1847 / 343 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i auf die Dauer nicht willkürlih erhöhen läßt, giebt es daher zur fr es s Uebels fein anderes Mittel, als daß beziehungsweise für die einzelnen oder für alle Ertragszweige eine Be min enn g der arbeitsuhenden Hände eintritt, in dem elnen Falle durch Uebergehen zu anderen weniger überfüllten Erwerbs- zweigen, in dem anderen Falle durch Auswanderung, Man crschrede nieht „vor dor . hypothetis in Aussicht festen Auswanderungz is die Aussicht nicht besouders einladend, so ist sie ür Deutschland glüdlicherweise insoweit nur eine eutfernte, als die f “Auswanderung, welche dur gar viele andere Um=-

eranlassung zur ; ; 3 stäude hervorgerufen werden kann, auf einer allgemeinen Verschlechte=- rung des Looses der von Handarbeit lebenden Perjonen beruhen foll.

Zwar scheinen in neuerer Zeit Manche sich daran gewöhnt zu haben, mter den „arbeitenden Klassen“ nur die mit der Fabrication beschäf- tigten Arbeiter und unter leßteren wiederum nur die durch eine Stockung gewisser Gewerbszweige gedrückten Arbeiter sih zu denken, dagegen der ungleich größeren Zahl der beim Ackerbau beschäftigten Tagelöhner, der in Gesindedienst stehen= den Personen, der Handwerksgesellen u. st w. keine Beach= tung zu widmen, aber wenn die Frage aufgeworfen wird, ob im Allgemeinen das Loos der von Handarbeit lebenden Personen sich verschlechtert habe, daun ist cs doch die lettgedachte Kategorie von Arbeitern, die den Ausschlag geben muß. Man gewinne es nur über sich, die Folgen der in einigen Theilen von Deutschland wiederholt eingetretezen Mißärndten ih als vorübergehend zu denken, wie sie es sicherlih sein werden, man stelle nur den Klagen über Arbeits- mangel die für manche Erwerbszweige auch jeßt noch nicht entwichene und für die meisten Erwerbszweige niht so gar ferne Zeit gegen= über, wo an vielen Orten der Ruf nah nicht hinreiheud vorhande- nen Arbeitskräften erschallte, wo man berechtigt war, von der Arbeit zu sagen, daß sie immer ihren Lohn finde, wenn sie zweckmäßig ver- wandt werde. Unserer Ansicht nach hat die wirthschaftliche Lage der von Handarbeit lebenden Personen im Ganzen und Großen sih ge- gen früher sicherlih verbessert, und wenn man für diese allerdings nur-die Bedeutung einer individuellen Ansicht in Anspruch nehmende Behauptung sih nah einem besseren Gewährêmann umsieht, so ver- weisen wir guf den unlängst verstorbenen Wirklichen Geheimen Ober= Regierungs-Rath Hoffmann, der wenige Jahre vor seinem Tode in einem Aufsabe „über die Ursachen der entsittlichenden Dürftigkeit oder des sogenannten Pauperismus“/*) über den früheren Zustand ein voll= gülltiges Zeugniß abgelegt hat.

Wie dem aber auch sein möge, so kann für die Arbeiter, deren Lohn in der von Herrn Dr. von Hermann unterstellten Weise gesun= fen is und die Preisverminderung der Produkte veranlaßt hat, durch Sqchubzölle keinenfalls unmittelbar Rath geschafft werden, da Schußzölle nihts Anderes bewirken können, als den Bezugs- preis der ausländischen vom Zoll betroffenen Waare zu stei= gern, Sofern jedoch behauptet werden will, daß dies mittelbar geschehen fönne, indem durch die Schußzölle, beziehungsweise durch die künstliche Preissteigerung gewisser ausländischer Waaren, die Ge- legenheit zu lohnender Arbeit überhaupt für das geshüßte Land ver- mehrt werde, so würden einer solchen Behauptung ersteus die obigen Bemerkungen zu dem ersten vermeintlichen Jrrthum entgegengestellt weiden müssen, zweitens würde dem vorausgeseßten allgemeinen Aer= merwerden der Arbeiter gegenüber daran zu erinnern sein, welchen relativ geringen Antheil an der gesammten gegen Lohn verrichteten Handar- beit die Anfertigung der bis dahin vom Auslande bezogenen Waaren ausma- chen würde, und endlich drittens würde nachdrücklich darauf hinzuweisen sein, wie sehr alsdann die Hermannsche Darstellung der Wechselbeziehung zwischen den Arbeitern und den Konsun:enten eine audere Färbung erhalten muß, wie alsdann niht mehr von dem Gewinne der Kapiz talisten und höher gelohnten Arbeiter auf Kosten der Haudarbeiter, sondern nur von einem zu Gunsten der Handarbeiter den übrigen Eiuwohnerklassen aufzuerlegenden Nachtheil die Rede scin kann.

Aus den Bemerkungen zu dem zweiten Jrrthum entwickelt Herr von Hermann folgende „bedeutende““ Wahrheiten.

,, Vor Allem die, daß, so weit man Produkte, die durch Loln-Min- derung der Arbeiter des Landes wohlfeiler werden, im Julande verbraucht, wenigstens den übrigen Volksklassen des Julandes durch das Aermerwerden der Arbeiter Reichthum zuwächst; so weit man sie aber ins Ausland sendet und dadurch auswärtigen Käufern eise Ersparniß beim Einkauf ihrer Bedarfsobjckte zuwendet, wird ein Theil der Kraft der Nation, ein Theil ihres Lebens, zu Gunsten des Auslandes verschleudert. Sie wird ohne Vergeltung hinweggegebenz blos die Kapitalnußung und die Jutelligeuz der Fabrikanten und Kaufleute bei der Herstellung und Auéfuhr der auf Kosten der Arbeiterklasse wohlfeiler gewordenen Güter vergilt das Ausland vollständig; um aber diese Gelegenheit der Anwendung von Kapital und Intelligenz in möglichst aus= gedehnter Weise zu genießen, wird auf einen Theil der zur Subsistenz der Arbeiterklasse nothwendigen Vergeltung verzichtet und der öfonomische Zustand der großen Mehrzahl der Nation vere \{lechtert. Der auf solche Weise dem Auslande unvergolten zuge- wendete Theil der National - Existenz kommt in dem fremden Volke zunächst den Klassen zu gut, welche die wohlfeileren Produkte kaufen, und insoweit sie hierbei ersparen und stärkere Nachfrage nah anderen Produkten zu äußern vermögen, der Gesammt -Betriebsamkeit die cs Landes : allein auh dabei ist kein Segen. Deun wenn einmal ein stark fürs Ausland produzirendes Land durch Lohn -Schmälerung, d. h. dur Verschleuderung der Arbeitskraft und der Existenz seiner

E Las, “ein Uebergewicht in der Versorgung an- sucht, (e Laien mit Produkten zu ‘erlangen und zu behaupten t, E E S die übrigen Länder, die dessen Waaren zulassen, nur Si a: Arb pur Lohn-Herabdrückung Konkurrenz halten, und das e elen e Amlalsen verbreitet sih wie ein Kontagium durch alle Dfena unk E jenem Lande lebenden Nationen. Die reih- deren Volfsklasse gere Befriedigung der Bedürfnisse der wohlhaben- brit ajjen wird dann immer allgemeiner erkauft durch Be- rücung der Arbeiterklase, d i y 1

10h, elterlla\se, durch Verschlechterung ihrer öfonomischen

und sittlichen Zustände. Ein L de Dtailia B An n Land, das auf Kosten seiner Arbeiter Woh!feilheit der Ausfuhrwagxr : , E j , "rwagaren erzwingt und so dieselben theilweise

uneutgeltlih giebt, verfährt ganz wie der Staat, welcher Güt Ausfuhr durch Ausfuhr-Prämien aus / v S y 0) M1 E us der Staatskasse oder auf Kosten

der Steuerpflichtigen möglih macht, Ex schenkt fei ‘odutte theil weise dem Auslande. So wie aber dat Cb Prin e Nus: laude wohl allgemein Zollschuß oder Verbot E: Bren n Ne l po, ARgELTE y E ot unvermeidlich is, wenn

uicht dic eigene Production desselben zu Grunde gel soll f es auch nothwendig werden, die Existenz der An Arb Y so kaun die Konkurrenz der auswärtigen in solcher Selbstvernichtun er gee fenen Arbciter zu schüßen. Dièses Prinzip ist in ver “Aen if in Anwendung gekommen bei der Unterscheidung, die in Enal gs s macht wurde , zwischen der Einfuhr von Zudex mit Sklaven » Y de und mit freier Arbeit erzeugt.“ A

Wir sind iu der That einigermaßen in Verlegenheit , wie wi die Kritik dieser Säße üben sollen, die uns weder als Wahrheiten, noh als bedeutend erscheinen, und in denen wir gänzlich das aualg- tische Talent des Verfassers vermissen, das er in Flam („Staats= wirthschaftcichen Untersuchungen“ (München, 1832) auf glänzende Weise bekundet hatte. Die bisherige Lehre von den Ursachen, dur

*) Abgedruckt in dem Nachlaß kleiner Schriften staatswirthschaftlichen Zuhalis, von J, G, Hoffmann, Berlin 1847, Seite 212 245,

2352 : welche die wechselnde Höhe des Arbeitslohns bestimmt und die Er- fahrung erläutert wird,- daß in einem und demselben Lande die Höhe des Arbeitslohns auf die mannigfahste Weise von einander abweicht, diese Lehre, zu der sich doh auch Herr Dr. von Hermann bekannt zu haben scheint, als er noch zu den Gegnern der wird der Plunderkammer zugetheilt , ohne ihr auch nur ein Wort der Widerlegung zu gönnen. Während in dem Gebiete der Staatswirthschaft gerade beim Arbeitslohn am wenigsten eine leere Abstraction ausreicht, um die konkreten Verhältnisse richti aufzufas- sen, scheint bei Herrn Dr. von Hermann die unbestimmte Vorstellung von einer Art Normalsaß oder von dem Festhalten eines gerade vor=- handenen Saßes vorzuwalten. Demnächst scheint die Lohnminderun als etwas Willkürliches statuirt zu werden, Da wird, Gott weiß von wem, ein Theil der Kraft der Nation zu Gunsten des Auslan-= des vershleudert und ohne Vergeltung hinweggegeben , da wird die reihlihere und vielseitigere Befriedigung der Bedürfnisse der wohlhabenderen Volksklassen durh Bedrückung der Arbeiterklasse, dur Verschlehterung ihrer ökonomischen und sittlihen Zustände er- kauft. Wir erschreckenz; wer sind die herzlosen Geschöpfe, die alles dies thun? Sind es vielleicht die reichen Kapitalisten oder wären es vielleiht l'individualisme et la concurrence? Doch nein, es ist ein Land, das auf Kosten seiner Arbeiter Wohlfeilheit der Aus- fuhrwaaren erzwingt. Ein kurioses Land das! Da müssen die Arbeiter selbst gar nicht mitreden, niht nah eigener Wahl handeln dürfen, da müssen sie sich als willenlose Werkzeuge dem zu unterwer- fen haben, was „das Land“ über sie beschließt. Diesen Arbeitern würden wir keinen besseren Rath zu geben wissen, als ein solches Land so bald als möglich zu verlassen, und, wir möchten fast dafür einstehen, daß, wenn nur ein Theil den Rath befolgte, den Uebrigblei= benden am besten geholfen wäre.

Ma erlasse es uns, die „Wahrheiten“ noch einzeln zu zerglie- dern, Müßten wir doch {on bei dem ersten der oben wörtlich ah- gedruckten Säße an Herrn Dr. von Hermann die Frage richten: Wie, wenn die gesammte (inländische und ausländische ) Nachfrage nach Arbeit nicht hinreicht, die Lohnminderung aufzuhalten, wenn da- her die Verminderung der Nachfrage unfehlbar noch weiteres Sinken des Arbeitslohnes nach si ziehen muß, mit welchem Rechte soll dann die Befriedigung der ausländischen Nachfrage als eine Verschleude- rung bezeihnet werden, während sie unter den vorausgeseßten. Um- stäuden eine sehr erwünschte Verwerthung von Arbeit wäre ? Gehen wir vielmehr zu dem Falle über, der Herrn Dr. von Her- mann bei allen obigen Erörterungen vorgeshwebt zu haben scheint, zu dem Falle nämlich, daß das Zuströmen einer ausländischen Waare die inländischen Produzenten nöthigt, wenn sie mit den Ausländern Konkurrenz halten wollen, den Lohn ihrer Arbeiter zu ermäßigen. Wir gelangen alsdann zu den praktischen Verhaltungs =- Regeln, die Herr Dr. von Hermann aus den mehr theoretischen Bemerkungen ableitet, und gelangen sonach auf Terrain, auf dem wir wieder Lie Boden unter uns fühlen, und wohin wir dem Verfasser in einem wei- teren Artikel folgen werden, E

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Hamburg, 8. Dez. (B. H.) Der Eisenbahnzug, der gestern Nahmittag um 24 Uhr von Braunschweig nach Harburg abging, traf circa 6 Uhr in Suderburg ein, wo er ungefähr 15 Minuten auf den Zug von Uelzen warten mußte. Als dieser passirt war, seßte er seine Fahrt fort, abex kaum war er 5 Minuten gefahren, als ihm einé Lokomotive; ohne „Wagenzug, von Harburg kommend, begegnete. Ein furchtbarer Zusammenstoß erfolgte und der unglüdck= liche Lokomotivführer des braunschweiger Zuges wurde #o zerquetscht, daß er nah ciner Stunde den Geist aufgab. Von den Passagieren wurden einige mehr oder minder verlegt, keiner jedoh gefährlich.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 10. Dezember 1847.

Ausländische Fonds: Pfandbrief-, Kömmunal- Papiere Geld - Course.

Geld. 915 89% 872 91 905

und

Geld. 93% 96

Gem. Zf.| Brief. Kur- u. Nm. Pfdbr. |ch 9 iz Schles1sche do. |35| do. Lt. B. gar, do. |35| Pr. Bk-Anth.-Sch |—|1075

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Fnedrichsd'’or. And. Goldm.àSth. Disconto.

94%

„ständische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 FI. UWamb.Feuer-Cas. do.Staats-Pr. Anl Holl. 25 % Int.

Kurb.FPr.O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI.

Russ. Hamb. Cert. do.beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2.4.A.

d», do. 5 A. do. v. Rthsch.Lst. do. Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI.

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Eisenbakhn- Actien.

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Gloggnitz- Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd, Halb. Magd. Leipz.

do. Prior.

N. Schl. Mk.

do. Prior. do. Prior. do. 11I. Ser.

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Rhein. Stm. do. Prior. do.v.St. gar. | Sächs. Bayr. Sag.-Glog.

do. Prior. St.-VYohw.

do. Prior. Thüringer.

Whb.(C.O0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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Börse 3 Uhr.)

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62 a 625 bz, u. B. 88 B, 82; B. 82 bz.

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Schugßzölle gehörte, .

| and 16 % bezahlt und Geld, p. Frühjahr 144 % haben.

Die vermehrte Nachfrage nach Eisenbahn-Quittungsbogen und der heutige Mangel an Verkaufslustigen brachte gegen die gestrige Börse eine entgegengesetzte VVirkung hervor, indem diese Devisen nur 1 a 2 % gestiegen sind, Die Umsätze waren gering. Volle Actien gut preishaltend.

Getraide-Bericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 68—73 Kthlr.

Roggen loco neuer 46—49 Rthlr.

- April/Mai k. J. 465 Rihlr. G., 47 Bf. Hafer 48/ 52pfd. 27—285 Rthlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 28 Rthlr. G. Rüböl loco 115—*% Rthlr.

- pr. Frühjabr 1172 Rthlr, Bf, 5 G. Spiritus loco 23 Rthlr. bez.

- Frühjahr 25% Kthlr. bez.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 9. Dezember.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 8 Pf., auch 2 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.z Roggen 2 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.z große Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf z; kleine Gerste 1 Rthlr 22 Sgr. 6 Pf; Hafer 1 Rthlr. 8 Sgr., auh 1 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf.z; Erbsen 2 Rihlr, 15 Sgr. Eingegangen sind 84 Wispel 12 Scheffel, :

Zu Wasser: Weizen 3 Rihlr, 3 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 25 Sgr. z Roggen 2 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.z3 große Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr,z kleine Gerste 1 Nthlr. 22 Sgr.-6 Pf.z; Hafer 41 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.z. Erbsen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. (schlechte Sorte.) Eingegangen sind 940 Wispel 10 Scheffel,

Mittwoch, den 8. Dezember.

Das Schock Stroh 9 Rthlr. 15 Sgr., auch

Centner Heu 1 Rthlr, 10 Sgr., auch 1 Rthlr, Kartoffel-Preise. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., mehenweis à 1 Sgr, 9 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf. : 4 Branntwein-Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 3, Dezember 1847 24 Rthlr.\ 4, » » +94 u. 235 » 6, » » 0E Wi Al » T » » A N E E P S E v Korn-Spiritus + ohne Geschäft. Berlin, den 9. Dezember 1847. ( | Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 7. Dez. Marktbericht, Zufuhr gering, Weizen 60 —70 Sgr. pro Schffl ; Roggen 43 47 Sgr. pro Schfl, z_ große Gerste 42— 44 Sgr. pro Schffl. z kleine Gerste 38 —— 41 Sgr. pro Schssl. Hafer 25 —27 Sgr. pro _Schffl.; graue Erbsen 60—76 Sgr. pro Schffl, z weiße Erbsen 50 60 Sgr. pro Schffl.z Kartoffeln 30 Sgr. pro Schffl, : Heu 12—15 Sgr. pro Ctr. ; Stroh 90—100 Sgr. pro Schock.

Stettin , 9. Dez. Roggen in loco ohne Umgang; 85pfd. auf 43 Rthlr. gehalten, 42 Rihlr. nur geboten , p, Frühjahr 82pfd. 45 Rthlr.,

(frei ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 % oder 10,800 % nach Tralles,

. 85pfd, 455 Rihlr. bez, und Geld.

Spiritus aus erster Hand zur Siclle 16 16% % , aus zweiter geboten, zu 145 % zu

Rüböl ohne Geschäft, in loco 11 Rthlr, Br, 10% Rthlr, Geld, p. Mai 115 Rthlr, gefordert.

% Breslau, 9. Dez. Weizen, weißer 75, 83 bis 89 Sgr, ber 72, 77 bis 84 Sgr.

Roggen am Markt etwas matter und a 50, 55 bis 59 Sgr. ‘ver- faust, Später fester, 88pfd. loco 52 Rihlr, geboten, 86%pfd. 505 Rthlr. zugemessen bez., 86,/87pfd, gegen Ladeschein 49 Rthlr, Br., 84 pfd, Früh]. 50 Rthlr. Geld.

Gerste 48, 53 bis 57 Sgr.

Hafer 275, 30 bis 315 Sgr. S

Koch-Erb sen loco 64 bis 71 Sgr. Auf Lieferung pro Frühjahr für Oberschlesien sehr gesucht und 74 Sgr. bez,

Rapps 82, 85 bis 87 Sgr.

Rothe Kleesaat

115 Rthlr, ] Weiße Kleesaat wieder matter und 8 bis 12 Rthlr, nominell zu

notiren. ; Spiritus etwas fester, 1027 bis 1027 Rthlr. loco bez., bleibt 10% Rihlr. Geld. Januar bis April 115 Nthlr. Br,, 11% Rihlr. zu bedingen, April /Mai 125 Rthlr. Br., 12 Nthlr, Geld. Mai /Juni 125 und Z zu } bedingen. j Füböl loco 11% Rthlr, Br, Answärtige Wörsert.

Amsterdam, 7, Dez ieder, vrivkl, Sch. 05, Antwerpen, 6. Dez. Zinsl. —. Neue Anl. 147. L Hamburg, S. Dez. Bank-Actien 1600 Br. Eng!. Russ 1045 104%, Hamb, Berg. Actien 88 Br. Magd. Wittenb. 79 Br. Hamb, Berl, 1015. 1014. Kiel ; Ali. 1103. i107. Glückst. Elmsb. 63 Br. Rendsb, Neum. 94 Br. Kopenb. |

Rothsch, 63 Br. Bleckl. 545 Br. C 4 L eip Zig, 9, Dez. Leipz. Dresdn. Act. 1155 Br, Sächs. Bayer, 895 Br.

Sächbs, Schles. 997 Br. Chem. Ries, 915 G. Löb. Zitt, 475 Br. Mgd, Leipz 2316. Beri. Anh. Lt. A. 1205. 120. Lit. B. 1095. 169, PDess. Bank-Act. 1017 G. Z

London, 4. Nov. Cons. 3% 835. 852. Belg. —. Ard. 187. 17%. Passive 4. 3%. Ausg. Sch. —. 25% Holl. 554 54%. 4% do. 84. 85. Port. 23. 22. Engl. Russ. —. Bras. 8&0. 78. Chili —. Mex. 18. 173. Peru 31. 29.

Wien, 8, Dez Giloggn. 113. ford. 155%.

(Telegr. Dep. Köln, 10. Dez.)

Amsterdam, 8. Dez. Int. 55. n London , G. Dez. Cons. 85% haar, 853 Rechn, A Paris, 8. Dez. 5% Rente 116. 50. do. 3% 75. 60, 3% Anl T6: 00,

Nordb. 952. 90. ¿ R

üönigliche Schauspiele.

Sonnabend, 11. Dez. Jm Schauspielhause. 207 te Abonne= ments=-Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und S Akten, mit freier Benußung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Professorin“‘, von Charlotte Birch-Pfeiffer. i :

Zu dieser Vorstellung sind die bereits gekauften , mit Mittwoch bezeichneten Schauspielhaus-Billets gültig; auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Mittwoch bezeichnet sein.

Sonntag, 12, Dez. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement : Don Juan, Oper in 2 Abth. Musik von Mozart. (Mad. Köster: Donna Anna.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu

Opernhaus-Preisen verkauft : i N Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Jm Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement : Pagen- streihe, Posse in 5 Abth., von Koßebue.

Königsstädtisches Theater. Sonnabend , 14. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Oltello, ¡l Moro di Venezia (Othello , der Mohr von Venedig). Oper in

Z Akten. Musik von Rossini. ; Preise der Pläße: Ein Plah in ersten Ranges 1 Rihlr, u, \. w. Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Obex - Hofbuchdruckerei, Beilage

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den Logen und im Balkon

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¿43Èzastirt werden.

Me 343.

2353

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Sonnabend den T1 Dezember.

Iuhalt,

Oesterreichische Monarchie, Preßburg. Landtags - Verhänd- lungeit, Trient, Die Valsuganer Straße, Aus Tyrol. Auf- aues F B len ußland un olen, St. Petersburg. Einweihu i in- derbewahr - Anstalt, ebote F ite Act) Belgien. Brüssel, Die Adels-Verleihungen, Vermischtes. Schweden und Norwegen, Stockholm. Umwandlung der Flotte, Tus es, Konstantinopel, Aufhebung der Blokade von Albanien. Sholera. Eisenbahnen. Krakau. Die Warschau-Wiener Eisenbahn, üs- sel, S vmnalinal- Cilenbabnbienst 4 fe S Handels- und Börsen-Nachrichten.

Oesterreichische Monarchie.

Preßburg, 6. Dez. Ju der heute stattgehabten Cirkular=- Sigzung wurde in Betreff der Urbarial - Ablösung mit 37 gegen 17 Stimmen beschlossen, daß der Grundherr gegen Entschädigung den Loskauf zugeben müsse. Dieses Hauptprinzip wird der zu ernennen- den Deputation als Richtschnur vorgeschrieben,

Trient , Ende Nov, (A. Z.) Kürzlich wurde die Entschlie- ßung der Kaiserlichen Hof - Kanzlei über die Ausführung der ersten Section der neuen Valsuganer Straße von Trient gegen Pergine er=- öffnet. Die Landes-Baudirection hatte dem ursprünglichen, sehr in- geniösen Projekte ihres“ vormaligen Adjunkten Ghega ein zweites von weniger geschickten Händen nachgetragen und suchte dieses durch die

! Vorstellung besserer Vertheilung der Steigungsverhältnisse zu reht-

fertigen. Dabei übersah sie aber die weit zweckmäßigere Trace, welche der Ghegasche für sich hat, und überging mit kaum entshuldbarem Schweigen die nah ihrem Plane wenigstens 1200 Klafter betragende größere Länge, so wie die wegen Sprengung von beiläufig 5000 Kub. Klafter Steinen außerordentlich vermehrten Kosten, welher Umstand um so wichtiger ist, als diese einzelne Section ohnedies auf 250,000 Fl. C. M. zu stehen kommt und dieser große Betrag, obwohl früher vom Straßenfonds übernommen, wegen der durch die ausgedehnten Eisenbahubauten gesteigerten Geldbedürfnisse des Staates von den Ständen ganz allein dem Getraide =- Aufschlags - Fonds zur Zahlung überwiesen wurde. Man freut sih hier allgemein über diese Hof- Entschließung, weil man von der vollen Zweckmäßigkeit des Ghega- hen Bauprojekts überzeugt ist.

Aus Tyrol. Ende November. (A, Z.) Laut einer Kund- machung des Kaiserlichen Landes - Präsidiums vom 28sten d. M. ist das im Mai d. J. verfügte Ausfuhr-Verbot für die Getraidegattun- gen, Hülsenfrüchte und Mühlen - Erzeugnisse wieder aufgehoben und angeordnet worden , daß, vom Kundmachungstage angefangen , „„bi8 auf Weiteres“ folgende Zollsäße bei der Ausfuhr in Anwendung treten sollen: Von Weizen und Spelzkörnern pr. wiener Ctr. Sporko 45 Kr. ; türkischen Weizen (Mais) 34 Kr.z Roggen und Halbgetraide, auch Schwarzgetraide 32 Kr.z Gerste und Spelz in Hülsen 27: Kr.z; gerollte und zerbrochene Gerste und Hafergrübße 1 Fl. 20 Kr+z Hafer 27 Ar. ; Heidekorn oder Buchweizen 26 Kr.z Hirse 34 Kr,z Heide und Hirse gebrochen 49 Kr.; Wicken 25 Kr,z Bohnen oder Fisolen und Zisern 27 Kr.z Erbsen und Linsen 1 Fl. 5 Kr.z Gries 2 Fl. 42 Kr. ; Malz 24 Kr,z Mehl aus Getraide und Hülsenfrüchten aller Art 48 Kr. Für Kartoffeln und Kartoffelmehl bleibt das Ausfuhr- Verbot einstweilen noch in Wirksamkeit. So wie die schon lange er- sehnte Anordnung der Sperr-Auflösung hier allgemeine Befriedigung erzeugte, hat sie auch die sihere Hoffnung belebt, daß nunmehr eine merkliche Verminderung der Getraidepreise eintreten werde,

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 2. Dezember, Am 14, November wurde hier mit einer angemessenen kirchlichen Feier, in Ge- genwart vieler hochgestellten Personen und einer zahlreichen Menge Volkes, das neuerbaute Lokal der unter dem Ressort der Kinder-Bewahr-Anstalten stehenden, zum Gedächtniß der in Gott ruhenden Großfürstin Alexandra Nikolajewna gestifteten Bewahr-Au=- stalt festlich eingeweiht. Diese bereits vor einiger Zeit ins Leben ge-- tretene mildthätige Stiftung war einstweilen in einem gemietheten Privathause untergebracht, und, obwohl die Räumlichkeit daselbs nicht die bequemste war, mußte der Wunsch, sie in einem eigenen Hause placirt zu sehen, wegen der Unzulänglichkeit der dazu erforderlichen Mittel, einstweilen noch unerfüllt bleiben, Jm vorigen Jahre ließ Se. Majestät der Kaiser dem Ressort der Kinder= Bewahr - Anstalten auf dem JFsmailoffshen Plaße eine Bau- stelle zum Bau eines passenden Lokales überweisen, und dieses Zei= hen Kaiserlicher Gnade gab dem öffentlichen Wohlthätigkeitssinn neuen Anstoß, \o daß in einer Zeit von mehr als einem Jahre durch

Beisteuer aus Privatmitteln auf dem bezeichneten Platze ein geräumi= armer Kinder geeignetes, steiner-

ges, zur Aufnahme von gegen 200 i nes Haus hat hergestellt werden köunen. Jhre Majestät die Kaiserin,

die erhabene Beschüßerin dieser mildthätigen Stiftungen, hat ein \chönes Muttergottesbild aus der zum Gedächtniß der verstorbenen Großfürstin Alexandra im Palais zu Zarskoje Selo gestisteten Ka- palle dem neuen Hause der Kinderbewahr-Anstalt sür immer als Ge- \henk verehrt.

Nach dem neuesten amtlichen Berichte beträgt die Gesammtzahl der in Moskau seit dem Erscheinen der Epidemie bis zum 22. No- vember an derselben Erkrankten 2360 und die der Gestorbenen 1097. Ju den Kreisen des Gouvernements Moskau, in welchen die Cho- lera bis jeßt ausgebrochen, tritt sie wenig heftig auf. Jn sämmt-

lihen Kreisen des Gouvernements erkrankten bis jeßt 141 Personen, _ vou denen 39 starben. Jn Kiew sind zwischen dem 9ten und dem 16. Növember 179 erkrankt und 129 gestorben. Diese Zahlen, mit den früheren verglichen, zcigèn, daß die Epidemie nahläßt. Bis zum 13, November sind in sämmtlichen von der“ Krankheit heimgesuchten Kreisen dieses Gouvernements 139 Personen erkrankt unb 93 ge- storben. Die in der leßten Woche hier eingegangenen Berichte über den Gang der Cholera iu den übrigen Gouvernements des Reichs enthalten im Allgemeinen wenig Neues und wenig Bemerkenswerthes. Mit dem Eintritte der kälteren Jahreszeit und mit der Ausbreitung der Krankheit über einen weiteren Flächenraum nah Westen und Osten hin, hat sie an Energie verloren. Ueberall is eine Abnahme ihrer Stärke bemerkbar, mit Ausnahme vielleiht der Gouvernements Poltawa und Tschernigoff, wo sie in der leßten Zeit rascher um si griff, „ohne jedoch auh hier besonders bösartig zu sein. Nach den neuesten Nachrichten hat sich die Cholera noch gezeigt: 1) Jm Gouvernement Mohilew, und zwar am 5. November in der Stadt Rogatschew, später am 12. November in Mohilew und am 13, No- vember in Bychoff. 2) Jn der Gouvernements -Stadt Cherson am 8, November. 3) Jn Wologda wurde am 11, November ein aus St. Petersburg angekommener Reisende von der Cholera befallen. Er starb am Maa Tage. 4) Jn Twer erkrankte am 19. No- vember ein aus Torschok Tages zuvor gekommener Beamte. Er war in Torschok mit Cholera-Kranken- in Berührung gewesen,

Belgien.

Brüssel, 6. Dez. Herr Osy hat auch diesmal wieder in der Repräsentanten «Kammer, wie er bereits im vorigen Jahre gethan, darauf angetragen, daß das Gouvernement einen Geseßentwurf vor- lege, nah welchem jede Verleihung oder Wiederanerkennung eines Adel-Titels von einer gewissen Steuer getrofen werde; seit 1830 bis zum 41. Januar 1847 seien 230 Adels-Titel verliehen oder wie- der anerkannt worden, und das Gouvernement würde die Staats- Einnahme um eine Summe von 489,090 Fr. vermehren, wenn es für diese Patente dieselben Gebühren forderte, welchen sie früher in Belgien unterlagen. Herr Rodenbach, welcher Herrn Osy unterstüßte, bemerkte, daß die Verleihung vou Adels-Titeln in Frankreich beträcht- lihe Summen einbrähte und Belgien si dieselben, in Betracht des wenig blühenden Zustandes seiner Kassen, nicht entgehen lassen dürfe. Der Titel eines Herzogs koste in Frankreich 18,000 Fr., der eines Grafen 7200 Fr., der eines Barons 3600 Fr. Der Minister des Junern erklärte, daß er das Verzeichniß sämmtlicher Adels-Titel, welche seit 1830 verliehen oder wieder anerkannt worden, veröffent= lihen werde, und daß jede künftige Verleihung oder Wiederanerken= nung durh den Moniteur bekannt gemacht werden solle.

Die Emancipation will wissen, die Regierung gehe damit um, das jeßige Zudckergescß, das von der vorigen Opposition stark bekämpft wurde, sv zu ändern, daß dieser Einnahmezweig statt jebi- ger 1,200,000 Fr. dem Staatsschaße fortan 3 bis 4 Millionen ein- bringen könne. S

Die Thielter Vervollkommnungs-Werkstätte für Leinweber findet fortwährend Zudrang von Seiten der Weber, die darin aufgenom- men sein wollen, da die daselbs gefertigten Gewebe zwischen 11 und 12 Centimes mehr pro Elle von den Kausleuten bezahlt werden, als andere. Die Zahlungs - Einstellungen der beiden großen Banquierhäuser in Mons haben auch in und bei Charleroi Unfälle hervorgerufen ; zwei Häuser haben dort ihre Zahlungen eingestellt.

Der flamändishe Verein „De Olygftak““ in Antwerpen hat in seiner vorgestrigen Sibung die Ausweisung der Herren H, Conscience und J. Delaet aus der Gesellschaft beschlossen.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 309. Nov. (B. H.) Nach dem Königlichen Bor- \chlag über den Finanzstand sollen von nun an feine Linienschiffe mehr gebaut, nur die gegenwärtigen Linienschiffe erhalten und verändert wer= den und die Hauptstärke der Marine in Dampfschiffen bestehen. Die neue Flotte soll wie folgt zusammengeseßt sein: 4 Dampfschisse von 400 Pferdekraft, 56 Kanonen und 550 Mann Besatzung; 4 Dampf= \hiffe von 300 Pferdekraft, 50 Kanonen und 500 Mann Besabung; 8 Dampf-Fregatten von 300 Pferdekra® zit 20 bis 26 Kanonen und 450 Maunz 4 Dampf-Korvetten von 500 Pferdekraft, mit 6 bis 8 Kanonen und 160 Mannz 4 Dampf=Korvetten von 200 Pferde- fraft, 6 bis 8 Kanonen und 110 Mann; 8 Bugsier-Dampfschiffe von 100 Pferdekraft, einem Bombenmörsor und 60 Mannz 4 Segel= Fregatten von 52 Kanonen und 500 Manuz 4 Segel-Fregatten von 32 Kanonen und 320 Maunz 8 Korvetten von 10 bis 18 Kanonen; 8 Schooner; 8 Mörserschiffez 16 Cheffahrzeugez 6 Bataillone auf 79 Kanonen - Schaluppen; 10 Bataillone (das Bataillon von 270 Mann) auf 120 Kanonenjollen. Jm Ganzen 272 Kriegsfahrzeuge, darunter 32 Dampfbte, und 21,608 Mann Besaßung. Der Aùs schlag für das Marine-Departement beträgt 1,414,100- Rthlr. Das Civil-Departement war auf 860,740 Rthlr. angeschlagen. Der außer= ordentliche Anschlag für Armee und Flotte beträgt im Ganzen 1,710,000 Rthlr., eine jährliche Erhöhung von 840,000 Rthlr. Der Königliche Finanzberiht ist nah lebhafter Diskussion im Bürger= stande mit Erläuterungen und Bemerkungen au den Staats-Aus\chuß

gesandt. N j T Uriel

Konstantinopel, 24. Nov. Die Pforte hat an die hiefigen

Gesandschasten eine Cirkularnote gerichtet, um sie von der Aufhebung

der Blokade der albanesishen Küste, in Folge der gänzlichen Unter-

drückung des in einem Theile oon Albanien jüngsthin ausgebrochenen

Aufstandes, in Kenntniß zu seßen.

XAZAIL

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

Ober-Landesgericht zu Bromberg.

Das im Wagrowiecschen Kreise belegene adelige Gut Chociszewo C. 16., gerihtlich abgeshägt auf 29,659 Thlr. 19 Sgr., soll am 26. Januar 1848, Vor- mittags um 11 Uhr an ordentlicher Gerichtsstelle sub- Taxe, Hypothekenschein und Kaufbedin- gungen fönnen in der Registratur eingesehen werden. Es dem Aufenthalte nah unbekannten Gläubiger, als:

1) Adam von Daleszynski,

2) Jacob von Daleszynsfi,

3) Johann von Daleszynski,

4) Casimir von Daleszynski,

[681]

10)

[1167] Auf den

Allgemeiner Anze 5) Ignay von Daleszynski, 6) die verehelichte Marianna von Daleszunsla, gebo- rene von Zoltowska, und deren Ehemann, 7) die Josepha Christina ‘von Daleszynska, 8) die Erben der verwittweten Justina von Daleszynska, geborenen von Bendkowska, 9) Pächter Casimir Dutkiewicz, B aufmann und Kommerzienrath Wilhelm Quei)er, 11) die Erben des Salomon Joseph Aschheim, werden hierzu öffentlich vorgeladen,

Ediktal-Citation. Antrag der resp. Jnteressenten werden nah- benannte verschollene Jndividuen :

1) Johann Joachim Heinrich Dietrich, ein

verstorbenen Kossäthen

Preußische desertirt sein soll, Johann Stephan ein Sohn

ben soll,

T 10, September Stockholm begeben haben soll,

Sohn des | gelassenen unbekannten

G

Cholerafälle sind hier im Laufe dieser Woche noch vereinzelt vorge= fommenz do hat die Krankheit einen so milden Charakter , daß die meisten hiesigen Aerzte sich der Hoffnung ‘ihres baldigen gänzlichen Erlöschens hingeben.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Krakau, 6. Dez. . (Oder-Ztg.) Jun der vergangenen Woche haben bereits Probefahrten auf der Warschau-Wiener Bahn stattge- funden, und zwar von Czenstochau bis zur Station Gronica, welche an der-Biata- Przemsa bei dem Dorfe Maéfa erbaut ist, gegenüber und in der T von zwei Wersten von der Station der Kra=- fau - Oberschlesishen Bahn in Szczakowo. Diese neue Bahnstrecke,

* welche, von Czenstohau aus gerehnet, 72 Werst lang ist, verbindet

die durch ihre Berg= und Hüttenwerke berühmten Orte Dabrowa, Niwce und Niemcy und is in dem Stationsorte Zabkowice in der preußischen Stadt Myslowiß nur 25 Meilen eutfernt. Von Granica eht die Bahn fast parallel mit der Krakau-Oberschlesischen bis Kra- au, wo sih beide Bahnen mit einander verbinden. Bis Zabkowice ist am 1sten d. M. die Bahn bereits dem Publikum zur Benußung eröffnet.

Brúüssel, 6. Dez. Die Jndependance meldet: „,, Die wichtige Frage des Jnternational-Eisenbahn-Dienstes zwischen Deutsch= land, Belgien und Frankreich, vorzüglich in Bezug auf die Zölle, soll einer gemishten Kommission, welche sich in Brüssel am 7. Dezember versammeln wird, vorgelegt werden. Die französischen Abgeordneten sind die Herren Greterin, General - Direktor der Zoll - Verwaltung, Buchet-Martigny, General-Konsul, und von Condé, Königlicher Kom= missar bei der französischen Nordbahn. Die belgischen Abgeordneten sind die Herren Quoilin und van Roost, Beamte der oberen Zoll- Verwaltung, Carolus, General-Konsul, Masut und Grosfils, Ober= Beamte der Eisenbahn - Verwaltung. Von preußischer Seite is uns bis jeßt blos der Geheime Rath und Provinz‘al=Steuer=-Dircektor der Rhein-Provinz, Herr Helmentag, bekannt.“

Dér Eclaireur von Namur sagt, der Minister der öffentlichen Arbeiten habe sich verpflichtet, einen Geseß-Entwurf einzureichen, wo= dur gewissen Eisenbahn-Compagnieen Erleichterungen bewilligt wer= den sollten, die ihnen möglich machen würden, den Winter über thre Arbeiten mit verdoppelter Thätigkeit und Arbeiter - Anzahl zu be-=

treiben.

Handels- und Börsen-Üachrichten.

A Samburg, 9. Dez. Kolonial-Waarcn. Kaffee. Be einem der Jahreszeit angemessenen Geschäfte bleibt der Artikel in allen Gal- tungen preishaltend, und Domingo ist selbs zu 5 Sch. besseren Preisen nicht käuflich. Von brasil. "wurde in der lezten Zeit wenig an den Markt gebracht. Die \o sehr beschränkte Auswahl in dieser Gattung wirki immer störender auf den Geschäftsgang und verhindert die Effektuirung mancher hier noch vorhandenen Aufträge. Verkaust wurden bis 3, Dezember 2209 S. Brasil von 25 a 4 Sch, 2000 S. Domingo von 3% a 35 Sch. und 500. S. La Guayra a 35 a 4% Sh. Am 5./7. Dezember 1200 S. Brasil ord. 2% a 347 Sch,, reel ord. 35 a #7 Sch., gut ord. 37 a 35 Sch, und 250 S. Coste ria 37 a 4 Sch,

Einfuhr von Kaffee bis ult, Nov. 1844: 61; Mill, Pfd, Vorrath 18 Mill, Pfd. 1845: 63-f- » » » 413

N)

1 846 : —- » » » 14 » » 1847: 7 E » » » 14 » » Zudcker, Für rohe Zuckern zeigte sich in neuester Zeit wenig Kauflust und sind nur folgende Umsäße zu berichten : ca. 250 K. br. Bahia 13 Mrk. 10 Sch, 14 Mrk. 6 Sch. » 4150 K. br. Pernamb. 11 Mrk, 3 Sh. 12 Mrk. 4 Sch. » 2500 S. br. Pernamb. 13 Mrk. 11 Sch. 14 Mrk. 6 Sch. » 500 K. br. u. gelb. Havana 13 Mrk, 12 Sch, 18 Mrk. 6 Sch, Nach raff. Zukern fand wenig Frage statt, Einfuhr bis ult. Nov, 1846: ca. 724 Mill. Pfd. Vorrath ca. 12— 13 Mill. Pfd. 4847: ca. 745. » » ca. 20 Mill. Pfd. Reis, Mit diesem Artikel war es auch sehr ruhig und kamen, außer 112 Tonnen geringen caroliner, die zu 16 Mrk. 8 Sch, begeben wurden, keine irgend nennenswerthen Verkäufe vor.

Qdes}a, 22. Nov. Das Getraide- Geschäft ging während der lehten vier Tage lebhaft von statten, und die Preise blieben fest; gute Waare mangelt und dürfte später zu höheren Preisen bezahlt werden. Die Ver- käufe betrugen 33,550 Tschw, weichen polnischen und bessarabischen Weizen zu 21—235 Rub., 1000 Tschw. harten zu 21 Rub., 2300 Tschw. Roggen zu 13—13% Rub., und 1500 Tschw. Leinsaat zu 22;—23 Rub. Assign. p. Tschw. Roggen wird jet für die Häfen des Adriatischen Meeres mit 14 Rub. bezahlt; Leinsaat und Mais im Besiße von nur zwel Verkäufern preis= haltend. Weißer Talg zu weniger als 11 Rub. p. Pud ausgeboten. Wolle ohne Umsay. Die Frachten steigenz die Zahl der disponiblen Schiffe is sehr gering. Cours auf Triest 46%—47.

Amsterdam, 6. Dez. Getraidemarkt, Weizen zu vorigen Prei- sen mit wenig Handel, 129 pfd, poln, 430 Fl., 126 pfd. seeländ, 310 Fl, 126pfd. r. schles. 385 Fl. Roggen zu vorigen Preisen mit einigem Han- del. Jn Entrep. 120 pfd. odessa 205 Fl, 116 pfd. pertersb. 188 Fl., 124pfd. inländ. 215 Fl. Gerste 3 a 4 Fl. höher, 1 14pfd. holt. 215 Fl. Buchweizen unverändert, 121pfd. dicer gr. brab. 255 E i

Kohlsaamen. #5 L höher, verkauft ostfries. 605 L., grön, 604 8 fromhorn. 61 L., rostock, 605 2, auf 9 Fß. im April 66 L, Sept, 622 L. Leinsaamen unverändert, 107, 108pfd, riga. 2676 Fl.

Rüböl gleich angenehm, auf Lieferung unverändert. pr. 6 W. 328 Fl, flieg. 37 Fl., Mai 364 Fl. , Sept. 364 Fl., Okt. 36% Fl. Leinöl flau, pr. 6 W. 315 Fl., flicg., 31 a 30s Fl. Hanföl pr. 6 W. 332 Fl., flieg.

Johann Samuel Dietrich u Salbe, geboren den 19. März 4788, welcher im Jahre 1809 als westphälisher Soldat in das

(auch Samuel genannt) Griesau, des Böttchermeisters Johann Friedrich Griesau zu Schoenebeck, geboren den 2. März 1775, welcher zulegt in Berlin sich aufgehalten ha- 3) David Christian Aryke, ein Sohn des zu Wedder-

stadt verstorbenen Gutsbesißers Arpke, geboren den 1798, welcher sih in dem Jahre 1833 nah Stralsund und von da weiter nach

so wie die von den vorgedachten Personen etwa zurüd- rben, hierdurch vorgeladen,

325 l. j : Rübkuchen 80 a 83 Fl. Leinkuchen 11 a 13 Fl.

Monaten, spätestens aber in dem vor

innerhalb neun i l Herrn Land- und Stadtgerichts-Direk-

dem Deputirten,

tor Fabricius, auf den 10, Oktober 1848, Vorm. 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle angeschten Termine schriftlich oder persönlich zu melden und weitere Anweisung zu ge- wärtigen, unter der Verwarnung , daß anderenfalls die unter Nr. 1, 2 und 3 aufgeführten Verschollenen für todt erflärt und ihr Vermögen den sich legitimirenden Erben resp. ahderweitig Berechtigten überwiesen wer den wird. Gr. Salze, ‘den 16. Königl. Preuß, Land- E

November 1847. : und Stadtgericht.

sich