Et err I T RRAO A ce
j d beziehungsweise Zu- c ten anf Anerkennung und ? (
fmmung ju dex veirsenten Mona "f Wise nid mehr i hierüber ein Gesammtbeslubß «bd
der Abgeordneten-Kammer ver : j Baden. Das Großherzogliche Re- Z Grobe ogthon Ser enthält die Entschließung Sr. gierungsbla des Großherzogs, laut welcher die Stände auf den Königl. E Karlsruhe einberufen sind. Die im Staatsdienst 2 Dez e geortneten beider Kammern haben zuvor den erforder- ions bei der ihnen vorgeseßten Stelle nahzusuchen. rfi m Hohenzollern- Hechingen. (Hannov. E L rméor ber A 1. September auf der Mere 48 Baden in Freudenstadt gestorbenen Gemahlin E E N l von Hohenzollern - Hechingen, Fürstin Eugenie, oder Fs AATALOE Eugen von Leuchtenberg ( geb. 1808), enthält E n er em fo , gende wohlthätige Vermächtnisse : dem Kinderhaus in He e A Stiftung der Fürstin, 60,000 Gulden, für Stadt und Lond 7D, 0 Gulden, zu einem Spital 30,000 Gulden, für barmherzige Schwe- stern in dem Spital 10,000 Gulden, für Verbesserung der Schulen 20,000 Gulden, in die Stadtkirche 10,000 Gulden, in die Kirchen aufs Land 16,000 Gulden, für die Armen sogleih zum Austheilen
3000 Gulden.
Oesterreichische Monarchie.
Preßburg, 28. Nov. (Bresl. Ztg.) Jn der gestrigen Ständesißung is nach sechstägiger Verhandlung der von dem pesther Komitats-Deputirten und Hauptführer der Oppositions-Partei, Lud- wig von Kossuth, eingebrahte Adreß-Entwurf mit einer Mehrheit von 4 Stimmen angenommen worden. Der Entwurf des Grafen Ste- phan Szechenyi erhielt 22 Stimmen, indem der Deputirte des Ba=- ranyaer Komitats, welcher ebenfalls einen eigenen Entwurf vorlegte, noch vor der Abstimmung für den freifinnigeren des Grafen Szechenyi sih erklärte. Die Spannung, welche sich im Augenblicke der Abstim- mung auf den Gesichtern der Deputirten sowohl, als der Zuhörer malte, is unbeschreiblih. Ludwig von Kossuth hatte das lchte Wort, er forderte zur Abstimmung auf nud {loß mit den Worten, daß der Entwurf des Grafen Szechenyi niht nah Buda (Ofen), sondern nach Wien führe. Der Sieg der Opposition wirkte so auf beide Parteien, daß die Stände zu keiner weiteren Verhandlung mehr fähig waren und guf den Antrag Kossuth's die Sißung sofort auf= gehoben ward. i E
Der Erzherzog Reichs - Palatin is gestern nah Wien abgereist, was mit dem Ausgang der Adreß - Verhandiung im Zusammenhange zu sein scheint.
ranke éd.
Varís, 29. Nov, Der Geschäftsträger der {weizer Eidge=
nossenschaft in Paris, Herr von Tschaun, ist gestern früh hier ge- storben. ; Ein Attaché des Ministeriums der auswärtigen Angelezenheiten, Herr Devaisne, is mit Depeschen von hier nah Wien abgegangen und Graf von Guitaut, Attaché der französischen Gesandtschaft in Madrid und Schwager des verstorbenen Grafen Bresson, in Paris eingetroffen.
Das französische Geschwader des Mittelmeeres, unter den Be= fehlen des Prinzen von Joinville, is am 23sten d. von Spezzia nach Toulon zurückgekehrt. Man \chreibt darüber aus Toulon: „Heute ist zu allgemeinem Erstaunen dies Geschwader, das am 21sten Spezzia verlassen hatte, auf unserer Rhede eingetroffen. Es ankert hier in folgender Ordnung: Dreidecker „Souverain“ mit der Admiralsflagge des Prinzen Joinville, die Linienschiffe „Jena““, „Jupiter“, „„Fried- land“ (auch Dreidecker), „Oceania“/, die Dampffregatten „Deêcartes“‘, „Panama““, „„Cacique“‘, „Magellan“/, „Vauban“/ und die Dampf- Korvette „Cuvier“. Man erwartet in den ersten Tagen die Nach=- richt von der Ankunft der englishen Flotte an den toscanischen Küsten, Die Rückkehr der französischen Flotte ist um #o auffallender, als sie erst vor kurzem mit Kriegszeug und Lebensmitteln neu ausge=- rüstet worden war.“
Von der Jnsel Bourbon sind Nachrichten bis zum 17. August in Havre angelangt. Sie melden, daß der vom Admiral Cecile ge= machte Versuch, den Handels-Verkehr mit Madagaskar wieder anzu= fnüpfen, ganz fehlgeschlagen ist. i
Es verlautet, der Herzog von Glücksberg sei an die Stelle des verstorbenen Herrn von Varennes zum Gesandten Frankreichs in Lissa- bon ernannt.
Herr von Baneville, Attaché der französischen Gesandtschaft bei der s{hweizerishen Eidgenossenschaft, für welchen Herr Bois le Comte von dem General Dufour vergeblich ein freies Geleit zu einer Reise E Luzern verlangt hatte, hat den Orden der Ehren - Legion er-
alten.
Man versichert, es sei die Erhebung dreier Bischöfe zur Pairs- Würde im Werk.
“Ein spanischer Sänger, welcher jüngst auf Befehl des madrider Ministeriums aus der Hauptstadt Spaniens entfernt worden, weil er sich eines besonderen Einflusses im Königlichen Palaste rühmte, is in
Paris angekommen, um hier Konzerte zu geben. Die spanishe Ge- \andischaft will dem vorbeugen und hat deshalb jenem Sänger eine bedeutende Geldsumme unter der Bedingung, daß er sofort Paris wieder verlasse, anbieten lassen, Der Sänger aber steigert seine For- derungen immer mehr, und die spanische Gesandtschaft hat sich noch nicht mit ihm vereinbaren können.
Großbritanien und Frland.
Di Unterhaus. Sizung vom 24. November. (Nachtrag.) Rurgts Haupt - Jnhalte nah schon erwähnte Rede Lord John Ï L 00 Antwort auf die Angriffe Lord George Bentin's Boe bei Q des Ministeriums gab dér heutigen Debatte, welche besonderes omité- Bericht in Betreff der Adresse sih entspann, ein die Halil Buietésse, Der Premier-Minister beleuchtete namentlich éliiieais 91g a der von dem Protectionisten-Lord beigebrahten Ar- Läcerlihe d unsten des Schub - Systems und zeigte sowohl das n qr ¿r Behauptung, daß England in Folge des freien Han= 4 2 E ig in Schmach, Baukerott und Elend versunken sei, hang \wvische Aa des Bewrcises, daß überhaupt ein Zusammen- Landes bestehe. er gegenwärtigen Noth und der Handels=Politik des 156 ist ganz richtig“, sagte Lord J. Russell, „daß Maßregeln im Pandelöbedräniien Handels getroffen worden sind, Di daß ie große diese beiden Dinge ehen vat, aber den Zusammenhang, in welchem denn früher nicht anh-2 it hat der edle Lord nicht klar gemacht, Hat es Jahre 1793, auf wel Fr f der Handelsbedrängniß gegeben? Jst in dem Periode der Handelsbed ® sich der edle Lord berufen hat, nicht eine solche L rangniß und des panischen Schreckens an der Börse
vorgekommen? Und doch bestanden h s i 4 welche seitdem abgeschafft worden sind, R aufer L D g die Ehe
grie sind niht im Stande gewest, vèn - Druck und ben Utt
urz von dem Handel fern zu halten," von welchen er von Zeit zu
Zeit heimgesucht zu werden pre, In dem, was der edle Lord in t ,
Betreff der Eisenbahnen sagt, stimme ich theilweise mit ihm überein,
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Jch habe niemals ihren Einfluß auf den Geldmarkt für so bedeutend } | gehalten, wie Andere es gethan haben. Unglücklicherweise trifft es sich, daß,
mögen nun Schußzölle bestehen oder Handelsfreiheit herrschen, mögen die Gefebe sein, welche sie wollen, möge das Geldwesen geordnet sein, nach welchem System es auch sei, bei uns zu Lande immer mit Erreichung eines Zustandes außerordentlicher Prosperität auch zugleich blindlings ein System fünstlihen und fingirten Kredites sih erhebt, welches mit voller Sicher- heit früher oder später zur Verdrängung und zum Umsturze jener Pro- sperität hinführt. Jch fürchte , daß dieser Zustand der Dinge unzertrenn- lih is von dem Unternehmungsgeiste, der unsere Kaäfleute auszeich- net, Die Ursache, weshalb der vanishe Schreck sih so weit verbrei- tet hat und so groß gewesen i, is in der Ausdehnung unserer Han- dels - Verbindungen über die ganze Welt zu finden, die es veranlas- sen, daß wir gleichzeitig von den verschiedensten nicht vorherzusehen- den Ereignissen in den von cinander entlegensten Theilen der Erde affizirt werden. Schon vor langer Zeit hat Lord Chatlam es gesagt, daß der Kredit unseres Landes einer sensitiven Pflanze gleicht, die bei der Be- rührung zusammenschrumpft, und wenn das richtig war zu den Zeiten Lord Chatan's, wie fann es jet anders sein, wo das materielle Vermögen des Landes so unendlich viel umfangreicher is? Nun, wenn dem so ist, und wenn Verpflichtungen eingegangen worden sind, welche über das augenblick- lich verwendbare Kapital des Landes hinausgehen, so muß die Folge dieser übermäßigen Ausdehnung eine Erschütterung und ein Zusammenschrumpfen sein, das nothwendigerweise bedeutende Nachtheile in seinem Gefolge hat. Der edle Lord hat uns den jegigen Zustand des Baumwollen- Marktes in Liverpool als eine Wirtung des Freihandels schildern wollen. Will er uns etwa glauben machen, daß die Kaufleute des Auslandes sich an das Baumwol- len-Depot in Liverpool wenden, um den Rohstoff zu dem Marktpreise zu erstehen,“ und daß in Folge davon die Speculationen in Baumwolle unge- hörigerweise beengt sind? Jch sollte denken, daß der Umstand, daß sie sich dort einsinden, mehr ein Vortheil als ein Nachtheil is, und daß die Kauf- leute in Liverpool es nicht ungern schen, wenn die Ausländer bei flauem Markte einkaufen. Oder beschwert sih der edle Lord darüber, daß Baum- wollenstoffe und Baumwolle zu niedrigem Zelle zugelassen werden? Es is} ja doch bekannt, daß wir schon vor langer Zeit, als der Zoll noch 60 bis 80 pCt, bet1ug, jene Stoffe auf die Märite von Asien und Amerika geschickt und mit dem Auslande an Orteu konkurrirt haben, wo der Schuß von kei- nem Wirtle war. Jch kann mir daher kaum denken, daß die Beschwerden des edlen Lords über den Freihandel mit Bezug auf jene Artikel erhoben werden. Geschicht es tenn etwa mit Bezug auf Getraide? (Hört !) Will der edle Lord Beschwerde führen Uber die Zulassung von fremdem Getraide während des verflossenen Jahres? Glaubt er behaupten zu können, daß es irgend eine Klasse von Staatsmännern in diesem Hause oder im ganzen Laude giebt, die auf das Schuß-System so versessen sind, daß sie bei einem Preise von 110 Sh. für den Quarter Weizen roch eine Prohibitiv-Abgabe festzuhalten geneigt wären? Selbst nach dem Gesetze von 1828 wurde der Weizen bei dem Preise von 72 oder 73 Sh. für den Quarter zu einem Zolle von 1 Sh. zugelassen. Es ist klar, daß ein Sy- stem, demzufolge bei einem Preise von 110 Sh. ein Zoll von 20 oder 30 Sh. hätte erhoben werden müssen, nicht haltbar war, und eben so klar ift es, daß, als wir das Getraide ganz zollfrei zuließen, wir das mit Zustimmung dieses oder des anderen Hauses des Parlaments, so wie eines jeden ver- nünftigen Menschcn im Lande, gethan haben. Getraide mußten wir haben, und wenn wir auch Millionen Geldes dafür ins Ausland zu schien hat- ten. Doch hat dieser Zustand der Dinge mit der Frage von der Handels- freiheit nichts zu schaffen und ift einzig und allein aus unvermeidlichen Verhält- nissen entsprungen. Aber der edle Lord klagt ferner darüber, daß Thee, Zucker und Kaffee niedrig im Preise stehen, und daß die Kaufleute genö- thigt sind, diese Artikel mit Verlust loszuschlagen. Auch das is nicht die Schuld des freien Handels, Der freie Handel zwingt Niemanden, Waaren mit Verlust zu importiren. Das ganze Geschäft ist eine Speculation der Kaufleute selbs, Möglich, daß sie sih im Preise geirrt haben, zu welchem diese Waaren wieder abzusezen sindz der freie Handel aber stört sie gewiß nicht in ihren Berehnungen über Gewinn und Verlust. Das i} doch sicherlich besser, als wenn man durch Parlaments - Afte vorschreiben wollte, zu welchem Preise die Waaren verkauft werden sollen, Jch kann dem edlen Lord mit gutem Gewissen die Versicherung geben, daß es keine conditio sine qua non des freien Handels ist, mit Verlust einzuführen und ohne anständigen Vortheil zu verkaufen.
Was nun den gegenwärtigen Zustand des Landes im Allgemeinen be- trifft, so is der edle Lord der Meinung, daß der Mangel an Schutzöllen und die Geseze über das Geldwesen uns in eine Lage verseßt haben, die derselbe als einen Zustand der Schmach, des Bankerottes und des Unheils bezeichnet, Es würde mir sehr leid thun, wenn diese Ausdrücke in der That auf die Lage des Landes anwendbar wären, aber ih bin der Meinung fkei- nesweges, Jch halte dafür, daß die Lage des Landes großentheils dem Unternehmungsgeiste zuzuschreiben is, welcher, wenn er die Eisenbahnen nicht zum Gegenstande gehabt hätte, vermuthlich auf cine andere Weise der Ka- pitalien-Berwendung verfallen wärez zugleich aber der Einfuhr von Getraide
zum Betrage von niht weniger àls 30 Millionen Pfd. Große Bedrängniß im Handel und im Fabrikwesen is die Folge gewe- sen, aber ich schenke nicht einen Augenblick der Behauptung Gehör,
daß wir uns in einem Zustande der Schmach und des Bankerottes be- finden, oder daß wir uns nie wieder erheben werden. (Hört!) Jch halte nicht dafür, daß die Thatkraft und Einsicht der britischen Kaufleute mit Hülfe der Veränderungen im Zoll-Tarife sie nicht in den Stand seßen werde, von neuem die Konkurrenz mit jedweder Nation der Welt aufzunehmen, (Beifall) Ich finde nicht, daß, obgleich die beiden lezten Monate durch große Unglücksfälle bezeichnet worden sind, England in dem Zustande des Verfalles und des Verderbens i, con dem der edle Lord mit anscheinend großem Behagen gesprochen hat. Jch finde, daß in den neun Monaten vom 4. Januar bis zum 10, Oftober 1845 der deklarirte Werth der Aus- fuhren aus Großbritanien und Jrland 41,732,000 Pfd. St., in denselben neun Monaien 1846 40,008,000 Pfd. und in diesem Jahre 39,975,000 Pfd, betragen hat, so daß, wenn auch allerdings ein Ausfall stattfindet, dieser doch nicht der Art ist, daß er irgend Jemand Ursache geben könnte, an der Zukunft zu verzweifeln. Es is cine s{were, aber zugleich eine nur augen- bliliche Kalamität, Jch finde auch, daß die Ausfuhren britischer Manu- fafturen aus Liverpool nah den Vereinigten Staaten sich während der drei ersten Vierteljahre von 1846 auf 4,030,003 Psd., dagegen in derselben Pe- riode des gegenwärtigen Jahres auf 6,291,017 Pfd, belgufen haben, was also einen Unterschied von 2,261,014 Psd. zu Gunsten dieses Jahres ergiebt. Das beweist, daß die Lebensmittel, welde wir in größeren Quantitäten als gewöhnlich haben einführen müssen, in Folge der heilsamen Operationen des Handels die Ursache größerer Ausfuhr vou Fabrikaten gewesen sind. (Hört!) Auf diese Aussuhr von Fabrikaten, auf die Rückkehr des ins Aus- land geschickten Goldes, auf den Stand der Wechsel - Course und andere Umstände von günstiger Vorbedeutung stüße ih meine Hoffnung nicht einer unverweilten Wiederherstellung der Prosperität, wohl aber einer allmäligen Wiederherstellung eines besseren Zustandes der Dinge als des Ueberganges zur Wiederkehr unserer gewohnten Wohlfahrt. (Beifall.) H :
Der Sluß dieser Rede des Ministers ist {on erwähnt. Die Hauptstelle darin bildet die Erklärung, daß, wenn die gewöhnlichen Staats-Einnahmen das zur Vertheidigung und zur Erhaltung der Streitkräfte des Landes erforderlihe Budget nicht decken sollte, die Regierung das Parlament um außerordentliche Bewilligungen ange-
hen würde.
London, 27. Nov. Mit dem Monat April k. J. soll die be- absichtigte Vermehrung der Artillerie vor sich gehen, und zwar soll jedes der bestehenden Batailloue um zwei Compagnieen verstärkt und ein neues Bataillon von 12 Compaguicen geschaffen werden.
Die Nachrichten aus Jrland lauten noch immer wenig beruhi= gend. Der Landadel in mehreren Grafschaften fängt an, in Folge der Unsicherheit der Personen, sich zum Uebersiedeln nach England oder dem Kontinent zu rüsten, wodurch die überdies {on große An= zahl der Absentees vermehrt und das soziale Uebel noch vergrößert werden muß, Aus den Grafschaften gehen noch fortwährend Berichte von verübten Mordthaten ein. Den Gedanken einer Spezial -= Ge- rihts-Kommission für die unruhigen Grafschaften Tipperary, Limerick, Clare und Roscommon hat die Regierung wieder aufgegeben, da sie
an den von den Ministern beabsichtigten Zwangs-Maßregeln und den
größeren Vollmachten, welche das Parlament der Regierung geben soll, genug zu haben glaubt. Ju Enniscorthy (Grafschaft Wexford) hat vorigen Montag eine Versammlung behufs Annahme einer Pe= tition um Pächterrechte stattgefunden, die, obzwar mit weniger Auf- sehen betrieben und auch minder stark besucht, als die vou Castel und Kilmacthomas, doch darin ihre Bedeutung hat, daß sie hauptsächlich von angesehenen und wohlhabenden Pächtern besucht war, die, ob= gleich die Gutsbesißer der Grafschaft Wexford anerkauntermaßen mit zu den besten Jrlands gehören, doch eine rehtlihe Sicherstellung ih= rer Lage sehr dringend forderten. :
Die Edinburg Chronicle will wissen, daß der Herzog von Roxburgh, der (durch sein glänzendes Turnier vor cinigen Jahren befannte) Graf Eglintou und Herr Campbeil von Jslay (ein naher Verwandter des Herzogs von Argyle) bankerott seien. Die Schulden der beiden Erstgenauuten müßten sehr bedeutend scinz jene des Herrn Campbell gebe man auf 670,000 und seine Aktiva auf 800,000 Pfd. anz es sei aber unwazrscheinlih, daß sie bei der jeßigen Lage des Geldmarftes für eine solche Summe verwerthet werden könnten. Der Globe fügt bei, daß Lord Eglinton angeblich sein ganzes Vermögen gegen Zusicherung von jährlihen 590 Pfd. seinen Gläubigern über= lassen habe; auch Lord Kenmure von Galloway werde in der schotti= schen Zeitung als fallit aufgeführt,
Unter der Ueberschrift „Amtliche Anerkennung der römisch-katho= lishen Hierarchie‘ meldet der Globe: „Das Ministerium hat ein Rundschreiben erlassen, welhes den Behörden in den Kolonieen die Weisung ertheilt, den katholischen Prälaten daselbst diejenigen Titel beizulegen, auf welche ihr Nang în ihrer eigenen Kirche ihnen gerech= ten Anspruch giebt, und sie demnach, je nach dem der Fall ift, Eure Gnaden oder Eure Lordschaft zu nennen.“
Nach den Daily News if der elek:rische Telegraph am 23sten in großem Maßstabe angewendet worden, um die Thron-Rede sofort nah allen größeren Städten von England und Schottland gelangeu zu lassen. Binnen zwei Stunden wurde sie auf diese Weise in vLer= schiedenen Richtungen, die zusammen eine Entfernung von 1309 eng= lischen Meilen ausmachen, nah 60 Städten und Stationen befördert, wo überall Entzifferer aufgestellt waren, durch deren Schnelligkeit es möglih wurde, daß die Rede eine Stunde nachher schon gedruckt und allgemein vertheilt, so wie von den Lokal-Zeitungen durch Extrablätter vervffentlicht werden fonnte.
Der Morning Herald erzählt, Herr Moore, katholishes Mit= glied für Mayo, habe vorgestern bei der Eidesleistung die Heiterkeit des Hauses in hohem Grade erregt, indem er statt der katholischen die protestantische Eidesformel verlas, Erst als er an die Worte „Lerdammenswürdig““ uud „gößendienerish“ gelangte, bemerkte er sein Versehen, machte augenbliklich das Buch zu und eilte unter dem don=
er binvea, Spater let=
J
nernden Gelächter des Hauses von der Tc stete er den katholischen Eid.
Utedêri
Aus dem Haag, 27. Nov.
Prinzessin von Orauen ist heute von threr Reije nach Deutschland hier wieder eingetroffen.
1
Jhre Königl, Hoheit die Frau
Uwe
Tagsaßung. Vom Königlich preußischen Gesandten in der
Schweiz is an sämmtliche Stände folgendes Schreiben erlassen und in der Tagsazungs =-= Sißzung vom 27. November vorgelegt worden : „Der Unterzeichnete Königlich preußische Gesandte bei der schweizeri= \chen Cidgenossenschaft is von seinem Allerböchsten Hofe beauftragt, an Jhre Hochwohlgeboren Bürgermeister und Rath von Baselstadt und gleichzeitig an die sämmtlichen übrigen Kantons = Regterungen nachstehende Erklärung zu rihten. Der König, des Unterzeichneten Allergnädigster Herr, hat in seiner Eigenschaft als souverainer Fürst von Neuenburg durch den hier abschriftlich beigefügten offenen Brief vom 19. d. dem von den verfassungs= und gescßmäßig bestehenden politischen Körperschaften des Landes gefaßten Beschluß, in dem gus gebrocenen Bürgerkriege strenge Neutralität zu beobachten, Alerhbchst seine Bestätigung uud Sanction ertheilt. Beseelt von dem Wunsche, uicht blos diesem Theile der Schweiz seinen Königlichen Schuß angedeihen zu lassen, sondern der gesammten Eidgenossenschaft zur Errettung von dem Unheile des Krieges cine hülfreihe Hand zu bieten, hat Se. Majestät der König zugleich seinen hohen Alliirten die Stadt Neuen= burg als Vereinigungspunkt für vermittelnde Unterhantlungen vorge= chlagen und sich dabei der zuversichtlichen Erwartung hingegeben, daß die sämmtlichen Kantonal-Regierungen und die Führer der Trup= pen die Neutralität des souverainen Standes Neuenburg unbedingt respektiren werden. Jndem ‘der Unterzeichnete Tit. hiervon ganz er= gebenst unterrichtet, hat er die Erklärung beizufügen, daß Se. Ma- jestät der König cine jede Verleßung dieser von Allerhöchstdenselben sanctionirten Neutralität als einen Friedensbruhch und als einen gegen Se. Majestät verübten Aft der Feindseligkeit betrachten müßte. Der Unterzeichnete benußt u. st. w. Neuenburg, den 26, November 1847. (ae3,) von Sydow.“ Kanton Bern. Der Zuchthaus -Verwalter J. Michel ift auf den- Antrag des Justiz= und Polizei=Direktors in seinen Functio= nen eingestellt, und es foll eine Untersuchung gegen 1hn folgen. Der= selbe erflärt darauf in ciner Einsendung: „Um meine Freunde zu beruhigen, zeige ich öffentlih an, daß ich mir feines weiteren Ver= gehens bewußt bin, als daß ih ohne höhere Bewilligung auf einige Tage meinen besoldeten Posten verließ und au der Seite meiner zwei Söhne als freiwilliger Scharsschüß für das Vaterland nach Freiburg zog, um am Kampfe Theil zu nehmen. Wenn ih gleich das Unglück habe, dem Herrn Dircktor Jaggi gegenüber zu stehen, #o werde ich gleichwohl ruhig dem Urtheil des Gerichts und des Publikums ent= gegensehen.““
Am 29. November Mittags hielt Oberst Ochsenbein an der Spiße von etwa 12,000 Maun Jufanterie, Scharfschüßen und Ar= tillerie, voran die erbeuteten Fahnen und audere Beute, seinen Cin= zug in Bern. Der Marsch dieser Truppenmasse währte über zwei Stunden. Auf dem Bärenplaße bildeten die Truppen Quarree, wo= bei Regierungs-Präsident Oberst Funk ihnen in einer mündlihen Au-= rede den Dank für die geleisteten Dienste ausdrücktte. Die erbeuteten Gegenstände wurden in das Zeughaus gebracht, und der General= stab begab sich an den Regierungsfip, Am Abend sollten sämmtliche Reserven in ihre Heimaten abgehen. E A
(Frkf. J.) Am 27sten wurde die berner Division Ochsenbein, meistens Familienväter, in Bern zurü erwartet. Die neue Brücke war bereits mit Triumphbogen dekorirt. Zum Empfang der Rückkehren= den ist das berner Freicorps aufgeboten. Am 28sten und 29ften sollte der Rest der berner Truppen nachfolgen. Es herrscht kein Ju= bel in Bern über den errungenen Sieg. Ernft und ruhig sieht man der neuen Gestaltung der Dinge zu.
Kanton Zürich. Der Regierungs-Rath hat in Folge der Ernennung des Regierungsraths Bollier zum eidgenössishen Reprä= sentanten in Luzern für die Dauer seiner Abwesenheit vou Zürich den Bürgerineister Zehnder zu seinem Stellvertreter im Rathe des Ju= nern und den Dr. A. Escher zu seinem Stellvertreter im Polizeirathe
ernannt,
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Der Regierungs-Rath hat den Oberst Weiß bevollmächtigt, die Bürgerwachen, wenn auch mit einer für die Bezirke Affoltern und Horgen in Vorschlag gebrachten Beschränkung, zu verabschieden.
Die Eidg. Ztg, theilt jest einen Divisions-Befehl mit, welchen
der züricher eidgenössishe Oberst Ziegler unterm 19. November aus dem Hauptquartier Muri erließ, indem sie dazu bemalt: „Es ift uns leider etwas stpât erst vergönnt, obiges Aktenstück aufzunehmen. So viel wir wissen, hat noch kein Blatt sonst dasselbe dem größeren Publikum mitgetheilt, Wir sind nun aber auf verdankeuswerthe Weije in den Staud gesebt, dieses thun zu: können. Die \{öne Sprache dieses Erlasses fonte ihren Zweck nicht verfehlen. Das große Bestreben, „die Division Ziegler soll keiner anderen nachstebhen“‘, i1t Wahrheit geworden. Der Divistongir selbst hat seine Worte durch die That befiegelt, Sein ausgezeihncter Muth und seine hohe Tapserkeit werden allerwärts beurkundet.“ Das Aktenstück lautet: _ „Wiederholt und im Speziellen dur die wohlwollenden Worte unseres Ober-Befehlshabers wurden einem jeden zur Armce Gehörenden die ihm ob- liegenden allgemeinen Pflichten zu Gemüth gesührt, und deshalb könnte der Unterzeichnete, im Vertrauen darauf, daß die Corps-Chefs ihrer unterhaben- den Mannschaft diese Grundsäze der Pflicht und der Menschlichkeit hinläng- lich in Erinnerung gebracht haben werden, sich enthalten, nochmals darauf zurückzukommen, Es liegt ihm aber zu sehr daran, daß ein Jeder, welches Grades er sein möge, scine Pflicht erkenre und thue, als daß er ein aber- maliges Daraufzurückklommen für überflüssig hielte, Von Seiten der cidge- uöfslschen Truppen wird ein gemäßigtes , lobenswertbes Benehmen erwartet und gesordert. Menschlihes Verfahren gegen die Einwohnerschaft wird sie auch weniger erbiitern, wohl aber für uns gewinnen, Jusbesondere sind die Geiseln, welche nöthigenfalls genommen werden, gut zu behandeln. Kirchen und religiöfe Anstalten, 3» B. Klöster, sollen in feiner Weise verleßt werden, Ver Kampf 1 kein religiöser, und gerade deshalb soll man Alles vermeiden, was den Anschein des Gegentheils gewinnen könnte; daher soll man auch diesen Anstalten nicht allein Schuß gewähren, sondern dieselben möglichst mit Cinquartierungslast verschonen. Das Eigenthum der öffentlichen Be- amten und Angestellten sowohl als der Privaten is zu schüßen. Nuslose Zerstörungen ín den Wohnungen oder auf den Feldern sind mit aller Strenge zu bestrafen, worunter auch ein nichtswürdiges und zugleich einfäl- tiges Vergeuden von Speise und Trank verstanden wird, wodurch man oft den nachfolgenden befreundeten Truppen übles Sviel macht. Jst ein geg- nerijches Corps im Kampfe zurückgewichen oder unterlegen, #0 sind allfäl- lige Verwundete desselben zu besorgen, wie man es jedem Unglücklichen schulzig ist. Allfällige Gefangene sind zu entwaffnen, allein weder mit Wort noch mit That zu mißhandeln, Ueberhaupt sollen auf Seiten der cidgenös= sichen Truppen keine Gewaltthätigkeiten verübt werden, die den guten Na- men derselben benachtheiligen könnten. Offiziere und Soldaten ! Selbst gegen einen auswärtigen Feind soll man sih nie zu cinem hartherzigen Bersahren verleiten lassen, um so viel weniger gegen Miteidgenossen, gegen Bundesbrüder, und wenn se(bst der Geguer dur ein brutales Benehmen sich shänden sellte, so ist man dennoch nicht berechtigt, Nache zu nehmen und vom ehrenhaften Wege abzuwcichen, Nichts ist schöner, als wenn der Nrieger sich zu beherrschen weiß, Uebermuth thut niemals gut. Bergeßt nicht, Soldaten! daß auch wir bei cinem größeren Kriege in don ¿ali kommen tönnten, vorübergehend die Unsrigen in Feindeshand zu zu wtjen, und daß der dann glücklih is, der boffen darf, daß auch die Seinigen menschlich behandelt werden, Ein rohes, unmenschliches Verfgh- ren erzeugt aber Nache, und diese wird oft ein Menschenlcben hindurch nachgetragen, Dahér is es auch an Euch, Soldaten! unter Euch selbsi gute Ordnung zu halten und Kameraden, die sich vergessen sollten, von Euch aus zur Orduung zu weisen, Wenn dieser Geist in cinem Corps herrscht dann is es dem Offizier ein Leichtes, seine Pflichten zu erfüllen. Eine jede Compagnie, ein jedes Corps soll trachten, durch Muth, Aus- dauer und gutes Betragen sih auszuzeichnen. Die Truppen aller Kantone sollen gegenseitig in dieser Hinsicht wetteifern. Jede Bri- gade joll die beste scin wollen, und die Division Ziegler soll feiner an- deren nachstehen, wohl aber darauf ausgehen, mindestens mit den übrigen gleichen Schritt zu halten. Die Herren Offiziere, und namentlich die Corps- Chefs, stelle 1h persönlich für Handhabung guter Zucht und Ordnung ver- antwortlich und werde ohne Nachsicht alle Strenge eintreten lassen, da, wo den oden ausgesprochenen Grundsäßen entgegen gehandelt werden sollte. Auch if es Pslicht derselben, für ihre unterhabende Mannschaft möglichst zu sorgen, so wie hintwider die Leßtere sih an außerordentliche Leistungen und Entbehrungen gewöhnen muß. Erst dann sind wir gute Soldaten ; erst dann beseclt uns ein echter Militair-Geist! Der Soldat soll seine Ehre darin suchen, Vieles zu ertragen, Vieles zu vermögen, und es verschmähen, stets auf Crleichterungen zu denten. “
Ungeachtet der in diesem Divisions-Befehl enthaltenen Vermah=- nungen haben aber die Truppen der Division Ziegler, welche in Schöugau einrückten , der katholischen Zeitung zufolge, in dem Pfarrhaguse gräuliche Verwüstungen angerichtet und die Kirche ent= weiht; die Hostien wurden von ihnen mit Füßen getreten und die Priestergewänder zerrissen; auch haben sie in Schöngau wie in Müß= wangeu mehrere Häuser geplündert.
Am 27. November sind die sämmtlichen ausgezogenen Truppen der zweiten Landwehr: 3 Bataillone Jufauterie, 2 Compagnieen Scharfschüßen und 1 Batterie Artillerie, wieder in die Stadt zurüd- getehrt, um des Dienstes entlassen zu werden.
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r C N (E. B L
HÑaunton Luzer1. d. Etdge Ztg) ie zweite Volks=Versammlung am 27sten, in welcher eine provisorische Regie- rung ernannt wurde, hat auch beschlossen, daß behufs einer Rekon- stitutrung des Kantons beförderlih ein neuer Großer Rath, der zu- gleich Verfassungs-Rath sei, erwählt werden soll. Die erste Volks= Versaminlung, welche. am 25sten stattfand, wurde für alle Bürger ausgeschrieben; dennoch war sie schwach besuht. Nach den Einen sollen 2—300, nach den Anderen ctwa 500 Mann anwesend gewesen sein. Schuhmacher-Uttenberg (Präsident des Staats-Raths) soll auch die Zuziehung der abgetretenen Regierungsglieder beantragt und für den Fall der Exklusion derselben erklärt haben, daß er sich fortan je=- der Theilnahme an den Geschäften entziehen würde.
Die tessiner Gefangenen befanden sich in Luzern bei dem Ein- rücéen der eidgenössischen Truppen, wurden da in Freiheit geselt und über den Bernhardin nach ihrer Heimat instradir.
Herr von Diesbach, Adjutant des General Salis, soll in Ge- fangenschaft gerathen sein, nahdem er vorher an der Schanze voa Gislikon eine leichte Wunde am Kopf erhalten hatte.
Gmür's Truppen stehen jeßt in Küßnacht. Die Division Gmür hatte im Gefecht eine Kanone verloren, dieselbe aber später nebst einer von den Gegnern zuriückgenommen.
(Nat. Ztg.) Am 28. Nov. langte in Luzern die Nachricht an, daß sich im Eutlibuch Unruhen zugetragen. Der Pfarrer von Hasli soll Sturm zu läuten befohlen haben, worauf sich der Landsturm wie- der versammelte. Da die dortige Besaßung schwach is, so wurde am 28sten Nachmittags ein Bataillon Berner s{leunigst daßin ab= geschicckt,
Die Herren Staatsschreiber Meyer, Regierungsräthe Zünd, T\hopp, Ammann, Pater Verekund, Salis - Soglio, Elgger, Oberst Reynold aus Freiburg, die beiden Banquiers Crivelli und An- ders sind von luzerner Soldaten, die von ihrer tessiner Expedition zurückgekehrt und in Luzern angelangt sind, leßten Sonnabend (27.) in Altorf angetroffen worden, Ammann hielt in Amsteg noch eine Abschiedsrede an sein Corps. :
Ueber das Treffen bei Bislikon und der Umgegend vernimmt man, daß aus dem eidgenössi-chen Heere ungefähr 70 Verwundete, darunter etwa 16 {wer Verwundete, nah Aarau gebraht wurden und sich die Zahl der Todten auf 12—14 beläuft, Die ganze Di=
vision Ochsenbein war zuleßt theils in Sursee, theils in der Umge- gend einquartiert; sie ging dorthin zurück, weil in Luzern Alles mit
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Truppen überfüllt is. Die Basellandschäftler sollen sich im Kanton Luzern nicht so gut “wie in Freiburg aufgefübrt habeu: von oben herab wurde zuleßt streng eingeschritten. Ju Schüpfheim sind nur einige Häuser abgebrannt, und den Einwohuern von Malters ist nichts geschehen, im Gegentheil soll Ochsenbein Alles augewandt haben, daß feine Nache gegen sie ausgeübt werde.
(Frkf. Bl.) Unterwalden is bereits beseßt; äm 27. November sind cinige Bataillone mit Spezialwasfen dorthin abgegangen. Auch Schwyz 1st zum Theil besest; doch sollen die Shwyzec beschlossen haben, in ihren Bergen einzeln zu kämpfen. Uri hat bis zum 29sten früh 7 Uhr Termin, um die Capitulation zu ratifiziren. Erfolgt die Ratification , so wird dieser Kanton am Dienstag, den Zsten, mit eidgenössischen Truppen bejeßt.
Die provisorische Regierung von Luzern, welche aus dem Stadt-= rathe und Zuzügern aus den Aemtern zusammengeseßt ist, und an deren Spibe Schultheiß Kopp als Vice - Präsident und Schumacher= Uttenberg als Präsident stehen, hat am 28sten den eidgenössischen
Repräsentanten einen offiziellen Besuch gemacht, worauf vou diesen sofort der Gegenbesuch erfolgte. Mündlich sowohl wie schriftli) ha- ben die eidgenössischen Repräsentanten die Anerkennung der proviso rischen Regierung ausgesprochen. Secretair der letzteren ist Leopold Amrhyn, ein Bruder des ehemaligen eidgenössischen Kanzlers.
Bor dem Hause Siezwart?s steht eiue eidgenössische Schildwache, da dasselbe einige Verwüstungen erlitten hatte. Am 28sten marschir= ten noch fortwährend Truppen hin und herz es wimmelte in allen Gassen Luzerns von Militair, und es soll sehr an allen nöthigen Le= bensmittelu fehlen; deshalb wird um die Erlaubniß freier Einfuhr aus dem Kanton Bern gebeten. ; :
HKantou Freiburg. Die (gestern erwähnte) Rechtfertigung des eidgenössischen Oberst Kurz, Kommandauten der dritten Division; in Bezug auf die von ihm gemachte Verwendung von freiburger Einwohuern bei den Angrifs-Operationen lautet: / “¡Verschiedene Zeitungen erzählten, ich hätte beim Eiumarsche in den Kanton Freiburg die in den Dörfern zurücgeblicbenen Männer, Weiber und Kinder mitgenommen, vorangeführt und sogar auf die Minen gestellt, um die Freiburger zu verhindern, auf uns zu schießen, Dieses is unrichtig und wäre auch mit meinen Begriffen von Humanität nicht im Einklange gewesen. Kein Weib, kein Kind wurde auch nur berührt, und keinem Sol- daten meiner Brigade kam auch nur der Sinu daran, das zu thun, was von uns erzählt wurde, Was zu demselben Anlaß gab, ist Folgendes. Meine Brigade marschirte von Murten aus voran gegen Freiburg. Da die Brigade Frei 2 Stun- den nach meinem Ausmarsche aus ersterer Stadt erst daselbst anlangte (was mir Herr Oberst Burkhardt meldete), so marschirte ic langsam und machte zwei Halte, jeden von ungefähr einer Stunde. Der leßte fand auf den Wallen- rieder-Höhen vor Courtepin stait. Die Soldaten des Bataillons Ganguil- let, welches durch Wallenried zog, nahmen aus diesem Dorfe funfzehn Männer mit, welchen jedoch gar nichts weiter geschah. So lange der Halt dauerte, blieben sie ämmtlich bei uns gehörig bewacht. Beim Abmarsche entließ ich davon zehn und übergab die übrigen fünf dem Bataillon Gan- guillet, welches nah Grolley, wohin der General kommen sollte, detaschirt wurde, um ihm den Weg zu zeigen. Abends wurden sie daselbst entlassen, ohne daß thnen irgend cin Leid zugefügt worden wäre, Ju Courtepin hol- ten Soldaten der Avantgarde zwei Männer aus einem Hause, und da diese jagten, es befindet sih nicht weit von da eine Mine, so nahmen wir sie mit, Einige hundert Schritte von da stießen wir auf einen Verhau. Jch ließ sogleich die sämmtlichen Zimmermänner der Bataillone hervorkommen, um denselben wegzuräumenz die beiden Männer mußten eine Waldsäge holen und wurden angehalten, den Verhau wegschaffen zu helfen. Unterdessen umgingen die Avantgarde und das Bataillon Belliger (Aargauer) denselben über die Höhen und gelangten wieder auf die Straße. Ich folgte ihnen und ritt, nachdem die militairische Ordnung wieder hergestellt war, zurück, um zu sehen, ob die Straße offen sci, Das Verhau war mit Hülfe des Sapeurdetaschements unter Hauptmann Hug weggeschaff worden. Als ich aber über die Straße zurücckreiten wollte, rief man mix zu, es nicht zu thun,
weil eine Mine da sei, die -bereits breune, Ich lies mich dadurch niht abhalten und ritt über die gefährlihe Stelle, den Leuten benmerfend, daß, wenn „die Müte_ geéladeu ware, sie längst hâtte loësgehen müssen, da das Feuer, welches sich dabei befand, schon
Man hielt nun die beiden Männer an, im nahe vorbeiflie- ßenden Bache Wasser zu holen und in die Mine zu gießen. Nachher un- tersuchte man dieselbe und fand, daß kein Pulver darin war. Man hat den Leuten zu viel Angst vor den Minen eingeflößt, Wo solche angelegt waren, hatten sie, wie hier, nur den Zwec, die Straßen u. s. w. zu zerstören. Das Sapeur-Detaschement brauchte die genannten beiden Männer noch, um einen anderen Verhau wegzuschafsen, worauf sie dann entlassen wurden, ohne daß ihnen ein Leid zugefügt worden wäre. Auch später, unterhalb Corbaz, nahm die Avantgarde einen Mann mit, um den Weg nach Belfaux zu zei- gen, da es dunkel geworden war, Dieses ist Kriegsrecht, und nah demsel- ben werde ih immer handeln, ohne jedoch die Pflichten der Humanität zu verleßen. Uebrigens hatten wir nicht nöthig, den Feinden ihre eigenen Brü- der und Freunde entgegenzustellen, um uns vor ihren Schüssen zu sichern. Ein einziger waadtländer reitender Jäger, Namens Suter, der cin weißes Pferd ritt, jagte die Vorposten desselben, welche sich zu weit vorgewagt hat- ten, zurück, Er ritt oft eine ganze Viertelstunde vor die äußerste Spiye un- serer Avantgarde voraus, wurde hin und wieder von Schüssen begrüßt, ohne jedoch getroffen zu werden. Mit Vergnügen neune ih den Namen dieses wackeren Mannes. Bern, 24, November 1847,
(Constit. Neuchat.) Wie wir erfahren, haben sich zwischen der provisorischen Regierung und dem Befehlshaber der Besaßzungs- Truppen von Freiburg cinige Schwierigkeiten erhoben; es is sogar, wie man sagt, die Rede davon, Reclamationen deshalb an die Tag- \azung zu richten. Am 27. November solite eine Konferenz zwischen dem Bischof, den cidgenössishen Repräsentanten und einer Regie- rungs = Delegation stattsiudenz es heißt, der Herr Bischof habe ver-
lange brenne.
{chiedene Reclamationen in Bezug auf das Dekret formulixt, welches die Sequesirirung der Güter, der aufgehobeuen religivösen Körper- schaften, so wie die unverzügliche Entfernung der ihnen angehörigen Personen betrifft.
(O. P. A. Z) Das Kriegs -Departement hat an die freiburger Truppen erlassen, worin es sagt:
„Soldaten! Aufgerufen zur Vertheidigung des Vaterlandes, seid Jhr ohne Zagen beim ersten Ruf gegen eine dreifach stärkere Armee marschirt. In diesem bedenklichen Augenblicke habt Jhr cine durchaus lobenswerthe Hingebung gezcigt, Ihr babt vor Europa abermals bewiesen, daß kcin Feind ungesiraft unsere Heimath, unsere Unabhängigkeit, unsere Altäre an- greifen würde. Das Schicfsal hat Euren Muth vergeblich gemachtz be- stürzt, shmerzzerrissen habt Jhr Euch von den niedergelegten Fahnen ent- ferni, deren Vertheidigung von Euch beschworen war. Die Ehre blieb un
einen Ausruf
befleck!z der Schlag, den JZhr erlitten, gilt mehr als der schönste Sieg, Wohlan Soldaten! Tröstet Euch! Nehmt muthvoll die
Haltung wieder an, welche freien Männern zusteht, Jhr werdet Eure Fabne wieder erheben, zum Schrecken Eurer Feinde und als rühmliches Symbol Eurer Treue und Tapferkeit. Aber dann soll sie auch das Svm- bol des Fortschritts sein. Jhr werdet in der eidgenössishen Armee den frü- heren ehrenvollen Plat wieder einnehmen! Soldaten! Das Vaterland erkennt Eure Dienste an, so wic es Euern Schmerz getheilt hat. Es zählt auf Euch, es betrachtet Euch als seine mächtigsten Stüßen. Es is ver- sichert, daß Jhr es nicht verlassen und seinem Vertrauen entsprechen werdet. Es lebe die eidgenössische Armee! Es lebe die Freiheit!“
Einen Tag nah dieser Proclamation hat die provisorische Re- gierung dekretirt: 1) Die Präfekten , Syndiks und alle öffentlichen Beamten werden angewiesen, der betreffenden Behörde alle diejenigen Personen anzuzeigen, welche durch Worte oder Handlungen sich feind= selige Manifestationen gegen die öffentliche Orduung, gegen die eid= genössischen oder Kantonal-Behörden oder gegen die neuen politischen Justitutionen des Kantons oder gegen die von der Regierung ergriffe= nen Maßregeln zu Schulden kommen lassen. 2) Diese Anzeigen sollen
der Anklage-Kammer überwiesen werden, welhe auf den Bericht des General-Prokurators entscheiden wird, ob die Geseß - Uebertretungen polizeilih oder friminalisch behandelt werden sollen.
__ (Frkf. Bl.) De. Bussard ist niht Gesandter an der Tag= sabung, sondern geht in einer speziellen Mission nah Bern.
Eine der ersten Sorgen des wieder eingesebten liberalen Ge= meinde = Rathes war die Wiedereinrihtung der Stadt - Elementar= Schule, welche die Marienbrüder in Händen hatten. Der alte Prä fett, Chorherr Gottrau, is damit beauftragt. Seit dem 25. Novem- ber ist in Freiburg wieder Gottesdienst, und die Glocken, seit mehr als 14 Tagen verstummt, rufen wieder von den Thürmen.
Die Besaßungs - Truppen sind ausshließlich Waadtländer und
Genfer. __(Bern. Z.) Seit leßtem Sonnabend (20sten) sieht man die cidgenössische Fahne auf dem Thurme der St, Nicolaus=-Kirche flat= tern. Auch auf dem Rathhause ist die Fahne aufgepflanzt, so wie sie von der Höhe des Fretheitsbaumes weht, der am Dienstag auf dem Plabe Notre-Dame geseßt wurde.
Kantou 2 argau. Die am 28sten in Aarau entlassenen Truppen, etne Compagnie Kavallerie und die Haubiß-Batterie Rin= gier, zogen mit einigen erneuteten Gegenständen ein, einer luzerner Landsturm=-Fahne, Pferden und Waffen.
Kanton Basel. Jun Basel ist folgender gedruckter „Aufruf
an die Frauen Basels‘“ in Umlauf: ¡Die drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden, die an sich arm, durch ihre örtliche Lage isolirt und ohue innere Hülfsmittel sind, müssen durch den unglückseligen Krieg bitterer Noth entgegen gehen, sei es, daß ihre Männer längere Zeit im Felde stehen oder zum wirklichen Kampf kommen. Wohl manche unter uns Frauen isst bereit, ihr Scherflein zur Linderung jener Noth darzubringen, und möchte im Bereiche der unserem Geschlehte ange- wiesenen Thätigkeit die Hände regen, nicht allein zum Gebet, sondern auch zur Arbeit, Es wird daher in bescheidener Stille und Zurückgezogen- heit an Vorräthen gearbeitet und gesammelt von Kleidungsstücken für Männer, um diefelben seinerzeit befreundeten und tüchtigen Frauen in Uri, Schwvyz und Unterwalden zur Vertheilung zu schicken. Wer sich diesem Zwecke anschließen will, sei es zur Handarbeit oder zu Beiträgen an Geld oder Stoffen von Wollen- oder Baumwollengarn zu Strümpfen oder be- reits verarbeiteten Kleidungsstücken, dessen Mithülfe wird dankbar ange- nommen.“
(O. P. A. Z) Bekanntlich sollten walliser Kriegsgefangene am 29. November in Basel eintreffen uud denselben auf Verlangen des Chef des Generalstabes der eidgenössishen Armee eine Schußz= wache bis an die aargauer Gränze von Basel gus entgegengesandt werden, „um allfällige Beleidigungen und Exzesse beim Durchmarsch durch Baselland, die diesem Detaschement begegnen könnten, zu ver=- meiden.“ Am 29sten sollte nun ein Detaschement von den baseler cidgenössischen Truppen dahin abgehen; von Seiten Basellands lief aber die Nachricht ein, daß den Truppen der Durhpaß verweigert werde, indem dieser Kanton die Gefangenen selb| schüßen könne. Man erwartet nun, was weiter geschehen soll. Jedenfalls treffen die Walliser am 209sten an der landschaftlichen Gränze ein.
Kantou Tefsin. (Frkf. Bl.) Bei Airolo gab es Streit zwischen den Urnern und den Wallisern, indem Erstere die Letteren mit sich über den Gotthard führen wollten. Die Walliser aber be= gaben sich durch das Bedretto - Thal über den Nufenerpaß in ihren Kanton.
Kantou TVaadt. (Frff. Bl.) Katholische waadtländische Milizen ans dem Bezirk Echallens, die, um dem Dienste gegen den Sonderbund zu entgehen, nah Savoyen flüchten wollten, an der Gränze aber von eidgenössischen Behörden angehalten wurden, sollen mit Pässen von dem sardinishen Gesandten bei der Eidgenossenschaft, Grafen Crotti di Costigliole, versehen gewesen sein, worin er die sar- dinishen Behörden ersucht, ihnen, bis sie die nöthigen Schriften bei=- zubringen vermöchten, den Eintritt in die sardinishen Staaten und Aufenthalt dort zu gewähren.
Zunbels- und Borsen-acricten. Berlin, den 3. Dezember 1847. Fisenbahn- Actien.
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(Schluss der Börse 3 Uhr.)
Berichtigung. In der gestrigen Notiz von Anh. Litt. B. soll es statt 1087 a 109 pt. bez. 409% bez. u. G.” heissen. Anhaltender Begehr nach Berlin - Anhalter Actien Litt. À. und
Litt. B. steigerte den Cours derselben, doch fehlt es an Verkäufern.
Eben s0 belicht waren Bank - Antheile, dagegen waren die meisten
Quittungsbogen sehr offerirt. E E
Ausländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.
Zt.| Brief. | Geld. jjGew.
|Ze.| Brief. | Geld. | Gew.
St. Sehuld-Sch. |35| 92 | — Kur- u.Nm.Pfdbr. |3{| 94% | — N } y G S 96 Seeh. Präm. Scb.|—| — | 897 Sechles1ische do. 35 92: K.u.Nm. Schuldy, 37 87%; [A 7% do. Lt. B. gar. do. 37 is 107: Berl. Stadt-Obl. |3{| — Di Pr. Bk-Anth.-Scb |—/1083 2 Westpr. Pfandbr. |31| — 903 “e / Ga Posen do L — 11005 Fnedrichsd'or. 20 13% La s8h.Pos 4 Í T LZ 12 do. do.135| — 917 And. Goldm.à 3 4: ‘ 943; Disconto. E
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