1847 / 341 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

und Kanion zu verlassen haben, war gleich ausgeführt, denn dieselben

hatten sih {hon früher entfernt.

esigen Volksblatt liest man Kautoun Sbw#7- e Eon „Wir Landammann

x Regierun i | folgenden Besd t ommission des Kantons Schwyz haben in m e wartung bag in Folge der jüngsten entscheidenden Ereignisse die 4 ntlichc Presse der Schweiz eine würdigere Haltung einnehmen werde, S diejeni e war, welche hiesige Behörden gegen emen Theil dersel= bes einzuschreiten veranlassen mußte, beschlossen: 1) Der unterm 16. August uad 6. Oktober l. J. von der Central - Polizeidirection über die Zeitungsblätter : Nationalzeitung (in Basel), Solothur- nerblatt (in Solothurn) und Neue Züricher Zeitung (in Zü- rih) verhängte Beschlag ist aufgehoben , demna der Verbreitung dieser Zeitungsblätter im Kanton Schwyz kein Hinderniß im Wege steht.“

Kanton Zug. Die Berner Zeitung fordert schon die Liberalen des Kantons Zug offen zur Widerseßlichkeit gegen ihre Regierung auf, und zwar mit dem Hinzufügen : fie hätten ja eidge- nössische Truppen zu ihrem Schuß, eidgenössische Repräsentanten zu ihrer Unterstüßung.

Kanton Freiburg. Der Schw. Nat. Ztg. zufolge, hätte

der französishe Gesandte, Herr Bois le Comte, sih mit der neuen freiburger Regierung insofern in Verbindung geseßt, als er von ihr verlangt habe, daß sie die affiliirten Jesuiten-Orden in Bulle und Monthay beibehalten möchte. Dies Begehren sei jedoh von der Hand gewiesen worden. : Dem Nouvo. Vaud. wird Folgendes mitgetheilt in Bezug auf die Güter, welche die Jesuiten im Kanton Freiburg besißen: „Es be- stehen zwei verschiedene Etäblissements; das eine is das Kollegium der durch Berufung des Staatsrathes mit dem Unterricht der frei= burgischen Jugend beauftragten Jesuiten; das andere das Pensionat und die besonderen Besißthümer, die damit verbunden und die mehr oder weniger für die Propaganda bestimmt sind. 1) Das Jesuiten= Kollegium. Dasselbe besißt ungefähr für 2 Millionen Eigenthum, über derenUrsprung und Vereinigung mit diesem Etablissement hier einige Noti= zen folgen : Die Fundamental-Güter des Kollegiums z; die Güter der Abtei Marsans (aufgehoben im 16ten Jahrhundert); die Güter des ehe- maligen Klosters zu Posat (gleichfalls aufgehoben); die Güter des ehemaligen Klosters zu Valsainte (aufgehoben im leßten Jahrhundert); verschiedene Stiftungen; der Schaß und die Einkünft der Kirche, die sehr reih sind; die Güter der 3 Congregationen: a) der Handwer- ker, b) der Studirenden des Gymnasiums und c) der großen latei= nischen Congregationen, 2) Besondere Güter: Das Pensionat in der Stadt ; der Christlisberg außerhalb des Thores von Bourguillon, eine schr große Domaine, angekauft auf den Namen eines belgischen Jesuiten (angeblich Verknis); die Domaine und die Wäl= der von Houte -= Fin, auf den Namen eines französischen Jesuiten (Brun) angekauft, der nämlichen Gesellschaft gehö rend; die ganze Domaine von Montet, das Schloß und die Wälder, obgleich fie als den weiblihen Jesuiten angehörend verzeich- net sind; eine Domaine în der Pfarrei Lully im Bezirk Estavayerz die Domaine und das Jesuitenhaus Estavayer, so wie die Nebenge- bäude auf der Seite gegen Font z bei dem Tausch der Domaine von Posat gegen diejenige von Matrens haben die Jesuiten von ihrem eigenen Gelde hinzugeseßt, um einen übrigen Theil der Domaine zu kaufen, weil sie einen viel größeren Werth hatte, als diejenige von Posat; das Schloß der Domaine zu Belfaux; der Gasthof Du-Pont bei Corbières; ungerechnet die Gelder, die auf Hypotheken noch be- sonders an Fremde, die im Kanton wohnen, geliehen worden ift.“

Kanton Tessin. (D. Z.) Die Brigade Mükler is troß der Beendigung des Krieges dennoch (aus Graubündten) nah dem Tessin mar\chirt, Wahrscheinlih wird sie nun den Heimweg über den Gotthardt antreten. Luvini hat den Waffenstillstand mit den Urnera unter folgenden Bedingungen abgeschlossen: 1) daß die Trup= pen des Sonderbundes sogleich das tessiner Gebiet verlassen; 2) daß inzwischen die eidgenössishen Truppen der sechsten Division nicht über Airolo, Bedretto und nächste Umgebung vorrücken. So is also das Hospiz unbeseßt. Die Urner haben diesten Posten den 28, November verlassen und sind ins Urserenthal zurückgezogen.

_ Kanton Wallis. (Frkf. Bl.) Dem Vernehmen nach, ijt ein Secretair der französischen Gesandtschaft vor einigen Tagen durch St. Moriß gereist, um sich über die Furka nah Luzern zu O allein er fehrte wieder zurück, ohne in Luzern gewesen zu sein,

Griechenland.

Athen, 20. Nov. (D. A. Z.) Die Sibung des Senats am 16. November war sehr stürmisch, Herr Londos lenkte die Aufmerk= samkeit des Senats auf die Zurückweisung seiner Adresse und stellte das von dem Ministerium bei dieser Gelegenheit beobachtete Verfah= ren als inconstitutionell und für die Rechte des Senats verleßend dar. Da weder die Schwierigkeiten, die ihm der Präsident entgegen- F .noch die lärmenden Ünterbrehungen der ministeriellen Partei u abshreen konnten, so ergriff der Minister des Jnnern das ckD0r Se stellte die Forderung auf: daß vor dem Eintritt der Laden f Cann keinerlei Debatte stattfinden dürfe, Dagegen er= Éräfti de wi Senatoren Manginas, Klonares, Ainian, Psylas aufs unit dos Ute einen motivirten Uebergang zur Tagesord= Di Kristako o der Minister die einfache Tagesordnung foderte. Ti bes A formulirte das Votum endlich dahin: „Der Se- seid Bésuguib als usse der Adressen innerhalb der Schranken i i, hg ouvergine und unabhängige Körperschaft gehan- hd 1 lebhafte e iprvorduung über.“ Hierüber entspann si eine leg 2 d Hülfe Jani: Geis abre O Finanz-Minister seinem Kol- Präsidenten das Zeichen zum Shlusse der Sipung, as A

Handels- und Börsen-Uachrichten. Berlin, den S. Dezember 1847.

Auslündische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Geld - Course.

Geld. | Gem. Zf.| Brief, | Ge1a. Ge 915 Kur-u.Nw.Pfdbr, (34| 91% | 93% | M 89% Schles1sche do. 3z B 96 Z do. Lt. B. gar. do. 37 aps 92% Per. Bk-Anth.-Sch |—|108 |

Papiere und

K.u.Nm. Schuldy. |: Berl. Stadt-Obl.

Fnriedrichsd'or, 137; 13% do. And.Goldm.àSth. |—| 123 | 12 Ostpr. Pfandbr. Disconto. —| 35 45 Pomm. do.

2340

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. Poln. neue Pfdbr. do. beiHope 3.4.8. do. Part. 500 FI. do. do. 1. Anl. do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2. 4.A. / : Hamb Feuer-Cas. | do. do. 5 A. do.Staats-Pr. Ánl do. v. Rthsch.Lst. Holl. 25 % Int. do.Poln. SchatzO. Kurb.Pr.O. 40 th. do. do. Cert. c Sardin. do. 36 Fr.

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do.do.L.B.200FI. N. Bad. do. 35 FI.

Pol. a. Pfdbr.a.C. 943

Eisenbahn - Actien.

Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh.A.

do. Prior. Berl. Hamb.

do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl]. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Ce. Ob. Seb. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Sch]. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. O. Schl. Lt.A do. Prior.

O.Schbl. L.B, Pts. Mgdb. do. Pr. B, do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do. v.St. gar. |: Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. St.-Vohw. 96% a f bz. u. B. do. Prior. 985 bz. Thüringer. Whb.(C.O.) 677 bz. do. Prior. I B, Zarsk Selo. B.

1134 B. 113 6.

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Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. |9: Thär. V. Magd. Witt. [50 1015 bz. Mecklenb. |90 1005 B. Nrdb. F. W. [75/6 Rb. St. Pr. [80/8 107 B. Starg. Pos. |70/8

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887 B. 92 bz.

3 a 62 8 B, 2% B.

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(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Course waren heute fest, doch blieb das Geschäst beschränkt. Das gestern und heute coursirende Gerücht wegen des Ablebens Lud- wig Philipps ist heute durch Anschlag an der Börse, seitens des Mi- nisteriums des Innern, vollständig widerlegt. Am Schluss der Börse wurde

. . - F ® es wieder matter, und zwar in Folge des anhaltenden VVeichens der

Friedr. YVilh, Nordbahn.

Getraide-Bericht. Am hentigen Markt waren die Preise wie folgt: VV eizen 66—73 Rthlr. Roggen loco neuer 45—48 Rthlr. - April/Mai k. J. 46{—46 Rihlr. Hafer 48 /52pfd. 265—29 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 28 Rihlr. Gerste 43—44 Rthlr. Rüböl loco 115% Rthlr. bez. - pr. Fröhjahr 115—% Rthlr, Spiritus loco 225 Rihlr. bez. - Frühjahr 245 Rthlr, ‘bez.

Königsberg, 6. Dez. Getraideberiht, Jn dieser Woche fand in Getraide fein Umsay statt, da die Ansammlungen vom Markt zu klein sind. Nur einige Kleinigkeiten Hafer wurden flirs Jnland zu 25 bis 255 Sgr. fortgekauft, auch fanden sich- mehrere Zufuhren von Hafer aus Lit- thauen, die dort für Nechnung des Proviant-Amts gekauft sind. Jn einer vom Proviant-Amt abgehaltenen Auction von Roggen wurden c. 150 Last alter russischer Roggen 108 114pfd. zu 41 445 Sgr. verkauft, Einige Zufuhren von Leinsaat, die in dieser Woche ankamen, sind ziemlich als der Rest der von Polen zu erwartenden Leinsaat anzusehen und gingen matt zu 59—614 Sgr. fort.

% Breslau, 7. Dez. ber 70, 77 bis 84 Sgr.

Roggen am Markt 52, 57 bis 61 Sgr., mit Partieen is es aber- mals flauer und wurden 50 Wspl. russ. 79¿pfd. und 50 Wspl. frischer S63pfd, a 452 Rthlr. durchschnittlich verkauft. Pro Frühjahr fehlen Ab- geber, obwohl man 51 Rthlir. bei 84pfd, bot.

Gerste 50, 54 bis 57 Sgr,

Hafer 28, 295 bis 31 Sgr.

Koch-Erbsen 68 bis 72 Sgr.

Rapps matter und a 82 bis 87 Sgr. zu notiren.

Spiritus wurde anfangs a 11% Rihlr. loco verkauft, später a 115 bis 1177 Rthlr. und {loß an der Börse und vor Ankunft der berliner Berichte 115 Rthlr. Brief. Pro ultimo d. M. fix wurde a 115 Rthlr. u. pro Mai oder Juni “nach Verkauf, Wahl, Gebinde zu bezahlen a 125 Rthlr. gehandelt, 125 blieb Br.

Rüböl loco 11% Rihlr. bez,

Zink 5% Rthlr. ab Gleiwiß.

Unser Markt war heute weniger fest als gestern. Die für Partieen bezahlten und zu bedingenden Preise sind nicht als Norm zu nehmen, wie die Verkäufe meistens aus Gründen hervorgehen, welche einem geregelten Geschäftsgang nicht angehören,

Köln, 4. Dez. Getraidepreise, (25 Schffl.) Weizen direkt 7 Rthlr, 20 Sgr., dito pr. März 1848 8 Rthlr., Gerste 4 Rthlr. 15 Sgr., Hafer 3 Rthlr. 5 Sgr., Rappsaamen 10 Rthlr, 10 Sgr., Roggen direkt 5 Rthlr. 20 Sgr., dito p. März 1848 5 Rthlr, 25 Sgr.,, Rüböl compt, 30; Rthlr, dito p, Mai 1848 31 Rthlr., dito p, Oft. 317 Rthlr.

= Aus dem Holsteinischen, 6. Dez. Butter. Nach einer längeren Stille und Flauheit in unserem Buttergeschäft wurde das Geschäft durch die besseren Berichte vom londoner Markt und in Folge einiger An- käufe für diesen Play am hamburger Markt wieder etwas belebter. Nach- frage und Begehr is jedoch nur mäßig und bezog sich fast nur auf feine holsteinishe Stoppelbutter, während die Mittelsorten zum Export weniger Beachtung fanden. Mehr Frage und Absay fand in den leßteren, so wie in den besseren jütländishen Sorten, als: Randers-Aarhuus, Horsens, ha- derslebener 2c. zum Konsum für Hamburg und Altona und zum Schisfs- bedarf statt. Mit ordinairer Waare von Warve, Ringkjöbing 2c., die eine längere Zeit immer sehr nell zu hohen Preisen (von 32 bis 34 Rthlr.) eraumt wurde, is es seit circa 3 bis 4 Wochen und gegenwärtig noch fehr still und flau und die Preise weichend. ; Es wurde bezahlt : feinste holsteinishe Stoppelbutter mit 48 a 50 Rthlr. : dito dänische dito » 48a50 » Mittel dito dito 46 a47 » Juni dito dito 45 a 46 Mecklenburger dito 44 a 46 dito Juni 42 a 43 Randers und Aarhuus 36 a 40 Ordinaire dänische 28 a 32

Bremen, 3, Dez, Getraide. Von Weizen traten einige Zufuh- ren ein, welche für den Bedarf Nehmer fanden, Für Roggen erhielt sich ßöhe Kauflust, und für den Versand wurden einige Particen 3 a 4 Rthlr.

öher bezahlt, Der Markt bietet immer noch wenig Auswahl, Gerste

Weizen, weißer 75, 84 bis 89 Sgr., gel-

bei mehreren Zufuhren billiger abgegeben. Hafer und Bohnen gehen den Bedarf langsam ab. Leßtbezahlte Preise: Weizen Us a o R Roggen 77 a 83 Rthlr., Gerste, oberl. 71 a 74 Nthlr, niederl, 54 a 60 e Hafer, e, 42 a 55 Rihlr,

avad. Umsaß von nordamerifan. ín lezten aht Tagen: 418 F, Bay-, 24 F. Scrubs-, 431 F. Marvzoland-, 100 L Virgini-, 109 F. Res: tucky- und 25 F. Stengel. Total-Umsay im Monat November: 1160 F Maryland-, 192 F Virgini-, 282 F. Kentucky- und 297 F. Stengel. La- Ei 9319 F. Maryland-, 842 F. Virgini-, 1099 F. Kentucky- und 1367 F. Stengel. Umsay von westind. und südamerifan. in leßten acht Tagen: 150 Sur. Havanna- und 30 Sur. do, in Auction zum Durchschnittspreis von ca. 26% Gr., 293 Sur. Cuba-, 235 Sur. Domingo-, 65 K, Seed- leaf- und 12 K. do, in Auction zum Durchschnittspreis von ca. 10 Gr, 34 P. Blätter-Puertorico-, 521 P. Brasil- in Blättern und 21 K, Florida- in Auction zum Durchschnittspreis von ca. 125 Gr. Total-Umsaß im Mo- nat November: 341 Sur. Havanna-, 1039 Sur. Cuba-, 1811 Sur. Do- mingo-, 247 K, Seedleaf-, 2956 P, Blätter-Puertorico-, 1634 P. Brasil- in Blättern, 74 K. Florida- und 25 Kb, Varinas in Rollen. Vorräthe in erster Hand: ca. 1490 Sur. Havanna-, ca. 11,550 Sur. Cuba-, ca. 8925 Sur. Domingo-, ca. 1000 K. Seedleaf-, ca. 1400 P. Blätter-Puertorico-, ca, 160 Kb. Varinas- in Rollen, ca. 1625 Kb. do. in Blättern, ca. 1650 P. Brasil- in Blättern, ca. 120 P. Columbia- in Blättern,

London , 3. Dez. Getraidemarkt, Die Zusuhren während der Woche waren gering. Weizen, inländischer, wenig zugeführt und zu frü- heren Preisen geräumt, Fremder desgleihen,. Nach Gerste, Bohnen u. Erbsen wenig Nachfrage, Hafer besser anzubringen, Mehl in Fässern vernachlässigt, i:

Auswärtige Börsen,

Frankfurt a. M., 6. Nov. 5% Met. 1041/-. Stiegl. 877. Integr. 595, Poln. 300 Fl. L. 972. 5% 173. A7 3% do. 24%. 242. Bexb,. 887. S. Taunus Actien 39052. 350.

amburg, 6. Dez. Bank-Actien 1600 8x. Hugl. Ruzs. 1043, 104%. Hamb, Berg. Actien —. Magd. Wittenb. 79 Br, Hamb. Berl. 1013. 1012, Kiel Alt. 1103. 1105. Glückst. Elmsb, 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopeub. Rothscb. 63 Br. Meckl. 563. 56.

Leipzig, 7. Dez. Leipz. Dresdn. Act. 1157 Br, Süchs, Bayer. S895 Br. Sächs, Schles. 997 Br. Chem. Ries. 917 G. Löb. Zitt. 474 Br. Mgd. Leipz 230 G. Berl, Aub. Lt. A. 121. 1205. Lt. B. 1097. 1695. Dess. Bank-Act. 1012 G.

London, 3. Dez. Cons. 3% 853. 85%. Belg. 90. 88. Ara. 18. 171. Passive 33.3%. Ausg. Sch. LL. 10, 25% Holl. 55. 54%. 4% do. 844. 835. Port, —. Engl. Russ. 107, 106. Bras. 794. 78%. Chili 90. 88. Mex. 1587. 15. Peru 28. 26.

Wien, 6. Dez. 5 % Met. 105. 4% du. 93. 3% do. 655. Bank Actien 1622 Aul. d: 18394 1562. de 19839 115%. Gloggu. 113. Nordb, 1577.

Baek. Act, 1936, do. 5009 Fl. 787. Span.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends O U

Nachmittags | [Nach einmaliger

2 Ubr. |

1847. 7 Dez,

Morgens 6 Ubr. Beobachtung,

Luftdruck Luftwärme ...,«

326,19" Par.|326,54'" Par.|326,38'" Par. [Quellwärme 1 i 14° R, + D,7“ R. + 2,4 "1, |Flusswärme 0 l Thaupunkt ..., -+ 3,8° R, “j- 0,0° R. 0,8° R. Bodenwärme Dunstsättigung,.| 73 pCt- 60 pCct. 75 pCt. Wetter trüb. | trüb, beiter Niederschlag W, W. | N W. |Wärmewechsel + 5,3° Wolkezung - -.. _— | W., | S | “{- 1,8° Tagesmittel: 326,37'’"Par... “F 5,1° R... + 0,7° R... 69 pct. W.

f .. [Ausdünstung

Königliche Schauspiele.

Im Schauspielhause. 206te Abonnements= Joseph Haydn, Original= Hierauf :

Donnerstag, 9. Dez. Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Lustspiel tin 4 Abth., von L Schubar (Dr. Lubarsch). Eigensinu, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix.

Freitag, 10. Dez. Jm Opernhause. 144 \te Abonnements Vorstellung : Don Juan, Oper in 2 Abth, Musik von Mozart. (Mad. Köster: Donna Anna.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Villets zu folgenden mittleren Opernhaus=-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkous, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, \o wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr.,, in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 21ste französische Abonnements-Vorstellung : La première représentation de: Les Malheurs d’un amant heu- reux, ou: un homme à bonnes fortunes, comédie en 2 actes, melée de musique, du théâltre du Gymnase, par Scribe, Un homme fidèle. Indiana et Charlemagne,

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 9. Dez. Der Lumpensammler von Paris. Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). Nach dem &ran= zösishen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt. Die Musik zur Ver= änderung der Tableaux und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius, Der Schlußgesang (,„Bacchanal““) des dritten Tabloau?s, gedichtet von Ka- lisch, fomponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Freitag, 10. Dez. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund : Welt = Tableaux. Optische Darstellungen aus dem Ge= biete der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen,

Erste Abtheilung: Plastische Darstellungen.

Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt.

Dritte Abtheilung: Die Thiere der Urwelt.

Vierte Abtheilung: Eine neue Reihe von Wandelbildern,

Fünfte Abtheilung : Optisches Farben- und Linieuspiel.

Vorher: Paris in Pommern, oder: Die seltsame Testaments= Klausel, Vaudeville-Posse in 1 Aft, von L. Angely.

Sonnabend, 11. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia (Othello, der Mohr von Venedig). Oper in 3 Akten, Musik von Rossini. |

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im alkou des ersten Ranges 1 Rthlr, u. |. w.

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeiten, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrucckerei,

Beilage

2341

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Rußland und Polen. St. Petersburg, Gouverneurs-Entsezung Ordensverleihungen, Eisgang,

4talien. Rom. Ferretti’s Verseßung. Vom Arno. Zurücziehung

® ver estensischen und piemontesishen Truppen von der Gränze. Genua, Die turiner Deputation, Die Reformen, Gioberti’s Mahnung zur Mäßigung.

Spanien. mischtes,)

Die modenesische und die sardinische Kriegsmacht.

Schreiben aus Madrid, (Kongreß - Verhandlungen ; Ver-

Eisenbahnen. München. Die Eifenbahn-Anleihe. Handels- und Börsen - Nachrichten.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 30. Nov. Se. Majestät der Kaiser hat dem General = Adjutanten Fürsten Jtaliiski, Grafen Suworofff=Rim= nifsfi, die Verwaltung des Gouvernements Kostroma übertragen, bis zur Ernennung eines neuen Gouverneurs an Stelle des bisherigen, seines Amtes éntsebten.

Die am 26. d. oberhalb der neuen Newa =- Brücke zusammenge= hobene Eisdede hat sich am 27sten früh wieder in Bewegung ge= seßt. Um 12 Uhr Mittags war der Strom vom Eise frei. Durch den unerwarteten und gewaltsamen Andrang des Eises am 23sten und 24sten sind mehrere der innerhalb des Weichbildes der Stadt an den verschiedenen Ladestellen auf der Newa stehenden Fahrzeuge theils stark beschädigt, theils gesunken und dadurh namhafte Verluste her= beigeführt worden,

Mittelst Reskripts vom 31sten v. M. hat Se. Majestät dem Geheimen Rath Turkull , Minister-Staats=Secretair des Königreichs Polen, den St. Alexander-Newski-Orden, durch Reskripte von dem- selben Datum und vom 12ten d. M. dem General-Lieutenant Sucho- sauet IL, Chef der sechsten Artillerie-Division, so wi: dem Geheimen Rath und Senator Tolstoi, den Weißen Adler-Orden, und mittelst Reskripts vom bten d. dem Hetman der walachishen Miliz, Beisadeh Sturdza, den St, Stanislaus-Orden erster Klasse verliehen.

A0 C

Nom, 27. Nov. Das heue ausgegebene Diario bringt über die künftige amtliche Bestimmung des bisherigen Staats= Secretairs folgende offizielle Nachricht: „Da durch die Ernennung des Kardi= nals Altieri zum Präsidenten Roms und der Comarca das Amt des Secretairs de? memoriali erledigt worden, so hat Se. Heiligkeit un- scr Herr geruht, dasselbe dem Staats = Secretair Kardinal Gabriele Ferretti zu übertragen.“ Nach der Versicherung Kundiger is der apostolische Nuntius zu Paris, Monsignor Fornari, zum Nachfolger verretti’s bezeihnet. Vorher soll er, und zwar im nächsten Konsisto= rium (f, Mts,), mit dem Purpur bekleidet werden.

Vom Arno, 28. Nov. Die Florentiner Ztg. vom 27. November stellt, in Einklang mit anderen Nachrichten , eiue friedliche Ausgleichung rücksichtlich Fivizzano's 2c. in Aussicht, indem sie meldet : „Die estensishen Truppen haben sih gestern von der ganzen tosca= nishen Gränze zurückgezogen; die toscanishen Truppen thun dasselbe, um sich in Pietrasanta und Serravezza zu vereinigen.“

Genua, 23. Nov. Vorgestern hat die (bereits erwähnte) Deputation von turiner Adeligen und Bürgern, mit den Sindaci Mar= quis Colli und Banquier Nigra an der Spie, ihre Rückreise nah Tu- min angetreten, Jhr Empfang beim König war nicht weniger gnädig, als er bei den angesehensten hiesigen Privaten herzlih war, Oef= fentliche Feste haben bei Gelegenheit ihrer Sendung nicht stattge= funden. | Dieselbe Deputation war auch beauftragt, bei dem Könige um die Erlaubniß nachzusuchen, in Turin ein öffentliches Denkmal zu er= richten zur Verewigung der Dankbarkeit der Piemontesen für die so eben gewährten Reformen , eine Genehmigung, welche Karl Albert seiner treuen Stadt Turin huldreichst ertheilt Vi 2

Da aus (früher erwähnten) Gründen eine Fortseßung der öffent- lichen Freudenbezeugungen weder gestattet, noch länger gewünscht wer= den fonnie, während man jedoch hier allgemein darauf bedacht ist, besonders bei den dürftigsten Einwohnern das Andenken an diesen glücklichen Zeitpunkt durch materielles Wohl tief ins Gedächtniß ein- zuprägen, so hat sih hier eine Gesellshaft von Wohlthätern unter Vorsitz des Syndikus Ricci gebildet, welche die seit dem 1. Januar d. J. von Nothleidendeu auf dem Mont de Piété verpfändeten Ge=- genstände des dringendsten Winterbedarfs auslösen will. Man hat dabei der Milde kein starres Ziel gesteckt durch Festseßung eines Maximums, welches nicht überschritten werden darf. :

Obgleich neuerdings die Unpäßlichkeit des Königs wieder zuge= nommen, schreitet die Ausführung der beschlossenen Reformen mit höchst befriedigender Schnelligkeit vorwärts. Jn Genua is die Or ganisation des Cassatious= und Ober=-Appellationsgerichts bereits zu Stande gebracht, und hier in Genua geht man nicht langsamer zu Werke. Die neue Censur-Kommission ist nicht uur bereits eingeseßt, sondern hat auch schon ihre Functionen angetreten unter Vorsitz des Präsidenten Grafen Alexander Pinelli, General - Advokaten beim Königl. Senate zu Genua. Censoren sind: der Professor und Dr. jur. Joseph Morro, der Pater Giuliano, der Decurione Lorenz Costa und der Advokat Anton Crocco, Männer, die alle das volle Vertrauen ihrer Mitbürger genießen.

Die Errichtung einer Guardia Civica für die Stadt Genua, heißt es, sei so eben höheren Ortes beschlossen, und ihr Kontingent ist auf 2500 Mann festgeseßt. Die Zufriedenheit der Genueser über diese neue und sehnlichst gewünschte Maßregel is allgemein, obgleich man sich aller öffentlichen und lauten Freudenbezeugungen darüber enthalten wird, wegen des so kürzlih erfolgten Ablebens des Kardi= nals Tadini, Erzbischofs von Genua. Die Obsequien dieses verewig=- ten Prälaten haben heute nah acgehaltenem Hochamt in der Kathe= drale von San Lorenzo stattgefunden. Die Vorbereitungen zu dieser Function waren unerwartet einfah und der Katafalk höchst geshmack- los, Die Trauer-Rede war auch wenig erbaulich in ihrem Juhalte, noch anziehend durch den Vortrag. Unter den versammelten Beiste= henden bemerkte man Dou Carlos nebst Gemahlin. Vor dem Hoch= Amte wurde der Sarg mit den irdischen Resten des Hingeschiedenen unter Begleitung der ganzen Garnison durch die Hauptstraßen der Stadt getragen, zu welcher imposanten Ceremonie die hiesigen Ein= wohner zahlrei hinzuströmten, j È i

Vincenzo Gioberti hat so eben ein Mahnschreiben an die Livor= ner und Florentiner erlassen, worin er sie beshwört, gegen jeden Rük= fall in geseßwidrige und tumultugrische Auftritte, wie die lebthin statt=

gehabten, auf ihrer Hut zu sein und sich dur keine List des lauern- den Feindes dazu hinreißen zu lassen.

S panien.

& Madrid, 26. Nov. Vorgestern begann im Kongresse die Diskussion des Adreß-Entwurfes. Jn Gemäßheit der neuen Einrich- tung werden nur diejenigen Amendements, welche von dem durch die Kommission vorgelegten Entwurf am meisten abweichen, zur Erörte=- rung zugelassen. Die Kommission, aus den Kor9phäen der ultramo- derirten Partei zusammengeseßt, spricht in ihrem Entwurfe einen schar- fen, gegen die beiden leßten Ministerien gerihteten Tadel aus. Dies veranlaßte die beiden Ex - Minister Escosura und Cortazar, in Ver- bindung mit mehreren Progressisten, ein Amendement in Autrag zu bringen, in welhem der Kongreß die Königin zu der von ihr unter dem Ministerium Goyena allen politischen Verbrehern und Ausge- wanderten bewilligten Amnestie beglückwünschen sollte. Herr Esc o- sura nahm in der vorgestrigen Sißung das Wort, um dieses Amendement zu unterstüßen und zugleich \sich gegen die sci- ner Verwaltung zur Last gelegten Vorwürfe zu rechtfertigen. Da der Minister - Präsident , General Narvaez, in der- selben Sißung angekündigt hatte, daß von nun an nur die Herrschaft des Geseßes gelten dürfe und ein Band der Aussöhnung und Bru- derliebe alle Spanier umschließen müsse, so forderte Herr Escosura ihn auf, seinem in gleihem Sinu abgefaßten Amendement beizutre- ten. Dies lehnte jedoch der General Narvaez ab, indem er voraus- sah, daß die Majorität das Amendement verwerfen und folglih er, falls er dieses unterstüße, überstimmt werden würde, Herr Pidal fühlte den Beruf in sich, im Namen seiner Partei das besprochene System der Gerechtigkeit, Versöhnung und Milde auf das entschie- denste zu verdammen. Er erklärte ausdrüklich den Kampf der Par= teien für die Grundbedingung der repräsentativen Regierung und die Minister, welche darauf ausgingen, sich zwischen die Parteien stellen und diese mitander versöhnen zu wollen, für untauglih, Wie vor- auszusehen war, entschied endlih die Majorität des Kongresses, daß das Amendement nicht in Betracht gezogen werden solle. Die jet herrschende ultramoderirte Partei spricht also der Königin gegenüber der Grundsaß aus, daß Minister, welche niht als Parteihäupter oder Parteiwerkzeuge zu handeln gesonnen sind, strafbar und Amnestieen für politische Verbrecher nah Beendigung eines Bürgerkrieges ver= dammungswürdig seien. Und obenein hatte Herr Es-osura ausdrük= lih erklärt, die Königin hätte die Amnestie nicht auf ven Antrag ihrer Minister, sondern aus freiem Entschluß erlassen, ;

Jn der gestrigen Sißung des Kongresses erwies es sich aufs neue, daß die Majorität der Deputirten entschlossen ist, auch die zweck=- mäßigsten Anträge, sobald sie von der Gegenpartei ausgehen, ohne Weiteres zu verwerfen. Der Deputirte Sanchez Silva hatte vor=- geschlagen, in einem Amendement zur Adresse den Wunsch auszudrücken, daß das den Handel und Verkehr so drückend belastende Zoll-System modifizirt werden möchte. Herr Salamanca hatte bekanntlich die inne- ren Zoll - Linien au die Gränzen und Küsten verlegt, die städtische Octroi abgeschafft und an dem Entwurf eines neuen, die ausländische Einfuhr günstiger stellenden Zoll-Tarifs arbeiten lassen. Sein Nach= folger stellte nicht nur die inneren Zoll-Linien und die städtische Ac- cise wieder her, sondern übertrug auch die Leitung des Zoll- und Tarifwesens einem zwar kenntnißreichen, aber von dem blindesten po= litischen Hasse geleiteten Manne, der auss\chließlich den Zumuthungen der Fabrikanten Cataloniens Gehör. s{henkt und auf ihren Antrag mehrere bereits sehr hoh belastete Eingangs = Artikel“ mit noh höhe= ren Zöllen belegt hat. Obgleich nun Herr Sanchez Silva die gro= ßen Nachtheile nahwies, die für die spanische Staatskasse aus die- sem Prohibitiv=System hervorgehen, so wurde doch gestern sein be- \cheidenes Amendement ohne Diskussion verworfeu,

Aus den bisherigen Debatten des Kongresses erhellt übrigens, daß das Ministerium nicht mit der Majorität desselben Hand in Hand geht, sondern leßtere vielmehr von Personen geleitet wird, die jenes zu ver- drängen suchen. Dies wird ihnen vermuthlich gelingen, falls nicht die Mi= nister zu einer Auflösung des Kongresses schreiten sollten, Der General Narvaez sieht sich in dopyelte Verlegenheit geseßt. Auf der einen Seite ist sein Amtsgenosse, der Minister der auswärtigen Angelegen=- heiten, in die Allerhöchste Ungnade gefallen, weil, wie allgemein er= zählt wird, er in einem Augenblick vermuthlich krankhafter Aufwallung der jungen Königin einen etwas zu lebhaften Beweis seiner Ergeben= heit darzulegen im Begriffe sand. Er soll sich zwar darauf berufen, im ausdrücklihen Auftrage der Königin Christine gehandelt zu haben, allein das Allerhöchste Mißfallen sprah sich \o laut aus, daß der Herzog von Sotomaÿyor sein Portefeuille mit dem pariser Botschaf- terposten zu vertauschen wünscht. Diesen hat freilich der General Concha ausgeschlagen, allein nur um dem Minister - Präsidenten eine neue Verlegenhéit zu bereiten, indem er von ihm seinen früheren Posten als General-Capitain von Catalonien zurüverlangt oder sich der Partei Mon-Pidal anzuschließen droht, die ihn, zur Gewalt ge- langt, dem General Narvaez gegenüber als Kriegs-Minister aufstellen dürfte.

e hat hier , wenigstens manche Personen, überrascht, daß der jeßige Leibarzt der Königin Jsabella, Herr Nuñez, der, weil er keine medizinischen Studien gemacht hatte, hier niht die Zulassung zur Praxis erlangen konnte, jeßt aus Paris und zwar, wie hiesige Blät- ter angeben, auf höhere Veranlassung, das Diplom eines Doktors der Medizin erhielt.

Seit vierzehn Tagen richten die Blattern hier bedeutende Ver- heerungen an und raffen Personen jedes Alters dahin,

Herr Vasco Pinto Balsemao is als Geschäftsträger der portu- giesishen Regierung hier eingetroffen.

Die modenesische und die sardinische Kriegsnmacht.

Es sind neuerdings zwei die Militair - Statistik Ztaliens betreffende fleine Schriften erschienen, von denen die eine, Forze militari degli Stati Estensì, von A, Zuccagni-Orlandini zu Florenz, nur ein Auszug aus dessen großer Corograsia dell’ Tialia if, die andere, Statislica mili- tare degli Stati Sardi, rührt von Oreste Brizi zu Arezzo her, Die An- gaben Zuccagni?'s beruhen, wie es scheint, auf offiziellen Mittheilungen; weniger ist dies bei der Brizischen Schrift der Fall, wenngleich die Nach- richten an Ort und Stelle gesammelt sind.

Eintheilung und Stärke der esten si\schen Militairmacht sind nach der Berechnung des Zahres 1845 folgende: 1, Linien-Truppen, Ge- neral - Kommando zu Modena drei Mitglieder; Corps der Dragoner zu Pferd 100 Mann, zu Fuß 200; Nobelgarde 110z Palastwache 15z Offi- ziere des Genie-Corps 4z Artillerie-Corps 150; Linien-Bataillon mit zwei Compagnieen Grenadiere und sieben Compagnieen Füsiliere 1040; Pioniere 130; Pioniere zur Bewachung von Brescello 60; Veteranen - Corps 703 iger - Bataillon der Ln Frignano ín sechs Compagnieen 560; Ba- taillon Urbani (Stadt-Truppen) in sechs Compagnieen zu Modena, Reggio, Massa, Carpi, Correggio, Finale 500, im Ganzen 2942 Mann Linien-Truppen, 11, Freiwillige Miliz. Regimcnt der Provinz Modena in 3 Bataillonen 22:

Mann; zwei Bataillone der Provinz Reggio 1500; Jäger - Bataillon der

Provinz Modena 620; Jäger - Bataillon von Neggio 400; Jäger -Com- pagnieen zur Verstärkung des Linien - Bataillons von Frignano 600; ses Compagnieen im Herzogthum Massa - CLarrara und den Gebietstheilen der Lunigiana 720, im Ganzen 6090 Mann mít 2700 Mann Reserve, so daß die gesammte Militairmacht sich auf 11,732 Maun beläuft, eine ganz re- spektable Zahl für einen Staat, der niht viel über 500,000 Einwohner zählt, und, wie {on General Oudinot im Jahr 1835 bemerkte, allen be- nachbarten Staaten relativ überlegen, selbst wenn man nicht auf Toscana achten will, wo seit mehreren Generationen das Militairwesen systematisch und vorsäglich vernachlässigt worden is, Für die Bildung des Militair- standes is seit 1815 im Modenesischen viel geshchen, namentlich durch die Bemühungen des Erzherzogs Maximilian von Este, des Oheims des regie- renden Herzogs, unter dessen persönlicher Leitung die adelige Militair- Akademie zu Modena und das im Jahr 1822 gegründete Pionier - Jnstitut mit dem dazu gehörenden mathematischen Konvikt zur Bildung der Jn- genieure stehen.

__ Piemont is seit lange die erste Militairmacht Ztaliens. Souve- raíne, wie Emanuel Filibert und Viktor Amadeus, mehrten den von Alters her kriegerischen Geist der Nation, welcher die gegenwärtige vortreffliche Or- ganisation sowohl gefördert hat, wie er dur fie gehoben worden is, wäh- rend der regierende König die militairishe Bedeutsamkeit des Landes wohl erkannt hat. Die Festlandstaaten sind, wie Preußen, in aht Militair - Dí- visionen getheilt, mit den Hauptorten Turin, Genua, Chambery, Nizza, Alessandria, Cuneo , Novara, Aosto, mit der Unterabtheiling in 66 Kom- mando's, Jeder Division steht ein Divisions - General vor, während ein Marschall oder General-Lieutenant als Gouverneur der Provinz die Civil- und Militair - Jurisdiction in sih vereinigt. Die Jnsel Sardinien wird durch einen General -Offizier mit dem Titel eines Vice-Königs verwaltet, ist von der Conscription frei und hat eine National - Miliz, welche unter einem vom Vice - König abhängigen General - Kommandanten steht, Das Rechnungswesen steht unter der General - Jniendanzz Artillerie und Be- festigungswesen, wie die Marine, haben eigene Jntendanzen. Festungen, Kasernen, Stückgießereien u. \. w. mögen hier unberührt bleiben ; die Militair - Akademie zu Turin für zweihundert junge Leute genießt verdienten Rufes, Der Friedensfuß des Heeres is von dem Kriegs- fuß sehr verschieden, und der Dienst theilt sich in ordentlichen (stanziale) und zeitweisen (provinciale). Jm Frieden verhält sich die Zahl der Sol- daten zur Bevölkerung wie 0,77: 100, im Krieg wie 3,05 : 100. Das Jah- res-Kontingent beträgt 11,000 Ausgehobene, wovon 2500 zum permanenu- ten, 8500 zum zeiiweisen Dienst, Die Rekrutirung wird unter den jungen Männern vom achtzehnten zum dreiundzwanzigsten Jahre vorgenommen, unter denen das Loos entscheidet, Jn der Jnfanterie dienen die permanen- ten Truppen acht Jahre, worauf sie gänzlichen Abschied erhalten, die zeit- weisen vierzehn Monate, worauf sie nach Hause entlassen werden, um nur die jährlihen Manöver, welche vierzig Tage währen , mitzumachen oder, im Fall eines Kriegs, einberufen zu werden. Acht Jahre lang gehören sie so zum tvirtlichen Heer, noch acht Jahre zur Reserve, Nur die Carabiniere, die Gardejäger und Schüßen bleiben aht Jahre dauernd unter den Waffen und haben keine Reserve. Jn der Kavallerie ist der Dienst zehn Jahre für die Freiwilligen, aht Jahre für die Ausgehobenen, Die zeitweisen Truppen der Neiterei haben dreijährigen Dienst im stehenden Heer, zehn- jährigen unter bloßem Mitmachen der Manöver, Das Verhältniß von acht und dreizehn Jahren findet auch bei der Artillerie statt, mit der Modifica- tion, daß nach dreijährigem Dienst im stehenden Heer sechsjähriger außer- ordentlicher und während der übrigen vier Jahre nur Einberufung im Fall eines Kriegs erfolgt.

Das Heer is} folgendermaßen zusammengeseßt: General - Offiziere 73, nämlich ein Marschall, vier Generale, 25 General-Lieutenants und 43 Ge- neral- Majore; Generalstab 56; Gardes du Corys 80; Palastwachen 120; Königliche Carabiniere zu Pferde und zu Fuß, zur Aufrechthaltung der öf- fentlichen Sicherheit, 22063 sardinische Hellebardiere zum Dienst beim Vice- König 203 Garde zu Fuß, aus einem Grenadier- und einem Jäger-Regi- ment (sardinische Freiwillige) bestehend, 27.9, in Kriegszeit 99123 Linien- Infanterie 18,530, auf dem Kriegsfuß 112,698 in neun Brigaden z Artille- ric 3302, Kricgsfuß 6944; Sapeurs 437, Kriegsfuß 707; Train 316, Kriegsfuß 2234; Kavallerie in drei Brigaden 4674, Krieasfuß 6000; Che- vaulegers zum Polizeidienst auf Sardinien 645; Schüßen 384, Kriegsfuß 7053; Jäger auf Sardinien, worunter zwei Straf-Compagnieen, 1170; Ve- teranen 2700, Die Gesammtmasse des Heeres, ohne Einschluß des Genie- Corps, beläuft sih demnah im Frieden auf 37,512 Mann, im Kriege auf 146,270.

Noch bleibt der Marine zu erwähnen, welche in den leßten Jahr- zehnten erfreulichen Aufschwung genommen hat. Das General-Kommando unter deni Vice-Admiral, Prinzen Eugen von Cariguan, residirt in Genua ; es hat drei Departements, Genua, Villafranca, Sardinien. Jun der ge- nannten Stadt sind auch das Marine-Kollegium zur Bildung der Aspiran- ten und das große Arsenal. Ein anderes Arsenal befindet sih zu Cagliari z nautische Schulen giebt es zu Genua, Villafranca, Savona, Spezia. Die gewöhnliche Flotten - Station ist der Hafen von Genua, Die Mannschaft wird in den Küstenstrichen unter den Männern von 22 bis 36 Jahren aus=- gehoben. Das Personal der Flotte besteht aus 2860 Mann, worunter ein Kommanditender en chek, zwei (CLontre-Admirale, sieben Schiffs-Capitaine, sechs Fregatten-Capitaine u. st. w. Das Material der Flotte wird gebildet durch vier Fregatten, eine Korvette, drei Brigantinen, eine Brigg, vier Dampfböte u, #, w., im Ganzen 77 Kriegs-Fahrzeuge mit 338 Kanonen.

(A, Z,)

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

München, 3. Dez. (A. Z.) Schon seit mehreren Tagen ist das Gerücht verbreitet, daß die Regierung mit dem Baron von Rothschild, Kaiserlich österreihishem Konsul zu Frankfurt a. M., das Anlehen zum Behufe des Weiterbaues der Eisenbahnen abgeschlossen habe. Offizielles ist übrigens zur Zeit noch nicht darüber befgunt.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

Im Monat November c. betrug die Einnahme der Berlin- Anhal- tischen Eisenbahn : aus dem Personen - Verkehr circa...

aus dem Güter-Verkehr

21,718 Rthlr.

29585 Summa circa... 51,303 Rtblr.

Einnahme bis ulto Oktober c. 639,501 -

Yandels- und Börsen-Üachrichten.

Stettin , 7. Dez. Roggen ohne Umgang; shwerste Waare in loco zu 435 Kthlr. erlassen, zu 43 Rthlr, vielleiht zu haben, 82pfd. pr. Frühj, zu 455 Rthlr. erlassen. :

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 15;—-16%, aus zweiter Hand A bez., pr, Frühj. 14 % verlangt und in einem Falle bez., 147 % zu machen, "Rüböl in loco zu 11 Nthlr, offerirt, zu 10% Nthlr, zu lassen, pr, März / April 115 Nthlr. Br., 11; Rthlr, zu machen.

Magdeburg, 6. Dez. Getraideberiht. Die Zufuhren an den biesigen Markt waren auch in leßter Woche gut, und da die E Versendung nah Hamburg und dem Oberlande sich vermindert Vat o den die Preise dadurch etwas gedrückt, man zahlte für e 251 L für Roggen 44 a 46 Rt., für Gerste 39 a 40 Rk. unk Men Glnis Sees 28 Rt, nach Qualität. Hülsenfrüchte erfuhren, aue GUE finden zu änderung im Preise, kleine Wicken wurden mehr ang uttererbsen 50a 54

42 a 45 Rt, Nehmer, große shwarze 52 a 54 Nt F

y » vit ti K L E Ga Bi G A A ie: ania