1847 / 321 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ch nahm und dann auf die materiel-

ihre Kräfte gewidmet, in Anspru was in dieser Hinsicht noth-

len Zustände des Laudes und auf das,

hue, näher einging, rft, daß seit drei Monaten noch immer kein entspre- und schildert dann einzelne lokale Verhältnisse.

RTLE itt gele, inisteriums deswegen, daß es für Ost- Er schloß mit penem Tade ee baare" Ihm anttóntts Herr Dumon- flandern moch kene e nachwies, daß seit at Jahren lauter Palliativ- Pms flaudrische Elend angewandt worden, die zu nichts füh- Mittel gegen nb die er stets gemißbilligt. Jeßt gelte es, heroische Mittel Len Mes neue Systeme aber improvisire man nicht in so kurzer Zeit. S n sei ex überzeugt, daß das Ministerium, troy seiner vielen ander- Leiticen Beschäftigungen, keine Zeit verloren, sondern die Frage gründlich studirt habe und bald Maßregeln vorschlagen werde, Cr persönlich empfehle die Urbarmachung brachliegender Strecken aufs dringendste an, um die vie- len Bettler dadurch zu beschäftigen, ferner Einführung neuer Jndustriezweige und enischiedenes Aufgeben der rettungslos verlorenen Handspinnerei, Nach einigen beipflichtenden Bemerkungen des Grafen Ribaucourt nahm Herr Rogier das Wort und lehnt zunächst alle Verantwortlichkeit für die Acußerungen der Journale ab, wie ja auch die Katholiken sicher keine Solidarität für die Angriffe der klerikalen Presse auf das Kabinet überneh- men würden, Er wiederholte alsdann die im ministeriellen Programm ge- machte Erklärung, daß die flandrische Frage eine Frage der politischen Lan- desehre sei, und machte gleichfalls darauf aufmerksam , daß die Zeit noch zu furz gewesen sei, um so eingewurzelte Uebel zu heilen. Aber Flan- dern habe Vertrauen zu dem Versprechen des Ministers und wisse, daß er Wort halten werde, und damit sei schon viel gewonnen. Denn dadurch sci die Mitwirkung Flanderns selbst möglih geworden , und diese sci nöthig, um zu einem guten Resultate zu kommen, Das Ministerium habe zwar ein berathendes Comité für die flandrishe Frage ernannt , aber es wolle sich nicht dahinter verstecken , sondern übernehme die Verantwortlichkeit für Alles, was es thun werde : es wolle nur den Rath der Sachkundigen, Vielen Beifall fanden die Worte des Grafen Ba illet, welcher äußerte: Er habe während seiner ganzen parlamentarischen Laufbahn den Standpunkt der Parteien vermieden und denjenigen der nationalen und gesellschaftlichen Juteressen seines Volkes einzunehmen sich bestrebt. Man habe seines Erachtens Un- reht gehabt, die liberale und die katholische Ansicht bis auf die kleinlichen Verhältnisse der Parteien herabkommen zu lassen. Er habe bereits oft er- klärt, daß keine Feindschaft zwischen deu katholischen und den liberalen Leh- ren bestehe. Liberale müßten sie Alle sein, wenn sie der Constitution die clQwareue Treue halten wollten; sie rechneten es sich aber Alle zur Ehre, atholifen zu sein, und sähen darin ein mächtiges Element der Nationa- lität, Er brauche nicht zu sagen, daß „katholisch“ so viel als allgemein heiße, und daß „liberal“’ das Gegentheil von Ausschließen bezeichne, Die wahren fatholischen und die wahren liberalen Meinungen seien weit davon entfernt, einander feindselig zu sein; das geehrte Oberhaupt der katholischen Kirche, der erhabene Kirchenfürst, welchen die Welt mit ihrem Jubelrufe begrüße, sei nöthigenfalls ein Bewcis dieser Wahrheit, Es sei mehr als Zeit, die Partei - Benennungen zu be- seitigen , welhe der Zukunft des Vaterlandes nur gefährlihe Zwiste bereiten könnten. Sie hätten alle eine gemeinsame Natur, wollten alle den moralisch - materiellen und intellektuellen Fortschritt, strebten alle demselben Ziele , der Verbesserung der Volks - Zustände , entgegen. Wenn man den- selben Zweck habe, könne man auch auf demselben Boden Plah finden, und dieser Boden dürfe kein Schlachtfeld sein, Man sollte wohl bedenken, daß, wenn man im Grunde denselben Zweck verfolge und sich deunoch bekriege, man früh oder spät den Sieg denjenigen vorbereite, welche ganz etwas An- deres wollen, j

Nachdem hierauf noch Graf Briey und Graf Ribaucourt erflärt hatten, daß sie das Programm des Kabinets annehmen und sih nur vorbehalten, leßteres nah seinen weiteren Handlungen zu beurtheilen, wurde die Adresse von allen anwesenden Mitgliedern (mit Ausnahme des Herrn Cassiers, der sich des Mitstimmens ent= hielt, welcher erst die Maßregeln des neuen Ministeriums abwarten wollte) angenommen und die Kommission zur Ueberreichung an den König ernannt. Noch an demselben Tage empfing Se. Majestät diese Kommission und antwortete guf die Adresse: „Meine Herren, Jch empfange mit lebhafter Zufriedenheit den Ausdruck der Gesin- nungen und Wünsche des Senats. Es macht Mich glücklih , zu sehen, daß Meiner Regierung sein aufrichtiger Beistand und seine thätige Mitwirkung gesichert sind; auf der Eintracht und dem çuten Vernehmen unter den Staatsgewalten beruhen die Sicherheit des Landes und die Stärke seiner Justitutionen.““

Die Regierungs - Mittheilung über den Vorgang in dem diplo- matischen Verkehr mit Rom is von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn von Hoffschmidt, beiden Kammern gleich- lautend gemacht worden. Der Minister erinnerte zuvörderst daran, daß das Kabinet de Theux's schon seit fast 4 Wochen seine Eut= lassung gegeben und Herr Rogier hon zum König berufen worden, als die Ernennung des Grafen Vanderstraeten - Ponthoz zum bevoll, mächtigten Minister in Rom erfolgte.

„Diese Ernennung, ausgehend von einem Kabinct, das seine Entlassung eingereicht“, sagt daun Herr von Hoffschmidt in seiner Mittheilung an die Kammern, „erregte lebhaftes Erstaunen und ward allgemein als unzeitig betrachtet. Diese Nücfsiht und noch andere wichtigere, nämlich die Noth- wendigkeit, daß das liberale Ministerium und seine Politik in Rom voll- ständig gekannt und gewürdigt würden, daß man sih daselbst über seine Grundsätze, Absichten und Tendenzen nicht täusche, sondern sih von seiner aufrichtigen Achtung der Religion und der verfassungsgemäß bestehenden Freiheiten einen richtigen Begriff mache, bestimmten das Ministerium, nach

einen Mann seiner Wahl zu senden, also die vorige Ernennung annulliren zu lassen. Das Ministerium konnte keinen geachtcteren Mann ernennen, als Herrn Leclercq. Uebrigens steht der Regierung doch unbc- stritkenermaßen das Recht zu, ihre Agenten auswärts durch andere zu er- sehen, sobald sie dies für die Politik und die Juteressen des Landes unüylich erachtet. Dieser Personenwechsel konnte den Papst unmöglich verlehzen;z vielmehr glaubt das Kabinet, durh die Wahl eines der geachtetsten Männer des Landes seine Ehrerbietung gegen den römischen Hof und seine Achtung für den Papst am ausdruvollsten bekundet zu haben. Diese Wahl ward schon am 12, August, also am Tage, wo das Ministerium ins Amt trat, notifizirt, und zwar in einer Unterredung, welche ih mit dem päpstlihen Nuntius, Monfsign. de Marsan,, hatte, und worin ih ihm die Gründe auseinander- seßte, weshalb i glaubte, daß diese Wahl in Rom angenchm sein werde, und dabei Herrn Leclercq's Verdienste gebührend hervorhob, Se, Excellenz nahm diese Mittheilung günstig auf And versprach, sofort nah Rom zu schreiben. An demselben Tage beauftragte ih den belgischen Geschäftsträ- ger in Rom, h Kardinal-Staats-Secretair die nöthige Anzeige zu machen, worauf am 24. E der Geschäftsträger antwortete, er habe die Anzeige

macht mnd dem Kardinal Ferretti auf sein Ansuchen eine Abschrift der esche gelassen. Gegen Mitte September erschien der Herr Nuntius zwei- mal im auswärtigen Ministerium und theilte in meiner Abwesenheit dem General - Secretair mündlich mit, erst, daß scine Depesche nah Nom dem Papst vorgelegt worden, und dann, daß die Wahl des Herrn Leclercq nicht der Art sei, daß der Papst fie annehmen könne, Am 17. September schrieb ich darauf an den Nuntius und bat mir Abschrift der Depes urs he ans, die Leßterer aus Rom erhalten, damit ih im Stande sei, die Natur und Bedeutung der gegen die Wahl eines \o allgemein hochgeachteten Man- nes, wie Herr Leclercq, erhobenen Einwendungen zu würdigen h Am 19ten er- schien der Nuntius im Ministerium und erklärte sich zur Ertheilung der ift nicht ermächtigt; er habe aber diese Erlaubniß nachgesucht. Er fügte übrigens hinzu, die Weigerung der Annahme sei positiv die Depesche sage ihrem Kern nach, die Autecedenzien des Herrn Leclercq scien eit Hirtderniß digegen, daß ihn der römische Hof mit Vergnügen empsan- gen könnte, Jch verhehlte dem Nuntins den üblen Eindruck nicht, den diese Weigerung üben werde, und machte ihn auf das Gewichtige der An- nahme-Verweigerung roe einem so hochgeachteten Manne ausmerksam.“ Hierauf erwähnt der Minister, daß er Herrn Leclerq von dem Vorgange uterriAiet, und daß ihm dieser am 23, September den seitdem veröffent- lichten Brief schrieb, worin erx, ohne weitere Erklärungen von Rom abzu- E, auf diese Stelle verzichtet, Auf eine am 23, September erfolgte ernére Mittheilung des Ministers an den Nuntius, des Juhalts, daß ex

2206

die Sache vor den Minister-Rath und die Kammern werde bringen müssen, also über die Redaction der Weigerung mit dem Nuntius einig sein müsse, theilte ihm dieser folgenden Depesehen-Auszug mit: „Alles wohl erwogen, war es Sr. Heiligkeit leicht, zu entscheiden , daß Sie in den ernsten Um- ständen, in denen Sie sich befinden, als belgische Gesandten durchaus nur solche Personen annehmen können, die Jhr durch ihre Antecedenzien weit mehr Garanticen böten, als Herr Leclercq. Nach einer so förmlichen Erklärung wäre es unnüy gewesen, sagt Herr von Hoffschmidt weiter, eine weitere Mittheilung abzuwarten; die Regierung konnte die Mo- tive der Weigerung nicht zulässig findenz denn das hätte so zu sagen ge- heißen, ihr Gewicht anerkennen und si ciner mit ihrer Meinung wesent- lih und vollständig in Widerspruch stehenden Beurtheilung beigesellen. Der Minister schrieb daher im Namen des Kabinets unterm 28, September cine Depesche an den Nuntius, worin er ihm anzeigte, daß die belgische Regie- rung außer Stande sei, dem König einen Anderen für diesen Posten vorzu- schlagen, nachdem man einen so ehrenwerthen und hochgeachteten Mann, wie Herrn Leclercq, auf ganz unbestimmt gehaltene persönliche Einwendun- gen hin anzunehmen sich geweigert habe, Der Nuntius antwortete hierauf mit einer Depesche vom 29, September, worin er sein Bedauern über die- sen Entschluß ausdrückte, Hiermit endete der Notenwechsel in dieser Sache und auch die Mittheilung des Ministers, welcher schließlich dic Hoffnung ausspricht, die Kammern würden in diesen Erläuterungen den Beweis fin- den, daß die Regierung den diplomatischen Gebräuchen und ihrer Pflicht gemäß gehandelt habe.

Herr Dechamps (voriger Minister der auswärtigen Angelegen- heiten) zeigte darauf in der Repräsentanten - Kammer an, er werde bei der Adreß - Diskussion die Erneunung des Herrn Vanderstraeten- Ponthoz vertheidigen.

In der Repräsentanten - Kammer hat der Finanz =- Minister in ihrer zweiten Sitzung, am 12ten d., eine Reihe von Modificationen der verschiedenen Budgets für 1848 vorgelegt; diese seit April (wo die Budgets vom vorigen Minister festgestellt worden) nöthig ge- wordenen Aenderungen ergeben cine Gesammt-Ausgaben-Summe von 118,460,649 Fr. 85 C., während im April d. J. nur 99,912,217 Fr. 22 C. gefordert worden waren, zu welcher leßteren Summe jedoch das erst später vorgelegte Staatébauten-Budget kömmt, das der vo- rige Minister mit 15,332,895 Fr. beautragt und das schon die vorige Kammer auf 16,101,110 Fr. 55 C. gesteigert hatte. Jm neuen Budget aber figurirt dieses Departement mit 17,833,605 Fr. 83 C., und zwar in Folge der durh die vermehrten Waaren-Trausporte und die Befahrung der neuen Linien nöthig gewordenen größeren Aus= gaben. Eben so is das Justiz-Budget auf 12,734,145 erhöht, weil die Kosten der Justiz = Verwaltung und des Unterhalts der Gefange- nen bisher zu gering angeschlagen worden. Die Errichtung von Han- dels-Comtoirs 1n Amerika und der Levante, wofür 100,000 Fr. an- geseßt sind, erhöhte das Budget der auswärtigen Angelegenheiten nach Wegfall einiger anderen Auggaben auf 2,798,774 Fr. Die Prä= gung von Kupfer-Münzen und die Auschaffung vou Material, um das antwerpener Entrepot gegen Feuersgefahr zu sihern, erhöhen das Finanz-Budget auf 13,014,950 Fr. Dagegen sind die Budgets des Junern und des Krieges etwas verringert worden. Zur Deckung obiger Ausgaben-Summen nun bicten die Staats-Eiunahmen, nach dem Auschlage des neuen Ministers (der den Ertrag der Eisenbah- nen um eine halbe Million geringer anschlägt, als sein Vorgänger, nämlich auf 16 Millionen) nur 117,254,150 Fr. ; es wäre also ein Defizit von 1,205,999 Fr, 85 C. vorhanden. Zur Deckung dessel- ben soll, außer einigen Modificationen im Eiunnahme-Budget, welche auf 596,100 Fr. Mehr-Einnahme zur Deckung der an deu Eisen- bahnen ausfallenden § Millicn hinauslaufen, das Geseß über die

Besteuerung der Erbschaften modifizirt werden. Es soll nämlich bis auf gewisse Ausnahmefälle ‘vie Eidesleistung seitens der Erben über die vollständige und dem Werthe nah richtige Angabe der Erbschast wieder eingeführt werden. Auch soll fortan der Reinertrag sämmt=- licher direkten Erbschaften, sobald ex 10,000 Fr. übersteigt, einer Steuer von 1 pCt. unterworfen sein. (Herr Rodenbach ruft nach

Vorlesung dieses Geseß-Entwurss: „Das ist ja holländish“) Der Finanz-Minister verspricht sich von diesem neuen Geseße einen Mehr- Ertrag von 1 Millionen an Erbschaftssteuern, so daß obiges Defizit gedeckt wäre und ein Uebershuß von 294,000 Fr. 15 C. erwüchse. Außerdem aber fordert der Minister noch die Erhöhung der schwe- benden Schuld (Schabscheine) auf 25 Millionen, hauptsächlih auch zur Deckung rückständiger Ausgaben, Gleichzeitig schlägt der Mini- ster vor: Abschaffung der 10 Centimen, die auf das Briefporto für das flache Land bisher zugeschlagen wurden, und Verringerung des Porto's für Geldsendungen und Journale, Der Finanz - Minister legte ferner vor: eine Uebersicht der Lage des Staatsschaßes am 1. September d. J., die modifizirten Budgets für Staatsbauten und Finanzen, Die Kammer vertheilte die verschiedenen Vorlagen an die betreffenden Abtheilungen und erneunt daun ihre Adreß - Komn'ission, wie folgt: Dolez (gemäßigt libêéral) mit 86, Osy (s{hwankend) 71, Lebeau 50, D'Elhoungne 49, Brouckere 48 und Lehon 48 Stimmen. Es wurden sodann noch die bleibenden Kommissionen für Finanzen, Judustrie und Naturalisationen ernannt. Die Adreß-Kommission hat Herrn Lebeau zu ihrem Berichterstitter gewählt. Dieser wird heute der Repräsentanten-Kammer den Adreß-Entwurf vorlegen.

Der Chevalier von Saldanha hat am Freitag dem Könige in feierliher Audienz sein Beglaubigungsschreiben als Minister - Resident der Königin von Portugal bei Sr. Majestät überreicht.

Der französisch - belgische Poslvertrag, den die Thron - Rede er- wähnt, ist am Zten d. M. unterzeichnet worden und soll am 1. Ja- nuar in Kraft treten; er enthält §0 Artikel und bewilligt Belgien mehr Vortheile, als Id die meistbegúünstigten Nationen bisher von Frankreich genossen, besonders für den Transport seiner Briefe nach der Moldau, Wallachei, Türkei, Griechenland u. # w. Auch erhält Belgien dur diesen Vertrag für seine Korrespondenz nah Amerika alle Vortheile, die Frankreich dur seinen Postvertrag mit England erlangt und die Englaud 1844 Belgien verweigert hatte. Statt der verschiedenen Portostie in Gemäßheit des Vertrags von 1837 ist nun ein Saß von 1 Fr. 20 Cent. auf 30 Gramm Nettogewicht für die aus Frankreich uud Algier nah Belgien kommenden Briefe und ein Saß von 1 Fr. für 30 Gramm Nettogewicht für die aus Bel- gien nah Frankreih gehenden Briefe festgeseßt. Was aber die der Gränze zunächst liegenden Punkte anlangt, so ist man übereingekom- men, daß die aus einem Bereich vou 40 Kilometer vou der franzó- sischen Gränze nah Belgien kommenden Briefe für gleiches Gewicht nur 40 Cent. zu zahlen haben, was für den einfachen Brief blos 10 Cent. macht; derselbe Preis i} für die aus Belgien kommende Kor-= respondenz festgestellt, wenn sie nur 30 Kilometer von der französi- heu Gränze entfernt herkfommen. Mehrere andere Verbesserungen sind von geringerem Belang, besonders hervorgehoben wird aber noch, daß der Frankirzwang für die von Belgien nah Jtalien uud dem Orient gehenden Korrespondenzen aufgehoben ist.

Die Jundependence enthält einen Artikel über diejenigen Worte der Thronrede, welche sagen „es scien außerordentliche Hülfs- quellen für das nächste Jahr nöthig geworden.“ Die öffentliche Mei-= nung erklärte sich dics durch cine Anleihe, und man siug shou au, sich an der Börse mit mancherlei Vermuthungen hierüber zu tragen. Hiergegen bemerkt nun die Jndependence, indem sie jedo crklärt, von den Absichten der Minister nichts zu wissen: „Daß außerordent- liche Hülfsquellen nöthig seien, war klar und mußte in der Thronrede

esagt werden, Zst aber hiermit nothwendig gesagt, daß eine An- | leihe gemacht werden wird, und besouders, baß dieselbe uo bevor-

da

| Jutrigue

stehe? Das scheint uns keinesweges aus den Worten der Thronrede zu folgen. Es is sehr möglich, daß diese oder jene Combination eintritt , vermittelst deren die großen nöthigen Arbeiten unternommen werden fönnen, ohne daß man zu einer direften Anleihe greift. An- dererseits hat die Regierung Werthe in Händen , deren Realisation im Nothfalle erlaubt , den Abschluß einer Anleihe ziemli weit hin= auszuschieben. Ferner läßt \sich ja gar niht ein paar Monate im voraus bestimmen, was die Kammern über die beabsichtigten Arbeiten beschließen werden. Endlich is es die Frage, ob uicht die ueuen Be=- dingungen für Ausgabe und Circulation der Schabscheine die Jdee, einen Theil der s{hwebenden Schuld zu konsolidiren , hinausschieben oder ganz unnüß machen. Vou allen dieseu Fragen, welche auf eine Anleihe so direkten Einfluß üben mußten, kann unseres Wissens noch feine F gelöst gelten.

m 10. November befanden sich im Entre ] ven SLIORLEG atr Gaiain E On, BUYYEO

Jm nächsten Jahre wird, wie die Thron-Rede des Königs an= gekündigt hat, cine Kunst - Ausstellung, und zwar hier in Brüssel, stattfinden. Diese Ausstellung is, wie aus einer amtlichen Mitthei= lung über dieselbe hervorgeht, nah größtem Maßstabe angelegt. Ohne Rücksicht auf das Geburtsland des Künstlers finden alle Kunjst= werke Aufnahme, damit sih ein heilsamer Wetteifer der verschiedenen Künstlerschulen unter einander entwickeln könne. Dem Königlichen Beschluß vom 5. April 1845 zufolge, welcher diese Ausstellungen an- ordnet und ihre Wiederkehr von 3 zu 3 Jahren verfügt, wird die nächstjährige Ausstellung am 15. August eröffnet und am ersten Moutag des Oktober geschlossen werden. Die auszustellenden Kunst= Gegenstände sind an den Ausstellungs - Ausshuß in Brüssel zu adressiren. Nach dem 31. Juli wird kein Kunstgegenstand mehr angenommen. Diejenigen Künstler , welche den einge= sandten Gegenstand zu verkaufen gesonnen siud, haben bei der Einsendung dem Präsidenten der Belohnungs-Jury eine Beschrei=- bung des Gegenstandes nebst Angabe des geforderten Preises zu übermachen. Ueber die Zulassung zur Ausstellung entscheidet die Zu- lassungs-Jury z dieselbe läßt keine anderen Kunst-Gegenstände zu, als : Gemälde, Statuen, Basreliefs, Zeichnungen, Kupferstiche, Ciselirun= gen und Lithographicen. Kopicen und Gemälde, Zeichnungen oder Lithographieen ohne Rahmen twerden niht angenommen; eben so we- nig solche, welche hon einmal in Brüssel öffentlich ausgestellt gewe- sen sind. Die Befreiung von der Zoll-Visitation an der Gränze und der freie Transport auf der Eisenbahn werden, wie man glaubt, eben so wie im Jahre 1845 auch im nächsten Jahre bewilligt werden.

Die Thron-Rede, welche der König um 1 Uhr hielt, ist durch den elektro -magnetishen Telegraphen \o schnell nach Antwerpen hin berichtet worden, daß die dortigen Zeitungen sie schon um 3 Uhr ihren Lesern im Abdrucke mittheilen konnten.

Die Quästur der Kammer hat ein Verzeichniß der noch rückstän= digen Vorschläge und Geschß-Entwürfe vertheilen lassen; darunter sind 19, über die hon Bericht erstattet, 33, die noch der Central-Section zur Prüfung vorliegen, 13, die in der Section zur Berathung liegen, und 20, die der Spezial-Kommission zur Prüfung überwiesen sind. Außerdem sind noch vier Vorschläge vertagt, und über einen ist noch kein Beschluß gefaßt. Auch achtzehn Berichte über Petitionen sind noch nicht der Di-kussion unterzogen. 7 A

Viel zu sprechen giebt cine Versammlung der belgischen Bischöfe, die erst in Soignies und daun in Rouliers Berathung hielten, in denen man sich Liel mit der flandrischen Frage beschäftigte, aus der die katholishe Partei, wie man sagt, sih eine Waffe gegen das Ministerium machen will,

Der General der Bürgergarde drückt in einem Schreiben an dieselbe die Zufriedenheit des Königs über die am 9ten d. M. ab= gehaltene Revue aus. Nach diesem Schreiben waren die Bürgergar= disten nie zahlreicher erschienen, als an jenem Tage.

Der Baron de Vrière hat bereits sein Amt als Gouverneur von Namur angetreten und is in dieser Stadt mit dem größten Ju= bel empfangen worden. Die angesehensten Bürger drängten sih au seine Wohnung, und es wurde ihm uuter tauseud Vivatrufen ein Ständchen gebracht. Die Abseßung des Herrn d'Huart wird noch mehr als cine Genugthuung, welhe die ganze Provinz verlangte, denn als cine Maßregel im Juteresse einer guten und folgerechten Verwaltung betrachtet.

T7 Brússel, 13. Nov. Die Repräsentanten-Kammer hat bi der Wiederbescßung ihres Büreagu?s auf eine sprecheude, ja fast schroffe Weise den Beweis von dem entschiedenen liberalen Geiste gegeben, der in den leßten Wahlen den Sieg davongetragen hat, Der vor= jährige, der gemäßigtsten Nüance des Liberalismus angehörige Prä= sident, Herr Liedts, Gouverneur von Brabant, is fast mit Einstim= migkeit wieder ernannt, Um aber keine Zweideutigkeit bestehen zu lassen, hat die Kammer, offenbar auf Antrieb des Ministeriums, welhes einen Prüfstein haben wollte, um die entschiedene liberale Majorität zu erkennen, unter den heftigsten Gegnern der geistlihen Partei die zwei Vice - Präsidenten , Herrn Verhaegen von Brüssel und Herrn Delfosse von Lüttich, mit 52 gegen 42 Stimmen, so wie die liberalen Secretaire und Quästo= ren noch mit größerer Stimmen - Mehrheit, ernannt. Es is d'es in den dirigirenden Personen der Kammer eine so totale Aenderung, daß man in diesem Punkte der bekannten Behauptung eines flandria schen Deputirten, die leßten Wahlen hätten eine zweite friedliche Re= volution bewirkt, Glauben schenken könnte. Die Ernennung des Herrn Verhaegen kanu man als einen Akt gerechter Dankbarkeit von der liberalen Seite ansehen, da hauptsächlich dur seine zwölfjährige unermüdlihe und ausgedehnte Thätigkeit die liberale Partei stets ver=- stärkt und organisirt worden is. Herr Delfosse war vor zwei Jah= ren bei dem damaligen projektirten liberalen Ministerium als Finauz= Minister vorgeschlagen worden, und er würde als solcher, da er ein guter Rechner, fleißiger Arbeiter und ohne Rücksicht streng ist, vielleicht besser an seinem Plaße gewesen sein, als jeßt, da seine herben Formen ihn wenig zu einem Leiter einer Diskussiou qualifiziren. Ein bemerkenswerther Zufall ist, daß die jeßigen Vice-Präsidenten der Kammer die beiden einzigen Deputirten sind, welhe vor 5 Jahren gegen das von Nothomb vorgelegte und unter großen Schwierigkeiten durhgebrachte Geseß über den Elementar- Unterricht stimmten, welches aber in der That in der Ausführung in mehreren Hauptpunkten den Erwartungen uicht entsprochen hat, die au wix damals mit der liberalen Meinung in der Kammer hegten.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat gleich in der ersten Sibung der konstituirten Kammer die offizielle, auf die diplo= matischen Dokumente gestüßte Erörterung der zwischen der belgischen Regierung und dem römischen Hofe wegen der bekannten Ableh= nung des vorgeschlagenen belgishen Gesandten, Herrn Lecleïcq, entstandenen Mißhelligkciten E und es geht aus der einfahen und bündigen Darlegung unwidersprehlich hervor,

i die Ablehnung, wie von katholischer Seite behauptet worden i, weder in einer Verleßung des herkömmlichen Gebrauchs, der cine vorhergehende Anfrage erheischt, ihren Grund welche der römische Stuhl LEnrs über das jebige liberale Ministe- rium hatte aussprehen wollen , sondern allein in einer durch cine veraulaßten gehässigen Verdächtigung eincs der aus

| hat, uoch in einer (an sich unbesugten und unztemlichen) Mißbilligung,

gesehènsten und hochgeahtetsten Männer des Landes seinen Ursprung genommen hat. Der römische Stuhl erklärt nämlich aus- drülih in einer Depesche au den hiesigen Nuntius, „daß er nur solhe Personen, die größere Garauticen - böten, als Herr Leclercq, als Gesandte annehmen fönne.“ Es mußte also offenbar der Cha- rafter des Herrn. Leclercq verdächtigt worden sein. Keine bessere Wahl kounte aber das Kabinet treffen, da Herrn Leclercq, der zu der gemäßigtsten Nüance des Liberalismus gehört, auh von fatholisher Seite immer die größte Achtung bezeugt worden ist, und ihm, der als Justiz-Minister in dem Ministerium Rogier - Lebeau die Rolle der Vermittlung und Versöhnung zwischen den beiden Hauptparteien des Landes übernommen, bei jedem späteren Versuche, ein gemischtes Kabinet zu konstituiren, immer zuerst der Antrag ge- macht worden, das Justiz - Ministerium wieder zu übernehmen, Die ministerielle Darlegung dieses Vorfalls, und nanentlih die auf Herrn Leclercq bezüglichen Worte in der Depesche des päpstlichen Stuhls, hahen in der Kammer einen fast allgemeinen Unwillen über diese Ju- trigue hervorgerufen, da die gemäßigte katholische Partei wegen die- ser Verleumdung, wodurh das selbst Oberhaupt der Kirche auf unverzeilihe Weise hintergangen worden is , ebenfalls ihre Mißbilli= gung ausdrückt, Das Kabinet wird durch die Kammer in dem Eut= \chlusse bestärkt werden , keinen anderen Gesandten dem römischen Hofe vorzuschlagen; dies:r kann aber auch unmöglih die Sache auf sich beruhen lassen wollen, wenn er wieder eine Annäherung wünscht, da kein Kabinet, ein künftiges so wenig wie das jebige, die Ehre dcr Regierung und des Landes so vergeben kaun; ohne weitere Aufklärung des Vorfalls einen Gesandten in Rom zu akkreditiren. Wir werden sehen, ob bei der Adreß-Diskussion ein katholischer Red=- ner es wagen wird, das Vorgefallene zu entschuldigen.

Der Finanz = Minister hat, um sich bei dem bedeutenden Defizit eine neue Quelle des Einkommens zu öffnen, zu einer Maßregel seine Zuflucht geuommen, die auch in der Kammer auf eine bedeutende Opposition stoßen wird. Es soll vom 1. Januar an eine Erbschafts= Steuer für die gerade Linie von 1 pCt. cingeführt, jedoch die Erb- schaften, welche nur zehntausend Franken betragen, davon ausgenom- men werden. Welches auch die theoretischen Ausstellungen sein mü-= gen, welhe man vom Gesichtspunkte eines Familien-Kollektiv=Eigen- thums aus machen wird, die wir jedoch für ungegründet halten , wir betrachten diese Maßregel durh die Finanzlage gerechtfertigt und wünschten nur, daß der Finanz = Minister dieselbe durch eine analoge vervollständigen und eine mäßige Einkommensteuer beantragen möchte. Uebrigens sollte das Kabinet andererseits. darauf bedacht sein , eine Reduction in dem Ausgabe-Budget vorzunehmen. Das für die Be- völkerung des zumal neutral erllärten Landes ganz unverhältnißmäßige Militair - Budget von 29 Millionen, welches z. B. in den deutschen Bundesstaaten in Proportion durchschuittlich nur die Hälfte beträgt, könnte sicherlih ohne große Schwierigkeiten um ein Viertel vermin- dert werden,

Daten

London, 12. Nov. Nachrichten aus Rio Janeiro sind vom 20, September und aus Montevideo vom 6ten dess. M. Der Kaiser von Brasilien hat die Kammern am 18. September nit einer Rede geschlossen, in welcher er deu Tod des Prinzen Dom Al- fouso und die Geburt der Prinzessin Leopoldinha anzeigt. Er bemerkt ferner, daß mit allen auswärtigen Staaten die freundschaftlichsten Verhältnisse bestehen und auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten durh die Sendung eines neuen Gesandten, dessen Benehmen dasjenige seines Vorgängers vergessen mache, gänzlich hergestellt seien, Die Fortdauer des Kampfes in den Plata ckStaaten wird mit furzen Worten beklagt. Der Kaiser freut sih der vollkommenen Ruhe, Le im ganzen Reiche herrsche, so wie der Aussicht auf eine günstige Acrndte.

Man sah einem Dekret wegen Einführung von Differenzialzöl- len für Schisse und Waaren solcher Länder entgegen, wo ähnliche Abgaben auf brasiliguische Produkte und Schiffe gelegt sind. Sel- bige würden mit dem 1, Januar k, J. in Kraft treten und eine Mehr - Abgabe von cinem Drittheil feststellen. Die Regierung soll autorisirt sein, das Reciprozitäts=Prinzip auf solche Länder anzuwen- den, welche später brasilianishe Schiffe und Waaren auf gleicheu Fuß mit ihren eigenen gleichstellen dürften.

Das britische Geschwader hatte sich von der Blokade des Plata- flusses zurückgezogen, welche von dem französischen fortgeseßt wurde, Jun Montevideo hat man wieder eine Zwangs-Anleihe vorgenommen; auch war ein Ministerwechsel eingetreten, und es herrschte große Un- zufriedenheit.

(B. H.) Aus sicherer Quelle erfährt man, daß die brasiliani- \he Regierung, als von Lord Howden, dem neuen britischen Ge- sandten in Rio Janeiro, der Antrag gestellt wurde, Unterhandlungen wegen Abschlusses eines neuen Handels - Vertrages mit England ein- zuleiten, sich bestimmt geweigert habe, auf solche Unterhandlungen einzugehen, bevor nicht die bekannte Bill Lord Aberdeen's, welche die brajilianishen, von britischen Kreuzern aufgebrachten Sklavenschiffe vor einen britishen Gerichtshof zur Condemnation verweist, zurüc- genommen sei.

Gesellschaft für Kunst des Mittelalters.

Berlin, im Nov. Schon seit längeren Jahren wird den Freunden antiker Kunst in dem von Gerhard und Panofka gestifteten archäologi- \chen Vereine ein Mittelpunkt geboten, um von allen neueren Erscheinun- gen im Gebiete der antiken Kunst und Archäologie Kenntniß zu nehmen und die bereits bekanuten einer neuen Betrachtung zu unterziehen. Für die Erforshung der Kunst des Miüttelalters und der neucren Zeit fehlte es dagegen bisher an einer solchen Vereinigung, obschon ge- rade hier noch ein so weites Feld der Bearbeitung offen lag und das Material in immer größerer Fülle zu Tage tritt. Zu diesem Zwecke kommt seit dem vergangenen Winter hier cine neue Gesellschaft zu- sammen, welche in monatlichen Versammlungen verschiedene Gegenstände mittelalterliher Kunst ciner [näheren Betrachtung unterzog, die bisher we- nig oder selbst gar nicht bcachtet wurden , obschon sie zur Erkenntniß der Kunstgeschichte theilweise wesentliche Beiträge lieferten.

In der Februar -Sizung d. J. 1847 eröffnete Herr Waagen die Reihe der Vorträge mit einer Darstellung der älteren Skulptur in den Niederlanden, welche bisher noch durchaus nicht ihrer Bedeutsamkeit ge- mäß erkannt worden sei; namentlih hob er die beiden Schulen von Di- nant und Doornik hervor, erstere durch ihre Gußwerke und schen seit schr alter Zeit bedeutend, leßtere aber durch Steinreliess, in welchen bereits ein halbes Jahrhuudert vor dem Auftreten der van Evycks eine der Kunst- richtung der leßteren völlig entsprechende naturalistische Richtung erscheint, so daß wir also auch hier die Beobachtung bestätigt finden, welche sich na- mentlich in der italienischen Kunstgeschichte so offenbar zeigt, daß die Skulp- tur der Malerei in ihrer Entwickelung voranzugehen pflegt. Herr von Reumont sprach serin über die Eigenthümlichkeiten und die Ausbrei- tung des Ziegelbaues in Jtalien, mit besonderem Bezuge auf das sto eben erschienene und zur Ansicht «R erste Heft des Rung c schen Werkes über Ziegelbauten in Jtalien. Sodann folgten die Wablen der Beam- ten des Vereines.

Unter den vorgelegten Werken zeichneten sh aus: 1) die von Ernst und Oescher herausgegebenen Baudenkmale des Mittelalters im Erzher- zogthum Oesterreich, deren erstes Heft Ansichten und Details des Klosters Neuburg in ausgezeichnet s{hdunen und sorgfältigen Lithographieen enthält,

2207

2) Geyer und Görz Denkmale romanisher Baukunst am Rhein z die bisherigen Heste zeichnen sich durch sorgfältige Aufnahme und elegante Zeichnung nicht minder, wie au durch glückliche Wahl der Gegenstände, aus, unter denen bis jeyt der Dom zu Speier und die Klosterkirche zu Laach vorzugsweise zu nennen sind. } i

Jn der Sigung des März legte Herr von Qua die Nestaurations- Entwürfe des Münsters zu Aachen vor, namentlich zur farbigen Herstellung des Jnnern. Er knüpfte hieran die historischen Beweise für die Art der Herstellung der von den Franzosen 1794 ausgebrochenen Säulenstel- lungen innerhalb des Oftogons, welche auf Befehl Sr, Majestät des Königs nunmehr wieder aufgerichtet sind. Die Nichtigkeit der jeßt gewählten An- ordnung ergiebt sich 1) aus der Untersuchung des alten Mauerwerks, 2) durch die Abbildung auf einem alten Gemälde, das sich chemals im vati- fanischen Museum befand, nunmehr aber durch die Gnade Sr. Majestät des Königs angekauft ist, 3) durch Vergleichungen mit anderen Nachah- mungen des Münsters zu Aachen, namentlich mit der fast völlig überein- stimmenden am westlichen Nonnenhor des Münsters zu Essen. Herr Mertens sprach hierauf über die Form und das Zeitalter der in ihrer Art einzigen Grabsteine in der Kirhe S. Maria in Capitolio zu Köln, und suchte durch Vergleich mit anderen derartigen Monumenten zu beweisen, daß sie nicht dem Hochmittelalter, sondern erst dem Anfange des Feudal- mittelalters angehören, etwa dem 10ten oder dem Anfange des 11ten Jahr- hunderts, Herr Lo h de legte die Abbildungen der Vorhalle des Klosters Lorsch aus dem von ihm in deutscher Ausgabe redigirten Werke vonGailhabaud vor und zeigte die Vorzüge dieser Abbildungen vor denen, welhe Moller gegeben hat. Hicran knüpfte sich cine Besprehung über das Alter dieses merlwürdigen Monuments, dessen karolingischer Ursprung neuerlich vielfach bestritten itz diese Ansicht fand zwar auch in der Gesellschaft Vertheidiger, ward aber auch andererseits lebhaft bestritten. Herr von Quast ent- wickelie in einem längeren Vortrage die ältere Baugeschichte von Köln, Von den vereinzelten Resten römischer Architektur beginnend, suchte er' den Vorbau von S, Pantaleon als áltestes Beispiel eines noch vorhandenen, größeren Kirchen - Gebäudes darzustellenz es gehört sicher datirt dem 10ten Jahrhundert an und zeigt eine noch mit Ziegeln gemischte römische Tech- nif, welche man an den älteren Theilen des Münsters zu Bonn, welche dem Anfange des 11ten Jahrhunderts angehören dürften, gleichfalls noch vorfinde. S. Maria in Capitolio aber, welche Kirche man dem Jahre 700 hat zuschreiben wollen, zeigt bercits eine weiter ausgebildetere Architek- tur und wurde als ein Werk des 11ten Jahrhunderts nachgewiesen, indem die Kirche laut sicheren Nachrichten im Jahre 1049 geweiht ist,

In der Sizung des Monats April schte Herr von Quast seinen Vortrag über die älteren Monumente Kölns foit, indem er die vom Erz- bischof Anno in der zweiten Hälfte des 1lten Jahrhunderts errichteten Bauten, namentlich an den Kirchen von S. Georg und S, Gereon nach- wies und sie von den spätcren Zusäßen an densclben Kirchen sonderte. Derselbe legte das englische Werk: Old England, a pictorial Museum of Regal, Ecclesiastical, Baronial, Municipal and Popular antiquities, edited by Charles Knight, London 1845, vor. Wenn auch manche Män- gel dieses illustrirten Werkes nicht zu verkennen sind, so sprach sich doch allgemein der Wunsch aus, für Deutschland ein ähnliches zu besizen, wie cs der- gleichen in England so viele giebt, um hierdurch das Interesse für dic Monumente der Vorzeit in unserem Vaterlande zu wecken uud die Kenntniß- nahme von denselben zu verbreiten. Ferner legte Derselbe Zeichnungen der durch ihre zierliche Ziegel- Architektur ausgezeichneten S. Lorenz - Kirche u Salzwedel vor, welche, leider fortwährend als Salz - Magazin benuyt, ihrem Untergange mit schnellen Schritten entgegengehtz ferner Zeichnungen der durch konscquenten romanischen Gewölbbau ausgezeichneten, chemaligen Klosterkirhe zu Münchenlohra , in der preußischen Grafschaft Hohenstein, Jn der im Ganzen wohlerhaltenen Schloß-Kapelle des benachbarten Schlosses Lohra, deren Zeichnung Derselbe gleichfalls vorlegte, erkannte man ein bis jeyt uo unbekanntes Beispiel der merkwürdigen, sämmilich dem 12ten Jahr- hundert angehörigen Reihe vou Doppel-Kapellen , deren übrige , bisher be- kannte Beispiele die Schloß - Kapetlen zu Eger, Nürnberg, Landsberg bei Halle und Freiburg a. d. U. sind, denen die zu Lohra nun als fünfte hin- zutritt. Herr Le nannte als sechste die gleichfalls noch unbeach- tet gebliebene merkwürdige Kapelle der ehemaligen Kaiserpfalz zu Goslar, deren untere Hälste gegenwärtig als Gefängniß dient und eine Kreuzform zeigt, die obere aber eine achteckige Form hgt. i

Jn der Sizßung des Monats Mai entwickelte Herr Bethmann in einem ausführlicheren Vortrage die Ausbildung der handschrifilichen Orna- mentifk, und namentlich der Jnitialen während des Mittelalters. y

Jn einigen Worten über verzierte Jnitialen in alten Handschriften führte der Dr, Bethmann aus, wie darin cine fortlaufende, zusammen- hängende Entwickelung sich nachweisen lassc vou deu ersten Anfängen ab, Jm Alterthum finde ih die noch niht. Vielmehr is es das hohe An- sehen der Bibel und daß die Schreiberci in die Klöster kam, was diesen Zweig der Kunstthätigkeit entwickelt hat. Bei den Byzantinern hielt er sich immer zierlih und in typischer Unveränderlichkeit bis in die neuesten Zeiten, gerade wie alles andere Leben dort, ohne die reiche immer neue Phantasie, die auch hierin das Abendland auszeichnet, Hier lassen sich drei nationale Richtungen schr bestimmt unterscheiden, Ju den longobardi- schen, merovingischen und westgothischen Handschriften sind außer den musivischen und stickerciartigen Buchstaben besonders die aus Thieren, zumeist Vögeln und namentlich aus Fischen theilweise oder ganz gebildet, vorherrschend; doch kommen auch menschliche und phantastische Bildungen vor, Symbolik und Myftik ist darin nicht zu suchenz wohl aber is oft eine artige Beziehung der gewählten Verzierung zu dem Junhalte zu bemerken, Die lehten Spuren dieses Stvls reichen bis ins 12te Jahrhundert, Die irländischen Juitialen haben an Füinheit der Technik und an absicht- licher Häßlichkeit nicht ihres Gleichen; Geriemsel und Schlangenbildungen mit Schnäbeln und Vogelbeinen, ganz wie auf den Steinkreuzen in Cornwallis und an norwegischen Holzkirchen, bilden die einzigen Elemente dieser cigenthümli- chen Kunstverirrung, die mit einem wunderlichen Eigensinn Jahrhunderte lang unverändert getrieben wurde, und bei der großen Verbreitung irländischer Mönche, namentlich auch über Deutschland, dessen ältesten Klöster sie gründe- ten, in unserer Kunstgeschichte nicht zu überschen is, Dieser barocke irlän- dische Styl kommt noch im 11ten Jahrhundert vor, Durchaus von ihm zu trennen, wenngleich hauptsächlich aus ihm entstanden, ist der angel ch- sische, wo cin Sinn für Schönheit und Natur durchgeht, der bei den Jr- ländern- absichtlih vermieden ward, Hier zuerst kommt Gold und farbiger Grund in den Buchstaben vorz auch die Pslanze findet Eingang.

Mit Karl dem Großen beginnt eine neue Epoche auch hier, indem zu den vorigen Elementen das des antiken Pslanzenshmuckes hinzukommt und jene allmälig ganz verdrängt, Meß, Tours, St. Gallen und Rom, die Hauptschulen des Kirchengesanges, sind auch dic Hauptsiße der Schreib- funst und der feineren Malerei, die im 9ten Jahrhundert das Vollkommenste geleistet hat , was jemals darin erreicht worden ist. Wohl selten is in der Kunstgeschichte ein so plößlicher Umschwung zu fin- den, Das leider allzu kostbare Werk des Grafen Bastard giebt viele Proben dieser Meisterwerkez das vollkommenste aber, von unübertroffener Schönheit, die Bibel von San Calisto, liegt noch immer unbeachtet in Rom , während täglich viel wentger Schönes und weniger Lehrreiches in fostbaren Nachbildungen veröffentlicht wird, Warum zeichnet keiner von den vielen jungen Künstlern dort diese Handschrift, die, wenn eine, würdig wäre, in einem Münster, wie dem von Aachen, den Altar zu zieren? und warum muß von dem Schönsten, was Deutschland in dieser Art besißt, dem Evan- gelium von St, Emmeran, cin Franzose es scin, der die einzige Probe gab? Wo ein Stückchen Antike sich findet, regen sich gleih viele Hände; hier ist deutsche Kunst und wahre Schönheit, und wir überlassen es den Fremden, davon zu reden.

Dieser \{hone Styl der Pflanzenform ist in Deutschland, Lothrin-

en, der Schweiz und den Niederlanden bis ins dreizehnte Jahrhundert der herrschende geworden in seiner ganzen Reinheit. Jn den anderen Ländern hielt sich freilich der National-Styl auch noch nach Karl dem Großen, aber auch da überwuchs ihn die Pflanze und nahm ihn in sich auf. So fand die wunderlichste Phantasie, die reichste Laune gerade in diesem Zierrathe mehr als irgend anderswo ciu weites Feld, das sie denn auch recht im Gegensaß gegen die verarmte byzantinische Kunst mit immer neuer, un- ershöpflicher Erfindung, so ret mit Lust angebaut hat. Mit dem drei- r Jahrhundert beginnen die vollen, mächtigen Pslanzenformen sich zu räuseln, wie brauner Kohl, und verlieren sich ins Kleinliche, Die natio- nalen Unterschiede sind nun ganz verschwundenz aber der eigentliche Schmuck des Buchstabens verschwindet nun auch z er wird kahl und schlicht, nur durch Farben oder Gold, nicht mehr durch Zeichnung geshmücdt, uud nur seiue

Ausläufe werden auf den Rand und um die ganze Seite gezogen, und da immer reicher und reicher verziert und mit Figürchen t. bevölfert, mit den lustigsten am liebsten, So kommt denn im funfzehnten Jahrhun- dert auf ganz anderem Wege die Kunst im Abendlande rade. dahin, wo sie im Morgenlande schon viel früher gewesen war: zu den Randverzierungen. Jn Frankreich stellt man auf Goldgrund ganze Blumen, Se Schmet- terlinge, Käser vor, mit der höchsten Feinheit und Natürlichkeit die Au- fänge der Blumen-- und Fruchtstücke; in Ztalien kehrte man in den Jni- tialen ganz zum elften Jahrhundert zurück, oft auf täuschende Weise; in. die Randvoerzierungen aber nahm man die Antike auf. Florenz hat hierin das Meiste geleistet, Julio Clovio aber das Höchste, Auch der Bu dru. ließ sich diesen Schmuck nicht entgehen, bis in den trostlosen Zeiten nah dem Religionsfrieden aus dem Löschpapier und der unerquicklichen Gelehrsamkeit der Bücher auch dieser legte Nest der Anmuth floh. Jet kommt er wie- der, aber hat das natürliche Gefühl verloren, wie und wo exr sich gut ausnimmtz darum erscheint er meistens, wo er nicht hingehört,

Herr Gerhard hatte zur Ansicht vorgelegt : Proceedings of. thee an- nual meeting of the Archaeological lustitute of Great Britain and Ireland, at Winclhiester 1845. Dieser starke Oktavband, mit palzkhuten und anderen Kunstbeilagen reihlih erläutert, giebt einen sprechenden Be- weis von der fortwährenden Thätigkeit der englischen Archäologen, welche, ähnli wie in Frankreich, alljährlich an den bedeutenberen Orten des Lan- des Kongresse halten, welche die regste Theilnahme hervorrufen. Herx von Quast legte Zeichnungen der hölzernen S. Jodocus - Kapelle vor, welche bis vor furzem auf dem Kirchhofe der Petersktirche zu Mühlhausen in Thüringen bestand. Leider erkannte Herr Legations-Rath iles ius, dem: man sowohl die Zeichnungen als auch die schriftlichen Nachrichten hierüber verdankt, erst zu spät den nicht gewöhnlichen Kunstwerth dieses kleinen Kirch- leins, nachdem dasselbe bereits auf Veranlassung des Pfarrers zerstört war. Die einzelnen Holztafeln mit historischen Malereien aus dem Ende des Xlllten Jahrhunderts sind auf Veranlassung des Herrn Bürgermeisters Gier nachträglich gerettet, :

In der Sizung des Monats Juni beleuchtete Herr Wattenbach die neueren Untersuchungen Lacomblet's im zweiten Bande seines Ur- fundenbuches, über die Zeit der Erbauung des kölner Domes. Die Ansicht desselben, der alte Dom sei nicht im Jahre 1248 abgebrannt und eben so wenig der neue in demselben Jahre gegründet, wenigstens lasse sich Beides nicht urkundlich nachweisen, ward mit Rücksicht auf vorhandene, von La - comblet aber nicht angezogene urkundliche Nachrichten widerlegt. und die Nichtigkeit der bisherigen Annahme aufs neue vertheidigt. Herr Me r- tens \hloß sich dieser Ansicht nicht nur aus urkundlichen , sondern ar | aus allgemeinen Gründen der Entwickelung der mittelalterlihen Baukun anz doch gehöre jener Zeit nur die Gründung des Chorhauptes und der Aufbau der Kapellen daselbst anz alles Uebrige sei später zu seßen und reiche selbst bis in das X1Vte Jahrhundert hinein. Herr von Olfers legte Zeichnungen der merfwürdigen Gewölbmalereien. im Kapitelsaale des Klosters Brauweiler bei Köln vor, welche, um das Jahr 1200 gemalt, ein wesentliches Glied in der Geschichte der Malerei in Deutschland bilden, Sie sind neuerlich von der geschickten Hand des Herrn Ramboux mit Beihülfe des leider zu früh verstorbenen Herrn. Ruben angefertigt worden. Herr von Quast ige die behufs bevorstchender Restaurations-Arbeiten veranlaßten architektonischen Aufnahmen der Stists- kirchen zu Xanten und Essen vor, so wie detaillirte Zeichnungen des bron- zenen siebenarmigen Leuchters der Aebtissin Mahtildis und des Elfen- beindeckels eines Evangeliariums der Aebtissin Theophanu, Beides auê- gezeichnete Kunstwerke des 1lten Jahrhunderts in der leyteren Kirche, welche nicht weniger durch ihre zum Theil bis in dic Karolinger Zeiten hinauf- reichende Architektur, als auch durch ihre vielen und alten Kunstschäge aus- gezeichnet is, welche beide bisher noch in keiner Weise genügend gewürdigt

‘deu. /

Mie die Sommer - Monate, wo viele Mit lieder verreist sind, sehte man, nach dem Beispiele anderer hiesigen Gesellschaften, die Versammlun-

gen aus.

Eisenbahncu und Dampfschifffahrt. Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn,

Die Frequenz aus der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 7, bis 13. November 1847 15,658 Personen und 40,309 Rihlr, 6 Sgr. 3 Pf. Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter- und Vich-Transport etec., vorbehaltlich späterer Festsetzung dureh die Kontrolle.

Zaudecls- und Börsen-Nachrichten.

Magdeburg, 15. Nov. Getraidebericht. Hier hat in den Ge- traidepreisen in lezter Woche sih wenig verändert, nachdem durch ver- mehrte Zufuhren von größtentheils leichterem Getraide der Durchschnitts- preis am Martini-Tage auf 63%, Rthlr. für Weizen, 45% Rthlr. sür Rog- genu, 40 Rthlr. für Gerste und 27 Rthlr. für Hafer gedrückt worden war, wurde gestern wieder bei sehr mäßiger Zufuhr vom Lande, Weizen von 64 a 68 Rthlr., Roggen von 44 a 47 Rihlr. , Gerste von 40 a 42 Rthlr., Hafer von 265 a 287 Rihlr. p Wspl, bezahlt. Nach Hülsenfrüchten hielt der Begehr an. Futtererbsen bedingen 54 a 58 Rthlr., Wien, die noch immer selten vorkommen, 56 a 60 Rihlr. Kocherbsen 72 a 80 Nthlr. Kleine weiße Bohnen 76 a 84 Rthlr., große 90 a 96 Rihlr, Linsen nah Qua- lität 96 a 120 Rthlr, p. Wspl, i l /

Von Kartoffeln treffen täglich ansehnliche Partieen per Eisenbahn aus dem Halberstädtischen bier cin, die größtentheils zu Wasser weiter ver- laden werden , die Preise erhielten sich demnach auch auf 44 a 45 Rthlx. für Brenn - und Futter - Kartoffeln , und auf 18 a 22 Rihlr. für Speise- Kaitoffeln. Nach Kartoffelmehl zu 65 a Rihlr. Karioffelstärke zu 65 a 2 Rthlr. und Stärke - Syrup zu 63 a 3 Rthlr. ist lebhafte Frage, so wie auch nah Runkelrüben-Syrup zu 15 a 14 Rthlr. p, Ctr. i

Cichorienwurzeln werden abermals höher E und zu 3% Rihlr. pr. Ctr. dürfte shwer anzukommen sein. Nunkelrübenwurzeln zu 3 Nthlr. pr. Ctr. x

Jn Saamen is en Veränderung vorgekommen, Napps zu 82 Rthlr,, Rübsen zu 78 a 79 Rihlr. erlassen, wozu mehrere Partieen genom- men wurden. Leinsaamen 66 a 72 Rthlr, pr. Wspl, Feiner rother Klee- saamen 11 a 124 Rthlr,, findet auf Speculation Nehmer, wogegen weißer Saamen unbeachtet bleibt. Senfsaamen 4 a 5% Rihlr. na Qualität. Kümmel 625 a 8 Rthlr. Anis 9% a 10 Rthlr. Fenchel 53 Rthlr. Cicho- riensaamen 12 a 13 Rthlr. Runkelrübensaamen 10 a 11 Riblr.

Von Landtaback bleiben die Zufuhren noch immer s{hwach, was davon bis jeyt zur Stadt gebracht wurde, fand. zu 45 a 55 Rthlr. Käufer, s d u bo1 zu 114 Rihlr. an den Mühlen, im loco 145 Rihlr, raffinixt 122 Rihlr. Leinöl 11; Rthlr. Baumöl 175 Rthlr. Mohnöl 204 Rthir.

Süd seethran 10 Rihlr. i

Spiritus wird von 36 a 37 Rihlr, pr. 14,400 % Tr, bez., auf spä- tere Lief. is bis 34 Rthlr, zu bedingen, Gereinigter Sprit zu 90 % fostet 48 Rthlr. pr. 14,400 %.

aris, 13. Nov. Der Zuschlag des Anlehens von 250 Millio- nen éa Ferid das Haupt-Ereigniß auf dem Geldmarkte in der abgelau- fenen Woche. Er erfolgte, wie ih Jhnen noch am 2 selbs meldete, an Herrn von Nothschild zu dem Preise von 75 Fr. 25 Cts, für je 100 Fr. Nennwerth. Am Tage zuvor hatte die 3proz, Rente an der Börse mit T geschlossen, und viele Personen hatten daher geglaubt, das Anlehen wer x über diesem Preise zugeschlagen werden, Da aber eben jeyt der balbjéhg Coupon von den 3proz, Rententiteln abgeschnitten wird, so muß nl 2 ffo Betrag (1 Fr. 50 C,) zum Course des Zuschlages hinz1 fügen, A Ius 76 Fr. 75 C. ergiebt, Der Nuyen von 2 Fr, 60 C, bis 3 Ge der 25monatlichen Frist erwächst, welche für die monatlichen en des neuen Anlehens gewährt ist, wurde den Banquiers gewährt egen, loshaltung und Sicherstellung für das Waguniß d dem sie si dem sie es übernehmen, 10 Millionen enten einem E R wo die fan orga ten Europa's noch tmmer e eso welche S RRA, das Anlehen werde zu einem höhere! geschlagen werden, waren überzeugt, ne 2s Ft. Prámi den, sobald einmal das Papier mit 1 R H in Umlauf gebracht wäre, weil die Rente da