1847 / 328 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

3000 . mitvilgernde Königin Mutter sich geschaart haben. Dem Zu t in Betracht der Caeahuien Wallfahrer, Bahri-Pascha als Eltär-Hadschi (Zugführer) beigegeben. Bis nach Mezri begleitete ihn auch der General-Gouverneur Safeti-Pascha und der Seriasker Na=- mik, von wo jener am 9, Oktober wieder nah Damaskus zurückehrte,

- F Weg nach Jerusalem einshlug. Der Zug wixd währen ese "eiten barten Strauß mit den Beduinen zu beste hen haben. Einige Stämme nämlich, welchen im vorigen Jahre, weil sie den Tribut zu zahlen verweigerten, ihr Vieh abgepfändet und ver- kauft wurde, vereinigten sih zu einem Rachekampf unter der Anfüh- rung eines bis dahin in Homs gefangen gehaltenen, später entflohe- nen Scheiks Hamud-Nasser. “Nachdem sie nun in den südlihen Di=- striften viele Flecken und Dörfer geplündert, überall das Saatkorn geraubt und die Heerden weggetrieben , zogen sie gegen Norden, wo sie den Ort Homs ganz umstellten und ihm jede Zufuhr abschnitten, Der Pascha beabsichtigt, gegen diese undisziplinirten Haufen einen Streifzug zu unternehmen, der jedoch bei der täglih wachsenden Stärke der beutesüchtigen Horde einen zweifelhaften Erfolg verspriht.

Ein deutscher Gelehrter befindet sich im Augenblick in dortiger Gegend, Professor von Schwarzenbah aus Zürich, welcher mit öster= reichishem Paß auf einer naturwissenschaftlihen Reise nah dem Orient begriffen und dur einen Großherrlichen Ferman in üblicher Weise al- len Civil- und Militair-Behörden des Reichs bestens empfohlen ift. Er beabsichtigte, mit den drei ihn begleitenden Eleven der medizinischen Schule von Galata Serai (zwei Christen und einem Muse'manne) den Weg nah Homs und Palmyra einzuschlagen, wovon ihn jedoch Safeti= Pascha bei der gegenwärtigen Unsicherheit der Wege abrieth, Eine Woche später kam auch der ungarische Graf Mailáth nebst seinem Secretair, Herrn Robert Mayer, in Damaskus an, -um nah zweitägi-

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Massawa hat einen Einfall in Abyssinien gemacht, sich übrigens auf die Besibnahme der Salinen von Addigred beschränkt, welche er für Rechnung der ägyptischen Regierung verwalten will.

Die Differenz zwischen den Beduinen des Hedschas und dem Pascha von Dschidda is beigelegt, Der Beduinen-Chef Scheik Hassan hat sih zu einem jährlichen Tribut von ungefähr 100,000 Fl., zahl- bar in Produkten des Hedschas und Yemens, als Kaffee, Gummi, Weihrauch 2c., verpflichtet, Dagegen soll der Pascha von Dschidda Truppen an die Gränze gegen Aden zu abgesendet haben, um_der Richtung des Handels, der den Weg nah Aegypten verlassen hat, entgegen zu wirken, da eine Handels-Gesellschaft in Aden ihn an sich gerissen hatte.

Dandels- und Börsen-Üachrichten.

Amsterdam , 19. Nov. Weizen zu erhöhten Preisen mit gutem Handel an Konsumenten, 127, 128pfd. b. poln. 286, 290 Fl., 125pfd. b. fries. 245 Fl., 128, 135pfd. fubanka 2140, 285 Fl. Roggen zu reichlih vori- gen Preisen, Verst,: 4120pfd, odess. 209 Fl. , 117pfd. arhangel. 198 Fl, 125pfd, gelder. 214 Fl. Gerste wie früher: 111pfd, geringe dänische 203 Fl. Hafer, 88, 90pfd, dicker 138, 142 Fl. Buchweizen mehr ge- fragt und zu vorigen Preisen verkauft, 116, 117, 118pfd. a, holt. 180 Fl. Auctions-Preise: 117pfd, Neukirch, 273. Fl.

Kohlsaamen Preis haltend, anf 9 Faß gleih 632 L, April 65 L,

Rüböl gleich und zum Frühjahr williger, zum 1. Dezbr, wie früher, pr. 6 W. 372, flieg. 364, Dez, 35% a ck, Mai 36 a 2, Sept. 353, Leinöl pr, 6 W. 333, flieg. 323, Hanföl pr. 6 W. 34x flieg. 33% Fl,

Amsterdam, 22. Nov, Wochenbericht, Kaffee hat sich diese Woche gut behauptet, und man spürte etwas mehr Handel in dem Artikel; die unterschiedenen kleinen Umsäßze sind auf ca. 2000 S. anzuschlagen, und unter 20 C. is jeyt kein gut ord. Java- in kleinen Pösten erhältlich.

Baumwolle, bei vermehrter Frage, reichlich preishaltend. Die 18

N an maun anin od ex „Alba tros“ fanden in diesen Tagen sofort willige , Mit rohem Zucker is es nicht besser, Jn Havana- und oftind, nichts Nennenswerthes umgegangen. Der u, von raffin, s Le auch in den legten aht Tagen sehr beschränkt, Man kann jeßt zu den fol- gus A S R E ros a 43 Fl,, Damypf-Melis 31 a” 40 Fs umpen 285 a 31 Fl, Bon gestoßenem Dampf-Melis is cine Vartie un. ter A Hand verkauft wor r n fir Aen

eis wurde wenig gekauft, und die Stimmung i fte if unver- ändert geblieben. Man notirt: Java- 12 Fl, geschälter O b oth desgl, Tafel- 16 Fl., Carolina 164 a 18 Fl., Bengal- 11 Fl, ges. do, 11 a 12 Fl., desgl, Arracan 11% Fl, ungesch, 95 a 92 Fl., Siam- 83, Fl,

Jn Gewürzen geht auch nichts um. Notirung unverändert.

Mit Südfrüchten is es in Folge der großen Zufuhren flauer. Ver= kauft sind nur 10 Both und 6 halbe Both Corinthen zu 182 Fl. Rosinen Malaga- zu 14 Fl., Muskatel- zu 20 a 23 Fl, Samos- zu 10 Fl; Fei- gen, Condade- zu 8 Fl., Commadore- zu 10 a 105 Fl., in Matten 11 Fl. Faro-Feigen in kleinen Fässern 105 Fl.z Korinthen, neue zu 18 a 18% Fl, jährige zu 15 a 17 Fl.

Asche, Amerikanische ohne Umsaß; die wenigen Juhaber sind nicht im Markt, Petersburger Pott - bleibt zu 18% a 184 Fl,, unverzollt, und Stroh - Asche zu 17% Fl., verzollt , erhältlich.

Metalle, Von Banca - Zinn sind 5000 Bl. zu 49 Fl. verkauft, Blei etwas flauer, deutsches 11 Fl., shwedishes und englisches 114 Fl.

Wildhäute, Die Frage nach westindischen is schwach; doch haben sich die Preise von reinen Sortirungen erhalten. Von ostindischen sind ge- fauft 4500 Java - Rindhäute zur Ausfuhr, und auch für den inländischen Verbrauch zeigte sich mehr Frage. Der Vorrath von 4000 Häuten, aus der Maatschappy-Auction, wird vom Markt zurückgehalten.

Mit Farbesto ffen war es ill bei unveränderten Preisen,

Petersburger gelber Talg 32 Fl,, Seifen- 31 Fl,

Thran ohne Handel; man kann kaufen: Südsece- zu 30 Fl., brauncn

gem Verweilen den Weg nah Baalbek und Beirut zu nehmen und

sich von da nah Alexandrien einzuschiffen. Acgppten.

Alexandrien, 26. Okt.

Sckanntmachungen.

[1107 b]

Oberschlesische Eisenbahn.

s In Gemäßheit des §. 2 des Statuten- _ watbbhas Nachtrags vom 12, Februar 1847 wer- 2 den die Quittungsbogen Nr. 235 Sund 236 für annullirt erklärt. n Breslau, den 22, November 1847.

Das Direktorium.

Köln-Minden - Thüringer Verbindungsbahn.

Ee _Die in den heutigen

TEON R öffentlichen Blättern ent-

haltene Anzeige, betref-

fend Einlieferung der

Quittungsbogen

von 20 % Köln -Min-

a0 den - Thüringer Verbin-

r“ dungsbahn - Actien an

j uns, kann nur auf ei-

- nem Jrrthum beru-

hen, indem die Annahme derselben entschie- den von uns abgelehnt worden ist,

Berlin, den 24. November 1847.

Hirschfeld & LWolff.

Ludwigshafen- Bexbacher Eisenbahn.

Jn Bezug auf unsere Bekanntmachung v. 7ten c. fann die zum 1, No- vember d. J. ausgeschrie- bene Einzahlung auf die

q Actien der Ludwigshafen- Bexbacher Eisenbahn de

S C E N 1 . . 0 P Stü I P D tp 15, pro Stüdck

zum 1. Dezeniber a. c zum 1. Dezember a. c. mit 4 % Verzugszinsen vom 1, November ab bei uns geleistet werden.

Die Annahme der Juterims- scheine zur vollen Einzahlung findet auch nah Verlauf die- ses Termins fortwährend statt.

Berlin, den 19, Oktober 1847, Hirschfeld S Wolff, Linden 27,

[1063] Aufforderung,

_In Folge der am 2ten d, M. vor Notar Weiler hier öffentlich stattgefundenen Ausloosung von einzuziehen- den und zu amortisirenden Partial-Obligationen der bei dem Bankhause Salomon Oppenheim jun. & Co. zu Köln kontrahirten Anleihe der unterzeichneten Gesell- schaft, fordern wir die Jnhaber der gezogenen Partial- Obligationen, Nummer 2, 932, 962, 1247, 1303. 681

273, 1308, 639, 1071, 1060, 254, 1324, 1441’ 559' 610, 526, 1310, 431, 709, 1267, 1144," 1387,’ 1396 1403, 999, 360, 1429, 552, 287, 676, 704, 810, 1438! 307, 998, 466, 1072, 1812, 1582, 1499, 568! 1392! 646, 346, 903, 1395, 668, 1633, 1673, 1554, 675 1427, 1600, 1553, 1400, 1963, 1556, 682, 420, 1961’ 1564, 1778, 859, 623, 338, 1555, 861, 1674, 1450, 981, 1354, 1558, 1463, 1282, 695, 498, 1229, 1552, 944, 1230, 1596, 904, 1428, 1233, 1557, 1035, 1281, 1232, 339, 719, 890, 1134, 1237, 564, 428, 337, 1318, 1603, 1317, 1319, 1580, 1262, 688, 716, 1677, 1581, 865, 1540, 728, 1679, 1597, 1774, 709, 1715, 1275, 542, 1199, 1465, 400, 1276, 532, 841, 1277, 740, 1422, 1692, 456, auf, den Betrag derselben nebst den verfallenen Zinsen, am 2. Januar 1848, hier bei Herren Oeder & Co., zu Köln bei Herren Sal, Oppenheim jun. & Co. oder zu Berlin bei Herren Mendelssohn & Co. in Empfang zu

E

F Sti

D. A. Z.) Der Gouverneur von

Tabac.

an den Markt.

Von Maryland - wurden diese Woche ca, 1700 F. an den Markt gebracht; wegen der hohen Preise, welche die Eigner dafür forderten, sind aber erst 61 F. davon abgegangen; auch zeigte sich keine sonderliche Kauflust für den Artikel, Nächste Woche kommen wieder einige Partieen

Leber- 30 a 32 Fl., weißen 36 Fl., archangeler 31 a 33% Fl,, Wallfisch- 33 Fl., Robben- 31 a 32 Fl. Nundfisch 18 Fl.

Allge

nehmen. Von diesem Tage ab hört jede fernere Zins- Vergütung auf.

Aachen, den 3. November 1847. Die Direction der Vereinigungs - Gesell- schaft für Steinkohlenbau im Wurm-Revier,

[1096 b] r 5 Seit einiger Zrit sind in vielen Häusern auf den Fluren und Treppen die metallenen Arme derGaslicht-Einrichtung gestoh- len worden. Die Gas-Association erlaubt sich deshalb die Herren Gaslicht-Konsumen- ten, in deren eigenem Interesse, hierauf aufmerk- sam zu machen und zu bitten, cin wachsames Auge auf diese Arme zu haben, um sich vor Schaden zu sichern nnd wo möglich zur Ent- deckung der Thäter beizutragen. Demjenigen, welcher die Thäter nachweist, s0 dass sie zur Bestrafung ge- zogen werden können, sichert die Gas- Association hiermit eine Belohnung von Zehn Thalern zu und warnt zn- gleich vor dem Ankauf solcher gestohlenen Gegenstände.

Da es vorgekommen sein soll, dass die Ent- wender sich unter dem Vorwande, sie hätten an den Gaslicht- Einrichtungen cine Reparatur zu machen, in die Häuser eingeschlichen und durch dieses Vorgeben die VWVirthe und Dienstboten getäuscht haben, um ihr Vorhaben auszusühren, 50 wird hiermit wiederholt in Erinnerung ge- bracht, dass die Arbetter, welche von der Gas- Anstalt abgeschickt werden, um Reparaturen und Gaslicht-Einrichtungen zu machen, für Jeden ein- zelnèn Fall, mit gestempelten Legitimations-Kar- ten versehen sind, die s1e als Beweis ihrer Be - fugniss, die Arbeiten an den Einrichtungen auszuführen, vorzeigen müssen.

Berlin, den 13. November 1847,

Die Gas-Association.

[933] Ediktal-Ladung.

Zu dem Vermögen 1) des Schneidermeisters Julius Louis Münch,

2) der nah Amerika ausgewanderten Puthändlerin Rosalie, verw. Richter,

3) des Tuchhändlers Johann Traugott Zerche

und 4) des Kaufmanns Carl Louis Bennewiß,

Inhabers einer Puß- und Modewaarenhandlung,

allerseits hier,

ist theils auf Antrag. der Gläubiger, theils auf gesche- hene Insolvenz- Anzeige der Konkurs-Prozeß zu eröffnen gewesen.

Es werden daher Stadtgerichts wegen alle bekannte und unbekannte Gläubiger der vorgenannten vier Ge- meinschuldner hierdurch geladen,

künftigen 9, März 1848, als in dem von uns anberaumten Liquidations-Termine vor uns legal zu erscheinen, ihre Forderungen unter der Verwar...ng, daß sie außerdem derselben, \o wie der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, für verlustig werden geachtet werden, gehörig anzumelden und zu be- scheinigen, über deren Richtigkeit mit dem bestellten Kon- fursvertreter und nah Befinden über deren Priorität unter sih binnen geseßliher Frist zu verfahren, hierauf

aber den 3, Mai 1848 der Bekanntmachung eines Präflusivbescheides unter der Verwarnung, daß solcher Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, so wie den 1, Juni 1848 eines mit der Gläubigerschaft abzuhaltenden Verhörs gewärtig zu sein und hierzu unter der Verwarnung, daß die nicht Erscheinenden, oder wegen Annahme eines Vergleichs nicht bestimmt sich Erklärenden, für einwilli- fu werden geachtet werden, persönlich oder durch ge- rig legitimirte Bevollmächtigte vor uns an Gerichts- stelle sich einzufinden, für den Fall endlich, daß ein Vergleich nicht zu Stande kommen ‘sollte, den 20. Juni 1848 der JInrotulation der Akten zum Verspruh und , , den 20, Juli 1848 der Publication eines Locations-Erkenntnisses unter der Verwarnung, daß solches in Bezug auf die außenge- bliebenen Betheiligten Mittags 12 Ühr für eröffnet er- achtet werden wird, si zu versehen. Auswärtige Gläubiger haben zur Annahme künftiger

meiner Anzeiger.

Verfügungen Bevollmächtigte im hiesigen Orte bei 9 Thlr. Strafe zu bestellen.

Uebrigens wird gleichzeitig bekannt gemacht, daß Herr Adv, Simon hier in vorgedachten vier Schuldenwesen als Güter- und Nechtsvertreter bestellt worden ist,

Chemniß, den 1. Oktober 1847,

Das Stadtgeri, Vogel.

[103] Gundmachun 3

an die Herren Actionaire der Ungarischen Central- ahn.

Die Herren Actionaire werden hiermit ersucht,

p die ad le statutenmä- É o )

d ßige A V ELE

L Natenzahlung

L NUESCIT S v ZE * 9 § 2 S pr. zehn Per- : Cet mit

250.1, C. M, für jeden Jnterims-Partial- Schein zu 250 Fl,

am: 2 .Zæ@nnex 4.848 bei der Haupt-Cassa der Unternehmung, in Wien, hohe Brücke Nr. 145, » Pesth, bei der Pesther Ungarischen Kom- merzial-Bank,

Berlin, bei den Herren Hirschfeld und Wolff,

oder auch » Leipzig bei den Herren Dufour Ge- brüder und Co. Preßburg, den 26. Oktober 1847, Von der Direction der Ungarischen Central - Eisenbahn,

zu leisten,

[1104 b] ; Zehn Gulden Obligationen des vom „Vereine deutscher Fürsten

und (Edelleute““ unter solidarisher Verbind-

lichkeit der Mitglieder desselben bei den Häusern Ph. Nic. Schmidt und L, H. Flersheim in Frankfurt a. M. aufgenommenen Anlehens von 1,200,000 Fl., welche in halbjährigen Verloosungen mit bedeutenden Prämien und Verzinsung zurückbezahlt werden, sind in einzelnen Stücken (Pläne gratis) à 10 Fl. 30 Kr. oder 6 Thlr, Preuß, Cour. (in Partieen courêmäßig) gegen portofreie Anschaffung des Betrags zu erhalten bei

I. N. Trier & Co.,

. S J Banquiers in Frankfurt a. M. NS. Zur Bequemlichkeit des Publifums is ein Plan dieses Anlehens bei dem Königl. Jntelligenz- Comtoir zur Einsichtnahme aufgelegt.

Literarische Anzeigen. Bei (F. Schneider & Co., U. d. Linden Nr. 19 erschienen so eben :

Verhandlungen im Freihandels-Verein [1101] zu Berlin.

Nr. 1. Vortrag, gehalten am 2, Novbr. 1847 von J. Prince-Smith: Ueber die Breslauer Denkschrift für Differenzial-Zölle.

30 Seiten 8. Preis 25 Sgr.

Gustav von Gülich,

Ein Wort über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Deutschlands Handel, Gewerbe und Ackerbau, mit Berücksichtigung des Getraideverkehrs und des Er- gebnisses der Aerndte vom Jahre 1847,

7 Bog. 8. Preis 12 Sgr,

In Veiigeifvon G Ade Br ist 80 eben erschienen und in der Nicolal- schen Buchhandlg. »„ Ber- lin, Brüderstr. 13, ¿4 vaben:

Das Opferwesen der [1103] Karthager.

Kommentar zur Opfertasel von Marseille. Von Dr. F. C, Movers, ordentl. Professor an dér Universität zu Breslau. Nebst einer lithographirten Tafel. Auch unter dem Titel:

.. . 0 Es 5 r Phon1izische Texte. H. Th. Gr. 8 Geb, 25 Ser.

Der erste Theil, die punischen Texte im Poennulus des Plantus enthaltend, erschien 1845, Preis 25 Sgr.

Arndts Abendklänge.

Als Weihnachts geschenk empfichlt E. S, Mitt-= ler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg: das so eben unter folgendem Titel erschienene Zweite Andachtsbuch des Verfassers der

[1105] Morgenklänge:

S O! (Prediger an der Parochialkirche zu Berlin) Abendklänge aus Gottes Wort.

Ein Erbauungsbuch auf alle Abende im Jahre. T Geh. 1 Thlr, Jn Prachtbd. 1 Thlr, 10 Sgr. =L

Der Herr Verfasser begleitet das Erscheinen dieses

zweiten Andachtsbuches mit folgendem Borwort?

Nachdem die Herausgabe der „Morgenklänge““ einen #0 großen Eingang gefunden hat, is vielfach der Wunsch nah „Abendklängen“ gegen mih ausgesprochen worden, daß ich darin einen Wink von oben zu erken- nen geglaubt habe und dieselben nunmehr dem Er- bauung suchenden Leser übergebe, Auch darin habe ich den laut gewordenen Wünschen zu entsprechen gesucht, daß die einzelnen Abend-Abschnitte meistentheils kürzer als für die Morgen-Andacht ausgefallen sind. Die Ein- richtung is übrigens ganz dieselbe geblieben, wie bei den „Morgenklängen““, oft entsprechen einander die bei- den Betrachtungen desselben Tages, so daß, was am Morgen „in Form der Betrachtung gegeben war, Abends sih in das Gewand des Gebets kleidet, sei es in Prosa, sei es in Poesie; wo dies aber nicht gut anging, ein allgemeines Abendgebet überhaupt aus den reichen Ge- betsshäßen unserer christlihen Kirche die Stelle ein- nimmt, Für diejenigen Leser, welche gern die Verfasser der einzelnen Betrachtungen und Gebete zu wissen wün- schen, geben die untergedruckten Zahlen die Namen im Verzeichniß an, Jch schließe mit dem Wunsche, daß der Herr auch diesen Klängen aus Seinem Worte ein lieblihes Echo in vieler Herzen bereiten möge.

Zugleich macht die obige Buchhandlung noch auf die von demselben Verfasser bereits in 3r Auflage erschienenen

Morgenklänge aus Gottes Wort,

Ba n.0 é Geheftet 1 Thlr, 20 Sgr. Jn Prachtband 2 Thlr, aufmerksam.

[1105 b] ;

Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung zeigen wir Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch er- gebenst an.

Eisleben und Staßfurth, den 18. November.

Dr. Th, Böttger, Königl. Bergguardein, Emilie Böttger, geb. Haae.

[1102] Danfksagung.

Weil der Bote Muley-Hassan die grauen Affen nicht persönlich abgeliefert hat, \o ergreifen deren Em- pfänger diesen Weg, dem Sultan Mustansar ihren Dank auszusprechen,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 4 Kthir. - Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei cinzelnen ummern wird der Sogen mit 25 Sgr. berenet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Me 328.

Inhalt. í L. L T ¿ K Stex N s E Schlesien. Geschenk Sr, Majestät des Königs,

Provinz Westfalen. Stadtverordneten-Sipzung in Nieheim, Deutsche Bienbebltanern. Königreich Hannover. Hofnachrich- ten, Großherzogthum Baden. Deutsche Universitäts-Reden, Großherzogthum Hessen und bei Rhein, Vermächtniß für die preußische Gustav-Adolf-Stistung, Großherzogthum Mecklen- burg-Schwerin. Handelsvertrag mit den nordamerifanischen Frei- staaten. Briefe aus München. (Die Anlehens - Frage; Getraide- preise; Vermischtes.) und Deßau. (Der Herzog Heinrich von Anhalt- Cöthen +4.) ; i i Desterreichische Monarchie. Widerlegung, Preßburg, Reich- tags-Verhandlungen. Z ; ; Frankreich, Paris, Erklärung über die Abreise des französischen Ge- sandten von Bern, Eisenbahn-Unfall. Vermischtes, Großbritanien und Jrland. London, Hofnachricht. Parlamen- tarishes. Bankberiht. Vermischtes. Verheerender Orkan auf N Kolonial-Versammlung von Jamaika. Jundische Ueber- landpost. Belgien. Schreiben aus Brüssel, (Die Adreß-Verhandlungen.) Schweden und Norwegen. Sto holm. Verkündigung des Reichstags. Schweiz. Kanton Bern. Erklärung über die Geldfrage. Angriff bei Uff hausen, Dufour's Plan und Gerüchte aus Luzern. Kan- ton Zürich, Gegenseitige Bewegungen an den Gränzen. Kanton Basel. Jesuiten - Zöglinge. Kanonade in der Gegend von St. Ur- ban, Dufour's Hauptquartier, Kanton Appenzell J, Rh. Marsch-Weigerung des Kontingents, KantonGraubündten. Hülfs- gesuch der Tessiner. Kanton Tessin. Die Niederlage der Tessiner. —- Kanton Aargau. Rekognoszirungszug der Sonderbunds- Truppen, Kanton Waadt. Truppen-Ausstellung und Verhaftungen. Kan- ton Schwyz. Diíe Ermordung Aufdermauer?’s, Beschlag auf das Eigenthum von Angehörigen der feindlichen Kantone, Kanton Fre i- burg. Berichte der von der TOBns abgeschickten Repräsentanten und der provisorischen Regierung. Tagesbefehl Rilliet’s. Anschlag an den Kirchthüren. Schreiben eines waadtländischen Kommandanten. Nächste Ursachen der freiburger Katastrophe. Die Abdankungs-Procla- mation des Staats-Raths. Maßregeln der neuen Agnéigi 273 Wie- deraufhebung des Belagerungs-Zustandes. Mord, riefe aus Zürich, (Stand der Dinge in Freiburg, in Luzern und am St, Gott- had.) : ; Italien. Neapel, Die s{hweizer Wirren. Witterung. -— Florenz, Die Beseßung Fivizzano's. Vermischtes, Spanien. Madrid. Die Thronrede, Handels - und Börsen - Nachrichten.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Des Königs Majestät haben bei Allerhöchsidero Anwesenheit in der Rhein - Provinz und in Westfalen den Landräthen Freiherrn von Cerde, im Kreise Geldern, Perger, im Landkreise Trier, und Groos, im Kreise Wittgenstein, den Charakter als „Geheimer Regierungs-Rath““ beizulegen geruht.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Regierungs -Rath Friedrich August Hanewald zu Merseburg den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath ;

Dem Kaufmann Bischoff zu Graudenz den Charakter als Kom- merzien-Rath; und S t

Dem Geheimen Registrator Engel beim Kriegs - Ministerium den Charakter als Kanzlei-Rath, so wie den Militair=Jutendantur= Secretairen Zimmermann beim 1sten Armee- und Schön beim Garde-Corps den Charakter als Rehnungs-Rath zu verleihen.

Der Köuigl. Hof legt morgen für Se. Hoheit den Herzog von Anhalt-Cöthen die Trauer auf drei Tage an. Berlin, den 25, November 1847. Der Ober -Ceremonienmeister. Graf Pourtales.

Das 4lste Stüd der Geseß- Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält unter -

Nr. 2903, Die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 25. Oktober d. J, betreffend die für den Bau und die Unterhaltung einer Kunststraße von Neu-Tüshaus nah Raesfeld be- willigten fiskalischen Vorrechte ; und

» 2904, Die Feld-Polizei-Ordnung für alle Landestheile, in denen das Allgemeine Landrecht Geseßeskraft hat, mit Aus- {luß der Kreise Rees und Duisburg. Vom 1. Novem- ber:de 2 Berlin, den 26. November 1847. Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir,

Angekommen: Der Königlich großbritanische außerordentliche Gesandte uud bevollmächtigte Minister am hiesigen Königlichen Hofe, Graf von Westmorland, von London.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst August von Sul kowski, nah Paris.

Uichtamtlicher Theil.

Inland. Provinz Schlesien. (Schles. Ztg.) Se. Majestät der

| König haben geruht, der standesherrlihen Bibliothek in Warmbrunn

ein Pracht-Exemplar der Werke Friedrihs des Großen zum Geschenk zu machen.

Berlin, Freitag den se November

Provinz Westfalen. (Köln. Ztg.) Die erste öffentliche Sizung der Stadtverordneten-Versammlung in der Provinz Westfa- len fand am 13, November in der kleinen Stadt Nieheim statt.

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Hannover. Se. Kaiserliche Hoheit der Her- zog von Leuchtenberg hat am 23, November früh die Reise nach St. Petersburg fortgeseßt.

Großherzogthum Baden. (Schwäb, Merk.) Am 22. November wird in Heidelberg die jährliche Preis-Vertheilung ge= halten werden und, wie man hört, der jeßige Prorektor, Geheime Rath Dr. Rau, zum erstenmale an diesem Tage eine deutsche Rede halten. Geh. Hofrath von Vangerow hatte zwar {on vor mehreren Jahreu, als er das Prorektorat führte, gegen die lateinishen Reden gewaltig in lateinischer Sprache polemisirt, aber ohne weiteren Erfolg, weil zu den Worten das gute Beispiel fehlte.

: T NMELLERNRE Hessen und bei Rhein. Der He f\\. Ztg. wird aus Darmstadt geschrieben: „Wir theilen den Freun- den des evangelischen Vereins der Gustav- Adolf-Stiftung die erfreu=- liche Nachricht mit, daß Freiherr Gustav von Bibra, Herzoglich sach- jen-metningisher Kammerjunker, der vor kurzem unvermählt gestorben ijt, sein ganzes bedeutendes Allodial-Vermögen der preußischen Guü- stav-Adolf-Stiftung unter der Bedingung legirt hat, daß die Hälfte der jährlichen Zinsen an den Central-Vorstand des Vereins zu Leip=- zig abgegeben werden.“

__ Großherzogthum Mecklenburg-: Schwerin. Zwi- hen Medlenburg und den nord-amerikanischen Freistaaten sind Unter- haudlungen wegen Abschließung eines Handels-= und Schifffahrts= Vertrages eröffnet worden,

X Múnchen, 21. Nov. Die endliche Entscheidung unserer Abgeordneten-Kammer in der Anlehens-Frage, ob sie glei im Laufe

“der achttägigen Debatte in ihrer nun vorliegenden Gestalt immer

deutlicher vorauserfannt werden konnte, hat nihtsdestoweuiger eine tiefe Ueberrashung fast in allen Theilen des Publikums hervörgeru- fen, und man fragt sih, was nun geschehen werde, nahdem die Ab= geordneten in dieser auffallenden, überbebendeu Weise die Regierungs= Vorschläge abgewiesen und an deren Stelle Bestimmungen gejeßt haben, die, da es sich um rasche Flüssigmachung der für den Eisenbahnbau benöthigten- Fonds handelt, aller Zweckmäßigkeit in so hohem Grade entbehren. daß - das „Gouvernement auch mit dem besten Willen darauf niht einzugehen vermag. Die Sache liegt nun noch der Reichsraths - Kanimer zur Berathung vor, allein diese is außer Stande, die Frage nah der in der unteren Schwester - Kammer erfolgten entsheideuden Abstimmung noch irgend=- wie auf die Bahn einer übereinstimmenden Lösung zu bringen. Dem- nah ist die Berufung dieses „außerordentlichen“ Landtags in der Hauptsache so gut wie verfehlt, und es wird der Regierung kaum etwas Anderes übrig bleiben, als zu thun, was der Herr Verweser des Finanz - Ministeriums im Gange der Debatten als leßtes Auskunsts= Mittel bezeichnet hat, nämlich das vom leßten Landtag bewilligte Anlehen au unter dem Nominalwerthe zu realisiren und zwar in gerechtfertigter Nachahmung der diesfallsigen in anderen constitutionel- len Staaten üblichen Praxis. Man betrachtet dic Abstimmungen der Abgeordneten - Kammer über das Anlehen=- Geseß ganz allgemein als ein Mißtrauens=- Votum gegen die derzeitige Verwaltung, obschon fein Billigdenkender und die Verhältnisse besonnen Prüfender die Berechtigung eines solchen Votums einzusehen vermag.

Dieser Tage fand hier in der Herzog-Spital-Kirche ein zahlreich besuhtes Hochamt statt, um die göttliche Hülfe für die Sonderbunds=- Kantone anzuflehen.

Morgen wird die hiesige Liedertafel eine Production zum Besten des Beseler-Fonds im Saale des Königlichen Odeons geben, der ihr von der Gnade des Königs zu diesem Zwedcke huldvollst überwiesen ward. Laut dem vor. uns liegenden Programm kommen nicht allein höchst interessante Piecen zur Aufführung, sondern es haben auch mehrere unserer namhaftesten Künstler bereitwilligst ihre Mitwir- fung zugesichert, so daß man eines genußreihen Abends gewärtig sein darf.

Die Getraidepreise in den Kaiserl, österreihischen Staaten sind noch immer bedeutend höher als bei uns in Bayern; der Weizen wird mit 37 bis 38 Fl. bezahlt, und in Salzburg verkauft man die Kartoffeln, was unglaublich scheint, aber in Wahrheit begründet ift, hon pro Stück um einen Kreuzer. Von Vielen wird die Hoff- nung genährt, daß die München - Salzburger Eisenbahn zu Stande fommen und den Verkehr heben werde. Manche aber trauen dem Glücke nicht, das die Eisenbahnen bringen sollen, sie möchten lieber gute Fahrstraßen haben. :

X Deßau, 24. Nov. Gestern Abend traf hier die Nachricht ein von dem an demselben Tage gegen 5 Uhr Abends in Cöthen er- folgten Ableben Sr. Hoheit des ältestregierenden Herzogs Heinrich von Anhalt,

Oesterreichische Monarchie.

Der Allg. Ztg. wird ‘aus Wien geschrieben: „Ein Ar- tikel von Florenz meldet am 7. November in Jhrem Blatt vom 14ten d., der österreichishe Gesandte Baron Neumann sei zu Modena an- gekommen, um an den Berathungen über die Angelegenheit von Fi- vizzano und Pontremoli theilzunehmen. Baron Neumann ist am 7ten d. noch in Wien gewesen und dürfte noch heute nicht am Ort seiner Bestimmung eingetroffen sein. Eine Berathung über diesen Gegenstand. hat ‘daher zu ‘Massa wohl überhaupt nicht stattgefunden, wenigstens fann der österreichishe Gesandte nit Theil daran genom- men haben.“

reßburg, 22. Nov. (Preßb. Ztg.) Jn der Cirkular= Sipung n 19. Rovember Durbes: die ‘bereits im Druck erschienenen drei Nunzien authentizirt, und zwar mit folgenden Modificationen : in den ersten hinsihtlich der Jnartifulirung der Verdienste Sr. Kaiserl, Hoheit des verstorbenen Erzherzog Reichs-Palatirs Josef, wird außer der bereits erwähnten Hinzufügung einer Güter-Donation durch Se.

Fr M8 2. Fassulsen Be: Zn- u uslandes nehmen llung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Ä . Preuß. Zeitung: Beyren-Sftraße Ur. 57.

In sertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

Kaiserl. Majestät, auch noch das Ges. erwähnt, welhes von ähn- lichen Donationen handelt; die Stände hoffen dies um so mehr, weil Se. Kaiserl, Majestät auf dem Reichstage im Jahre 1840 schon eine in derselben Angelegenheit unterthänigst repräsentirten Bitte gnädigst zu billigen und die Erfüllung derselben sich vorzubehalten geruhten. Jm dritten Nunzium, Betreff der freieren Bewegung der Zeitschrif- ten, blieben einige Worte weg.

Die so modifizirt angenommenen Nunzien kamen in der an dem- selben Tage abgehaltenen Reichêtags-Sißung der Ständetafel zur Verhandlung. Nach Erscheinen des Königl. Personals übergab der eine Cirkular-Präses Lónyay die drei Nunzien dem Präsidium, welche sogleih durch den Pcotonotair Hubay verlesen wurden. Das Palatinal-Denkmal betreffend, äußerte der Präses seine Freude mit den Wünschen der Stände zusammenzutreffen; das Nunzium wurde sofort einstimmig angenommen,

Nach Verlesung der zwei leßteren , die Reichstags - Zeitung und die freie Bewegung der übrigen Zeitschriften enthaltenden Nunzien, machte der präsidirende K. Personal die Bemerkung, daß, obgleich die präventive Censur in jeßiger Zeit als ein unvollkommenes Justi - tut angesehen werden müsse, es doch unrathsam sei, dieselbe plößlich abzuschaffen; die Stände möchten hierin dem Beispiele der übrigen Länder folgen, woselbst nah langen und unzähligen Meinungsäuße= rungen die präventive Censur nicht plötzlich, sondern fürs erste bei größeren Werken und daun in praxi in ultimo stadio auch bei den Zeitschriften abgeschafft worden sei. Die gänzlihe Abschaffuug der präventiven Censur sei im Widerspruche mit der Natur der Presse, da es besonders in unserem Vaterlande bei der so großen Verschie- denheit der Interessen, der Klassen und Nationen sicher eine neue Ait von Agitation hervorrufen würde, welhe nur schädliche Folgen haben fönnte. Dies ersucht der Präses auf beide Nunzien zu beziehen.

Tarnóczy, vom neutraer Komitat, stimmt für die Beibehal= tung des Beschlusses und spricht die Ueberzeugung seiner Kommitten- ten dahin aus, daß ste im Bewußtsein ihres guten Willens weder die Preßfreiheit, noch daraus zu entstehende Agitationen fürchten; der Adel sei in Ungarn jeßt bemüht, alle seine geseßlihen Rechte mit den Unadeligen zu theilen, an allen Lasten des Landes theilzunehmen, wie sollte er bei solchem Verfahren etwas vom Unadeligen zu fürch= ten haben? Bei strenger langgewöhnter Censur mache eine an den Straßenecen angeklebte Proclamation mehr Aufsehen und Rumor, als die Einführung von Preßfreiheit machen würde.

Nachdem noch viele Deputirte für und gegen das Nunzium be-

tres der Reichstags-Zeitung das Wort genommen, sprach der präjidirende Königl, Personal die Mehrheit für das Nunzium aus.

Frankrei.

Paris, 21. Nov, Das Journal des Débats meldet beute die schon befannten Vorgänge, in Folge deren sih der franzó= sishe Gesandte bei der Eidgenossenshaft von Bern nah Basel zu- rückgezogen hat, und sagt dann: „Nach der Verweigerung, welche dem Grafen Bois le Comte widerfuhr, würde sein Aufenthalt in Bern eine ganz andere Bedeutung gehabt haben, als vor diesem Umstande, Für ihn fann es in diesem Augenblick “keinen Vorort, keine geseßliche Schweiz geben, \ondern nur zwei in offenem Krieg mit einander befindliche Parteien, zwei Lager. Bis jeßt konnte er in Bern bleiben, ohne daß man daraus hätte den Schluß ziehen können, er sehe die radikale Partei für die geseßliche Schweiz an. Dagegen würde man zu diesem Schluß berechtigt ge- wesen sein, wäre er nun noch ferner in der Mitte der Partei ge- blieben, die seine regelmäßigen Verbindungen mit den Kantonen des Sonderbundes verhinderte.“

Auf der Eisenbahn von Orleans hat ein großer Unfall stattge- funden. Ein Juspektor, welcher eine Maschine probirte, stieß mit die= ser in voller Schnelle in der Nähe des Bahnhofes von Orleans auf einen Zug, welcher vorgestern Abend um 11 Uhr von Paris abge= gangen war. Bei dem Zusammenstoß wurden drei Waggons zer=4 trümmert. Es wurden 12 bis 15 Personen mehr oder weniger {wer verleßt, 3 davon tödtlich. E

Das seit längerer Zeit zwischen Cette und Marfeille fahrende Dampfschiff „Herault““ ijt dieser Tage an der Mündung des Flusses, dessen Namen es trug, gesunken; doch wurden Menschen und Ladung am Bord gerettet. N E

Früher wurde die Brunnenkresse in Frankreich nicht gebaut, man suchte sie an Bächen und Gräben und brachte sie in einem höchst un= reinlichen Zustande mit Kräutern aller Art vermischt auf den Markt, Ein Offizier, der im Jahre 1809 in Nürnberg verwundet lag, hatte in der Umgegend die Kultur diejer Pflanze bemerkt und führte sie später in der Gegend von Paris ein. Als der erste Wagen seiner \{chönen und reinlichen Produkte auf den Markt kam, bekränzten ihn die Gemüsehändler mit Blumen und zogen ihn in Triumph um die Halle herum. Der Preis der Kresse fiel A ein Drittheil, ihr Ver-= brauch verzehnfachte si, der Offizier und seine Nachahmer wurden reiche Leute. Jet hat sich diese Kultur über ganz Frankreich er- streckt und giebt einer Menge Ländereien, die vorher fast werthlos waren, einen hohen Werth, z. B, in dem Kanton von Gonesse, der hauptsächlih Kresse für den hiesigen Markt liefert, wird gegenwärtig bis auf 3600 Franken jährlicher Pacht für die Hektare Sumpfland bezahlt, die man früher mit Mühe um 150 Frauken verpachtete.

Großbritanien und Irland. London, 20. Nov. Jhre Majestät die Königin wird, wie der Morning Post aus Windsor geschrieben wird, am nächsten Dienstag den 23sten nah der Jnsel Wight sih begeben und dort bis zum 23. Dezember verweilen, für die Weihnachtsfeiertage aber nah Windsor zurüdckehren. j i Ver- Heute versammelte sich nur das Unterhaus, um mit der sid eidung seiner Mitglieder fortzufahren. Das Oberhaus ha m

gestern bis zu ontage vertagt und wird dan die weitere ein dung seiner

itgli je Königi Diensta Mitglieder fortseßen. Da die Königin am nach ‘der Jusel Wight dr so wird die Thronrede woh duns i i abgegeben werden. f k Sas Ven Id 0 Wochenberichte hat der Umlauf d etall- sich um 383,438 Pfd, St, vermindert und anderersei