1880 / 253 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Oct 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches.

Deuts eLes Meich.

Preußen. Berlin, 27. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag den Vortrag des Chefs des Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski, nahmen militärishe Meldungen entgegen und empfingen den regierenden Grafen zu Stolberg-Roßla sowie den Professor Dr. Frick, Direktor der Franke’shen Stiftungen in Halle.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl traf am 26. d. M., nachdem Höchstderselbe der Parforcejagd beigewohnt hatte, zur Begrüßung Jhrer Kaiserlichen Hoheiten der Groß- fürsten von Rußland aus Potsdam in Berlin ein, nahm an dem Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser Theil und übernachtete in Höchstseinem Palais hierselbst.

¿Zn der am 26. d. M. unter dem Vorsiße des Staats- Ministers von Boetticher abgehaltenen Plenarsißzung des Bundesraths wurden eine Präsidialvorlage, betreffend den Erlaß von Vorschriften über den Nachweis der Befähigung als Schiffer auf deutschen Kauffahrteischiffen in kleiner Südsee- fahrt, sowie ein Antrag Bayerns, wegen Zulassung gemischter Privattransitlager von Bau- und Nuzholz ohne amtlichen “dn in München, den zuständigen Ausschüssen über- wiesen.

Vorschläge zur Beseßung erledigter Stellen bei den Diszi- plinarkammern in Frankfurt a. O., Danzig, Bromberg, Bres- lau, Münster, Hannover und Leipzig erhielten sofort die Ge- nehmigung der Versammlung, w ährend bezüglich weiterer Anträge auf Doppelrehnung der von Konsulatsbeamten in der Südsee zugebrachten Dienstzeit bei Feststellung des Nuhe- gehaltes, und auf Bewilligung von Ruhegehältern auf Grund der §8. 39 und 52 des Reichs-Beamtengeseßes an mehrere Beamte der Postverwaltung die Beshlußnahme für eine der nächsten Sizungen vorbehalten blieb.

Zum Schluß wurden die neuerdings eingegangenen Ein- gaben vorgelegt und über deren geschäftliche Behandlung Be- stimmung getroffen.

Der Bundesrath trat auch heute zu einer Sizung zusammen.

Zu den Verzehrungsgegenständen zum Reis e- verbrauch, welhe nah §. 5 Nr. 4 des Zolltarifgeseßes vom 15. Juli 1879 vom Eingangszolle frei bleiben, gehören, nah einem Cirkularerlaß des Finanz: Ministers vom 10. v. M., auch die Vorräthe an Getreide u. f. w., welche Reisende, Fuhr- leute, Treiber und Begleiter von Viehtransporten für die mit- A Thiere zum Futter während der Reise mit sich ühren.

Nach einem Cirkularerlaß des Finanz-Ministers un? des Ministers der geisilichen 2c. Angelegenheiten vom 10. Juni d. J. soll in den Fällen, in welchen die Rendanturen staatliher Gymnasien, Progymnasien, Real- und höheren Bürgerschulen, der Scullehrer- und Lehrerinnen-Seminare, der staatlihen Präparanden: Anstalten und der unter staat- liher Verwaltung befindlichen Stiftungsanstalten und Stif- tungsfonds an solhe Beamte als Nebenamt übertragen sind oder künftig übertragen werden, welche in ihrem Haupt- amte dem Staate volle Kaution bestellt haben, für das Neben- amt weder eine besondere Kaution geleistet werden, noch eine Theilung der für das Hauptamt bestellten Kaution stattfinden, leßtere vielmehr für einen etwa entstehenden Defekt als Ge- sammtkaution der betheiligten Kassen und Fonds nah Maß- gabe der defektirten Beträge ratirlich haften.

Wo zur Zeit Rendanten mit voller Kaution im Haupt- amte dem Staate für dergleihen Nebenämter noch außerdem Spezialkautionen bestellt haben, ist deren Rückgabe zu ver- anlassen.

Nah einem Erlaß des Ministers der geistlihen Ange- legenheiten vom 23. Juli d. F. ist im Sinne der Stempel- geseße unter Kirchen und öffentlihen Schulen, denen Befreiung von der Stempelsteuer gewährt is, das ge- jammte, zu Kirchen-, Kultus- und Schulzwecken dienende Ver-

mögen zu verstehen, ohne Unterscheidung, ob und in wie weit |

dasselbe eine pia causa darstellt oder ob die politischen Ge- meinden oder die Kirchengesellshasten und -Gemeinden oder die Schulgemeinden und -Verbände seine Träger sind.

Bei strafbaren Handlungen, deren Verfolgung nur

Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 25. Oktober. ! kolonie, (Th. C.) Der SARIEES, E estern erefnes Ge schritt alsbald zur Wahl seines Präsidiums. Der langjährige Präsident Dr. Fries ward fast einstimmig wieder gewählt, der | Kapschüzen, Gensd'armerie und Freiwilligen, auf Mafeteng frühere erste Vize-Präsident Dr. Brehme cbenfalls, wenn au | vor, Es stellten sich ihm etwa 8000 Rebellen gegenüber. Es mit geringer Mehrheit. Bei der Wahl des zweiten Vize- | fand ein scharfes Handgemenge statt. Auf unserer Seite wur- E C M, früvere e Bel, Es Le den M E E and 20 Me, E E er err von Rotenhan, ni ie genügende Zahl von Stimmen, ebellen ist beträchtlich. ie Rebellen wurden auf allen da erst das Loos zwischen ihm und seinem ebenfalls | Punkten zurückgetrieben, und die Kolonialstreitkräfte rückten konservativen Rivalen, dem Abg. Müller, entscheiden | mit Mundvorräthen u. \. w. in Mafeteng ein. Ansehnliche mußte. Leßterer zog das Loos. Heute und auch gestern | Verstärkungen werden herangezogen. Jn Ost-Griqualand ent- sind einige Auss{hußwahlen vollzogen worden. Unter { senden die Häuptlinge aller anderen Eingeborenenstämme Kon- den Vorlagen nimmt der Etat mit seinen Anhangsschriftstücken tingente zur Unterstüßung der Regierung in der Nieder- die erste Stelle ein; sodann ist zu nennen neben dem Mi- | werfung der Basuto-Rebellion.“ nisterial-Dekret über “die Steuerreform ein Nachtrag zur Ge- 2G Ober. (B. D. B) Im Departement für Jndien ae v p Pin. aas n wurE A E vid E | Qs en) der s a Nacht e A Les s wahrloster Kinder, über die Gebäude - Brandversicherungs- | Vizekönigs von Judien ein, worin es heißt, daß der Anstalt u. st. w. Bezüglich des Etats sei bemerkt, daß die | Vizekönig die Nachricht von einem ‘neuen Ausstande in Kabuü

|

datirt 22. Oktober, vor. Derselbe lautet: „Am 19. rüdte Brigade-General Clarke mit einer europäischen Streitmacht von 1600 Mann, zusammengeseßt aus berittenen

gewünschte Ausgleihung der Besoldung der Verwaltungs- | einstweilen weder bestätigen, noch als unrichtig bezeichnen könne. beamten gegenüber der Erhöhung der Besoldung der Gerichts- Dublin, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Sekretär beamten, die im vorigen Jahre anläßlich der Justizorganisation | Parnells, Healy, welcher au der Landliga als Mitglied stattgefunden hat, vertagt worden ist, bis die Finanzlage sie | angehört, ist heute in Vantry Verhartet worden. Der gestatten wird. Haftbefehl war vom General-Prokurator erlassen, weil Healy

| rishen Uebergabe von Dulcigno.

. M oims - Hi :nin- | einen Pächter eingeshüchtert haben soll, um denselben an der g 4 ove C UE E Uebernahme einer Pachtung, aus welcher der frühere Pächter Paar ist gestern hier eingetroffen und wird einen längeren exmiltirt worden 4 e verhindern. Healy wurde indeß Aufenthalt nehmen. Am Tage vorher maren die Hohen | 9gen O wieder in Freiheit gesezt und von der Bevölke- Herrschasten in Bad Liebenstein angelangt, woselbst ihnen ein | Ung mit Dvakionen begrüßt. sehr festliher Empfang bereitet wurde. Frankreih. Paris, 25. Oktober. (Fr. C.) Das O0 uUrnal offctel“ veroentli Ot das Detret d Präsidenten der Republik, dur welches der Senat und die Deputirtenkammer zu ciner außerordentlih:n Session auf den 9. November einberufen werden.

SULbet. Kon stantinopel, 25. Oktober, Der Pol. Corr.“ wird von hier gemeldet, die Pforte lasse die Richtig- keit der Version in Abrede stellen, daß Assim Pascha von dem griehishen Gesandten Aufklärungen über die Absichten Griechenlands gefordert habe.

Die „Agence Havas“ läßt sich aus Ragusa vom 26. melden, nah dort verbreiteten Nachrichten habe Bedri Bey die Festseßung der Grenzlinie bci Kunia vor- geshlagen und die Bereitwilligkeit der Pforte erklärt, Dul- cigno am 1. November d. J. zu übergeben.

Bulgarien. Rustschuk, 24. Oktober. (Pol. Corr.) | Fürst Alexander von Bulgarien wird die am 27. Oktober in Sofia zusammentretende bulgarishe Sobranje nicht per- sönlich eröffnen, sondern hat den Minister-Präsidenten Zankoff mit der Eröffnung beauftragt.

Montenegro. Cettinje, 26. Oktoher. (W. T. B.) Der montenegrinische Minister des Auswärtigen, Nadonic, hat nohmals die Mächte aufgefordert, Offiziere zur Theil- nahme bei der Erörterung der tehnishen Details der zwischen der Pforte und Montenegro abzuschließenden Konven- ! i i l t | tion zu entsenden. Außerdem {lug Petrovic ror, Kiza imperativ vorgezeihnet, die ernste Absiht der Pforte, | Pascha möge selbst nah Konia kommen, woselbst am 28. d. Dulcigno zu übergeben, sei nicht zu bezweifeln. Die | die Verhandlungen fortgeseßt werden sollen. SQIerigreBen der Verhandlungen zwischen A Pforte Nuf land und Polen. St. Petersburg, 24. Oktober. ur:d Montenegro beträfen gegenwärtig nur militärishe Details D+ Not D R d T; ; über den TEmin V i i i: S (St. Pet. Ztg.) Der „Reg.-Anz.“ meldet aus Livadia, daß

Términ des Etinmarsches.* der Montenegriner und hôe atten Si L 6 ; T das Verlangen Montenegros bezüglih der formellen militä- | Liv A E E Def O @ tlahmittags die in Der Minister gab ferner ivadia für den Wachedienst befindlihen Compagnien inspizirt seinen Sympathien für das griehishe Volk Ausdruck, dessen Einfluß auf die Kulturentwickelung der christlihen Völker- scha)ten in den Balkanländern hoh erwünscht sei. Die Regie- rung sei bereit, ihren ganzen diplomatischen Einfluß zur Unterstüßung der Kulturmission Griechenlands aufzuwenden. Ueber die angeblihe Befestigung der Balkanpässe durch |

die Bulgaren liege keine amtlihe Meldung vor. Die Ne-

gierung werde bezüglih des Orients stets auf die Wahrung der Jnteressen und der Stellung der Monarchie bedacht sein; | immer aber auch die jeweiline Wichtigkeit derselben, die Ver- hältnisse zu anderen Mächten und des gegebenen Augenblicks in Erwägung ziehen. Den Fragen bezüglih der Schleifung

Desterreich-Ungarn. Wien, 25. Oktober. Betreffend die Dauer der Delegations3-Session meldet die „Pr.“ heute, es bestehe in Kreisen der ungarischen Delegirten der lebhafte Wunsch, die Session am 6. November zu schließen, womit sich auch die österreichishen Delegirten einver)tanden erklärt hätten. Abt Helferstorfer, Landmarschall für Niederösterreich, ist heute Morgens gestorben.

Pet, 26. Uo Der König suhr heute, wie der „P. Ll“ meld nach Empfang der Delegationen nah Gödöllö, wo Se. Majestät bis Donnerstag, an welhem Tage in der Ofner Hofburg allgemeine Audienzen ertheilt „werden, verbleiben wird. Ein Theil der Kabinets-Kanzlei ist gleichfalls nach Gödöllö abgereist. Kronprinz Nudolf wird sich von Wien direkt nah Mar- | maros begeben, ohne diesmal in unserer Hauptstadt einen | längeren Aufenthalt zu nehmen.

20. Dio D B) Der Budgetaus- \chuß der Reichsraths-Delegation erledigte heute das | Budget des Ministeriums des Auswärtigen. Bei | der Generaldebatte erklärte, in Beantwortung zahlreiher an ihn gerichteter Jnterpellationen, der Minister des Auswärtigen, von Haymerle, die Haltung der Regierung in der montenegrinishen Frage sei durch den Berliner Vertrag

20. DUober, (W. L. V) Wie chel hätte Graf Loris Melikoff in Livadia die Kaiserlihe Genehmigung zur Berathung von einigen die Neform der Verwaltung betreffenden - Entwürfen eingeholt; auch werden nah Nück- kehr des Ministers des Jnnern Berathungen über Re- vision der Preßgeseße beginnen. Alles, was über Di- VELgCNZeN Des Weintstevs Des YAnnern mt Me gliedern des Minister - Comités verlautete, ist materiell und formell unrichtig. Die Berathungen im Minister- | Comité bieten an fi den Ministern keine Haudhabe, einem

Kollegen andere Schwierigkeiten in den Weg zu legen als die der Donaufestungen und des Verkaufs der Kriegsfahr- Abgabe der Simm E (oweenden Sinne. Tas Minister- zeuge auf der unteren Donau, deren Ausführung bereits | E S E S berathender Geheimrath. Falttisch ist begonnen habe, werde die Regierung ihre ernste Aufmerk- | l Fa von Maa Ha: vorgetommen ; es jind Propositionen samkeit zuwenden. Der Minister widerlegte ferner die | 22! größerer Bedeutung in leßter Zeit nicht berathen worden. bezuglch des }. g. Avantprojet Die wichtigste Angelegenheit war die der sibirishen Bahn ; in

j aufgetauhten Be- | denken und fügte hinzu,

, r: R | Betreff derselben hat weder eine kontradiktorishe Diskussion Die VICgULivUna Des Gern | ee ; ; E L TIIOIE, j E i ¿« | noch eine s{hließl-che Meinungsverschiedenheit stattge N. Thores werde stets als eine eminent gemeinsame Arbeit | e Jd o iheff ist E beit Mal: ais betrahtet werden. Die Frage eines Handelsvertrags mit | U E E

auf Antrag eintritt, muß nah §8. 156, Absatz 2 der deut- | schen Strafprozeßordnung der Antrag bei einem Gerichte oder | der Staatsanwaltschaft schriftlih oder zu Protokoll, bei einer | anderen Behörde (Polizei) nur \{chriftlich angebracht werden. | an Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, I, Strafsenat, dur zwei Erkenntnisse vom 28. Un d J. ausgesprochen, daß der von einer Polizeibehörde oder von | einem Polizeibeamten auf mündliches Vorbringen des Ver- leßten niedergeschriebene, von leßterem unterzeichnete Strafantrag als ein \chriftlich angebrachter Strafantrag | anzusehen ist, selbst wenn die Niederschrift des Strafantrags | durh den Beamten erst der Unterzeihnung dur den Ver- leßten nahgängig erfolgte.

Nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 19. Juni 1879 gilt die Bestimmung des Vereinszollgeseßzes, daß Reisende die zollpflihtigen Waaren, welce sie als Passagiergepä ck mit. sih führen, nicht zu deklariren, sondern sih nur der Revision zu unterwerfen brauchen, nit für zum Handel bestimmte Waaren. Solche müssen auch als Passagier- gepäd eines Eisenbahnreisenden speziell deklarirt werden. Die | dur Unterlassung der speziellen Deklaration begangene Zolldefraudation ist vollendet, sobald das Gepäl ohne Dekla- ration und Verzollung aus dem Gewahrsam der Zollbehörde entfernt worden ist.

__— Der General der Jnfanterie z. D. von Zychlinski, bisher General-Licutenant und Commandeur der 15. Division, | | | | j | |

welcher unter Verleihung des Charakters als General der H vi und Belassung à la suite des 2, Magdeburgischen E nfanterie-Regiments Nr. 27 zur Disposition gestellt worden, ist aus diesem Anlaß zur Abstattung persönlicher Meldungen hier eingetroffen.

_— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Reinhardt in Stralsund, Stabsarzt Dr. Mulnier in Northeim, Arzt Kemper in Gefeke, Dr. Unkenbold in Hamm, Graef in LVeckingen und Dr.EBerten in Trier.' #6 j

Rd vot MERSL/ «o

Deutschland werde in Folge der Dispositionen der maßgeben- eite naG Sebeflarot L der sogenannten freiwilligen den Kreise eine gedeihlihe Lösung erhalten, beide Landes- | 2 das / regierungen, die österreichische und die ungarische, verhandelten | Dänemark. Kopenhagen, 23. Oktober. (H. Corr.) derzeit über den vorliegenden formulirten Vorschlag der deut- | Zu Anfang einer Neichstagssession pflegt im Reichstage hen Regierung. Betreffs der Orientfrage bestehe zwischen | stets die Staatsrechenschaft für das leßtverflossene Finanzjahr Oesterreih und Deutschland ein abfolut gemeinsames Vor- | zur Vertheilung zu gelangen. Dieses gesc ah nicht, als der gehen und Deutschland lasse in allen den Orient betreffenden | Reichstag am 4. Oktober eröffnet wurde, da derselbe bekannt: Fragen die größte Berücksichtigung der österreichishen Jnter- | lich nur einen Tag versammelt war; jeßt ist die Rechenschaft essen obwalten. | jedoh dem See Me E um beim Wieder- on. Ü 96. Oktober. (W. T. 9 r ck- | dUjammentritt des Reichstags im November sofort vertheilt zu hove (liberal) wurde zum Vertreter der hiesigen Statt m | werden, Jn dom Budget pro 1879/80 war die Einnahme Senate gewählt. Der bisherige Vertreter Ver Stadt. iti | zu ca, 46 350 000 Kronen, die Ausgabe zu 47 340 000 Kronen,

L 6A ; 100 somit cin Defizit von ca. 1 000 000 Kronen veranschlagt; die Senate gehörte der katholischen Partei an. | wirklihe Einnahme hat dagegen ca. 47 500 000 Srofen, die

Großbritannien und Jrland. London, 27. Oktober. | Ausgabe ca. 44 200 000 Kronen betragen, was somit einen (W. T. B.) Lord Salisbury wohnte gestern einem kon- | Ueberschuß von ca. 3330 000 Kronen ergiebt, Der Rechen- R U O nion d hielt T eine | schaftsbestand ist damit auf über 33 000 000 Ktonen gestiegen.

Code, M weiler œ aale: Die Onuientoolitik dex | 5 4 Q : a P Regierung habe England in den Augen Eirdopát lächerlich D U fti Ae A4 Oktober, (W. T. B.) gemacht, und die Flottenkundgebung sei in ihrem Zwece ver- Küste, R M io ttl N ad ln as Ea an der fehlt gewesen. Englands Pflicht sei es gewesen, jedes diplo- all ‘veube: E, Ri gayereige SQui8ungll äge matische Mittel zur Durchführung der Vertragsbestimmung sâlle herbeigeführt worden, bezüglih Montenegros zu gebrauchen, allein als eine unerhörte Asien. Persien. (Allg. Corr.) Aus Teheran meldet Doktrin müsse es bezeihnet werden, daß eine Signatar- | das Reutersche Bureau unterm 23. d.: macht unter allen Umständen verpflichtet sei, die Durhführung __ Die aufständishen Kurden haben ihre Plünderungszüge eines Vertrages in Dingen, an denen sie nit interessirt sei, | wicder begonnen. Mehrere weitere Dörfer sind zerstört worden, und zu erzwingen. Der Sultan sei verpflichtet, Dulcigno zu über- dy A E, de Sin Real Ls i i i ) S (l : ° (€zoge e ) ij ad,

geben, aber Griechenland besiße feine legalen Ansprüche auf um fie anzugreifen. Die aus 2500 Mann Truppen und 12 Kanonen türkishes Gebiet, und die Mächte hätten sih keineswegs ver- beftehende Streitmacht, die von Teheran zur Bekämpfung der Re- pflichtet, die Entscheidung der Berliner Konferenz dur An- | hellen abgesandt wurde, hat die Stadt Cazoin passirt. “— Sipah wendung von Gewalt herbeizuführen. Die Uebertragung | Salar Azem, der fruhere Kriegs-Minister und Minister der aus- türkischen Gebiets an Griechenland Seitens der europäischen | wärtigen Angelegenheiten, der zum Vize-Gouverneur in Azerbayen Mächte würde einer Theilung der Türkei gleihkommen, Eng- | ernannt worden, ist in Tabriz angekommen. : A habe Griechenland niemals eine Gebietsvergrößerung ver- prochen.

(Allg. Corr.) Ueber den Entsaß von Mafeten liegt jeßt ein amtlicher Bericht von a Premier e Kap:

Pr E L

und darauf dem taktischen Exercitium derselben beigewohnt hat.

Statistische Nachrichten.

Die selbständigen Gutsbezirke in Preußen und ihre Einwohnerzahl. (Stat. Corr.) Dur die Gesetzgebung der lettverflossenen Dezennien, insbesondere die Verordrung vom 9, Januar 1849 über die Aufhebung der Privatgerihtsbarkeit und des eximirten Gerihtsstande®, sowie die Kreisordnung vom 13. De- zember 1872 sind die früher mit dem Besitz eines selbständigen Gutsbezirkes verbundenen Rechte und Pflichten nicht unwesentlich

beeinflußt worden. Da jedoch aud noch gegenwärtig der Besitzer |

cines selbständigen Gutes für den Bezirk dessellen zu den gleichen Pflihten und Leistungen verbunden ist, welhe den Gemeinden jür den Bereich ihres Gemeindebezirkes im öffentlihen Intercsse geseßlich obliegen, so ist es von Interesse, die Zahl der den einzelnen Provinzen vorhandenen selbständigen Gutsbezirke kennen zu lernen. Einen Anhalt hierfür gewähren die bei Ermitte- lung der landwirtbscaftlichen Bodenbeoußung im Iabre 1878 und in den folgenden Jahren bei Erbeburg der Ernteerträge gewon: enen Daten, die beide in Preußen im Anschluß an die politischen Ge- meinden bezw. selbständigen Gutsbezirke erfolgten. Die Zahl der lehteren, sowie der den einzelnen Gutsbezirfken ortsangchörigen Be- völkerung, wie solbe im Jahre 1875 bei der leßten Volkszählung er- mittelt wurde, ift innerhalb der einzelnen Provinzen eine ungemein verschiedene. Von 15 384 selbständigen Gutsbezirken mit 1971 769 Einwohnern, die bierrach im preußischen Staate (abgesehen von den selbständigen Fo: stbezirken) vorhanden sind, entfallen auf die

Provinzen

Schlesien . 3562 mit 328287 Einw., durchs{chn. 92,1 Pommern 2468 00000 144,1 Ostpreußen . 2256 273 328 1211 Posen . ¡ 1985 362 820 182,7 Brandenburg 1909 215 T87 113,0 Westp1eußen 1445 249 249 172,4 Sn... 1070 72 283 67,5 Schleswig - Holstein 8318 93 119 292,8 HessenMNafau . . 182 6 046 33,2 Dn 164 12 811 fla, Walen 18 S1 100 6

Rheinland. 9 S 398 5 5 44,2

Die überwiegende Mehrzahl der selbständigen Gutsbezirke be- findet sich in den öftlihen Provinzen, insbe‘ondere aber in S(hlisien 3562, Pommern 2468 und Ostpreußen 2256; in den westliben Pro- vinzen sind nur wenige vorhanden, in Hessen-Nassau 182, Hannover 164, Westfalen 18, Rheinland 9, während in Hohenzollern keincr er- mittelt wurde.

Die auf den selbständigen Gutsterritorien arsässige Einwohner- zahl steigt von wenigen Personen bis zu 7960, Im Durchschnitt entfällt die stärkste Bevölkerungéziffer mit 292,8 auf die Gutsbezirke in Schleswig-Holstein, mit 172,4 in Westpreußen und 1441 in Pommern ; die geringste dagegen mit 33,2 auf diejenigen in Hessen- Nassan, mit 442 auf die in der Rheinprovinz und mit 67,5 auf die in der Provinz Sachsen belegenen. S

Innerhalb der einzelnen, voa 1 zu 50 steigenden Klassen ver- theilte sib die Einwohnerzahl der Gutsbezirke in nabstehender Weise,

| Ge- Voa der Zahl der Gutebezirke | Zahl sammt- kommen auf die Provinzen Größenklassen | A E

zahl der | bezirke | 4 l

wohner 1— 50 E.

51— 100 101— 150 151— 200 201— 250 25] 300 301— 350 351— 400 401— 450 451— 500 80 501— 550 68 551— 600 40 | 601— 650 47 | 651— 700 C 11411 701— 750 O 14 000 751— 800 11 8485 801— 850 19 | 10 08 S851— 900 20 | 17 344 901— 950 9 8 367 951 1000 6 5 867

1001—1050 1 | 1046 | | |

iber 1000| 45 | SL 804 10 ! E D

Von den Gutsbezirken mit einer Einwohnerzahl von me

1050 Petsonen entfallen 16 auf die Provirz Schleswig-Holstein, je 8 auf Westpreußen und Schlesien, 5 auf Ostpreußen, je 3 auf Brandenburg und Posen und 2 auf Pommern. Mehrzahl der Gutekezirke haite eine Einwchnerzabl bis zu 150 Per-

foren ; denn «cs wurden ermittelt mit einer Einwohnerzahl:

Gutsbezirke mit einer Gesammt-

Einwohnerzahl von bis 150 Personen 11 039 767 475

von 151—300 5 2298 676 625

301— 500 » 744 275 258

1 009

252 411. Königlid Preußischen Statistischen

«T

m U [E

Wm V. W.-D:. D P V V

Posen Sthle- fien

115 859 309 421 Cc 1842 195 1750 | 302 922 993 | 222 054 955 1 151 649 344 | 110 832 186 | 69 766 134 | 56806 37 854 35 906 22 970 29 098

4098 4164

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S. D

Ol Und mebr Die „Zeitschrift des

Bureaus“ enthält in tem ersten Halbbande ihres diesjährigen Jahr- |

ganges eine Abhandlung über „die Lebens- und die Feuerversiberung

in Preußen und in Deutscland in den Jahren 1877 und 1878, mit | Veber die Lebens- | geltend ge i } | 21 Mitgliedern und zwar an die zur Berathung des Gesegentwurfs 1ST |

Rüctbliken auf frühere Jahre“ von H. Brämer. versiherung entuehmen wir derselben folgende Mittheilungen : Bei dea in Preußen thätigen Gesellschaften waren i. F. 367 517 Personen mit 1080906357 M oder pro Person durchschnittlich mit 2941 A versichert; i. I. 1878: 276515 Per- sonen mit 1119458 123 # oder 2973 pro Person. Mithin betrug die Zunahme der Zahl der versicherten Personen 8998, die Versicherungesumme überhaupt 38 551 766 4, pro Person durdscnittli6 32 A Für das Gesammtgeschäft der deutschen Le- bensversicherungs - Gesellschaften in und außer Preußen belief sich bei den Todesfallversichherungen i. J. 1875 der Zugang auf 241414621 Æ, der Abgang auf 98814370 M; i. J. 1876 Aus Z4O 1E A a, 112200 394 A: 1. S. 1000 aur 236 788 328 bez, 126 698 940 M: i. I, 1878 auf 219 585 069 bez. 131 500 437 (A Auf die einzelnen Kategorien von Gesellschaften vertheilt sih der Bestand an eigentlichen Todesfallversicherungen in Preußen zu Ende dcr Jahre 1867 und 1878 wie folgt. Ende 1867 betrug die Zahl der versicherten Personen bei den deutschen auf Gegenseitigkeit basirten Gesellschaften 36559, Ende 1878 114 094, die der Gesellshaften auf Aktien 139 681 bezw. 244683, die der außerdeutshen Gesellschaften 11 769 bezw. 17 738, die der versicherten Summen betrug bei den deutschen gegenseitigen Gesellschaften 137 241 054 bezw. 397 789 439 M, bei den Gesellshaften auf Aktien 339 890 085 bezw. 667 521 430 M, die der außerdeutshen Gesell- schaften 43 766790 bezw. 54147254 M. Der Zuwachs in den 11 Jahren betrug im Ganzen: bei den gegenseitigen deutshen Gesellshaften an versicherten Personen 77535, an versicherten Summen 260 548 385 4, bei den Gesellschaften auf Aktien 105 002 Perscnen bezw. 327 631 345 M, bei den außerdeutshen Ge- sellshaften 5969 Personen bezw. 10380464 A Die prozentuale Betheiligung am ganzen Versicherungsbestande stellte sch bei den drei genannten Kategorien der Versicberungs-Gesellshaften an der Zahl der versicherten Personen Ende 1867 auf 19,4 9%, bezw. 74,3 9%/, und 6,3 °%/6, Ende 1878 30,3%, bezw. 65,09/9 und 4,7 9/9; an den ver- iherten Summen Ende 1867 26,39%/9 bezw. 65,3 %/9 und 8,49%/. nde 1878 35,5% bezw. 59,6% und 4,99/0. Die deut-

Die überwiegende | mi , au 1 : ( _im ] bei den übrigen Bundesstaaten die Frage der reichsgeseßlihen Rege-

Aktiengesellschaften sind in den Jahren 1877 und ; 1878 in Bezug auf die Zunabme des Versicherungs- | bestandes von den gegenseitigen überholt worden, denn | der absolute Zuwachs betrug im Jahre 1877 bei 31 446 733 M, bei den ersteren nur 25 900958 L, und im Jahre |

schen

gilt dies nur von einer Anzahl, namentlich von der größeren der ge- aecnseitigen Gesellschaften. Von den Nebenversicherungszweigen der

wird erwähnt, daß die Sterbekassen der Lebensversicherungs-Gesellshaften in ihrem Theilnehmerbestande allmählich immer mehr zurückgehen, ebenso die versicherungen, soweit s\ich A den dürftigen Nachrichten urtheilen lasse, und die Kapital- versiherungen auf den Lebensfall machten kaum nennens®- werthe Fortscbrite. Auch die Unfallversicherung {eine nah kurzem Anlaufe in den Borjahren zu einer ausgedehnteren Ent- widckelung ins Stocken zu geratben.

nahmen und den Schädenzahlungen für sämmtliche Gesellschaften

beim Jahreëschluß 535169580 #Æ, die Prämicneinnahme im Ganzen 16 633 602 6, pro Milles der Versicherungësumme 31,08, die Schädenzahlungen im Ganzen 8 282 574 M, pro Milles der Ver- \\cerungssumme 15,48, Prozente der Prämien 49,8; im Jahre 1877

die Schädenzablungen 16 530401 4, pro Milles der Versicherungs- summe 15,07, Prozenile ver Prämien 48,5; im Jahre 1878 betrug die Versicherungésumme 1 134 875 981 46, die Prämieneinnahme im (Eanzen 35 869 697 M, pro Milles der Versicherungssumme 31,61, die Schädenzahlunaen im Ganzen 17 849 143 4, pro Milles der Ver- siberungésumme 15,73, Prozente der Prämien 498. Jn dem ganzen Zeitraum der Jahre. 1867—1878 betrug die Versicherungssumme

oder 31,24 pro Mille der Bersicherungésumme, die Schädenzahlungen betrugen im Ganzen 151 400384 Æ oder 15,42 pro Mille der Ver- sicherung und 49,4%/5 der Prämien.

Nun, IVifsenschaft und Literatur.

Die Deuts%veStrafprozeßordnung und das kGerichts3- verfassung8geseß nebst den deutschen Einführungs- und den preußi- schen Ausführung8gesezen. Mit Kommentar in Anmerkungen von 2, Dalcke, Ober-Staatsanwalt. 2. umacarb, und stark vermehrte Auflage. Berlin, Franz Vahlen. (8,50 4) Der Verfasser hat in dieser neuen Auflage seines Kommentars an dem ursprünglichen Plane, ledigli ein Handbuch für den praktischen Gebrauch zu liefern, festgehalten, obwohl eine crhebliwe Erweiterung desselben nothwendig g: worden ist. Eine solbe war {on bedingt durch die eingehende Berücksichtigung der bezüglichen inzwisc(en erschienenen Literatur, \o- wie dur die dem Praktiker wohl am meisten willkommene Auf- nahme und Verarbeitung der Ergebnisse der Rechtsprehung des RNeichs8gerichts. Nichtsdestoweniger ist dem Buche diejenige Handlich- teit und Uebersichtlichkeit erhalten worden, welche dem Praktiker für den Handgebraucy wünschenéwerth ift.

Geseß, betreffend die Anfechtung von Rethts- handlungen eines Schuldners außerhalb des Konkurs- verfahrens vom 21. Juli 1879, erläutert von Bernhard Hart- mann, Rechtsanwalt zu Nürnberg. Berlin, Carl Heymanns Ver- lag, 1880, Nach einleitenden Vorbemerkungen über System und Grundlagen, über den rechtlichen Charakter der Anfehtung, sowie über die Zuständigkeit und Statutenkollision gießt der Verfasser ia der vorliegenden Schrift den korrekten Text des obengenannten Ge- seßes und knüpft an jeden Paragraphen der s{wierigen Materie einen sehr gründlihen Kommentar, welcher die Bestimmungen des Geseßcs nach allen Seiten beleuchtet und erläutert. Ueber die Gene]is des Gesetzes enthält die Einleitung des Buches die Momente, welcbe bei der Entstehung des Geseßes maßgebend waren. Schon die Motive zur Konkursordnung bezeichneten eine Gemeinsamkeit der Rechtsgrundsäte über die Anfehtung von Nechtshandlungen außer- halb des Konkurses als höchst wünschen swerth, da außertem ciwaige Verschiedenheiten der Gejetßgebung hierüber leiht von Gläubizern und Schuldnern zur Herbeiführung oder Beseitizung eincs Konkurs- verfabrens mißbraucht werden könnten. Allein dieselb:zn leiteten hi-raus für die einzelnen Landesgeseßgezungen lediglich die Noth- wendigkeit ab, ia der Anfcchtbarkeit von Rechtshandlungen außer- halb des Konkurses eine nothwendige Uebcreinstinmung mit den fkonkursrehtlihen Bestimmungen über das Anfechtungs- recht zu erzielen. Der Gedanke, den Partiku*argesetgebungen die Neugestaltung des Anfechtungsrechts außerhalb des Konkurses anh eim- zugeben, wurde jedoch nicht festgehalten. Man konnte sich der Be- fürhtung nit verscbließen, daß wesentlihe Ungleichheiten in grund-

würden. Es regte deshalb das Reichs-Justizamt, wie der Berfasser mittheilt, auf Veranlassung einer einzelnen Regierung im Mai 1877

Dasselbe arbe.tete au einen Geschßentwurf der Sißung vom 28. April Bei der ersten Be-

lung dieser Materie an. aus, welcher dem Reichstag in 1879 durch den Staatsfekretär vorgelegt wurde.

| rathung d¿s Entwurfs, welbe in d'eser Sitzung erfolgte, wurde

gegenüber der von cinzelnen Abgeordneten betonten Thatsache, daß | Bayeru und W“cttemberg in ihren Einführungsgeseßen das Anfech- | tungsrect rereits geregelt hatten, das Bedürfniß einer cinheitlichen Geset:gebung dur das Reich allseitig anerkannt, und insbesondere |

hiecfüc die Rücksicht auf die gleihheitlide Fortentwickelung des Rechtsstoffes durch die reichsgerihtlie Rechtsprehung, welche bei einer partikulargeseßlihen Kodifikation ausgeschlossen sein geltend gemacht. Der Gesetzentwurf wurde an eine Kommission von

über die Konsulargerichtsba1r keit gewählte verwiesen. In der Reichstags-

sißung vom 11. Juli 1879 wurde dem Haufe üter das Ergcbniß der | f | : | Liquid. von 83 200 #, zu deren Ausgleichung eine Reserve von

Kowmissionéberathung Bericht erstattet, und motivirte der Berichterstate

ter die Veränderungen, welche die Regierung8vorluge nach den Beschlüssen | zunächst die

der Kommission erfahren hatte. Diesclben ketrafen S8. 2 und 11, in welchen die Kommission gegenüber dem Regierungs- ertwurfe die Forderung aufstellte, daß dec durch einen vollstreckbaren Schuldtitel festgestellte Anspruch des Gläubigers, welcher eine Rechts-

handlung anfechte, auch fällig sein müsse, den §. 4, welcher dur |

O

einen weiteren §. 4a. (§. 5 des Gesehes) ergänzt wurde, in dem be- | stimmt wurde, daß auch die Erhebung dcs AÄnfechtungëanspruches im

Wege der Einrede zulässig, und in diesem Falle ein vollstreckbarer Titel nit zu fordern sei, den §. 7 (§. 8 des Gefeßes), aus welchem die Uater- scheidung der Anfechtung eines ein- und ¿weiseitigen Geschäfts, welche der Entwurf hinsichtlich der Erstattung der Gegenleistung traf, beseitigt wurde, endlich den §8. 12 (§. 13 des Gesctzes), in welchem das Ver- hältniß des Konkursverwalters zu der bereits erhobenen Klage eines Gläubigers klarer präzisirt und zugleich die Befugniß des Gläubigers normirt wurde, während des Konkurses eine Entscheidung im Kosten- punkte zu beantrazen. Diese Vorschläge der Kommission, bezüglich welcher der Vertreter des Bundesrathes Namens dessclben bereits die Erklärung abgegeben, daß sie von demselben acceptirt und theil- weise sogar als Verbesserungen der Vorlage betrachtet wurden, wur- den insgesammt ohne Diskussion in zweiter und ebenso in dritter Lesung in der Sißung vom 12. Juli 1879 vom Reichstage ange- nommen. Am 21. Juli 1879 (Reich8geseßblatt S. 277) erf2lgte die Verkündigung des Gesetzes.

Wie liquidirt man die Prozeßkoften gegen den Gegner? Darstellung des Kostenfestsezungsverfahrens nebst erläu- terter Auégabe der Gebührenordnung für Rechtsanwälte mit Tabellen und alphabetishem Register. Zum praktishen Gebrauche herautê- gegeben von Herm. Meyer, Landgerichts-Rath in Münster i. W. Berlin, Franz Vahlen. (2 Æ() Der durch seine Anleitungen zur Praxis im neuen Prozeßverfahren bekannte Verfasser bietet in seiner

den leßteren

1878 bei jenen 26 842 807 MÆ, bei diesen nur 10 173 602 Æ, indessen ! t : : g ¡ ftraße 64, ersien soeben eineWerthkarte des Grundbesitßes in

Gescllschaften, der Begräbnißgeld- oder Sterbekafsenversiherung und | den verschiedenen Arten der Kapitalversiberung auf den Lebensfall, | eigentlichen

Menten- | aus den darüber vorliegen- : e Der N ! dem Werth der Baustellen und der Rentabilität der Wohngebäude

Bei ter Kapitalversicherung auf | den Todeéfall mit Einschluß der Begräbnißgeld-Versicherung stellt | si das Verhältniß der Versiherungssummen zu den Prämienein- |

folgendermaßen : Es betrug im Jahre 1867: die Versicherungssumme |

die Versicherungssumme 1 096 856 717 4, die Prämieneinnahme im | Ganzen 34 111224 Æ, pro Milles der Versicherungssumme 31,10; |

9 818 691 093 M, die Prämiencinnahme im Ganzen 306 713 284 A | l pfan i l in Kalkutta, Boote und Schiffsvolk auf dem Ganges, die erklärenden

vorliezenden neuen Schrift den praktischen Juristen in übersichtlicher Anordnung und an der Hand mannigfacher Beispiele eine aubführ- liche Darstellung der Gebührenordnung für Rechtsanwälte und des Kostenfestschungsverfahrens und beseitigt die mancherlei Schwierig- keiten und Zweifel, wel&es dieses leßtere mit sich bringt.

Im Verlage von Alcrius Kießling, Berlin 8., Branrdenburgçg-

Berlin, mit Rentabilitäts-Berechnung und Taxation der Gebäude und Gruntstücke, ein Rathgeber für Bau-Unternehmer, Kapitalisten. Grundbesitzer 2c. bei Bebauung und Geldbeleihung, Kauf und Ver- kauf der Grundstückte oon Gustav Müller, Techniker und Zimmer- meister; eleg. gebunden mit Karte 2} Æ Diese Karte bietet in sauberster Ausführung und in übersibtliher Weise einen Stadtplan von Berlin, dessen Straßentheile in 8 verschiedenen Farben, je nah

a"gelegt sind, wodurch ein leichter Ueberblick über die mehr- oder minderwerthigen Straßentheile resp. Stadtgegenden gewährt wird. Der der Karte beigefügte Text giebt in tabellarisher Kürze cine leicht verständliche, durch Beispiele erl3uterte Anweisung zu einer {nellen Taxation âlterer, neuerer oder noch im Bau begriffener Gebäude, welche bei der Eintheilung der Gebäude in 16 Rangordnungen mit möglibfster Genauigkeit erzielt werden kann. Das kleine Werk soll ein Mittel sein, den nur künstlih erzeugten Niederdcuck des Grund- besißes durch Hervorhebung seines wahren Werthes zu hedven, den Hypothekenkredit zu erhöhen und damit auch einen Aufs{wung aller anderen Geschäfte herbeizuführen. :

Indien in Wort und Bild von Emil Sw@lagint- weit. Mit 400 Illustrationen. 18.—19. Lieferung. Leipzig, Verlag voa Schmidt & Günther. Pr. je Der Verfasser führt urs in diesen Lieferungea von Kalkutta nah Behar, der Wiege des Buddhis- mus und dem Siß der Indigokultur, über welche interessantes, statistisches und kommerzielles Material mitgetheilt wird. Auch sind die Lieferungen wieder mit trefflihen und chcharakteristischen Illustra- tionen geschmüdckt: z. B. die großartige und malerische Audienzhalle in Dig, Radschputana, der Tempel des Dschagannâäth in Matfch- knud daselbst, der Dschainatempel auf dem Sunagkargipfel in Central-Indien , der Empfang der indishen Fürsten beim Vizekönig

Bilder zu der Abhandlung über die Kultur des ÎIndigos u. \. w.

Die Nr. 43 1. Bandes des „Deutschen Familien» blatts“ (Herausgeber und Verleger J. H. Schorer in Berlin) vom 24. Oktober hat folgenden Inhalt: „Gericbtet“, Novelle von Konrad Telmann (Fortseßung). Der Tod als Tröfter, von Ger- hard Amyntor (Fortseßung). Robert Wilms, von Ludwig Pietsch (mit Porträt). Die älteste Stadt Deutschlands, von Frit Wernick (init JUustrationen von Trier und Umgebung). Die leßte Rolands- fäulen im Reiche, von Fedor von Köppen (Schluß, mit Jllustr.) Ein Gang durch die Berliner Kunstausstellung, von Otto Markgraf. Plaudereckte: Vom Straßburger Münster (mit einer Rcproduktioa des Adlerschen Restaurationsprojekts) 2c. 2c.

Land- und Forstwirthschaft.

Dem lezien Berichte des K. K. österreichishen Ackerbau- Ministeriums über die restlihen Erntearbeiten in Desterreich nah dem Stande Mitte Oktober entnehmen wir folgende Mit- theilungen : die Maitisernte wurde größtentheils zu Ende geführt, namentlich in den südlihen Ländern. Die quantitativen Ergebnisse dieser Ecnte kTônnen nach den bisherigen Mittheilungen in Nieder- ODesterreicb, Steiermark, Vorarlberg, Süd-Tirol und Süd-Dalmatien als „gut mittel“ bis „gut,“ in Kärnten, Krain, Nord-Tirol, Görz und Nord-Dalmatien als „mittel“ bis „\chwach mittel“ bezeichnet werden. Die Buchweizenernte theils im Zuge, theils beendet, fällt im Durch- \chnitt „mittel“ aus. Die Kartoffel ernte war zum größeren Theil be- endet. In Folge stark aufgetretener Fäule sind zwar die Ernteergebnisse in Böhmen, Mähren, Nieder-Oiterreih, Steiermark und Görz im AlU- gemeinen sehr unbefciedigend, in den beiden leytgenannten Ländern aber immerhin noch besser als im Vorjahre. In den übrigen Ländern wird wenig über Fäule geklagt und sind Berichte über gute Ernten, namentlich aus Galizien nicht felten. Neistentheils aber werden Mitteleraten erzielt. Die Zucckerrübenernte liefert die erwarteten quantitativ guten bis fehr guten Ergebnisse. Ueber die Qualität, be- ziehung8weise den Znuergehalt liegen jedoch nur weniger günstige Nachrichten vor. Die Futter-Runkelrüben liefern fast durchaus gute Ernten, während Stoppelrüben und Kopfs- kraut zur Hoffnung auf solhe berechtigen. Die Wein- lese entspricht theils den geringen Erwartungen, theils blieb fie noch hinter denselben zurück, Die ziffermäßigen Ernte-Ergebnisse in Nieder-Desterreich variiren zwischen 2 und 5 Hektoliter vom Hektar; in Steiermark \{chäßt man, daß durch das Produkt etwa die Hälfte der Bearbeitungskosten gedeckt werden wird. In Nieder-Oesterreich wurde wenigstens eine mittlere Qualität d¿s Produktes erzielt (in

säßlichen Frageu, in den einzelnen Landesgesetgebungen zu Tage treten |

würde, |

Klosterneuburg 18,5 9/9 Zucker und 0,85 %/4 Säure); in Steiermark, Krain und Mähren ift die Qualität wegen des niederen Zucker- und relativ hohen Säuregehaltes unter der Mittelmäßigkeit geblieben. In Südtirol wurde eine gute Qualität erzielt. Der Anbau dcr Wintersaaten war zur Zeit des Beri&tes im Allgemeinen ent- sprechend vorgeschritten und theilweise beendet, auf {weren Böden der nördlichen Länder aber wegen zu größer Nässe dez Bodens noch sehr im Rüdlstande. Die früh angebauten Saaten \tchen meisten- theils \{chöôn, nit selten vortrefflih, und zwar Raps cbenso wie Rog- gen und Weizen.

Gewerbe und Handek

Der [G-cschäftsberiht des Central-Bazar* für Fuhr- wesen (vorm. Gébr. Besckow) für das am 30. Juni cr. beendete Geschäftsjahr enthält über die Entwicklung des Unternehmens fol- gende Mittheilungen: Für die beschlossene Reduktion des Aktiens- Gcundkapitais bis zum Nominalb.trage von 300000 Æ sind alle Borkbereitungen getroffen, um unmittelbar nah Ablauf der eivjäh- rigen Frist den Beschluß zur Äusführung zu bringen. Auf die Rest- forderung der Gesellschaft an die Vereins-Bark Quistorp u. Co. in

Betrage angesammelt war, sind 26609 F ein- gegangen. Dieselben sind auf das Wagen-, Pferde-, Geschirr- und Utensilien-Konto abgeschrieben worden. Der Ertrag des Fuhr- gescbäftes belief \sich pro 1. Juli 1879/80 auf 236 081 M (gegen 205 855 6 pro 1878/79); der Verkauf des Pferdedüngers brachte 1495 M (gegen 1435 e 60 S pro 1878/79), während an Miethe 51 111 M (gegen 52 381 f pro 1878/79) eingingen. Die Ausgaben betrugen: 1) an Abschreibungen auf Wagen, Pferde, Gescbirre, Utensilien, Livréen und Gebäude (excl. der Abschreibungen aus der eingegangenen Forderun; an die Vereinsbank Quistorp u. Co. in Liquid, und dem Erlös für das zur Verbreiterung der Potsdamer- straße abgetretene Vorgartenterrain von zusammen 32 694 M), in Summa 72328 #, 2) an Zinsen 43906 Æ (gegen 43 415 M pro 1878/79); 3) an Bcetriebs- und Geschäftêunkosten 148 961 M (gegen 1200414 pro 1878/79), Die Gesammtausgaben betrugen also 265 195 M (gegen 240537 M pro 1878/79), so daß für das verflossene Geschäftsjahr ein Betriebsübershuß von 24967 M (gegen 19 474 pro 1878/79) erzielt worden ist, der die Vertheilung einer Dividende von 29/9 ermöglicht. Die Zahl der Pferde hat fich im Geschäftsjahre um 23 Stück v: rmehrt, und stehen dieselben mit durch- \{nittlich 359 M pro Stück (gegen 396 A pro 1878/79) zu Buch.

aleichem

Die Zahl der Fuhrwerke ist um 4 Stück gestiegen und beträgt zur Zeit 162 Stü (exkl. 5 Schlitten). I

| Aus Dortmund wird der „B. Börs.-Ztg.“ unterm 25. d. M. gescthricben: Auf dem Westfälischen Eisenmarkte wird die Stimmung immer ungünftiger. Die meisten Werke sind unge- nügend beschäftigt, und neue Bestellungen laufen in nur geringer

| Zahl ein. Jasbesondere ist es von ausländischen Anfragen und Auf- trägen wieder ganz ill geworden. Ja Stahlschienen ift zwar an- dauernd gute Beschäftigung zu konstatiren, aber die betreffenden Werke könnten auch darin ganz gut neue Ordres gebrauchen, und die