1847 / 336 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

HAusländische Fonds. Pola. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 Fl. Hamb Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Aul

v. Rthsch.Lst. N de S In.SchatzO. -— Holl. 23 % Int. E G BE V M 5 ; 94% | Kurb.Pr.O. 40 th. L 167 Sardin. do. 36 Fr.

.B.200FI. L N Tar a.c./4| | 947 N. Bad. do. 35 FI. 0. d. jau 7 ËZ A ca E S E E

E Rass. Hamb. Cert.

do. beiHope 3.4-S. do. do. 1. Anl. EES

do. Stiegl. 2. 4-A.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen 70—74 Rthlr. Roggen loco neuer 44¿—48 Rthlr.

- April/Mai k. J. 465 Rthlr. Hafer 48/52pfd. 27—29 RthIr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 2857 Rthlr. Gerste 43—45 Kthlr. Rüböl loco 115 RthlIr.

- pr. Frühjahr 41154 RthlIr, Spiritus loco 24;—24 Rihlr.

E Frühjahr 26; Rthlr.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den: 2, Dezember:

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Nthlr. 27 Sgr. 6 Pf.3 Roggen 2 Nthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.z große Gerste 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr, 25 Sgr. ; kleine Gerste 41 Rthlr 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rihlr. 7 Sgr, 6 Pf.z Linsen 4 Rthlr, 2 Sgr. 6 Pf. Eingegan- gen sind 74 Wispel, S E

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rihlr. 4 Sgr. 3 Pf. und 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf,; große Gerste 41 Rihlr, 25 Sgr.z Hafer 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf., auh 1 Rthlr, 5 Sgr.z; Erbsen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf, (shlechte Sorte.) Eingegangen sind 828 Wispel 16 Scheffel,

i Mittwoch, den 141. Dezember,

Das Schock Stroh 8 Rthlr. 20 Sgr., auch 8 Rthlr.z der Centner

Heu 1 Rihlr, 10 Sgr., auch 1 Rthlr,

Kartofsel=Pretse. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., meyenweis à 1 Sgr, 9 N aud 4 Sar 3 V Branntwein Prele, ie Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 26, November 1847 245 Rthlr. \ 27 (frei ins Haus geliefert) \ pro 200 Quart à 54 % oder 10,800 % nach Tralles,

» 4 P ‘247 »

“ls

29, » 2 U

30, » Z U / 1, Dezember 45 u, 24% | 4 » » “Us Korn-Spiritus : ohne Geschäft. Berlin, den 2. Dezember 1847, Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 30. Nov, Marktbericht. Zufuhr gering, Wei- zen 60 —73 Sgr. pro Schffl.5 Roggen 45— 48 Sgr, pro Schffl. ; große Gerste 42— 46 Sgr, pro Schffl. z kleine Gerste 38 —44 Sgr. pro Schffl. ; Hafer 24—27 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 60—70 Sgr. pro Schffl. z weiße Erbsen 50—61 Sgr, pro Sch\fl,; Kartoffeln 28 Sgr. pro Schffl. z Heu 12—15 Sgr. pro- Ctr. ; Stroh 100 Sgr, pro Scho. :

Stettin, 2. Dez. Mit Noggen bleibt es flauz in loco 86/87 pfd. 445 Rthlr. bezahlt, pr. Frühjahr 82 pfo. zu 47 Rthlr offirirt,

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 415 %, aus zweiter Hand 143 15 % bezahlt; pr. Frühjahr 125, % bezahlt und Geld.

Nüböl in loco 105 Nthlr. bezahlt und Brf.; pr, März / April zu 117 Rthlr, zu haben.

4% Breslau, 2. Dez, Weizen, weißer 76 bis 85 Sgr. für ord. bis mittel Qualität, drgl, beste war nicht am Play, würde aber 92— 96 Sgr, erzielt haben. Gelbe Waare matt und a 72—82 bis 86 Sgr, verkauft.

Noggen am Markt 53, 58 bis 62 Sgr,, an der Börse jehr flau und hier stehende Ladungen a 49 Nthlr, bei 84pfd,, a 48 Rihlr, bei 83pfd, aus- geboten,

Gerste ohne Veränderung 50, 54 bis 57 Sgr,

Hafer matter, 29, 30 bis 31 Sgr.

Rapps. Kleine Partieen wurden a 84, 87 bis 90 Sgr, verkauft.

_ Spiritus sehr flau und Loco-Waare a 12% bis 12 Rihlr. verkauft, blieb in Partieen « 12 Nthlr, ausgeboten. April, Mai 12% Nthlr, bez, Mai, Juni 13 Rthlr. Br.

Rüb öl loco 114 Rthlr, Br., Febr., März 114 Rthlr. bez, u. Br.

_ Zink, Gestern wurden gehandelt eine Partie a 5%; Rthlr, ab Myslo- wiß, 1000 Cir, a 55 Rthlr, ab Gleiwiß, 1000 Ctr. a 54 Rihlr. Januar- Lieferung, heute 1000 Ctr. a 5 Rihlr, 11 Sgr, ab Gleiwitz, 1000 Ctr, a Ÿ Rthlr, 12 Sgr. Jan.-, Febr,-Lieferung.

Die heutigen Geschäfte waren bei der Stadt, woraus sich der gestei- gerte Preis ertlärt, 55 Gleiwiß, 55 Rthlr, loco blieb Geld. .

- Börse. Oesterr, Banknoten 1035 bez. Staatsschuldsh, 9115 Gld. Sthles, Pfandbriefe Liu, A. 96% bez. , dito Liti. B, 4 proz, 100% G, dito 35proz. 93 Br, Actien, Oberschlesische Liu. A, 107 Br, 10627 Gld., dito Litt. B. 100 Gld. Breslau-Schweidniß - Freiburger 1007 Br, Lliê- derschlesisch - Märkische 89 Br, Glogau-Saganer 50 Br. Köln-Mindener 707 Br. 4 Gld, Neisse - Brieger 56 55% bez. Krakau - Oberschles, 693, Hld,, 70 Br, öriedrich - Wilhelms - Nordbahn 664 Gld,

, Magdeburg, 28. Nov. Getraidebericht. Jn leßter Woche war Le E aller Getraidearten vom Lande etwas stärker als früher, dennoch sehr Ma M gies zu früheren Jahren um dieselbe Zeit, noch immer actraibe a beweist, wie sehr die Oekonomen den Ausfall an Sommer- wissen Die Gealeil, so wie den Mangel an Viehfütterung, zu würdigen behauptet den haben sich so ziemli auf ihrem früheren Standpunkte Gerste 30—t1 Ra wurde von 64—66 Rthlr,, Roggen von 44—45 Nthlr., Ht Hülsenfrüchten N und Hafer 26—28 Rthlr, per Wspl, bezahlt, Auch vert mek angebote ieb es ohne wesentliche Aenderung, nur Erbsen wur- Subérerbsa do al us waren einige Thaler per Wispel billiger zu haben. Seife Bohnen 7d M Fodetbsen 62-68 Mhlr, Widen 45-98 Nihlr, si bereits knapp, lr, Linsen 4100 120 Nthlr, per Wspl, machen

Rüben. a B Riblr geht gs um, Rappsaamen is zu 80— 82 Rihlr, b Mobus Ir. Zu haben. Leinsaamen bleibt zu 64 70 Rthlr vegehrt. 2 oynujaamen ist nur noch bei Kleinigkeiten zu haben :

Der Umsaß in Kümmel bleibt unerheblich, der Preis blieb unverän-

dert 7—7% Rthlr. pr, Ctr, it Ani ; ert 7—74 Nthlr, pr, Ctr, , auch mit Anis zu 9:—X Rthlr. bleibt es leb-

los, Fenchel ist zu 55—X* Rthlr. zu hab ç c ; feineren Gattungen von rothem Saolbtüna (1 rsaamen findet And t den tung, nah weißem Saamen zeigt sich feine Kauflust e pa. ite, Beach 10 —11 Rthlr., Cichoriensaamen 12— 13 Rihlr, pr. Ctr MERTLenjgamen Kartoffelstärke 6% Nthlr., Kartoffelmehl 65 7 Nit en - rop 6% 5 Rthlr, per Centner werden lebhaft begehrt, Runkel Stärkesy- genießt au mehr Frage auf spätere Lieferung, zu 14 % Nile, v C ging ait Sia um, 8 died Die Zufuhr von Landtabaccken wird nun stärker, die Qualitä i; Pp x B , di tät steht gegen die vorjährige sehr zurück, daher varirt der ggen 34—44 Rihlr, pr. Ctr, : Preis au zwlsthen üböl in loco ist 11%%,—+ Rthlr., raffinirtes 12; Rthlr. zu not d e 11 Rbl Es ‘Fasta zu 111 Rthlr, erlassen, ‘Leinól 112 Riblr remdes thlr, incl, Fastage, Baumöl 177 Rthlr.,, Mohnöl 202 Rihlr“ ohne besondere Kauflust, L E S Südseethran 10 Rihlr, per Ctr. Spiritus konnte sich bei vergrößerter Zufuhr im Preíse niht behaup- ten, sondern is nah und nah bis 32 Rthlr, gewichen, Gereinigter Sprit zu 90 % auch etwas niedriger und 46 Nthlr, zu haben.

2310

/\ Hamburg, 30. Nov. Droguen. Die Geschäfte unseres Playes im Droguenfache sind durch die herannahende Winterzeit weniger geworden, und wir haben nur sparsame Preis - Veränderungen mitzutheilen, Chines. Zinnober, Quercitron, sem. Psilli und Terpentinöl sind sehr rar, alle aber etwas höher zu notiren. Engl. raff. Harz fehlt fast gänzlih. Einige an- dere Artifel sind etwas gedrückt, 161 Säcke Gum. copal, {chönes afrik, wurde in Auction zu guten Preisen willig gekauft,

An neuen Zufuhren erhielten wir von New-York 100 F. Harzz von Newcastle 290 F. Kali und Soda, 10 F. Soda-Asche und 5 F. Mennig z von Leith 5 F. hroms, Kali; von London 12 Kol. Cochenille, 2 K, Gum. Elemíi, 2 K, Amoniac, 3 K, Benzoes, 2 Ser. und 1 K. Euphorbium, 3 F. Sandarrac, 1 K. Olibanum , 2 K. Saug. Dracon., 9 F. Kokosöl, 34 K, Schellack, 157 Bl, Gutta Percha, 60 F. Harz, 6 Ser. Jyecacuanha, 2 Fl. Quecksilber, 2 S. Cascarill, 2 F. Salmiak, 6 F. Rad. Columbo, 2 F. Arrou-root, 2 B. Sasflor, 201 K. Camphor, 20 Körbe Terra Japonica;z von Amsterdam 1 F. Terra de Sienna, 5 K. Cochenille, 54 F. Alaun, 1 P. Lign. Quossiae; von Mejillones 1900 S, Salpeter; von Benguela 3453 Arob. Gum, Copal und 75 F. Palmöl; von der Ober-Elbe und per Eisenbahn 1 F. Antimonium, 4 F. Cantharides, 1 F. Zinnober, 264 F. Graphit, 5 K. 20 Fl. Vitriolöl und 19 F. Vitriolz; über Lübeck 1 F Hausenblasen und 15 F. Pottasche.

Auctionen. Am 2, Dezember von einer Partie Gummischuhe für Herren und Damen;z 3. Dezember von 50 K. calabr, Lakrißen, Drachenblut, G. Guttae und Bablah; desgl. von 200 K, Cass. lign,, 1 Partie Terra Japon, 100 K, 1ma Perlsago, 2 K. Gum. Amon, und 3 K, f, Gum. Damar.

Preis-Veränderungen, Aloes capens 243 a 26 Mk. pr. 100 Pfd., Blauholz-Extraft 6 a 7 Sch. pr. Pfd., Zinnober, cines. 62 Sch. pr. Pfd., Cochenille 4 2 5% Mf. pr. Pfd. Gum. seneg. electae 85 a 90 Mf, pr. 100 Pfd., Palmöl 22 a 24 Mk, pr. 100 Pfd,, Pommeranzen 84 a 9 Mk. pr. 100 Pfd., Quercitron 10 a 12 Mk. pr. 100 Pfd., Sal. volat, angl. 5; Sch. pr. Pfd, Schwefel, -raffin. 7 a. 74 Mk. pr. 100 Pfd.,, Seife, bunte 25 a 26 M, weiße 29 4 30 M, vr. 400 Pfd, sem: Pil: 25 Mk pri 4100 Psd, Soda crystallisata 4; 2 5 Mk, pr. 100 Pfd., Terpentinöl, amer. 26 a 26; Mk, pr, 100 Pfd., bavonner do, 25 a 26 Mk., Zinn, banca 95 Sch, pr, Pfd.

ck= Paris, 27. Nov. Die Lage unseres Geldmarktes hat seit den leßten acht Tagen uur wenig sich verändert, und mit Ausnahme der Actien von zwei oder drei Eisenbahnen, in welchen die Wechsel der Course ziemlich bedeutend waren, in Folge besonderer Umstände, folgte die Mehr- zahl der Actien Tag für Tag den mannigfachen Schwankungen, welche die französische Nente durhzumachen hatte. Nach dem raschen Steigen, daß so nell in dem Coursen der Actien aller Eisenbahnen einige Tage nach dem Zuschlage des Anlehns eingetreten war, konnte eine Reaction nicht aus- bleiben z; aber es war auch zu bemerken, daß seit der leßten Liquidation die Schwan- fungen weniger zahlreich waren. Die Course zeigen unverkennbar Neigung, einen festeren Stand zu erringen. Man fängt endlich an, sich von dem wirklichen Werthe der Actien der schon im Betrieb stehenden Eisenbahnen Rechenschaft zu ge ben, und es ist mit Grund zu erwarten, day nah Verlauf einiger Jahre, wenn durch die gemachten Erfahrungen der Werth einer jeden einzelnen Ei- senbahn festgestellt sein wird, auch die Schwankungen viel seltener eintreten werden. Es wird dann für die Actien aller Eisenbahnen so ziemlich der- selbe Fall eintreten, wie wir ihn bereits für die der Bahn von Paris nach Orleans eingetreten sehen: diese können nur noch vou den nämlichen Ur- sachen ernstlich berührt werden, welche“ die Hebel zu der auf - oder abstei- genden Bewegung der Staatspapiere bilden.

In der leßten Woche sind viele Geschäfte in Nordbahn-Actien gemacht worden, welche gleichwohl Mühe hatten, sich auf ihrem Stande zu behaup- zen. Es scheint , daß nach der Liquidation vom 15, November noch eine beträchtliche Quantität solcher Actien, die à découvert und mit Ablieferung für den 30sten gekauft waren, vorhaudeu warz im Uebrigen finden sich Käu- fer dafür gegen baares Geld ohne Schwierigkeit,

Der Eröffnung der Unterzeichnungen für die Anlehen, welche die Bah- nen von Marseille und Rouen machen, ungeachtet, haben die Course der Actien beider Bahnen sich fest gehalten, und sie waren sogar die ganze Woche hindurch gesucht.

Die Actien der beiden Versailler Bahnen, welche ein rasches Steigen erfahren hatten in dem Augenblicke, wo man an der Börse erfuhr, daß die beiden Gesellschaften ihren Verschmelzungs - Vertrag für ein Jahr erneuert hatten, haben eine Reaction erlitten, weil jedenfalls noch mehrere Monate verlaufen werden, ehe die Kammern sih mit der Eisenbahn von Versailles nach Chartres befassen werden, deren Betrieb den beiden genannten Com- pagnieen zugestanden werden soll,

Das Resultat der Schwankungen in den Coursen în der Woche vom 18. bis 25, November war Folgendes: Orleans fiel um 2 Fr. 50 Cts., auf 1217 50, nachdem es bis auf 1200 gekommen warz Rouen um 2 Fr, 50 Cts, auf 917 Fr. 50 Cts., nachdem es bis auf 905 gekommen warz Havre um 16 Fr. 25 Cts., auf 501 Fr, 25 Cts,, stand einmal sogar auf 487 Fr. 90 Cts.; Marseille um 1 Fr. 25 Cts., auf 573 Fr. 75, einmal war es auf 569 Fr.; Straßburg-Basel um 1 Fr, 25 Cts., auf 170 Fr., einmal auf 162 Fr. 50 Cts,; Vierzon um 5 Fr,, auf 560 Fr., einmal auf 550 Fr. z Nordbahn um 6 Fr. 25 Cts., auf 568 Fr. 75 Cts., einmal auf 560 Fr. z Paris-Lyon um 3 Fr. 75 Cts., auf 407 Fr, 50 Cts., einmal auf 460 Fr.; Paris - Straßburg um 5 Fr., auf 420 Fr., einmal auf 411 Fr. 25 Cts.z GOS nic Un O V, af 402 V 30 Ce ainnmal auf 397 Fr, 50 Cts.; Versailles (rechtes Ufer) um 12 Fr. 50 Cts., auf 287 Fr. 50 Cent. , Versailles (linkes Ufer) um 2 Fr. 50 Cent. auf 187 Fr, 50 Cent. Bordeaux stieg um 1 Fr. 25 Cent. auf 493 Fr. 75 Cent., cinmal auf 495 Fr.; Boulogne stieg um 10 Fr. auf 380 Fr.z La Teste um 5 Fr. auf 75, Charlercv wude mit 290 und 300 notirt. An der gestrigen Börse hielten sich die Course von Anfang an schon gut, und ob- gleich in Actien nicht viel Geschäfte gemacht wurden, schlossen deren Course meist mit einem Steigenz Orlans von 1217 Fr. 50 Cent, auf 1220 Fr., Nouen von 917 auf 920, Havre von 505 dagegen rückwärts auf 503, eben so Marseille von 575 auf 573.75, Vierzon von 561. 25 auf 560, Bor- deaux von 495 , 75 auf 495; Nordbahn aber stieg von 471 , 25 auf 473,75, Straßburg von 421.25 auf 422,50, Lyon hingegen sank von 410 auf 405, Nantes stieg von 403, 75 auf 406, 25.

Jm Uebrigen trugen die Nachrichten aus London in dieser Woche viel dazu bei, das Vertrauen unter unseren Kapitalisten wiederherzustellen,

Havre „, 27, Nov. Baumwolle. Das fortwährende Weichen der Preise in der lezteren Zeit brachte uns in diesen aht Tagen endlich ziem- lich viele Käufer an den Markt, worunter besonders Konsumenten, welche sich zu den billigen Preisen versorgen wollten, Der Artikel befestigte sich daher wieder etwas, und mußte man gestern mitunter 50 C, a 1 Fr. mehr anlegen. Die gestrige Mäkler-Notirung is inzwischen gegen vorige Woche für tiès bas 2 Fr. bas 3 Fr. (ausgenommen Georgia-), très ord. und ord. 4 Fr. und für alle besseren Sorten 3 a 5 Fr. niedriger. Verkauft wurden bis gestern 6271 B, Heute {loß der Markt fest, und sind im Ganzen noch 769 B. begeben. Zugeführt wurden 6495 B., größtentheils von New-York und New-Orleans, Unsere Berichte aus Nordamerika reichen nur bis zum 4ten d. M,, über England, und erwartet man mit Spannung die Ankunft der Danmpfschiffe „Philadelphie“ und „Washington“, wovon ersteres am ®9ten auf hier, leßteres am 1lten nah Southampton und Bremen abgehen ollte. | Ueber Getraide und Mehl läßt sich auch diese Woche nichts Mel- denswerthes berichten. Von amerik, Mehl is wenig hier, was überdies auf zu hohe Preise gehalten wird. Sonstige Zufuhr fehlt ganz.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30, Nov. Niedezl. wikl. Sch. 5477. 5% Spaa. —.

Antwerpen, 29. Nov. Zinsl, —. Neue Aul. 143,

Frankfurt a. M., 1. Dez, 5% Met. 10453. Bauk-Act. 1935. Stiegl. 86. Integr. 543. Poln. 300 Fl. L. 97%. do. 500 Fl. 785. Span. 5% 17%. 175. 3% do. 24%. 247. Bexb. 89%. 89%, Taunus Actien 351. 3505.

Hainburg, I. Dez. Bank-Actien 1600 Br. Bay). Russ. 1045. 104%. Hamb, Berg, Actien —. Magd. Wittenb. 79 Br. Hamb. Berl. 1017. 1017. Kiel Alt. 1102, 1107. Glüekst. Elmsb. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb, Rotbsch. G45 Br. Meckl, 58, 572.

Säch 22e ° S 2. Dez. Leipz. Dresdn. Act. 116 Br, Sächs, Bayer. 90 Ber, Ge L E 00 Br. Chem. Ries. 52 Br. Löb. Zitt. 472 Br. Mgd. Leipz 232 Br, ori, Anb. Lt, A. 1205 6, Le, B, 1097 G, Dess, Bauk-Act, 100; 6,

P aris, 29. Nov. 5% Reute fin cour. 116. 55. 3% fin cour. do. 77 15.

Neue 3% ‘Anl. 76. 90. Wien, I. Dez 5 % Met. 1055. 4% do. 93. 3% do. 652. Bauk-

Actien 1629. Anl. de 1834 1563. de 1839 117, Glozgn. 1101. Nordb, 1597.

Danksagung.

Allen denjenigen, welche durch ihre Theilnahme an der zum Besten des si des hohen Protektorats Jhrer Durchlaucht der Frau Fürstin von Lieg- niß erfreuenden Friedrichs-Stifts den 27sten d. M. in der Eing- Akademie stattgefundenen Aufführung des Oratoriums „Elias“, vou Men- delssohn-Bartholdy, den Zwek: mit einer den Manen des unsterblichen Komponisten gewidmeten Gedächtnißfeier einen Aft der Wohlthätigkeit zu verbinden, freundlichst gefördert, namentlih dem Königl. Kavellmeister Herrn Taubert, der Königl. Sängerin Dlle. Tuczek, der Dlle. A. Löwe, den Königl. Sängern Herren Mantius, Krause und Zschiesche, so wie den geehrten Vorständen und Mitgliedern der Sing- Akademie, des Königl. Domchors und der Königl, Kapelle, welche insgefammt durch Ta- lent und Begeisterung das Gelingen der Unternehmung auf das erfolgreichste gesichert haben, fühlen wir uns zu innigem Danke verpflichtet und erlauben uns, selchen im Namen der Anstalt, welcher dadurch eine eben \o ersreu- liche als ersehute Unterstüßung zu Theil geworden, hiermit ganz ergebenst auszusprechen.

Berlin, 30, November 1847.

Die Direction des Friedrihs-Stifts. Bode Dr, Et, Graf. von der Groben. Hartung,

Lon Neuß. von Shoning, von Tempsfv.

{Tondeur.

von Arnim. Dr. von Könen,

Meteorologische Beobaciztungen. Abends | 10 Uber.

| Nachmittags | Nach einmaliger

2 Ubr. |

1447. Morgens 2 Dez, G Uhr. |

Beobachtung,

39/,70“' Par. 337,70!" Par. |Quellwärme 7,8° R F 0

-- 6,3“ R. + 4,9° R. |Flusswärme D R,

-t- 4,3" R. 28 R [Bodenwärme

84 pCt. 80 pCt. E E

f

l

| regnig« regnig, \

|

[

337,34" Par. «+- 4,7° R. + 1,8° R.

C pCt

Luftdruck Luftwärme ...« Thaupunkt ..,,

Dunstsättigung. |Ausdünstung

|Niederschlag0,79 L Rb. |Wüärmewechsel -{- 6,5?

+ 4,8"

S0 pCt. WNW,

Wind L WNW. | WNW. Wolkezung . . -.| —— WNW. | Tagesmittel: 337,58""Par... + 95,3°R..

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 4. Dez. Im Opernhause. 141sie Abonnements=- Borstellung: Versulle. Hierauf! Thea, oder: Die Blumènfes, Ballet in Z Bildern, von Paul Taglioni. Musik von C. Pugny. (Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rtl

Sonntag, 5. Dez. Jm Opernhause. Vorstellung : Der Prätendeut, romantisch=- komische O von C. P. Berger. Musik von Küken. Hierauf: D Aufang 6 Uhr. :

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu fo!‘genden mittleren Opernhaus=-Preisen V i E

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause, Mit gufgehobenem Abonnement: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbachshen Erzählur g: „Die Frau Professorin““, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Moutag, 6. Dez. Jm Schauspielhause. 205te Abounements- Vorstellung. Zum erstenmale: Joseph Haydn, Original-Lustspiel in 4 Abth., von L. Schubar (Dr. Lubarsch). Hierauf, zum ersteumale wiederholt: Eigensinn, Lustipiel in 1 Aft, von R. Benedix.

Wegen eingetretener Hindernisse kann die Benefiz=Vorstelluug des Königlichen Schauspielers Wauer uicht Montag, sondern ers Mitt woch den 8ten d., stattfinden. Es bleiben zu derselben aber die be= reits gekauften, mit Montag bezeichneten Billets gültig, auch werden die für Mittwoch dazu noch zu verkaufenden Billets mit Montag be- zeichnet sein.

Mittwoch, 8& Dez. Jm Opernhause, Mit aufgehobenem Abonnement. Zum Benefiz des Königlichen Schauspielers Herrn Wauer: Die Versöhnung, Schauspiel, von Koßebue. (2ter Aft.) Hierauf: Solotanz, unter Mitwirkung der Dlle. Marie Taglioni. Und: Die {vne Müllerin, komisches Singspiel in 2 Abth, Musik von Paesiello. Aufang 6 Uhr.

ZU dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus=-Preisen verkauft : :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr, 2c.

Der Billet-Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt ers Montag, den 6. Dezeuber, im ehemaligen Billet-Verkaufs-Büreau. Die ein- gegangenen Meldungen um Billets sollen, so weit es der Raum ge= stattet, berücsichtigt worden, und wird ersucht, solhe in der Wohnung des Herrn Wauer, Leipziger Straße Nr. 22, in Empfang nehmen

zu lassen,

) 142 ste Abonnements 4 V

10 S

r u 3 A,

) er türkische Arzt.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 4. Dez. (Italienische Opern = Vorstellung.) Zum erftenmale in dieser Saison: U Matrimonio segreto. (Die heim lihe Ehe.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des erien atun 1 N U W.

Sontag, 0, Dez. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund: Welt= Tableaux. Optische Darstellungen aus dem Ge- biete der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen,

Erste Abtheilung: Plastische Darstellungen.

Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt.

Dritte Abtheilung: Die Thiere der Urwelt.

Vierte Abtheilung: Eine Reihe von Wandelbildern.

Fünfte Abtheilung : Optisches Farben- und Linienspiel.

Border;+ Nichté und Tante, Lustspiel in 1 Akt, von C. A. Görner. Und: Herr Karoline. Vaudeville = Posse in 1 Akt, nach Varin und Boyer, von D. Kalisch. Die Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet - Musik = Dirigenten Herrn Gâährich.

Montag, 6. Dez. (Italienische Opern = Vorstellung.) Pon Pasquale. Komische Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr, u, st. w,

—— A E Om n ——

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen, Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerci,

Beilage

è 336.

2311

Sonnabend den 4" Dezember.

Beilage zur Allgemeinen Preufishen Zeitung.

ANO alf

Fnuland. Berlin. Resultate des Finanz-Abschlusses zur Uebersicht des Stadt-Haushalts der Residenz Berlin für das Jahr 1846, Verordnung.

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin. Landtags -Verhandlungen. Schreiben aus Frankfurt a, M. (Ueber den Beisezungsort der Leiche des Kurfürsten von Hessen u, die Testaments- u, Hinterlassenschafts-Angelegenheit desselb,z Vermischtes.)

Desterreichische Monarchie. Wien. Erncnnung. Lemberg. Große Sterblichkeit in Galizien. Mailand. Wirthshaushändel.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Ernennungen in der Ar- mee am Kaukasus, Verlauf der Cholera. Eisgang in St. Petersburg,

Frankreich. Paris. Wahlreform- Bankctt zu Loon, Die Truppen- Verstärkungen an der schweizer Gränze, Vermischtes,

Belgien. Brüssel, Die Repräsentanten-Kammer. Vermischtes.

Dänemark. Kopenlbagen, Jrren-Anstalt für Jütland, Abschaf- fung des Hofedienstes.

Îtalien. Rom. Vermischtes. Florenz. Die englishe und die französische Flotte. Beobachtungs-Corps an der Gränze von Modena. Turin, Der neue Cassatiorshof. Neapel, Ministerkrisis. Ministerwechsel, Genua. Kardinal Tadini 4+, Livorno, Auf- regung wegen der abzutretenden Landestheile. Vermischtes,

Türket, Konstantinopel, Gesandtschast des Papstes an den Sultan, Vermischtes.

Eiseubahnen und Dampfschifffahrt. München. Geseßz-Entwurf.

- Hamburg. Konferenz der vereinigten deutschen Eisenbahn-Directionen.

Anl ano

Berlin, 3, Dez, Nach den in diesen Tagen veröffentlichen ¡Resultaten - des Finanz = Abschlusses zur Uebersicht des Stadthaus= haltes der Residenz Berlin für das Jahr 1846“ stellte sich die Ge= sammt - Einnahme auf 2,341,268 Rthlr. 23 Sgr. 2 Pf. und die Gesammt = Ausgabe auf 2,242,267 Rthlr. 5 Sgr. 10 Pf., \o daß am Schlusse des Jahres 1846 99,001 Rthlr. 17 Sgr. 4 Pf. au Bestand verblieben, Z

Die gewöhnlich fortlaufenden Einnahmen waren: 1. Aus der Käm- merei-Berwaltung 75,268 Rthlr. 27 Sgr. 3 Pf. U, Aus der Steuer- Verwaltung 1,012,217 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf., darunter Haus - und Mieths- Stezer, einschließlih 3095 Rthlr. 3 Sgr. 10 Pf., Rest- Einnahmen 032399 Nthlr, 9 Sgr, 2 Pf,, die Einnahme besteht aus: 221,079 Rthlr, 7 Sgr. 2 Pf, Haussteuer und Nachtwachtgeldz 411,048 Rthlr. 11 Sgr, 4 Pf, Mieths - Steuer und 271 Rthlr. 20 Sgr. 8 Pf. Vorschuß-Erstattun- gen), Kommunal - Antheil an der Mahl-, Schlacht- und Braumalz-Steuer 346,344 Rthlr, 1 Sgr. 5 Pf. Hunde- und Nachtigallen - Steuer (ein- \chließlih 4943 Rihlr. 7 Sgr. 4 Pf. vorjährige Bestände und einschließlich 200 Nthlr. Nachtigallen-Steuer) 23,600 Rthlr. 15 Sgr. 8 O Dre der Verwaltung der Stadtschulden 19,626 Rthlr. 14 Sgr, 5 Vf. IV, Aus der Servis- und Militair - Verwaltung V. Aus der Polizei- und Verichts-Verwaltuug 3422 Rthlr, 24 Sgr. 4 Pf. V1. Für kirhlihe Zwecke VII. Aus der Verwaltung des Schul- und Armenschulwesens 85,854 Nthlr, 20 Sgr, 3 Pf., darunter an Einnahmen von Schulgeld 2c. 2c. von den 3 städtischen Gymnasien und der Gewerbeschule 35,475 Rthlr. 5 Sgr. 1 Pf, von den Stadischulen 30,574 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf. VUI, Aus der Verwaltung des Armenuwesens 153,037 Rthlr. 17 Sgr, 4 Pf. 1X, Von Beiträgen aus anderen Kassen und Spezial-Vertvaltungen zu den Verwal- tungsfosten zur direkten Verrechnung bei der Stadt-Hauptkasse 4771 Rthlr. 15 Sgr. 1 Pf. X, Für - das Bauwesen 3503 Rthlr. 8 Sgr. 8 Ds A4, Verschiedene Einnahmen 92,236 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf. X1l, Außerordent- liche Einnahmen 813,753 Rthlr, 23 Sgr. 6 Pf.

Die gewöhnlich fortlaufenden Ausgaben betrugen dagegen: 1, Aus der Kämmerei - Verwaltung 39,081 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf. 11, Aus der Ver- waltung der Steuern 38,814 Nthlr. 8 Sgr. 1 Pf. Ill, Aus der Verwal- tung der Stadtschulden 234,706 Nthlr, 15 Sgr. 3 Pf., darunter zur Schuldentilgung: Auf die ältere Anleihe 130,000 Rthlr. Zur Verzinsung der älteren und neuen Anleihe: Auf Zinsen pr. 1846 und auf rückständige zinsen früherer Jahre a 34 pCt. 103,686 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf. 1V. Aus ver Servis- und Militair - Verwaltung 146,999 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf, V. Polizei- und Gerichts-Verwaltung 142,004 Rthlr, 2 Sgr., dar- unter für das Nachtwacht-, Straßen-Erleuchtungs- und Straßen-Reinigungs- wesen 84,446 Rthir. 20 Sgr, 4 Pf.z für Erleuchtung der Vorstädte und des Thiergartens 8530 Rthlr, 12 Sgr, 3 Pf.; für die vormals der Kom- mune obgelegene Ausübung der Civil-, Kriminal- und Polizei-Gerichtsbar- Feit 37,852 Rihlr. 17 Sgr. 3 Pf. VI. Für kirchliche Zwecke 4730 Rthlr. 15 Sgr, 4 Pf. V1, Aus der Verwaltung des Schul- und Armen-Schul- wesens 218,335 Rthlr, 14 Sgr, 11 Pf., darunter für die drei städtischen Gymnasien und die Gewerbschule+ (Ausgaben für Gehalte, Unterrichts- mittel 2c.) 51,185 Nthlr. 4 Sgr. 6 Pf, für die Stadtschulen 32,723 Rthlr, 2 Sgr, 2 Pf, für die Kommunal-Armen-Schulen 102,572 Rthlr, 11 Sgr. 9 Pf, Vill. Aus der Verwaltung des Armenwesens 497,898 Rthlr. 14 Sgr. 11 Pf., darunter bei der städtischen Haupt-Armen-Kasse 304,502 Nthlr, 23 Sgr, 10 Pf,, bei der Kasse des großen Friedrichs-Waisenhauses 60,826 Rthlr, 14 Sgr. 8 Pf., bei der Kasse des Arbeitshauses 53,070 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf, bei der Kasse des neuen Hospitals 20,936 Nthlr. 26 Sgr, 7 Pf., Baukosten des neuen Friedrichs-Wilhelms-Hospitals 49,656 Nthlr. 24 Sgr. 10 Pf., bei der Unterstüßungskasse für invalide Freiwillige und Landwehrmänner aus den Feldzügen 1813—1815 8503 Nthlr. 15 Sgr. 7 Pf. IX, Verwaltungs- kosten zur direkten Verrechnung bei der Stadt - Haupt - Kasse 96,798 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf., darunter personelle Kosten, als: Gehalte der Magistrats- Mitglieder und Magistrats - Beamten , einschließlich sür das Personal der Sparlasse, der Feuer - Sozietätskasse, der Gymnasial - und Stadt - Schul- kassen, ferner Gehalte der Beamten einzelner städtischer Deputationen, als: der Forst- und Ockonomie-Deputation, der Schul-Deputation und verschie- dener anderer Deputationen, Kommissionen nnd Kuratorien; auch einschlicß- lich der Diäten und Schreibgebühren für temporair beschäftigte Hülfsarbei- terz ferner der Nuntien, Diener und Exekutoren beim Magistrat und den vorgenannten Deputationen 2c. 69,838 Rthlr. 29 Sgr. 7 Pf. Pensionen an Magistrats - Mitglieder und an die Beamien der gesammten Kommunal - Verwaltungz auch gesezlihe Gnaden - Quartal - Gehäl- ter an Erben verstorbener Magistrats - Mitglieder und Beamten, Unterstüßungen u. |. wv. 13,481 Rihlr, 8 Sgr. 9 Pf., zusämuirèn 83,320 Nthlr, 8 Sgr. 4 Pf, Verwaltungskosten bei der Stadtverordneten- Versammlung und in Veranlassung der Wahlen 4311 Rthlr. 19 Sgr. X, Für das Bauwesen 55,340 Rthlr. 19 Sgr. 8 Pf., darunter zur Anle- gung und Unterhaltung des Steinpflasters, der Kanäle, Brücken und Rinn- stcin- Brücken 23,366 Rihlr, 29 Sgr. 10 Ps, zu dem im Jahre 1846 be- gonnenen Neubau des Ordonnanzhauses in der Neuen Königsstraße Nr. 13, 14, 12,651 Rthlr, 24 Sgr. 1 Pf., Hülfsgelder für eingelegte Granit- bahnen aus dem Ertrage der Hundesteuer 14,551 Rihlr. 22 Sgr. Kl, Für verschiedene Aus9.aben 17,789 Nthlr. 241 Sgr. 3 Pf. XI[. Für außerordentliche Ausgaben 749,767 Rthlr. 15 Sgr, 3 Pf., darunter an Kaufgeldern für erworbene Grundstücke 20,064 Rtblr. 25 Sgr. 2 Pf.z zur Anlegung des Friedrichshaines : Zum Ankauf von Ländereien sind hierzu pro 1846 keine Kapital-Ausgaben ertvachseuz dagegen waren erforderlich für Stempel-, Gerichts- und Hypo- theken-Negulirungs-Kosten 41 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf. Kanon von den zur Anlage des Haiues in Erbpacht genommenen berliner Probsteihufen pro 1. Oîtober 1844 bis ultimo Dezember 1846 3295 Rthlr. t6 Sgr. 11 Pf. Für die Anlage des Haines, als; für Erd- nnd Chaussirungs - Arbeiten, Fuhrlöhnez für Nafen, Steine, Kies, Utensilienz für Bäume, Sträucher, Pflanzen, Sämereien 2c.; auch für den zur Leitung der Anlagen seit L. Juli 1846 engagirten Kunstgärtner 9881 Rthlr, 17 Sgr. 3 Pf. Zu- sammen 13,218 Rthlr. 17 Sgr. 8 Pf. Bis ultimo 1845 waren hierfür bereits ausgegeben nah Abrechnung der stattgehabten Einnahmen 16,485 Rthlr. 4 Sgr. 8 Pf. Für die Einrichtung der Gas-Erleuchtungs-Anstal- ten zu der von der Kommune vom 1. Januar 1847 ab in eigenen Betrieb zu übernehmenden Erleuchtung der Stadt als Kapital-Vorschuß an die be- fonders geführte städtische Erleuhtungs-Kasse 654,559 Rthlr. 24 Sgr. 7 Pf. Bis ultimo 1845 waren hierfür bereits ausgegeben 368,755 Rthlr, 22 Sgr, 9 Pf.

Vergleicht man die Títel der gewöhnlich fortlaufenden Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1846 mit einander, so ergiebt sich ad 1. aus der Kämmerei - Verwaltung eine Mehr - Einnahme von 26,187 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf., ad 11. aus der Verwaltung der Steuern von 974,403 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf, ad XI, bei verschiedenen Einnahmen und Ausgaben eine Mehr- Einnahme von 74,446 Rthlr. 29 Sgr. 10 Pf, und ad XI[, bei außeror- dentlichen Einnahmen und Ausgaben eine Mehr Einnahme von 63,986 Nthlr, 8 Sgr. 3 Pf., dagegen beträgt ad 111, aus der Verwaltung der Sitadtschulden die Mehr - Ausgabe 215,080 Rihlr, 10 Pf,, ad 1V, bei der Servis - und Militair- Verwaltung 146,999 Rthlr, 21 Sgr. 9 Pf., ad V. bei der Polizei - und Gerichts - Verwaltung 138,581 Rthlr. 7 Sgr. 11 Pf., ad VI. für firhlihe Zwecke 4730 Rthlr. 15 Sgr. 4 Pf, ad VIl, aus der Verwaltung des Schul - und Armen - Wesens 132,480 Rthlr, 24 Sgr, 8 Pf, ad VIII. aus der Verwaltung des Armen - Wesens 344,860 Rthlr., 27 Sgr. 7 Pf., ad IX. von den Verwaltungs- Kosten zur direkten Verrech- nung bei der Stadt -Haupt - Kasse 92,026 Nthlr, 26 Sgr. 6 Pf., ad X, sür das Bauwesen 51,837 Rthlr, 11 Sgr. :

Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. d. O. enthält folgende Verordnung:

„Nach §, 46 Tit. 1 Theil 11. des Allg, Landrechts müssen auch Kin- der, die schon verheirathet gewesen, ingleihen Söhne , die der väterlichen Gewalt entlassen, und Töchter, die über 24 Jahre alt sind, zu einer von ihnen beabsichtigten Che die väterliche Einwilligung nahsuhen. Nach §§, 997 und 998 ebendaselbst bewirkt aber, wenn sie ohne väterliche Einwil- ligung geheirathet haben, dieser Mangel keine Ungültigkeit der Ehe, sondern dem Vater bleibt nur das Recht zur Enterbung eines solchen Kindes bis auf die Hälfte des Pflichttheils vorbehalten,

Ueber die Frage :

wie hiernach der Pfarrer, welcher das Aufgebot besorgen soll, sich zu ver- halten habe, wenn ín dem Fall des §. 46 am angeführten Orte das Kind die S Einwilligung beizubringen nicht willens oder nicht im Stande ist ? / haben Se. Majestät der König von dem Königlichen Staats - Ministerium Bericht zu erfordern und sich mit dessen Ansicht in der Allerhöchsten Ordre vom 22. März 1844 dahin einverstanden zu erklären geruht, daß, wenn großjährige, nicht mehr unter väterlicher Gewalt befindliche Kinder den väterlichen Konsens zu ihrer Verheirathung nicht beibringen wollen oder köunen, der Pfarrer, bis die Ergänzung des Konsenses durch richterliches Urtheil erfolgt, die Trauung auszuseßen verpflichtet ist.

Da nach §, 15 der Verordnung vom 30. März d. J,., betreffend die Geburten, Heirathen und Sterbefälle, deren bürgerliche Beglaubigung durch die Ortsgerichte erfolgen muß, die Gerichte bei dem Aufgebote und der Führung der Heiraths - Register diejenigen Vorschriften zu befolgen haben, welche den Geistlichen der öffentlih aufgenommenen Kirchen für das Auf- gebot und die Führung der Kirchen-Register ertheilt sind, so wird vorstehen- der Allerhöchster Erlaß, welchen der Herr Minister der geistlichen 2c. Ange- legenheiten mittelst der in den Juristischen Jahrbüchern Band 63, Seite 459 abgedruckten Verfügung vom 15. Mai 1844 den Königlichen Konsistorien und Negierungen zugefertigt hat, dem Königlichen Ober-Landesgericht gleich- falls zur Kenntnißnahme mitgetheilt.

Berlin, den 12, November 1847,

Der Justiz-Minister. Uhden, An das Königliche Ober - Landesgericht zu Frankfurt.

Das vorstehende Reskript des Herrn Justiz-Ministers wird den Gerichts- Eingesessenen zur Kenntnißnahme und den Gerichten des Departements zur Nachachtung mitgetheilt.

Frankfurt a. d. O., den 18, November 1847.“

Deutsche Bundesftaaten.

Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. (H, C.) Der Plenar=Sißung des Landtages zu Sternberg am 23sten d. ging eine privative rittterschaftlihe Versammlung vorauf , deren Zweck die Berathung über die dritte Proposition des Engeren Ausschusses war, die Staats-Reform betreffend. S ;

Der Bericht des Engeren Ausschusses ging dahin, daß der Ver- trag vom 4. Dezember 1830 der Landschast die Macht gebe , die Aufhebung der Stempel - und Kollateral = Steuer zwar für so lange zu verhindern , bis die alten fundationsmäßigen Zwecke der Landes- Rezeptur- Kasse, als welche hauptsächlich noch die Schulden der Lan-= des-Kredit-ZRommission von circa 420,000 Rthlr. anzusehen, abgetra gen seien, daß aber die von der Landschaft hingestellte Jnterpretation des Vergleichs eine fehlerhafte sei, wenn sie nämlich behaupte, daß die cinmal getroffenen Vereinbarungen über den Modus auch auf alle später auf die Rezeptur-Kasse angewiesenen Zahlungen in Anwendung fommen müßten. Nach längerer Erörterung eignete man sich die im Erachten aufgestellten Rechts - Ansichten an und instruirte die ritter- schaftlihen Mitglieder des Comités, in diesem Sinne thätig zu sein; zugleich beschloß man, in dieser Angelegenheit nicht weiter als Stand gegen Stand aufzutreten , sondern behielt sih im Allgemeinen freie Beschlußnahme über die zweite landesherrliche Proposition vor.

Ju der hierauf stattfindenden Plenar-Versammlung wurde unter Anderem die beantragte Abschaffung der Eröffnung des Landtages auf dem Judenberge bei Sternberg allgemein angenommen. Jun Bezie= hung auf leßtere erweiterte Lüders - Marlow den Antrag noch dahin, daß man beschließe, bei den Landesherren zu beantragen, daß die Er- öffnung des Landtages in beiden Landtagsstädten in der Kirche mit angemessener Feierlichkeit stattsinden möge. Der hiergegen gemachte Einwand, daß diese Erweiterung des Antrages nicht intimirt sei, fand feinen Anklang, und der Beschluß wurde demnach in angedeuteter Weise gefaßt. : : :

Die Landtags =-Sißung am 24, November war weit zahlreicher besucht, als die nah den Wahltagen abgehaltenen Versammlungen. Es fam die dritte Proposition des Engeren Ausschusses zur Bera- thung. Auf dem Landtage von 1846 war der Engere Aus\cuß beauftragt worden, Materialien für eimn direktes Steuer = System zu sammeln und dem diesjährigen Landtage ein übersichtliches Erachten vorzulegen, worin auch darzuthun, inwieweit die Forderungen der bei- den Regierungen in ihren einzelnen Positionen anzuerkennen seien oder niht, Diesem Auftrage war der Engere Aus\chuß nachgekommen und hatte den hierauf bezüglichen gedruckten Bericht bereits unter die Stände-Mitglieder vertheilen lassen. Aus demselben wurde nunmehr die dritte Nummer, das eigentliche Erachten und das im Nachtrag enthaltene \{chwerinshe Reskript vom 1, Oktober 1847, in welchem das Bemühen der Ritterschaft für direkte Steuern als ein nußloses bezeichnet wird, verlesen, Der am Schluß gemachte Vorschlag des Engeren Ausschusses geht dahin, daß die Landtags-Versammiung eine Kommission aus Mitgliedern der Ritterschaft und der Landschaft erwählen möge, welche, unter Zuziehung der Deputirten der Stadt Rosto, in Grundlage der ihnen von jedem Stande ertheilten bestimmten Ju- struction über den fraglichen Punkt, eventuell nah geschlossenem Land= tage, verhandeln und das unter Vorbehalt ihrer Kommittenten ermit- telte Ergebniß dem Engeren Ausschuß thunlichst früh vor dem näch- sten Antecomitial - Konvent vorlegen solle. Gegen diesen Vorschlag erklärte sih von Dewiß-Krambeck, weil die der Kommission zu über= tragende Arbeit {hon im voraus durh das Regierungs - Reskript vom 1. Oktober als eiue nußlose bezeichnet sei, wogegen Landrath vou Oerten-Jürgenstorff in einem Diktamen darzuthun sich bestrebte, daß der auf vorigjährigem Landtage gefaßte Beschluß die Stände

uben zu lassen. Die Wohlfahrt des ganzen Landes fordere das Bestreben der Stände, nach allen ihren Kräften für die Sache wirksam zu sein; auch hindere das Regierungs = Reskript sie hieran nicht, indem dasselbe nit als Proposition gestellt sei. Von anderer Seite wollte man dagegen in dem Eingehen auf dasselbe etwas Präjudizirliches finden, und da die Sibungszeit verflossen war, so konnte nur noch beschlossen werden, am künftigen Tage in dieser Sache weiter zu verhandeln,

Die in den mecklenburgischen Blättern gestellte erste und lebte Landtags = Proposition des mecklenburgischen Volkes: Stände suchen durch Autrag bei den Landesherren die Einberufung frei zu wählen= der Deputirten aus allen drei Landestheilen, mit Einschluß der klei= neren, bisher ausgeschlossenen Gebiete, zu erwirken, welche die Ein= führung einer Repräsentativ - Verfassung mit den Regierungs = Kom= missarien fördersamst zu berathen hätten, wird, weil nicht gehörig in= timirt, vermuthlih niht zur Verhandlung kommen.

X&ck Frankfurt a. WM., 30. Nov. Wiewohl der Kurfürst von Hessen bereits am 20sten d. verschieden war, so is bis heute, so viel man vernimmt, über den Beisezungsort der Leihe Sr. Königl. Hoheit noch keine Bestimmung erfolgt, und es hat auch der Kurfürst= liche Hof hierselbst noch keine Trauer angelegt. Man sieht indessen täglich den offiziellen Anordnungen von Kassel entgegen.

Ueber die Testaments=- und Hinterlasseushafts-Angelegenheit des verewigten Kurfürsten sind eine Menge Gerüchte in Umlauf, welche alle darauf hinausgehen, daß das Testament von Seiten des jeßigen Kurfürsten wahrscheinlich nicht anerkannt werde. Der kurhessische Ministerial - Rath Abe soll deshalb hierher gesendet worden sein (ist aber nah Kassel zurückgekeert). Der Geheime Finanzrath von Dei= nes hat gleih nach dem Tode des Kurfürsten Hanau verlassen und in unserer Stadt seinen Aufenthalt geuommen. Der Staatsrath Wöhler is auch von Kassel hier eingetroffen. Wie man sagt, so ist das ganze, noch vorhauden gewesene Vermögen des Kürfürsten in Vermächtnissen aufgegangen, welche aber nur in einem kleinen Theil den legitimen Nachkommen zu gut kommen sollen. Die Fama wußle auch in den leßteren Tagen von unruhigen Bewegungen in Kurhessen zu sprechen, die sih aber in nichts bestätigten. Es herrscht in ganz Kurhessen tiefe Ruhe, und die Einberufung des Militairs geschah nur wegen der Huldigung, welche Anfangs Dezember stattsinden wird.

Jn einigen heute Abend aus der Schweiz eingetroffenen Berich= ten heißt es, daß auch Wallis zu kapituliren begehrt uud somit der Bürgerkrieg in der Schweiz fürs erste sein Ende erreicht habe. ;

“Der mehrtägige Aufenthalt, welhen der Königlich preußische General-Postmeister , Herr von Schaper , hier nahm, gewährte der fürstlih thurn- und taxis\hen Post-Verwaltung die Freude, daß Herr von Schaper alle Einrichtungen derselben in genaueste Prüfung nahm und sich recht befriedigend aussprah. : :

Wie man vernimmt, wird sih der Königlich französische Gesandte am hohen Bundestage, Herr von BVilling, demnächst auf kurze Zeit

Paris begeben.

Daz Königlich sächsische Bundestags=Gesandte, Herr von Nostiß und Jänkendorf}, soll sich in seinem shweren Gichtleiden wieder guf dem Wege der Besserung befinden. i

Die Vergeßlichkeit eines Stadt - Kanzleidieners und die geschäf= tige, strafbare Neugierde Anderer sollen Beschlüsse zur Oeffentlichkeit gebracht haben, welche gegen cine neue in der Schweiz gedruckte re- volutionaire Schrift, mit der Deutschland bedacht werden sollte, ge- richtet waren. Der Stadt-Kanzleidiener und zwei Commis einer Pa= pier-Handlung sollen sich deshalb hier in Haft befinden.

Díe heutige monatliche Abrehnung der Börse begegnet zwar feinen besonderen Schwierigkeiten, liefert aber keine günstigen Resul= tate. Die Course waren meistens gedrückt, und von den Eisenbahn- Actien Ludwig =- Bexbach und Friedrich = Wilhelms - Nordbahn fühlbar niedriger, da der Ueberfluß den Bedarf darin überstieg. Nur in die=- sen beiten Fonds war der Umsaß belebt, Das Börsen = Geschäft ist seit einigen Tagen wieder sehr still. Die Preise der Früchte und aller Landes = Produkte halten sih flau. Der Wasserstand ist überaus niedrig, wodurch die Schifffahrt sehr leidet.

Oesterreichische Monarchie.

JVGien, 1. Dez. (Wien, Ztg.) Se Majestät der Kaiser hat den Gouverneur von Mähren und Schlesien, Rudolph, Grafen von Stadion, zum Oberst-Burggrafen und Gubernial--Präsidenten in Böh= men ernannt.

Lemberg, 26. Nov. (Oder=-Zt g.) Der Gouverneur von Galizien, Graf Franz Stadion, hat die am meisten von der Noth bedrängten Kreise dieser Provinz bereist und am längsten im wado- wigzer Kreise verweilt, wo er von Ziwiec aus erst am 24. November die Rückreise nah Lemberg angetreten hat. Die Sterblichkeit hat in dem leitbenannten Kreise noch immer nicht nachgelassen, und es sind im Laufe dieses Jahres bis Ende Oktober von 328,641 Einwohnern bereits 60,820 verstorben, Um einen Beweis zu geben, wie die Seerblichkeit manche Dörfer betroffen, wird Porembka und Czaniec angeführt z in diesen sind nah den pfarramtlihen Sterbmatrifeln vom Monat März bis Ende Oktober von 5193 Einwohnern 1011 gestorben, in der fleinen Kolonie Zaglemboce starben in 20 Chaluppen 150 Personen, noch bedeutender ist die Sterblichkeit in dei Ortschaften Sucha, Miluwfa, Jelösna. Auf dem Wege von Ziwiec nach Wadowiß, über den Berg Kozirsh, stehen mehrere Schaluppen ganz leer, und nach den Meldungen is es vorgekommen, daß auf dem Marsch befindlihe Sol- daten in den ihnen zugewiesenen Wohnungen entweder Leichen oder feine Bewohner mehr angetroffen haben. Mehrere der Aerzte im Gebirge haben jeder an 800 Kranke zu besorgen. Nach dem allge- meinen Ausspruche der Aerzte ijt bei den Leuten eine folche Nieder- geschlagenheit eingetreten, daß sie mit Gleichmuth dem Tode entgegen- blickden. Man wollte mehrere Leute aus Sihaluppen, in denen beson- ders der Typhus und die Ruhr herrschte und Leichen lagen, entfernen, sie verweigerten dieses aber standhaft mit dem, daß 1hre Nachbarn dahin sind, und sie wären überzeugt, ihnen bald nachfolgen zu müssen. Ju Miluwka fand man bei der ärztlichen Begehung in eini- gen Hütten die seit mehreren Tagen verstorbenen Aeltern und vor den Oefen die \feletartigen Gestalten der Kinder heu hervorblicken. Auch im Militair sind die Krankheiten eingerissen, alle Spitäler sind übervollz von der zu Kenti liegenden Escadron des Chevauxlegers- Regimentes „Hohenzollern“ starben im Oktober 206 Mann. Um nun diesem Elende abzuhelfen und für den Winter und das O Frühjahr Hülfe zu schaffen, werden im großen Maßstabe von ea et der Regierung öffentlihe Arbeiten für erwerbfähige Arme as für Gebrechlihe uud Kranke wird durch Verabreichung 20 Fron Déie Almosen gesorgt, die Marktpreise werden durch große 2 drs: sede Körnern und Hülsenfrüchten regulirt und so gp ias wohl- Wucher Schranken geseßt werde, endlich ror hae menge Sacken thuend wirken dürste, der von Allem ee der größte Theil des zum Anbaue versorgt werden, weil sonst wirklia Bodens unbebaut liegen bleibt.

c

x

Pierre owie