1847 / 338 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Sir G. Grey», zur Begründung eines An- ¡er Bill, welche Maßregeln zur wirksameren Unterdrückung von Verbrechen und Vergehen in ge=- wissen Theilen Jrlauds anordnet, De _ Miusor ipiis ose

derst die vom Parlamente in voriger Se|101 Stel tlids 1 Folgendes: troffenen Maßregeln auf und jagte dann 1m ejen En A lge day: Er babe gebot, daß diese Maßregeln, und insbesondere Eiuiakeit Armengeseß, die verschiedenen Klassen der e In E E bringen und sie von dem Werthe hegenseilgan ZNan Bes “e ju

Förderung des Friedens, der Ordnung und der Wohlfahrt 1ÿres g-

Ministers des Junern, trags auf Einbringung e

meinsameu Landes belehrt haden wurden. Noch ee er au die Hoffnung mit aus, diese Erwartung verwirklicht zu eyen; denn die Sachlage, welhe er heute dem Hauje zu ¡childern habe, gelte nur w freue sich, sagen zu fönnen, daß

von einem Theile Jrlands, und er

Theile von Jrland die Verbrehen abge

in dem größeren 1 L nommen haben und Leben wie Eigenthum dort even jo sicher sind, als in England. Das allgemeine Ergebu1ß del vei den irländischen Polizei = Behörden eimgejandteu tabella- rischen Statistik der Verbrehen und Vergehen But Dar. Dan!

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im Allgemeinen die Verbrechen m während des am lebten

S y ufenen Jahres, mit dem vorhergegangenen (Fahre ver 1 Drittel abgenommen , in eimgen Theilen des Landes ) J S0 betrug 1m

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glichen, um ei

jedoch sich in s{chuellem Zuwachse gesteigert haben. “abre 1846 die Zahl der Verbrechen 2885, im Jahre 1847 aber v3 zum leßten Oftober nur 1035. Hieraus erhellt, daß man nicht

daran denten fann, eine allgemeine Anklage-BVill gegen das irländische

nbringen zu wollen, und daß die Beschuldigung, als ob ganz des Verbrechens sei, der Begründung entbehrt. Jn aber haben Menschen, welche kein Geseß achten,

1 ing, welche innerhalb des engeren Kreises, wo sie obherrs{cht, solhes Entseßen verbreitet hat, daß es der Negicrung

Pflicht wurde, den Arm des Mörders gufzuhalten und dem Leben und Eigenthum jenen Schuß zu verleihen, welchen die rechtlichcen Bürger von ihren Händen zu erwarten berechtigt sind. j inister begeguet dem Einwurfe, daß er durch Borschlagung einer Bill blos zu dem gewöhnlichen Mittel des Zwanges schreite, die Ursachen des Verbrecheus aber, welches man zu unterdrücken wün- he, ummtersucht und unberührt lasse durch die Behauptung, daß diese Bill blos eine gerechte Vorbeugungsmaßregel und nothwendig sei, um dem Geseze Kraft und Wirkung zu verschaffen. Er behaupte, daß, während die Regierung die irländischen Gutsbesißer auffordert, ge= neinsam mit ihr und den Armengescß-Juspektoren zur Unterftüßung der Armen thätig zu sein, diese Gutsbesißer dagegen das Recht ha= ben, von der Regierung zu fordern, daß sie ihnen Sicherheit für ihr Leben verschaffe, während sie bemüht sind, die Befehle des Parla ments zur Ausführung zu bringen. Vier Klassen der Verbrechen sind es, welche seit vier Monaten in gewissen Theilen von Jrland so be deuteud zugenommen haben. Die Zahl der Todtschläge, welche in den 6 Monaten bis Ende Oktobers 1846 sich auf 68 belief, is in den 6 Monaten bis Ende Oktober 1847 auf 96 gestiegen. Ju der nämlichen Zeit 1} die Zahl der Mordversuche von 55 auf 126, der Waffenräubereien von 207 auf 530 und des Feuernus in die Wohnun=

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gen von 51 auf 116 gesiiegen. Diese Statistik giebt übrigens nur einen ungenauen Begriff von der Zunahme jener Frevel in den jeßt hauptsäch- lih vou Verbrechen besudelten Bezirken. Ju ganz Jrland wurden im

vorigen Monate 195 Verbrechen der gedachten vier Klassen begangen, aber 139 dieser Verbredl‘en oder 71 pCt." fommeu blos auf die Graf haften Clare, Limerick und Tipperary, deren Bevölkerung nur 13 yCt. der Besammt-Bevölkerung ausmacht. Vornehmlich diese Graf- \chaften sind es, denen diese Bemerkungen gelten; da aber das Ver= brechen sih weiter zu verbreiten angefangen hat, so sind sie gewisser= maßen auch auf die Königs - Grafschaft, auf Roscommon und einen Theil von Fermanagh anwendbar. Die Verbrechen, welche die Re gierung zu uyterdrücken trachtet, sind niht gegen die Klasse der Gutsherren allein, sondern gegen jede Klasse vou Laudeigenthümern gerichtet. Jhr gewöhnlicher Zweck ist die Verübung persönlichen und überlegten Mordes, nicht im Dunkeln oder au einsamen Pläßen, son dern bei hellem Taglicht und oft auf besuchten Landstraßen. Diesen Meuchelmord ermuthigt die völlige Straflosigkeit, womit er begangen wird; denn es is allbekannt, daß außer der Polizei Niemand Hand anlegt, um die Flucht eines Mörders zu hemmen und sich seine Person zu versichern. Wäre es in Jrland, wie in England, wo Je= dermann auf den Verbrecher fahudet, #}o würde ein Hauptzweck der Bill, welcher dahin geht, die Bevölkerung v-n ZJrland aufzumuntern, daß sie die Entdeckung des Verbrechers fördere, während das gegen heilige Verfahren bestraft werden soll, schon erreiht sein. Der Mi nister legte hiernach nun die von der Regierung beabsichtig= ten Maßregeln im Detail dar. Dieselben bestehen in Folgendem : Dex Word = Lieutenant von Irland wird ermächtigt, nah seinem Ermessen jeden unruhigen Bezirk durch Erlassung einer Proclamation unter die durch die vorliegende Bill bestimmten Ausnahmegeseße zu stellen, Diese Ausnahmegesebze| verfügen die Verstärkung der bewass= neten Polizei in dem betreffenden Bezirke auf dessen Kosten aus dem zu diesem Zwecke auf 60) Mann zu bringenden Reserve - Depot in Dublin; das Tragen von Feuer - Waffen in dem Bezirke wird bei Gefängnißstrafe verboten und den Behörden das Recht ertheilt, Nach= suchung uach diesen Waffen bei verdächtigen Personen vorzunehmen z der Wassen-Besiß in den Häusern wird nur gewissen Personen gegen einen Crlaubnißschein gestattet, die Uebrigen haben ihre Waffen nach geschehener Aufforderung auszuliefern; endlich sollen die Behörden der Dezuke, in denen eine Mordthat verübt worden is , ermächtigt wer-

Ne mie Bewohner vom 16ten bis zum 60sten Lebensjahre zur

Dersoigung des Mörders aufzubieten, und Jeder, der sich der

R 8 nicht fügt, soll mit Gefängniß und Zwangsarbeit N L A Diese Bill erhielt ihrer glimpflihen Natur wegen die Villigung dex irländischen Mitglieder. Herr John

D Connell erklärte sogleich, daß er sich ihrer Einbringung nicht widerseßen werde, drohte indeß mit späterer Opposition, wenn das Ministerium noch länger mit Einbringung seiner Bill zur Regu- lirung der Pachtverhältnisse \äume, Der Chartist Rear gi ¿O ; Cie nor, „irländischer als die Zrländer selb“, nahm hierauf das Wort um dem Vorschlage des Ministers unnöthige Grausamkeit vorzuwer- fen und zu beantragen, daß die Erlaubniß zur Einbringung der Bill nicht ertheilt werde. Die Herren Horsmannu und Fagan erklär- ten sih ebenfalls gegen die Bill, Lord Jocely n s L AA erub fe zu s{chwach. Six Robert Peel erklärte sich M der Bill Mi ns men einverstanden und wollte insbesondere nichts von dem A

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Ä S I G b) J *) O'Connell’s wissen, daß die Bill wegen der Pachtverhältnisso ale

zeitig behandelt werden müsse. Herr Wakley erllärte hierauf, daß er zwar für O’'Connor's Antrag nicht stimmen könne, indeß O'C 2E nell’s Verlangen nur billig finde und daher das Amendement tell y zu erklären, „es sei nicht der Gerechtigkeit gemäß, eine Maßre H coëercitiven Charakters für Jrland zu erlassen, ohne zugleich (beiter Vorschläge für die Verbesserung seiner Verhältnisse zu machen.“ Die ses Amendement wurde mit 224 gegen 18 Stimmen verworfen und der ursprüngliche ministerielle Antrag gegen O'Connor?s Amendement mit 233 gegen 20 Stimmen angenommen.

Zu Anfang der Sißung wurde die Eisenbahnbill zum zweiten= male 9yerlesen, Auch ‘wurden eine Menge Anträge angekündigt, Lord

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Der Mtuister zählte zuvör= |

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Morpeth erklärte, daß die Regierung nah Weihnachten eine Maß regel bezüglih des Gesundheits - Zujtandes der Städte einbringen werde. Der Sch abkanzler entgegnete auf Befragen, daß für Un- terstüßung der irländifhen Armen in den Arbeitshäusern 2c. 4,675,000 Pfd. St. verauêëgabt worden seien, und daß der Betrag der zu lei- stenden Rückzahlungen mehr oder minder von den Hülfsquellen dieser Anstalten abhängen werde. Was den Grad der Förderung jener Arbeîten angehe, welhe unternommen worden seien, um den Armen Brod zu verschaffen, so werde ibre Vollendung auf den Entscheidun-= gen der irländishen Bezirks-Versammlungen beruhen. Jedenfalls be- absihtige die Regierung uicht, dem englischen Volke zur vollständigen Ausführung dieser Bauten neue Lasten aufzubürden. Herr

J. O'Connell zeigte an, daß er nächster Tage eine Bill einbringen werde, welhe die außer Landes lebenden irländi- hen Outsbesißker zum Besten der Armen besteuern solle.

Lord Ashley tbeilte mit, daß er demnächst einen Antrag stellen werde, welcher bezwecke, die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Lage der Kinder in London und in anderen großen Städten hinzulenken. Herr Urquhart äußerte, er werde morgen Lord Palmerston fragen, ob die Regierung in dem \chweizerishen Bürgerkriege in irgend einer anderen Eigenschaft , als in jener des Vermittlers, aufzutreten beab sihtige, Der Schatkanzler erklärte, daß die Regierung cine Auf hebung der Hopfensteuer uicht beabsichtige, weil die Lage der Finau zen durchaus feine Verminderung des öffentlichen Einkommens ge statte. Lord J.Russell erwiederte auf eine Frage des Herrn Hume, daß die Regierung nicht Willens sei, die Ernenuung einer Kommission vorzuschlagen, welche eine Untersuchung über das System der Aufla gen oder der öffentlichen Ausgaben eröffnen solle. Herr Hume kün digte an, daß er von scinem Rechte Gebrauch machen und die Er= neunung einer solchen Kommission beantragen werde.

London, 30. Nov. Nach dem jeßt veröffentlichten amtlichen Berichte über das am 10, Oktober abgelaufene Finanzjahr haben die Ausgaben 52,906,109 und die Einnahmen nur 52,579,301 Pfd. St. betiagen, so daß demnach das Defizit der Einnahme sich auf 326,608 Pfd. St. herausstellt.

Nach ter Naval and Military Gazette sind die Ehren- Medaillen für die Gefechte am Sutledsh fertig und werden demnächst ausgetheilt, Die Medaillen für die leßten französischen Kriege wer den dagegen erst in cinem Jahre vertheilt werden können, da bei nicht weniger als 160,000 Anmeldungen noch Nachforschungen anzu-= stellen sind.

Eine Versammlung der Actionaire der Royal - Bank von Liver= pool hat die Anträge der Direktoren genehmigt, und dieselbe wird dem-= nach am 1, Dezember ihre Geschäfte wieder aufnehmen. Unter den vorgeschlagenen und genehmigten Aenderungen der Statuten der Bank ist unter Anderem, daß fortan ohue Garautie nur bis zu 20,000 Pfd. St. und selbst mit Garantie nicht über 50,000 Pfd. St. Darleihen gegeben werden sollen. Das Haus Rougemont in London, das im September fallirte, war für insolvent erklärt worden, Nach Be richten aus Dublin war ein protestantischer Geistlicher, Namens Lloyd, am 28sten nah dem Gottesdienste bei Elphin in der Grafschaft Ros common erschossen worden.

Cin großes ostiudisches Haus (Flether, Alexander und Comp.), dessen Verhältnisse hon seit mehreren Tageu die londoner Börsen be \häftigten, hat von der Bank von England den nöthigen Beistand zugesagt bekommen, um sich halten zu halten; die Bauk hat freilich eine Garantie für einen Theil der darzuleißhenden Summe verlangt, indeß erfährt man, daß die Garantie bis auf eine mäßige Summe schon am 24sten Abends übernommen war.

Vorgestern wurde cine besondere Versammlung der Vorsteher des hiesigen deutschen Hospitals abgehalten, in welcher die Kommission, welche beauftragt worden war, das Verhalten des Dr, Freund, des leitenden Arztes und ursprünglichen Gründers der Anstalt, zu unter suchen, ihren Bericht erstattete. Nach ziemlih lärmeuden Erörterun gen, in welchen sowohl die Anhänger als die Gegner des Dr. Freund das Wort nahmen, wurde mit 37 gegen 33 Stimmen beschlossen, daß Dr. Freund, über dessen Benehmeùu gegen die übrigen Angestellten und die Verwaltung des Spitals vielfah gellagt worden war, auf seinem Posten verbleiben solle. ie Direktoren der Bauk von Jrlaud haben ihren Diskonto von 7 yCt. herabgeseßt, Sie sind angeblich zu einer weiteren fobald die Bank yon England mit gutem Bei

% au Herabsetzung bereit, spiele vorangeht.

Aus Manchester vernimmt man, daß nur 19,145 der dortigen 40,995 Arbeiter den ganzen Tag beschäftigt sind; 11,055 arbeiten nur einen Theil des Tages hiudurch, und 9795 sind ganz beschäfti- gungs= und brodlos,

(B. H.) Aus Liverpool erfährt man, daß Joshua Edward u. Co., Wollmakler, und Browunrigg, Miller u. Co., ein ostindisches Haus, die Zahlungen eingestellt haben; Beider Passiva sind nicht be- fannt. Von A. und J. Downie in Glasgow heißt es jeßt, daß ihre Masse nicht mehr als 2 bis 3 Sh, vom Psd. St. Divideude geben werdez der Verlust trisst meist Glasgower selbst. Den mit der „Caledouia““ cingetroffenen new-yorker Berichten zufolge, betragen die Passiva von Prime, Ward u. Co, 800,000 Dollars, und das Haus hat in Amerika gar keine Aktiva. Aus Boston wird das Fal lissement von Kimball , Jewett u. Co. mit 200,000 Dollais ge meldet.

Der Kanzler der Schaßkammer stellte heute im Unterhause seinen Autrag auf Einseßung eines Spezial - Comit®s zur Untersu chung der Bauksrage. Es entspann sich darüber eine längere Le hatte, die auf den 3. Dezember vertagt wurde.

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Brüssel, 2. Dez. Jn der Repräsentanten-Kammer wurbe bei der Diskussion über das Budget der auswärtigen Angelegenheiten seitens mehrerer Redner auf möglichste Sparsamkeit in der Liploma- tie gedrungen, indem man die Zahl der diplomatischen Agenten Bel- giens für zu groß und deren Besoldung für zu hycch erklärte. Zus besoudere waren es die Herren Osy, ODelehayec und Castiau, welche das Ministerium ausforderten, Reductionen zu veranlassen, obgleich ein- geräumt wurde, daß die belgischen Diplomaten schlechter besoldet seien, als die der meisten anderen Staaten zweiten Ranges. Die Herren Castiau und Delehaye fanden auch das Marine- Budget für zu od angesebt, indem ihnen scheint, als wäre die Kriegs-Marine für Bel- gien ganz zweclos, Herr Osy hebt hervor, wie nothwendig eine Steuer bei Verleihung und Vererbung von Adelstitelu sci, was eine neue Cinuahme- quelle bieten fönue. Auf eine an ihu gerichtete Juterpellatiou erflärte der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, daß Herr Dejaegher eben zum Gesandten zu Madrid ernannt worden und si{ch unverweilt hiu= begeben würde, Die Kammer nahm darauf den ersten Artikel des Budgets an, nachdem Herr Delfosse einge Bemerkungen darüber ge- macht, wie zweckmäßig es sei, die Zahl der Beamten der Central- Verwaltung möglichst zu beschränken, sie jedoch dabei gut zu besolden, was jedenfalls besser sei, als, wie bisher, die Zahl der Beamten zu mehren. Gelegentlich des Kredits für die Decorationen des Leopold

Ordens rügte Herr Osy, daß dieser Orden vom lebten Kabinet im Auslande in \o großer Zahl vertheilt worden, daß dies selbst die Gorderung eines Supplementar-Kredits von 10,000 Fr, dafür veran-

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laßt habe. Auf die Aufforderung des Herrn Sigart legte der Mj nister die Berichte über die Expedition der „Adele“ nah Sauto Tho mas auf das Büreau der Kammer nieder. Herr d’Hoffshmidt bestätigte bei diesem Anlaß die befriedigenden Nachrichten, die über die Lage der Kolonie eingelaufen, und daß der größere Theil dey dort weilenden Kolonisten das Anerbieten, nah Belgien mit jenem Schiffe zurückzukehren, abgelehnt habe. Ju ihrer vorgestrigen Siz zung hat die Kammer das Budget für die auswärtigen Angelegen heiten mit 69 gegen 2 Stimmen angenommen. Bei dieser Gelegen- heit fam auch noch die Post- Verbindung mit England zur Sprache und der Minister gab das Versprechen, daß sein Kollege, der Minister der öffentlichen Arbeiten, auf Abschluß eines dem frauzösischen ähn lihen Vertrages hinarbeiten, und daß einstweilen vom 1. Dezember an die Depeschen niht mehr Stunden lang in Dover liegen bleiben, sondern sofort nach ihrer Aukunft daselbst nach Ostende ge\chickt wer den sollten, um weniastens gegen 5 Uhr in Brüssel zu sein. Die belgische Bank hat bekannt gemacht, daß sie bis auf Wei teres nur Wechsel auf folgende Pläße: Brüssel, Löwen, Antwerpen, Gent, Lüttich, Mons, Charleroi und Tournai, diskontiren wird. Herr Nothomb, der belgische Gesandte am preußischen Hofe, ift

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am 29, November von Berlin hier eingetroffen. Schweden und Üorwegeu.

Stockholm, 26. Nov. Der den Reichsständen Königliche Antrag über die Staats - Bedürfnisse wird theilweise schon in den Zeitungen veröffentliht. Das erste Kapitel enthält den Hof und Schloß-Ctat. Derselbe war in der vorigen Finanz = Regulirung auf 686,700 Rthlr. angeschlagen. Da der Kronprinz jeßt das Alter erreicht hat, daß er cinen eigenen Hofstaat halten muß, so werden dafür 100,000 Rthlr. verlangt. Der ganze verlaugte Bedarf beträgt 786,700. Das zweite Kapitel enthält das Justiz= Departement, das auf 811,100 Rthlr. angeschlagen is. Es werden allein jährlich 200,000, oder für drei Jahre 600,000 Rthlr., für Herstellung von pensyloanishen Gefängnissen verlangt. Das dritte Kapitel oder das auswärtige Departement betrug nach dem Anschlag über 227,000 Rthlr. Das Kriegs-Departement (4ies Kapitel) war für 1848 auf 4,118,240 Rthlr. festgestellt.

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Kanton Bern. Der Vorort hat neuerdings folgende De pesche vom General Dufour erhalten:

„Der Ober- Kommandant an den Herrn Hauptquartier Luzern , 28. November 1847, Hier die rassizirte Convention (von Uri), die ih in meinem lezten Schreiben ZJhnen anzumelden die Chyre hatte. Sie is 36 Stunden früher gekommen, als sie versprochen hatten, Sie werden morgen, Dienstags, zwei Dampfschiffe schicken, um die Truppen zu holen, Das heißt, guten Willen zeigen. Aus diejer Seite ist also Alles beendigt. Bleibt nur noch Wallis, an welches 1h diesen Morgen geschrieben habe, um ihm die wahre Sachlage zu erklaren und es zu einer Capitulation einzuladen, wie das nut den anderen Stan den des Sonderbundes geschehen is. Jch erwarte dessen Antwort, um da nach zu handeln. (Gez) Dusfou r.°

Oie Capitulation von Uri ist den

vorgelegte

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Prasidenten des Bororls

Die Deren L elegirten

28 November, Vormittags

11 Uhr, abgeschlossen mit den Herren Laundammann Muheim und I graggen. Sie 1} gleichlgutend mit derjenigen von Unterwalden

d S( | 7 r! don Nrtifeol : S ) und Schwyz, enthält aber außerdem noch folgenden Artikel: „§: 0-

Die Regierung des hohen Standes Uri übergiebt dem Kommandgu ten der eidgenössischen Occupations - Truppen denjemgen Theil der von der Sonderbunds - Armee im Kanton Tessin gemachten welcher von dieser Armee jener Negierung zur Ausbewahrung ZUgG(e stellt worden ist.“ Ï N Am 30. November Abends 6 Uhr langte auch folgendes Schrei hen des Kommandanten der ersten Division aus dem General-W2ug1 tier Aigle vom 29sten an den Präsidenten der Tagsaßung au: „Jch habe die Ehre, Jhnen beigeschlossen die Abschrist der Capitulag- tion zu übersenden, welche ich mit den Bevollmachtigten des Großen Raths von Wallis so eben abgeschlossen habe und wodurch die dicjen Kanton bc treffende Frage auf friedliche Weise gelöst wird. Jch habe es auf mi genommen, sie. abzuschließen, im Glauben , damit den Ansichten der hohen Tagsatzung und des Generals, welchem ich einen besonderen Rapport gc

A EUTC,

macht, zu entsprechen. Dieser Kanton hat unendlich gelitten und befindet sich im Zustande der gänzlichen Erschöpsung, welche die volle Berücksich tigung der eidgenössischen Behörden verdient, Zch rechne darauf, daß dit Capitulation ‘ohue Zweifel werde genehmigt werden; es geht dies aus deu

Verhandlung des Großen Naths in Wallis hervor, von der ich eine Ab- {rift beilege, Jch glaubte, Herr Präsident, Zhnen dies direkt mittheilen zu sollen. Es wird dies aber auch noch von Sr. Excellenz dem General auf förmliche Weise geschehen. Jch ergreife- diesen Anlaß 2c, Pouis M |

Von Wallis ift die Capitulation unterzeichnet durch die Herren Oen E Don Oen O Ano é YOUI 8, Ote Bedingungen der Uebergabe lauten ganz ähulich wie diejenigen mil den übrigen Kantonen, nur dürfen nicht über 8000 Mann Vecu pations-Truppen in den Kanton einrücken, weun mccht etwa (zeindje ligkeiten gegen dieselben sich herausstellen. Neuknburg hat, nah Fraukf. Bl.,, am 29; November, wie der Gesandte desselben angekündigt hatte, seinen Beitrag in die eidgeno] sische Kriegskasse berichtigt.

Sämumtliche Truppen der Reserve 30, November in ihre Heimat entlassen worden z dagegen it ein 2 taillon Solothurner nebst Artillerie in Bern eingerückt.

Peter Napoleon Buonaparte ist am Zsten von Bern wieder abgereist; General Dufour hatte dessen Lieut - Anerbieten für die Fivgenvossenschaft nicht augenommen, : -

Professor Dr. Henne hat einen Aufruf zu Unterstüßung der im -onberbunbds-Kriege Verstiimmelten und sür Versorgung von Wiklwen un Waisen der Gefallenen aller Kantone erla}en.

Division Ochsenbein sind am if | 3a

Kanton Luzern. Der päpstliche Nuntius ist von Altorf jeßt wieder in Luzern eingetroffen; am 20. Novembe1 erwiederte Ge- neral Dufour in Begleitung der Obersten Ziegler und Zimmerli nebsi Adjutauten den ihm am Tage vorher von demselben abgestaiteten Besuch. : | - e Nach Uri sind am 30, Nov. auf den dret vorhandenen Lal] schiffen ein Bataillon Solothurner, ein Bataillon Aargaue (Kgtho- lifen) und eine Compagnie glarner Scharfschüßen mit einer in acht Säcken verpakten baaren Geldsumme abgegangen. L1c eidgenössische Kriegskasse wurde am 30sten Abends vou Altorf zuruck erwartet, “Was die Mannszucht der Truppen betrifft, jo gesteht selbst die Neue Züricher Ztg., daß darüber, namentlich zu Ansang der Ve= sezung von zern, viel zu sagen wäre; das „Junere des SIEAOt: {hen Hauses sei ganz demolirt ; besonders hätten sich die Berner in dieser Beziehung zu ihrem Nachtheil ausgezeichnet; jeßt aber sei die Ord ‘rgestellt. e 77 of I G einbes war in Luzern reformirter Golttesdiensi aller hier anwesenden reformirten 2 ruppen, nämlich des reformirten Gene- ‘ralstabes (Dufour, Ziegler, Zimmerli, König 2c.) mit Gefolge, des Bataillons Bänzinger von Appenzell A, Rh, des Bataillons Baseler von Zürich, der Scharfschüßen von Zürich und Thurgau, Vie Feter lichleit fand auf dem Mühleplaß statt, H A a Die katholischen Pfarrer Rickenbach, Estermann, Egli und der Propst Laufmann sind nah Luzern zurückgekehrt. Die Gemeinde Hasle soll ihren Geistlichen abgeseßt haben,

Dr. Steiger ist wieder vou Luzern abgereist, „uniht mit den

frohesten Aussichten““, wie der Oberrh. Ztg. geschrieben wird.

Jn Neuenkirch wurden am 26sten die Leihname von neun Frei= \härlern, die in einer Wieje unterhalb der dortigen Kirche begraben lagen, durch berner, basellaudschäftler und solothurner Soldaten aus gegraben und ihre Ueberresse am folgenden Tage feierlich vor dér

Kirchthür, in militairischer Vrduung uud unter Begleitung eines Feld= | z E S i N predigers, des ftatholishen Geistichen Bossart aus Solothurn, be- | Banden geschlagen liegt? Weiß ih doch nicht, ob diese Zeilen bis

stattet. Mit Hinsicht auf diekerwähnten Afte der proviforischen Regie

rung in Luzern bemerkt die Baseler Zeitung: „Die

daß das Glücfsrad auch wieder einmal umschlagen könnte. l deru durch die Treue ihrer Bürger gesiegt hatten.

Wird die Tagsaßung diese Reaction genehm halten ?

Kanton Schwyz. (Frkf. Bl.)

Knaben mit rothen Fahnen und dem weißen Krenze zogen ibnen eut gegen. Die Regierung in Einsiedelu ist gestürzt, und es audere gewahlt werden.

Vie „Zesuiten des Kantons Schwyz haben si entfernt. chwyzer

jelbit jollen das Jnnere des Jesuitengebäudes verwüstet haben. Von UAbyberg, Holderer, Schoruo und VOyggelin follen, wie es heißt, noch

in Schwyz sein.

KRanutou Freiburg. (A. Z) religidjen Orden entblößt, der Kanton hat noch : der Orden des edlen, um die Volks Pater Oirard, dessen treffliches der Muttersprache vor nicht Akademie in Paris mit dem Er lebt 1m Franziskaner )) Augustiner. 4)

Wert über den langer Zeit von der ersten großen Preis Klojter 1m |

Bernhardiner

zen gekrönt eFretiburg. 4) in Hauterive. 5) 8) Bernhardinerinnen von Maigrange. 9) Utrsulinerinuen. splaliterinnen. Das Dekret wegen dein betrifft nur jolche Orden, Weie 1910 bd d also auch uicht durch die Bundes.kte garantirt sind.

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anton Graubündten. (D.

“bends traf in Chur ein Parlamentaix aus Uri cin, Artillerie-Haupt mann Jauch von Altorf. Er kam über die Ober=- Alp durchs Obe ‘aud und brachte einen offenen Brief an den Brigadier Ed. vou Sg- 1s, den man in Chur glaubte. Ju dem Briefe wurde dem Kom mandanten angezeigt, daß Uri wegen der Capitulation in Unterhand ung Jet, Und daß der Kommandant, Oberst Müller, auf dem Gott hard deshalb einen Waffenstillstand wünsche, damit unnöthiges Blut= A vermieden werde, Fast zu gleicher Zeit kam aus Faido die T daß ein zweiter Parlamentair, ein Hauptmann Müller, im «ager der Oraubündtner angekommen und mit dem gleichen Begel ren zu dem BVivistonair Luvini nah Bellinzona geschickt worden sei.

___ Burch Kreisschreiben theilte Oberst Frei=Herosen aus Austrag des chber- Kommandanten Dufour der hiesigen Regierung mit, daß uun- mehr die Landwehr und die zweite Klasse der Auszüger - Bataillone entlassen werden können.

) “I « G) 5+) Um 28, November

T I

anton TWaadt, Die erwähnte Verordnung des Staats- Rathes, welche die religißsen Vereine außerhalb der Nationalkirche im ganzen Kanton untersagt, lautet folgendermaßen :

„Der Staats-Rath des Kantons Waadt, in Betrachtung, daß die re- ligivjen Bereine außerhalb der durch die Verfassung garantirten und durch das Geseß autorisirten Kulte, hauptsächlich die Vereine der \ogenannten freien Kuche, fortfahren, die Beranlassung zu Unruhen und Unordnungen zu sein; in Betrachtung, daß bei der schwierigen Lage, in der sich gegenwärtig die Adgenossenschast befindet, diese Unorduungen mehr Gewicht erhalten und unheilvolle Folgen nach sich ziehen könnten; in Betrachtung , daß an den Vrtschasten, wo die sraglichez Versammlungen durch spezielle Verord nungen untersagt worden sind, sie nichtsdestoweniger fortbestehen, und daß demissionirte Pfarrer und Geistlihe und andere Personen gegen diese Berordnungen fortwährend Gottesdienst halten; Angesichts der Klagen, die dem Staatsrath von verschiedenen Seiten des Kantons gegen diese hauptsächlich von demissionirten Pfarrern und Geistlichen geleiteten Ber- jammlungen, welche die öffentliche Nuhe in hohem Maße gestört haben, ciu- gegangen sind; in Betrachtung , daß die Bollziehungs-Behörde durch Ver- saung uud Geseß beauftragt is, die öffentliche Orduung aufrecht zu hal ten; in Betrachtung der außerordentlichen Vollmachten, die dem Staats Nathe durch das Dekret vom 5. Februar 1847 übertragen worden sind, dessen erster Artikel lautet: „Der Staatsrath is mit allen nothwendigen Vollmachten bekleidet, um die religiösen Versammlungen oder Vereine außerhalb der durch Verfassung und Gese anerkannten Kulte, die Veran- lassung zu Unruhen geben würden oder deren Existenz die öffentliche chldnung in hohem Maß zu stören drohen, einzustellen ‘z in Be- hiachtung, daß der Staatsrath durch die Vollmachten, die ihm

übertragen Den O Quo E oe Maßregeln zu ergrei sent, welche die Umstände nöthig machen können, und Strafbestim- mungen zu erlassen; in billiger Berücksichtigung der öffentlichen Mei

nung und Angesichts der dringenden Nothwendigkeit, beständig sich er- ieuernden Unordnungen, die einen für die allgemeine Ordnung und Sicher heit beunruhigenden Charakter anzunehmen drohen , ein Ende zu machen verordnet: Art, 1, Alle religiösen Vereine außerhalb der Staatskirche ‘die nicht durch das Geseß gestattet sind, sind von heute an bis auf weitere Ver sugung 1m Kanton untersagt, Art. 2, Jm Falle Nichtgehorchens oder Widerstandes gegen das im Art. 1 enthaltene Verbot sollen besagte Vereine ausgelo|t, die Personen, die den Behörden \ich widerseßen würden vor die Gerichte gezogen und nah dem Straf - Kodex bestraft wer den, Artikel 3, Die demissionirten Pfarrer und (Geistlichen oder andere Personen, die in diesen Vereinen gottesdienstliche Handlungen ver- richtet haben würden, sollen in ihre Heimats-Gemeinde zurückgeschickt wver- den, wenn sie nicht bereits daselbst wohnen. Art, 4. Wenn unter den im Urt, 5 erwähnten Personen, welche in den verbotenen Vereinen gottesdienst- liche Vandlungen verrichten, Kantonsfremde sich befinden, so sollen sie ohne Verzug wveggewiesen iverden, Art. 5, Die Zurückweisung in die Heimats- Gemeinde soll vom Staatsrath erlassen werden, auf den Antrag der Lokal- Dehörden und des Statthalters. Art, 6. Die Statthalter und Gemeinde- Behörden sind beauftragt, für Vollziehung gegenwärtiger Berordnung zu jorgen, die gedruckt, öffentlich bekannt gemacht und angeschlagen werden soll, V Al dem Siegel des Staats -Nathes, Lausanne, den 24. No- vember 1847,

_ Kanton Wallis. (Frkf. Bl.) Wallis hat \ich ohne Schwertstreih ergeben. Seit dem 25. November war mau zu Vi vid lm Kanton Waadt in größter Aufregung, und bewaffnete man sich bis an die Zähne. An den Hauptpunkten hatte man Redouten errichtet, und seit dem 28sten war die ganze dortige Gegend mit Truppen überzogen, Die Walliser antworteten dem waadtländischen Parlamentair, sie wiirden sich unter der Bedingung ergeben, daß man lhren Kanton nicht beseßte, Dies wurde jedoch nicht angenommen,

5 - radikale Partei jchemt aijo auhch hier das gleihe Verfahren einschlagen zu wollen, das sie an ihren Gegnern so bitter getadelt hat; so wenig als 1hre Vorgängerin scheint die jeßige Regierung daran zu denken, Sra : Bekannt

ic) hat die Tagsaßung seit 17 Jahren unausgeseßt allen über Auf= ubr negenden fouservativen Regierungen Amnestie anempfohlen oder anbesoblen, obschon diese Regierungen uicht durch die Tagsatzung, son

Nun \cheint eiue durch den Sieg der Tagsaßung emporgekommene Regierung mit eben 19 krasjer Reaction als nur irgend eine frühere auftreten zu wollen.

S i i Tun Einsiedeln haben am 5, November die eidgenössischen Truppen ihren Einzug gehalten. Olocteu und Geschüß ertönten, ein Triumphbogen war errichtet, und

wird eine

Freiburg ist nicht von allen | l) Franzisfaner, Erziehung so hochverdienten Unterricht in französischen wurde. Kapuziner ) iner / Karthäufer am Fuße des Molisor. 6) Visitantineriunen. 7) Kapuzinerinnen von Montorge.

zlufbebung verschiedener religivser mchi bestanden

2323

aufgelöst werden,

| O Aus dem Waadtlaude, 26. Nov. Was soll ih Jhuen aus einem s{chönen reihbegabten und vor wenig

O,

zu

n.

oder politischen. Spricht man die Wahrheit, so wird man vor die Tribu nale gezogeu, s{hreibt man die Wahrheit und historische Fakta aus der allei

in einem bescheidenen Privathause eine Rede eines der ausgeschiede | nen Prediger, welche mit dem speziellen Gebet für das jeßige Gou | vernement schließt, so dringen bewassnete Horden ein, zers{chlagen Al | les und treiben die wenigen Zuhörer und die zahlr-icheren Î

Logik nicht der Ruhestörer, sondern der Gestörte Veranlassung zu Un ruhen giebt, so wird jede, auch die bescheidenste reliagivfe Versamm

lung und Privat-Erbauung auf Befehl des Gouvernements untersagt.

| Es bedurfte eines tief in das Leben des Volkes S)

Borwandes, um dasselbe gegen die früher ihm so hochstehendem Pre dger zu erregen und zu erbittern. “Us die Tagsaßung den | Erecutions-= Beschluß faßte, als man die Milizen und alle wañen | fahigen Männer inmitten ihrer Weinlese zu den Fahnen rief; gls alle | persönlichen und bürgerlichen Rücksichten verleßt wurden, als die Be | jorgniß entstand, daß der gesunde Sinn des peuple souverain die | ¿rage aufwerfen könnte, wer es in diese unheilvolle blutige Kata | strophe gebracht, da hieß es überall und zu gleicher Zeit, die ausge)hiedenen Prediger! Was Wunder, daß von einem vor wemg Tagen heimfehrenden Bataillon 30 Milizen in das Haus eines dieser Geistlichen dringen wollten, der zum Glück gerade einen Haup mann bei sih herbergte. Diescr tritt auf die Schwelle der Haus thür, hält tie mit den Bajounetten Eindringenden mit eigener Ge fahr z1 üd, verleßt sh die Hand und wird verklagt.

V | sammtliche

1 1%

__ Vor wenig Tagen sollten in Lausanne in der Nacht Haujèer der ehemaligen Prediger und der Konservativen welche in den Augen der herrschenden Partei alle mit den Jesuiten auf gleicher Ume stehen gestürmt werden. Alles war organisirt, uur Gewissensbisse ließen es am Abend spät noch zwei Personen verrathen ; Wachen und Wachsamkeit wurden verdoppelt, doch daß die Realisirung nur ver- | \choben, stelt mehr als zu befürhten. Mehrere Prediger haben \chou, | durch dringendy Bitten und Vorstellungen bewogen, das Land ver | lassen. ( i 7 ABeENDet man sih nun der materiellen Seite zu, so findet man ein Land, dessen gesammte Bewohuerzahl lange nicht die von Berlin | errenht, seit über 4 Wochen gegen 20,000 M. unter den Waffen habend. Man bedenke dies Mißverhältuiß, man bedenke, wie ein Volk, das, auf die Production des Bodens angewiesen , dadurch von neuem zurüctkommt, nachdem es im vergangenen Winter fast j der Zheurung erlegen, Man bedenke feruer die ungeheure Lat der Einquartierung, die bei der Art und Weise, wie die Milizen verpflegt werden müssen, wie Schreiber ieses aus Crfahrung weiß, pr. Kopf und Tag 16 Sgr. kosten, ohne der Ab gaben für die nächste Zukunft zu erwähnen, welche dieser Krieg noth) wendigerweije nah sich ziehen wird. Zwar is es Prinzip und gege bene Vorschrift, worgus mauche Autoritäten kein Hehl machen, Vécra ser les riches, aber auch dies geht doch uur bis auf einen gewissen Punkt, wenn man nicht bis zu vierundzwanzigstündiger Verwirk ung und praktischer Nußanwendung des Kommunismus s\chrei- ten will.

U

Wallis fommen. Oberst Kalbermatten, welcher die Walliser kom mandirt , über deren Stärke die Angabe von 4—6000 Maun va ritrt, hat schon mehrere Bataillone, welche zwischen St. Moriz und ot. O:ngolf längs der Rhone gestanden, gegen Martigny her aufrüccken lassen, vielleicht um am Trian blutigen Andenkens von neuem ernsten Widerstand zu leisen, da St, Morßz felbst von deu diesscitigen Fortificationen ganz domiuirt und sehr leiht in Brand zu stecken i, Oberst Rilliet- Constant i vou Freiburg hier angekommen und hat sein Hauptquartier in Bex ge ncmmen, Seine militairish poectishe Rede, worin er der Landwehr aussprach (les reserves), daß nicht die glücklih wären, welche aus dem Kriege wiederkehrten, sondern die, welche blieben, um den Nuhm auf 1hre Nachkommen zu vererben, eine Rede, die in eincm so un heilvollen und unheiligen Bruderkrieg doppelt unpassend, faud bei den

Truppen wenig oder gar keinen Anklang. Zum Angriff auf das Wallis sind bestimmt: 4 Bataillone Elite, 6 Bataillone Reserve, 4 B) "1e M ck Fly ç , i: Batterieen und 4 Scharfschüßen - Compagnieen,

i 4 | der Mehrzahl nach Wagadtländer, mit Ausnahme eines berner und genfer Bataillons und der aargauer Scharfschüben. Diese sämmtlichen Truppen kantonniren im Bezirk Vevey und Aigle. Ju den Salinen von Bex befinden En A C O U 10 5 LELG as , : , ich über 200 wvallijer L'ejerteure und politische Flüchtlinge, die beim ugris} die Spiße der Kolonne nehmen follen,

() Aus dem Waadtlande, 27, Nov. bekannt, vor 2 Jahren mehr denn hundert Prediger mit s{werem Herzen aus dem Amte traten, weil die Kanzel zur Verbreitung der politischen An-= und Absichten des radikalen Gouvernements benutzt werben sollte, da hingen Viele mit Treue ihren alten langbewährten Seelsorgern an und versammelten sich zu gemeinsamer Erbauung, ganz den früheren Kultus beibehalteud, An die in der Nationgl-Kirche verlassenen Stellen der ausgeschiedenen Prediger traten meist Fremde. Mit wenigen Ausnahmen sind dieselben nur Werkzeuge des herr schenden Regiments und behandelten noch in jüngster Vergangenheit zum Theil die Kriegsfrage auf der Kanzel mit solcher Erbitterung, daß man sich hätte fragen mögen, ob man sich wirkli im 19teu Jahrhundert und in einer christlich-protestantischen Kirche befände, Durch eine heute erschienene Verordnung sind nun jene gottesdienst= lichen Versammlungen untersagt und die Prediger, welche darin fun girten, aus dem Kanton verwiesen, wenn sie demselben nicht an

Nachdem, wie

gehören.

Aus dem Wallis bis diesen Augenbli nichts Neues, Gestern verließ das leßte Bataillon (ein berner) Vevey, um die Angriffs Division zu fomplettiren. Auch eine aargauer Scharfshüßzen-Com- pagnie rückte uach Aigle ab; {öune junge Leute, aber ihr Marsch glich einem Leichenzuge, und warum? Man hatte ihnen, die sämmt lich Katholifen, versprochen, sie würden nicht genöthigt sein, gegen ihre Glaubensbrüder zu kämpfen, und nun will man sie hier, unter lauter protestantische Truppen eingeklemmt, in das Wallis hineinzwin- gen, Es is dies nur ein kleines Raudgemälde zu den Vorgän gen in St. Gallen, wo man katholische Bataillone mit züricher Ba jonetten zum Ausmarsch brachte, Das dortige Gouvernement ist übrigens zur Zeit hart bedroht und beängstigt, denn drei Fünftel des Kantons St, Gallen sind Katholiken, welche, so wie die des aargauer öreyen-Amtes, von Tage zu Tage unruhiger werden.

Na Om, 23, Nov, (N. K) Die Dank Adresse der Staats-

und am 29sten Morgens zeigten sie ihre Unterwerfung an, Die

Konsultoren, welche das Diario in seinem heutigen Blatte mittheilt,

waadtländischen Kanonen gehen bereits zurück, und die Reserve wird

fann und ) Jah= ren noch so glücklihen Lande wo jeßt Gottesverchrung, Presse, Briefe, Zunge, ja ih möchte sagen, selbst der Gedauke in Fesseln und thnen dringen, denn weit größer als die erheuhelte und fünftlich erzeugte Jesuiten - Furcht ist die vor der Wahrheit, sei es der religiösen

DINQGS unglaublichen (Gegenwart, so wird man arretirt, und hort man

». f ' ' A ( j N Huyores rinen uit Kuütteln zum Hause heraus. Da nun nach der radikalen

etn)chneidenden

«ebt wird es in diesen Tagen bei St. Moriz zum Angriff auf

beginnt mit Betheuerungen der Ergebenheit, des Dankes und Ver= trauens, wovon sie und mit ihuen das ganze Land bescelt seien, und fahrt dann fort : _ ¡Von dem ersten Beginu Jhres Pontifikats war es die Absicht Eurer Oeiligfeit, den politischen Fortschritt des Jahrhunderts mit den ewigen Prin zipien der fatholischen Religion zu verbinden, eine wunderbare Verbindung, die, während sie einestheils der Kirche eine größere Unabhängigkeit sichert und dem (lauben neue Triumphe bereitet, anderentheils den Völkern Trost und Heil verschafft und diesc s{hönen Länder zu neuen Geschicken beruft. Die „Znstitution der Staats-Consnlta is die größte der vielen Wohlthaten, welche Cw. Heiligkeit Jhren Völkern gewährt hat. Durch sie haben Sie die Laien zur Theilnahme an den öffentlichen Geschäften zugelassen und eine jener dauerhasten Bürgschaften gegeben, welche die wesentlichen Bedingungen de: papstlichen Regierung nicht autasten. Voll Dank für das Vertrauen, womit Die uns beehrt, werden wir uns bemühen, ihm würdig zu entsprechen. Und wahrend wir alle Mühe anwenden werden, um zu der schwierigen Arbei der Neubildung des Staates mitzuwirken, werden wir dahin arbeiten, daß | die Wahrheit, und nur die Wahrheit, zwischen einem so humanen Vater und seinen Kindern herrsche. Wir werden die wichtigen Negierungs-Ange legenheiten, die uns werden vorgelegt werden, mit Freimuth und Unpartei- lichkeit prüfen, eben sofern von unthätiger Furchtsamkcit, als von unmäßigen Pratenfionen.“

Ès werden nun diese (Gesetzgebung. liche Gleichheit werden.“

Finanzen. „Es wird unsere Pflicht sein, die Mittel vorzuschla- gen, durch welche möglicherweise das Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen toiederhergestellt werden kann, wobei wir darauf Bedacht zu nehmen haben, daß die leßteren aus einer gleiheu Vertheilung der Aufla gen hersließen, und die Gelegenheit herbeizuführen suchen müssen, um ge | wise Abgaben zu verringern oder aufzuheben, welche die Armen zu sehr be- lasten oder die Entwickelung des National-Reichthums hindern. Es wird | unser Wunsch sein, daß der öffeniliche Kredit sich hebe und daß, ohne Rechts- verleßzung, die Monopole beseitigt werden, welche dem Einzelnen vortheilhaft, dem (Ganzen aber schädlich sind. Und indem wir in dem italienischen Zoll Berein Jhr staunenswerthes Werk bewundern, werden wir jeden Fortschritt zur Handelsfreiheit unterstützen.“

«n die innere Verwaltung soll Moralität, Sparsamkeit und Einfachheit gebracht werden. „Und wir werden uns, so viel an uns liegt, bemühen, daß die Stusenleiter der öffentlihen Aemier, auf jeder Stufe mit Verant- wortlichkeit verbunden, die Kampfschule des wahren Verdienstes werde, auf den Zweck schaueud, den Eure Heiligkeit bei der Jnstitution der Uditori die ser Consulta im Auge hatte,“ L

ecerbau und Industrie follen gefördert werdeu.

Militair - Angelegenheiten: „Wir werden die Vervollkommnung einex stark organisirten und mit allem Zubehör versehenen Bürgertruppe fördern, die den Kern bilden soll, um folcyen die Guardia civica sih anschließt.“

Die Gefängnisse sollen statt einer Schule des Lasters ein Mittel zur Neue und Besserung werden. „Einer der ersten Gedanken Ew. Heitigleit war der Gedanke der Munizipal - und Provinzial-Räthe. Damit bewiesen Sie, daß Sie in der Neubildung des Gemeindewesens die Grundlage der lünstigen Reformen erkannten, Dies wird daher der Hauptgegenstand un- seres Nachdenkens sein, und wir werden uns bemühen, Ew. Heiligkeit Vor- \chlage zu machen, welche im Stande sind, die größte Entwickelung der Lo- fal - ‘“nstitutionen mit der obersten Leitung und mit der Kraft der Central Regierung zu verbinden, Wenn alle diese Verfügungen, wie wir uns von der Weisheit Ew. Heiligkeit versprechen , mit einem auf breiten Grundlagen erbauten Svstem der öffentlichen Erziehung und des öffentlichen Unterrichts und mit einer gerechten und moralischen Polizei sich verbinden, welche die Bedürfnisse der Bürger beobachtet, ihnen zuvorkommt und abhilft, dann ha- ben wir das Vertrauen, daß sie die Sicherheit, den Wohlstand und die Würde aller Jhrer Unterthanen begründen werden. Allein ein so großes Werk erfordert Zeit, und wir hoffen daher, daß die Unterthanen in Ruhe und geduldigem Vertrauen die Früchte abwarten werden von dem Samen, den eine eben so starke als gütige Negierung ausstreut.“

Dann schließt die Adresse: „Jhr Werk, heiliger Bater, hat nicht dent Vortheil Einer Klasse von Bürgern nur im Auge, sondern umfaßt alle hre Unterthanen in gleicher Liebe; und wir sehen es bewundert und befolgt von anderen Souverainen Ftaliens, die unter sich und mit ihren Völkern durch (Gleichheit der Grundsäße, Neigungen und Juteressen verbunden sind. Allzu oft sah man in der Welt Neformen aus Forderungen des Volkes hervor- geben, sich unter Unruhen und Zwistigkeiten entwickeln und nur nach vielen Thrâncn und vielem Blut zu Stande kommen. Hier bei uns crarecist die erste Behörde, und die chrwürdigste von allen, die ‘Tnitiative der Fort- chritte, welche die Civilisation verlangt, und führt die Gemüther in ruhige und allmäliger Bewegung dem lezien Ziel entgegen, rechtigkeit und Wahrheit auf Erden.“

Hauptgegenstände durWgegangen. Zuerst die

„Wir werden dafür besorgt sein, daß Gercchtigkeit, bürger-

und (Hleichförmigfkeit in alle Theile derselben eingesührt

der Herrschast der Ge-

Yandels- und Börsen-Üachrichten. __ VBerlin, 4. Dez, Jun der abgelaufenen Woche fanden mehrere ochwanftungen in den Coursen unserer Eisenbahn-Actien statt, und mit Aus nahme einiger Gattungen, die durch anlbaltenden Begehr ges litten die meisten übrigen cinen beträchtlichen Rückgang. Hic vorzüglich wieder sämmtliche Quittungsbogen zu renen, wofür sich tägliche Verkäufer zeigen, während nur hin und wieder kleine Spekulanten als Käu fer auftreten, welche aber mit dem geringsten Avance gern wieder realisiren. Unter diesen Umständen werden die Quittungsbogen einiger Bahnen bis zur vollen Einzahlung noch manchen harten Kanpf zu bestehen haben, obwohl die bezüglichen Schienenwege, allem Anscheine nah, gute Nehnung geben können. Vornehmlich berechtigt die Stargardt - Posener Eisenbahn , die bereits auf der eröffneten Strecke eine gute Frequenz nachweist, zu dieser Annahme, und dennoch wurden diese Effekten heute a 821 % verkauft; is nun hierbei noch die Zinsen - Garantie des Staats in Anschlag zu bringen, so kann es nicht auffallen, daß Bergisch - Märkische, die a

807 %, Aachen - Mastricht 2 793; %, Magdeburg - Wittenb, a 772 % ver- Garantie emittirt sind, keinen höheren

liegen sind, er-

rzu snd leider

kauft wurden und ohne Zins Standpunkt einnehmen. Am meisten übte das beträchtliche Fallen der Fr. Wilh, Nordbahn von 665 bis 65 % wieder einen nachtheiligen Einfluß guf andere inl, Quittungsbogen aus, und es wäre zu wünschen, daß wie so viele andere derartige Papiere bereits von unserer Börse verdrängt wor- dent sind, auch diese endlich verschwinden möchten, Durch die Verluste dar- in sind unsere kleinere Spekulanten bercits sehr geschwächt, und es cheint damit noch uicht zu Ende zu sein, denn es kommen noch fortwährend be deutende Posten von Frankfurt a. M, zum Verkauf, obschon der Cours sich daselbst wieder etwas gebessert hat, Eine Ausnahme von dem Fallen der Quittungsbogen machten Berlin-Anhalter Litt. B., die im Gegentheil durch vielseitige Kauf - Ordres gestiegen und von 1084 bis 1095 % bezahlt sind; die Umsäße darin wären bedeutender gewesen, wenn es nicht an Verkäufern

gefehlt hätte, Was nun volle Actien anbetrifft, so sind mit alleiniger Aus

nahme von Berlin - Anhalter Liu. A. , die von 119% bis 12035 % bezahlt wurden und auch zu diesem Cours noch begehrt blieben, die anderen Actien mehr oder weniger gewichen, Berlin - Stettiner von 11382 bis 1413! %. Magdeburg-Potsdamer von 94 bis 935%, Halle-Thüringer, wovon tâg- lich viel zum Berkauf kamen, von 915 bis 90%, selbst heute a 891 Eude der Börse offerirt; Rheinische von 84% bis 833%. Niederschl, Märkische von 89 bis 887 %. Berlin-Hamburger von 103 bis 1022 % bez, Oberschl, Litt. A. blieben 1077 % Brs. Krakgu - Oberschlesishe a 695% verkauft, Köln - Minduer gingen von 965 bis 967 % zurück und fielen be sonders heutez es sind von diesen Actien große Summen -zum Verkauf ge- kommen, wodurch es an Stücken nicht nur nicht fehlt, sondern solche täglich übrig sind, Als Ursache des Fallens an heutiger Börse bezeichnete man die Kündigung beträchtlicher Depois bei: Privat-Kassen, doch gab si bei den sonst nicht mangelnden Mitteln zu anderweitiger Beleihung keine wesentliche Besorgniß kund, daher auch die heutige Börse am Schluß eine festere Hal tung zeigte. Es bleibt uns noch übrig, den dabei Betheiligten die ange- nehme Mittheilung zu machen, daß die Direction der Niederschlesisch-Mär- kischen Zweigbahn aus den Erträgnissen der Einnahmen dieses Jahres eine Dividende von 2% auf die Stamm-Actien zahlen wird. Nachdem fd die Einnahmen durch die Eröffnung der Görlißer Bahn in den leßten 2 Mona- ten verdoppelt haben, dürften die Besißer im künft, Zahre auch auf ein ege: ah günstigeres Resultat rechnen können, Der gegenwärtige S aae 48 % Brief, beweist, wie wenig Vertrguen man zu der Rentabilität dieser

J.

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