht zu dem tragischen Ende gelangte, auf welhes ein Unglückliher in gestörtem Gemüthszustande zielte. Der Pair, Graf Mortier, französischer Botschafter am turiner Hofe, jeßt aber in Paris anwesend, machte vorgestern in dem Hotel Cha= tam, wo er wohnte, deu Versuch, sih und seine beiden Kinder, die er bei sich hatte, mit einem Rasirmesser zu ermordenz er hatte aber vorher in einem Briefe seine Gattin davon benachrichtigt, und #o wurde es, obgleih mit großer Mühe, noch möglich, die Ausführung dieses fürchterlichen Vorsaßes zu verhindern, Man hatte schon frü= her an ihm Spuren des Wahnsiuns bemerkt, und er ist nun in ein Krankenhaus gebracht worden.

Aus Toulon wird unterm 3. November berichtet: „Das Ge- \hwader des Prinzen von Joinville, aus 13 Schiffen bestehend, da drei Dampfschiffe zu ihm gestoßen waren , lag vorgestern noh zu Spezziaz alle Schiffe hatten aber Befehl empfangen, si zu heute se- gelfertig zu halten, und aus guter Quelle erfährt man, daß das Ge- \{chwader nah Neapel zurückkehren wird. Hier werden in größte- Eile 30,000 Stück Patronen für die päpstliche Regierung verfertigtr welche zugleih mit der hon erwähnten Flintensendung abgehen sollen,o Es bestätigt fich, daß unsere Regierung dem Papste eine Anzahl Ka- nonen überläßt.“ A

Nach einer Korrespondenz in der Démocratie pacifiqe aus Pondichery, 4. Juli, sind die Verhältnisse zwischen Frankrei und Madagaskar auf friedlihem Fuß hergestellt. Eine Partei, an ir Spiße ein Owa-Prinz, der Thronerbe der alten Königin, steht, e e am 1. Mai eine Schaluppe an den neuen Stations - Kommandan q von St. Marie, Nossi-Bé und Mayotte, Admiral Cecile, ras p r mit Briefschaften, welche die Einladung enthielten, die e E Brigg bindungen wieder anzuknüpfen. Der Admiral säumte Ss be von Bourbon zu befrahten und unmittelbar as R ares aa fein hen zu lassen, wo das Bedürfniß europäischer Fabr!

Fink U j iti 3ten in Bre 16 Die Fregatte „Uranie“ ist von Otaheiti O ai führt

igt di j irals ingel ; sie trägt die Flagge des Vice-Admira® = ; Lr Gia und 95 Passagiere« Sie hat in Otaheiti am