1880 / 251 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Oct 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Lánd- und Forstwirthschaft.

Karl2ruhe, 16. Oftober. (Els. Lothr. Ztg.) DieErnte im Großherzogthum Baden is im Ganzen fo ausgefallen, daß das laufende Jahr ohne den bedauerlihen Stand der Wein- und Obst- ernte zu den besseren des Jahrzehnts gehören würde. Die Weinernte allerdings hat sich infolge der ungewöhnlichen Kälte des leßten Winters zu einer förmliten Mißernte gestaltet, und nur in wenigen Bezirken wird ein mittlerer Herbst, in einzelnen höheren Lagen ein sogenannter Glücksherbst gemacht. Doch kann erfreulicherweise feste gestellt werden, daß in den meisten Landestheilen die Reben gesundes, krästiges Holz getrieben haben und daher für die näcsten Jahre Hoff- nung auf besseren Herbst besteht. Die Obsfternte bleibt weit hinter den Erträgnissen der früheren Jahre zurück. Steinobst hat an verschiedenen Orten befriedigende Ergebnisse erzielt, was insbesondere von den Kirschen im Kreise Offenburg gilt. Sehr befriedigend ist das Erträgniß der Getreideernte von Sommer- wie Winterfruht in Körnccen und Strob; sie e:hebt sich namhaft über eine Durcbschnittsernte. Der Ertrag in Spelz, Gerste und Mis{hfrucht ist als gut, derjenige in Wei:en, Roggen und Hafer als nahezu gut gezeichnet worden. Die Futterernte ist qualitativ vorzügli, quantitativ mindestens befriedi- gend. Während das Wiesenfutter etwas hinter einer Mittelernte zurückblieb, is von Ackerheu mehr als dur\chnittlich eingebracht worden. Die Kartoffeln versprehen einen befriedigenden Ertrag. Dem Raps hat das Auftreten des Glanzkäfers und das raube Früßh- jahrswetter geshadet. Hanf, Zuckerrüben und Ciwhorien geben eine reiche und qualitativ gute Ernte, Vortrefflih ist der Tabak ausge» fallen. Der Tabakbau hat fast überall zugenommen.

Gewerbe und Handel.

Nach amtlichen Nachricbten aus Rußland is im Kreise W yleika, Gouvernement Wilna, und zwar in einem Orte, welcher von der Grenze des Kowno’er Gouvernements etwa 45 Werst ent- fernt licgt, die Ninderpest ausgebrocen.

Der Gouverneur zu Kowno hat die Absperrung seines Amts- bezirks gegen das Gouvernement Wilna bereits angeordnet.

Nürnberg, 23. Oktober. (Hopfenmarktbericht von Leo- pold Held.) Seit vorgestern sind die Zufuhren von Hopfen sehr lein; das Geschäft hat sid während dieser Zeit nicht verändert. Die Bedarfsfrage, namentlich für Kuntscaft, ift sehr rege und konnte wegen Mangel an entsprecbender Waare nur theilweise be- friedigt werden. Umsaß seit Donnerstag ca. 1800 Ballen. Tendenz fest, Die Notirungen lauten: Markftwaare, prima 50—60 M, mittel 40—48 Æ, gering 30—40 M; Hallertauer, prima 80— 90 MÆ, mittel 50—65 M, gering 35—45 M; Aischgründer, prima 55 —65 M, mittel 45—55 M, gering 35—40 M; Württemberger, prima 80—90 6, mittel 55—65 M, gering 35—40 M; Badischer, prima 70—85 A, mittel 50—60 M, gering 35—40 4; Polnischer, prima 85—100 Æ, mitel 55—65 4; Elsäfser, prima 65—75 4, mittel 50 —60 M, gering 40—50 M.

Untweryen, 23. Ollober, (W.T. B) Wollauktion, 2343 B. angeboten. 1750 B. verkauft. Preise fest.

Glasgow, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 474 900 Tons gegen 344 800 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 116, gegen 94 im vorigen Jahre.

Verkehrs-Anstalten.

Triest, 25, Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddamvfer „Hungaria“ ist heute Morgen mit der ostindishen Ueberland- post aus Alexandrien hier eingetroffen.

Merlin, 25, Oktober 1880.

__Cóöln, 24. Oktober, 12 Uhr 50 Minuten rrud. _(Œel) Die englische Post vom 23. Oktober früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Sturm im Kanal. Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Herbst-Meeting

1880. Siebenter Tag: Sonntag, 24. Oktober, Nachmittags 1 Uhr.

Troß der ungünstigen Witterung war der leßte Tag des Mecting zahlreich besucht und konnten alle die Freunde des Sports mit den pro- grammmäßigen zwei Extrazügen kaum vom Ostbahnhofe aus befördert werden. Die Rennen, welche durhwmeg fehr gut beseßt waren, ver- liefen unter spannendem Interesse ohne Unfall; fie begannen um 1 Uhr mit:

1, Wal]ldmeister-Rennen. Preis 1500 M Für 2 jähr. inländ. Pferde, die noch nicht 1500 A gewonnen haben. 80 A Eins, Dem zweiten Pferde die Hälfte der

40 4 Reug. Dist 1000 m.

Einf. und Rcug. Am Pfosten erschienen 4 Pferde. Es siegte sicher mit 4 Läncen des Frhrn, E. v. Fürstenberg F. H. „Flatterer“ (Sayers) gegen des Fürsten Hohenlohe-Oehringen br. H. „Tanz- meister“ (Madden). Zeit: 1 Min. 43 Sek. Diesem Rennen folgte um 1è¿ Uhr:

11, Kaulsdorfer Handicdp. Preis 1500 Herren-Reiten. Für 3jähr. und ältere Pferde aller Länder. 60 M Eins, 30 M Reug. Dist. 1200 m. Dem zweiten Pferde zwei Drittel, dem drit- ten Pferde cin Drittel der Eins. und Reus. 9 Pferde erschienen am Ablauf. Es siegte nah scharfer Gegenwehr, aber sier de Kapt. Ios 5 jähr. F. H. „Jules César* (Reiter Mr. Edmund) mit 3 Län- gen gegen des Grafen A. Apponyi 4 jähr. br. H. „Cavaliero“ (Reiter Lieut. v. Kramsta). Zeit: 1 Min. 56 Sek. Dem Rennen \{loß sih um 2 Uhr an:

e Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. | Preuß. Staats - Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers; Ber!in 8W., Wilhelm-Sraße Nr. 832,

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Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen und dergl.

7 Oenentliche Zustellung.

Nr. 6318. Der Kaufmann Franz Josef Sulzer zu Großlaufenburg, vertreten durch Rechtéanwalt Swar dahier, klagt gegen den Kaufmann Johann Baumgartner zu Roßbingen, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, wegen Forderung aus Waaren- käufen: laut Fafktura vom 18. Mai d. I. Rest 112 A 2 », It. Faftura vom 7. August d. J. 127 M 40 und It. Faftura vom 13. August d. F. 75 M 20 S, zufammen 314 M 62 § nebst 6% Zinsen aus 112 4 2 &\ vom 18. Mai d. J. bis 3. August d. J., aus 112 4 2 4 vom 3, August d. I. aus 127 4 40 4 vom 7. August d, F, und aus 75 M 20 S vom 13, August d. J. an mit dem Antrage auf Zahlung der genann?en Beträge und Zinsen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Sand inng e Crt vor die zweite

twvitlammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Waldshut auf arn

Samstag, den 18. Dezember 1880,

i Vormittags sl Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

[26278]

Oeffentlicher

1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl, 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung K. P u. 8, w. von öffentlichen Papieren. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung Auszug der Klage bekannt gemacht. Waldshut , den 22, Oktober 1880. : |

Dr. Behinger, Gerichts\chreiber des D

Oeffentliche Zustellung und Ladung.

August Ziegler in Stuttgart (Urbanstraße 34), vertreten durch O. J. Prokurator Wunderlihch in Ellwangen, klagt unter dem 11. Oktober 1880 gegen den Gottfried Schock, Eigenthümer der Engelwirth- schaft in Ellwangen, zuleßt in Mannheim, jeßt un- bekannten Aufenthalts, Zinsenforderung betr., mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Bezahlung von 300 4 Zins und den Kosten des Rechtsstreits und Erklärung der vorläufigen Voll- streckbarkeit des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das K. Amtsgeriht Ellwangen auf Montag, d. 6, Dezember d. J, Vorm. 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Ellwangen, den 21. Oktober 1880.

Gerich1s\chreiberei des K. Amtsgerichts.

111, S{luß-Verkauf?-Rennen. us 1500 & Für 2jähr, inländ. Pferde. 60 Æ Eins., ganz Reug. Dist. 900 m. Der Sieger wird glei nah dem Rennen versteigert. Ein etwaiger Mehrbetrag fällt zur Hälfte an die Rennkafse, zur andern Hälfte an den r vi des zweiten Pferdes. 6 Pferde starteten. Es siegte na heißem Kampf mit 2 Längen des Hrn. G. Long br. H. „Jobber“ (1000 M) (Gillem) gegen des Hrn. O. Oehlschläger br. St. „Aus- gabe” (1500 A) (Little). Zeit 1 Minute 8 Sekunden. „Jobber“ wurde in der Auktion für den Preis von 2250 6 an Hra. Oehl- \{läger verkauft, und erhielt, da der Hengst nur mit 1000 A ein- geseßt war, aus dem Uebersbuß „Ausgabe“ den Betrag von 625 uad eine gleiche Summe fiel der Rennklafsse zu. Es folgte diesem Rennen um 22 Uhr: S IV. Donnerkeil-Handicap. Preis 1800 A Für 2 jähr. und ältere Pferde aller Länder. 100 K Eins, 50 4 Reug. Dist. 1400 m. Dem zweiten Pfade die Hälfte der Eins. und Reug., nach Abzug dcs doppelten Eins. für das dritte Pferd. 8 Pferde erschienen am Start. Es sicgte mit großer Ueberlegenheit nah Gefallen mit 3 Längen des Grafen A. Apponyi 2 jähr. F. St. „No Surprise“ (Butters) gegen des Frhrn. Ed. v. Oppenheim 3 jähr. F. H.

„Schlenderhan“. Zeit 2 Minuten 12 Sekunden. Den Schluß !

des Tages und des Meetings bildete um 3 Uhr:

V, Sabinus-Hürden-Rennen. Preis 1500 F Handicap. Herren-Reiten. Für 3jähr. und ältere Pferde aller Länder, 60 4 Eins, 30 & Reug. Disft. 3200 m über acht Hürden. Dem zweiten Pferde zwei Drittel der Eins. und Reug. 7 Pferde erschienen am Ablauf. Es siegte nah cinem bis zum leßten Augenblick \chcarf ausgerittenen Rennen des Hrn. O. Oehlscläger 4jäbr. F. St. „Frau Grant“ (Reiter Hr. v. Tepper-Latki) mit einer halben Länge gegen des Lieut. Frerih 4 jähr. F. H. „Slogan“ (Reiter Lieut. v. Heyden- Linden). Zeit 5 Minuten 48 Sekunden.

Der Verein für die Geschichte Berlins trat am Sonn- abend in seine Winte-carbeiten cin und eröffnete im Bürgersaale des Rathhauses seine Vorlesungen. Nach Mittheilung des Verzeichnisses der neu eingetretenen und reu angemeldeten Mitglieder verwics Stadt- rath Friedel zunächst auf die ausgestellten Gegenstände, besonders auf das großartige Album der Fischerei-Ausstelung und 2 sehr schöne Photographien des alten Cottbuser Schloßthurms, vor und nach der Restauration. Aus einem Versehen, bemerkte sodann der Nedner, sei die kürzlich in einem Pfeiler der Marschallsbrücke auf- gefundene Goethe-Statuette nit zur Ausstellung gelangt; er müsse indeß die vielfach verbreiteten falshen Nachrichten über diesen Fund dahin berihtigen, daß nah den gründlichen Unter- suhungen des Dr. Eggers die Statuette nitt von Rauch ber- rühre, sontern zu einem Cyclus von 12 Dichter-Statuetten gehöre, die ihrer Zeit auf der Münchener Ausstellung sich befanden. Die Übrigen ausgestellten Gegenstände hätten es ale mit dem Maurergewerk zu thun. Die Maurer hätten sich immer bemüht, durch allerlei symbolische Veranstaitungen Segen auf ihre Bauten herabzuziehen, Unsegen davon zu entfernen. Dafür sprächen all die ausgestellten Gegenstände, die ic sämmtlich in den Fundamenten von Gebäuden eingemauert gefunden hätten : Gefäße aller Art, Schlüssel, Münzen, Bücher, Steine meist mit be- sonderen Zeichen, Knochen (namentli vom Hasen und vom Hund), Brot, Nüsse, Oel, Wein, Eier u. a, Intem Redner die ein- zelnen Gegenstände nunmehr vorzeigte und erläuterte, bemühte er si, die Bedeutung des alten Brauchs, solcherlei Gegenstände einzu- mauern, des Nâheren nabzuweisen. Dieser Brauch stamme aus dea ältesten Zeiten; in der Berliner Gerichtslgube seien viele derartige Gegenstände gefunden : eine Lampe aus dem 13. Jahrhundert, ein Stein mit einer Hundepfote, ein Stein mit einem Ave Maria C In dem Landréeschen Hause habe si cin Schlüssel und ein Hunde- \hâdel gefunden. Der Hund sei hier offenbar ein Symbol der Treue, wle der Hase das der Fruchtbarkeit und das Ei das des Wachsens und Werdens. Am \ch{wersten zu deuten fei wohl das Einmauern von gedruckten Büchern, deren an vielen Orten, u. a. auch hier in dem fogenannten Kurstpfeiferhause bei der Nicolai- Kirche gefunden seien. Vielfach kämen organische Substanzen in den Gefäßen vor (Roggen), vielfach auch Münzen. Daß derartige Bräuche sih bis in die neueste Zeit erhalten, beweise eine Kupfertafel von 1712, “aufgefunden in der Mittelstraße, beweise ferner ein Schriftstück von 1822, das mit Münzen und andern Dingen in einem Fundamente aufgefunden worden. Menschenknochen dagegen finden sih nirgends, der Feuerstein selten, obgleich er vor dem BVliße {üben solle. Bei allen derartigen Gebräucen liege jedenfalls der Gedanke der libatio und depricatio zu Grunde, und {elbst das jeßt noch übliche Einmauern von Urkunden in den Grundfslein könne wohl nicht eigen1llich den Zweck haben, dieselben durch das Ein- mauern sicherer aufzubewahren und besser zu \{üt:en. Der Rektor Fischer hielt sodann einen Vortrag über einen Kaleader unseres 16e Landsmanns Leonhard Thurneysser vom Jahre

Der Sammlung des Kunstgewerbe-Museums ist neuer- |

dings eine Anzahl s{miedeeiserner Arbeiten verschiedenster Herkunft eingereiht worden. Das umfangreihste Stück derselben bildet eine große rheinishe Truhe aus dem 15. Jahrhundert mit weißen Be- s{lägen, deren einfach glättwandiger cichener Kasten auf Füßen mit aufgelegter, durchbrochen gearbeiteter Bildschnißerei ruht und dur die breiten, in ihrer Richtung derjenigen der Bretter entgegengeseßten Eisenbändec, die ihn in dit geordneten Reihen umschließen und an den durchbrocenen und gravirten Endigungen farbig unterlegt find, zugleich Halt und Shmuck gewinnt. Ungleich zierlicher präsentirt sih daneben ein dem 14. Jahrhundert angehöriger, aus den Nieder-

und Grosshandel, 7. Literarische Anzeigen.

9, Familien-Nachrichten.

wird dieser | (26286]

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Großherzoglichen Landgerichts.

thekenscheins beantragt.

der Urkunde erfolgen wird.

Giehrfe.

[26272]

Babel. ihre dinglichen

9. Industrielle Etablissements, Fabriken 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Theater-Anzeigen. a der Börsen- beilage. K L

ufgebot Der Oekonom und Eigenthümer Johann Gund- lach zu Amtsfreiheit Streliß hat das Aufgebot des unterm 19. März 1867 über die Fol. IY, des Hypo- ; thekenbuchs des Hauses Nr. 327 auf hiesiger Amts- freiheit eingetragene Kapitalforderung von 100 Thlr, Crt. für den Gigenthümer Odebrecht hierselbst aus- i Ce angeblich abhanden gekomme. en Hypo- | \1t. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Januar i881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotétermine feine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung

Streliß, den 20. Oktober 1880. Großherzogli&es Amtsgericht.

In Zwangsvollstreckungssachen meisters Lohmann in Ober-Cinzingen, Gläubigers, wider den Abkauer H. Mackenthun daselbst, Schuld- ner, wegen Forderung, sind alle Diejenigen , welche der Gdiktalladung vom 2. Dezember v. F, zuwider Rechte aa der Abbaustelle Nr. 40

landen flammender Kronleuter ursprünglich kir{li{cher Bestimmung, ein atwechselnd mit Lichttüllen zur Aufnahme von Kerzen und mit Haken zum Aufhängen geweihter Gegenstände besetter Ring, der von vier gedrehten, durch einen reihen ornamentirten Reifen zusammen- gefaßten Stäben frei {webend gehalten wird und in dessen Mitte ein fünfter, in gleiwe Haken auslaufender Stab herabhängt. In Erfindung und Durchbildung von gefäliigstem Reiz ist auc er gleich jener Truhe ein cha1akteristishes und lehrreihes Beispiel einer unmittelbar aus der Konstruktion si ergebenden ornamentalen Be- handlung. Als eine Arbeit von höcbstem Kunstwerth stellt si{G ferner ein in Eisen geschnittener Tischleuter dar, dessen Fuß drei Dracben mit volutenförmig geringelten Schweifen bilden, während von dem oberen Knauf des mit ornamentalen Vlattwerk in Flach- relief bekleidet-n Scbaftes frei abstehende Ranken ausgehen und si unterhalb des ausgezackten Lichttellers in einander vers{lingen. Jn Aufbau und Zierrath weitaus naturalistischer als dieses graziôse und edle Werk italienischer Renaissance, an dessen Gestaltung das Vor- bild der Antike und das Studium der lebendigen Natur gleichen Antheil hat, erscheint dann endlih ncch eine tem 13. Jahrhundert entstammende Arbeit deutscher Herkunft auch um ihrer originellen und lustigen Erfindung und der virtuosen Technik willen bemerkens- werth. Es ist cin an der Wand zu befestigendes Eisengest:U, das zur Aufnahme des aus herabhäugender LWasserblase und aus breiten kupfernen Been bestehenden Waschgeräths dient und dasselbe ges{bickt in seine vollständig aus eisengeshmiedeten und vergoldeten Blättern und Blumen zusammengeseßten Arme einschließt, die über- dies noch in zwei Blütenkelchen zwei Wardleuchter hervorst:ecken. Neben diesen s{hmiedeeisernen Stücken sei \ch{ließlich auch noch auf zwei in der Nähe ausgestellte interessante Stücke anderer Technik, auf eine sechsseitige, mit cinem Kuppeldach bekrönte und von reich durchbbrochenen Wandungen in Messingblech eingefaßte ansehnlide Hängelaterne Berliner Herkunst aus dem Anfang des vorigen Jahr- hunderts und auf eincn großen, meisterlich in Bronze gegossenen holländischen Kandelaber aus dem 17. Jahrhundert hingewiesen, dessen stattlich repräsentirende Wirkung in ihrer soliden Eleganz dur eine gewisse Schwere der a«tikisirenden Formen kaum beein- trächtigt wird.

Met, 24. Oktober. (W. T. B.) Die Mosel ist außer- ordentlich gestiegen, Das Hochwasser hat den höcften Stand vcm Januar d. J. beinahe erreiht; die Inseln Sumphorien und Chambière sind übershwemmt. Vom oberen Strom wird ein Fallen

des Wassers gemeldet.

Im Kgl. S{hauspielhause ging am Sonnabend das Schau- spiel in drei Akten „Verschämte Arbeit" von Paul Lindau zum ersten Mal in Scene. Den Stoff zu dieser neuen dramatischen Arbeit hat der Autor, wie das bei den meisten seiner früheren Pro- dukte der Fall ist, aus dem vollen Leben der modernen Gefellschaft herausgegriffen und sehr geschickt zu einem interessanten Lebensbild ausgestaltet. Dabei bewährt der Verfasser aufs Neue die an ihm bekannten Vorzüge, den leiht flicßenden, reich pointirten Dialog, den wirkungsvollen fcenishen Aufbau, die feine Beobachtungëgabe für die Schwächen der Gesellschaft und die Gabe, seine Gestalten \tim- mungsvoll aus dem Rahmen der Alltäglihkeit heraustreten zu lassen. Allerdings hat der Dicter die ibm seither anhaf- tenden Schwächen in der Komposition auch dieimal nitt überwunden ; in der Absicht, möglichst vicle in unserer Gesellschaft fsih bemerklich machende Charaktere zu cinem Gesammtbilde zu ver- cinizen, führt er Personen ein, die mit dem Hauptvorgange der Handlung außer jeder Verbindung stehen. Ueberdies leiden einige Scenen, besonders aber die Schlußscenen des dritten Aktes erheblichan der Unwahrscheinlichkeit des Vorganges. Der erste Aft führt uns in den Salon der Frau Weichsel, geb. Gerhardt, einer reich begüterten Wittwe, die auf großem Fuße lebt, die vornehme Welt in ihr Haus zu zichen sucht und, um ihre niedere Herkunft zu verberg-n allerlei Lügen über ihre Familie verbreitet. Wir lernen hier alle Hauptperfonen des Stückes in schneller Folge kennen. Das Wesentliche an der in Kürze {wer wiederzugebenden Fabel des Stückes ist Folgendes: Martha Geißler, die Tochter eines verstor- benen Negierungsratt:s, sucht das bescheidene Einkommen ihrer Mut- ter dadurch zu vermehren, daß sie heimlich für ein Geschäft Sticke- reien arbeitet, da die „Gesellichaft“ solhe Arbeit für erniedrigend hâlt. Als sie zufällig eine Arbeit für Frau Weichsel anfertigt, die ¿zum Geschenk für den Minister v. Hegershausen bestimmt ist, wird ihre Thätigkeit in der „Gesellschaft“ bekannt ; sie vertheidigt nun die „ehrliche Arbeit“, in welcher Gestalt sie immer auftritt, gegen das Vorurtheil und überwindet dasselbe dergestalt, daß der Minister, den schon Frau Weichsel für sich zu gewinr en hoffte, \chließlih der „vershäm- ten“ Arbeiterin die Hand sürs Leben reiht. Daneben spielen ih cine stattlide Reihe von Nebenhandlungen ab, die hier zu kenn- zeichnen, der Raum verbietet. Die Darstellung des Stückes auf der Königliten Bühne war eine in allen Theilen gelungene, in einigen Scenen ausgezeichnete und verdiente den reiben Beifall, der ihr zu Theil ward. An turster Stelle gebührt uneingeschränktes Lob dem Frl. Meyer (Martha Geißler), die ihre sympathische aber nichts defto weniger \{chwierige Rolle untadelbaft durchführte und dafür mehrmals stürmisb gerufen wurde. Frau Keßler gab die kokette Frau Weichsel sehr geschickt, auch Frl. Conrad schien (in einer weniger bedeutenden RoUe) sehr zu gefallen. Von den männlichen Larfstellern ragten die Herren Berndal, Oberländer und Krause, wie gewöhnli, dur itre Leistungen hervor. Der Dichter wurde nach dem zweiten und dritten Akte von cinigen Seiten, aber nicht ohne Widerspruch, gerufen, erschien aber nicht.

T” (20 Ed

Anzeiger. 7 ; + Inserate nehmen anz; die Annoncen-Expeditionen des

„Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Vogler, S. L, Daube & Co,, E, Séhlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoueen-Bureaus.

——————————————————————————————— E g

in O.-Einzingen nit angemeldet haben, ihres Rechts im Verhältnisse zum neuen Erwerber ver- lustig erklärt. Walsrode, 18. Oktober 1880. Köntgliches Amtsgericht I. Aumann,

[26269] Bekanntmachung.

Die unkekannten Bercchtigten, welchen Cigen- thums-Ansprüche an die Grundstücke Flur A. Nr. 222 b. und 222 e. der Cat, Gem. Stadt Billerbeck zustehen, sind mit ihren Au)\prüchen durch Urtheil vom 18. d. Mis, ausges{losscn,

Coesfeld, den 21. Oktober 1880.

Königliches Amtsgericht.

Verlag der Expedition (Kessel. Dru: W. El ence N

Drei Beilagen (ein {ließli Börsen-Beilage.)

des Zimmer-

(11154)

zum Deulschen Reichs-

M 251.

Erste Beilage

P aserat e für dea Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

ie Königliche Expeditioz

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

register nimmt an:

Prenßischen Staats-Anzeigers : Berlin 8SW., Wilßelm - Straße Nr. 32, e

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachoen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Anzeiger und. Königlih Preußisch

Berlin, Montag, den 25. Oktober

Oeffentlicher Anzeiger.

Fabriken

en Slaals-Anzeiger.

AS80,

L E

5, Indnstrielle Etablissements, und Grosshandel, 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

3. Verkäufe, V erpachtungen, Snbmissionen etc.| 7. Literariazche Anzeigen.

4, Verlooszung , Ámortisation, Zinszahlung

42) der Geistliche Michael Andrzezezak, geb. am |

SteXbriefe und Untersuchungs - Sachen.

126162]

Der Schuhmatergeselle Albert Raahtz, geb. zu Herzberg, Kreis Dramburg, den 25, März 1851, zuleßt in Friedland in Mecklenburg, dessen gegen- wärtiaer Aufenthaltéort unbekannt ist, wird aus S. 360 sub 3 des Strafgeseßbuchs angeklagt.

Es ift Termin zur Hauptverhandlung

auf den 20, Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr,

vor dem Großherz;oglihen Schöffengerichte bieselbst anberaumt, zu welchem der Albert Raatß unter der Warnung geladen wird, daß bei unentsbuldigtem Ausbleiben zur Hauptverhandlung geschritten und er auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß- ordnung ven dem Großherzogl. Landwehr-Bezirks- Kommando zu Rostock ausgestellten Erklärung ver- urtheilt werden wird.

Friedland in Mecklenburg, den 20. Okt. 1880,

Die Großherzoglihe Amtsanwaltschaft: C. Schroeder, [24782]

Ladung 1) Der Victor Paprzycki, geb. am 11. September 1857 zu Kurnik, katholis, letzter Aufenthalt unbekatmt, 2) der Samuel Ascher, geb. am 11. Mai 1856 zu Kurnik, mosaisch, leßter Auf- enthalt unbekannt, 3) der Schmied Adam Paul Bülow, geb. am 7. August 1856 zu Czolowo, zu- leßt in Kurnik wohnhaft, evangelisch, 4) der Schuh)- macher Michael Sworacki, geb. am 28, September 1857 zu Kurnik, katbolish, leßter Aufenthalt unbe« kannt, 5) der Casimir Lawniczak, geb. am 23. Fe- bruar 1857 zu Kurnik, letzter Aufenthalt unbekannt, 6) der Thomas Malecki, geb. am 6. Dezember 1857 zu Kurnik, katholisch, leßter Aufenthalt unbe- kannt, 7) der Commis Georg Hirsch, geb. am 24, November 1857 zu Kurnik, mosais, leßter Aufent- halt unbekannt, 8) der Knecht Jacob Nowanek, geb. am 22. Juli 1857 zu Moschin, katholis{, leßter Aufenthalt unbekanut, 9) der Wladislaus Lukowski,

geb, am 12, Februar 1857 zu Xions8, zuleßt in Zer-

Towo wohnhaft, katholisch, 10) der August Heinrich Lieske, geb, am 9. August 1855 zu Waldau, evan- gelish, leßter Aufenthalt unbekannt, 11) der Mel- chior Buchalski, geb. am 30. Dezember 1857 zu Rogalin, katholis, leßter Aufenthalt unbekannt, 12) der Michael Olcjnuiczak, geb. am 14. Septem- ber 1857 zu Robakowo, katholis, leßter Aufent- halt unbekannt, 13) der Simon Król, geb. am 27. Oktober 1856 zu Kromolice, zuleßt zu Zasóftowo, wohnhaft, katholis, 14) der Lorenz Hientkowski, eb. am 2. August 1857 zu Szczytnik, katholisch{, eßter Aufenthalt unbekannt, 15) der Anton Koraga- lewsfi, geb. am 27. November 1857 zu Emen, zuleßt in Cielmiec wohnhaft, katholis, 16) der Michael Kucharski, geb. am 14. Septem! er 1857 zu Zakrzewo, katholis, leßter Aufenthalt unbe- kannt, 17) der Andreas Lewandowski, geb. am 3. November 1857 zu Radzewo, katholis, leßter Aufent- halt unbekannt, 18) der Carl Friedri Reich, geb. am 16, Juli 1857 zu Skrobacz, evangelis{, leßter Aufent- balt unbekannt, 19) der Johann Nowicki, geb. am 9. Juni 1856 zu Pzarskie, katholis, letzter Auf- enthalt unbekannt, 20) der Johann Dykier, geb. am 10. Oftober 1857 zu Topiolka, katholis, leßter Aufenthalt unbekannt, 21) der Stanislaus Seydel, eb. am 30. Juni 1857 zu Wirginowo, katholis, eter Aufenthalt unbekannt, 22) der Peter Selecki, geb. am 16, Juni 1857 zu Mechlin, katholis, letzter Aufenthalt unbekannt, 23) der Victor Donat Si- giémund v, Neumann, geb. am 21. Mai 1856 in Wlocy, heimatlich in Gorka resp. Tworzykowo, leßter Aufenthalt unbekannt, katholis, 24) der Jo- hann Gustav Müller, geb. am 16. August 1857 zu Bort Haul!,, evangelisc, leßter Aufenthalt unbekannt, 25) der Franz Nowak, geb. am 26, März 1857 zu Górka, katholis, leßter Aufenthalt unbekaunt, 26) der Valentin Wlodarezyk?, geb. am 14. Ja- nuar 1857 zu Nitsche, katholis, leßter Aufenthalt unbekannt, 27) der Adalbert Modrasik, geb. am 4. April 1857 zu Konstantynowo, katholis, letzter Aufenthalt unbekannt, 28) der Franz Filipiak, geb. am 4, Oktober 1857 zu Kos8zkowo, katholi¡, leßter Aufenthalt unbekannt, 29) der Johann Baptist Blaszyk, geb. 15. Junt 1857 zu Ostrowo b. K., katho- Tisch, legter Aufenthalt unbekannt, 30) der Friedrich Christian Knorr, geb. am 3. September 1857 zu Strumiany Hauland, evangelisch, leßter Aufenthalt unbekannt, 31) der Valentin Markowiak, geb, am 2. Februar 1857 zu Gay, fatholisch, leßter Aufent- halt unbekannt, 32) der Stanislaus Galínsfi, geb. am 20. März 1857 zu Studzianna, katholis, leßter Aufenthalt unbekannt, 33) der Franz JZanftotviak, geb. am 24. Novemker 1857 zu Konarskie, katho- lis, leßter Aufenthalt unbekannt, 34) der Jacob Matuszewski, gb. am 20, Mai 1857 zu Daßsze- wice, katholis, leßter Aufenthalt unbekaunt, 35) der Arbeiter Franz Schneider, geb. am 9. März 1855 zu Chrzastowo, zuleßt in Godurowo wohnhaft, katholis, 36) der Thomas Mikolajciak, geb. am 17. November 1856 zu Mieczewo, zuleyt iu Jarosla- wice wohnhaft, katholis, 37) der Franz Jaku- bowsfi, geb. am 2. September 1857 zu Miedzy- borz, zuleßt in Zakorowo wohnhaft, katholi, 38) der Bernhard Tuczyuski, geb, am 16, Juli 1856 zu Kiürnik, katholis, letzter Aufenthalt uno bekannt, 39) der Iohann Labenta, geb. am 23. Mai 1849 zu Krzyzanowo, und zuleßt dort wohnhaft,

40) der Anton Nozewski, geb. am 27. Mai 1854 | z zu Schrimm, letzter Aufenthalt unbekanyt, 41) ter |

Dolzig, kattolish, leßter Aufenthalt unbekannt,

U. 8. w. von öffentlichen Papieren.

9. September 1856 zu St&rimm, katholis, letzter Aufenthalt unbekannt, 43) der Andreas Naczafï, geb. am 1. November 1856 zu Lucin, lathbolis, leßter Aufenthalt unbekannt, 44) der Friedrich Bresch, geb. am 5. September 1856 zu Lowencin, zuleßt in Wojciel;owo wohnhaft, evangeli, 45) der Franz Kuczynëki, geb, am 3. Oktober 1856 zu Kaleje, katholis, leßter Aufenthalt unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab- sit, fih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaub- niß das Bunde®gebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter si außerhalb des Bunde2- gebiets aufgehalten zu haben, Vergeben gegen S, 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 16. Dezembter 1880, Vormittags 83 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts- gerichte zu Schrimm zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der na §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landraths-Amt zu Schrimm über die der Arklage zu Grunde liegenden That- sacen ausgesteliten Erklärung verurtheilt werden. Posen, den 29. Scptember 1880. Königliche Staats- anwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u, dergl.

(26169) Oeffeutliche Zustellung.

Die verwitiwete Steiger Thondorf, Ecnestine, geb, Waetzold, als Vormünderin der minorennen Minna Thondorf zn Germertdorf, vertreten durch Rechtsanwalt Franz zu Guben, klagt gegen den Bergmann August Kleindienst zu Germertdorf, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wegen Zahlung von 24 6 nebst Verzugszinsen mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 24 46 nebst 50/9 Zinsen seit dem Tage der ergehenden Entscheidung zu ver- urtheilen, das Urtheil auch für vorläufig vollstreck- bar zu erklären und ladet den Beklagten zur münd- lihden Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht Il. zu Guben auf

den 4, Zauuar 1881, Vormittags 9 Uhr,

Zimmer Nr. 16. Zum Zwelle der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wislïaug, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. II, Abtheilung.

[26182] Oeffcutliche Zustellung,

Nr. 14229. Die Firma Bemkiefer u. Comp. zu Pforzheim, vertreten durch Rechtsanwalt Latterner daselbst, klagt gegen den Kaufmann F, A, Müller, vormals in Servilla, zur Zeit an unbekannten Orten abwesend, aus Kauf von Waaren unter \cch8- monatlichem Zaÿßlungsziel laut anerkanntem Conto- corrcnt, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zablung von 6113 46 85 Z nebst 6 9/0 Zins vom 1. Januar 1879, und ladet den Be- klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Kammer für Handelsfachen des Großherzog- lichen Landgeri%1s zu Karlsruhe auf

Mittwoch, den 15, Dezembex 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ricte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zweke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Karlsruhe, den 14. Oktober 1880,

Amann, Gerichteschreiker dcs Großherzoglichen Landgerichts. [26177] Oeffentliche Zusiellung. i

Die unverehelichte Adele Mathilde Schütt zu JIeising, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Müller hierselbst, klagt gegen den Dienstknecht Lorenz B. Smedegaard zu Süderlügum, jeßt unbe- kannten Aufenthalts, aus dem Schuldshein vom 22, Dezember 1879 mit dem Antrage, den Beklag- ten zur Zablung von 400 4 nebst 5% p. a. Zin- sen seit 1. Mai 1880 kostenpflichtig zu verurtheilen

und das Utctheil für vorläufig vollstreckbar zu er«

klären, und ladet den Beklagien zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Flensburg auf den 1. Fcbruar 1881, Vormittags 16 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Glensburg, den 20. Oltober 1880.

Krüger, : Gerichtés{reiber des Königlicken Landgerichts. Kaiserliches Landgericht Straßburg.

26192] Oeffentliche Zustellung. [ Anton Ludwig Maximilian Klatte, Hülfegerichts-

schreiber zu Bischweiler, zum Armenrecht zugelassen und vertreten durÞ Rechtéanwalt Ott, flagt gegen seine Ehefrau, Bertha Bernet, früher zu Bischweiler wohnhaft, jeßt ohne bekannten Wohn- und Auf-

enthalt8ort, auf Chescheidung mit dem Antrage:

Gerubhe das Kaiserliche Landgericht, die Cheschet- dung zwischen dem Kläger und seiner Ebefrau aus- usprechen, die Parteien Behufs Auseinanderseßzung

threr gegenseitigen Vermögensrechte vor einen Notar

Woici-ch Marcinski, geb. am 6. April 1855 zu ' zu verweisen und der Beklagten die Koften des

Verfahrens zur Last zu legen.

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9, Familien-Nachrichten. beilage. Me

Zur müntlihen Verhandlung über die Klage ift Termin bestimmt auf den ueunzehrten Jannar achtzehnhßundert eiu- undachtzio, Bormittags neun Uher, vor den: Kaiserliczen Landgericht zu Straßburg, erfte .Civilkfammer, wozu die Beklagte unter der Aufforderung, einen bei dem bezeibneten Gerichte zugelassenen Rechts. anwalt zu bestellen, hiermit öffentlich geladen wird.

Straßburg, den einundzwanzigsten Oktober acht- zehnhunderturdachtzig.

Der Landgerichts-Sekretär: Nittmannu,

(26170 Subhastations - Patent und Aufgebot.

In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläubiger des Kaufmanns Aron Golds{hmidt zu Stadt Neh- burg, follen auf Antrag des Konkursverwalters Kaufmanns Karl Kleinsbmidt hierselbst die zur

Konkursmasse gehörenden, unter Art. 61 der Grund- steuer-Mutterrolle von Stadt Rehburg beschricbenen Ur 11 (D, 2) Karte 14 Parzelle 67 Bruchwiese Wiese 1 Ar C 4) Katte 21 Parzelle 129 daselb Ker = Wiese = 10 Ar 65 [JM,, 6) Karte 23 Parzelle 444 Kaßzhagen Aker = 3 Ar 90 1M. 8) Karte 25 Parzelle 279 daselbs Aer = 16 4 Ar (O0. 1E; 4 10) Karte 25 Parzelle 294 daseibst Wiese = 12.Ar: 14 (M, 12) Karte 30 Parzelle 47 Kleine NRiethe Acker = Wege Aer = 16 Ar 70 [JM., 14) Karte 30 Parzelle 247 Krünchenberg Acker 26 Ur 75 [V ferner in der Stadt Rehburg: 17) Karte 25 - Parzelle 28 Hausgarten 3 Ar 49 D 19) Karte 96 Parzelle 65 Hofraum 1 Ar 921 M; 1) Wohnhaus, 2) SLeune, endlih auc die bürcerliche Gerechtsame ciner Bürger- stelle in Stavt Rehburg nebst Antheil an der noch Morgens 11 Uhr, im Rathökeller zu Stadt Rehburg anberaumten werden, daß bei irgend aunebmbarem Gebote der Zuschlag sfofort eriheilt werden soll. thums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand- und andere dinglihe Rechte, insbesondere Montag, den 20. Dezember 1880, Morgens 11 Uhr, daß für die sich nicht Meldenden das Recht im Verhältniß zu dem neuen Erwerber verkoren geht. 0s. Meiners. Beglaubigt: a0) Aufgebot. Beim unterzeichneten Gerichte ist das Aufgekot Staatsazleihe von 1862 Litt. D, Nr. 3192 über 1(0 Thaler, vom Oekonomen Fricdrih Fren- ßischen Hauptbank zur Aufbewahrung ver- \chlofsener Depositen am 15. Juni 1875 aus-

Immobilien: 26 Ar 66 M., Ar 80 M. 0A L Ur 30 M Wiese = 12 Ar 44 [1M 22 Ar 11 DM., = (2 Ar 50 [M2 16) Karte 25 Parzelle 27 Hofraum = 2 Ar 18) Kate 95 Parzelle 29 Hofraum ò Ar mit den darauf kefindliden, mit 4570 #4 gegen 3) Stall bezw, Hintergebäude, ungetßheilten Gemeinkeit in dem auf Termine öffentlich meistbietend verkaust werden, Zugleich werden alle Diejenigen, welhe an den auch Servituten und Realberehtigungen zu haben an Hiefiger Gerichtestelle anberaumten Termine an- Stolzenan, den 14, Oktober 1880. E. Wienecke, Sekretär, folgender Urkunden: / der Preußischen kel in Düben, gestellten Devositalscbeincs Nr. 4029 über

1) Karte 9 Parzelle 54 Sceplecken Aker = 26 3) Karte 21 Parzelle 106 Bergerfeld Acker —= 9) Karte 23 Parzelle 135 Hinterm Kaßhagen 7) Karte 25 Parzelle 277 daselbst Aker = 9) Karte 25 Parzelle 291 daselbst Wiese = 11) Karte 25 Parzelle 296 daselbst 13) Karte 30 Parzelle 211 Am Düsfselburger 15) Karte 32 Parzelle 159 Mühlenkamp Acker = 70: [Mt 68 [M Feéuers8gefabr versicherten Gebäuden, als : 4) Toristall; Dienstag, den 21. Dezember 1880, wozu Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen vorstehend näher beschriebenen Immobilien Gigen- vermeinen, aufgefordert, sol&e Rechte bis zu dem auf zumelden, unter Androhung des Rechtknabtheils, Königliches Amtsgericht I. Gerltsshreiber Kgl. Amtogerichts Stolzenau. 1) der Schuidverschreibung des von dem Comptoir der Königlich Preus- cine Kiste von der Wittwe Beschüy hier,

3) der drei Prämien-Quittungs- und Rückzgewähr- scheine der Lebensversih:rungs - Äktiengesell- {aft Nordstern zu Berlin vom 20, Mai 1869, 20. Mai 1871 und 20, Mai 1872 über je 18 Thlr. 24 Szr. zur Police Nr. 4724, von der verw. Frau Gen.-Auditeur Fricctus, geb. Link, zu Königsberg, des preußischen Staats\chuldscheines Litt. A. Nr. 5451 über 1000 Thaler, vom Rittmeister a. D. Gutsbesißer Waldemar xon Tiele zu Hedern, / des Versicherungsfcheines Nr. 26,266" dcr Berlinischen Lebenbsversiccerungs-Gefell schaft vom 17. Mai 1870 über 1009 Thaler, zahl- bar an Nanéette Cronkteim, geb. Silberstein, von dem Kürschner Isidor Cronheim bier, des von der Kur- und Neumärkischen ritter- s{haftlihen Darlehnskafse zu Berlin am 1, März 1877 ausgestellten Depotscheines Nr. 527 über 14700 Halle-Sorau-Gu- bener Eisenbahn - Prioritäts - Obligationen Litt. A. und B.,, vom Premier-Lieutenant von Bremer zu Breslau, der beiden vom Comptoir der Reiché-Haupt- bank für Werthpapiere für Carl Huth als Bormund des minorennen Ernst Carl Hers- mann Kroll am 5. Februar 1877 ausgestell- ten Depotscheine Nr. 50,759 über 1900 M Berliner Stadtobligationen und Nr. 50,760 über das Quittungsbuh Nr. 139,967 der Berliner Sparkasse, vom S-hankwirth Carl Pohl hier, des im Mai 1877 von Th. Cohnreib hier auf A. Cohnreich hier, Dragonerstr. 32, ge- zogenen, von diesem acceptirten und mit Giro des Th. Cohnreich v:rsehenen, am 22. September 1877 fällig gewesenen Prima- wesels über 430 G, vom Kaufmann Ju- lius Bernhardt hier, der 5 von M, J. Lederer auf Th. Wipper- fürth in Berlin, Friedrichs\traße 39, gezoge- nen, von diesem acceptirten, 3 Monate a dato an die Ordre des Ansfstellers zahlbaren Primawechsel d? dato Berlin, den 6. Okto- ber 1863 über 300 Thaler, Berlin, den 14. Novemker 1863 über 280 Thaler, Berlin, den 19. November 1863 über 340 Thaler, Berlin, den 6. Dezember 1863 über 220 Thaler, und Berlin, den 6. Dezember 1863 über 220 Thaler, von Frau Dr. Eichstaedt, geb. Lederer, und von Paul Hubert Lederer, 10) des preußischen Staats\chuldscheines Litt, G.

Nr. 36,630 über 50 Thaler, von der verw. Frau Geh. Rechnungsrath Koch,- geb. Hoff- bauer hier,

beantragt worden, Die Inhaber dieser Urkunden

werden aufgefordert , spätestens in dem auf den 21. Mai 1881, Bormittags 115 Uhr,

vor dem unterzeihneten Gerichte, Jüdenstr. 58,

Saal 21, anberaumten Termine ihre Rechte anzus-

melden und die Urkunden vorzulegcn, widr igenfal)3

die Kraftloserklärung der Urkunten erfolgen wird. Berlin, den 7. Oktober 1880. Königliches Amtsgericht I.

FORESE) Aufgebot.

Der Zimmermann Heinri® Carl Friedri Lauten- \{läger in König hat von seinem Vater ererbt bez. von seinen Geschwistern abgetreten erhalten das nachverzeihnete Grundstü:

14 qm Garten, Artifel 109 Parzelle 104 Blatt 1 der Karte von Könit, Ocrtslage mit 0,01 Thlr. Reinertrag und wegen des fehlenden Eigenthumsnahweises ein Aufgebot beantragt.

Es werden deshalb alle Personen, wel{e An- sprüche an die Parzelle 104 zu baben glauben, bier- mit aufgefordert, ihre Ansprüte und Rechte Lei deren Verlust spätestens in dem Aufgebotstermizue

den 11. Dezember d. Z., Vormittags 10 Uhßzr, anzumelden.

Leuteuberg, den 14. Oktober 1880. Sürstl. S&warzb, Amtsgericht. Zur Beglaubigung: E. Drefísel, Gerichts\chreiker.

LASLTOI Aufgebot.

Der Kaufmann August Fleischer und dessen Ehefrau Marie, geb. Gruber, zu Rhein in O ft- preußen, haben das Aufgebot ves von der Lebens- versicherungs - Actien - Gesellshaft „Germania“ zu Stettin unter dem 6. Juli 1874 ausgestellten Depositalscheins, in weldem die Uebergabe der Police der gedachten Gesellshafi Nr. 208 225 vom 9. Februar 1870 als Unterpfand für ein der ver- ehelihten Fliisher gegebenes Darlehn - bescheinigt wird, beantragt. 4

Der Inhaber der Urkunde witd aufgefordert, spätestens in dem auf

den 21. Mai 1881, Vormitiags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Terminszimmer Nr. 10, ror dem Herrn Amtsrichter Bergmann anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen , widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird,

Stettin, den 18, September 1880.

Königliches Amtszericht.