1847 / 362 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. Y , 92% Gld. Actien. Oberschlesische gea tos Dr. dio gp Pri D N Gld. Breslau - Schweidnißh- er 101% Br. Niederschlesisch - Märkische 88 Gld. Köln - Mindener Neisse - Brieger 544 Br. Krakau -Oberschles. 675 Br. Nordbahn 61 Br.

Getraideberiht. Auf den auswärtigen ¿:: Dau. D. Debreise noch stets schwankend, mit Ausnahme der englischen Märkte, wo sich eine entschiedene Besserung zeigt und wo die Landleute, in Erwartung späterer höherer Preise, da mit dem 4. Márz die früheren Zólle auf fremdes Getraide wieder in Kraft treten, mit ihren Bor- räthen immerhin zurühaltend werden. Auf hiesigem Markte machte si au in dieser Woche eine fernere Preiserniedrigung geltend, obgleich die Landleute nur sehr mäßige Zufuhren zur Stadt brachten ; die Kauflust war schwach und beschränkte sich auf den nöthigsten Bedarf der Konsumenten. Weizen wurde nah Qual. von 52 a 61 Rthlr. bezahlt. Roggen von 41 2 45 Rthlr., Gerste 35 a 37 Rthlr., Hafer von 25 a 27 Rthlr. pr. Wspl. Jn Hülsenfrüchten is wenig verändert, die Umsäze sind unbedeutend und Futter-Erbsen sind zu den ermäßigten Preisen von 52 a 55 Rthlr. begehrt, wogegen Koch-Erbsen zu 60 a 64 Rthlr. angetragen bleiben. Y Zn Oelsa amen haben einige Umsäge zu etwas besseren Preisen statt- gefunden, von Rapps wurde Mehreres zu 82 Rt., von Rübsen zu 79 Nt. pro Wispel gehandelt; Leinsaamen zu 65 a 70 Rt. bleibt in guter Frage. Mit Kümmel bleibt es leblos, da auswärtige Ordres noch immer fehlen, u 7 a 7: Rt, ist anzukommen, dasselbe gilt auch von Anis, der zu 95 a Rt, pr. Ctr, zu haben is, Jn Fenchel geht wenig um, der Preis ist 55 a 5% Rt, pr. Ctr. Kleesaamen ín roth und weiß findet nur in den feinsten Gattungen Nehmer, geringere Sorten werden nicht beachtet, rother ist von 11 a 12, weißer 9 a 104 Rt, zu notiren. Cichoriensaamen ist zu 12 a 13 Rt., Runkelrübensaamen zu 10 a 11 Rt, pr. Ctr. zu haben. Cichorienwurzeln werden abermals höher, auf 35 Rt. pr. Ctr, gehalten, dagegen sind Runkelwurzeln noch zu 3 Rt. pr. Ctr. zu haben. Runkelrüben-Syrup wird zu 14 a 5 Rt. pr. Ctr, erlassen. Stärke-Syrup 6% a 7 Rthlr, Kartoffel-Stärke 65 a ; Rihlr, SEET [mehl 7 a 7% Rthlr, pro Ctr, Weizenstärke 114 Rthlr, ro Ctr. 5 Mit Rüböl ist es seit dem Eintritt des Frostes etwas angenehmer eworden, auf den Mühlen ist unter 114 a 45 Rthlr. niht anzukommen, in loco 114 Rthlr., raf}. Oel 125 Rthlr., Leinöl 115 Rthlr., fremdes 11 Rthlr,, Baumöl 17% a 18 Nthlr., Mohnöl 205 Rthlr,, Südseethran 10 Rihlr. pro Ctr. G Mit Spiritus is es noch mehr zurückgegangen, da die Lieferungen in stetem Zunehmen sind, über 295 Rthlr. pro 14,400 % wollte man nicht bewilligen, Forderung blieb aber 30 Rthlr,, gereinigter Spiritus zu 90 % 42 a 43 Rthlr. 14,400 % Tralles.

A Hamburg, 25. Dez. Mit Reis is es im Laufe diescr Woche unverändert geblieben, Carolina- wurde nah Qualität zu 16 a 18 Mk, verkauft; roher Java wurde zu 9 Mk. 8 a 11 Mk, 8 Sch. und geschälter zu 11 Mk. 8 a 14 Mk. 8 Sch. begeben; Bengal - holte 8 Mk. 8 Sch, a 11 J Patna 11 Mk, a 13 Mk, 8 Sch. und Madras- 8 Mf, 8 Sch, a 9 Mk,

Zudcker, Die erniedrigten Preise hatten diese Woche Käufer für rohe Zudcker angezogen ; 6 700 Kisten br, Bahia- fanden zu 13 Mk. a 14 Mk, 8 Sch. Nehmer.

Mehrere Partieen Havana - Zucker sind von Haupt - Jnhabern vom Markte zurückgezogen, weshalb in diesem Artikel über kein Geschäft von Bedeutung zu berichten is, Für raffinirten Zuker fand zu den bestehenden Preisen mehr Frage statt.

Kaffee. Das Geschäft in Kaffee war seit unserem leßten Berichte sehr unbeträchtlih, und beschränkte sich der Umsaß auf circa 1000 Sa Brasil- von 253 34 Sch. fein-ordinair bis gut-ordinair. Jnuhaber bleiben zurückhaltend, da sie der Meinung sind, im Januar bessere Preise zu machen,

2472

weshalb laum zu bestehenden Pnisen irgend etwas zu haben is, Farbige Brasil- blau gänzlih am Marke. G gs H Faris

Jm Allgemeinen war das Laffee - Geschäft des leyten Monats nichts- destoweniger ein gutes zu nenner,

ck= Paris, 25. Dez. Jn der abgelaufenen Woche herrschte eine außerordentliche Bewegung an de! Börse, und die Nente wie die Eisenbahn- Actien haben einen starken Fall xlitten, von welhem sie jegt wieder sich etwas zu erholen beginnen. An Mittwoch hatte das Sinken der Course den Charakter eines panisd,en Shreckens angenommen. Jedermann suchte nur in aller Hast und um jeder Preis die Nententitel und die Actien, welche er etwa in Händen haben mochte, los zu werden, von Handeln mit Ueberlegung war einen Augenblick feine Rede mehr. Zwei Tage hindurch wiederholte sich das Gerücht von ernstlicher Krankheit des Königs, und die allgemeine Besorgniß wurde nog erhöht dadurch, daß die ministeriellen Blätter nicht gleich am ersten Tace diesen Gerüchten ein Dementi zu geben für gut fanden, obgleich dieselbaa schon solche Konsistenz gewonnen hat- ten, daß sie ein Sinken ter Z3proz. Rente um 141 Fr. hervor- brahten. Die Personen, welge als am besten ín die Geheimnisse der Börse eingewciht gelten, erklären die Bewegung der öffentlihen Werthe in folgender Weise, Der König hat in der That einen Anfall von Grippe Pre die aber feinen Augenblck einen beunruhigenden Charakter annahm. a aber bei dem vorgerüctten Ater Sr. Majestät jede Unpäßlichkeit zu Be- sorgnissen Anlaß geben kann, - so sanden sich augenblicklih bedeutende Spe- fulanten, die beträchtlihe Verkäufe bewerkstelligten und die 3proz. Nenten- Titel selbst zu dem Course vor 75 Fr. 5 Cts, losshlugen. Die Masse der Spekulanten zeigte aber anfangs sich niht geneigt, zu einem weiteren Herabdrücken der Course die Hard zu bieten, da hon der Cours zu 75 Fr. als sehr niedrig angesehen wird. Nur wenige Personen sind geneigt, bei solchen Preisen à découvert zu verkaufen, wenn nicht sehr ernste Ereignisse vorgehen. Nachdem man versudt hatte, die Course unter 75 Fr. herabzu- drücken, um den Heimkauf der zu höheren Coursen verkauften Renten mög- lich zu machen, mußte man der Masse der Kaufenden weichen, welche die Rente wieder bis zu 75 Fr. 80 Cent. hinguftriebenz aber es scheint, daß die Spekulanten à lz baisse selbst noch bis zu diesen hohen Coursen ihre starken Verkäufe fonsezten. Da nun die Liquidation immer näher rückt und das Decouvert fürchten mußte, am Ende überflügelt zu werden und si gezwungen zu sehen, durch Heimkäufe zu jedem Preis selbst zu Beförderung des Steigens mitzuwirken, so wußte es die leichte Unpäß- lichkeit des Königs zu seinem Vertheil auszubeuten, Das nämliche Ma- növer, wie bei der Rente, wurde auch bei den Eisenbahn-Actien angewen- det, doch in geringerem Maßstab:, Man erinnert si, daß bei der Liquida- tion vom 15, Dezember die Verkäufer von Eisenbahn-Actien nicht liquidiren wollten, sondern es vorzogen, selbst unter den ungünstig- sten Bedingungen ihre Operatioren auf den 31. Dezember übertragen zu lassen. Jndessen behaupteten sich die Course fortwährend, und da die Li- quidationen immer näher rückten, so sahen sie bereits die drohende Gefahrz starke Differenzen bezahlen zu müssen, Da kamen ihnen die Gerüchte von der Krankheit des Königs zu Hülfe und machten es ihnen möglich, ihre Verluste nicht blos zu vermindern, sondern in manchen Fällen sogar bedeu- tenden Gewinn zu realisiren. Eben am Tage, bevor der panische Schrecken eintrat, welcher eine so {limme Wirkung auf alle öffentlichen Werthe äußerte, waren wichtige Neuigkeiten in Betreff der Eisenbahn von Paris nah Lyon an der Börse in Umlauf gckommen und hatten außerordentliche starke An- käufe der Actien dieser Bahn hervorgerufen, Man bemerkte, daß seit einigen Tazen mehrere Wechselagenten, die, wie man wissen will, für eine Gesellschaft von reichen lyoner Spekulanten operiren, auf dem Playe alle Actien auf- fauften, die zu haben waren, ohne jedoch laute Nachfrage danach zu ma- chen, offenbar in der Besorgniß, ein allzu schnelles Steigen derselben im Course zu veranlassen.

Course eintrat. Endlich am Dienstag Angen diese Actien plöylich um 15 bis 20 Fr., und von allen Seiten herrschte

So waren in der Stille mehrere Tausead solcher | Actien aufgekauft worden, ohne daß darum ein sonderlihes Steigen der |

achfrage nach denselben. Man |

fündete an, es sei die Rede davon, der lyoner Gesellschaft auch die Aus- führung der Eisenbahn von Lyon nah Avignon anzuvertrauen, um auf diese Weise so \{hnell als möglich die große Verbindungslinie zwi- schen aris und Marseille und also zugleich von der nörd- lichen Reichsgränze bis ans Mittelländishe Meer der Vollendung entgegenzuführen. Herr Jayr, der Minister der öffentlihen Arbei- ten, sagte man, erkenne die Franfreich drohende Gefahr, den Transit der indischen Post zu verlieren, und hätte sich daher mit der Paris - Lyoner Gesellschaft zu verständigen beschlossen, um dieser die Erbschaft der aufge- lósten Lyon - Avignoner Gesellschaft zu überlassen, Die neue Gesellschaft würde eine Konzession auf 99 Jahre , die Verbürgung eines Zinsen - Mini- mums von drei Prozent, einen Geld- Zushuß vom Staate und die Ver- wendung der von der vorigen Gesellschaft geleisteten Caution erlangen. Obgleich nun der Erfolg dieser Unterhandlungen erst noch von den Kam- mern abhängen würde, welchen ein bezügliher Entwurf vorgelegt wer- den müßte, zweifelle man niht an dessen Annahme, und daher wurden von allen Seiten Paris - Lyoner Actien zu kaufen gesucht, nahdem so lange Zeit hindurch dieselben überall, ohne Käufer zu finden, ausgeboten gewesen waren. Ja, man bemerkte sogar, daß viele Spekulanten namentlich Eisenbahn - Actien von Straßburg und von Tours - Nantes los\schlugen , um Paris - Lyoner dafür anzukaufen , was zur nothwendigen Folge hatte, daß die Course der beiden erstgenannten Linien etwas Neigung zum Sinken zeigten. Aber die panischen Shrecen:

welhe an zwei Börsentagen herrschten, brachten die neuen Hoffnungen, zu --

welchen die Verlängerung der Paris - Lyoner Bahn Anlaß gegeben hatte, fast in Vergessenheit, Die Actien der Bahn von Paris nah Orleans empfinden gewöhnlich mchr als die der anderen Bahn den Gegenstoß der Schwankungen der Rente, und darum kann es nihcht Wunder nehmen, daß sie so rasch um 25 Fr. fielen. Am 22. Dezember fing man an, den halb- jährigen Coupon von 4 Fr. Zinsen von den Actien der Straßburger Bahn ab- zunehmen. Die Aussicht auf diese Zinszahlung hatte diese Actien etwas gehoben, aber sie sanken darauf wieder wie alle anderen. Die gestrige Börse zeigte wieder eine sehr günstige Stimmung, man war über das Befinden des Ki nigs vollkommen beruhigt, und nachdem die Spekulanten à la baisse einige Zeit sich alle Mühe gegeben hatten, der Neigung aller Papiere zum Stei- gen Einhalt zu thun, trat gegen Schluß der Börse in Folge zahlreicher Käufe dieses doch ein bei allen Werthen. No:dbahn-Actien wechselten zwi« t chen 548 Fr. 75 Ct, und 555 Fr. und {lossen endlich mit 551 Fr, 25 Ctis Orleans machten 1202.50 und 1210, Rouen stieg von 903 . 75 auf 910/ Marseille von 475 auf 480, Vierzon von 547 ,50 auf 548,75, Bordeaux“ von 487 . 50 auf 490, Lyon von 402. 50 auf 405, Straßburg von 412. 50 auf 415, Nantes von 396.25 auf 397,50, Havre machte 468.75, Wahrscheinlich wird in der nächsten Woche starke Bewegung eintreten in al- len Werthen in Folge der Kammer - Eröffnung und der Thronrede. Man hat, wie gewöhnlich, niht verfehlt, von ministerieller Krise zu sprechen, Das Ministerium antwortete darauf, indem es die Präsidentenwahl zu einer Kabinetsfrage machte, Erlangt sein Kandidat die Oberhand, so wird die nächste Liquidation wahrscheinlich unter einem beträchtlichen Steigen der Course vor sich gehen. Da die Direktoren der Bank von England vorges stern den Diskontosay dieser wirklih von 6 auf 5 Prozent herabgesezt ha- ben, so is auch hier demnächst eine ähnliche Maßregel nun sicher zu er- warten.

London, 24. Dez, Getraidemarkt. Die Zufuhren von engli- hem Weizen, Gerste und fremdem Hafer waren während der Woche gut, doch fand am heutigen Markte, der sehr wenig besucht war, nur ein beshränktes Geschäft statt, Preise blieben nominell dieselben wie am Montage.

Allgemeine

r Nuze iger.

Auslandes weder zu früh noch zu \vät.

Tar De Am 41. Januar 1848 erscheint der ZVV CYUO::

Bekanntmachungen.

[896] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 20. September 1847.

Das der Ehefrau des Maurerpolier Kunst, Sophie Friederike, geb. Winkel, gehörige, hierselbst in der Land- wehrstraße Nr. 16 a belegene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt Vol. 19, Nr, 1401. Leone Grund- stü, g abgeschäyt zu 9594 Thlr, 20 Sgr. 8 Pf., so

fen 3, Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hpy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

1250] [ Jn Sachen, den Nachlaß der am 13ten vorigen Mo- nats hier verstorbenen unverehelichten Christiane Wil- helmine Friederike Dählern, angeblich aus Quedlinburg gebürtig, betreffend, werden auf den Antrag des bestell- ten Kurators der ruhenden Ebschaftsmasse, Herrn De. jur. Oesterreich hierselbst, Alle, welche aus einem Erb- oder sonstigen Rechte Ansprüche an jenen Nachlaß zu haben vermeinen, solche in dem dazu auf den 21, Februar 1848, Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte im Gebäude Herzoglichen Kreisgerichts allhier angeseßten Termine, und zwar auswärtige Prätendenten durch hin- länglich legitimirte Mandatare, anzumelden und thun- licht zu bescheinigen, bei Strafe des Ausschlusses mit der Benachrichtigung hierdurch vorgeladen, daß der Prä- klusiv-Bescheid nur an der Gerichtstafel angehestet wer- den wird, Decretum Braunschweig, den 19, Dezember 18417, Herzogliches Stadtgericht 2ten Bezirks, Ed, Riesell,

Pferde-Auction.

Montag den 10, Januar 1848 und folgenden Tages, Vormittags 9 Uhr, sollen aus dem Herzogl, Marstall zu Cöthen eine Anzahl Hengste, Reit- und Wagenpferde, so wie mehrere überzählige Stadt-, Kutsch- und Leiter- wagen, auch Schlitten, Pferdegeschirr, Zäume , Sattel und Pferdedecken 2c. meistbietend gegen gleih baare Bezahlung verkauft werden, und ollen Montag den 40, Januar die Pferde und Dienstag den 11, Januar die Wagen u. \. w. zum Verkauf kommen,

Die zum Verkauf indi Pferde, Wagen 2c. kön- nen vom 4. Januar in dem Herzogl. Marstalle in Au-

enschein genommen und kann das Nähere aus der beim Ober-Bereiter Krellwip in Cöthen bereitliegenden Listen ersehen werden. :

Herzogl, Anhalt-Cöthensches Marstall-Amt.

[1249]

“_Citerarische Anzeigen. l Nicolaischen Buchhand-

Jn - der

lung in Berlin, Brüderstr. 13,

is so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen; :

Geschichte des Krieges in den Jahren 1813 und 1814.

Mit besonderer Rüfsicht auf Ostpreußen und das Kö- nigsbergsche Landwehr - Bataillon, von Þr. Carl ¡Friccius, Königlich Preußischem General - Auditeur der Armee, 1r Theil bis nah der Schlacht von Leipzig. Mit 5 Plänen auf einem Blatte. Neue Ausgabe. Gehestet. Preis: 2 Thlr. Die ehrende neren, welche dieses im Gebitte der Kriegsgeschichte so höchst wichtige Werk bei seinim ersten Erschcinen gefunden hat, wird auch der gegen- wärtigen wohlfeileren Ausgabe noch viele Abnehmer verschaffen. Wir erlauben uns, dasselbe allen Freun- den der Geschichte, besonders den Militair-Personen und Regiments - Bibliotheken, aufs neue angelegentlichst zu empfehlen.

Männer und Frauen 1259 des Auslandes

Nach authentischen und zum Theil unbenußten Quellen dargestellt von Emile Frensdorff, Doktor der Philosophie.

Das Ausland isst bei uns oft überschägt , oft nicht nach Verdienst gewürdigt worden. Für das unparteiishe, gerechte Urtheil fehlte meist für diejenigen Schriftsteller, welche tas Ausland besprachen, die geeignete Zeit, so wie der richtige Standpunkt. Früher, als Deutschlands Entwickelung noch im Keime lag, glaubte man , das Gute der Fremde niht genug empfehlen zu fönnen, und entstellte darüber, was die Heimat Treffliches in ihrem Schoße barg. Als das Vaterland sich erhob und ebenbürtig in die Reihe der modernen Völker zu tre- ten begann, wollte man von England, Frankreich und Belgien nihts mehr hören, Was zuerst leidenschaftlich

eliebt worden war, das erfuhr nun arge Vernachläs- igung. Es waltete die Furcht , als ob die eigenthüm- lihe Entfaltung könnte gefährdet werden durch die Herrschast des Fremden, So fehlte die geeignete Zeit zu einem Werk, wie es der Verleger dem Publikum bieten möchte.

Auch an dem richtigen Standpunkt der betreffenden früheren Autoren gebrach es zuweilen, denn sie waren als Deutsche auf todte Mittheilungen angewiesen und lobten oder tadelten mit Leidenschaft. Schrieben sie im Auslande, befing sie, wenn auch unbewußt, die ans- ländische Umgebung, und die reine Auffassung war auch dann niht immer möglih, Der richtige Standpunkt See hier, wie drüben.

Die Zeiten haben sich geändert, Deutschland hat den Einfluß "des Fremden nicht mehr zu fürchten, Es kann dem, welcher davon zu erzählen weiß, ruhig und auf- merksam IER wenn die Erzählung ihre Berechti- gung in ih trägt. Seiner selbst gewiß, mag es ohne jegliche Gefahr ersehen, wie das Verkannte in ein bes- seres Licht geseßt und das Bekannte durch warme Dar- stellung dem Gefühle nahe gelegt wird. Daher kom- men Emile Frensdorff}'s Männer und Frauen des

fasser andererseits, ein geborner Deutscher, kehrt nach zehnjährigem Aufenthalt in Belgien und Frankreich ín die Heimat zurück. Vielseitige Verbindungen sichern ihm, wie es der Titel verspricht, authentishe und zum Theil unbenußte Quellen. Daß er sih das deutsche Verständniß bewahrt, darüber beruhigt seine Schrift: De l’Allemagne moderne, durch die er unserer Literatur und Poesie in so manchem ausländischen Kreise Geltung verschafft, und der auch in Deutschland die ehrenvollste Anerkennnng geworden, Dies Alles dürfte ewiß Veranlassung sein, den Standpunkt des Verfas- fers als den rechten zu bezeichnen.

Die Männer und Frauen des Auslandes

werden sich in monatlichen Lieferungen das Leben und Wirken der interessantesten nicht vaterländischen, noch lebenden oder jüngst verstorbenen Persönlichkeiten zum Gegenstande der Besprechung wählen,

Lamartine, Guizot, Alfred de Vigny, George Sand, Lamennais, Töpfer, Alfred Mich iels, Mme. Emile de Girardin, Mme, Desbordes-Valmore, Pius IX., Peel, O'Con- nel, de Potter, Nothomb, Rogier u, st. w, u. . w. werden dem Leser in einer Form vorgeführt, die ernstes Studium zum Grunde hat, aber dasselbe lieber versteck, als zur Schau trägt.

Der Verleger behält sich vor, die Reihenfolge der verschiedenen Gemälde später zu bestimmen,

Das Werk wird in 12 Monats-Lieferun- gen à 3 bis 4 Bogen in groß Oktav-Format ausgegeben,

Der Pränumerations-Preis für diese Lie- ferungen, welche einen stattlihen und ele- ganten Band bilden, der mindestens 12 Bio- graphieen enthalten wird, beträgt 2 Thlr. 20 Sgr. :

Die erste Lieferung (Lamartine) wird im Monat Januar ausgegeben.

Alle Buchhandlungen des Jn- und Aus- landes nehmen Subscriptionen entgegen,

Berlin, im Dezember 1847.

Alexander Dundckerxr, Königl, Hofbuchhändler,

[1212 b]

Durch alle Preußishen Buchhandlungen ist zus haben:

Der Bote, ein Volkskalender

für alle Stände auf das Jahr 1848, 14ter Jahrgang. 1. Ausgabe, geheftet, mit dem {hö- nen Kunstblatt Madonna nach Murillo, 10 Sgr. 2. Ausgabe, mit Papier durhscchossen, und dem Kunstblatt: Mein liebes Käß chen, 125 Sgr. Dieser auf s{chönem Papier gedruckte, 16 Bogen starke Volkskalender is einer der reichhaltigsten und interessantesten, welcher troy aller Konkurrenz jedes

ahr mehr Abnehmer gewinnt, Der Bürger , wel- 20 dieses Volk sb uch einmal gekauft hat, wird es gewiß mit Vergnügen jedes Jahr anschaffen.

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sj Jahrgang ae Neuen Berliner l / F E L Mus1k - Zeitung, herausgegeben von Gustav Bock,

im Verein theoretischer und praktischer Musiker.

Der erste Jahrgang 1847 enthielt Beiträge vonz; VV, Altmann in Breslau. Angermann. Dr. F. S, Bamberg in Paris. Banck in Dresden. C. Böhmer, Dr. Faist in Stuttgart, A, Gathy in Paris. Fl. Geyer, Granzin in Danzig. J. B. Gross in Petersburg A. Haupt. VV. Hertz- berg. - - Jähns, Dr. A. Kahlert in Breslau. Kambach in Posen. Mus.-Dir. Klage. E, Köh- ler in Breslau. E. Kossak. H. Krtigar. Dr. Kullak. Dr. Lange. Dr. Malleno in VVien. —,- Marcull in Danzig. Dr. C. Mühlstein in Prag. Neeb in Frankfurt a. M. C. von Oertzen in D Strelitz. J, Petersohn in Marienwerder. Lit Rellstab. A, G. Ritter in Merseburg. G. H. mer in Rom. Dr, J, Schladebach in Dresden.__ J. P. Schroidt. O. K. F. Schulz in Frankfurt. Schwiening in Friedland. Teschner. O, Tiehbz sen. Teschirch in Liegnitz. Trubn. Ch. Voss. Jul. VVeiss, E. A. Wiener in Breslau V. VVoringen etc.

Im zweiten Jahrgang wird die Anzahl der Mit- arbeiter noch eine grössere Ausdehnung erhalten,

VVir ersuchen die geehrten Abonnenten, die Mel--* dungen uns s0 bald wie möglich zugehen zu lassen“! um jede Störung in der Expedition zu vermeiden.*

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Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alie Posi - Änfialfen des Zn- und Auslandes nehmen ¡SBeficilung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebüßhr für deu Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

M 362,

Die Allgemeine Preußische Zeitung wird, wie es früher bei dem Vereinigten Landtage der Fall war,

ständischen

Berlin, Freitag den 31e Dezember

An die Leser.

1847.

E i ¿19 ch 1g wird, au die bevorstehenden Verhandlungen des Vereinigten Deuied Ausschusses vollständig und mit möglichster Beshleunigung mittheilen. Wir bitten daher die respektiven Abonnenten, ihre g p rien zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage gleih zu Anfange des Quartals danach bemessen können.

Bestellungen gefälligst rechtzeitig so

Später, nah Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige

N of . gd . , 9 ¿ H E g ph S der dann bereits erschienenen Nummern vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rehnen dürfen. Wir hielten cs um so mehr für Pflicht, hierauf besonders aufmerksam zu machen, U uns zur Zeit des Vereinigten Landtags vielfah außer Stande sahen, verspäteten Abonnenten nah Wunsch zu genügen.

Der vierteljährliche Pránumerations - Preis beträgt 2 R S s “i ; ; “B 5 - di : V ELP 5 g Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland. Bestellungen für Berlin werden in (Behrenstraße Nr. 57) gewagt; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent crhält das Blatt durh die Stadtpost, schon Ven Abend vor dem angegebenen Datum, Auswártige, des Ju- oder Auslandes, bewirken ihre Beftellungen bei den resp. Poft-Aemtern. Bei einzelnen Nummern

ins Haus gesandt. berechnet.

In halt. Amtlicher Theil. 9 uland. Berlin. Verordnungen des General-Post-Amts. Nochmals e Kölnische Zeitung in Sachen einer angeblichen kurhessischen Denk- hrift. Nhein-Provinz. Eisstand auf dem Rhein bei Koblenz,

eutsche Bundesjtaaten. Königreich Bavern. Hofuachrichten.

Znstruction wegen der Censur-Anfhebung, Die Kollekte für die prote- stantische Kirche in Eichstädt, Großherzogthum Hessen und bei

s: Rhein. Abreise des Prinzen Alexander.

Nußland und Poleu. Sit. Petersburg. Stipulationen mit dem römischen Hofe durch Graf Bludoff. ;

Frankreich, Paris. Messe in den Tuilerieen. Versammlung von

E Die Reform- Fragen. Abd el Kader, Vermischtes, roßbritanien und Frlaud. London. Beschenkung und Speisung er Armen zu Weihnachten. Jrländische Zustände. Sterblichkeit in

_ London, -— Die leßten Fallissements, Vermischtes,

Schweiz. Tagsaßung. Erklärungen der Gesandten von Unterwalden und Freiburg, Die Verhandlungen über Unterwalden?s Zahlungs- Erbieten, e Ferien. Kanton Bern. Auflösung zweier Divisions stäbe. Die Berathung über die militairischen Verhältnisse von Tessin. Verhandlungen über Freiburgs Finanz-Verlegenheit, Untersuchun- gen. Kanton Luzern, Proclamation des Großen Raths. Neue tonservative Zeitung, Annahme verschiedener Regierungs-Anträge. Die Wahl - Ablehnungen und Entlassungs-Gesuche. Exzesse in Mün- ster, Unglücksfall in Luzern. Verfol ttnadatintrág: Die Occu- pationslast, Truppen - Beorderung nah Schwyz. Verluste und Ge- sundheits - Zustand unter dem Militair, Patriotismus der Unterwald- nerinnen. Sonderbunds-Akften. Kanton Uri. Abreise der Tag-

zungs-Gesandten. Kanton Schwyz. Die Justruction für die Ge- “adts{haft, Kanton Glarus. Anklage gegen Alt - Zeugherrn Lschudi, Kanton Genf. Strich dur das Bibliotheks-Budget, Schreiben aus Bern. (Das Diner Sir St, Canning's.) Handels- und Börsen-Nachrichten.

mne4ufführung von Eleven der Königl. Akademie der Künste, Wissen- {haftlicher Kunstverein. Zur militairischen Memoiren-Literatur, (Schluß.) Florenz. Pampaloni “7.

eil dd f

Amtlicher Theil.

Se. Durchlaucht der Erbprinz von Sachsen-Meiningen ist von Meiningen hier angekommen.

Dem Bandagisten Adam Kohl zu Köln is unter dem 26. “ember 1847 ein Patent :

auf einen elastischen Schnürstrumpf, in der dur Zeichnung,

Beschreibung und Muster nachgewiesenen Construction, so

weit leßtere für neu und eigenthümlich erkannt worden ist,

auf fünf Jahre, von jenem Tage angerechnet, und für den Umfang des preußishen Staats ertheilt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime ‘Rath und Ober-Appellationsgerihts-Chef-Präsident, von Frankenberg- Ludwigsdorf, von Posen.

Uichtamtlicher Theil.

J: n l U d,

Berlin, 30. Dez. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, nah welcher die Vermerkung der Namen der unterweges sih zur Mitreise meldenden Personen vor der Aufnahme derselben in den Postwagen erfolgen mußz desgleichen betreffend die Absendung der Berichte, welche auf Cours-Verhältnisse bezügliche Beschwerden oder Anträge enthalten, nicht unmittelbar an das General - Post - Amt, sondern au den Bezirks - Post - Juspektor ; desgleichen betreffend Thurn und Taxische Post-Anstalten, auf welche die Porto-Moderation für Paket-Sendungen auf der Eisenbahn An= wendung findet. t

Berlin, 30. Dez. Der unseren Lesern bereits hinlänglich be- fannte Korrespondent der Kölnischen Zeitung, welcher sih bei seinen Mittheilungen der zuverlässigsten Quelle rühmt, gleichwohl aber unter dieser Maske häufig seine eigenen Phantasieen vorführt, hatte in jenem Blatte gemeldet, es seien hier aus Kassel Nachrichten sehr ernster Art über ziemli bedenkliche Ereignisse, die sich dort vorbe= reiten, angefommenz hieran hatte’ er aus ‘jener zuverlässigsten Quelle die Mittheilung geknüpft : 43 fn „Se. Königl. Hoheit der Kurfürst habe -dem deutschen Burdestage bereits eine ausführlihe Denfschrift übergebe, von welcher er den Höfen von Berlin und Wien eine besondere Abschrift habe zustellen lassen (hierher habe der General von Amelunxen ste überbracht); im ersten Abschnitt dieser Denkschrift werde ein ausführliches Bild der Begegnungen entworfen , denen der Kurfürst seit Jahren aus- gesezt gewesenz im zweiten Abschnitt werde formell und juridisch

die Berechtigung des verstorbenen Kurfürsten bestritten, bei Ver- leihung der Verfassung so wet zu gehen, als er wirklich gegan» gen, und endlih würden die Eveutualitäten etwas schärfer ins Auge gefaßt, die aus dem hierdurd: bedingten Benehmen des jeßt regie- renden Kurfürsten möglicherweise folgen könnten, indem der Kur=- fürst, als Mitglied des deutscien Bundes, diejenige Hilfe in An= spruch nehme, auf welche er unter diesen Umständen cin Aurecht zu haben glaube.“

Wir haben hierauf diese Nachricht, so weit sie Berlin betrifft, für ungegründet erklärt, inöbesondere gesags, daß eine Denkschrift der Art hierher nicht mitgetheilt, vom Herrn General von Amelunxen nicht überbracht sei, und die Wahrheit der Nachricht auch, insoweit sie Frankfurts und Wiens gedachte, in Zweifel gezogen.

Leider sind wir genöthigt, nohmals auf diesen Umstand zurüc=

der Expedition frei

des Blattes wird der Bogen mit 25 Sgr.

zukommen, weil jener Korrespondent den Versuch nicht heut, die Zu- verlässigkeit seiner Quellen durch die Behauptung zu retten, daß un=- sere Berichtigung nicht die Sache, sondern nux den Nebenumstan® die Ueberbringung des fraglichen Memoires durch den General von Amelunxen betroffen habe.

„Jndem wir \o redet er in Nr. 357 der Kölnischen Zeitung in unseren Artikeln die shwierige und zum Theil jelbst undank= bare Aufgabe zu erfüllen haben, Partieen der Zeitgeschichte, nament- lich insofern sie von einem allgemeineren politishen Juteresse sind, zu einer Zeit ans Licht zu ziehen, wo sie dem Blicke des größeren Pu- blifums noch mit einem meist dihten Schleier verhüllt sind, kann es nicht fehlen, daß in Beziehung auf Nebenumstände, Zufälligkeiten und Personalien sich hin und wieder ein Jrrthum einschleiht. Die Be- rihtigung, welche die Allg. Preuß. Zeitung uns in Beziehung auf unsere Artikel über die kurhessischen Verfassungs-Verhältnisse hat zu Theil werden lassen, nöthigt uns zu dieser persönlichen Bemerkung. Während genanntes Blatt mit so großer Selbstgefälligkeit si{ch an Nebenumstände anklammert und sie als ungegründet hinstellt, hat der eigentlihe und wesentlihe Kern unserer Mittheilung seine ofsi- zielle Bestätigung bereits erhalten. Die nunmehr erfolgte offizielle Erklärung des Kurfürsten von Hessen, daß er cine Veränderung der Verfassung beabsichtige, rechtfertigt die Wahrheit dessen, was wir in Beziehung darauf gesagt haben, in vollem Maße, wobei wir es der Allg. Preuß. Zeitung immerhin glauben wollen, daß vielleicht niht der General von Amelunxen die desfallsige Meldung hierher überbracht hat, und wobei selbst das, was wir mit Beziehung auf eine dieserhalb von dem Kurfürsten an das hiesige Kabinet mitge- theilte Denkschrift gesagt haben, völlig bestehen bleibt, Der ganze Sinn der Berichtigung der Allg. Preuß. Zeitung geht nur dahin, daß nicht ver General von Amelunxen viese Denkschrift hierher überbracht habe. s bezeichnet dieses recht Berichtigungen, die sih eine Art offiziellen Charakters beilegen wollen und doch selbst damit prunken, nihtamtlih zu sein. Es wird das, was wir hier gesagt haben, auch unsere Leser und die Redaction dieses Blattes überzeugen, daß wir guten Grund hatten, zu sagen, die Nachricht sei uns aus „zuverlässi- ger Quelle“ zugegangen.“

So weit der Korrespondent der Kölner Zeitung.

Wir aber erwiedern: daß wir nicht die Nebenumstände, sondern seine ganze Erzählung, so weit sie Berlin betrifft, als völlig unrich- tig bezeihnet haben, und wiederholen diese Versicherung unter dem Zusaße, daß weder der General von Amelunxen, noch eiue andere Person cin Memoir der bezeihneten oder ähnlicher Art hier überge= ben hat.

Nicht auf den Charakter der Amtlichkeit, aber auf den der Zu=- verlässigkeit machen unsere Behauptungen Anspruch, während wir es übrigens nur unseren Lesern überlassen können, ob sie nah den ge- machten Erfahrungen uns oder dem Korrespondenten (] der Kölner Zeitung dem Anslichtzieher der dicht verschletierten Particen der Zeitgeschihte größeren Glauben schenken wollen.

Nhein-Provinz. Aus Koblenz vom 26, Dezember mel= det die Düss. Ztg.: „Da der Rhein hier seit gestern Abend. gan,

Musif-Aufführung von Eleven der Königlichen UAfademie der Künste.

(Den 29, Dezember.)

Pie alljährlich, hatte die Akademie der Künste ihren Musik - Eleven »"ch in diesem Jahre eine Compositions-Ausgabe gestellt und einen Justru- talsaz in Form eincr vierstimmigen freien Doppelfuge zum Gegen- cke derselben gewählt. Die Hauptbedingungen, welche sich an die Auf- e fnüpften, waren+ ein gegebenes erstes Subjelt während die Er- :ndung des zweiten dem Bearbeiter überlassen blieb und eine der Fuge oorangestellte Jniroduction. Als Orchestermittel sollten, außer dem Streich- 1-yett, nur Flöten, Oboen, Klarinetien, Fagotten, Hörner und Pauken be- werden, Drei aus der Zahl gelieferter Arbeiten kamen mit vor und wischen gestellten Gesangstüfen der Eleven am Mittwoch im Saale 1 Sing-Akademie zur öffentlichen Aufführung. : :

Was die Einrichtung im Allgemeinen betrifft, dergleichen Compositions-

Aufgaben zu stellen, so verdient ste jedenfalls, als eine die Ausbildung der even fördernde, höchste Anerkennung. Die jungen Komponisten werden dadurch zum ernsteren Schaffen angespornt und erhalten gleichzeitig durch die Ausführung der Werke die Gelegenheit , deren Wirkung zu erproben. Die “abe selbs hat insofern unsere volle Zustimmung nicht, als den Bear-

n dur das gegebene erste Thema eine - Beschränkung auferlegt (de , die der Entfaltung etwa schon vorhandener größerer oder geringerer Zelbstständigkeit und Eigenthümlichkeit der Erfindung hemmend in den Weg

mußte.

Ga dürfen die zur Ausführung gelangten Fugen fämmilich als ehrenwerthe Arbeiten bezeichnet werden, die nicht nur von ernstem Studium, von Fleiß und vielem technischen Geschick, sondecn auch von nicht unbedeu-

¿m shöpferischen Talent Zeugniß geben. Die Arbeiten von Nessler „nd Stein hätten sich jedoch, durch ein harafteristischer erfundenes zweites Thema jedenfalls noch wirksamer gestaltet, Die gelungenste der drei Fu- „ürste daher die von Fleischer sein, deren flar auseinander ge- haltene Themata geschickt und anziehend durchgeführt sind. Außer f iesen Fugen hörten wir noch cine Motette von Ebeling, eine Arie von Fleischer und ein mehrstimmiges Gesangstück mit Orchester von Stein, Compositionen, die ebenfalls Gelungenes und Anziehendes zu Tage förder- en, Eine zahlreiche Zuhörerschaft wohnte den Leistungen der Eleven mit sihtlichem Interesse bei. 2.

AVissenschaftlicher Kunst-Verein,

Berlin. Jn der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst - Vereins am 15ten wurden dem Vereine als neuhinzugetretene Mitglieder vorgestellt : Die Herren Gurlitt, Landschaftsmaler, E. Hopfgarten, Bildhauer, Lorenz, Medailleur, J. Schrader, Geschichtsmaler, von Viebahn, Geheimer Ober-Finanzrath, An Kunstgegenständen waren aufgestellt : 1) Eine Mutter mit dem sclafenden Kinde auf dem Schooße, von Meyer- heim, Nur eine schlichte deutsche Bauerfran aus dem Harzlande, und doch wüßten wir keine Madonna alter und neuer Zeit nachzuweisen, welche das, was wir „Mutterseligkeit“ nennen, in \o inniger Weise ausdrückt. Das Bildchen is mit ciner Liebe und Vollendung gemalt, daß es neben den besten Holländern der besten Zeit sich als vortrefflichstes Kabinetsstück gel- tend machen wird. 2) Der Einzug Alerxandevs in Babvlon, von Thorwaldsen, Gips - Abguß auf einer einzigen Platte, von Eichler, mit Benußung der von Thorwaldsen nachträglich gemachten Abänderungen und Zusäge. Seit zwei Jahren war der Kunst- händler Eichler beschäftigt mit diesem hinsichtlich der technishen Ausführung höchst \hwierigen Werke; dafür hat er nun au die Genugthuung, daß er für Kunst- Akademieen, Museen, Künstler und Kunstfreunde die Anschaffung einer der genialsten Schöpfungen des berühmten Dänen nesentlich erleich- tert hat, 3) Fanny Hensel, nah einer von dem Prcfessor Hensel in früheren Jahren gemachten Zeichnung, in Kupfer gestochen von Mandelz ein werthvolles Erinnerungsblatt an die Verklärte für ihre z4hlreichen Ver- ehrer und Freunde. 4) Medaille auf die Errichtung des Früdrichs - Denk- mals in Breslau von Lorenz. Auf der Hauptseite die ReiterStatue Frie- drich's 11. nah Kiß, auf der Kehrseite ein Eichenkranz mit den Worten: Aus Dankbarkeit die Schlesier 1842. Durch die vortreffliche Ausführung der Denkmünze auf Beuth hatte Herr Lorenz sich bereits rihmlichst be- kannt gemacht, und dieíc neueste Arbeit wird ihm nicht mindere lnerkennung crwerben. 5) Vom Professor Zahn 5 farbige Tafeln des nichstens er- \cheinenden 17ten Hestes seiner Ornamente aller klassischen Kunst- Epochen. Taf. 81. Eine der reichsten und geshmackvolisten Wände aus der Casa della Toeletta dell’ Ermafrodito zu Bieer Vi ausgegraben am 1. April 1836. - Auf einem der rothen Seitenfelder befindet sich eine he schive- bende Gruppe: Faun und Bachantin, Auf einer in den Dunrchsióten ge- malten Säulenhalle befindet sich eine schöne Acroterie , den Kanpf eines Centauren mít einem e vorstellend. Taf, 82, Sechs der \hönsten aufsteigenden Ornamente auf schwarzem Grunde, wovon besonders ler gol- dene Kandelaber mit grünem Stabe gut in Bronze auszuführen sein würde.

Taf. 83. Sechs Wand-Mosaifken aus dem 12ten Jahrhundert in der Kirche der Martorana zu Palermo, in ihrem ganzen Goldschmuf erscheinend. Taf, 84, Vier bemalte Stuckgesimse aus verschiedenen Gebäuden zu Pompeji, Taf. 85, Vier antike griechische Elfenbein-Basreliefs und ein griechisches Basrelief in Terracotta, Die Elfenbein-«Skulpturen waren früher im Besiß des Prof. Zahn und jeßt im Besip Sr. Majestät des Königs von Bayern. Alle fünf Tafeln sind durch lithographischen Farbendruck auf das vollkommenste aus- eführt. Herr Zahn theilte mit, daß dieses Werk sciner Vollendung nahe Ri, so daß bald alle Kräfte der technishen Ausführung der dritten Folge seines größeren Werkes, „Pompeji, Herculanum und Stabiae“, gewidmet werden sollen, dessen 21stes Heft in einigen Monaten erscheïínen und welches die Resultate der in den leßten zwanzig Jahren gemachten Eutdeckungen enthalten wird, 6) Von L. Burger, das emanzipirte Amazonenheer in acht Blättern, Verlag von Schröter, Die- technische Ausführung des in der Steindruckerei von Th. Bösche durch E. Schmidt ausgeführten kolo- rirten Druckes gehört zu den gelungensten, wir dürsen sagen räthselhastesten Kunstdrucken, die in neuerer Zeit ausgeführt wurden. Die humoristischen Zeichuungen haben bereits eine große Verbreitung erhalten und werden als ein Neujahrs\cherz willkommen 4 Der Pro- fessor Tölken gab über die Enistchung des Alexanderzuges von Thorwald- sen, welcher bekanntlih im Auftrag Napoleon's für den zur Nesidenz des Königs von Rom. bestimmten Quirinal-Palast 1812 gemacht wurde, einige nähere Mittheilungen, die um \o interessanter waren, als Professor Tölken damals in Rom verweilte und Thorwaldsen oft in scinem Atelier besuchte, Es war dieselbe Zeit, als Napolcon seinen Kriegszug nah Moskau antrat. Dr. Förster erstattete Bericht über das in dem Saale des Vereins der Kunstfreunde (unter den Linden) aufgestellle große Oelgemälde von Rud. Lehmann aus Hamburg, in Rom gemalt: Die Segnung der poutinischen Sümpfe durch Papst Sirtus V. im Jahre 1590, Das Gemälde zeichnet sich durch den Reichthum der Composition, durch eine ausgeprägte Charakteristik der italienischen Nationalität in den Physiognomieen und Bcwegungen der Personen lind durch ein Kolorit, welches Saft und Kraft hat, aus, Daß unter ge- genwärtigen Verhältnissen ein Bild, welches die Segnung der Waffen der guardia civica dur Pius 1X, den Cicerugcchio an seiner Seite, vorstellte, mehr Theilnahme, als eine Segnung der pontinischen Sümpfe in Rom ge- funden haben würde, dürfte nicht zu bezweifeln sein; immer wird aber auch dieses Bild sich in Berlin der besten Aufnahme zu erfreuen haben, und sei es hiermit allen Freunden der Kunst zu näherer Bekanntschaft empfohlen.

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