1847 / 349 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ten sich mehrere Diebe und vertheilten

gen der neueù Freiheit vereinig S retitgemn 16

die Arbeiten unter sich na einem geregelten Plane. | i á ó en und die Effekten zum Fenster hin=- I R L BRE eli weiter spediren konnten. Das

Ó ; die auswerfên :: damit sie éd von allen Seiten mit Garten - Anlagen

E er Ma wurde von dem Ersten zwar vollbracht, das

umgeben. ch einer unrehten Seite gerichtet, und Alles

en aber na Se! E : P vie verborgen werden, bevor die Diebe das Mißlingen ihres

Planes inne wurden.

nton Schwyz. (Frkf. Bl.) Unter den Anträgen, dae s 10, Dezeikber versammelte Große Rath der Kautons= Landsgemeinde vorzulegen beschlossen hat, ist auch einer auf förmliche Lossagung vom Sonderbunde und auf Austreibung der Jesuiten ge- richtet, leßtere jedoch unter Wahrung der konfessionellen Souveraine- tätsrechte, Der Große Rath erklärte ferner, es seien die Mitglieder der abgetretenen Regierung der Verautwortlichkeit für ihre Handlun= gen noch nicht entlassen. Nach beendigten Geschäften erklärte sich

der Große Rath als aufgelöst.

Kanton Zug. Die provisorishe Regierug hat am 9. De- zember beschlossen, es sei Herr Konrad Bossard der Landammaunschast enthoben und habe seine Jusignien sofort an die provisorische Regie= rung abzugeben. Derselbe hat diesem Beschlusse Folge gegeben.

Nach den Sol. Bl. sind auch für Rückerhalt der seit dem Frei- shaarenzug in Zug befindlichen Kanone der längendorfer Schüßen- Gesellschast Schritte gethan worden. Acht Scharfschüßen der züricher Compagnie Schärer im Begleit des Lieutenant von Benzel-Sternau haben sich nämlich dafür verwendet, sind aber von Oberst Jsler mit ihrem Ansuchen abgewiesen worden.

Kanton Freiburg. Am 10. Dezember fanden im ganzen Kanton die Wahlen in den Großen Rath statt. Murten hat neun Mitglieder zu wählen. Die Wahlen sind dort liberal ausgefallen. Herr Chatoney is jedoch nicht gewählt worden. Nach der Berner Zeitung sind auch 13 Wahleu, welche die Stadt Freiburg selbst zu treffen hatte, sämmtlih „im Sinne des Fortschritts“ ausgefallen.

Jn Murten sind am 9. Dezember zwei katholische Gtistlihe, der von Latour und der von Domdidier, verhaftet worden, weil sie von Religionsgefahr gepredigt.

Kanton Wallis. Laut dem Nouv. Vaud. is die provi- sorishe Regierung von den cidgenössishen Repräsentanten anerkannt worden. Die Berichte aus dem Ober =-Wallis sollen für die Regie- rungs -Umwälzung günstig lauten.

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Florenz, 7. Dez. (A. Z.) Vor wenigen Tagen is eine friedliche Ausgleihung in der Angelegenheit von Fivizzano zu Stande gekommen. Ju der Gazz. di Firenze wird dieselbe so eben an=- gekündigt. Dieser offiziellen Bekanntmachung zufolge, sind alle von Seiten der toscanishen Regierung eingeleiteten Versuche zur Erfül- lung der Wünsche der Einwohner von Fivizzauo, vereint mit Tos- cana zu bleiben, vergeblih gewesen, indem der Herzog von Modena glaubte, auf keine thm durch ältere und neuere Traktate zukommen= den Rechte verzichten zu dürfen. Hinsichtlich der Beilegung der Differenzen wegen der Art, wie die Beseßung von Fivizzano von Seiten Modeng's vollzogen wurde, is unter Vermittelung der von Sr. Heiligkeit und dem Könige vou Sardinien ernannten Bevoll mächtigten am 2en d. in Modena zwischen Toscana und Modena eine Üebereinkfunft abgeschlossen worden; demzufolge haben sich die modenesishen Truppen unter Capitain Graf Guerra von Fivizzano auf das alte modenesische Gebiet zurückzuziehen; in Fi- vizzano selbst sollen dagegen gerade heute die Kommissarien der bei- derseitigen Regierungen, von militairishen Ehren - Eskorten begleitet, zusanminentreffen, und nahdem von Seiten der tosfauischen Beamten ein Großherzoglihes Motuproprio, worin die Einwohner ihres Unter- thanen-Eides entbunden werden, bckaunt gemacht worden ist, wird der feierliche Aft der Uebergabe und Abtretung vollzogen, worauf der modenesishe mit Empfangnahme des Eides der neuen Unterthanen beauftragte Commissair eine Proclamation des Herzogs mit der Zu- sicherung völligen Vergessens alles Vorgefallenen zur öffentlichen Kenntniß bringen wird. Die Unterhandlungen über die Verhältnisse ‘von Pontremoli und Bagnone sind noch nicht beendigt, man darf aber hoffen, daß auch in dieser Bezichung eine baldige friedliche Bei- legung wohl stattfinden wird.

Ein Cirkular an die Gonfalonieri spricht sih über die Verpflich= tung protestantisher oder überhaupt akatholisher Mitglieder der Guardia civica zu gewissen religiösen Ceremonicen beim Dienste (Kniebeugung ) aus. Da die katholische Religion die herrschende im Großherzogthum sei, so könne eine ausnahmsweise Konzession , durch welche die vorgeschriebenen Gebräuche abgeschafft würden, um so we- niger bewilligt werden, als eine blos dur die militairishe Disziplin angeordnete Erfüllung einer religiösen Aeußerlichkeit die Gewissens- freiheit in keiner Weise verleße. Uebrigens wird es den Conpagnie- Kommandanten anheimgestellt, akatholishe Mitgliéder der Guardia civica von der Theilnahme an religiösen Festlichkeiten zu entbinden.

Der Vice-Admiral Parker, Befehlshaber der englischen Escadre, ist gestern von Uvorno hier angekommen und sofort zur Großherzog- lichen Tafel gezogen worden. Jn Pisa geben sih die Studirenden und die Offiziere der Flotte gegenseitig Feste.

Handels- und Börsen-WUachrichten.

Berlin, den 16. Dezember 1847. W echsel - Course.

Brief. | Geld, 1433 142% 1525 1515

6 27 81:5 102

102% 99%

Kurz —_ 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mi. 2 Mit. i; | 2 Mt.

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fass.. 100 Thlr. 8 Tags 995

2 Mt. 9 \ ‘“ Frankfurt a. M. südd. W. ........... 100 1. 2 14 : 6 2 56 24 B ie K 3 Wochen | 10857 | 105% a ief-, Kommunal - Papi Geld - Course. S S lef. | Geld. | Gem.

913 87%

Breslau

81 102 102

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Zf.\ Brief. | Geld. | Gem. Kur- u.Nm. Pfdbr. 37 947 94 Schles1sche do. 35 96 do. Lt. B. gar. do. |35| 92% Pr. Bk-Anth.-Sch |—| 1065

Friedrichsd’or. |—| 13] 13 2 And.Goldm.àSth. |—| 125 | 12 Disconto. —| 35 | 45

Berl. Stadi-Obl. * Westpr. Pfandbr. |3 * Grossb.Posen do: | 4

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Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. do.beiHope 3.4.8. de. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4.A.

do. do. 5 A. ‘do. v. Rthsch.Lst. do.Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B.200FI. Pol. a. Pfdbr. a.C. | 4 954

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_— Starg. Pos. |70| 813; B. 5 6.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

In Eisenbahn - Actien aller Art war der Umsatz hente schr be- schrönkt, und die Course schlieslsen etwas matter als gestern. Die Frankfurt a. M. höheren Notirungen blieben hier ohne Einfluss.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen 66—72 Rthlr. Roggen loco russ. 46—48 Rihlr, - April/Mai k. J. 48 Rihlr. bez. u. Bf. Haser 48/ 52pfd. 27—29 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 285 Rthlr., S0psd, 29 Rihlr. Gerste 42 —43 RthlIr. Rüböl loco 115 Rthlr. bez. n. Bf. - Jan.fFebr. 1177 Rthlr, Bf, # G. - Febr./März 1174 Rwlr, Bf, G. Spiritus loco 24—23% Rthlr. De - Brennzeit 259-2245 -KRihlr, - Frühjahr 26 Rthlr. Bt,

Königsberg, 13. Dez. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60—72 Sgr. pro Schffl. z. Roggen 40— 46 Sgr. pro Schffl. z_ große Gerste 40 45 Sgr. pro Schffl.; kleine Gerste 35—— 42 Sgr. pro Schffl. ; Hafer 22— 26 Sgr. pro Shffl.; graue Erbsen 60 70 Sgr. pro Schffl, z weiße Erbsen 50—69 Sgr, pro Schffl. z Kartoffeln 28 30 Sgr. pro Schffl, z Stroh 90 100 Sgr. pro Scho.

Stettin, 15. Dez. Roggen is fester; in loco für neuen nach Qualität 44 a 46 Rthlr. gefordert, auf Frühjahrs - Lieferung für 84pfd, 477 Rthlr. bezahlt.

Heutiger Landmarkt:

Weizen. Roggen, Zufnhren 16 20 Preise 60 à 64 42 à 45

Heu pr. Ctr. 115 a 20 Sgr.

Stroh pr. Schock 4-Rthlr. 20 a 25 Sgr,

Kartoffeln 20 a 225 Sgr. pr. Schffl.

Spiritus noch ziemlich wie gestern gemeldet; aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 155 —3 %, auf Frühjahrs - Lieferung 14 % bezahlt und Geld.

Rüböl wieder ein wenig fester; in loco für ein paar 109 Centner 11 Rthlr. bezahlt, März / April 115 Rihlr. bezahlt.

Tabacksmarkt. Derselbe is noch in derselben Position, wie vor 7 Tagen gemeldet. Es kommt ziemlich viel, doch größtentheils schon ver- faufte Waare, aus Garz und der Uckermark zur Stadt, wofür 4 a 45 Rthlr. und selbst bis 5 Rthlr. bewilligt worden if, Die unverkauft zur Stadt fommende, von nicht so guter Qualität, wird uicht über 3 a 32 bis 4 Rthlr. bezahlt.

Danzig, 13. Dez. Getraidebericht, Nachdem wir mehrere Wo- chen hindurch anhaltend milde Witterung hatten, stellte sich am verwichenen Donnerstage Nachmittags Frost ein, welcher jedoh nur die Nacht hindurch anhielt, wo es wieder ganz gelinde wurde. Die Luft war foriwährend trübe, und heute is es heiter bei etwas Frost,

Jm Laufe der vorigen Woche war an unserem Kornmarkte wieder etwas Leben bemerkbar, denn es sind während dieser Zeit ca. 240 Last Weizen gut hochb. 129/30 pfd, zu 510—500 Fl, 128/29 pfd. 492—490 Fl., 126./27pfd. zu 485 Fl, geringere Gattungen bunt. 124 pfd. zu 380—3795 Fl. A gen. Es scheint, daß die Preise von diesem Artikel sih niht nur halten, sondern diesclben besonders für feine Güter noch höher gehen werden, Da- egen fangen die Preise von den anderen Getraide - Arten an zu sinken, No aut, wovon ca. 33 Last umgescßt wurden, ist 117, /18pfd. mit 290—285 Fl. bezahlt worden. Ferner 19 Last Gerste; 12 Last 104pfd. zu 294 Fl., 7 Last 108/109 pfd. zu 306 Fl. und 8 Last Erbsen zu 350—348 Fl.

Am heutigen Markte war es wieder schr still, denn nur 35 Last Erb- sen zu 350 Fl. und kurz vor Schluß der Börse wurden noch 115 Last Weizen 128 pfd, zu nicht bekannt gewordenen Preisen verkauft.

% Breslau, 15. Dez. Weizen, weißer, 75, 82 bis 90 Sgr. gelber bei ziemliher Zufuhr bedang 74, 81 bis 86 Sgr. : Roggen bei mäßiger Zufuhr erfuhr in der Mittel - Sorte wieder eine Erlbhun von 4 Sgr., wir notiren 53, 59 bis 62 Sgr. 88pfd. Roggen auf hier \{wimmend wurde a 525 Rthlr. offerirt, 515 Rthlr, eboten. 2 Gerste 46, 50 bis 54 Sgr. Hafer 29, 305 bis 315 Sgr. Kocherbsen 654 bis 69 Sgr. Rapps ohne Geschäft. i ; ; Spiritus loco 115 a 12 Rthlr., 2000 Eimer pro Juni, Juli, August wurden an der Börse, zu einem uns bis jeyt noh nicht bekannt geworde- nen Preise, gehandelt. 150 Eimer pr. Montag zu liefern a 12 Rthlr., 150 Eimer Januar, Februar, März a 125 Rihlr. Rüböl loco 11 Rihlr. Geld., Janr. /Apr. 115 Rthlr, Br, 11% Rihlr. Geld. ink ohne R: ie Zufuhr aller Getraidearten, mit Ausnahme von gelbem Weizen, der ziemlih angeboten war, mäßig.

79 geboten. . 1085 6.

88% B. 88 bz 927 G.

1015 6. 101; B. 1007 B. 160 6.

745 B. 74 geboten. 503; B.

R RUITARR R N

¿ca

Gerste, Erbsen. 8 2 Wspl. 36 à 38 26 à 28 48 à 50 Rthlr.

Hafer. 6

L, Hamburg, 14. Dez. Seit unserem len Berichte haben \ich

die Verhältnisse wenig verändertz des herannahendenz; Ges sie immer R / h hendenVinters wegen werden it Gewürzen war es indeß zum Theil angenegzer+ j Flores und Jngber lassen dies besonders Zu sich agene fanden Meni unbedeutende Umsäße darin statt. Mal. Cardamom und Piment sind ge- wichen. Cacao wenig Veränderung. Wegen mangelnder ufträge werden Mandeln im Allgemeinen etwas billiger erlassen. Jn Uroguen sind einige Artikel niedriger zu notiren. Harz dagegen, wie Leheer, weißer Pfeffer , Siliqua dulcis und raff. Salpeter gingen im Preise her. In Auction wurde verkauft 24 Ser. bittere Barbar. Mandeln a 25.2 26 Mk und 2 Kisten gut. Mal. Cardam. zu 37% a 38 Sch, H Veráänderte Preise :

Blauholz-Extrakt 6 a 65 Sch. p. Pfd., Camphor raff. ohne Ppier 9 a 95 Sch, þ. Pfd. , Cardamom, Malab, 35 a 44 Sch. p. Pfd. , Fassia lignea 7% a 8 Sch. p. Pfd., Chini. sulphur. 7 Mrk. p. Unz. Gallen, veiße 37 a 41 Mrk. p. 100 Pfd., Gum. seneg. natur. 53 a 55 Mrk. p. ‘00 Pfd, Harz, amcrik. 25 a 65 Mrk. p. 100 Pfd., Lorbeer 87 a 9 Mrk, 4, 100 Pfd., Mandeln, bittere Barb. 275 a 28; Mrik,, Prov, 392 a 40. Mrk, , süße Barb. 335 a 345 Mrk,, Porto 39 a 40 Mrk. p. 100 Pfd, Palmöl 205 a 22 Mrk, p. 100 Pfd., Pfeffer, weißer 45 a 5 Sch. p. Pfd, Piment, engl. 5% a 55 Sch. p. Pfd.,, Quercitron. 9 a 11 Mrk. p, 100 Pfd., Salpeter, gel. engl. 265 a 27 Mrk. p. 100 Pfd., hies. do. 29 a 30 Mrk. p. 100 Pfd., Semen cumini 17 a 175 Mrk. p. 100 Pfd,, Sem. cynae Levant. 11 a 13 Sch. p. Pfd., Siliqua dulcis 105 Mrk. p. 100 Pfd,, Terpentin -Oel, amerik. 24 a 25 Mrk,, bayonner 247 a 255 Mrk. p. 100 Pfd., Zink 11% a 13 Mrk. p. 100 Pfd.

Unser Buttergeschäft ruht. Die leßte engl. Post brachte wieder feine Aufträge und meldete überhaupt den Butter - Artikel etwas flauer. 4 “& Preisen hat sih jedoch scit unserem leßten Berichte nichts ver- ändert.

Odessa, 29. Nov. Die Getraide - Abschlüsse während der leßten vier Tage erstreckten sich lediglich in Folge eines Speculations - Geschäftes auf Liéferitng im künftigen Jahre, über 22,000 Tschw, weichen Weizen je nach Qualität zu 19— 24 Rub., 2000 Tschw. harten zu 19{—21 Rub., 800 Tschw. Roggen zu 137 14 Rub,, 1000 Tschw, Hafer zu 117 Nub. und 4000 Tschw. Leinsaat zu 227 23 Rub. Assig, Wiewohl für das Ausland keine Käufer vorhanden sind, is trockene Waare bei dem geringen Vorrathe doch preishaltend, weil man binnen zwei Monaten besonders von England eine Nachsrage erwartet, Geld ist flüssiger, und der Wechselcours

bessert sich.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 13, Dez. Niederl. wirkl, Sch, 54, 5% Spar. 147,

Frankfurt a. M., 14. Dez, 5% Met. 104, Bavk-Act, 1936. Stiegl. S5%. Integr. 54%, Poln. 300 Fl. L, 974. do. 690 F1. 785. Span. 5% s 3% do. 24%. 247. Bexb. 882. 887. Taunus Actien 31. 3515.

Hamburg, 14. Dez. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Buss. 1045 10415. Hamb. Berg. Actien 88S Br. Magd, Wittenb. 76 Br. Iamwb. Berl. 1003. 1005. Kiel Alt. 110. 109%. Glückst. Elmsb, 54 Br. Rendsb. Neum. 94 Br, Kopeob, Rothsch. 63 Br. Meckl. 495 Br.

Leipzig; 15. Dez. Leipz. Dresdn. Act. 1157. 115. Sächs. Bayer. 89), Br, Sächs. Schles. 99% Br. Chem. Ries. 517. 51, Löb. Zitt, 475 Br. Mgd, Loipz 2326. Berl, Anb. Lt. A. 120%. 119%. Lt. B. 1097. 108%. Dess, Bank-Act. i0 15 G

London, 11. Nov. Cons. 3% 8. 854. “Belg. —. Ard. 17% 177. Passive 35. 3%. Ausg. Sch 11. 10. 25% Woll. 555. 55, 4% do. 85. 54. Port, 23. 22. Engl. Russ. —. Bras. 81, 79. Chili —. Mex. 175. 177. Peru 30, 28,

Wien, 14.D-z. 0% Met. 1047. 4% do. 93. Actien 1619. Anl. de 1824 158. de 1639 115, Gloggp. 113

3% do. 65 Bank Eordb, 1565.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger

1847. 15. Dez.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

6 Ubr. Beobachtung,

341/57" Par. 341,56" Par./341/53'’’ Par. [Quellwärme Ta R, D, R. -+ 1,2° R. 28 R. |Flusswärme bs? R, 3,8° R. 15:0 B 3,8° B,.|Bodenwärme 86 pCt S pCt. £0 pCt.

heiter, beiter. | beiter, G80 | OSO, Wärmewechsel Le

0USO. | —- 3,09 -+ 1,2’ R... 3,3" R, 83 pt, 080.

Lustdrnek Luftwärme ..«« Thaupunkt ...+ Daunstsättigung- Wetter

Ausdünstung Niederscblag

Wolkezung «- « - S | Tagesmittel: 341,37'Par.….

Königliche Schauspiele.

Freitag, 17. Dez. Jm Opernhause. 146sie Abonnements= Vorstellung: Marie, over: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Nach dem ersten Akt der Oper: Pas de la Rosiíère, ausgeführt von Dlle, Marie Taglioni und Corps de Ballel. Zum Schluß: 1) Pas de trois, ausgeführt von Mad. Brue, Dlle. Polin und Herrn Hoguet-Vestris, 2) Pos- nanla, neuer Mazureck, ausgeführt von Dlle, Marie Taglioni. Ans- fang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rihlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwet= ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr. /

Im Schauspielhause. 22ste französishe Abonnements-Vorstellung Auf Höchstes S La première représentation de la re- prise de: Michel Perrin, ou: L’espion sans le savoir, comé- die-vaudeville en 2 actes, par M. Mélesville. La mère de famille, comédie- vaudeville en 1 acte, par M. Dennery.

Sonnabend, 18. Dez. Jm Swhagffptethaule, ments - Vorstellung: Mein Mann geht aus. Hierauf: Lustspiel in 1 Aft, von R. Benedix. Anfang halb“ 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 17. Dez. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund : Welt=- Tableaux, mit neuen optischen Darstellungen aus dem Gebiete der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen. i

Vorher: Pantoffel und Degen. Lustspiel in 3 Akten, von Holbein.

Sonnabend, 418. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) U Matri- monio segreto. (Die heimliche Ehe.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa. :

Preise der Pläße: Ein Plah in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. st. w. i ;

Sonntag , 19. Dez. Welt-= Tableaux, mit neuen optischen Dar- stellungen aus dem Gebiete der Kunst und Natur. ;

Vorher : Die Wiener in Berlin. Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. von Holtei. Und: Wer ißt mit? Vaudeville-Posse iu 1 Aft,

von W. Friedrich.

210te Abonne- Eigensiun,

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,

Beilage

2393

Freitag den 17! Dezember

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Inhalt.

Griechenland. Das Memorandum der griechischen Regierung, Handels - und Börsen - Nachrichten.

Griechenland.

Das Memorandum der griechischen Regierung an die Pforte, welches leßtere veranlaßte, das (in Nr. 346 der Allg. Pr. Ztg. mitgetheilte) Aktenstück an die Repräsentanten der fünf Großmächte zu richten, lautet folgendermaßen :

Die hohe Pforte hat den Vertretern der fünf Höfe ein Memorandum zugehen lassen, um ihr Verhalten bei derjenigen Angelegenheit, welche in diesem Augenblick ihre Beziehungen zu Griecwenland unterbrochen hat, zu rechtfertigen, Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland hat das Necht und die Pflicht, sich ebenfalls zu erklären. Jndem sie an- sänglich Stillshweigen beobachtete und indem sie jeßt das Wort nimmt, hatte und hat sie keinen anderen Zwe, als die Ausgleichung eines bedauerlichen Zwistes zu erleichtern, welher die Mächte unangenehm beschäftigt.

Soll aus den gegenseitigen Darlegungen ein billiges Urtheil hervor- gehen, so haben nur die Thatsachen Bedeutung, Die Regierung des Kö- nigs wird sich deshalb darauf beschränken, sowohl den Vorfall, welcher den Zwist herbeigeführt hat, als das Verhalten, welches zur Ausgleichung dessel- ben beobachtet worden ist, darzustellen, Diese einfache Darlegung der That- sachen wird durch offizielle Dokumente erhärtet werden. Jede Auseinander- seßung, jeder Kommentar könnte selbst unabsichtlih dem Zwecke entgegen- wirken: der Versöhnung.

Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland war stets fest überzeugt, daß die sreundnachbarlichen Beziehungen zwischen Griechenland und dem osmanischen Reiche, wie die Mächte sie immer gewollt haben, von wahren Interessen des Königreichs dringend erheischt werden, Zur Wieder- herstellung dieser Beziehungen war nur das redlichste Einvernehmen von Wirksamkeit, bei der Befestigung derselben hatten die beiden Regierungen Schwierigkeiten zu überwinden, die niht von ihnen ausgingenz zu diesem Behufe mußten sie sich außerhalb der und über den Leidenschaften erhalten, welche ein Interesse dabei hatten, die unpolitischen und gefährlichen Aufre- gungen fortdauern zu lassen. i

Von dieser Ansicht durchdrungen, betrachtete die Regierung des Königs den osmanischen Gesandten in Athen als den Vertreter jenes auch von der Regierung Sr, Majestät des Sultans getheilten Gedankens. Sie wünschte, in diesem Gesandten einen Agenten zu sehen, der in Uebereinstimmung mit ihr an Beschwichtigung der Vorurtheile und des Hasses zu arbeiten und auch zwischen den Völkern die Bande eines gemeinsamen Jnteresses anzuknüpfen bestimmt sei, welche die beiden Regierungen bereits umschlangen.

Während der ersten Jahre der Anwesenheit des Herrn Mussurus in Athen nahm die Regierung des Königs gern an, daß er den Charakter und die Bedeutsamkeit seiner Aufgabe begriffcn habe, Als später Beweggründe, welche seiner Amtspflicht fremd waren, Herra Mussurus die offizielle und ohne allen Zweifel auch mit Aufrichtigkeit als den Zweck seiner Sendung bezeichnete Wirksamkeit aufzugeben veranlaßten, als bereits das gute Ver- hältniß zwischen beiden Ländern darunter zu leiden Gefahr lief, seßte die Regierung des Königs die hohe Pforte vertrauensvoll davon iín Kenntniß, da sie überzeugt war, daß diese in ihrer Billigkeit und unter genauer Wür- digung aller Jnteressen ungesäumt Abhülfe eintreten lassen werde.

_Diese Thatsache in Erinnerung zu bringen war unerläßlich, damit der Vorfall, um den es sih gegenwärtig handelt, nach seinem wahren Werthe gewürdigt werde,

Im Laufe des lettverflossenen Januar kam der Oberst-Lieutenant Ka- ratassos, welcher im April 1844 unter dem Ministerium des Herrn Mauro- kordatos, sechs Tage nach der Bildung des Kabinets, zum Adjutanten des Königs ernannt worden, und ersuchte Se. Majestät um einige Wochen Ur- laub zu einer Reise nah Konstantinopel, Der Oberst-Lieutenant Karatassos gab Familien - Angelegenheiten als Grund an und unterstüßte sein Gesuch durch das Schreiben eines Bekannten von ihm, der als Arzt im Dienste des Großwesirs Reschid Pascha stand, ihm anrieth, nah Konstantinopel zu fommen, und ihm versprach, daß die wohlwollenden Gesinnungen, welche er dort finden werde, ihm zur Wiedererlangung einiger Landgüter, welche seine Familie früher in Macedonien besessen, behülflih sein würden.

Der Oberst-Lieutenant Karatassos war im Jahre 1841 in die Unruhen verwickelt gewesen, welche an der Gränze von Thessalien ausbrachen, Er wurde präventiv verhaftet, Seit jener Zeit war sein Betragen aber in jeder Beziehung ehrenwerth und ordnungsmäßig. Hierin lag also kein Grund, einen Urlaub zu verweigern, dessen Nachsuchung durch thatsächliche Juter- essen motivirt und durch die Bürgschaft eines Mannes, von dem man wußte, daß er das Wohlwollen des höchsten Beamten im Reiche genicße, man fönnte wohl sagen: gerechifertigt war, Auch darf nicht unerwähnt bleiben, daß die ruhigen, aber unwandelbaren Freundschafts-Verhältnisse des Oberst- Lieutenants Karatassos in Griechenland keinesweges diejenigen Männer um- faßten, welche die hohe Pforte und ihr Gesandter in Athen als Beförderer von Umtrieben betrachteten, vor denen sie zuweilen Besorgnisse zu hegen schienen, Endlich is noch hinzuzufügen, daß den im Jahr 1841 kompro- mittirten Personen der Eintritt ins osmanische Gebiet noch nie verweigert worden, daß Herr Mussurus unlängst sogar mehreren Personen, welche die- ser Kategorie angehören, und namentlich einem nah Macedonien reisenden Manne, von dem er wußte, daß derselbe dur ein großes Kabinet als das Haupt der macedonischen Hetairie bezeihnet worden, den Paß visirt hatte, Augenscheinlih hatte die Regierung des Königs durchaus keinen Grund, das Vorhandensein von Jnustructionen der Pforte zu argwöhnen, wodurch der einen oder der anderen Klasse von Personen ein Visa zu ertheilen ver- boten seiz dergleichen Jnstructionen waren ihr weder amtlich noch vertrau- li mitgetheilt, und es is später erwiesen worden, daß die osmanischen Konsular - Agenten“ weder von der Gesandtschaft in Athen noch aus Kon- stantinopel solchen Justructionen entsprechende Befehle erhalten hatten,

Der König fand es demgemäß angemessen, jenen Urlaub zu bewilligen, Die zuständige Behörde stellte einen Paß aus, und am Morgen des 24, Januar, des Abfahrtstages eines Paketbootes nah Konstantinopel, erschien der Oberst-Lieutenant Karatassos auf der osmanischen Kanzlei, um dort das Visa zu erlangen, Ein Beamter- der Gesandtschaft, welcher die Befehle sei- nes Vorgeseßten eingeholt hatte, machte ihm dessen Verweigerung kund, Davon in Kenntniß gesezt, aber ohne Argwohn, erwartete der König eine Aufklärung. Am Abend erschien ein Gesanttschafts-Secretair bei dem Herrn Conseil-Präsidenten, um diesem zu sagen, daß Herr Mussurus, da er früher gegen Herrn Karatassos geschrieben, diesem keinen Paß nach der Türkei vi- siren könne, Herr Kolettis antwortete, die N des Oberst-Lieutenants beim Könige sei Bürge sür sein Verhalten; diese hohe Garantie müsse die Hindernisse beseitigen, und wenn Herr Mussurus das als Grund für die Bewilligung eines Visa anführe, werde er sicher die Billigung seiner Re- gierung nicht erhalten, da diese nicht ermangeln werde, die dem Souverain gebührenden Rücksichten in Betracht zu ziehen.

Der osmanische Secretair entfernte sich mit dem Versprechen, am fol- genden Tage Herrn Mussurus? Antwort überbringen zu wollen, Der 25, Januar verging, ohne daß diese Antwort ertheilt wurde; sie war jedenfalls wichtig genug, daß Herr Mussurus den Herrn Conseil-Präsidenten zu spre- chen suhez er mußte dics um so mehr thun, da am Abend ein Hofball stattfinden sollte, zu dem erx eingeladen war. Bevor der König eintrat, er- fundigte er si, wie es mit diejer Sache stehe, welche bereits die Gemüther zu spannen begann. Der Conseil - Präsideut startete Sr, Majestät Bericht darüber abz Se. Majestät fanden das Benehmen nicht schr chicklih und sagten, an Herrn Mussurus hervortretend : „Mein Herr, ih glaubte, daß der König und de)jen Garantie mehr Ehrfurcht verdient hätten, als Sie be- wiesen haben“z eine Aeußerung, welche, was wir zu sagen für wesentlich halten, keinesweges den Charafter_ einer Beleidigung, sondern einzig und allein den Charafter eines Bedauerne hat, Herr Mussurus antwortete nicht, blieb fast zwei Stunden auf dem Ball, unterhielt sich mit verschiedenen Personen, welhe dur die Heftigkeit ihrer Opposition bekannt sind, und

ging erst, nachdem er mit dem Herrn Conseil-Präsidenten eine Besprechung

ehabt hatte, worin er zum erstenmale von einem Befehle sagte, den er von feiner Regierung erhalten habe, den im Jahre 1841 fompromittirten Per- sonen das Visa zu verweigern. /

Der Conseil-Präsident beeilte sih, mit dem ersten nah Konstantinopel abgehenden Paketboot unter Ming der Thatsachen dur das Organ des Geschäftsträgers Griechenlands in Konstantinopel der hohen Pforte die- jenigen Darlegungen zugehen zu lassen, welche dieselbe über das Verhalten des Herrn Mussurus aufzuklären geeignet waren, und die Versicherung zu ertheilen, daß die Justructionen des Königs und seiner Regierung, wie es durch die Ereignisse erwiesen ivorden, niht von der Art seien, Argwohn oder Empfindlichkeit zu erregen. Auf demselben Wege übersendete Herr Mussurus seiner Regierung eine an Herrn Kolettis gerichtete Note, worin der Vorfall in den {wärzesten Farben geschildert, das unartige Benehmen aber durch die Behauptung, daß am 24. Januar von seiner Seite ein Schritt geschehen sei, gemildert wurde, Diese Note enthielt die erste amtliche Er- wähnung der Jnstructionen, auf die Herr Mussurus sich, als er den Ball verließ, zum erstenmale berufen hatte.

Da Herr Mussurus von einem Besuche bei dem Conseil-Präsidenten am Morgen des 24, Januar gesprochen hatte, so mußte diese Thatsache un- tersucht werden, und wir schen uns genöthigt, zu klären, daß Herr Kolettis, der den größten Theil des Tages zu Hause gewesen war und vielfachen Besuch, auch von mehreren fremden Gesandten, empfangen hatte, von Herrn Mussurus nicht besucht worden war, so wie auch, während derselbe ausge- gangen, Niemand vom Dienstpersonal an seiner Thür den Herrn Gesandten der Türkei gesehen hatte, keine Karte abgegeben wurde, kein Schreiben eine Unterredung nahsuchte. Auch der Secretair, welcher am 24, Januar Abends Herrn Kolettis besuchte, hatte kein Wort von jenem Besuche gesagt, an dem er nach Angabe der Note Theil genommen haben sollte.

Ohne auf das frühere Verhalten des Herrn Mussurus und auf dic Vorstellungen, wozu dasselbe Anlaß gegeben, irgend eine Rücksicht zu neh- men, unter der Vorausseßung, daß die griechische Negierung von den Jn- structionen hinsichtlih des Visa in Kenntniß gesept sei, in der Meinung, daß die einem Souverain und seiner Regierung gebührenden Rücksichten genau beobachtet werden und hinsichtlih des Ursprungs und der Zeit der Ernennung des Oberst-Lieutenant Karatassos zu der Stelle eines Adjutan- ten des Königs, so wie über verschiedene Nebenumstände, im Jrrthum \chwe- bend, erklärte die hehe Pforte, ohne den Gehalt einer von ihrem Vertreter gegen den Souverain und die Regierung, bei denen er beglaubigt worden, erhobenen Anklage zu prüfen, den Sultan in der Person des Herrn Mus- surus beleidigt, verlangte binnen drei Tagen eine Genugthuung, bestimmte die Beschaffenheit dieser Genugthuung und ertheilte ihrem Gesandten Befehl, ivenn dieselbe verweigert werde, Griechenland zu verlassen,

__ Ein so eilfertiger Beschluß machte einen \{chmerzlichen Eindruck auf den König, Er verlor jedoch nicht das Hauptinteresse eines guten Verhältnisses zwischen den beiden Ländern aus den Augen, und da er sah, daß die Pforte den Vorfall bis zu den beiden Kronen emporhob, richtete Se. Majestät un- term 13, Februar ein eigenhändiges Schreiben an Se. Majestät den Sul- tan, welches in den geeignetsten Ausdrücken abgefaßt war, um die an einen Agenten , welcher den erhabenen Zweck seines Auftrags vergessen zu haben schien, gerichteten Worte zu erklären. i ___ Dieses Schreiben enthält, wie Jedermann einräumen wird, die förm- lichste Verneinung jeder beleidigenden Absicht und den offensten Ausdruck des Wunsches, die besten Beziehungen aufreht zu erhalten. Der Conseil-Prä- sident schrieb den nämlichen Tag an Ali-Efendi einen Brief, dessen vollkom- mene Angemessenheit Niemand in Abrede stellen kann, und der Herrn Mus- surus in der festen Ueberzeugung mitgetheilt wurde, daß er, nachdem er von dem Ersuchen des Königs unterrichtet worden, \ih zur Abwartung neuer Befehle entschließen werde. Ein aufrichtiger Wunsh nah Versöhnung würde dazu gerathen haben. Andere Eingebungen übéïwogen, und der Herr Ge- sandte der Türkei erhielt auf fein wiederholtes Ansuchen seine Pässe.

Das eigenhändige Schreiben des Königs fand in Konstantinopel nicht diejenige Aufnahme, welche man erwarten durfte. Se. Majestät der Sul- tan. antwortete in verbindlichen Ausdrücken, es werde der Würde der beiden Kronen angemessener sein, die Frage der Weisheit der Minister anbeimzu- geben. Jn gleichem Sinne antwortete Ali-Efendi Herrn Kolettis.

Man hatte demgemáß anfänglich in Konstantinopel die Frage, wenn nicht verschlimmert, doch erhöht, indem man sie zwischen die beiden Souve- raine brachte; hernach gab man die Verhandlung den beiden Regierungen zurück. Ueber die Bedeutung und den Zweck dieser verschiedenen Beschlüsse konnte die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland nicht im Un- flaren sein. Sie sprach zwar ihr Bedauern aus, betrat aber den neuen Weg und säumte nicht, abermals einen versöhnlichen Schritt zu thun. Sie erklärte sich zwar, eben weil sie eine aufrihtige und dauernde Ausgleichung wünschte, gegen die Rückkehr des Herrn Mussurus, machte aber unterm 10, März den Vorschlao, einen Gesandten nach Konstantinopel zu senden, dessen erste Pflicht darin bestehen würde, es auszusprechen, wie sehr seine Regie- rung bedauere, daß unangenchme Umstände das gute Verhältniß zwischen beiden Ländern auf einen Augenblick gestört hätten. Der griechische Ge- \häststräger mußte außerdem erklären; ein jeder osmanische Gesandte werde als treuer Vertreter der Gesinnungen und der Justructionen seiner Regie- rung mit allen dem Gesandten des Sultans gebührenden Rücksichten in Athen aufgenommen werden und gleich bei seiner Aukunst die bestimmtesten Bezeigungen des Wunsches erhalten , selb aus diesem Vorfall ein den ge- genseitigen Juteressen entsprehendes Einvernehmen hervorgehen zu lassen.

Dieser Schritt, der, wenn der Sultan sich hätte für beleidigt halten können, als eine Genugthuung zu betrachten gewesen wäre, diese ernste Hin- weisung auf die wahren Juteressen beider Länder überwand eine leider tiefe Voreingenommenheit niht. Sie wurde mit dem vollständigen Abbrechen der diplomatischen Beziehungen und mit der Androhung von Zwangsmaßregeln erwiedert,

Während dies vorging, brachte eine der Großmächte, welche sorgsam über den Frieden Europa?s wacht, von freien Stücken sowohl im Jnteresse der Pforte wie im Juteresse Griechenlands und in so manchem sonstigen solidarisch verbundenen Juteresse eine Art der Ausgleichung in Vorschlag, Se, Durchlaucht der Fürst von Metternih machte unterm 10, und 13, März folgende Vorschläge :

„Griechenland solle der Pforte erklären, daß es jeden Gesandten, und wäre es selbs Herr Mussurus, mit den dem Vertreter einer befreundeten Macht gebührenden Rücksichten empfangen werde, vorausgeseßt, daß derselbe mit Justructionen komme, welche den im Schreiben des B fzas fundgege- benen Gesinnungen entsprächen. Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland solle sich verbindlich machen, diesem Vertreter bei seiner Ankunft in Athen Aeußerungen zu thun, welche, ohne der Würde des Kö- nigs und des Landes zu nahe zu treten, über dasjenige, was eine unan- genehme Verwielung herbeigeführt habe, Bedauern aussprächen.

„Die Pforte solle sich mit dieser Erklärung befriedigt halten, an die Stelle des Herrn Mussurus einen Muselmann schicken, oder wenn sie dar- auf bestehe, Herrn Mussurus zu schicken, solle dies do nur für eine kurze Zeit geschehen,“

Jn richtiger Würdigung der weisen und wohlwollenden Absichten des Herrn Fürsten von Metternich verzichtete die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland auf ihre Protestation gegen die Nücfkehr des Herrn Mussurus und willigte am 28. März in den Borschlag der vermit- telnden Macht. Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechen- land mußte erwarten, wele Aufnahme derselbe Vorschlag in Konstantinopel finden werde, Die erste Nachricht darüber erhielt sie am 29. April durch die Mittheilung einer Depesche des Herrn Jnternuntius vom 25. April, welche der Herr Gesandte Oesterreichs in Athen ihr machte. Da sie aus dieser Mittheilung ersah, daß in Konstantinopel ein Zweifel über die Ein- willigung der griechishen Regierung obwalte : so erneuerte Herr Kolettis die Zusicherung derselben durh ein .Schreiben vom 10, Mai an den Herrn Fürsten von Metternich, j Diese wiederholte Erklärung der griechischen Regierung hatte sih mit einer Note des Herrn Fürsten von Metternich vom 8. Mai, welche am 20, Mai dem Herrn Gesandten Oesterreihs in Athen zukam, gekreuzt, Der Doppel - Vorschlag war auf folgende Weise ausgedrückt es wird von Nuyen sein, den offiziell mitgetheilten Say hier wörtlich anzuführen —:

„Sie wissen, daß ih gleichzeitig der Pforte und dem athener Kabinêt Rath=- schläge ertheilt habe; meine Rathschläge waren folgende: Die griechische Regierung lündige dem Divan an, daß sie jeden Gesandten des Sultans, wäre es selbst Herr Mussurus, mit allen Rücfsichten, die ihm gebühren, empfangen werde; die Pforte erkenne sih mit dieser Erklärung befriedigt und schicke Herrn Mussurus nicht nah Athen zurück, oder wenn sie ¿hn sen- det, geschehe dies doch nicht, um ihn dort zu lassen, Jn Erwiederung auf diese doppelte Eröffnung habe ih ein Schreiben des Großwesirs empfangen, welches die Annahme meines Vorschlags enthält, Der Graf von Stürmer hat der Uebersendung des Schreibens von Reschid Pascha den Ausdru der an Ort und Stelle geshöpften Ueberzeugung hinzugefügt, daß der Sultan, mit der auf solhe Weise abgefaßten Erllärung des athener Hofes zufrie- den, Herrn Mussurus selbst niht wieder hinshicken werde. Herr Kolettis hat seinerseits ein Schreiben an mich gerichtet, welches seine volle Zustim- mung zu meinem Vorschlage enthälr, Die Schreiben der beiden Minister sind mir in einem Zwischenraume von vierundzwanzig Stunden zuge- bg; Es is klar, daß ih demnächst die Frage als erledigt betrachten mußte.“

Diese erste amtliche Ankündigung der Einwilligung der Pforte wurde durh die Antwort des Herrn Fürsten von Metternih an Herrn Kolettis unterm 22, Mai bestätigt. Der Herr Gesandte Oesterreichs in Athen ver- band mit der Uebergabe dieses Schreibens die Nachricht, daß die Pforte auf Zurücfsendung des Herrn Mussurus bestehe, und den Rath, die Frage der Dauer des Aufenthalts des Herrn Mussurus in Athen der unmittelba- ren und vertraulichen Verständigung des: wiener und des fkonstantinopolita- nischen Kabinets anheimzugeben.

Diese Mittheilung empfing die Regierung des Königs am 1. Junîí. Obwohl sie bedauerte, daß die gFlorte den politishen Werth des weisen Raths von Oesterreich, Herrn Mussurus nicht zurückzuschicken, nicht vollstän- dig gewürdigt habe; obwohl sie bedauerte, daß die Pforte, ungeachtet der Hoffnung auf einen freundschaftlichen Entschluß , welche sie im Geiste des Herrn Junternuntius hatte entstehen lassen , von neuem auf der Zurücfsen- dung eines Agenten bestehe, der zur Aufrechthaltung des guten Verhältnis- ses wenig geeignet warz obwohl sie sih die bedeutenden Uebelstände dieser Wiederkehr, die Gefahren selbst, welche sie herbeiführen könne, nicht ver- hehlte, glaubte die Regierung des Königs dennoch, ihrer Ehre es schuldig zu sein, die gegen Oesterreih übernommene Verpflichtung zu halten, und aus Achtung vor der Absicht, welche das wiener Kabinet die bezeichnete Veränderung in den Bestimmungen der Versöhnung wünschen ließ, verzich- tete sie auf die vorgängige Festseßung der Dauer des Aufenthalts des Herrn Mussurus, verzichtete sie auf eine ausdrückliche Einwilligung der Pforte in die Bedingung des beschränkten Aufenthalts, welche Einwilligung in dem ersten Vorschlage eine Bedingung der Einwilligung Griechenlands in die Zurüdckfkehr des Herrn Mussurus gewesen war. Die Negierung des Königs ging noch weiter: sie willigte ein, selbst auf tie ausdrückliche Angabe dieser Bedingung Verzicht zu leisten, Durch diese Opfer wollte die Regierung des Königs alle möglichen Unterpfänder ihrer versöhnlichen Gesinnungen gebenz sie betrachtete es überdies als ihre Pflicht , der Freiwilligkeit des wohlwollenden Einschreitens Oesterreihs durch cin vollständiges Vertrauen zu entsprechen, :

Am 6. Juni übersendete der Conseil-Präsident dem Herrn Fürsten von Metternich das Schreiben für Ali Efendi und verband damit einen neuen Ausdruck des Wunsches, Bezichungen ernstliher und wirksamer Freundschaft mit dem osmanischen Neiche wieder anzuknüpfen.

Durch Justructionen, welche unterm 28. Juni an den Herrn General von Prokesch gerichtet wurden, billigte der Herr Fürst von Metternich den Sinn des Schreibeus von Herrn Kolettis an Ali Cfendi, sendete dasselbe mit Anemyfehlung einiger Abänderungen des Ausdrucs zurück und rieth zu einer unmittelbaren Uebersendung aus Athen nach Konstantinopel. Durch dieselben Jnstructionen gab der Herr Fürst von Metternich die Herrn Mus- surus bei seiner Rückkehr zu machenden Aeußerungen genau an, so wie auh die Punkte der Etikette, welche zwischen ihm und dem osmanischen Bot- schafter in Wien vereinbart waren. Gleichzeitig seßte der Herr Gesandte Oesterreichs das athener Kabinet davon in Kenntniß, daß ein neues Schrei- ben des Groß -Wesirs an den Herrn Fürsten von Metternich vom 2, Juni ankündige, die Vforte sei den von der Vermittelung vorgeschlagenen Bedin-

ungen beigetreten, wie sie in den Depeschen des wiener Kabinets nach Athen unterm 8ten und unterm 22. Mai angegeben worden.

Die Ausgleichung schien demnach gesichert: Dies war noch die Ueber- zeugung des Vertreters von Oesterreich in Konstantinopel nach der Ankunft des Schreibens von Herrn Kolettis, welches am 2. Juli aus Athen abging. Der General von Prokesch theilte der Regierung des Königs folgende Stelle aus einer Depesche des Herrn Grafen von Stürmer vom 8, Juli mit: „Mit Befriedigung habe ich erfahren, daß die griechische Regierung die Rathschläge unseres Hofes in ihrem ganzen Umfange befolgt hat, Hin- sichtlih der Besorgniß, die Sie mir aussprechen, daß Ali Efendi's Antwort etwas enthalten werde, was die Königliche Regierung in Verlegenheit seße, bitte ih Se, Majestät, völlig beruhigt zu sein, Jch werde sorgfältig dar- über wachen, daß bei der Abfassung dieses Schreibens Alles, was der Wie- derherstellung des guten Verhältnisses schaden könnte, sorgfältig vermieden werde.“

Durch das Paketboot vom 18, Juli empfing die Regierung des Königs Ali Efendi’s Antwort, Sie war in verbindlichen Ausdrücken abgefaßt, sagte, daß nunmehr Alles glücklih aufgeklärt sei, und {loß mit einer Forde- rung, von der die Vermittelung der Negierung des Königs nie etwas ge- sagt hatte. Ali-Efendi verlangte, daß Herr Kolettis ihm die Ermächti- gung zugehen lasse, Herrn Mussurus den Ausdruck des Bedauerns seiner Regierung mitzutheilen,

Obwohl tief verlegt dur eine so unerwartete Forderung, wollte doch die Regierung des Königs die verbindliche Form-des Schreibens von Ali- Efendi berücfsihtigen und legte besonderes Gewicht darauf, nichts zu un- terlassen, was sie der Vermittelung schuldig sei, Sie enthielt sich demnach jeder Ablehnung oder Erörterung und war bereit, dem Herrn Fürsten von Metternich, unterm 26, Juli, Nachricht zu geben, welche Aufnahme das Schreiben des athener Kabinets wider die begründetste Erwartung in Kon- stantinopel gefunden habe, Das Ergebniß dieser Mittheilung wartete sie ab. Dann wurden drei Schreiben an den Herrn Gesandteu Oesterreichs gerichtet, Sie hatten zum Zweck, ihn in Kenntniß zu seyen, daß der Be- schluß gefaßt worden ki, über die von der Jntervention bezeichnete Bahn feinen Schritt hinaus zu thunz hervorzuheben, daß die Regierung des Königs, da sie ihre Meinung über das Benehmen des Herrn Mussurus in die Frage hinsichtlih seiner Rückkehr nach Athen nicht eingemisct habe, eine gleiche Zurückhaltung von Seiten der Pforte verlange, und anzuer- fennen, was in der Abfassung des Schreibens von Ali - Efendi Freund- liches lag. Die Regierung des Königs licß den Herrn Grafen von Stür- mer ersuchen, Dolmetscher der in diesen Briefen enthaltenen Gesinnungen und Ansichten zu sein.

An das offizielle Organ des intervenirenden Hofes gerichtet , hat- ten diese Mittheilungen die Rückkehr des Divans zu einer Gesinnung und zu einem Verhalten zum Zwecke, wie sie seinen ausdrücklichen Verheißungen der Einwilligung in die Vorschläge Oesterreihs ent- sprächen, welhen Vorschlägen Griechenland mit der pünktlichsten Genauigkeit und unter mehr als einem bedeutenden Zugeständnisse nachge- fommen war.

Diese Hoffnung is getäuscht worden. Ohne der griechischen Regierung Zeit zu lassen, auf ihre Mittheilungen vom 26. Juli ans Wien Antwort zu erhalten, beeilte die Pforte sich, dur Vermittelung des Herrn Jnter- nuntius, dessen Depeschen am 10. August in Athen ankamen, die Erklärung zu geben, wenn nicht das schon am 10. August von Athen nah Konstanti- nopel abgehende Paketboot den Ausdruck des persönlichen Bedauerns für Herrn Mussurus überbringe, werde die Vermittelung Oesterreichs als beendet betrachtet werden und die Diangde ehroguin zur Vollziehung gelangen. [

Am 10. August kannte die Regierung des Königs erst den ersten Ein

i j j j” iben der druck, welchen die unerwartete Gestaltung, die Ali Efendi's Schrei Anaclerendoie gegeben hatte, in Wien hervorgebratz sie B nur durch die Mittheilung eines Privat - Briefes des Peru E Staab an den Herrn General von Prokesch, R E E f h Juli, Durch diesen Brief hatte der Fürst unter dem Ein g