1847 / 332 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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mit Tagedanbruch in halbmonbförmiger ewegung, (i ‘aue meisten urücken. m end des gee ;e i t Le bstlich gelegene Division Gm ir Hn Hu Iivsion Ziegler vor der 1 n L - J Gs , 1m aargaui schen E 1 Wislikon stehen, die Divisionaire E f E Donats die ziemlich befestigten luzernishen Städt- Bur ck fe und Willisau beseßt und die Reserve-Division Ö chse E durchs bernerishe Emmenthal heranrüdckend, an der Po- sition unterhalb Littau und am Renggloh Stellung eingenommen haben. So lauteten die vom Ober-Befehlshaber jedem der einzelnen Divisionaire zugetheilten Aufgaben. Jn der That löste Jeder die seine. Ochsenbein rückte vom bernerishen Flecken Langnau aus bis an die bezeichneten Positionen vor ; Donats rückte von Hutwyl aus bis vor Willisau und bezwang es, und auch Burhardt nahm, wie es heißt, nah mannhafter Gegenwehr der Luzerner und mit ziemlichem Verluste für die Zwölfer-Truppen, das Städtchen Sursee ein, Nur für die Di- visionen Ziegler und Guür hatte sich die Sache unerwarteterweise anders, noch günstiger, gestaltet, Dank dem schon am Nachmittage des 22sten d. auf Capitulation hin erfolgten Einmarsche der Zwölfer= Truvven in Zug, gelang es diesen beiden Divisionen am Abend des 93sten d. nicht blos, wie es ihnen vom. General Dufour zur Aufgabe gestellt worden war, vor der Gislikouer Brücke und in Zug, sondern hon vor den Mauern Luzerns zu stehen. Unaufhaltsam näm- ¡ih drangen Beide am 23sten d, immer weiter vor, und von ihnen rührte der fürhterlihe, mit kurzer Unterbrehung wohl 5 Stunden dauernde Kanonendonner her, den man an jenem Tage so deutlich in Zürich vernahm, daß man glaubte, er könne unmöglih aus dem lu- zerner Gebiete herrühren. Die beiden Divisionen rückten in drei Kolonnen vor: die erste auf der großen Heerstraße von Muri her, die zweite über den vor dem Flecken Roth gelegenen, ziemlich hohen Berg, die dritte über Udligenshwyl und Meyers-Kappel alle nah dem gleichen Ziele, nach der stark vershanzten Gislifoner Brücke hin. „Anfangs schien sih der Vortheil auf Seiten der Luzerner wenden zu wollen, Zweimal wurde die über den Berg bei Roth anstürmende Kolonne von einem kleinen Häufchen der Siebner-Truppen, troß der fürchterlihen Kanonade aus den zahlreichen Feuerschlünden der Zwöl- fer, mit ziemlihem Verluste zurückgeschlagen. Haus für Haus wurde vertheidigt, nah vierstündiger Arbeit war das Heer erst 7 Stunden Wegs vorgeschritten. Allein plößlich, Abends 4 Uhr, sieht General Salis-Soglio einen Theil seiner Macht umgangen und sih von der

\{wyzerishen Division Abyberg abgeschnitten. Unbemerkt war der Feind, durch wessen Schuld oder wessen Nachlässigkeit i zur Stunde noch unklar, bis nah Arth und Küßnacht

gedrungen auf einmal ersien er auf der die Stadt Luzern domi-= nirenden Anhöhe von Meggen. Von da an scheint das Feuer auf beiden Seiten, zum Theil auch wegen einbrechender Nacht, eiu- gestellt und Unterhandlungen angeknüpft worden zu sein. Salis- Soglio verlangte einen Waffenstillstand von zweimal 24 Stunden. Den 25\sten, Mittags 12 Uhr. Alles ist vorüber! Schon stehen die Zwölfer - Truppen in Luzern... Jun der Nacht vom 23\ten auf den 2Asten bivouakirten die Truppen vor der Stadt, auf den umliegenden Anhöhen, Zwar begann eine Schaar Landstürmer {hon um 12 Uhr wieder die Feindseligkeiten, wurde indeß durch we- nige Schüsse bald zerstreut. Morgens früh soll nun zu dem in Roth

gelegenen Offizier ein Parlamentair gekommen, die Unterredung jedoch sehr furz gewesen sein. Sofort wurde General= marsch geschlagen und der Marsch gegen Luzern fortgeseßt. Es zeigte sich aber nirgends mehr ein Feind. Während des Marsches erschien ein zweiter Parlamentair, der berihtete: Während der leßten Nacht habe ein von den Radikalen angezettelter Aufstand in der Stadt selcst stattgefunden, in Folge dessen die Regierung sich zerstreut und förmlich aufgelöst habe und die Thore für die Zwölfer- Truppen geöffnet wären. Zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags zogen die Divisionen Ziegler und Gmür ein, Die Mitglieder der Negie= rung sollen sich alle entfernt haben. Von General Salis = Soglio weiß ih nichts. Verhörrichter Ammann C wurde im Gasthans

zum Schwanen aufgefunden und gefangen gesebt.

Stati en

Nom, 16. Nov. (N. K.) “Auch das Diario is nicht im Stande, die improvisirte Rede des Papstes bei Eröffnung der Staats- Consulta nah ihrem Wortlaute mitzutheilen, sondern beschränkt sich auf die Anführung ihrer Haupt - Gedanken. Wie bereits bekannt, hielt der Präsident, Kardinal Antonelli, nahdem der Papst auf dem Throne Plaß genommen, eine Anrede, worin. er ihre Ergebenheit, den Dank für das in sie geseßte höchste Vertrauen 2c. aussprah. Hier= auf richtete der Papst, sagt das Diario, an den Präsidenten und an die Deputirten eine lange Anrede, die in folgende Säße zusam- mengefaßt werden fann: „Er danke ihnen für ihr Wohlwollen und rechne darauf zum Besten des öffentlichen Wohls. Um dieses öffent= lien Wohles willen habe er, vom ersten Augenblicke seiner Erwäh- lung an, gemäß den ihm von Gott eingegebenen Rathschlägen ge-

: mit Gottes

than, was er gefonnt, und er sei entschlossen, Hülfe auch in Zukunft so zu wirken, ohne jedoch die Ober- herrlihkeit des Papstthums jemals auch nur um ein Jota

zu \{chm&lernz wie er dieselbe ganz und unversehrt von Gott und sei nen Vorfahren empfangen habe, so müsse er das heilige Depositum seinen Nachfolgern zurücklassen. Drei Millionen Unterthanen und ganz Europa müßten ihm bezeugen, wie viel er gethan habe, um sich den Unterthanen selb zu nähern, um sie an sich zu knüpfen, um ihre Bedürfnisse in der Nähe kennen zu lernen und ihnen abzuhelfen. Hauptsächlich zu diesem Zwecke habe er sie zu einer ständigen Con- sulta zusammenberufen, um, wo es nöthig, ihr Gutachten zu hören und daraus Nuzen zu ziehen für seine Entschließungen, dadurch; taß er in seinem Gewissen darüber mit sich zu Rathe gehe und mit sei- nen Ministern und dem heiligen Kollegium deshalb verhandle. Es täusche sih gewaltig, wer da glaube, sie (die Abgeordneten) hät- ten ‘irgend eine andere Obliegenheitz es täusche sih Jeder, welcher in der von ihm eingesezten Staats-Consulta irgeud ein selbstbereite- tes Hirngespiunst und den Keim zu einer mit der päpstlichen Ober- herrlihfeit unvereinbaren Justitution erblicke./ Nachdem der hei- lige Vater diese lebten Worte mit ziemlicher Lebhaftigkeit und Wärme gesprochen, machte er eine augenblickliche Pause, fuhr jedoch bald mit seiner gewohnten Güte und Milde fort: „Diese Lebhaftig- feit und Wärme gelte Keinem von ihuen, den geehrten Kavalieren und anderen ähnlichen Personen, die er, weil er ihre soziale Bil- dung, ihre christliche und bürgerlihe Rechtschaffenheit kenne, ge- wählt habe, und deren redlihe Gesinnungen und biedere Absich=- ten ihm wohlbekannt seien; sie gelte auch nicht der überwiegen- den Mehrzahl (quasi totalità) seiner Unterthanen, auf deren Treue und Gehorsam er fest baue, da er wisse, daß die Herzen seiner Un- terthanen in dem Wunsch nach Ordnung und Eintracht mit dem seinigen übereinstimmten. Es gebe aber Leute , zwar an Zahl nur wenige, aber a einige, die, weil sie nichts zu verlieren hätten, Un- ruhen und Aufruhr liebten und selbst Zugeständnisse hierzu mißbrauch- ten. Auf diese bezögen sih diese Worte, sie sollten den Sinn der= selben wohl verstehen. Jn der Mitwirkung der Herren Deputirten sehe er nur eine kräftige Stüße von Personen , die, frei von jeder eigennübßigen Rücksicht , in Gemeinschaft mit ihm dur ihren Rath für das allgemeine Wohl sorgen, und die durch das eitle Geshwäß

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fopfloser (dissennata) und unruhiger Leute sich nicht davon abbrin=-

en lassen würden, ihm dur ihre Einsicht zu dem ihren Beistand zu eihen, was für die Sicherheit des Thrones und für das wahre Glück der päpstlichen Unterthanen am geeignetsten sei.“

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 29. November 1847.

Ausländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem. St. Scbuld-Sch. |3Z 925 | 915 Kur- u.Nm. Pfdbr. 37 917 | 93% Seeb. Präm. Sch. |—| 90% | 89% Schles1sche do. |35| 965 | 96 K.u.Nm. Schuldv. |32| 87% | 877 do. Lt. B. gar. do. |35 92% | 927 Berl. Stadt-Obl. |3{| 915 | 91 Pr. Bk-Antb.-Sch |—|1073 106Z Westpr. Pfandbr. 35 912 —_ Grossh.Posen do.| 4 | 100% Fnedrichsd'’or. 137; 134, do. do. 3; _— 917 And. Goldm.àSDth. |— 123, 12% Ostpr. Pfandbr. 35 D 94% Disconto. —| 35 43 Pomm. do. 35 9 A —_— Ausländische Fonds. Russ. Hamb.Cert.| 5 | —— Poln. neue Pfdbr. | 4 | 947 do.beiHope3.4.S. 5| do. Part. 500 FI.|4| 98 de. do. 1. Anl.14| 92 _— do. do. 300 FI.|—| 792 | 79% |5 bez. do. Stiegl. 2.4.A.|/ 4 9135 it. b Feuer-Cas. 35 nan 867 do. v. Rthscb.Lst. | 5 (103% | G. Staats-Pr. Anl|—| 86 do.Poln.Schatz0.14 | 823% | Holl. 23% Int, 28 | do. do. Cert. L.A.| 5 | 957 947 Kurb.Pr.O. 40 th.|—| 32% 32k do.do.L.B.200FI.|—| 167 Sardin. do. 36 Fr.|—| 9% | Pol. a. Pfdbr.a.C.| 4 | 945 N. Bad. do. 35 FI.|—| 20% | Pisenbahn- Actien. Volleing. |ze. Zf. Amst. Rott. |4 |97% B. O.Schl. L.B. | 4 |10075 B Arnb. Utr. |45 Pts. Mgdb. |4 |24 bz. u. G, Berl. Ankb.A. | 4 | 1195 G. 120 B. do. Pr. B. | 4/914 bez. do. Prior. | 4 fonte do. do. 5 100% B Berl. Hamb. | 4 | 103 B. 102% br. Rhein. Stm. | 4 84% bz. do. Prior. 47 100 B. 9973 G. do. Prior. | 4 Berl. Stett. | 4 1137 bz. do.v.St. gar. |3% _— Bonn-Cöln. | 5 erat Sächs. Bayr. | 4 897 G Bres]. Freib. | 4 _— Sag.-Glog. |4 -— do. Prior. | 4 do. Prior. 45 —— Chem. Risa. | 4 Po St.-Vobw. 4 75 B. Cöln. Blind. | 4 | 965 bz. do. Prior. | 5/995 G. do. Prior. 45 987 m 26 Thüringer. 4 917 B, 90; G, Cöth. Bernb. | 4 en Whb.(C.O0.) 4 -—— Cr. Ob. Sch. |4 | 71 B. do. Prior. 5'102 6. Dresd. Görl. | 4 100% G Zarsk. Selo. —| 681 G. Düss. Elberf. | 4 | 934 G E E S do. Prior. / Quit.Bog. A Glogguitz. e a l erei 4 ais a 4 % 0/ Kiel-ali. (4/112 B. 1113 G. L A Lpz. Dresd. | 4 Aach. Mastr. [30| §0 B. Löb. Zittau. | 4 Berg. Mrk. |70|81; B. Magd. Halb. |4 | 1175 G. Berl. Anb. B. |45| 1085 be. Magd. Leipz. | 4 dgen Bexb. Ludw. |70 do. Prior. | 4 ¡ v 10] Brieg-Neiss. |95 N. Schl. Mk. (4 |89 B! 88%'G. .i1 ÞLhür- V. 20 do. Prior. /4| 91% G. Magd. Witt. |§0|78% bz. do. Prior. | 5 | 1015 G. Mecklenb. 90 e do. 1II. Ser. | 5 | 100 bz. Nedb. F. W. |75|664 a & bz. u. G. Nrdb. K. Fd. |4 Rh. St. Pr. |80/877 G. 87% B. O.Scbl.Lt.A | 4/1077 B. Starg. Pos. |70| 827 bz. do. Prior. 4 |

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Börse war heute mit der Ultimo - Regulirung beschästigt, welche leicht von Statten ging und keine wescntliche Con!s-Verände- rungen veranlasste. Im Allgemeinen war die Stimmung gut, das Ge- schäft aber sehr beschränkt.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VV eizen 72—75 Rthlr. Roggen loco neuer 47—50 Rthlr.

- April/Mai k. J. 48 Rihlr. G, u. bez. Hafer 48/52pfd. 28—297 Rthlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 295 Rthlr. Gerste 43—45 RthlIr. Rüböl loco 11% Rthlr. Bf. u. G.

- pr. Frühjahr 1177—#5 Rihlr, Spiritus loco 24;—25 Rihlr. bez.

- Frühjahr 26;—5 Rthlr. bez. u. Bf,

96. Nov, Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig Weizen 64 72 Sgr. pro Schfsl.; Roggen 42—53 Sgr. pro Schffl. 3 große Gerste 44 47 Sgr. pro Schffl.z kleine Gerste 40——45 Sgr. pro Schffl, ; Hafer 24 —28 Sgr, pro Schffl; graue Erbsen 60 70 Sgr. pro Schffl. z weiße Erbsen 50 60 Sgr. pro Schffl; Kartoffeln 26 30 Sgr. pro Schffl.z Heu 14 Sgr, pro Ctr. z Stroh 90 Sgr. pro Schock.

i Danzig, 26. Nov. An der Börse wurden heute verkauft: 2 L. 126 pfd. inländischer Weizen zu unbekanntem Preise, 0-L, 120 pfd. inlän- discher Roggen a Fl. 322, 8 L, 121/22 pfd. dito a Fl. () und 10 L. 104 pfd. inländische Gerste a Fl. 294 preuß. Cour. per Last.

Leivzig , 27. Nov, Getraideberiht. Obgleich man vor 8 Ta- gen ein inie ‘einander folgendes weiteres Sinken der Getraidepreise wahr- \cheinlih hielt, so is doch gerade das Gegentheil von dem eingetreten. Sei es nun, weil wir hier niedriger waren, als an allen Märkten Sachsens, und man sich darum von hier zurückgezogen hat, oder sind die jeßigen vie- len Kirchweihfeste daran Schuld, genug, die Anerbietungen vom Lande waren in dieser Woche weit schwächer als vorher, eín Umstand, der am vo- rigen Dienstag den Roggen - und Weizenpreis wieder um 1 bis 2 Nthlr. pr. Wispel steigerte. Und auch heute g man sih nicht sehr zum Ver- kauf, woher es denn kam, daß an der Börse folgende Preise bewilligt wur- den: Weizen 70—72 Rthlr,, Nogg en 49—50 Rihlr, eine ausgezeichnet \höne Post zu 174 Pfd. erhielt sogar 51 Rthlr., Gerste 40—43 Nthlr, und Hafer 26—27 Rthlr, pr. Wispel: Am Landmarkte waren wieder einige Fuhren Roggen zu 4 Rihlr. pr. Scheffel N sonst die Donnerstags - Preise, wie .sie die Leipz. Zeitung heute gebracht vate Mit Rüböl ging es in dieser Woche bei großer Zufuhr und mildem Wetter wieder etwas flauerz loco 11%, 115 und 115 Rthlr, bei großen Posten be- zahlt und 11% Rthlr, gehalten, Auf spätere Lieferung wurde ita mit 12 Nthlr. gekauft, doch war im Ganzen wenig Kauflust. Rappssaat im Preise unverändert,

Hamburg, 27. Nov. Jndigo wird zum Bedarf fortwährend gut Quit Die eater Zufuhren von Farbehölzern haben noch keine Käufer gefunden und sind von den Importeurs größtentheils selbst ge-

e . ' d iel: (nza In engl, Piment wurde wiederum seit den leßten acht Tagen wenig umgeseßt, obgleich Jnhaber sich zum Verkauf geneigter zeigten. Pfeffer gewinnt an Festigkeit im Preise, da von auswärts auch höhere Notirungen kommen. Jn Cassia lignea fand im Allgemeinen keine merkliche Veränderung stattz es treffen fortwährend nur unbedeutende Zu-

Königsberg,

fuhren von diesem Artikel ein, und zeigt sich mehr Vertrauen für denselben. Ohne bedeutenden Einfluß auf den Werth finden Flores bei einzelnen

Kisten vermehrten Abzug. Die Umsäße in Macisblüthen und Nlissen,

Nelken, die im Versandt gekauft. daß derselb (ab Mach süß

ach süßen Mandeln fand vermehrte Anfrage statt, es dürfte der nach ein lebhafterer Abzug, mit demselben aber E Ea erhöhete abe: rungen der Inhaber zu erwarten sein, da keine belangreiche Zufuhren zut gewärtigen sind. Bitter e fanden durchaus feine Beachtung. i Die 415 Stk. ca. 7000 Pfd. Elephantenzähne fanden zu guten Marktpreisen rasch Nehmer. Hörner sind wenig gefragt, ca, 41,000 Stck Montevideo-Ochsen und Rio Grand-Ochsen und Kuh befinden si noch útt- verkauft auf dem Wasser. In Mahagony-Holz fand, zu niedriger Gebote wegen, kein Ge-

chäft statt. Veränderte Preise:

Kokosnüsse 12 Sch. pr. 100 Stck. Zanthe-Korinthen 164 a2 17 Mk. pr. 100 Pfd. Bengal. Jngber 37 a 35 Sch, pr. Pfd. Porto süße Man- deln 40 a 41 Mk. pr, 100 Pfd., do, sicilianishe 41 a 42 und bittere bar- barice 28 a 282 Mk, pr. 100 Pfd. Oel, malag. u. sevilla 302 4 32 Sch, puglia 33 a 34 Sch. pr. Pfo, Seife, marseiller bunte 245 Mk., do, weiße 29% Mk. pr. 100 Pfd. , Terpentin - Oel , amerik. 25 a 26 Mk., französ, 25 a 254 Mk. pr. 100 Pfd.

Wallfischbarten Nordwest. reine 126 Mk., do. unreine 115 Mk, Südsee reine 129 Mk., do unreine 118 Mf, pr. 100 Pfd.

Odessa, 12. Nov. Das Getraidegeschäft geht langsamer von statten, und die Preise dürften weichen. Während der leßten 4 Tage wurden 13,000 T\ch. weicher Weizen zu 1853 —23 Nub., 500 T\ch. Jrka- zu 217 Nub., 2300 T\ch. harter Sekunda- zu 17—205 Nub. und 4500 Tsch. Leinsaat , gute Merkantilwaare zu 214 22 Rub. Assig. verkauft. Leuztere is fortwähre beahiet. Russische Kaufleute machen davon Sendungen für cigene Rech- nung nah dem Norden. Hafer und Roggen preishaltend. Talg wird ba in Menge eintreffen und im Dezember zu mäßigen Preisen zu heben seir

London, 24. Nov. Getraidemarkt. Die Zufuhren von fremdem wie englischem Getraide sind mäßig; das Gesäft war heute beschränkt, und die Preise zeigen keine Aenderung.

Amsterdam, 26. Nov. Getraidemarkt, Weizen reichlich preis- haltend, mit gutem Handel an Konsumentenz 131pfd. weißb, poln, 425 Fl, 126yf\d. r. königsb. 365 Fl., 128pfd. b. poln. 395 Fl. , 4135pfd. kubanka 285 Fl. Roggen reichlih preishaltend, 117pfd. petersb. 190 Fl. Verst, 115pfd. petersb. 190 Fl. Gerste unverändert, 115p\d. dänische 214 Fl, Hafer wie früher, 81pfd. schöner friesischer 124 Fl, Buchweizen we- wig angetragen und nur verkauft: 121pfd, dicker brabant. 258 Fl., fonsi preishaltend.

Kohlsaamen verkaust: Eider 61 L, 110pfd. memel. 97 Fl. pro Mud. | d E

Rüböl gleich flauer, auf Lieferung unverändert; pr, 6 W. 37% Fl, flieg. 36%, Dez. 36 a 35k a 36, Mai 365 a &, «Sept. 364. Leinöl pr, 6 W. 33L, flieg, 324 a 32, Hanföl pr, 6 W. 342, flieg. 335

reise gedrückt blieben, wurden nur einzelne Kolli zum eue Zufuhren in Malab. Cardamom haben bewirkt, e ctwas billiger zu haben is. Ju J ngber fand ziemlicher Um-

Leinsaamen in Auction

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 26 Nov. HNiederl. wirkl. Hch. 547»

Antwerpen, 25. Nor. Zinsl. —. Neue Anl. 145. /

itamburg, 27. Nov. Bank-Actien 1600 Br. Brgl. Ruge, 104%, 1043, Hawb. Berg. Actien 90 Br. Magd. Wittenb. 79 Br. Hamb. Berl. 10!% 103%. Kiel Alt. 1102. 110 Glüeckst. Elmsh. 53 Br. Reudzb. Neum. 96 Br. Kopeubh, Roibsca. 64% Br. Meckl, 57% G.

Paris, 25. Nov. 60% Rente fa cour. 116. 30. Neue 3% Anl ¿0 10

W ien, 27. Nov 5 % Met. 105%. 4% do. 93. 3% do. 65% Bank- Actien 1626. Anl. d: 18324 1563. de 1829 1204. Glogzn. 113, Foräh, 158.

5% Span. 147

3%, fn cour. do. 76. 95.

Meteorologische Beobachtungen.

1847. Morgens | Nachmittags | Abends Nach einmaliger 28. Nov. 6 Ubr. 2 Ubr. i0 Ubr. | Beobachtung,

Luftdruck... « « « 332,08"" Par.|331,58"" Par. 330,41'" Par. |Quellwörme R R, Luftwärme «+- 12° R. -- 3,0" R. e 0,2" R. |Flusswärme 20° R. Thaupunkt ...« —_— 25° R. ob Ft ki Fo R, [Bodenwärme 9 R, Dunstsättigung- 98 pCt. 89 pCt. 88 pCt. AusdünstungO,604"'Rk, Yfotter « « « « « e trüb, | trüb, trüb, |Niederschlag Wind .. ..«... SO. SO. SO. |Würmewechsel 1 3,6? Wolkezung - « - S6, | | 1,s8°

L1° R.. 92 pct. §0.

Tagesmittel: 331,36'’Par.…. -+ 0,5* R.

Königliche Schausp*ele.

Dienstag, 30. Nov. Jm Opernhause. 139se Abonnements- Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti, Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkaust :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rihlr, 19 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Nthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei ten Ranges 1 Rthlr.z in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 19 Sgr.z in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 18te französische Abonnements - Vorstel lung: Don César de Bazan, comédie historique en acles, mêlée de musique, par MM, Dumanoir et Dennery.

Mittwoch, 1. Dez. Jm Schauspielhause. 202te ments-Vorstellung: Nathan der Weise.

Donnerstag, 2. Dez. Jm Schauspielhause. 203te Abonnement®ê Vorstellung. Zum erstenmale: Cigensinn, Lustspiel n E U 90! R. Benedix. Hierauf, zum erstenmale: Joseph Haydn, Original Lustspiel in 4 Abth., von L. Schubar (Dr. Lubarsch.)

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 30. Nov. Erste Vorstellung der Herren Brill uno Siegmund: Welt =- Tableaux. biete der Kunst und Natur, in 4 Abtheilungen,

Erste Abtheilung : Plastishe Darstellungen.

Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt.

Dritte Abtheilung: Eine Reihe von Wandelbildern.

Vierte Abtheilung : Optisches Farben- und Linienspiel,

Vorher : Herr Karoline. Vaudeville-Posse in 1 Akt, von D. Ka lisch. Musik von Gährih. Den Anfang macht, zum erstenma! wiederholt: Der Garde -Lieutenaut, Lustspiel in 1 Aft, nach der Französishen, von E. Th. LArronge. _ 8

Mittwoch, 1. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Leonor: Oper in 4 Akten, Musik von Mercadanute, N

Preise der Plähe : Ein Plah in den Logen und im Balkon de. ersten Ranges 1 Rthlr. u. \. w.

Donnerstag, 2. Dez. Welt=-Tableaux. qus dem Gebiete der Kunst und Natur,

Vorher: (Neu einstudirt.) Des Herzogs Befehl. Lustspiel 4 Akten, von Dr, Töpfer.

Optische Darstellunge'

I D Ae / 7 Verantwortlicher Redacteur Dr. J W. Zinkeifen,

.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober-Hofbuchdruerei, Bei

welche Artikel Preis hielten,

beschränkten sich nur guf Kleinigkeiten, Von

Abonne-

Optische Darstellungen aus dem Ge=- |

„Auflage in Rede gewesen,

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Beilage zur Allgemeinen Preufishen Zeitung.

Inhalt.

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Wien. (Veränderung unter den höheren Beamten; B Etungen: Schule für die Theorie der Weberei; Stand der Börse; Bau einer lutherischen Kirche.)

Frankreich. Paris, Ernennung. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Vermischtes.

Belgien. Schreiben aus Brüssel, (Stellung der Parteien bei den Adreß-Verhandlungen.)

Atalien. Modena, Handschreiben des Herzogs. panien. Madrid, Vermischtes,

Brasilien. Nio Janeiro. Einführung von Differenzial-Zöllen.

Vermischtes. Ein Bild Friedrich's des Großen.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Bremen. Abfahriszeit des En Prag. Die Uebernahme der Eisenbahnen durch die

egierung.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Oeflerrcichische Monarchie.

ckX Lien, 26. Nov. Unter den vielen Veränderungen in der

71.politishen Stellung des höheren Beamtcnthums neunt man in jüng- „ster Zeit die Berufung des früheren Oberst-Burggrafeu in Böhmeu,

Grafen Chotek, als obersten Kanzler der vereinigten Hof - Kanzlei an die Stelle des Grafen Jnzaghy. Der Freiherr von Pillersdorf soll bei diesem Anlasse auf längere Zeit sih von seinem amtlihen Wir= ken zurückzuziehen beabsichtigen, was andererseits sehr in Zweifel ge- zogen wird. Dieser verdiente und ausgezeihnete Staatêmaun von liebenswürdiger Persönlichkeit hat die Einführung vou Getraidehallen in Anregung gebracht und soll mit allem ihm zu Gebote stehenden Einfluß darauf einwirken, damit die ungewöhnlich hohen Preise der ersten und nothwendigen Lebensmittel wieder auf einen normalen Stand zurückgeführt werden.

Jm Zwischenverkehr mit Ungarn und Siebenbürgen is bei eini- gen Artikeln, und zwar Honig, Wachs und daraus verfertigten Arbei- ten, Terpentin, Zink, Kürschnerwaaren, Riemer-, Sattler- uud Tischler- Arbeiten, eine Zoll-Ermäßigung eingetreten, die nah und nah auf mehrere Artikel ausgedehnt werden dürfte, sollten auch die Verhand- lungen über die bevorstehende Regulirung oder vermeinte gänzliche Aufhebung der Zwischenzoll-Linie bei dem gegenwärtigen Landtage zu Preßburg den verlangten Erfolg noch uicht haben.

Der niederösterreichische Gewerbe-Verein, welcher zur Hebung der vaterländischen Judustrie der Ausbildung der Manufaktur - Zeichnung seine besondere Aufmerksamkeit zuwendet, hat an seiner Anstalt zur Ausbildung von Manufaktur = Zeichnern eine Schule für die Theorie der Weberei errichtet und bezweckt damit die vollkommene theoretise und praktische Ausbildung im richtigen Darstellen der Desseins und im zweckmäßigen Vorrichten der Webstühle.

Troß den allgemeinen Handelskrisen auf auswärtigen Plätzen sind bisher hier noch keine Fallissements vorgekommen, an der Börse herrsht größere Thätigkeit, Vertrauen kehrt, wenn au langsam und mit Vorsicht, wieder, und der Geldmarkt ist durch augenfällige Shwan- fungen nicht weiter bedroht.

In der Vorstadt Gumpendorf an der Hauptstraße schreitet der Aufbau einer neuen lutherischen Kirche für 3000 Seelen bedeutend vor, und die Sammlungen zu dem nothwendigen Bau-Kapitale, für welches bereits bedeutende Beiträge eingegangen sind, werden eifrigst betrieben, Von den vorgelegten Plänen 1 jener vom Professor Lud- wig Förster als der zweckmäßigste auge abi worden.

Den Kanzler der vereinigten Hof-Kanzlei, Joseph Freiherrn von Weingarten, haben Se. Majestät zum zweiten Hof-Kanzler Allergnä- digst zu ernennen geruht.

Frankre d

Paris, 23, Nov, Herr Guizot soll, dem Constitutionnel zufolge, dem wiederholten Begehren des Minister Duchatel nun uach= gegeben und dessen Bruder, Vicomte Napoleon Duchatel, zum fran- zösischen Botschafter in Turin ernanut haben. Für den Gesandt-= \chafts - Posten in Madrid soll, der Patrie zufolge, Herr Piscatory bestimmt ein.

Es is die Rede von einem Promemoria der Akademie der \{®0- nen Künste, worin dieselbe den König bittet, zu befehlen, daß die aus Sachverständigen bestehende Kommission, welche über die Zulassung von Gemälden und anderen Kunstwerken zu der großen öffentlichen Ausstellung im Museum zu entscheiden hat, verändert werde, indem häufig Gegenstände zugelassen worden, welche nicht ausgestellt zu wer= den verdienten, Die Kommission soll gegen diesen Autrag protestirt, der Maler Jngres sich jedoch geweigert haben, die Protestation zu unterschreiben.

Die Ernennung ucuer Notare soll künftighin wegen der in dem Zweige dieser Beamten häufig vorkommenden Unordnungen und Un- terschleife strengeren und mehr beschränkenderen Bedingungen unter- zogen werden. S

Ju der leßten Session der Deputirten -Kammer wurde entschie- den, daß das der französischen Bank zugestandene Privilegium, ein Comtoir in Algier zu errichteu, verloren gehen sollte; wenn diesc Er- richtung nicht innerhalb des bestimmten Zeitraums verwirklicht worden wäre. Der Bauk-Rath ist nun vor einigen Tagen zusammenberufen worden, um diesen Gegenstand näher zu erörtern, und man versichert daß das Bauk= Comtoir in Algier am 1. Januar 1848 wirklich eye vffnet werden soll,

Jn einer der Buchten von Otaheiti is wieder der Friede gestört worden, Zwet französische Offiziere übernahteten im Dorfe an der Baiz mitten in der Nacht trat ein Eingeborener, mit einer Axt be- waffnet, in ihre Hütte. Einer der Offiziere, welher wah war, sah ihn und wedte besorgt seinen Kaueraden, worauf Beide sih in cine andere Hütte begaben, Diesen einfachen Vorfall machten die Offiz ziere zum Gegenstande eines Berichts, worauf eine Expedition abge- \hickt und das Dorf eingeäschert wurde, ehe Gouverneur Lavaud Zeit

« hatte, sih ins Mittel zu legen.

„Der Nouvelliste von Marseille meldet, daß vier seit einiger Zeit dort wohnende neapolitanische Flüchtlinge auf Ausuchen der nea- politanischen Regierung vom Minister des Junern den Befebl erhal- ten hätten, sich von Marseille nah jeder beliebigen anderen Stadt in Frankreich zu begeben, vorausgeseßt, daß dieselbe mindestens 30 Stun-

i pen von Marseille entferut sei.

/ Der Commerce will wissen, daß es im Minister-Rathe ernst- haft in Frage gekommen, ob es uicht rathsam sei, die öffentliche Mei- nung durch einige Reformen zufriedenzustellen; es sei von politischen Reformen die Feststellung neuer parlamentarischer Jukompatibilitäten, die Zuziehung der zweiten Juryliste zur Wählerliste, von materiellen Reformen die Briefporto - Reform und die Herabseßung der Salz-

Allein diese Zugeständnisse sollten im

Kabinette lebhaften Widerstand gefunden haben; ein Theil der Mi- nister habe darin ein gefährlihes Zeichen von Schwäche erkannt. Welche von beiden Parteien im Kabinette siegen werde, sei noch un- entschieden,

Großbritanicn und Irland.

Lundou, 22. Nov. Unter die Personen, welche Hülfsge an die verwittwete Königin richten, werden es s dg: i Pfd. vertheilt. Zwei Personen ihrer Hofhaltung sind fast fortwährend beschäftigt, die Gesuche zu prüfen und über die wirklichen Verhält- nisse der Hülfesuhenden genaue Erkundigungen einzuziehenz selten wird tit A MESswlesen, Ì

Die Armee-Zeitung theilt mit, daß künftig für Neuseeland ci bleibeude Flotten-Station errichtet d Po d le e Fre- gatte, 1 Corvette und 1 Dampfbrigg bestehen wird. Schon sei nah Auckland der Befehl zur Anlegung eines Flotten =- Depots abgeschickt worden, welchcs von England mit Munition und Vorräthen, insoweit Ee in der Kolonie selbst niht zu beschaffen sind, versorgt wer-

en soll.

Es wird gegen die Annahme von Fünf- Pfund =- Noten gewarnt da sehr viele falsche in Umlauf sind, Dele it nur ail große Mühe von den echten unterscheiden lassen.

Mit dem Schiffe „Truelove ‘“/ is aus der Davisstraße ein Paar

Esfimos in Hull angelangt : ein Mann von 17 und eine Frau von 15 Jahren, die sih vierzehn Tage vor ihrer Abreise verheirathet hatten, Sie siud gewandte Bogenshüßen und kurz nah ihrer Ankunft in England vaccinirt worden. h Die Westindia -Bank dürfte leiht in Verlegenheit gerathen, da ihre Tratten gestern von ihren hiesigen Agenten der Unions - Bank zurückgewiesen worden sind. Die erstgenannte Bank hat nämlich, troß der wiederholten Warnungen der Unions-Bank, Wechsel von un- sicheren Häusern im Uebermaß gekauft und besißt unter Anderem für 80,000 Pfd. Wechsel von Barton, Jrlam und Higginson in Liver- pool. Jhr ursprüngliches Kapital beträgt nur 120,000 Pfd. z ihre Aktiva waren in der ersten Hälfte dieses Jahres 858,130 Pfd., die Passiva 738,952 Pfd. Das Haupt-Etablissement is auf Barbadoes und hat Filiale auf den anderen westindischen Juselu.

In Liverpool hat das Haus A. E. Byrne und Comp., Schiffs- Materialien-Händler, mit 30,000 - Pfd. ihre Zahlungen eingestellt.

Getgqgren

174 Brüssel, 23. Nov. Die so eben beendete Adreß - Diskus- sion is ein treuer Spiegel der großen durch die Juniwahlen hervor=- gerufenen Umgestaltung der politishen Verhältnisse, wie der aus gleichem Grunde nothwendig gemachten veränderten Stellung der ka- tholishen Partei und der von ihr angestrebten Méetainorphose gewor= den, und sie verdient daher in ihren wesentlichen Punkten etwas aus- führlicher besprochen zu werden. Es giebt wohl wenig Beispiele von einer durch blos einjährige Wahl so durchgreifenden Aenderung in der Stellung, Haltung, Sprache, man möchte sagen in der Umstimmung des ganzen inieren Organismus der beiden Hauptparteien des Landes. Die Wahl.- Reform in « Englanv hat ‘keine solche wesentliche Modification herbeigeführt, als die Juniwahlen hier in Belgien. Schon "der erste vergleichende Blick mußte in der Kammer eine von den früheren Jahren ganz verschiedene Haltung der Parteien erkennen lassen. Wenn früher die fatholische Partei im Bewußtsein ihrer numerishen Stärke die Angriffe der Opposition oft nur durch das Votiren beantwortete, so suchte sie jeßt ihre Schwäche gewissermaßen dur mögli%hste Annäherung an die Majo= rität zu deckenz ja, seit einem so langjährigen Besiße der Gewalt und der hauptsächlihsten Regierungspositionen schien sie sich in ihre neue Lage gar nicht finden zu können und den \o lange genährten Widerwillen gegen die Opposition auf ihre eigene Prinzip fallen zu lassen, so daß sie in dieser Haupt-Diskussion, vorzog ihre Opposition in cine Abstraction umzuändern. Von der anderen Seite hatte die neue li- berale Majorität in dem ungewohnten Gefühle ihrer entschiedenen Ueberlegenheit eine fast übermüthige und herausfordernde Stellung ein- genommen, und in dem Maße, als die katholische Fraction sih anzunähern und die Unterschiede zu verwischen strebte, war die Majorität und vor Allem das Ministerium selbs! bemüht, die wesentlichen Differenzen zwischen der katholischen und liberalen Politik festzustellen, und man sollte glauben, in der Furcht, durch jede Annäherung in der öffent- lichen Meinung kompromittirt zu werden, gegen alles sonstige Ver- halten einer Regierung, die das Entgegenkommen einer Opposition nur freundlich aufnehmen kann, die katholische Minorität von si fernzu halten,

In dieser gauzen Diskussioa waren eigentlich die Rollen gewechselt. Während die Opposition gewöhnlich als Kläger auftritt, erschien sie fortwährend als Beklagter und hatte sich, wie früher, zu ver- theidigen, Formell angesehen, könute diese Debatte von liberaler Seite als eine Anklage nah {hon gesprohenem Urtheil erscheinen, da das Land in den Juniwahlen hon in leßter Justanz über diese Partei gesprochen hatte; allein es wurde diese nachträgliche Diskussion in der That nothwendig, da die katholische Partei ihre Antecedentien zum Theil in Abrede stellen, theils in einem anderen Lichte erscheinen lassen und die Prätensionen der Geistlichkeit, (die sich nie hätten geltend machen können wenn sie nicht deren politisches Organ gewor- den wären) auf wenig großmüthige Weise jeßt auf die Geistlichkeit zurüschieben und niht als frühere Schuld auf sih nehmen wollte.

Daher uuternahmen es die liberalen Stimmführer, und unter diesen auf die gewandteste, ausgedehnteste und doch bündigste Weise Herr Lehon, aus den offeukundigsten, unzweideutigsten Akten einer 17jähri- gen Vergangenheit, ein für den Bli der katholischen Fraction selbst unerträglihes Bild zusammenzuseßen , so daß diese, um die grellsten Züge zu verwischen, die Schuld von sich auf die Geistlichkeit warf und jeßt förmlih die Einmischung derselben in die Wahlen durch Sendschreiben, Predigten und dergleichen mißbilligte, so wie die lange in der Kammer offen von den katholischen Führern als ein Grund- prinzip vertheidigte Prätension des Episkopats , die entscheidende Stimme bei der Ernennung sämmtlicher Professoren und Lehrer in den Kollegien, Gymnasien wie in dem Elementar - Unterricht zu erhalten, als eine zu weit gehende vcrdammte. Jst dies Ernst, oder is dies eine blos dur die Umstände gebotene Taktik? fragte das Ministerium. Wir wollen annehmen, daß cs Ernst wäre, so wie wir auch glauben, daß einige unter den bisherigen katholischen Häup- tern gern eine neue Bahn betreten möchten. So redete denn auch Herr Deschamps, der vorige Minister der auswärtigen Angelegenhei= ten, von der Nothwendigkeit einer Umgestaltung der Parteien, und er mag si dabei öfters der von feinem früheren Kollegen, Herrn Nothomb, ausgesprocheuen Prophezeiungen erinnert haben, als der- selbe von katholischer Seite solhen Widerstand gegen seine Reform- Anträge hinsichtlich des mittleren und höheren Unterrichts erfuhr und sich auch zulegt vornehmlich wegen der dumpfen, shleihenden Oppo- sition der katholischen Partei zurückzog. Wir werden jeßt beobachten, ob und in welcher Art diese Mctamorphose der katholischen Partei vor sich

geht, und wünschen daher auch, daß nach dieser leßten ershöpfenden Dis-

Diensiag den 30s, Noveniber,

kussion die retrospektive Polemik aufhört und die Partei nah dem Antheil, den sie an der Erörterung der Reform-Anträge des neuen Kabinets und den Prinzipien, welche sie dabei geltend macht, beurtheilt werden möge. Einen ehrenwerthen Anfang hat sie in der Adreß - Diskussion se bei Votirung des Artikels über die Mißhelligkeiten mit dem FRMIEen Hofe gemaht. Das Ministerium hat, mit den Aktenstücken in der Hand, unwiderleglich gezeigt, daß alle üblichen Formen bei der De- signation des Herrn Leclercq zum Gesandten beim römischen Stuhle beobachtet seien, und daß, da über den Charakter und die Tüchtigkeit des Herrn Leclercq nur eine Stimme obwalte, angenommen werden müßte, daß der römische Stuhl dur falsche, von anderwärts kom- mende Berichte irregeleitet sei, da man nicht annehmen könne, daß derselbe si in die inneren Angelegenheiten des Landes habe mischen und auf diese Art eine Mißbilligung über die neue, durch die Wah- len herbeigeführte Politik habe ausdrücken wollen. Das Verfahren des römischen Hofes fand keine Vertheidiger, und der frühere Mini- ster des Auswärtigen, Herr Deschamps, suchte nur einige durchaus unhaltbare Entshuldigungen darüber vorzubringen, daß das Ministe- rium, als es schon seine Entlassung gegeben, einen der katholischen Meinung angehörigen Gesandten für Rom ernannt habe. Man hat natürlich bei einem solhen Vorgreifen dem abtretenden Miniskerium die Absicht untergelegt, die gänzliche Niederlage dieser Partei im Lande beim römischen Hofe in anderem Gesichtspunkte darstellen zu lassen, um daselbst immer ein ergebenes Organ zu haben. Das Mi=- nisterium hatte offenbar Recht, diesen Gesandten dur einen anderen, der alle Garantieen der Mäßigung, Tüchtigkeit und des Charakters gab, zu erseßen. Der erste Artikel in der Adresse billigte daher auch das Verfahren der Regierung, unter solhen Umständen, bei der Ahb- lehnung des Herrn Leclercq seitens des römischen Hofes, keinen neuen Gesandten ernannt zu haben. Dieser Artikel wurde denn auch vonder ganzen fatholischen Fraction, mit Ausnahme des Grafen Merote (bekanntlich Schwiegervater des Herrn Montalembert in Paris), mit d:x gesamm= ten liberalen Majorität einstimmig votirt, und sie hat dad 1rch bewie- sen, daß seibst ein Aft vom römischen Hofe, wenn er mit der Ehre des Landes und der Regierung sih nicht verträgt, keine Billigung bei ihr finden wird. Uebrigens hat das Kabinet erklärt, daß es nicht unterlassen werde, auf jede ehrenvolle Weise diese Verbindung mit dem römischen Hofe wieder anzuknüpfen. Die Reform - Anträge pes N Kabinets werden wir in der nächsten Korrespondenz be=- prechen.

Italten

Modena, 18. Nov. (N. K.) Der Felsineo theilt in sei- nem heutigen Blatte nachstehendes Handschreiben des Herzogs von Modena an den Grafen Monzoni, Podesta der Gemeinde Carrara, mit, das diesem vom Gouverneur mit dem Befehl zugestellt worden, den Jnhalt zu veröffentlichen :

„Herr Graf! Mit ungemeiner Entrüstung habe ih die ärgerlichen Scenen vernommen, welche \ich in Carrara jeden Tag wiederholen, Da ich entschlossen bin, solhen Unordnungen um jeden Preis zu steuern, so sege ih

Sie in Kenntniß, daß ih zu diesem Zweck meinen Truppen die unbe- \chränkteste Vollmacht gegeben habe, jeden aufrührerischen S aufs zulösen und zu zerstreuen durch Anwendung der Waffen in jeder Weise und ohne alle Rücfsihi auf die möglichen Folgen. Zu diesem Behuf wird die Besaßung von Ferrara auf Kosten dieser Gemeinde verstärkt werden, die sich bei den einzelnen Bürgern Entschädigung suchen muß mittelst einer außer- ordentlichen Steuer, die nah Abrede mit der Regierung festzuseßen ist; und diese Truppe wird je einen Monat lang nach jedem Aufruhr, Volksauflauf, oder jedem anderen auf die Störung der öffentlichen Ordnung abzielenden Akte in Carrara bleiben, Jch werde niemals nachgeben, sondern wie der Kommandant einer Festung sich verzweifelt wehrt gegen den Feind, der ihn belagert, so tverde ih mich miít aller Kraft vertheidigen und zu jedem, auch dem gewaltsamsten Mittel greifen. Sie mögen ferner wissen, meine Herren, daß, wenn meine Streitkräste allein nicht ausreichen sollten, ih jenseits des

o eine Reserve von 30,000 Mann habe, woraus Sie sehen, daß Sie mir fie jegt keine Furcht einzuflößen vermögen,“

S panien.

Madrid, 17. Nov. Die von der Versammlung der gemäßig- ten Deputirten niedergeseßte Untersuhungs - Kommission in Betreff der Finanz= Operationen des Herrn Salamanca seßt ihre Berathun= gen cifrigst fort. Jhre einflußreichsten Mitglieder scheinen der Mei= nung zu sein, daß ein Antrag auf Verseßung des Herrn Salamanca in Anklagestand gestellt werden solle.

Herr Mon hat gestern seine Antrittsrede als Präsident der De= putirten-Kammer gehalten. Die Deputirten-Kammer ernennt in ibrer heutigen Sißbung mehrere Kommissionen, unter Anderem zur Entwerfung der Antworts - Adresse auf die Thronrede.

Der Finanz-Minister hat in der Deputirten-Kammer den An- trag vorgebraht auf Ermächtigung zu einstweiliger Forterhebung der Steuern. Der Minister des Junern hat einen Gescß = Entwurf in Bezug auf die öffentlihe Ordnung vorgelegt.

Nach dem Eco del Comercio wird die Bank de l'Union viel= leiht ihre Zahlungen wieder aufnehmenz ihre Verluste sollen nicht so bedeutend sein, daß sie einen förmlihen Baukerott zur Folge ha= ben müßten.

Brasil ca

Nio Janeiro, 5. Okt. (B. H.) Die Regierung hat am 1sten d. M. eiu Dekret erlassen, durch welches die erwarteten Dif- ferenzial.- Zölle eingeführt werden. Dieselben werden erhoben: 1) Vou den Schiffen derjenigen fremden Nationen, in deren Hä= fen die brasilianishen Schiffe uicht auf gleichem Fuße mit den Na- tional-Schiffen behandelt werden; die Differenzial - Zölle betragen in diesem Falle ein Drittheil mehr als das Tonnengeld, welches nah dem jeht bestehenden Tarife zu zahlen is. 2) Von den Waaren, welche in den Schiffen der vorbezeichneten Nationen eingeführt wer- denz diese Waaren zahlen an Disferenzial-Zoll eiu Drittheil mehr als den Betrag des Zoll-Ansates in dem bestehenden Tarif.

Ein zweites, {hon am 24. September erlassenes, für den aus- wärtigen Handelsstand interessantes Dekret der Regierung hebt die Abgabé auf, welher bisher diejenigen fremden Handelshäuser unkter- worfen waren, die mehr als zwei fremde Commis hielten.

Vermischtes.

Eiu Bild Friedrich's des Großen. (Eingesandt.) B Ra Jn dem auf der Heerstraße von Kollin nach Prag in Böhmen ge nen Gasthause „zur Sonne“ brah am 19. September l. I Be sener durch einen L1jährigen Knaben in der Scheuer gelegten Tileben via der aus. Von dem Gasthause und dessen WirthschaftsgebÄuLe 16 Hierdurch \{chwärzten Wände übrig, als Zeugen des verübten BEEEe Verlust, her- wäre in geschichtlicher Beziebüng, ih weiß nicht ob erseb beigeführt worden. abe: oße König von Preu- Jn diesem Gasthause war es, wo Friedrich, E gros mabiere Woche

ßen, vor der Schlacht von Kollin (18. Juni

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