1847 / 337 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

29s’ten hat die Brigade Egloff Marscbefehl gegen Wallis erhalten

: / in aufgebrohen. ;

und É lge ie pfer 6A Frei - Herose, hat an die Kantons-

Reai Fr L l gendes Schreiben erlassen: , Hauptquartier Luzern, E Da nun mit Ausnahme von Wallis die übri=

S 1847. L E e 29, November bunde zurückgetreten sind und morgen früh

bi Sonder | gen Stände per eidgenössischen Truppen bei allen leßteren vollzogen Hi O8 vünsht Se. Excellenz der Herr General, daß Tit. er- [eun R P "mit Beförderung die verhängte Sperre von Lebeus- sucht würden, m - d Communication gegen die sechs beseßten mitteln, S E s llen i f » aufheben lassen oren, : f + fis N Strat Müller soll mit Bernhard Meyer über die Furka nah Wallis gereist sein. : / T ; E De päpstliche Nuntius soll, wie es jebt heißt, nicht in Luzern zurü sein, sondern sich in Altorf besinden. i L, Ein fünftes Armee-Bülletin, welches in Luzern bekannt gema jt wurde, enthält den Bericht über die Operationen, welche der Beseßung Luzerns auf dem rechten Flügel der eidgenössischen Armee vorausge- gangen, nebst einigen nachträglichen Einzelheiten über die Gesechte bei Gisifon, Es lautet: S E _ „Luzern, den 26. Wintermonat 1847, Während die vierte und sünste Armee-Division am 23sten an beiden Reußufern gegen Luzern vordrangen und sich der festen Stellung bei Gislikon und _Meyerskappel bemächtigten, rüdckte auch der rehte Flügel der Armee bis in seine leßte Position vor Lu- zern und schloß die Stadt enge ein, Der äußerste rechte Flügel, gebildet von der Armee-Reserve-Division, drang nämlich am 22sten nach Wegräu- mung vieler Verhaue und Herstellung mehrerer Brücken bis Schüpfheim vor, nachdem der bei Escholzmatt aufgestellte Feind durch_Kanonen- und Tirailleurfeuer zum Schweigen gebracht worden war, Bei Schüpfheim, wo der Feind sih gesammelt und durch Artillerie und Landsturm verstärkt hatte, kam es zu einem lebhaften Gefecht, das bis in die Nacht dauerte und wobei dem Feinde eine Piece demontirt wurde, Die eidgenössischen Truppen verschanzten sich in einem Bivouak, wurden aber die Nacht über nicht beunruhigt. Am folgenden Morgen griffen sie den Gegner kräftig an und drängten 1hn nach hartnäkigem Kampf aus seiner vorzüglichen Stel- lung, Nach dieser Niederlage gab er jeden Widerstand auf, und es blieb den eidgenössischen Truppen nur übrig, nob eine Menge Verhaue wegzu- räumen und Brücken herzustellen und bis Entlibuch und dann den folgen- den Tag, den 24sten, über die Bramegg und Malters bis Kriens und Horw vorzurücken, Unsere Truppen zeigten stets den besten Willen, die größte Ausdauer und eine rühmliche Tapferkeit, Jhr Verlust betrug 10 bis 20 Todte und 40 bis 56 Verwundete, die des Feindes über das Dop- pelte, Wenigen Widerstand fand die sich zunächst an den ‘linken Flügel der berner Neserve - Division anschließende zweite Armee - Division. Diejelbe rüdte am 22sten in drei Kolonnen über Zosfingen, Langenthal und Huttwyl in den Kanton Luzern ein und langte nah Wegräumung mannig- faltiger Verhaue und Gräben am Abend desselben Tages in der bestimm- ten Linie; Willisau, Ettiswyl an. Den folgenden Täg marschirte die Di- vision in zwei Kolonnen vorwärts , die eine über Buttisholz und Hellbühl, die andere über Menznau und Wohlhausen nah Rußwylz; die Vorposten wurden bis an die Emme vorgeschoben und die Punkte gusgemittelt, von de- nen aus das Plateau von Littgu bestrichen und am nächsten Morgen genommen werden sollte, Bei Tagesanbruch wurde statt der zerstörten Thorenbergerbrüdke durch die Sappeurs jehr {nell eine neue Backbrücfe über die Emme her gestellt, und Alles war zum Sturm von Littau in Bereitschast, als der Be- richt der Uebergabe Luzerns anlangte, worauf die Division, ohne Wider- stand zu finden, in die Stadt einmarschirte, Auch diese Division hat Be- weise der größten Ausdauer und Unverdrossenheit abgelegtz und hätte der Feind gewagt, ch ihr entgegenzustellen, würde er seinen Meister an ihr ge- sunden haben. Die dritte Division war über Sursee, Münster und Hig- kirch in den Kanton Luzern eingerüct und hatte die Verbindung des rech- ten Flügels der Armee mit dem linken hergestellt. Den folgenden Tag rüdte sie bis an die Reuß vor. Auch sie hatte, wenn auch nicht mit einem sich ihr entgegenstellenden Feind einige Landsturm- Rotten ausgenommen, die bald auseinanderliefsen doch mit vie- len lünstlihen Hindernissen zu kämpfen, die e aver gqllé aus dem Weg räumte, Frohen Muthes und ungebrochen von den Beschwerden wiederholten Bivouakireus rückte die Division am 24sten über die Gisliker- brücke nah Luzern. Ueber die Bewegungen der 4ten und 5ten Division gab das leßte Bülletin Aufschluß; nur blieb unberührt, daß außer der Schiff- brücke bei Sins, welche die dortige zerstörte Brücke ersezte, und über welhe eine Brigade der 5ten Division nebst der s\chwe- ren Artillerie marschirte, unter den Kanonen des Feindes oberhalb Nüti am Morgen des 23sten eine zweite Schiffbrücke geschlagen wurde, über welche die zweite Brigade der 4ten Division aufs rechte Reuß - Ufer gelangte und die „dortigen Truppen verstärkte, Bei Erstürmung der Stellung bei Gislikon haben wir außer dem wackeren Ober-Lieutenant Stänz, der in der vordersten Neihe ficl, noch den Verlust von 8 Todten und 37 Verwundeten zu bellagen, Das ganze kombinirte Manöver der Einschließung Luzern's und der Forcirung des Uebergangs bei Gislifon gelang vollständig und -be- weist die Jntelligenz und den richtigen Takt der Führer, so wie die Kraft und Ausdauer der Truppen, welche durchaus nothwendig sind, um solche zusammengeseßte Armee-Bewegungen auszuführen. Auch die Artillerie hat durch die Auswahl geeigneter Positionen, welche oft {wer zu finden und einzunehmen waren, indem der Gegner den Bortheil des Terrains ganz für sich hatte, ihre hohe Tüchtigkeit bewiesen,“ Ein höherer Offizier der Reserve = Division Ochsenbein erstattet über den Zug durch das Entlibuch bis Kriens folgenden Bericht: „Hauptquartier Kriens, 25, November, Den 22sten, Morgens 6 Uhr, marschirte unsere Division von Langnau durch Kröschenbrunnen über die Gränzen des Kantons Luzern ein, und zwar bis Eschlismatt ohne bedeuten- den Widerstand zu finden, Hier wurden zwischen unserer Avantgarde und luzernischen Landstürmern bereits Schüsse gewechselt, wobei einer der Feinde gefallen sein soll, Von unserer Seite fiel daselbst Keiner. Etwas außenher Eschlismatt wurde ein Landstürmer, ein alter Müller, erschossen, da cer aus seiner Mühle Feuer auf unsere Truppen gegeben hatte, Wiederholtes Feuern aus Hüusern und überhaupt die hartnäckige Gegenwehr der Entlibucher gab Anlaß zu einigen Exzessen, wobei verschiedene einzeln stehende Häuser (4) in Flammen aufgingen. Etwa 3 Feuereinlegungen wurden von unse- ren Leuten durch zeitige Hülfe wirkungslos gemacht, Auf der ersten Höhe rüclwärts Schüyfen gerieth unsere Avantgarde, worunter 2 Piecen Artillerie Sie dli vestiges Gewehr - und Kanonenfeuer, welches von unserer ederttägte bia essen erwiedert wurde, Die Batterie Nr. 5 (Roth) Miieen: Éinva M von Herrn Hauptmann Rieder kommandirten zum Schweigen gebra. )en Kanonen wurde bereits am Abend des 22sten VldN eh Cabe 124 Die eintretende Nacht machte dem Gefechte einst- E + Wlederholten Hurrahrufen der Feinde nach zu schließen, glaubten sie sich bereits Sieger Allein i irrt t id Sie hatten uns keinesweges cingeschüd 9 S R E si M alli : L Ange] QUOtert, Es herrschte unsererseits der beste Geist, Noch am gleichen Abend mußte der Feind aus sei br vortheilhaften Stellung weihen. Die Nacht gin (N Mie as a v sehr über, Bor Tagesanbruch errichteten unsere Sapeurs Sur dl i A e Brustwehr. Gleich nachher begann das feindliche Fier. ues aci i. schüßen, denen vier der unsrigen sofort antworteten. Infanterie und Sei is schüßen rückten vor, Beim Erklimmen einer Anhöhe erfol L seh 0 tiges Feuern, welches eine unserer Brigaden und drei ScharssGüven Cat pagnieen veranlaßte, einige hundert Schritte zurüchzuweiden Big ser Angriff kostete drei Todte und mehrere Verwundete. “Müller weile zog sich die feindliche Artillerie zurü, begann aber E dings ihr Feuer von der Anhöhe aus, wo das Kloster Schüpfen steht. Zwei Offiziere und einige Soldaten des Bataillons Karlen wurden vée: wundet, Aber auch hier hielten sich die Gegner nicht. Sowohl auf dem rechten, als auf dem linken Emmen-Ufer von unseren Truppen bedroht und bedrängt, verließen jene ihre sehr günstigen und beherrschenden Stellungen und zogen ungefähr um 17 Uhr dur das Dorf Entlibuh zurück, Ohne weiteren Widerstand zu finden, rückten wir in Schüpfen ein und nahmen noch am nâmliwen Tage, unter behutsamem Durchstreifen und Beseßen der Gegend, Besiß von den bedeutenden Ortschaften Hasle und Entlibuc. Aub în der Nacht vom 23sten auf den 24sten er- folgte, ungeactet unseres ringsum von Anhöhen beherrschten Bí- vouaks, fein feindlicer Ueberfall, Am Morgen des 24sten ging das Ge-

2318

rücht, daß uns der Feind mit all seiner Macht auf der Höhe des Bramegg erwarte. Nichtsdestoweniger wurde vorgedrungen und wider Erwarten kein bewaffneter Feind mehr erblickt. Jenseits der Bramegg vernahmen wir, daß die luzerner Regierung ihr Volk verlassen habe. Um die gleiche Zeit brach- ten abgesandte Kavalleristen von Wollhausenmarkt die Nachricht, daß die Division Burkhardt niht über Wollhausen auf der Hauptstraße , sondern von Willisau aus über Buttisholz und Rußwyl vorgedrungen sei, Hier- auf zogen wir unverweilt vorwärts durch Schachen, Malters den Renggloch - Paß nah Kriens, etwa eine halbe Stunde oberhalb Luzern. Diesseits Malters richtete Herr Oberst Ochsenbein ein- dringlihe und beredte Worte an die verschiedenen Abtheilungen “unserer Truppen, und höchstwahrscheinlih hat es dieses Dorf seinen Borstellungen zu danken, daß dasselbe niht zur Sühne der dort gefallenen Freischaaren in einen Aschenhaufen verwandelt worden is, Denn die Soldaten zeigten sich höchst erbittert, und nur mit Mühe konnten sie vor Mißhandlung der eben von Luzern heimkehrenden entwaffneten gegnerischen Milizen ab- gehalten werden, Auf unserem Marsche trafen wir auf eine Menge Vertheidigungs - Anstalten, namentlich auf Verhaue, Verschanzungen durch Pallisaden, Erdaufwerfungen, auf viele abgedeckte Brüden, auf circa 10 Minen, von welchen 7 geladene von den Sappeurs ausêge- graben wurden, So viel wir ausfindig machen konnten, haben wir 6 Todte und etwa 20 Blessirte. Die Dörfer Eschlismatt, Schüpfen, Hasle, Entli- buch 2c. waren so zu sagen menschenlecr, nur Weibspersonen zeigten sih hin und wieder, Jn den beiden leßteren Dörfern sah man an vielen Häusern weiße Tücher mit rothem Kreuz, und es fanden daselbst wenige Verwüstun- gen statt,“ :

y Kanton Schwyz. (Frkf. Bl.) Am 27. November war der Große Rath dieses Kantons versammelt, Vierzig Mitglieder waren anwesend, Die Capitulation der Eidgenossen ward ohne Wi- derrede angenommen. Die außerordentliche Regierungs - Kommission wurde aber nicht aufgelöst, obwohl der Autrag dazu gemacht wurde, Dem Militair wollte man Dank und Beifall aussprehen. Alle stimm- ten überein, daß die Milizen Dank und Beifall verd'ent haben, allein niht also seine Führer. Ein Antrag auf Zurücknahme des Gesebes, welches alle Kapitalien und laufende Schulden den Bewohnern der 125 Stände im Kanton Schwyz mit Beschlag belegt, wurde nicht niht genehmigt.

Kanton Basel. (Köln. Z.) Die finanzielle Noth in der eidgenössischen Kasse i} sehr beträchtlich und hat neuerdings zu Un- terhandlungen mit einigen unserer ersten Baukhäuser Anlaß gegeben, Wie es heißt, hat sich der baseler Tagsaßungs - Gesandte, Bürger meister Sarrasin, jeßt anheischig gemacht, etwa eine Million Schwei- zer-Franken zu mäßigen Bedingungen aufzubringen, Daß im Aus- lande bis jeßt fein Anlehen zu Stande gebraht werden fonnte, ist aus den Tagsabungs-Verhandlungen ersichtlich, i

Dcr französishe Gesandte, Herr Bois le Comte, lebt in Basel noch immer sehr zurückgezogen. Er verkehrt indessen häufig mit dem Alt -Staatsschreiber Gonzenbah, Alt - Bürgermeister Burkhard und dem Alt - Rathsherrn Heusler, dem Redacteur der Baseler Zei-= Un d, (Basel, Z.) Am 29. November Abends langten die walliser Kriegsgefangenen (und zwar von Rheinfelden und, wie bis da! in, ohne militairische Bedeckung) in Basel an; ihr Oberst-Lieutenant ist Herr Adolph von Courten, Sohn des Generals von Courten,

Kanton Graubúündten. (Schw. M.) Nachdem nun- mehr Luzern sich ergeben hat, erhielten die tessiner und graubündt- ner Bataillone Befehl zum Vorrücken und werden am 26sten bis Jaido , am 27sten nach Airolo gelangt sein, am 28sten aber die Ur= ner und Walliser auf der Höhe des Gotthards angegriffen haben, wenn nicht diese, was wahrscheinlicher, sich indeß zurückgezogen.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 4. Dezember 1847. Wechsel - Course. | | Brief. | Geld. Kurz | | 1433 2 Mt. [—=— | 142% Kurz 152% K 2 Mét. | 161; 20205 2 815; | 81‘ 2 mé. | 1025 | 1025 | 2 Mt. | | 2 Mit. |D0r 99% E 1 8 Tage | 5 | 995 100 Th!r. ( 2 Mt. | | 99 10051. | 2 Mi, 56 24 00 SRUI. | 3 Wochen | 198% | 1083 :

Fisenbahn- Actien.

Amsterdam 250 FI. do. 250 Fl. Hamburg 309 Mk. do. 300 Mk. I 8 2 Mt.

L Y 51:

London

A eo abo o G ais e apa deo 300 Fr. Wien in 20 Xr 150 FI. Augsburg 150 Fl. 100 Thlr.

Breslau Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fass. .

rankfurt a. M. südd. W. Petersburg

Volleing. |zf. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. |‘ Berl. Stett. Bonn-Cöln, Bres]. Freib, do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. |‘ Cöth. Bernb. Cr. Ob, Seb. Dresd. Görl. Düss. Elberf.

do. Prior.

1007 B. 947 B. 913 bz. 1007 B 847 B.

ubs

97x B anb Pts. Mgdb. 1205 De u G. do, Pr. B. E do. do. 102% a Í bz. Rhein. Stm. 100 bz. do. do.v.St. gar. |- Sächs. Bayr. Sag.-Glog.

O. Seh]. L.B.

M fn m T

eo

_—

do\

Prior.

do. Prior. |‘ St.-Vobw.

do. Prior.

plan f m Q f

na om

Thüringer.

Whb.(C.O.) do. Prior.

Zarsk. Selo.

Quit. Bog. 4%

Gloggnitz.

0,

Hmb, Bergd. %

Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau, Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk.

do. Peior.

Aach.Mastr. [30 Berg. Mek. [70/807 bz. 117? 6. Berl. Anb. B. |45/ 1097 bz. s Bexb. Ludw. |70 G Î Brieg-Neiss. [95 —— 89 pv. 88? bz. Thür, V. 20 s ; 917 6. Magd. Witt. [50/7745 a £4 bez. 101% bz, u. B. Mecklenb. |90 _ 100% B. Nrdb. F. W. |75/65® a 65 bz. S Rh. St. Pr. |S0/ 88% be. 107 B. Starg. Pos. |70/ 827 bz. 82 G.

__

do. Prior. do. I. Ser. Nrdb. K. Fd. O.Sech]I. Lt. A do. Prior.

vim U T a

v

(Sehluss der Börse 3 Uhr.) S Ausländische Fonds: Pfandbrief-, Kommumnal- Papiere und Geld - Course.

Zf. Geld. |Gem. Zf.| Brief. St. Schuld-Seh. [3% 917; Kur-u.Nm.Pfdbr. |34| 9157 | Seeb. Prüm. Sch. |— 89% Sehblesische do. |35| 96 K.u.Nm. Schuldv. |32 87% do. Lt. B. gar. do. |33| c Berl. Stadt-Obl, 91 Pr, Bk-Anth.-Scb |—|1084 Weestpr., Pfandbr. |3 90 Grossh.Posen do. 110035 Fniedrichsd'’or. —| 13 42 do. do. 917 And.Goldm.à Sth. |—| 12 Ostpr. Pfandbr, 94 Disconto, —— 33 Pomm. do, R

Geld. |Gem,

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert, do.beiHope 3.4.8.

5| “s 5| _— do. Pari. 500 FI.| 4 do. do. 1. Anl.|4| 92 917 do. do. do. Stiegl. 2.4.4.14| 925 | 912 do. v. Rtbscb.Lst.| 5 [110 1095 4 5 4

Poln. neue Pfdbr. | 4 | 1 j

300 F. F Hamb Feuer-Cas. |ZL/ do.Staats-Pr. Anl do.Poln.SchatzO. 82 Holl. 23 % Int do. do. Cert. L.A. 957 94 } | Kurhb.FPr.O. 40 th. do.do.L.B.200F!. —_ 16 Sardin. do. 36 Fr. Pol. a. Pélbr.a.C. | 947 N. Bad. do. 35 FI.

Getraide-Bericht.

Am hentigen Markil waren die Preise wie folgt :

VV eizen 69—-74 Kthlr. Roggen loco nener 46—48 Kthlr.

- April {Mai k. J. 467 Rihlr. G., 47 Bi Hafer 48/52pfd. 27—29 Ethlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 283 Rthlr. Bf. Gerste 42 —43 Rthir. Rapps 8077 Rthly, Rübsen 77—73 Rthlr. Rüböl loco 115 Bthir. Bf. n. bez.

- pr. Frühjabr 115 Rthlr, BFE., a (3 Spiritus loco 24 Ritklr. bez.

- Frühjahr 26; —26 Rihlr. bez.

London, 29. Nov. Getraidemarkt. Die Zufuhren englischen Weizens waren heute mäßig, und Alles wurde zu den srüheren Preisen ge- räumt. Fremder Weizen mehr gefragt ohne Preisverbesserung, Gerste und Erbsen unverändert im Werth, Bohnen müssen 2a 3 Sh, pr. Qr, niedriger notirt iverden, Neuer Ha fer flau, S

alter hâlt die Preise. Frage nach Mehl läßt nach. ® Roggenmehl unverändert 6 Pfd, 10 pr. Qr,

Z S N : Ansgswärtige Ergen.

Amsterdam, I. Dez, fiedezl. wirkl, Sb, 55, 5% êpan. —.

Antwe rpen, 30. Nov. Zinsl. —. Neue Anl. 147. 5 /

Homburg, 2 Dez. Bank-Actien 1600 Rer. Engl Banz, 1047. 1042, Hamb, Berg. Actien —. Magd. Wittenb. 79 Br. Hamb. Bezl. 101%. 101 7, Kiel Alt. 1103. 1105. Glückst. Elmehb. 53 Br. Rendsb. Neun. 96 Br. Rotbscb, 643 Br. Meckl. 58 573.

Leipzig, 3. Dez. Leipz. Bresdn. Act. 1157 Br. Sächs. Säcks. Schles. 100 Br. Chem. Ries. 517 Br. Löb. Zitt. 47 Á Br, Mgd, Loi Berl. Anb Lt. A. 1205 G. Lt. B. 1995 G. Dess. Bauk-Aect. 101 G.

London ä 29. Nov. Cons. 3% &57. 85.2. Belg. —, Ard. 1/7. A Passive 35. 35. Ausg. Sch. —. 25% Uoll. 55. 545. 4% do. 83%. 83! Port, 29, #1. Engl, Bras. 81. 79. Chili —. Mex. 16.

Paris, 30. Nov. 6% Reute ün cour. 16. 55. ¿9% a Neue 3% Aul. 76. 90.

V ien,

Acuier 1627.

Kopenk,

At Bayer. 59” Br

s 231 Br,

Russ. —.

2 Dez 5 25 Met, 105: 6 do. 93. Anl. de 18394 1562. de 1839 1165. Gioggn.

Meteorologische Beobachtungen

1847. | Morgens | Nachmittags S De | U 2. Luftdrnek 337,47" Par./337,33""' Par. Do 10 Par. |Quellwärme (118 R Luftwärme ....| +5,55" R. | +S,1°R.| + 8,3? R. |Flusswärme 3,6° R. "Thaupunkt... H -+ 4,6° R. | -4- 1A R. 7,3 R Bodenwärme Dunstsättigung. | 93 pCt

Wetter

Abends Nach einmaliger

10 Uhr.

Beobachtung.

Ausdünstung

reguig Niederschlag0) 801'‘Rhb, Id oos A) W. | SW., W. Wärmewechsel + 8.2? 4 s | W, e + 7,4° 337,21’Par .……. R O0 R. ace W.

| 92 pee 92 pCt.

D a regnig regnIg Wolkezung -. .

"Tagesmittel :

A O I FIN P1009 8

Sonntag, 5. Dez, Jm Opernhause. 4142ste Abounements- Vorstellung : Der Prätendent, romantish- fomische Oper in 3 Abth., von C. P. Berger. Musik von Kücken. Hierauf: Der türkische Arzt. Anfang 6 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Villets zu Opernhaus=-Preisen verkauft : —— Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, \o : Tribüne, 1 Rthlr, 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Nanges 1 Nthlr,, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitgeater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr. —— Jm Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Donf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbhachshen Erzählur g: „Die Frau Professorin““, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Moutag, 6. Dez.

folaeuden mittleren

i) Sgr.,

DIE Ul

Im Schauspielhause. 204te Abonnements= Vorstellung. Zum erstenmale: Joseph Haydn, Original-Lust\piel in 4 Abth., von L, Schubar (Dr. Lubarsch), Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Eigensinn, Lustspiel in 1 Aft, von R. Benedix, Äöniasftädtisches Theater.

Sountag, s. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund: Welt- Tableaux. Optische Darstellungen aus dem Ge- biete der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen.

Erste Abtheilung: Plastische Darstellungen.

Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt.

Dritte Abtheilung: Die Thiere der Urwelt.

Vierte Abtheilung: Eine Reihe vou Wandelbildern.

Fünfte Abtheilung: Optisches Farben- und Linienspiel.

Vorher: Vitre io Lane, Usisiel in 1 At von C. A. Görner. Und: Herr Karoline. Vaudeville = Posse in 41 Akt, nach Varin und Boyer, von D, Kalisch. Die Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet - Musik - Dirigenten Herrn Gährich. S

Montag, 6. (Italienische Opern - Vorstellung.) Pasquale. “Komische Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti,

Preise der Pläte: Ein Plab in den Logen und im Balkon? ersten Ranges 1 Rthlr. u. |. w. E

__ Dienstag, 7. Dez. Welt=- Tableaux. Optische Darstellunge" dem Gebiete der Kunst und Natur.

Vorher: Des Herzogs Befehl, Töpfer,

p WVl3+

Don

= Dez.

Lustspiel in 4 Akten, von

————AENA A A v

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeifen,

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckereï,

Beilage

N? 35.

Ia

Juland. Provinz Schlesien. Bekannimachung.

Deutsche Buudesjtaaten, Königreich Bavern. Landtags-Abschied. Großherzogthum Medcklenburg-Schwerin, Landtags - Ver- handlungen. j

talien. Florenz. Diplomatishes, Bewaffnung der Bürgergarde. Rom. Geldkrisis. Die Staatskonsulta, Kardinal Ciacchi verläßt Fer- rara, Neapel, Ministerwechsel, Neue Eintheilung und Vermeh-

„rung der Ministerien, Herstellung der Ruhe in Calabrien.

Eisfenbahuen und Danmpfschifffahrt. Pirna. Grundsteinle- gung zum ersten Bahnhofs -Gebäude, Hamburg. Eisenbahn- Konferenz.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Ruhestörung in Livorno, Die englischen Künstler.

Ua

Provinz Schlesien. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Breslau enthält folgende Bekanntmachung :

„Des Königs Majestät haben in der abschriftlich anliegenden, an das Königliche Staats - Ministerium unterm 12, Juli c. erlassenen Allerhöchsten Ordre zu bestimmen geruht, daß die bei gntsherrlich bäuerlichen Regulirun- gen, Gemeinheitstheilungen und Ablösungen auf die betheiligten Kirchen, Pfarreien, Küstereicn und Schulen fallenden Kosten zunächst aus dem ver- fügungsfreien Vermögen und Einkommen des betheiligten Instituts zu ent- nehmen sind, insofern nämlich dieses Vermögen und Einkommen nicht dem amtlichen Nießbrauche der kirchlihen oder Schul - Beamten unterworfen is und nach Abzug der zur ordnungsmäßigen Unterhaltung des Justituts er- forderiichen Ausgaben einen verfügungsfreien Bestand ergicbt; daß aber, wenn ein jolcher Bestand nicht vorhanden und demgemäß das Justitut für unvermogend zur Tragung der in Rede stehenden Kosten anzusehen ist, die erwachsenen Anuseinandersctzungs - Kosten niedergeschlagen, beziehungsweise aus öffentlichen Fonds entnommen werden sollen.

Die Königliche Regierung seße ih von diesen Allerhöchsten Bestimmun- gen mit dem Bemerkeu in Kenntniß, daß zur Ausführung derselben, na mentlich wegen Niederschlagung der bisher gestundeten derartigen Kosten, so weit solche hiernach für unbeibringlih zu erachten sind, von dem Herrn Minister des Znnern das Erforderliche verfügt und dabei den Auseinander- seßzungs - Behörden eröffnet ist, daß die Allerhöchsten Bestimmungen eben so wohl auf die Bonitirungs - und Vermessungs - Kosten, welche bisher von den Gemeinden übertragen wurden, als auf diejenigen, welche durch die anderweiten Negulirungs-Verhaaudlungen entstanden sind, sich beziehen.

Berlin, den 10, November 1847, A

Der Minister der geistlichen, Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten, Eichhorn. E

Vorstehendes Reskript Sr, Excellenz des Herrn Ministers der geistli- chen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten wird hiermit zur Nach achtung bekanut gemacht,

Breslau, den 22, November 1847,

: l Königliche Regierung. btheilung für die Kirchen - Verwaltung und des Schulwesens,“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Am 30. November fand die Verfindigung des Landtags = Abschiedes und Schließung der Stände -= Versammlung mit den herkömmlichen Feierlichkeiten statt. Nachdem die Königliche Vollmacht, kraft welcher Se. Königl. Hoheit der Prinz Luitpold al3 Zbugl, Bevollmächtigter den feierlihen Aft zu vollziehen halte, durch den Minister = Verweser des Innern ver= lesen war, wurde der Landtags = Abschied auf Befehl Sr. Königl. Hoheit durch den Ministerial - Rath Benning verkündigt, worauf Se. Königl. Hoheit im Namen Sr. Majestät des Königs den Landtag für geschlossen erklärte. Unter dem dreimaligen Rufe: „Hoch lebe der König!“ trennte sih die Versammlung. Der Landtags - Abschied lautet wie folgt:

„Ludwig von Gottes Gnaden 2c. 2c, Unseren Gruß zuvor, Liebe und Getreue, Stände des Reichs! Wir haben Uns bei dem nunmehr eingetre- tenen Schlusse des Landtages über die Uns übergebenen gemeinschaftlichen Beschlüsse der beiden Kammern der Stände Versammlung, so wie über die Berathungs - Verhandlungen derselben, ausführlichen Bortrag erstatten lassen und ertheilen hierauf, nah Vernchmung Unseres Staatsrathes, Unsere Kö- nigliche Catschließung wie folgt: 1, Abschnitt. Beschlüsse der Kam- mernüberGeseß-Entwürfe, §1. Den ZinsfußderEisenbahn- Anlehen und beziehungsweise die Verzinsung der Staats- \chuld betreffend, Wir ertheilen dem (Heseß - Entwurf, den Zinsfuß der Ei- scnbahn-Aulehen und beziehungsweise die Verzinsung der Staatsschuld be- iressend, mit Genehmigung der von den Ständen vorgeschlagenen Modifi- cationen, Unsere Sanction und lassen das hiernach ausgefertigte Geseß hier- neben anfügen. 11, Abschnitt. Nachweisu ngen, A. Verwendung der Staats-Einnahmen. Wir haben den Ständen des Reichs über die Verwendung der Staats - Einnahmen in dem Jahre 1844 45 genaue Nachweisung vorlegen und hierdurh den Bestimmungen der Verfassungs- Urkunde Tit, VU, §, 10 Genüge leisten lassen, Die bei diesem Anlasse ge- stellten Anträge in Beziehung auf die Postverhältnisse weiden Wir einer näheren Prüfung unterwerfen. þ, Stand der Stagats\cchulden-Til- gungsanstalt in dem Jahre 1844 —45., §. 2, Ueber den Stand der Staatsschulden - Tilgungskasse in dem Verwaliungsjahre 1844—45 sind den Ständen des Reiches genaue Nachweisungen vorgelegt und hier- durch die Bestimmungen der §§. 11 und 16 Tit. V1, der Verfas- sungs -Urkunde erfüllt worden. 111, Abschnitt, Wünsche und An- I O haben die Stände Unseres Neiches außerhalb des Tit, VII, §. 22 der Verfassungs - Urkunde bezeichneten Zeitpunltes behufs eines bestimmten in dem Einberufungs - Patente genau ausgespro- chenen Zweckes versammelt, Nichtsdestominder behalten Wir Uns vor, ver- schiedenen der an Uns gebrachten Wünsche und Anträge nah Befund nä- here Bedachtnahme und Selbstzgewährung zuwenden zu können, Indem Wir Uns freuen, durch eine Vereinbarung mit Unsercn Lieben und Ge- treuen, den Ständen des Reichs, den Fortgang der so wichtigen Eisenbahn- Unternehmungen gesichert zu sehen, ertheilen Wir denselben diesen Abschied, nebst der Versicherung Unserer besonderen landesväterlichen Huld und Gnade. München, den ?0, November 1847, (Unterz.) Ludwig, von Maurer, Staatsrath. Freiherr von Zu-Rhein, Staatsrath, von Zet etti, Staatsrath. Freiherr von Hohenhausen, General-Major.“

Dem Vernehmen nach, hat gleichzeitig mit dem Schlusse des Landtages eine Veränderung in den höchsten Verwaltungsstellen statt= F*unden,.

Wir

Großherzogthum Meeklenburg-Schwerin. (H. C.)

der Landtags -= Sißung am 27. November fand die Berathung «aátt über die nach Landtags -= Beschluß vou 1845 vom Engeren Aus= {uß eutworfene Landtags-Ordnung.

Eröffnet wurde dieselbe dur ein vom Landrath von Maltzan verle- sencs Diktamen der Landräthe in Bezug auf die von demselben im vorigen Zahre abgegebene Erklärung: „daß sie als Landräthe im Direktorium die mchrgedachte Geschäfts -Ordnung, möge sie in dem vorliegenden Entwurfe angenommen oder durch die ständische Diskussion modifizirt werden, nicht für sih verbindend anerkenn:n könnten, bevor dieselbe nicht zur Kenntntß der Landesherren gebracht und in Bezug auf ihre Stellung von denselben ge- nchmigt worden sei, Diese Erllärung wude wiederholt mit dem Hinzu- fügen, daß sie dur ihre Theilnahme an der Diskussion über den Entwurf

einer sogenannten Geschäfts-Ordnung dieser Erklärung keinesweges präjudi- ziren wollten. Hierauf verlas Pogge-Roggow ein Difktamen, in wel- chem er den Antrag stellte, die Berathung über die Geschäfts-Ordnung noch

Beilage zur Allgemeinen Preufischen

2319

—— mene ps qu

auszuseßen, da sich nah seiner Ansicht cine Reform der ständischen Vertretung in der Art vernothwendige,, daß sowohl die Nitterschaft als die Landschaft, welche leßtere die Einwohnerzahl formiren müsse, gewählte Vertreter zum Landtage schicken. Nach einer schr lebhaften Diskussion, in welcher unter Anderem auch der Vorschlag gemacht wurde, dem Antragsteller den Antrag ohne Weiteres zurückzugeben, wurde entlich der Beschluß gefaßt, man fönne sich durch dieses Diktamen nicht veranlaßt schen , die Berathung der Ge- \chäfts-Ordnung auszuseßenz der sonstige Juhalt desselben müsse als ver- sönliche Ansicht des Verfassers unberüsichtigt bleiben, Nunmehr {lossen die Landmarschälle si in einem Diktamen der Erklärung der Landräthe an, und es wurde der Beschluß gefaßt, daß die Beschlußnahme über die An- nahme oder Ablehnung der Landtags - Ordnung bis dahin ausgeseßt sein solle, daß man über alle einzelnen Paragraphen einer Geschäfts - Ordnung verhandelt und beschlossen habe. Nachdem hierauf die Einleitung des Co- mité-Berichts verlesen war, kam es zu einer langen und lebhaften Erörte- rung rücsichtlih derjenigen Punkte, über welche dic Landräthe in ihrer amt- lichen Stellung an die Landesherren möglicherweise zu berichten haben könn- ten, und es wurde abermals der Beschluß gefaßt, man wolle die Beschluß- nahme über die Stellung der Landmarschalle dem Plenum gegenüber bi3 nah abgemachter Verhandlung über den ganzen Entwurf der Landtags- Ordnung ausseßen, Jett erfolgte die Vorlesung des §. 1 der Geschäfts- Ordnung, wobei das Comité den Vorschlag machte, den zweiten Absatz des- selben auf die Meldung bei den übrigen (d. h. nicht dirigirenden) Land- räthen und den Landtags - Kommissarien zu streichen, Nach abermaliger Disfussion, in welcher niht unerwähnt bleibt, wie es in dieser Angelegen- heit vor 30 und 40 Jahren gehalten worden sci, wird endlich die Abstim- mung beliebt, ob der §. 1 ganz oder, na dem Vorschlage des Comité's, nur der zweite Absay gestrihen werden solle. Es kam jedoch zu feiner Sanction, indem Einige darüber abstimmen wollten, ob der Comité-Bericht zu §. 1 zu genehmigen oder weiter über die Sache zu verhandeln sei. Nachdem von Glöden-Hohenkirchen sodann noch auf einen Wider- spruch zwischen §. 1 und §. 7 der Geschäfts-Ordnung aufmerksam gemacht und Stever-Wustrow es monirt hatte, daß das Landraths - Diktamen von vier Landräthen unterschrieben sei, da doch nur einer derselben gegen- wärtig gewesen, wurde die Sizung geschlossen, i

Zal i en. Florenz, 24. Nov. Kürzlich hatte Graf Moltke Hvitfeld die

Chre, Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog sein Beglaubigungsschrei- ben als Königlich dänischer Minister - Resident am hiesigen Hof zu überreichen, Derselbe is in gleider Eigenschaft bereits scit ciniger Zeit am neapolitanischen Hofe akkreditirt.

Vor einigen Tagen wurde in Livorno die öffentliche Ruhe durch ein beflagenswerthes Ereigniß gestört. Mehrere Männer aus der niedersten Volfksklasse, welche Abends großen Lärm auf der Straße machten, geriethen mit einer Patrouille von der Linie zusammen, wo= bei ein Korporal einen Dolchstih in den Hals erhielt, in Folge dessen derselbe bald darauf starb. Es wurden zwar mehrere von den Ru- hestörern verhaftet, inzwischen scheint man des Mörders selbst nicht habhaft geworden zu sein. Als am Morgen das Volk von der That unterrichtet war, versammelte sih dasselbe in großen Haufen vor dem Gefängniß und verlaugte stürmisch, daß ihm der Mörder ausgeliefert werde; nur mit Mühe gelang es, durh gütliches Zureden dasselbe zu beruhigen und zum Auseinandergehen zu bewegen,

Die Bewaffnung und Einübung lder Bürgergarde schreitet überall vorwärts, Städte, Gemeinden, Klöster, Beamte und Privatleute steuern überall nach Kräften dazu bei. Vom Staate sind bercits 11,500 Flinten an die Bürgergarde im ganzen Lande vertheilt wor- denz; anh hat das französische dem toscanishen Gouvernement 5000 Flinten aus dem Königlichen Zeughause unter den nämlichen Bedin- gungen, wie dergleichen Lieferungen an die päpstliche Regie:ung ge- macht wurden, zugesagt.

Jn Pistoja wurde kürzlih die daselbst gegossene erste Kanone der Bürgergarde, welche ten Namen Ferruccio führen soll, probirt.

Der Zufluß von Fremden is seit einiger Zeit hier gegen alles Erwarten ungemein groß.

Nom, 21. Nov. (A, Z.) Bei mehreren englischen Künstlern, die seit 'langen Jahren hier ansässig sind, hat \ich in Betreff des Bürgergarden-Dienstes ein eigenthümlicher Konflikt herausgestellt, den eines der hiesigen Tagesblätter durch eine falsche Schilderung ins Lächerliche zu ziehen versucht hat. Dieselben haben sich nämlich in englische Lebensversicherungs-Anstalten cingekauft, die ihnen dafür die Verpflichtung auflegen, nirgends Militairdienst zu thun, es sei deun, daß es im eigenen Vaterlande die Nothwendigkeit erheishe. Unter solchen Umständen wird ein jeder die Weigerung begreiflich und na-= türlich finden.

Auch hier soll eine Geldkrisis bevorstehen. Als Hauptgrund wird das plöbliche Verschwinden fremder Münzsorten angegeben, die aus- wärts höher im Cours stehen, als hier. Bei einer Veränderung der gegenwärtigen Münz-Tarife wird für das gemeine Leben freilich eine der Annehmlichkeiten verloren gehen, die bis jeßt in der fixen Be- werthung der Hauptmünzsorten vorhanden war.

Die leßte Sitzung der Staats-Consulta, welche vorigen Freitag, den 19ten d., stattgehabt, hatte zum Zweek, sich über die Weise der Zulässigkeit der Auditoren zu verständigen, wobei man sich dahin ver- einigte, daß den Konkurrenten cin Monat Zeit vergönnt wird, sich zu melden und ihre Requisiten einzureichen. Hierauf sollen nah Maß- gabe der verschiedenen Sectionen vier Aufgaben gestellt werden, welche ein jeder der Zandidaten nah seiner Wahl, aber ohne Vorbereitung und auf der Stelle zu bearbeiten hat. :

Gestern hat si die Finanz-Section auf dem Tesorierat zur Un- tersuhung des Präventivums von 1848 vereinigt, und heute sollte die Adreß-Kommission bei Sr. Heiligkeit in den Gemächern des Qui- rinals zur Audienz gelassen werden.

Aus Bologna vom 22, November wird die Durchreise des Kardinal - Legaten Ciacchi, der bisher ‘in Ferrara gewesen, berichtet. Man glaubte, daß er uicht nah Ferrara zurückehren werde, daß viel= mehr seine Abreise der erste Schritt zu der dort bevorstehenden Ausgleihung mit Oesterreich sei.

Neapel, 20. Nov. (A. Z.) Dur ein so eben veröffentlich- tes Königliches Dekret hat (wie bereits kurz erwähnt) der bisherige Minister des Junern, Cavaliere D. Nicola Santangelo seinen Ab- schied erhalten mit dem Titel eines Staatsraths und eines Marchese. Ein zweites Königliches Dekret bestimmt, daß fortan die öffentlichen Arbeiten ein eigencs Ministerium bilden und vom Ministerium und Staats-Sekretariat des Junern getrennt werden sollen. Die Admi-= nistration der Königlichen Druckerei wird vom Finanz-Ministerium dem neuen Ministerium übertragen. Ferner sollen diesem Ministerium künf- tig angehören: das Gefängnißwesen, alle dahin gehörigen Bauten und Verbesserungen, die Verpflegung und Behandlung der Gefangenen, der Re- legirten und der Verurtheilten jedweder Gattung, welches Alles bisher vom Ministerium und Königlichen Staats-Sekretariat des Krieges und der Ma= rine abhing. Ferner werden alle Wohlthätigkeits-Anstalten, welche nicht unter der Hospital-Verwaltung stechen, ebenfalls auf dieses Ministerium übertragen. En drittes Königliches Dekret lautet ; Ackerbau und

Zeitung.

Sonntag den 5 Dezember

Handel, welche bisher einen Zweig des Ministeriums und des König- lichen Staats-Sekretariats bildeten, werden fortan ein eigenes Mini= sterium bilden. Unter dieses Ministerium werden gestellt : die Manu- fafturen, die Justituti d'iucoraggiamento, die öfonomischen Gesell= schaften, die Minen, das Fischerwesen, das Vorraths- und Verpfle- gungêwesen, Maße und Gewichte, das öffentliche Gesundheitswesen und die Viehzucht. Der öffentliche Unterricht, die Muscen, die Aus= grabungen; die Jnstitute der {chönen Künste, die Erziehungs - Anstal= ten, Wissenschaften, Schulen, die wissenschaftlihen Vereine und Afa= demicen , die Bibliotheken und andere hierher gehörige Gegenstände werden von nun an diesem Ministerium übertragen. Ein viertes De= fret enthält die Ernennung folgender Herren zu Ministern, Staats= Secretairen: der Commendatore D. Pietro d’Urso, bisheriaer Gene= ral-Prokurator der Gran Corti de’ Conte erhält das Portefeuille des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Der Commendatore D. Au- tonio Spinelli, bisheriger Consultore in Missione des Intendanten der Provinz Neapel, erhält das Portefeuille des Ministeriums des Acker= baues und des Handels. Der Commendatore D. Giuseppe Parisi, bisheriger Jntendant der Provinz von Messina, erhält das Porte- feuille des Ministeriums des Jaunern.

Gleichzeitig geht hier die Nachricht ein von der vollständigen Beruhigung Calabriens. Der Räuber - Chef Buonfiglio hat ih mit vier seiner Genossen der Gefangenschaft überliefert, so daß das für die Angelegenheiten des Sila ernannte Könialiche Kommissariat seine Functionen einstellen fanun. Buonfiglio und zwei seiner Gefährten wurden vom Major Salzano dem General Grafen Statella überlie= fert, die beiden Anderen stellten sich dem Intendanten de Liguoro, und alle fünf wurden in das Kastell von Cosenza abgeführt. Nicht allein in Calabrien , sondern auch in der Hauptstadt, hat diese Wie- derherstellung der öffentlichen Sicherheit die größte Freunde verbreitet.

An die Stelle des zum Staatsrath beförderten Marchese della Cerda wurde der bisherige Jntendant von -Principato ltra D. Gaetano Lotti, zum Jutendanten der Terra di Lavoro ernannt.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Pirna 1 DU. Gestern Mittag wurde zu dem ersten Gebäude für den hiesigen Bahnhof, nämlich zum Administrations-Gebäude, der Grundstein gelegt.

Hamburg, 2. Dcz. (B. H.) Die Konferenzen der ver- cinigten Eisenbahn =Directionen sind bis jeßt täglich von 9 Uhr Morgens bis spät am Nachmittage ununterbrochen fortgeseßt wor- den, und da man daran festhält, in den Versammlungen selbst nur De= batten über Prinzipien zuzulassen und nah Feststellung derselben die betreffenden Punkte zur Redaction an die Kommission zurückzuweisen, von welcher der Entwurf ausgegangen, so is es gelungen, über die beiden wichtigsten Vorlagen bis jevt sich zu verständigen, nämlich eine Bereinbarung der verschiedenen Directionen über ihre gegenseitigen Pflichten beim unmittelbaren Güterverkehr und ein Reglement hin-= sichtlih desselben für das Publikum. Wenn man bedenkt, daß es gilt, vierzig verschiedene, auf Privat - Juteressen gegründete und bei aller äußeren Gleichheit doch hundertfältig abweichende innere Be- dingungen enthaltende Jnstitute zu einem gleihmäßigen Handeln zu veranlassen, so wird man si sagen, daß eiu gedeihliches Resultat nur durch solches persönliches Zusammenkommen möglich ist, wo der Gemeiusinn vermag, so manche Sonder =Rüksichten zu Boden zu schla= gen. Sehr lange und zum Theil hartnäckige Debatten veranlaßten, besonders bei der ersten Vorlage, die Frage über die Verpflichtung der Gesellschaften zur Ablieferung des Gewichtes nach Frachtbrief bei in gutem Zustande übernommenen Waaren uud bei der zweiten die Feststellung der Tarif-Klassen. Was die erste betrifft, so ist aller= dings anerkannt, daß eine große Zahl von Gütern beim Transport von selbst (durch Eintrocknen 2c.) an Gewicht verliert, weshalb auch allgemein ein gewisses Untergewicht von 1—2 pt. nicht vergütet wird; abgesehen hiervon aber wollten Viele die unbedingte Verpflich= tung der Gesellschaften für Lieferung des "übernommenen Gewichts ausgesprochen wissen, während Audere in dieser Beziehung noch auf eine große Zahl von Ausnahmen bestanden. Man fonnte beinahe zwei bestimmt gesonderte Lager unterscheiden, je nah den handel= und nach den gewerbtrcibenden Gegenden, indem jene eine eben so strenge Verpflichtung, wie bei Fuhrleuten und Schiffern, diese dagegen man= nigfahe Modificationen verlangten. Es wurde endlih beschlo}en, daß, wenn der Absender von dem Reht Gebrauh mache, daß die Ge= sellschaft bei der Uebernahme das Gut selbst verwiege, diese auch bei Transporten, welche nicht über aht Tage dauerten, jedes größere Un- tergewicht als 1 pCt. bei trockenen und 2 pCt. bei nassen und ihnen gleih zu achtenden Waaren (sonst 2 und 4 pCt.) erseßen müsse, außer bei solchen, welche aucrkannt einem größeren natürlichen Untergewicht ausgeseßt seien. S ——

Hinsichtlih der für die Tarife einzuführenden Klassen kam man endlich dahin überein, daß neben dem Normalsaße zwei Ausnahmen zugelassen werden sollten, von welchen die eine eine Ermäßigung, die andere eine Erhöhung begreifen würde. Ju jene wurden die meisten der sogenannten Roh - Produkte gesebt , in diese im Wesentlichen nur solche, die durch ihr Volumen oder ihre eigenthümliche Beschaffenheit besondere Unbequemlichkeiten oder Schwierigkeiten für den Transport darbieten.

Die heutige Konferenz wurde zuerst dur die Verhandlung über den Entwurf eines Reglements über die Personen =-, Gepäck-, Equi- pagen-, Pferde- und Vich =- Beförderung beschäftigt.

Nachdem sodann noch das Reglement für die Vereins-Freikarten erledigt und Wien für den nächsten Versammlungsort bestimmt wor= den war, entstand die Frage, wie es mit der Fortseßung der Bera- thungen gehalten werden sollte, eine Frage, welche um so wichtiger wurde, als das Präsidium anzeigte, daß mehrere Directionen erklärt hätten, ihren Aufenthalt in Hamburg nicht noch um einen Tag ver längern zu können. Auf der anderen Seite waren die noch übrigen Vorlagen zu wichtig und umfassend, um cine flüchtige Besprehung zu vertragen, und wurden diese, da eine allgemeine Erschöpfung ohne- hin sih fundthat, für die nächste Versammlung ausgeseßt. Die Un= terzeihnung des Protokolls wurde auf heute Abend 8 Uhr angeseßt und die Konferenz nah Erledigung einiger Nebenpunkte um 35 Uhr geschlossen.

QHandels- und Börscn-Üachrichten. A ; f ittelmäßig, Wei- Königsberg, 1. Dez. Marktbericht. Zufuhr millenag, zen AE H fg Schffl. ; Noggen 42 48 S Sts} grobe Gerste 42— 46 Sgr. pro Schffl,z kleine Gerste R Sar. pro Schffl ? Hafer 23 27 Sgr. pro Schffl; graue Crbfen 64, "(5 Sgr. pro Cir.3 i bsen 50— 60 Sgr. pro A N ; Sireh EDm L Sgr. e Scbole Spiritus 27 Rthlr, 20 Sgr, pro Ohm,