1847 / 339 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. O E. dem \ich nun die provisorische Regierung am Isen Morgens a tuirt und Herrn Leopold Amrhyn zu ihrem Secretair Ee E m beschloß sie unterm 30sten, es seten r Squar Bua E H ae Lama tons Luzern, welche seit dem 8. Dez, 1844 bis zur A ED D es am 23. Nov. 1847 wegen politischer oder rein S, E n pen und Vergehen entweder ihrer bürgerlichen Chrenfähigfeit verlustig klärt oder in Ausübung threr bürgerlichen Redte eingestellt worden, E E ihre vorigen Rechte und militairishe Ehrenfähig*eit wie=- L bas, Etwa noch s{webende Untersuchungen über Bon politischer Natur seten hiermit niedergeschlagen. Ls Ee Regierung hat ferner durch Dekret vom 30. November „die E roß= raths-Wahlen auf den 11. Dezember angesebt. An diesen Wahlen nebmen zufolge obeu angesührten Beschlusses auch alle wegen poli= tischer Vergehen in Unter!uchung Gezogenen oder Verurtheil= ten Theil. Am 20. Dezember, Nachmittags 1 Uhr, soll

die erste Sihung des neuen Großen Rathes stattfinden. . Der

neue Große Rath erhält lavt diesem Dekret die_ Aufgabe, die etwa für nöthig oder im Junteresse des Volkes für wünschenswerth erachteten „Abänderungen der bestehenden Verfassung“ zu beschließen und an das Volk zur Annahme oder Verwerfung zu bringen. Alt-

Oberrihter Büeler von Büron, welcher wegen Betheiligung an dem

Morde Leu?s in contumaciam zum Tode verurtheilt wurde, hat der

Regierung bereits angezeigt, daß, sobald die

rcefonstituirt sein würden, er sich stellen

werde. Man spricht von einer Revision des „Leuen - Prozesses““ überhaupt und von einer Untersubung des Verfahrens des

Nerhérrihters Ammann. Michel Achermann befindet sich noch

zu Luzern in gefänglichem Verwahrsam. 27

provisorischen Gerichts = Behörden

Am 27sten wurde die Straf= haus-Verwaltung unter die Aufsicht des Fürsprech A. Ronka gestellt. Für die Besorgung der Administration des Klosters Rathhausen be- stellte die Regierung für einstweilen den Secretair Fleischlein, da der bisherige Verwalter sich geflüchtet hat. Auch hat die provisorische Regierung behufs Theilung der Geschäfte vier Kommissionen aufge= stellt, nämlich eine Militair-Kommission, eine Kommission des Jnnern und der Bauten, eine Finanz= und eine Polizei - Kemmission. Alt- hultheiß Kopp soll zum Polizei-Direktor bezeichnet sein. Jm Entli buch sollen am 28, November Landstürmer und liberale Bürger an einander gerathen sein; es wurden Truppen von Luzern dorthin abgeordnet. Der Geistliche Arnold von Knutwyl i} in Gefangenschaft gebracht worden, Auf die Anzeige der provisorishen Regierung von Pfarrer= Entseßungen soll der Probst des Chorherrn - Stiftes in Luzern (bi= {öfliher Vifar) Stellvertreter in diese Gemeinden geschickt haben. Regierungs-Rath Tschopp, Mitglied der vorigen Regterung, is nach Luzern gebracht und im Regierungsgebäude in Haft geseßt worden.

Die eidgenössische Kriegskasse und die luzerner Staatskasse sind am 4, Dezember Abends durch die Herren Ober = Richter Peyer und Administrator Sidler in Begleitung einer Abtheilung Jäger vom züri cher Bataillon Basler in Luzern angelangt. Die Verification des Inhalts soll, nah Berichten in Frkf. Bl., einen Manco von 224,000 Fr,, meistens in Gold und Banknoten, nachgewiesen haben.

Dem General Dufour wurde am 1sten Abends vor seiner Ab reise nach Bern von der Bürgerschaft ein Ständen mit Fackelzug gebracht.

(Frkf. J.) Die Berner haben größtentheils den Kanton Lu= zern verlassen müssen. Nach und nach kehren die Flüchtlinge beider Parteien zurü, und es scheint ein versöhn.iches Benehmen unter ihnen zu walten. Allem Anschein nach beläuft sich die Zahl der in sämmt= lichen bisherigen Kämpfen der Cidgenossenschast und des Sonderbhun- des Verwundeten beiderseits im Ganzen auf 2—300.

Die Zeitung für die kfatholishe Schweiz erscheint wie= Der Uner Dent Quer Quer ner Zerr.

Kanton Schwyz. (Basl. Z.) Die Regierung hat eine Proclamation an das Volk und eine an das Militair erlassen. Jn der ersteren wird die Schuld auf andere Stände, namentlih auf Frei= burg, Zug und Luzern, ja selbst auf UÜUnterwalden gewälzt, weil es ohne Berathung seiner ältesten Freunde \ich vom Schuß = Vertrag losgemaht und kapitulirt habe. Nach ge \hehenem Unglück nehmen sich Recriminationen übel aus, denn meistens ist die Schuld eine allseitige. Jndeß i} daran zu erinnern, daß von Seiten des unterliegenden Theils noch keine Berichterstattung über die Ereignisse erfolgt is, und man. wird also wohl thun, sein Urtheil noch nicht abzuschließen. Wiederholt wird von Schwyz aus behauptet, Landammann Abyberg sei nicht im Kampfe gestanden, sondern habe während desselben in Arth verweilt,

Kauton Zug. Am 22, November erließ der Landrath nach Ratification der Capitulation eine Proclamation, in welcher erklärt war, man weiche zwar der Uebermacht, hege jedoch stets dieselben Gesinnungen und hoffe auf eine bessere Zukunft. Die eidgenössischen Repräsentanten haben diese Proclamation unterdrückt.

Der einfache Landrath hat am 30, November beschlossen, dem dreifachen den Antrag vorzulegen, die bisherigen Schritte der aufge= stellten Regierungs-Kommission zu billigen und die bisherige Gesandt- schaft wieder auf die Tagsaßung zu shicken, Diese Leute haben also an Schamlosigkeit noch nichts eingebüßt.

Kanton Freiburg. (Basl. Z.) Die durh den Sturm des Augenblicks aus Ruder gelangte Partei scheint zu besorgen, das Volk möchte sie bei Wiederkehr der Rube allzushnell wieder beiseitigen, und sucht sich daher den Besiß der Gewalt auf längere Zeit zu asseku= riren, Daher neben den ganz zeitgemäßen Erweiterungen des Wahlrechts im demokratischen Sinne die vorgreifenden Bestimmungen, daß die am 10, Dezbr. zu wählende Behörde zugleich Verfassungsrath und Großer Rath sein solle, ja noch mehr, daß der Große Rath auf die Dauer von neun ahren gewählt werde, während sonst die Richtung der Zeit allerwärts guf furze Wahlperioden hindrängt. Man \cheint also aufs neue das Experiment machen zu wollen, die Pyramide auf den Kopf zu stellen und sie dann mit äußerer Hülfe gegen Einsturz zu Ll ena Ls die Bestimmung aus, daß neben den "4 gewahlten PBiitglieder 10 indiref ‘oße Rath ernannt werden (ollèn, E A

Kanton Basel. (Frkf, Bl) A di 7 j é O) Um L Oa! ' - tag wird i baseler Artillerie zurückerwartet T Die gefangenen Walliser sieht man in freu li i E es n ndli Ver hren Kameraden der hiesigen Garnison, 2 Grete n f s dentlicher Weise auf nächsten Moutag einberufen, ¿ e Kantou St. Gallen. Der Domherr und bischöflihe Com-

missair, Pfarrer Umberg in Flums, ist am 30. November durch eine

Abtheilung Scharsschüßen verhaftet und nah Trübbact ebr den; von da wird er, wie man glaubt, nach Sl, Gallen aci

werden, : Italien.

Florenz, 25. Nov. (A. Z.) Aus Ferrara wird gemeldet, daß daselbst der Kardinal Ciacchi auf Urlaub iín seine Heimat, nad Pesaro, gereist war. Obschon es hieß, derselbe werde Legat von Ferrara bleiben, so wollte man do nicht an seine Rückkehr glauben, Seit kurzem wird neuerdings davon gesprochen, daß der Frage von Ferrara eine baldige glülihe Lösung bevorstände, Eben so cheint

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jeßt Hoffnung vorhanden zu sein, daß in den Angelegenheiten von Fivizzano und Pontremoli eine friedliche MAOLNE zu Stande kom- men werde. Inzwischen fährt man fort, sih auf alle Fälle zu rüsten, Das im Lager von Pietrasanta zusammengezogene Militair wurde reihlich mit Munition versehen, und auch nach Pontremoli, wo die Einwohner sich förmlich militairisch organisirt haben, sind einige Ka- nonen abgegangen. Auch hat man die Absicht, bei der Regierung um Erlaubniß, in Lucca und Pistoja zwei Lager von Freiwilligen zu bilden, einzukommen. Jn Livorno wurden in Folge der lebtstattge- habten Unruhen durch die Bürgergarde mehrere Verhaftungen vorge- nommen, worauf keine weiteren Störungen der öffentlihen Ruhe mehr vorgefallen sind.

___ In La Spezzia wollte man von der bevorstehenden Aukunft eng- lischer und amerifanisher Schiffe wissen.

Florenz, 27. Nov. (N. K.) Die Jufanterie- Regimenter sollen um vier Compagnieen verstärkt werden, und zu diesem Behuf werden die jungen Toskfaner zu freiwilligen Anwerbungen auf 6 Jahre aufgefordert.

Die offizielle Darstellung der Besebung von Fivizzano in dem Messaggere Modenese, welche den Bericht der tosfanishen Re- gierung der Unwahrheit zeiht, wird in der heutigen Nummer der Gazzetta einer ausführlichen Kritik unterworfen und die Wahrhaf tigkeit des tosfanischen Regierungs-Berichtes nachgewiesen.

Die modenesishen Truppen haben sich von der toskfanischen Gränze zurückgezogen, die tosfanischen sich in Pietra Santa und Ser= ravezza fonzentrirt.

Nom, 23. Nov. (A. Z.) Die Erledigung der ferrareser An- gelegenheiten is nahe bevorstehend. Die Einigungspunkte sind nicht bekannt und sollen es diesmal vor dem definitiven Abschluß auch nicht werden, indem der Kardinal Ferretti und der österreihishe Botschaf- ter einander das Wort gegeben haben, Keinem, wer es auch sei, da- hin einshlagende Mittheilungen zu mahen. Diesseits is etwas der Art in praxi wohl nie vorgekommen; es sollen die Nachrichten, welche aus dem Staats-Sekretariat in das Publikum gekommen sind, man- nigfache Jrrungen hervorgebraht haben. Der Kardinal Ferretti spricht nicht blos fortwährend von seinem festbeschlossenen Rücktritt, sondern behauptet jeßt selbs, in Erfahrung gebraht zu haben, daß die Vereinigung des Staats-Sekretariats des Jnnern und des Aeußern unthunlih sei. Wahrscheinlih wird man daher bei einem Minister wechsel zu einer abermaligen Theilung der Geschäfte schreiten. Auch soll jeßt ernsthaft an einer Reaktivirung und Reform des Minister- Conseils gearbeitet werden.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn, Auf der Breslau -Schweidnitz- Freiburger Eisenbahn wurden im Monat November cr, 15,248 Personen befördert. Die Einnahme betrug: 1) an Personenßgeld €630 RthIr. 16 Sgr, Pf. 2) für Vieh-, Equipagen- und Güter- Transport (135,911 Centner 47 Pfd.) 9447 24 6 - zusammen 16078 Rthlr 10 Sgr, 6 Pf. Im November 1846 sind cingekommen 15224 29 O Im November 1847 mithin mehr 800 Kir, 11 Ser. 1 PE Breslau, den 3. Dezember 1847.

Yandels- und Körsen-Üachrichten. Berlin, den 6. Dezember 1847.

Pfandbrief-, Komnumal - Papiere und Geld - Course.

Auslüändische Fonds:

Zf.| Brief. | Geld. Kur-u.Nwm.PfJbe, 3; 9417 93% Sebles1sche do. |35| 96 do. Lt. B. gar. do. 35 TEA 927

Pr. Bk-Anth.-Sch 1087

Geld. | Gem. Gem 91: Seeh. Präm. Sch.|—| 89% K.u.Nm. Schuldv. 35 87% 877 Berl. Stadt-Obl. |35| | 91 Westpr. Pfaudber. 35 —— 905 Grosshb. Posen do. | 4 101% 100% do. do. 35 92 91 Z Ostpr. Pfandbr. 35 94 L E Ausländische Fonds.

|ze.| Brief.

St. Schuld-Sch. |3¿/ 92

Fnuedrichsd'or. 13 V Aud.Goldw.àSth, 12 Disconto, - 35

Pomm. do.

Russ. Hamb.Cert, do. beillope3.4.S. do O A do. Stiegl. 2.4.A. do. v. Rthsech.Lst. do.Poln.SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr.a.C.

—- Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. 917 do. do. 300 FI. 912 Hamb Feuer-Cas. |3- 1097 do.Staats-Pr. Anl|— E Holl. 25 % Int, 947 Kurb.Pr.O0. 40 th. 167 Sardin,. do. 36 Fr. |- 947 N. Bad. do. 35 FI. Fisenbaln- Actien.

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107 B, L (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Stimmung der heutigen Börse war günstiger als am Sonn- abend, und mit Ausnahme von Fried. Wilh, Nordbahn sind alle volle Actien gestiegen,

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Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 69—74 Rthlr. Roggen loco neuer 46—49 RthlIr. - April/Mai k. J. 463—46 Rihlr. bez Hafer 48 /52pfd. 28 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 28 Rthlr. BE. Gerste 42—43 Rthlr. Rüböl loco 115 Rthlr. bez. - pr. Frühjahr 115—%5 Rthlr, Spiritus loco 23L— 23 Rthlr., Ende 22? p

E Dez. - Lieserung bez. u - Frühjabr 26—253 Rthlr. bez

Kanal-Listen. Den Finow-Kanal passirten arm 5. Dezember 186 VV spl Roggen, 261 VVspl. Hafer, 125 VVspl

Rüböl.

65 Vi spl. VV eize n, Gerste, 600 Cu

Zufuhr gering. Weizen Sgr. pro Sch{hssl.; große

37 42 Sgr. pro Schffl, +

Königsberg, 3. Dez, Marktbericht. 62 —72 Sgr. pro Schffl. ; Roggen 40 46 Gerste 40 45 Sgr. pro Schffl. z kleine Gerste Hafer 23 26 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 60—70 Sgr. pro Schfl, ; weiße Erbsen 50—60 Sgr. pro Schffl.; Kartoffeln Sgr. pro Schffl, ; Heu Sgr. pro Ctr. ; Stroh 90—100 Sgr. pro Scho,

Danzig, 3. Dez. An der Börse wurden verkauft, gestern noch: 7°; L, 120pf. inländischer Roggen a 315 Fl.z heute: poln. Weizen 18 L. 127pfd. a 460 Fl., 22 L, 129pfd, und 23 L, 129 30pfd, a 4922 Fl, preuß, Cour, per Last,

AMaswärtige Börsen.

Amsterdam, 3. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 55 6: 5% Span. —.

Antwerpen, 2. Dez. Zinsl. —. Neue Anl. 147,

Hamburg, 4. Dez. Bank-Actieu IGOO Br. Kugl. Rusa. 1042 104? Hamb. Berz. Actien —. Magd. Wittenb. 79 Br. Hamb. Berl. 10 2. 10} L Klo Al6, L, 1103. Glückst. Elmsb. 53 Br. Reudsb. Neum. 96 Br. Kopenh, Rotbscb. 632 Br. Meckl. 58. 574,

London. L Dos, - Coná 3% 86. 852. Passive 4. 3E. Ausg. Sch. —. 25% Holl. 55. 547 Port, 23. 21. Eogl. Russ. —. Beras. 80. 78. Chili —. Mex. 17.

Paris, 2 Dez, 5% Rente fia cour. L416. 90. Neue 3% Änl. ¿0 O.

V E n, 4. Dez, 5 % Actieu 1623. Aul. de 1834 1567. de

Belg. —. Ard. 182. 177 1% do. 84. 837. 167.

3% fin cour-

1

10. 4/5

4)

Set. 105 e, 4%; do. 932. 3%, do 653 Bank 1639 115 Glozwn. 111 Fordb. 157.

Meteorologische Leobacztungen.

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1347, | Morgens Nachmittaas Abends D Dez | O UL U | 10 Ul

¡Nach einmaliger

Beobachtung.

Lußidraeck. . « « «1939,96 Par.|330,87"" Par.'330,5 L Par. |Quellu ärme 78° R. Luftwärme ....| 4+ D,0" R. | S 1,0 R. | + O0 N. 0 M. "Thaupunkt .. 0,0 R, | 1. 6,5“ R * 20 R Duns{sättigung.| 89 pCt | 89 pCt. | T pCt, î | | |

Flusswärme Bodenwärme |Ausdünstung

|Niederschlag(0,712'“Rb

heiter Regen, | trüb SVW. W. Würmewechsel -|- 6,7 j O -9

WSW. | —- -}- 2,7 82 pCct. WSW'

Wind Wolkezuug . i Tagesmittel: 331,79'"Par... “+ 6,3 R... -+ 4,0° B...

UÜouiglicze Schauspicie.

Diensiag, 4 D. Jui Dyeuibaguje. 143 fte Abonnements Vorstellung: Der Weg durch's Fenster, Lustspiel in 4 Akt, nach Scribe, von W. Friedrih. Hierauf: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. Und 0 Bildern, oon 3. Perrot. Anfang hai 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus=Preisen verkausft : S

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Jm Schauspielhause. 20ste französische Abonnements-Vorstellung : Un Mari qui se dérange, comédie- vaudeville en 2 actes, par MM, Scribe, Cormon et Gra«gé. La reprise de: la Polka en province, folie- vaudeville, par Mr. Decomberousse. Le Vi- comte Giroflée, par MM, Laurencin et Marc-Michel.

Mittwoch, 8 Dez. Jm Schauspielhause. 205te Abonne= ments-Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbachschen Erzählung : „Die Frau Professorin‘‘, von Charlotte Birh=Pfeiffer. :

Mittwoch, 8 Dez, Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Zum Benefiz des Königlichen Schauspielers Herrn Wauer: Ouvertüre zum Wasserträger, Dann: Die Versöhnung, Schauspiel, von Koßebue. (2ter Aft.) Hierauf: Pas de Rosières, ausgeführt von Dlle. Marie Taglioni und dem Corps de Ballet, Fantasie von Ligani, auf der neu erfundenen Pedal-Guitarre, vorge tragen vou Herrn Joh. Schenck aus Wien. Polonaise, mit Varia- tionen auf der Phis - Mundharmonifa, vorgetragen von Herrn A. Kratly aus Prag. Posnania, neue Magzurka, ausgeführt von Dlle. Marie Taglioni, Und: Die s{v&ne Müllerin, komisches Singspiel in 2 Abth. Musik von Paesiello. (Frau von Faßmann: Die Baronin. Dlle, Tuczek: Röschen.) Anfang 6 Uhr. i

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus=-Preisen verkauft : :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr. 2c.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets, mit Montag bezeidhuet, im ehemaligen Billet-Verkgufs-Büreau im Schauspielhause verkauft.

Königsstädtisches Theater.

Diens, 4 D Vorstellung der Herren Brill Und Siegmund: Welt =Tableaux. Optische Darstellungen aus dem Ge= biete der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen,

Erste Abtheilung: Plastishe Darstellungen,

Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt,

Dritte Abtheilung: Die Thiere der Urwelt.

Vierte Abtheilung: Eine neue Reihe vou Wandelbildern,

Fünfte Abtheilung: Optisches Farbeu- und Linienspiel.

Vorher: Des Herzogs Befehl. Lustspiel in 4 Akten, von Dr. C. Töpfer.

Mittwoch, 8. Dez. ) dh erftenmale wiederholt in dieser Saison: (Die heimlihe Ehe.) Komische Oper in Cimarosa. ; e E

Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u, st. w,

(Jtalienishe Opern =- Vorstellung.) Zum Il Malrimonio segreto. 2E vot

—— L I R Eo a

Verantwortlicher _Redacteu Dn

S Wi ite en, Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,

Beilage

A? 359.

En: A

Jae

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Bavern. Religióse Duld-

janëcit in Sltangen. Gasbeleuchtung in Nürnberg.

Nußlaud uud Polen, Si, S eleribara. Ordenavecleibunzen, Vermischtes, Z :

Großbritanien und Jrlaud, maßregeln sur Ärland.)

Eifenbahneu und Dampfschifffahrt. derung auf der Veuz-Mindener Bahn nach Berlin. Heizung der Wa- gen aus der T'uheldorf - Elberfelder Bahu. Elberfeld. Eröffnung der Prinz Wilhelm's-Bahn, Ham burg. Verhandlungen des öster- reichischen Llovd mit den deutschen Eiseubahn:-Gesellschaften.

Handels: und Börsen-Nachrichten.

Schreiben aus London, (Die Zwangs-

üsseldorf. Güter-Veför-

S 8 N

d) ch

Deutscze Bundesftaaten.

Königreich Bayern. (A. Z.) Der Magistrat der Stadt Crlangen hat vor furzem ein {öncs Beispiel religiöser Duldsamkeit geaeben. Als nämlich der kleinen katholishen Gemeinde zu Erlaugen die Bewilligung ertheilt wurde, behufs der Erweiterung ihrer Kirche eine Hauskollekte bei sämmtlichen katholischen Bewohnern der Erz didzese Bamberg und in anderen katholischen Kirchen des Königreichs vornehmen zu dürfen, fam alsbald der Magistrat von Erlaugen mit einer Bitte cin, die Sammlungen auch auf die protestantischen Be wohner der Stadt und deren Kirchen ausdehnen zu dürfen,

Am 27. November fand in Nürnberg die erste Probe der Gas beleuchtung statt, «und vom 1. Dezember an werden mebr als 30 Straßen dieses Licht erhalten. Dei Stadtmagistrat empfiehlt in ciner Bekanntmachung das neue Werk dem Schuße des Publifunmis und hebt dabei hervor, wie Nüruberg in Allem voraus sei, indem es die erste Kettenbrücke gehabt, die erste deutsche Eisenbahn erbaut und nun auch die erste deutsche Stadt in Bayern \ci, welche die Gasbeleuch= tung besie. j :

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 27. Nov. Se. Majestät der Kaiser hat dem General-Adjutanten, Vice-Admiral Lütke 1., in Betracht seiner „Cisrigen und langjährigen Dienste und der unermüdcten von ihm der Erziehung des Großfürsten Konstantin gewidmeten Sorgfalt“ den St. Wladimir=Orden zweiter Klasse und dem Grafen Collorcdo-Wallsce, außerordentlichem Botschafter Sr. Masestät des Kaisers von Oester= rei, den St. Alexander=Newski=Orden verliehen.

Bei der eingetretenen milderen Witterung hatte der Eisgang auf der Newa nach kurzer Dauer einige Zeit aufgehört, und es wurde vorgestern die Zsaaksbrücke wieder auf ihren Plaß gestellt; aber troß der wärmeren Luft und des Westwindes trieb in der Nacht von neuem jv viel Ladoga-Eis auf der Newa, daß die Brücken abermals abgelas- jen werden mußten und zwischen Wassilij - Ostroff und der großen Seite mm den zrühstunden sogar mittelst Böten die Communication acht zu bewerkstelligen war. Das währte jedo uicht lange, denn baid, aufgehalten von den Grauitpfeilern ver künftigen Newa-Brücke, die, ihren Gerüsten befreit, nun bereits sämmtlich über den Was= jerspiegel hervorragen, schoben sich die immer dichter andrängenden ollen zu einer festen Dede zusammen, die, oberhalb immer wach= jeud, gegen Mittag shou bis zur Festung reichte. Weiter hinauf, jv wie unterhalb der neuen Brücke, blieb den größten Theil des ge= strigen Tages der Wasserweg frei. Mitten in der stehenden Eisdecke sieht man mehrere größere und kleinere Fahrzeuge, die von dem plößlich herankommenden Eise losgerissen zu sein scheinen.

Die günstige Aufnahme, welche beim hiesigen Publikum das jüngst hier ins Leben getretene Jnstitut der Omnibus gefunden, hat bereits Veranlassung zu einer weiteren Verbesserung der städtischen Communi= cationsmittel gegeben. Es sollen nämlich in sehr kurzer Zeit öffentliche Miethsfkutschen hergestellt werden, die, elegant und bequem eingerichtet, zu Fahrten innerhalb der Stadt dienen sollen. Der Fuhrlohn wird nach Maßgabe der Zeit der Venußung dieser Kutschen durch cine be- stimmte Taxe festgesezt werden.

Großbritanien und JIrland.

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X London, 30, Nov, Die gestern von Sir George Grey vor das Parlament gebrachte irländische Maßregel beginnt die eigent= lichen Arbeiten der Session. Bisher war die Stimmung des Hau ses der Gemeinen gemäßigter und der Regierung günstiger, als man erwartet hatte, auch gestern is diese Stimmung nicht unterbrochen worden, dem so monströs ist der Zustand ciniger Theile Jrlands und so groß die außerordentliche Mäßigung dieser milden Zwangs= Maßregel, daß selbst die irländischen Patrioten, mit John OConnell an der Spibe, ihre Absicht erklärt haben, gegen eine so gerechte und nothwendige Vill keinen Widerstand zu leisten. Gewiß bot noch nie= mals die Rede cines Ministers einen größeren Kontrast zwischen ihreu Prämissen und ihren Schluß =Folgerungen, zwischen der Darlegung der Ucbelstäude und den Mitteln, durch welche dieselben unterdrückt werden sollen. Sir George Grey zeigte, daß in den gliüclicherweise

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nicht sehr ausgedehnten Distrikten Jrlands, wo der Geist der agra=

„rischen Verbrechen herrscht, die Anzahl der jeßt vorgefallenen Morde,

nächtlichen Ueberfälle, gewaltthätigen Räubereien, kurz, jeder Art von Verbrechen gegen Personen, zum wenigsten doppelt so groß gewesen ist, als die Anzahl derselben Verbrechen in den entsprechenden sechs Monaten des vorigen Jahres, Er erzählte dem Hause mit gehöriger Genguigkeit und mit nicht blos rhetorishem Abscheu und Schauder die Cinzelngeiten der Mordthaten, welche ganz Europa mit Staunen und Ekel erfüllt haben, Er zeigte, daß die Ausführung eines bos= haften und brutalen Mordes einen Maun in den Augen der Bevöül- kerung heilig machte und ihm bei den niederen Mitgliederu der Ge- sellschaft einen Schub zusicherte, der allen Nachforshungen der Ge- richte Troß bot und jedes Bauern Hütte zu einer heiligen Freistätte erhob! Und doch fügte Sir G. Grey mit einer auffallenden und bedenklichen Schwäche in der Anwendung der einfachsten Verwal- tungs-Grundsäße hinzu, daß „es eine kurzsichtige Politik für jede Regierung sein würde, durch polizeiliche Verordnungen und Straf- Maßregeln die Verbrechen verhindern zu wollen“, und daß man zu anderen Mitteln seine Zuilucht nehmen müsse, um in Jrland die Orduung wiederherzustellen. Worin diese anderen Mittel bestehen, haben wir noch zu erfahren; deun der ganze jeßt von den Whig - Ministern vorge- schlagene Plan is eine geringe Verstärkung der polizeilichen Gewalt der Regierung, des Besibes vou Waffen wegen verdächtige Personen zu durhsuchen und gefangen z1 seßen. Es is in der That keine außerordentliche Repressiv - Maßregel, sondern uur eine gewöhnliche Wasfenbill, oder noch weniger, als die gewöhnliche Waffenbill, welche immer in Jrland bestanden hat, bis die Whigs sie 1846 verwarfen. Jünf Grafschaften Jrlauds stehen in diesem Augenblicke unter einer Herrschaft agrarischen Terrorismus. Die Geutry is im Begriff, aus dem Lande zu ziehen, um ihr Leben zu retten. Die Beamten werden eingeschüchtert in der Ausübung ihrer Pflichten. Und was sagt die Whig-Regierung Englands? Wir wollen vor allen Dingen die un- verleßlichen Rechte persönlicher Freiheit erhalten, selbst wenn sie zum

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Zweck von Verbrechen augewendet werden, und wir wollen das Land, mit solhen Gewalten ausgerüstet, regieren, welche alle Erfahrung als völlig unzulänglich erwiescu hat! Das ist die starke Schwäche Lord John Rrussell's, Sein Muth ist unbegränzt in der Ertragung öffent licher Ucbel und in der Aufopferung vou Menschenleben, die er zu {üben verpflichtet is, aber er 1st ohumächtig in der Anwendung von Heilmittelu, und die;Gesellschast kanu ihrer Auf.ösung eutgegengcehen, ohne daß er einen Versnch machen wird, dics zu hiudern. Ju diesem Augenblick, da der Horizont rings um England sich verfinstert, da seinc Finanzen, seine natiouale Vertheidigung, scine Schiffsahrts-Ge- sebe, seine Bauk und Jrland den kräftigsten und erleuchtetsten Willen eines Staatsmaunes erfordern, hört man die nächsten Freunde Lord John Russell’s sich dahin äußern, daß noch über feinen dieser Ge- genstände irgend cin bestimmter und vollständiger Plan gefaßt wo den sei. Von Tage zu Tage häufen sih die Arbeiten der Regierung in weit höherem Maße, als sie erledigt werden, aber ih glaube nicht, daß dies lange dauern fann. Das Mißtrauen und der Unwille des Volkes vou Eugland wird cine Regierung treffen, welche nicht die nöthige Energie und Umsicht zu besißen scheint, um die Pflichten zu erfüllen, die sie übernommen hat. E

Eiscubahnen und Dampfschifffahrt.

Düsseldorf, 30. Nov. Vom 1. Dezember an findet eine di refte Beförderung der Postgüter mit der Denz - Mindener Bahn nach Berlin und darüber hinaus statt, Bisher wurde die Bahn für diese Strecke nur zur direkten Beförderung von Korrespondenzen benukt. Bei der Ermäßigung des Porto's für Frachtstücke nah den Orten an sämmtlichen Eisenbahnen ist die beschleunigte Beförderung derselben von Wichtigkeit. Vom 4. Januar ab sollen auch die direkten Nacht Züge auf der Deuz-Mindener Bahun- in der Richtung nah Berlin in Gaug treten. Dieselben würden Abends 10 Uhr aus Deuz abgehen und die anschließenden Züge schon am nächsten Abend in Berlin ein treffen. Auf dem Wege von Berlin finden bercits Nacht- Fahrten statt.

Die Direction der Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahn hat in die sem Winter die für das Publikum sehr willkommene Einrichtung ge troffen, daß die Waggons geheizt werden, wird dadurch be wirkt, daß die doppelten Fußböden derselben mit heißem Sand oder heißen Steinen gefüllt werden und die Hiße davon durch mehrfache Oeffnungen und die den Boden bedeckendeu Teppiche hindurch dringt uud das Junere der Waggous erwärmt,

Elberfeld, 1. Dez. Heute als Mittwoch sind die Personen-= Fahrteu der Prinz Wilhelm = ( Vohwinkel -Steeler) Bahu eröffnet worden. Es werden des Tages drei Fahrten, und zwar zum Au- {luß an die Elberfeld - Düsseldorfer Hauptzüge, stattfinden.

Dies

4

Hamburg, 4. Dez. (B. H.) Die hier stattgehabte Ver= sammlung der deutschen Eisenbahn - Directionen hat auch der so thä- tigen und umsichtigen Verwaltung des üsterreichishen Lloyd Veran lassung gegeben, einen neuen Versuch zu machen, um die indo - eng lische UNeberlandpost durch Deutschland zu führen und durch ihren Bevollmächtigten, Herrn Hübner, desfallsige Vorschläge einzureichen. Von welcher Bedeutung die Geschäfte jenex Gesellschast sind, ergiebt sich schon daraus, daß sie z. B. im vorigen Jahre circa 125,000 Passagiere, 32,000,000 Fl. in Contanten, 1,200,000 Briefe, 136,000 Pakete und 240,000 Centner Güter befördert hat, und daß ihre zum Kriegsdienste eingerichteten Schiffe eine Dampfflotte von 25 Fahrzeu- gen und 3310 Pferdekraft bilden. Sie ist nun verbunden, im An fange des- nächsten Jahres direkte Fahrten zwischen Triest und Alexandrien und den Courier - Dienst zwischen Triest und Lou don einzurihten, und fordert die nationalen Kräste und die nationale Gesinnung auf, mitzuwirken, daß der leßtere und seine begleitenden Vortheile für Deutschland gesihert wer= denz ohne das und ohne unterstüßende Maßregeln der be= treffenden deutschen Negierungen möchte es aber auch in der That nicht möglich sein, wenn man die Gegensäße in der Beförderung der Reisenden auf dem Sce- mit denen guf dem Landwege vergleicht. Ueber Southampton, mit deu Dampfböten der Oriental and Peninsu= lar Company hat der englische Neisende keine fremde Sprache, kein fremdes Geld nöthig, hat feine andere Auslage, als sein Reisebillet und wird weder von Paß=, noch Zoll =-Visitation belästigt. Ueber Triest, und zwar uach der gegenwärtig schuellsten Linie, kommt er einmal durch das belgische, einmal dur das hannoversche, zweimal durch das Zollvereins-, einmal durch das österreichische Gränz - Zoll= amt und wird, die Untersuchung an der Linie in Wien hin- zugerechnet, nicht weniger als sechsmal zollamtlih, eben o oft des Passcs halber polizeilich behandelt und muß, streng genommen, vor seiner Abreise eben \p viele Gesaudte in London um ihr Visa bitten, muß durh eine Unzahl der ver schiedenartigsten Münzsorten sich durcharbeiten und vielleicht zwanzig= mal bei verschiedenen Expeditionen sich und scin Gepäk einschreiben lassen. Dazu kommen noch die Unkosten für den Paß und dessen Visirung, indem namentlich der Kaiserlich österreichische Gesandte in London sein Visa dem englischen Reisenden nur auf einen Ministerial Paß seß*, der an Stempel 2c. beinahe 3 Pfd. St. kostet. Ein gro= ßer Theil dieser Schwierigkeiten {windet f. eili bei dcr Route über Hamburg, Berlin u. st. w., indem durch das Regulativ der Berlin= Hainburger Cisenbahn es erreiht worden, daß die steuerliche Abfer- tigung des Passagier-Gepäckes auf dem Bahnhofe in Berlin vorge= nommen wird (in Hamburg findet eine solche bekanntlih gar uicht statt); dagegen ist die Seereise von Englqud nah Hamburg beträcht lich länger, als nah Ostende, und is es um so dringender wün schenswerth, eine Beschleunigung derselben herbeizuführen, als wir sonst den Weg durch Frankreih uns den Rang ablaufen zu sehen

fürchten müssen. -

Herr Hübner hat nun Vorschläge zur möglichsten Beseitigung jener Schwierigkeiten gemacht, die im Wesentlichen darin bestehen : l) daß Reisebücher ciugerihtet werden für Passagiere zwischen Lon- don und Triest, die, mit Coupous sür die verschiedenen Bahn - Ver waltungen versehen, als Quittung für die geschehene Bezahlung sämmtlicher Förderungskosten und zugleich als Legitimations - Doku- ment statt des Passes dienen sollen; 2) daß die deutschen Eisenbahn= Gesellschaften sich vereinigen, für einen jeden Reisenden ein Gewicht an Gepäckt bis zu 300 Pfd., eben so schnell wie ihn selbst, zu einem Preise zu beförderu, der die Fracht von 1 Loth im Ganzen oder so viel wie die Oriental und Peninsular Company nimmt, nicht über- steigez 3) daß die verschiedenen Gesellschaften sich über den Preis und die Schnelligkeit vereinigen, mit welchen sie die Couriere durch Extrazüge befördern wollen. S

Ueber diese so äußerst zweckmäßigen Vorschläge ist, sicherem Ver- nehmen nah, ein vorläufiges Abkommen mit den Vertretern der be- treffenden Cisenbahnen insoweit shon abgeschlossen worden, als ein solches den Verwaltungen zur definitiven Annahme empfohlen wer= den soll,

287 a 28 Rthlr., 50 pfd. 283;

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Dienstag den 7" Dezember

A 4A G

ZJandels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 4, Dez. Bei zunehmender Flaue wurde Weizen in den leßten 8 Tagen mehr noch als zuvor, sowohl zu Wasser, als per Eisenbahn angebracht, was besonders auf die mittleren Gattungen drückie und die Znhaber schwerer Waare cbenfalls nachgiebiger stimmte. Wir können den Fall der Preise neuerdings auf 2 bis 3 Nthlr, durchweg annehmen und bunt, polu. nah Qualität nur auf 69 —74 Rithlr., so wie gelb. märk. auf 68 72 Rthlr., notiren. Für cine Ladung weiß. poln. vorzüglicher Güte soll ausnahmsweise 75 Rthlr. bewilligt scin.

Unter gleihen Verhältnissen mußte auch Noggen billiger verkauft werden, da man das Herangekommene gern schnell rcealisiren wollte, wozu es aber an Gelegenheit fehlte, Nachdem eine Ladung 86! pfd. dieser Tage noch 487 Nthlr. aufbrachte, wurde weiterhin §5 psd. zu 46; Rthlr. und 83 psd. zu 457 Nthlr. begeben. An das Königl. Proviant - Amt gingen cinige hundert Wspl. 84 pfd. zu 46 Rthlr. frei auf den Boden geliefert, ab. Eine Ladung 87 pfd. unweit hier auf dem Wasser is gestern zu 167 Rihlr. verkauft, zu welchem ungefähren Preise auch Particen, die noch unterweges sind, anscheinend zu haben wären. Bodenläger werden zu 15 17 Nthlr. angeboten, finden aber nur vereinzelt Käufer. Gedorrter nominell unverändert 43 Rthlr.

Auf Lieferung im Frühjahr haben wir bei stockender Frage nur wenige Abschlüsse zu 47 Rthlr. und 467; Rthlr. zu berichten.

Gerste ging langsam herunter und is zu vorigen Preisen nichi zu lassen, gr. 41 43 Nthlr, kleine 40-—41 Rthlr. Nennwerth.

Hafer cben so, in loca 27— 28 Rthlr. Frühjahrslieferung Nthlr.

Erbsen ganz vernachlässigt 50 54 Rihlr.

Jn Kleesaat ging nichts um, xoth., 10 14 Hthlr. nominell.

Rappsaat findet wenig

Napps 80— 77 Rthlr.

W, NRübsen 77 —73 Rthlr.

60 Nthlr, ohnc

18 pfd.

13 Nihlr., weiß. 11

Beachtung, obgleich billiger zu kaufen wäre.

S, Rübsen 61 Käufer.

Rübbol wurde dringender angeboten und dem gelinden Wetter für cinen weiteren Druck besorgt und per Dez. /Jan. is zu 11; Nthlr. willig anzukommen, während reer nur L preoir, geboten wird. Jan. / Febr. 1152 5 Rthlr., Febr. / März 115 —42 Rthlr.,, März / April 115 4 Nthlr., April /Mai 112 Nthlr. F

Leinol 405 Rihlr.

Palmöl 13% Rihlr.

H anföl J

Mohnol 215 L Nthl

blicb weichend, da man bei zu fein scheint. Jn

loco

üdseeth1

piritus theilt die allgemeine Flaue und is bei vermehrter Zufuhr 1n loco, Faß sofort zurück auf 24— 237 Rthlr, gewichen, Jan. /Febr. mit Faß 247 Nthlr. zu haben, Januar, Februar, März in monatlichen Liefe- rungen ehyne Faß 25 Nthlr. bewilligt, per April /Mai 26% und 26 Rthlr. verkauft, pr. 10,800 %.

Ueber Kartoffeln haben wir neue Klagen nicht gehört,

nen jeßt die Meinungen wieder schr getheilt zu scin,

vielmehr sche1i-

1 Königsberg, 25. Nov, Getraideberich t, Wir haben seit ei- nigen Wochen fühlbaren Stillstand im Getraidegeschäft gehabt, weil in der so späten Jahreszeit hohe Frachten und Assekuranz-Prämien an und für sich cinem regelmäßigen Verschissungs-Geschäst entgegenstehen und überdem die Kredit- und Geldverhältnisse in England noch immer in ciner Besorg niß erregenden Schwebe sind und cin rechtes Vertrauen noch nicht auffom men lassen, Demnächst sind aber auch die Getraideprcise im Auslande in keinem angemessenen Verhältniß mit den unsrigen und bieten keine Auf munterung zu Unternehmungen auf Speculation dar. Der Aunfauf von cinigen Hundert Last fein bunten wolhynischen Weizens zu 485 a 490 Fl., welcher vor einigen Tagen hier gemacht wurde, war an unserem Markt ein Ercigniß, weil man bercits unter den obwalteudeu Umständen sih auf ein nur lokales Consumtions-Geschäft und cinen totalen Stillstand nach außen vorbereitet hatte, nachdem der im Herbst hier cingetroffene wolhynische Wei- zen (circa 500 Last) großentheils nach Holland verschifft und dadurch unsere Vorräthe auf unbedeutende Quantitäten reduzirt worden waren. Jener leßte Aukauf war für schottishe Nehuung, und der Weizen ist nach Leith expedirt worden.

Wenn wir die ziemlich allgemein günstigen Berichte über das Ergeb- niß der lezten Getraide-Aerndte bei uns und in Polen als richtig und be- gründet annehmen, so muß es auffallen, daß bis jetzt unsere Zufuhren im Vergleich zu anderen Jahren noch so ungemein beschränkt geblieben sind, daß von Roggen und Gerste kaum das örtliche Consumtions-Bedürfniß be- fricdigt werden lonnte und unsere Bäcker sich genöthigt sahen, aus zweiter Hand zu kaufen. Wenn wir bei kleineren Aerndten und niedrigeren Prei- sen, als in diesem Jahre stattfanden, um diese Jahreszeit hon ansehnliche Zufuhren vom Lande und ziemlich gefüllte Speicher zu haben pflegten, während jeßt noch beinahe kein Vorrath besteht, so fragt man nach der Ur- sache diescs Widerspruchs, der scine- Erledigung in der mangelhaften Kar- toffel-Aerndte allein nicht finden kann. Man muß vermuthen, daß der in leßter Zeit durh günstige Konjunkturen reich gewordene Landmann eben- falls Spekulant geworden jei, dur hohe Preise verwöhnt, in dem jeßigen Stande derselben kein Heil für sich sieht und für den Verkauf eine bessere Periode abwarten will, und da er für jeßt kein Geld braucht, dies auch kann. Dieser Geist der Speculation und des Hoffens auf sehr hohe Preise findet sich in allen Abstufungen unserer Landbesißzer, hält aber gewöhnlich nur kurze Zeit vor, und haben sich erst Einige von ihnen den Umständen gefügt und verkaust, so ist die Bahn zum Verkauf gebrochen und Alle strömen zu Markt, Diescr Zeitpunkt dürfte bei uns gegen Weihnachten bis zum Februar cintreten und dürfte zur Benußzung zu empfehlen sein, wenn an- ders die dann obwaltenden Umstände im Auslande auf eine Besserung der Preise schließen lassen. Nach unserer Ansicht wird man annähernd zu un- gesähr folgenden Preisen kaufen können: hochbunten und fein bunten Weizen

guten bunten dito

» rothen Dito

Roggeit ....---.

127/29pfd. 400—415 Fl. 126/28pfd, 380—385 » 127/28pfd. 385—390 » 118/21pfd. 270—280 » (§roße Gerste 108pfr., 250 Kleine dito 98pfd. 230 Hafer d dre eo 125 Weiße Kocherbse1 330 Bohne... E 310 Wicken Ba 0 230 Leinsaat zum Füttern 370 dito » Schlagen 350 » Was dic Qualität des frischen Getraides beirifft, so is sie durch- schnittlich nicht über mittelmäßig zu nennen, und die Ansammlungen müssen mit Sorgfalt und Sachkenutniß gemacht werden. Geschicht dies, so sind von Weizen und Hülsenfrüchten recht s{chöne Particen zu schaffen, dagegen wird Gerste und Hafer uur cine magere, leichte, spiykörnige Waare licfern. Von Leinsaat sind schon recht {hne Posten hier. Ueber unsere jeßigen Vorräthe ist noch nicht viel zu sagen, und wenn wir das hier lagernde Quantum Weizen auf 12—1400 Last, Roggen 500, Gerste 150, Hafer 350, Bohnen 400, Erbsen 350 und Wicken 200 Last schäßen, o dürften wir der Wahrheit ziemlich nahe kommen. Der Landmann besitzt, wie gesagt, noch beinahe seine ganze Aerndte, und da diese als groß anerkannt tvird, so sind bei guten Wegen gegen und nah Weihnachten sehr bedeutende Zu- fuhren und, wie zu erwarten steht, auch billige Preise in Aussicht, Von rother Kleesaat haben sich gegen 1000 Centner hier gesammelt, deren Qualität befriedigend fällt und zu 33—34 Fl. pr. Centner zu taufen ein wird, ; E , | Nach Lage der Umstände werden sich zum Frühjahr die Frachten nicht U R G A Sar 2 Pf 4 4 Sgr. 6 Pf. in Fall nah hoch stellen. Wahrscheinlich 4 Sgr. 3 Pf, a 4 S9 holl. pr. Last Rog- der Ostküste Englands pr. Cir, Weizen und 20—22 Fl, ho pt. * g gen nah Amsterdam,

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