1847 / 352 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

welche an den im Schlaweschen Kreise belegenen Lehn- gütern Crangen, R Cummerow, _ und Soell- nig etwanige Lehnsansprüche haben, aufgefordert, inner- halb sechs Monaten und längstens in dem peremtori-

M pee April 1848, V. M. 11 Uhr,

rien, dem Oberlandesgerichts - Assessor

ce Bu im Oberlandesgerichts-Kollegienhause persónlich oder dur geseßmäßige, mit gehöriger Jnfor- matiou Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Zustizräthe Naumanu, Baud, Hildebrand, Teßmar und Villnow und die Justiz-Commissarien Lo- renz und Edckardt vorgeschlagen werden, zu erscheinen und die thnen an den vorgenannten Lehngütern und de- ren Pertínenzien etwa zustehenden Lehnrechte auszuüben, auch ín diesem Fall die zur Begründung derselben er- forderlichen Beweismittel urschriftlich beizubringen , mit den sich etwa meldenden übrigen Agnaten zu verhandeln und hiernächst retlihes Erkenntniß , bei ihrem Aus- bleiben in dem gedachten Termine aber zu gewärtigen, daß sie sämmilich, und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfähigen Descendenten, mit sämmtlichen an den ge- nannten Lehngütern und deren Pertinenzien ihnen eiwa zustehenden Lehnrechten , namentli mit dem beneficio taxae, jure protimise0s, jure reluendi vel revocandi, oder wie sie sonst Namen haben mögen, werden präflu- dirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt und die gedachten Güter nebst Pertinenzien für allodia werden erklärt werden.

Gleichzeitig werden auch alle diejenigen, welche an die genannten Güter unbekannte Eigenthums-, Pfand- oder sonstige Ansprüche zu machen haben, ausgesordert, ihre Ansprüche in dem festgeseßten Termine anzuzeigen, widrigenfalls ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen guferlegt werden wird,

Bemerkt wird, daß der jezige Besißer diese Güter laut Kontrakts vom 12. Mai 1836 für 44,075 Thlr. und eine an den Vorbesißzer zu zahlende jährliche Rente von 800 Thlr. und, nah dessen Tode, eine an dessen Erben zu entrichtende Abfindung von 2250 Thlr, ge- kauft hat.

Coeslin, den 2. Juli 1847,

Königliches Ober - Landesgericht, Erster Senat,

[1192b] A U. 8 (0,

Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zeitun- gen in extenso inserirten Proklamen vom heutigen Tage werden alle diejenigen, welhe an das von dem Carl von Westrell an den Gutsbesiger Ludwig Holy ver- faufte, im Grimmer Kreise belegene Gut Neu-Elmenhorst nebst Saaten, Ackerarbeiten, lebendem und todtem JIn- ventario und sonstigen Pertinenzien, namentlich auch an die von dem Zimmermann Plôy von dem Elmenhorster Areal verkaufte, Neu - Elmenhorst einverleibte Parzelle Nr, 44, 2 Magdeb. Morgen enthaltend, Forderun- gen und Ansprüche gere einer Art machen zu können vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: am 44. und 34, Januar oder 214. Februar k, J., Morgens 40 Uhr, vor dem Königl, Hosgericht bei Ber- meidung der am 20. März k, J. zu erkennenden Prä- flusion, hiermit aufgefordert,

atum Greifswald, den 4, Dezember 1847, Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. u B) v Klot,

[1217] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 8. Dezember 41847.

Das hierselbst in der Burgstraße Nr, 9 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von Berlin Vol. 3, Nr, 267. verzeichnete und den Erben des Kaufmanns Michael Bernsdorf (sons Michael Bendix) gehörige Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 14,170 Thlr, 29 Sgr. 6 Pf., soll

am 7. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- potl ekenschein sind in der Registratur einzusehen,

ie dem Aufenthalt nah unbekannten Real-Präten- denten werden hierdurch unter der Warnung der Prä- flusion öffentlich vorgeladen,

[1220] Nothwendige Subhastation.

Das im Dorfe Werder bei Neu- Ruppin belegene, im Hypothekenbuche des unterzeichneten Gerichts Vol. 1. Fol. 1, Nr, 4. verzeichnete Wittkopfsche Schulzengut, gerichtlih abgeshäßt auf 6078 Thlr, soll Schulden hal- ber in dem auf den 27, Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, in der Gerichtsstube zu Werder anberaumten Termine R n arf ch

Taxe und neuester Hypothekenschein sind täglich im Geschäfts-Lokale des Richters a E

Neu-Ruppin, den 24. November 1847.

Bauersches Gericht über Werder, Geride,

[4218] Bekanntmachung Dem Diensiktneht Gotifried Hinze zu Plan is die auf seinem Namen unterm 1, März c. sub Litt, V. Nr. 34,610 ausgefertigte Seehandlungs-Obligation über 400 Thlr. gestohlen worden. Vor dem Ankauf dieser Obligation wird gewarnt und zugleich derjenige, welcher über den Verbleib des Dokuments Auskunft geben kann, ersucht, dem unterzeichneten Reni-Amte Mittheilung zu machen, Spandau, den 16, Dezember 4847, Königliches Rent - und Polizei - Amt,

Ss

[1469%b]

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Dar, Die Auszahlung : der am 1. Ja- nuar a. f. fäl:

L M A RAL unsere Actien wird mit : 4 Thlr. für die Voll- Actíe und mit 2 Thlx, für die Halb-Actie gegen Eín- lösung des Zins- und Dividendenscheins Nr, 9, hier bei

unserer Haupt-Kasse vom 2, Januar k. ab und in Berlin auf unserem Bahnhofe vom 11. bis incl. 13, Januar k,

2406

Vormitiags von 9 bis 12 Uhr, erfolgen, was wir zur Kenniniß des betheiligten Publikums bringen, Stettin, den 8. Dezember 1847. Dre rrn Witte. Kut scher. Lenke.

[1190 b] x Oberschlesische

R

Eisenbahn.

Nach dem in der Ge- neral-Versammlung vom 12. Mai d. J. Gen, von dem Herrn Finanz- Minister genehmigten Be- \{lusse sollen die bereits

q ausgegebenen 14,297 Stück Stamm-Ac- tien Lier. d uyd 24,000StüdckLitt,B.

bei der nächsten Ausgabe neuer Zins-Cou- pons und die Dividendenscheine eingezogen und

gegen neue Actien, walde nd dem bei den zufolge §. 1. des Nachtrags-Statuts vom 412. Februar 1847 neu freirten 8234 Stück Stamm-Actien Litt, A, angewendeten Schema

umgetauscht werden.

Demgemäß werden die Jnhaber der Stamm- Actien Litt. B., nachdem der leßte neunte Zinsschein für das zweite Semester 1847, den 2. Januar 1848 zur Einlösung kömmt, hiermit aufgefordert, die neu aus- gefertigten Stamm-Actien Litt. B., denen ein Dividen- denschein für das Jahr 1847 und vom Jahre 1848 ab je zwei Coupons und ein Dividendenschein für jedes Jahr, bis zum Jahre 1857 einschließli, beigegeben sind, gegen Uebergabe der alten Actien und eines Num- mern - Verzeichnisses derselben, in der Zeit vom 2, bis einshließlich den 15. Januar 1848, mit Ausnahme der Sonntage, in der Hauptkasse der Oberschlesischen Eisen- bahn, auf dem Bahnhofe, von Morgens 8 bis Mittags 1 Uhr, in Empfang zu nehmen.

Breslau, den 25. November 1847.

Vas Direktorium

ausgefertigt,

[1188 b] s Oberschlesische

E

Eisenbahn.

Die Herren Besitzer der am 14. Juli d. J. a U s- geloosten 120 Stüdck

_ Oberschlefische isen- L bahn - Actien Ltt. B. werden er-

sucht, vor Empfangnahme der Actienbeträge bei der hiesigen Königlichen Regie- rungs-Hauptkasse, in der Hauptkasse der Ober- \chlesishen Eisenbahn auf dem Bahnhofe

den ihnen verbleibenden Divi- dendenschein sür das Jahr 1847

unter Production der Actie sich verabfolgen zu lassen, Breslau, den 14. Dezember 1847. Dag Dire

[1187 b]

Oberschle Eisenbahn. (S

Die Bezahlung der am 2. Januar a. f. fälligen

Zinsen auf unsere

Stamm-Actien Litt. A.

und B. und Prioritäts- : 9 Actien erfolgt mit Aus- A nahme der Sonntage ¿4

P täglich vom 2. . ui Sw bis 15. Januar a.

in Breslau bei der Hauptkasse der Gesellschaft auf dem Bahnhofe, Vormittags von 8 bis 1 Uhr,

in Verlin bei den Herren M. Oppenheim’s Söhne, Burgstraße Nr. 2, Vormittags

von 9 bis 12 Uhr, egen Einlieferung der mit einem Verzeichnisse zu ver- benden Coupons. Breslau, den 15. Dezember 1847. Das ODilreltor1 une

ber

rf D) 2D

[1191 b] T. Nummern-Verzeichniß

der in der öffentlihen Sizung der Direction des gali- zisch-ständischen Kredit-Vereins in Lemberg am 11, De- zember 1847 verloosten Pfandbriefe, welche am 30. Juni 1848 nah ihrem Nominalwerthe in Conventions-Münze baar cingelöst werden :

Serie 11. Serial-Zahlen: 4. 19,

Serie 111, Serial-Zahlen: 525. 585. 714, 783, 41044. 1139, 1453, 1644, 1736, 1764. 1809, 1921. 2100. 2224, 2425, 2536, 2669. 3248, 3312. 3414, 3663, 3743. 3840. 3917, 4150, 4395, 4400, 4676. 4686. 5097. 5385, 9392, 5408,

Serie 1V. Serial- Zahlen: 202, 205, 316, 395, 913. 1318, 1399, 1571, 1593, 1652, 1691,

ligen Zinsen au

Serie V. Serial-Zahlen: 124. 243. 930, 1006, 1045. 1182. 1345. 1379, 1658, 1880, 2175. 9239. 27412. ‘2905. 3033, 3071, 3086, 3242. 3352. das 3416. 3555, 3674, 3733, 3765, 3788, 3804,

l 11, Nummern-Verzeichniß der in den aen Verloosungen gezogenen, bisher nicht ausgelösten galizishen Pfandbriefe :

Serie 111, Ser, ZZ1, 25, 517. 1425. 1446. 1485. 1893. 2080, 2126, 2158, 2458, 2459, 2664, 2728, 3390, 3793, 3957.

17, 29, 413, 762, 934,

Serie 1V, Ser, ZZl, 1352, R 4

Ser, ZZ1. 570. 768, 815, 942, 976, 1100, 1254, 1433, 1451. 1764, 1897, 1913, 2153,

Serie V. 2191, 2262, 2312, 2399, 2570, 2579, 2703, 2789,

Desgleichen der am 12, Juni d. J- verloosten und am 31, Dezember d. J, zahlbaren Pfandbriefe :

Serie ll, Ser. Zablen: 25. 132.

Serie Ill. Ser. Zahlen: 104. 139. 249, 495. 1292. 1494, 1501. 1614. 1870. 2116. 3087. 3469, 3788. 3869. 4039, 4071. 4267. 4912. 5045. 5151.

Serie 1V. Ser. Zahlen: 48, 785, 857. 988. 1104, 1270. 1386.

Serie V. Ser. Zahlen: 350, 394. 985. 1125. 1205. 1540, 1588. 1865. 2223, 2433. 2601. 2602, 3358, 3398, 3400. 3419. 3516.

Die Direction des galizisch-ständischen Kredit-Vereins fordert die Jnhaber obiger Pfandbriefe hiermit auf, dieselben bei der Kredits-Kassa in Lemberg, oder bei den mit dem Vereine in Geschäfts - Verbindung stehenden Handlungshäusern: der Herren von Wayna & Co. in Wien, Michael Kaskel in Dresder, Mendels- sohn & Co. in Berlin und Brentano & Majer in Frankfurt a. M. auslöósen zu wollen, weil die Cou- vons, welche über die Verfallszeit eines verloosten Pfandbriefs eingelöst worden wären , im Sinne des &. 11 der Statuten von dem baar erliegenden Pfandbrief- Kapitale in Abzug gebracht werden,

Lemberg, den 11. Dezember 1847.

Citerarische Anzeigen.

Die unterzeihnete Buchhandlung hat auch in diesem Jahre

111921 Eine reiche Auswahl literarischer Festgeschenke

aus allen Zweigen der Literatur zur Ansicht ausgestellt. Es is derselben besondere Aufgabe, nur das Bessere und wahrhaft Gute den geehrten Besuchern zu em- pfehlen. Für jedes Alter und für jeden Geschmack ist reiche Ausbeute vorhanden, und man wird neben den wohlfeilsten Jugendschriften die prachtvolle sten und fostbarsten Werke des Jn- und Aus- landes in den geschmackvollsten Einbänden vorfinden,

(Eine Anzahl cnglicher Kupfer- und Prachtwerke ist zu sehr ermäßigten Preisen zurückgestellt.)

Alexander Duncerx,

[YY Königl. Hofbuchhändler, Franzbsische Straße Nr. 2 1 x

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Der alte Fritz w Sanss0ouc1, komponirt von Aug. Schäffer.

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[1219] Auch im Jahre 1848 erscheint in der Branschen Buchhandlung in Jena:

Minerva. Ein Journal für Geschichte, Politik und Gegenwart von Dre. Fx. Bran. Inhalt des No- vember-Heftes 1847. Die Girondisten von A. de Lamartine. Eine übersichtlihe Skizze von A, Herr- mann (Schluß). Die deuischen Kolonieen im südlichen Rußland und die Fürstenthümer Moldau und Wallachei mit Rücksicht auf die Auswandc- rungs - Fragen, Zur Geschichte der Freiheits- kriege. An der Ostsee, Politische Phantasieen, Englische Zustände. Tagesfragen.

Miscellen aus der neuesten ausländischen Literatur.

Bestellungen hierauf nimmt die Buchhandlung von

(E, S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr, 3),

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Berlin durch die D Trautweins4e Buch- und Masikalienhanblung (J. Guttentag), Breite Straße Nr. 8:

Stehendes Heer u. Volkswehr,

ein Beitrag zu der Bewaffnungsfrage [1490] der Gegenwart, von einem deutschen Offizier. Geh. 9 Bog. # Thlx.

Wer über die Auseren Gefahren, die dem Vaterlande drohen, und über die Mittel zur Abwehr nachdenkt, der sucht sich auch die Frage zu eantworten; ob in unse- rex Zeit und künftig dgs ehende Heer zur Lagndes-

vertheidigung genügt, ob neben demselben eine Volks- bewaffnung (Landwehr) nöthig ist, oder ob leßtere hin- reiht und das stehende Heer S macht, Bisher haben sich die meisten Stimmen für das Bestehen der Línie und der Landwehr neben einander ausgesprochen, Der Verfasser dagegen entscheidet sich für die Volkswehr allein und begründet seine Ansicht durh die Geschichte und die Wissenschaft. Wie er sich von den Vorurthei- len freigemacht, welche in den Reihen der stehenden Heere gegen die Volkswehr erhalten, so is auch seine Sprache lebendig, einfah und klar, und das Verständniß der Schrift verlangt keine technischen Vorkenntnisse. Jn un- serer Zeit, wo in deutschen und italienischen Landen die Volkswehr verlangt und eingeführt, in Amerika und in der Schweiz ihre Tüchtigkeit erprobt wird, hat die Schrift eine tief in die Verhältnisse eingreifende Bedeu- tung und wird das Verdienst haben, die Bewaffnungs- frage in den weitesten Kreisen zur Erörterung zu bringen,

Jm Verlage der Hahn schen Hofbuchhandlung in Hannover is} so eben erschienen und an alle Buchhand-

lungen versandt, vorräthig bei E, S. Mittler

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Das zehnte Armce-Corps [1211] des deutschen Bundesheeres, Kriegs-Verfassung und Verwaltung seiner Kontingente,

Nach amtlichen Mittheilungen herausgegeben

vou Carl Jacobi, Oberst-Lieutenant im Königl. Hannoverschen Generalstabe, 30 Bogen, 8, geh. 1847, Preis 2 Thlr, 10 Sgr,

[1216]

Mendelssohn-Bartholdy im Verlag der SchlesINger:en Buch-

und Musikhandlung, 34 Linden,

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. Piano expressém. comp+ pour la Méthode des Méthodes de Moscheles et Fétis 15 Sgr. Zwölf Gesänge f. 1 Singst. u. Piano. Op. 8. 2 Lief À 20 Sar. Der Jüngling und das Mädchen, 42 Liéder f. 4 Singat. u. Piano. Op. % 2 Lief. à 20 Sgr. Alle 24 No. einzeln à 5—10 Sgr. 3 Volks- lieder, 2stimmig zu singen mit Piano: VVie kann ich froh 74 Sgr., VVenn ich auf dem Lager 10 Sgr., VV assersahrt 10 Sgr. Suleika und Hatem, Duett f. Sopr. u. Tenor mit Piano 10 Sgr.

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Compositionen von

[1145 b] Au oer ug

Der im Jahre 1792 zu Lochau im Saalkreis gebo- rene Karl Wilhelm Julius Schoenberger, welcher im Jahre 1811 als Tischlergesell auf Wande- rung gegangen und seitdem verschollen, fordern die Ge- schwister Schoenberger hierdurch auf, sich (oder seine Erben) bei seinem ältesten Bruder wegen eines kleiner mütterlichen Nachlasses zu Halle a. d, S. Nr. 1574 bis zum 1. April 1848 zu melden,

Halle, den 1. Dezember 1847,

Köln-Mindener Cisenbahn- [1186 b] Actien

stehen circa 955 % im Course. Sie laufen vom 1sten künftigen Monats zu 35% Zinsen. A Die 42 %Prior,-Actien E gelten 985 7% iy Die Bahn von ca, 37 Meilen (nah Anderen von N ca. 35 Meilen) kostet ca, 17 Millionen, mithin ca. 460,000 Thlr, die Meile, Die Einnahme vom 4, bis 15, Oktober betrug ca, 41,000 Thlr. Seitdem is, so viel bekannt, darüber nichts publizirt wordenz im Interesse der Betheiligten tväre zu wünschen, daß dies regelmäßig und auch in den Berliner Zeitun-

gen geschähe. %. h. s -

Niederschl.-Märk. Eisenb.-Ack.

stehen ca. 87% %, A die Bahn von ca, 52 Meilen kostet ca, 20 Millionen, mithin ca. 380,000 Thlr, die Meile;

die Einnahme isst ca. 30,000 Thlr., | durchschnittlich in der Messe ca. 40,000 Thlr., die Woche,

v T 2 [0-4 L Stargard-Posen. Eis.-Jut.-Act. U L Ati S j ie jene eine Zins-Garantie von 35 2% p: a- sie haben wie j fr 100 %, P bei 80% also von 45 % Zinsen für das Jahr,

und laufen bis zum Schlusse des Jahres 1848 zu 4% für 100 %, bei 80% mithin zu 5 % Zinsen,

[1185 b] j Ein Nußbaum - Rokoko - Schreibsecretgir steht zu ver- kaufen Leipziger- Straße Nr, 24 beim Tapezier.

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Infsertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

E

Inhalt.

Amktlicher Theil.

Juland. Berlin, Verordnung des General - Postamts, Provinz Schlesien. Die Großherzogl. badensche Prämien - Anleihe. Pro- vinz Posen. Erste öffentliche Sizung der Stadtverordneten,

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Hofnachrichten, Schreiben aus München. (Diplomatishes. Das neue Ministe- rium.) Großherzogthum Hessen und bei Rhein, Land- tags-Verhandlungen. Programm für die Eröffnung des Landtags. E E Mecklenburg-Scchwerin. Landtags - Verhand- ungen.

Oesterreichische Monarchie. Wien, Der Oesterr. Beob. über die Antwort der Tagsazung auf die Note der drei Höfe, Mailand, Berichtigung.

Nußland und Polen. mischtes,

Frankreich. Paris. Das Reform - Bankett zu St. Denis, Graf Molé, Die diplomatischen Beziehungen zu Rußland. Bemerkungen über die Antwort der Tagsaßung auf die französische Note.

Großbritanien und Arland. Unterhaus. Juterpellationen über die Angelegenheiten am La Plata und in der Schweiz. Dritte Lesung der irländishen Zwangsbill. Eisenbahn - Arbeiter. Verfassung für Neu - Seeland. Bank - Comité. London, Unterhandlungen mit Frankreich über die Angelegenheiten am La Plata. Vertheidigung des Hafens von Portsmouth. Nachrichten aus den Vereinigten Staaten und Jndien. x

Belgien. Brüssel, Feier des Geburtstags des Königs. Vermischtes,

Schweiz, Tagsapung. Berathungen über die aus Deutschland einge- gangenen Geldbeiträge. Kanton Züri ch, Erklärung des Dr. Diethelm. Kanton Luzern. Vertheilung der den Sonderbunts- Kantonen auferlegten Executionsfosten. Die Parteien des Kantons Luzern. Kanton Aargau. Peter Suter +4, Kanton Frei- burg. Uebersiedelung der Jesuiten nah Savoyen.

Atalien. Rom. Antonio Silvano +.

Handels - und Börsen - Nachrichten.

St. Petersburg. Ernennung. Ver-

Göthe und Kaulbach, Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Lampenwärter Schilling zu Arkona, fo wie seinem Sohne, dem Schiffer Johann Karl Schilling, und seinem Schwieger- sohne Karl Heinrich Luckow, die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.

Befkfanntmachung,.

Von der unterzeichneten JImmediat-Kommission sind am 11ten d. Mts. nachstehend bezeichnete Kassen - Anweisungen vom Jahre 183, nämli:h

i 392 Stü à 500 Nthlr. über 196,000 Rthlr. 1140 » » 100 » » 114,000 » 88000: » »-1 H 440,000 » 950000 » P » 250,000 » zusammen 339,532 Stück über 1,000,000 Rthlr. welche die preußische Bank auf die nah §. 29 der Bank - Ordnung vom 5. Oktober v. J. von ihr zurüczuliefernden \echs Mill. Thaler Kassen-Anweisungen gegen Rüctempfang eines gleichen Betrages der dafür bei der Königl. Staats\chulden-Tilgungs- Kase niedergelegten Staats\huld-Scheine, wiederum abschläglih an die Königliche Haupt- Verwaltung der Staatsschulden abgeliefert hat, durch Feuer vernih- tet worden, weldhes hierdurch bekannt gemacht wird. Berlin, den 15: Dezember 1847. Jmmediat-Kommission zur Vernichtung der dazu bestimmten

Staats-Papiere. Bendemann sen. von Endell. Humbert.

o » »

Natan.

Angekommen: Der Ober=-Zägermeister , General - Lieutenant und Chef des Hof - Jagd - Amts, Fürst zu Carolath-Beuthen, von Carolath.

—————

Berlin, Montag den 200" Dezember

llichtamtlicher Theil. IUCsKd

L Berlin, 19. Dez. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betreffend das Verfahren bei Beantragung der den Postillonen verheißenen Dienst-Auszeichnungen, Geld-Geschenke, Zulagen und Pensionen, nebst der Zusammenstellung der bestehenden Vorschriften und Grundsäße über die Aunahme und Vereidigung der Postillone, über die Berehnung ihrer Dienstzeit und über die Gewährung der denselben verheißenen Dienst-Auszeichnungen, Belohnungen und Pensionen. A

Provinz Schlesien. Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Liegniß enthält folgende Bekanntmachung :

„, Zur Beseitigung der Zweifel, welche entschiedentlih in Bezug auf die geseßliche Statthasftigkeit der Betheiligung diesseitiger Unterthanen an der Großherzoglich badenschen Prämien - Anleihe in Anregung gebracht worden sind, bringen wir Folgendes zur nachachtlihen Kenntnißnahme, Diese Be- theiligung kann stattfinden entweder durch Erwerb von Obligationen zu der pg Anleihe oder durch Erwerb an sogenannten Actien oder Pro- messen zu einzelnen Obligationen. Der Verkehr mit den ersteren kann als ein Sþiel in einer ausländischen Lotterie niht bezeichnet werden und is daher nicht strafbar. Dagegen sind Actien und Promessen zu einzelnen Ziehungen der zurüczuzahlenden Obligationen nichts Anderes als Lotterie- Loose, weil der Käufer der Actie nicht einen Antheil an den Anleihen, son- dern nur einen Anspruch an den Verkäufer auf Zahlung des Betrages an Kapital und Prämie für den Fall erwirbt, daß die Nummer der Obliga- tion, worauf die Actie genommen ist, in der betreffenden Ziehung heraus- fommt, für den Fall aber, daß die Obligation niht gezogen wird, den Kaufpreis der Actie, mit anderen Worten den Einsay ohne alle Gegen- leistung verliert, Demnach gehört der Verkehr mit solchen Actien oder Pro- messen zu den in der Allerhöchsten Kabinets -Ordre vom 27, Juni 1837 (Geseß «Sammlung 1837 pag, 129) verbotenen und unterliegt den gegen das verbotene Lotteriesviel in dein Gesey vom 5, Juli 1847 (Gese - Sammlung 1847 pag. 261) angedrohten fiskalischen Strafen.“

Provínz Posen. Die Pos. Ztg. meldet aus Posen vom 46. Dezember : 7 „Endlich ist auch bei uns die Städte - Ordnung, diese herrliche Schö- pfung einer großen Zeit, dur Einführung der überall hin Segen verbrei- tenden Oeffentlichkeit zu einem zeitgemäßen Abschluß gekommen, Nach Be- seitigung aller entgegenstehenden Hindernisse fand nämlich gestern die erste óffentlihe Siyung unserer Stadtverordneten im großen Rathhaussaale statt. Das Lokal war zweckmäßig eingerichtet und machte einen freundlichen Ein- dra. Außer den sämmtlichen Stadtverordneten waren fast alle Mitglieder des Magistrats und von der höheren Behörde die Herren Ober - Präsident vou Beurmann , Präsident von Kries und Ober - Regierungs - Rath von l’Estocq auf Einladung anwesend, .Dás Publikum -hatte sich zahlreich eingefunden, so daß alle für dasselbe. reservirten Räume beseßt waren. Die Sißung wurde bald nah drei Uhr Nachmittags von dem Stadtverordne- ten - Vorsteher, Herrn Kanzleirath Knorr, / durch eine Einleitungsrede eröffnet, worin er auf den hohen Werth des Königlichen Geschenkes hinwies und die Bahn bezeichnete, welche die Stadtverordneten zur würdigen Lösung ihrer wichtigen Aufgabe innezuhalten hätten. Zum Schlusse sprach er den tiefge- fühlten Dank des Kollegiums für die von nnserem Allergnädigsten Monar- chen gewährte Oeffentlichkeit aus und brachte sodann ein dreifaches Lebehoch auf Se. Majestät den König aus, in welches die ganze Versammlung laut und freudig einstimmte. Hierauf erhob sich Herr Ober-Bürgermeister, Ge- heimer Regierungs-Rath Naumann, und begrüßte in einer längeren Rede zunächst die Oeffentlichleit als einen großen Vorschritt auf der Bahn der Entwickelung des Kommunallebens, Jn \charfen Zügen gab er sodann einen Abriß von dem bisherigen Wirken des Magistrats und der Stadtverordne- ten, und wies nach, daß gerade die abgesonderte Thätigkeit beider Kommu- nal-Behörden die Schuld trage, wenn das Königl. Geschenk der Städte- Ordnung die gehofften Früchte bisher nicht in ihrer ganzen Ausdehnung habe zur Reife gelangen lassen. Er entwickelte darauf die gegenseitige Stel- lung der beiden städtischen Behörden zu einander, und spra vie Hoffnung aus, daß beide fortan in erfreulicher Uebereinstimmung das leßte Ziel ihres Wirkens, das Heil der ihrer Obhut anvertrauten Kommune, erstreben wür- den, Hierauf begannen die Verhandlungen,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Jhre Majestät die Köni- gin ist fa 14. Dezember Abends von Bamberg wieder in München eingetroffen. E

Das St, Georgi-Ritterfest hat am 15. Dezember in München in der üblichen Weise stattgefunden. Prinz Adalbert, Graf Quadt= psny und Freiherr von Frankenstein erhielten den Ritterschlag, und zwar Se, Königl. Hoheit als Großprior.,

__XX Müúnchen, 13, Dez. Nachdem in verflossener Woche die Behauptung in gutunterrichteten Kreisen umgegangen, daß Herr

1847.

von Abel aus Turin auf unseren Gesandtschaftêposten am Bundeê- tage berufen und der erst im leßten Frühjahr dahin verseßte Herr von Gasser zum Nachfolger des Fürsten von Wallerstein in Paris bestimmt sei, so wird jeßt jenes Gerücht von Personen, die sonst ebenfalls wohl unterrichtet zu sein pflegen, in Zweifel gezogen. Da nun die erledigte Gesandischastsstelle am Hofe der Tuilerieen eine län= gere Vakatur jedenfalls niht ertragen wird, \o dürfen wir entschie- dene Gewißheit über die Wiederbeseßung dieses Postens und über den anderweitigen damit in Verbindung stehenden Wechsel in unserer Di=- plomatie in kurzem mit Sicherheit erwarten.

Von der Wirksamkeit des neuen Minister-Rathes, mit welchem des Königs Majestät am Schlusse des „außerordentlichen“ Landtages das Land beschenkt hat, verlautet zur Zeit noh nichts Näheres, doch darf, troß der aufreizenden Jusinuation der Deutschen Zeitun und anderer Blätter von gleicher Richtung, behauptet werden, dap dem neuen Ministerium das öffentliche Vertrauen zur Seite steht. Auch verriethe es einen unverkennbar bösen Willen, irgend welchen Zweifel namentlich in die Persönlichkeit des Fürsten Ludwig von Oettingen-Wallerstein, der Seele des neucn Kabinets, zu segen, von dessen ausgezeichneter staatömännischeu Befähigung und umfassen=- den, durch eht philosophishen Geist geläuterten Erfahrungen , im Bunde mit hohen Privattugeuden, das Land sich vielmehr für seine nächste und nähere Zukunft des Besten versehen darf.

Nächstens wird die Ausschreibung zur Uebernahme der Beleuch- tung unserer Hauptstadt durh Gas von der magistratishen Behörde erfolgen. Die Freude, das nun endlich diese Beleuhtungsart auch bei uns eingeführt werden soll, is in allen Kreisen der Bevölke=- rung groß.

Großherzogthum Hessen uud be Ztg.) Jun der Sißung der zweiten Kammê® am 16, Dezember zeigte die Großherzogliche Einweihungs - Kommission an, daß Se. Königl. Hoheit der Großherzog aus den von der Kammer vorge- \hlagenen sechs Mitgliedern den Abgeordneten Ober - Appellations= und Cassations-Gerichts-Rath Hesse zum ersten und den Abgeordne=- ten General-Staats-Prokurator Kilian zum zweiten Präsidenten der zweiten Kammer ernannt habe, daß hiermit diese Kammer für vor=- läufig konstituirt erklärt sei und der erste Präsident den Präsidenten=- Stußl einnehmen möge. Die Einweihungs-Kommission verließ hier- auf den Saal, und der erste Präsident hielt von dem eingenommenen Sibe aus folgende Rede:

„Indem ich dieser hochachtbaren Versammlung für die auf mich ge- fallene einstimmige Wahl herzlich danke, verspreche ih meinerseits Ruhe und strenge Unparteilichkeit in Uebung meines Amtes, so wie Achtung der ver- schiedenen Ansichten und möglichste Beschleunigung der Geschäfte, insoweit diese sich mit dem Materiellen der Sache vereinigen läßt. Die vorige Kammer hat mir unter theilweise bewegten Verhältnissen durch follegialer hes Entgegenkommen die Uebung meines Amtes möglich gemacht. Mit vollem Vertrauen auf gleiche Gesinnungen und attf gleihes Verhalten mei- ner Herren Kollegen nehme ich heute diesen Siy ein. Denn mögen auch die Ansichten der Einzelnen verschieden sein , der redliche, im constitutio- nellen Sinne begründete Wille is es niht, dafür bürgt der in unseren hessishen Gauen, deren Vertreter hier versammelt sind überall vorherrschende echt vaterländische Sinn, dafür bürgt eine mehr als 25jährige Angewöhnung und Uebung verfassungsmäßiger Nechte und Pflichten. Jhrem mir so schägbaren Vertrauen entspricht das meinige, ih gebe Jhnen alsbald davon einen Beweis, indem ih eine Bitte an Sie richte. Jch bitte um zweierlei: darum, daß Jeder unter uns dem Anderen dieselbe Anhänglichkeit an Verfassung und gemecines Wesen zutraue, davon er ganz abgesehen von den verschiedenen Richtungen, in welchen wir Alle das Gute zu erstreben bemüht sind si selbst bewußt is und darum, taß in den Verhantlungen in Form und Materie diejenige Mäßi- gung eingehalten werden möge, ohne welhe unsere Beschlüsse bei den übrigen Organen des constitutionellen Seins keinen oder nur einen geringeren Anklang finden können, Nur dann, wenn die- ser Glaube des Einen an den Anderen und diese Máßi- gung in einer constitutionellen Versammlung ret heimish geworden sind, nur dann kann jeder selbst die unbefangene Prüfung seiner Anträge und Ansichten erwarten, welche erste Vorausseßung der Erkenntniß aller Wabi heit is, Dem gewöhnlichen Gange der Geschäfte nah werden wir uns auf diesem Landtag vorzugsweise mit Finanz - Angelegenheiten zu be- schäftigen haben. Möchten wir uns dabei von den Grundsäßen einer weisen Sparsamkeit leiten lassen, d, h. ciner Sparsamkeit, die gleich- zeitig im Einklange steht mit den gerechten Ansprüchen der Staats - Ange- hörigen auf möglichste Erleichterung in Entrichtung öffentlicher Abgaben und mit den durch unsere öffentlihen und sozialen Verhältnisse beding- ten Bedürfnissen, Gerade in der Wahrung beider Rücksichten wird die Schwierigkeit unserer Aufgabe, aber eben darum auch, wenn wir die- selbe, wie ich mit Gewißheit annehme, zu lösen wissen, das Verdienst un- serer Thätigkeit liegen. Und so lassen Sie uns denn in der Hoffnung eines gedeihlichen Erfolges unsere Geschäfte beginnen und versagen Sie mir, ich

Nhein. (Hess.

LFRII TINEA S RR

Göthe und Kaulbach.

Val. Allg. Preuß, Ztg. 1846 Nr. 314 und 3523 und 1847 Nr. 43 p 4 96 und 313). / j i

Reineke Fuchs von Göthe, mit Zeichnungen von W. Kaul- bach, gestohen von R. Rahn und A. Schleich. Elfte und zwölfte Lieferung. München, 1846, Literarisch = artisti= {e Anstalt.

Nachdem wir im zehnten Hefte {on Zeugen des verhängnißvollen Zweikampfes gewesen sind, der dem Helden unserer Geschichte einen so ent- schiedenen Triumph über seine Gegner zu Wege bringt, veranschaulicht die erste Tafel des elften Hestes noch die Vorbereitungen zu diesem schweren Gange, worüber der Text gegen das Ende des elften Gesanges berichtet. Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß in dem leyten Heste besonders beigegebenes Blatt uns der ferneren Mühe überhebt, auf die rechten Stel- len aufmerksam zu machen, wo die Zeichnungen dem Texte einzuheften sind, indem dieses sämmtliche 36 Blätter in Umrissen en miniature übersichtlich mit Angabe der entsprehenden Seitenzahl usammenstellt. i

Wir sind in der Behausung der fenfamilie, welche sih stets zugleich höchst loyal in der Gesinnung gegen den Fürsten und höchst theilnehmend an dem Schicfsal des thenren Verwandten zeigte. Ersteres beweisen hier die aufgehangenen Portraits des Herrscherpaares, Lepteres dagegen die lie-

- bevolle Sorgfalt, mit dex sich sämmtliche Familien - Mitglieder um die t Plege und Vorbereitung des Vetters zum Kampfe

a : bekümmern. Frau üdenau besorgt unter dem Beistande einer Magd sowohl die Oelung sei- nes Körpers, „der sich fett und rund zeigte“ als auch die Schur desselben,

um die sich Reineke, wie um die ganze Angelegenheit, nicht sonderlich scheert. Vielmehr beschäftigt er den Rest der Familie zugleich mit der gefälligen Fischotter durch die Herbeischaffung der ihm wichtiger scheinenden innerlichen Leibesstärkung ; denn „er ließ das Essen sich schmecken und das Trinken dazu‘‘, wie der Dichter erzählt.

Das folgende Bild führt uns in die Höhle des Gegners und zeigt den für diesen \o jammervollen Ausgang des Zweikampsfcs. Der sehsund- zwanzigfah Verwundete lieg stöhnend auf dem Krankenlager. Zu seinem Haupte gruppirt sich die wehklagende Familie und zu den Füßen ein Kreis Trost und ärztliche Hülse spendender Freunde. Das Schwein, mitleidig und nachdenklich auf einen Aeskulapstab gestüßt, hat sich tie Brille auf die Stirn geschoben und scheint sich einer gewissenhaften Untersuchung der Ber- wundung des empfindlichsten Theiles hinzugeben. Halb ironisch mahnen sowohl die auf einer Konsole angebrachte plastishe Gruppe der Wölfin vom Kapitol, so wie die an den Wänden sichtbaren Uebungen von künstlerisch strebsamer Kinderhand, wie diese auch bei unscren Knaben gern Tisch und Wände zum Schauplag bildnerischen Triebes wählt, an eine heitere der Kunst und dem Familienleben gewidmete Häuslichkeit da, „wo jeyt ein finst’rer Geist dur das Haus zieht.“

Welch ein ganz verschiedenes Bild bietet die nächste Tafel, welche uns die innersten Gemächer von Malepartus erschließt. - Auf weichem, \{hönge- stickten Pfühle ruht behaglich die Gattin des übermüthigen, glückberauschten Siegers. ie Schlafmüye auf dem Haupte desselben deutet zwar auf seine nächste Beschäftigung hin, allein der Orden, der ihn ziert, spricht noch laut von den eben stattgehabten Begebenheiten und den ge¡eierten Siegen, dieer in aufgeregter Stimmung und in pathetischer Stellung der treuen Ge- nossin Tchildert, Ein zurüdgeschlagener Vorhang läßt zwei der schlummern-

den Sprößlinge erblicken, während der jüngste, noch in der Wiege zu den

Füßen der Mutter licgend, sich an dem vom Wiegenbogen heravhängenden Spielzeuge ergößt, das in Gestalt einer Taube in weiser, pädagogischer Ab- sicht auf die fünftig einzushlagende Richtung hinleiten soll. Ein üppiges Komfort ruht über der ganzen Anordnung des Klosets, und auch hier fehlt der Schmuck der bildenden Kunst nicht, indem Reineke, der Achill von der Titel - Vignette, für eine Statuette seines zeilhnenden Homer's gesorgt hat, die auf einer Konsole zu Häupten des Ehebettes prangt, die aber von der erziehenden Mutter, „die die Mädchen lehret und den Knaben wehrt“, als Knopf benuyt wird, um das wichtigste Instrument des pädagogischen Haus- halts zu tragen. Es scheint dieses zugleich darauf hinzudeuten, wie sich das sanfte Haar des Pinsels Kaulbach's in diesen Blättern so oft in den der- beren Büschel der satyrishen Zuchtruthe verwandelt hat. So läßt uns also diescs ganze Heft in den Haushalt dreier verschiedener Thiere unserer Fabel schauen, und wir müssen dem Zeichner das Zeugniß geben, daß er es sehr wohl verstanden hat, dur die umgebende Lokalität, der auch bei uns der genius loci leicht seinen Stempel aufzudrücken pflegt, aufs tref fendste zu charafterisiren.

Die zwölfte und leßte Lieferung bringt uns zuerst wieder zurück zum Eingange des siebenten Gesanges, wo es heißt:

Da ergöpte sich festlich die beste Gesellschaft, die jemals Nur beisammen gewesen. | ;

Denn Nobel, als Reineke sich zum erstenmale treulos gegen ihn erwie sen- hatte, ließ um Braun's und' Zsegrimm's Willen die er ernstlich mit sich versöhnen wollte, den Hof um zwölf Tage verlängern. Da ruht er nun mit feinem Gespons im Vordergrunde und überläßt sich, von den Freu- den des Mahles gesättigt, der ungemessensten Zärtlichkeit, Treibt auch