— Durch verschiedene dem Reichstage werde eine Erweiterung des unterirdischen Diese Nachricht ist, wie wir aus unrichtig. Wie schon gelegentlich gen im Reichstage regierungsseitig erklärt wurde, liegt es nicht in der Absiht, nah Ausführung des in: Jahre 1876 entworfenen Planes der unterirdischen Telegraphenanlagen noch weitere Anleihemittel für unterirdische Linien in Anspru zu nehmen. Jn den nächsten Etat gelangt deshalb auch nur noch die leßte Rate der für die Vollendung des Planes von 1876 vorgesehenen Mittel zum Ansaß. Mit der Verwendung derselben wird der Plan zur Schaffung eines unterirdischen Telegraphenneßes auf den großen Verkehr- und Heerstraßen des Reichs verwirklicht sein.
Nah der im Reichs - Eisenbahn - Amt auf- gestellten, in der Ersten Beilage veröffentlihten Nahweisu ng Über die im MonatSeptember1880 auf deutshenBahnen t ag pas Bayerns) beförderten Züge und deren
erspätungen wurden auf 47 größeren Bahnen bezikhungs- weise Bahnkomplexen mit einer Gesammtbetriebslänge von 28 925,87 km befördert an fahrplanmäßigen Zügen: 11 894 Courier- und Schnellzüge, 81 416 Personenzüge, 50 216 gemischte Züge und 78 879 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen Zügen : 4950 Courier-, Schnell-, Personen- und gemischte Züge und 33 484 Güter-, Materialien- und Arbeitszüge. Jm Ganzen wurden 634764 875 Achskilometer bewegt, von denen 202 055 139 auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeför- derung entfallen. Es verspäteten von den 143 526 fahrplan- mäßigen Courier-, Schnell-, Personen- und gemischten Zügen im Ganzen 2128 oder 1,48pCt., (gegen 1,35 pCt. in demselben Monat des Vorjahres, und 1,68 pCt. im Vormonat). Von diesen Ver- spätungen wurden jedoch 1190 durch das Abwarten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen, \o daß den aufgeführten Bahnen nur 938 Verspätungen (=0,65 pCt.) zur Last fallen (gegen 0,66 pCt. im Vormonat). Jn demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Vergleih zu ziehenden Bahnen von 132 482 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung 805 oder 0,61 pCt., mithin 0,04 pCt. weniger. Fn Folge der Verspätungen wurden
293 Anschlüsse versäumt (gegen 200 in demselben Monat des Vorjahres und 259 im Vormonat).
Telegraphennegzes zugehen. zuverlässiger Quelle erfahren, der früheren Etatsberathun-
M l November S (s eine gemeinschaftliche Wagen-Dispositionsstelle behufs gleihmäßiger Vertheilung der zum Kohlen- und Kokestransport geeigneten Wagen auf die im Ruhr: Kohlenrevier belegenen Stationen und Ladestellen der Rheinischen, Cöln-Mindener, Bergisch-Märkischen und Han- noverschen Bahn untex der Bezeichnung: „Eisenbahn- wagen-Amt für das Ruhr-Kohlenrevier“ zu Mül- heim a. d. Ruhr eingerihtet, Das Eisenbahnwagen-Amt ist fürerst der Königlichen Direktion der Rheinischen Eisenbahn in Bezug auf die Handhabung der Disziplin und die äußere Geschäftsordnung des Bureaus unterstellt und fungirt im Uebrigen als gemeinschaftliche Dienststelle der betheiligten Königlichen Eisenbahndirektionen. A S n
* — Zur Herbeiführung einer Uebereinstimmung der Per- Jonengeldtarife der Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen in Bezug auf die Fahrpreis- Ermäßigung für Kinder ist, nah einer Bestimmung des Ministers der öffentlihen Arbeiten, vom 23. Oktober d. R den betreffenden Spezialbestimmungen zu §8. 10 des Betriebs- reglements für die Eisenbahnen Deutschlands allgemein fol- gende Fassung zu geben: „Kinder unter 4 Jahren werden, wenn ein bejonderer Plaß für dieselben nicht beansprucht wird, frei be- fördert. Die Fahrpreisermäßigungen für Kinder unter 10 Jahren bestehen darin, daß befördert werden: zwei Kinder in allen Wagenklassen auf ein Billet der betreffenden Klasse und Zug- gattung; ein Erwachsener mit einem Kinde: in 1. Wagenklasse auf ein Billet 1. Klasse und ein Billet 2. Klasse, in 2. Wagen- klasse auf ein Billet 1. Klasse, in 3. Wagenklasse auf ein Billet 2. Klasse, in 4. Wagenklasse auf ein Billet 3. Klasse; ein einzelnes Kind: in 1. Wagenklasse auf ein Billet 2. Klasse, in 2. Wagenklasse auf ein Billet 3. Klasse, in 3. Wagenklasse auf ein Billet 4. Klasse der entsprehenden Zuggattung; in 3. Wagenklasse der Schnellzüge auf ein Billet 3, Klasse der gewöhnlichen Personenzüge.
— AUUSs den 88, 152, 153, 162, 164 und 172 1, 8 des Allg. Landrechts folgt, nach einem in Uebereinstimmung mit dem früheren Ober-Tribunal ergangenen Erkenntniß des Reichsgerichts vom 13. Mai d. J., unzweideutig, daß, ab- esehen von der besonderen, sich auf Besriedigungen in der reien Feldflur beziehenden Vorschrift des 8. 151, der Grund- besißer eine bestehende Scheidung, welche er errichtet hat, beziehungsweise deren Eigenthümer er ist, niht wieder ent- fernen darf, der Nachbar vielmehr ein Recht darauf hat, daß dieselbe zur Sicherung seines Eigenthums bestehen bleibt.
— Der General-Major von Oppen, bisher Comman- deur der 11. Kavallerie-Brigade, welcher kürzlich zum Kom- mandanten von Breélau ernannt worden, is aus diesem An- laß zur Abstattung persönliher Meldungen mit Urlaub von Breslau hier eingetroffen.
— Se. Dur@élautht Heinrich XVIII. Prinz Reuß Rittmeister und Eskadron:Chef im Garde-Kürassier-Regiment, ist von Urlaub hierher zurückgekehrt.1 E ra E
“ Bayern. München, 5. November. (Allg. Ztg.) Der Kar- dinal Facobini ist, von Wien kommend, mit dem heutigen Morgen-Schnellzuge hier eingetroffen und in der hiesigen Nun-
tiatur abgestiegen.
— 6. November. Durch Allerhöchste Entschließung werden die Landräthe der aht Regierungsbezirke auf den 1. De- zember zu ihren diesjährigen Sißungen einberufen.
— 7. November. (W. T. B.) Der Kardinal Ja-
cobini ist nach Rom abgereist.
F) Württemberg. Stuttgart, 5. November. Der König und die Königin sind gestern Abend von Friedrihs- hafen wieder hier eingetroffen.
E E E A E i +
Baden. Karlsruhe, 6. November. Die Fürstin von Hohenzollern is heute Mittag von Baden nah Sigma- ringen abgereist. Die Prinzessin Marie von Baden, Her- zogin von Hamilton, begiebt sich heute Abend nah Nizza, wo dieselbe den ganzen Winter zuzubringen gedenkt. — Morgen,
Zeitungen geht die Mittheilung, Anleihevorlage bezügli der
herzoglichen Herrschaften
wohnen wird,
welcher
glichen [ha den Besuch des Erbgroßherzogs von Sachsen-Weimar,
im Schlosse zu Baden
stoßenden Behandlung tenegros. Die österrei
den Ausschußanträgen di Beträge.
gemeldet : Walfsfh, der
anfänglich hieß,
glüdlih in Umtata angelan
zufriedenheit des Stammes, der den loyale Halturg eingenom des Majors Elliot gestellt. eingeäschert und hofft bald Hâäuptlings schreiten zu ks
bekunden.
lih, während auf nisten am St. John-Flusse
— 7. November. vom 6. d., melden: Mon
Und
Tembus befindet sich in
Lille, Noubair, deren In
gegen
Paris l Kongregationen e
Der Maire drohte. die Ru perdus unterhalten hatten.
blik Protest ein. — ÎÍn Nacht Bomben Tardif,
heute 5 Personen,
M
— 7. November. des Ordenshauses n rigolet bei Da
des Ordenshauses wünsche einen Monat Personen aus dem Ordens
zu leisten,
Savoie) hatten alle
— 8. November.
keinem Zwischenfall gekom menge ist in Avignon,
mische Rath des Dep welcher jesuitishe Lehr
Schule für zwei Monate
Griechenland,
fordern, um die Armee bi Kriegs fuß erhalten Gesandtschaftssekretär
Epirus 36 000 und gestellt werden. Die werden.
— 7. November. (W. der Deputirtenkamme jorität die Thronrede mitgethei ihre Dankbarkeit gegen Entscheidung in der Kon
Sonntag, den 7. d., erwarten, der „K. Z.“ zufolge, die Groß-
A
Grenzlinien gemäß dem
Timbus k efürhtet, da einige
und 6 Mann verwundet wurden,
der Basutos, Moletsane, am 31. Oktober mit Sturm mes griffen indessen 5000 Basutos ein lonialtruppen an, welche das Dorf Terothodi beseßt hatte
zwangen dasselbe sih zurückzuziehen.
legte gegen diese Verhaftung
Verurtheilte bei dem Ober-Unterrichtsr
: Athen, 5. Komunduros wird von der Kamm
der Adreßkommission
Oesterreich-Ungarn. Pest, 6. Jn der ungarischen Delegation zZnterpellation ein, wegen der gegen den Berliner Vertrag ver- Mohamedaner Seitens Mou- hishe Delegation erledigte das Ordinarium des Kriegsbudget
der
e von der
Velgien. Brüssel, 7. November. „Moniteur Belge“ meldet die Gratry zum Kriegs-Minister.
Grsfßbritannien und Jrland. vember (Allg, Corr.) Aus der Kapstadt wird unterm 1. D,
Ernen
Friedenêrihter in Umditchwa's Lande, von dem es daß er von den Eingeborenen ermordet worden, ist
Es wird eine ofene Empörung der der kleineren Häuptlinge große Un- Sangelizcoe,
gt.
Engländer men, Vat
Oberst Clarke zu einem Angriff gegen die Festung des
nnen. Eine
streitfräfte hat einen Einfall in Maferu gemacht, und es ist ihr ge- lungen, 40 Pferde wegzuführen. Der feindlice Seiten der Angreifer Lieutenant Nelson todt blich Die Frauen und Kinder der Kolo- sind an Bord eines an der des Flusses vor Anker liegenden kleinen
B
tague, befestigt
vollem Auf
punkten werden Verstärkungen gesandt.
Frankreich. Paris, 6. November. nächsten Montag wird ein Ministerrath stattfinden, in welchem der Wortlaut der Erklärung des am Dienstag in den Kammern festgestellt werden wird. — Die
feine
rgriffen w
vjustizpalaste zu Nantes wurde der Präfekt ausgezischt.
hestörer ver
Advokaten wurden verhaftek,/aveil sie si in
“Der
welche gestern bei der Ausweisung von Kongregationsmitgliedern verhaftet worden waren, zu Gefäng- nißstrafen von 10 bis 30 Tagen verurtheilt.
(W. D. B.) der Prämonstratensermönche rascon dauert fort; die Prämon- stratenser protestiren gegen die Einschließung. präfekt erwiderte, daß die Regierun
und die
Prämon
men. Eine
Tarascon und den benachbarten Ort- shasten zusammengeströmt. Es herrscht allgemeine Aufregung. Besançon, 7. November.
(W. artement
Angelegenheit des Schuldirektors
er, denen
zugegangen war, weiter funktioniren ließ,
erkannt.
ge en Thessalien 24000 Mann auf- eserve soll auf 20 000 Mann gebracht
T. r wurde
[t, die Mächte ferenz dem
Protokolle
Dampfers geflüchtet. ) Nachrichten vom Kap, welches von dem Häuptling
genommen.
zur Verlesung kommen soll, Märzdekrete sind heute in Valenciennes, Alby, Pau und an- Provinzialstädten weiter zur Ausführung gelangt.
sind heute
Präsident des Gerichtshofes bei dem Prokurator der Repu- Nimes wurden in der vergangenen gegen das Präfekturgebäude geworfen. — Mitglied des Konfliktsgerihtshofs, hat um seine Entlassung nahgesucht. — Der Departements, Pradel,
hat ebenfalls seine Entlassung verlangt. — Das Zuchtpolizeigeriht zu
g keine gewaltsame Oeffnung Einschließung, wenn nöthig, fortseßen werde. Die Prämonstratenser haben alle hause entfernt, welche, ohne Dienst nur den Proviant unnüßerweise mit aufzehren würden und scheinen für längere Zeit hinlänglich verproviantirt zu sein. — Die Trappisten in Tamie (Departement Eingänge fest verbarrikadirt und be- dur ste es einer dreistündigen Arbeit, um in das Kloster zu gelangen. — Dufaure hat seine Entlassung als Vorsitzender des Comités für juristische Kompetenzfragen im Aus- wärtigen Amte genommen; an seiner Stelle ist der General- Prokurator am Kassationshofe, Bertauld, zum Vorsißenden ernannt worden. — Eine heute im Cirque Fernando ab- gehaltene Versammlung hat mit E lution für Abschaffung des Kultus-Etats und für die Tren- nung der Kirche vom Staat angenommen.
(W. 2% D) des Ordenshauses der golet bei Tarascon dauert noch \{chließenden Truppen sind in 5 Linien aufgestellt,
instimmigkeit eine Reso-
Wie verlautet, hat der ath Berufung eingelegt.
November. er den nöthigen Kredit s zum 31. Dezember 1881 auf dem zu können. — Grinzis geht als erster nach Wien. — Gemäß der vom Ge- neralstabe entworfenen Ordre de bataille
B.) Jn der heutigen Sißung
beshlossene Antwort auf Die Kammer spriht darin
November. (W. T. B.) brachte der Abg. Falk eine
s und bewilligte entgegen Regierung beanspruchten
(W. D. B) Dex nung des Generalmajors
London, 5. No-
der oberste n gegenüber sh unter
Häuptling
stets den Schutz
hat Malethane's Dorf Abtheilung der Kolonial- Verlust war beträcht-
Mündung
und beseßt war, wurde Während des Stur- Detachement dcr Ko-
Der Stamm der ruhr; nah den Haupt-
(W. T. B.) Am
Ministeriums, die
weiteren
Maßregeln orden.
In dem
hasten zu lassen. Zwei
der Salle des pas
Präfekt des Oise-
Paris hat
Die Einschließung
Der Unter-
Die Einschließung stratenser in Fris immer fort. Die ein- Bisher ist es zu sehr große Menschen-
T. B.) Der akade- s Doubs hat in der
zu Montroland, ein Ausweisungsbefehl auf Schließung der
(W. Pr.) werden gegen den
die von der Ma-
aus, durch deren Lande] die neuen
Bergen von Seer aus gegen Lao vorgedrungen war,
; trags definitiv zugesprohen worden seien. Es | hierdurch nicht nur Griechenland gekräftigt, sondern au | den Völkern Gerechtigkeit erwiesen, welche seit Fahr- | hunderten die Freiheit vertheidigt und jüngst noch an dem
| Kampf um die gemeinsame Unabhängigkeit theilgenommen | hätten. Die Kammer sei überzeugt, daß die Entscheidung der | Signatarmähte, an deren Ausführung die Mächte interessirt
seien, auch ausgeführt werde, aber Griechenland jelbst habe vor Allem die Pflicht, hierfür einzutreten, die Erwägung der Mittel zur Erreichung des Zieles werde daher den hauptsächhlichsten Gegenstand der Berathungen bilden. Die erfolgte Vermehrung der militärischen Streitkräfte ohne Zustimmung der Landesver- tretung sei indeß die Verleßung eines positiven und zweifellosen Artikels der Verfassung Seitens des verantwortlihen Ministe- riums gewesen, welches dabei die den verschiedenen Regierungs- gewalten zustehenden Befugnisse niht auseinander gehalten habe. Da die militärishen Vorbereitungen aber eine Ver- vflihtung des griechishen Staates gegenüber dem Hellenismus und gegenüber den Signatarmäten seien, hätte die Armee unter den Fahnen zu bleiben, um die Aufgabe zu vollenden, die neuen Zustände in den Griechenland feierli zuge- ¡prochenen Provinzen herzustellen. Der Deputirte Jacobatos verlangte hierauf unter Hinweis darauf, daß die Kammer eine Entscheidung über Krieg oder Frieden zu treffen habe, die Vorlegung sämmtlicher auf die Grenzregulirung bezüglichen diplomatischen Schriftstücke sowie des Textes des Berliner Vertrages und der bezüglichen Protokolle, Das Ministerium erklärt sih mit der Vorlegung, soweit dadurch die Jnteressen des Staates niht geschädigt würden, einverstanden. Hierauf wird die Sißung aufgehoben. S Bon dent Ministerium, das bereits den Vertrag mit der Nationalbank über eine Anleihe von 60 Millionen Drachmen unterzeichnet hat, sind nunmehr au Verhandlungen wegen Beschaffung einer weiteren Anleihe von 100 Millionen im Auslande eingeleitet worden.
Türkei. Kon stantinopel, 7. November. (W. T. B. Der bulgarsce Geschäftsträger hat dem franzöfische Botschaster Tissot persönlih sein Bedauern über die In- sultirung des französischen Vizekonsulats in Varna ausgedrüdt. Der Botschafter Tissot gab anheim, die bulgarische Regierung möge dem Vizekonsul offiziell durch den Präfekten von Varna ihr Bedauern ausdrücken lassen.
E Dem „Daily Telegraph“ wird von hier gemeldet, VDerwisch Pascha sei angewiesen, Dulcigno binnen 3 Tagen zu übergeben, Der englische Botschafter G ö\chen habe der Pforte mitgetheilt, daß die englische Regierung den türkischer- seits aufgestellten Plan einer Negelung der Staats- \chuld beanstanden müsse und daß der türkische Staatskredit viel eher durch die Einseßzunz einer europäischen Finanzkom- mission hergestellt werden dürfte. Die Pforte habe aber den Vorschlag abgelehnt, weil der Sultan einer Einmischung Europas in die inneren Angelegenheiten der Türkei ent- gegen ci. — Der „Agence Havas“ vom 7. wird aus Ragusa ge- meldet, Seitens der Albanesen werde jetzt erklärt, daß fie Dulcigno unter keinen Umständen an Montenegro über-
lassen würden, wohl aber bereit seien, dasselbe an Oesterreich zu übergeben.
Serbien. Belgrad, 6. November. (W. L. B) Das amtlihe Blatt veröffentliht einen Erlaß des Fürsten, durch welchen die Skupschtina aufgelöst und der Termin
he die Neuwahlen zur Skupschtina auf den 30. November c. estgeseßt wird.
Montenegro. Cettinje, 6. Novemher. Die „Polit. Corr.“ meldet von hier: Montenegro is noch keine offizielle Ein- ladung von Seiten der Türkei zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zugegangen. — Der diplomatische Vertreter Rußlands, Staatsrath Jonin, hat einen Urlaub auf unbe- stimmte Zeit erhalten. — Derwish Pascha hat sämmtliche Führer der albanesischen Liga zu einer Konferenz na ch Skutari berufen.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 6, November (X, D. 9) An dem politisGèn Prozeß gegen mehrere Mitglieder des revolutionären Erekutiv- Comités wurde die Sißzung heute Mittag 12 Uhr eröffnet. Vorsitzender des Militärgerihts is General-Major Leicht ; Gerichtsmitglieder sind der Wirkliche Staatsrath Schetkowsky und der Oberst Babst; als zeitweilige Gerichtsmitglieder fun- giren die Obersten folgender Garde-Regimenter : Oberst Hesse vom Preobraschenskischen, Oberst Alexejeff vom Semonoffschen, Oberst Stoliza vom Garde-ZJäger-Regiment, Oberst Krassowsky vom Moskauschen, Oberst Anitshkofff vom Pawlowschen Garde - Regiment. Als Ankläger amtet dex Militär- Prokurator Achsarumoff mit drei Gehülfen; die Ver- theidigung ist von Margolin, Appolonoff, Dsenziol, Kißlitschni, Chodneff u. a. übernommen worden. Die Angeklagten wur- den in ihrer eigenen Civilkleidung in den Sizungssaal geführt. Der Generalität, den Mitgliedern des Ober-Militärgerichts, den Senatoren waren besondere Siße eingeräumt. Kurz vor Eröffnung der Sißung hatte sich auch Prinz Peter von Olden- burg im Sißungssaale eingefunden, um der Verhandlung bei- zuwohnen. Nach dem Sißungssaal waren alle für den Prozeß in Betracht kommenden Beweisgegenstände, darunter auch Dynamitproben, gebraht worden.
Der französishe Botschafter, General Chanzy, ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
7. November. (W. T. B.) Die desMilitär-Kreisgerichts war ausschließlich der Verle ung der Anklageakte gewidmet. Jrgend ein Zwischenfall ist nicht zu verzeihnen. — Jn der heutigen Sigßung bildete die am 9. Februar 1879 erfolgte Ermordung des Gouverneurs von Charkow, Fürsten Krapotkin, den Gegenstand der Verhandlung. Der bezügliche Theil der Anklage beruht im Wesentlichen auf den Aussagen eines gewissen Goldberg, der den Fürsten Krapotkin. ermordet hat und, nah abgelegtem Geständniß, während der Voruntersuhung gestorben ist, Auch wurden heute mehrere Zeugen vernommen.
Amerika. Washington, 7. November. (W. T. B.) Der Präsident Ha yes ist hier wieder eingetroffen.
Asien. Persien. Teheran, 7. November. (W. T. B.) Nach aus Tabriz hier eingegangenen Nachrichten ist der Scheikh Obeidullah, der mit etwa 8000 Kurden von den
werde
gestrige ing
von den perfishen Truppen zurückgeshlagen worden; die
Kurden haben dabei große Verluste erlitten und gegenwärtig
des Berliner Ver-
etwa 8 Meilen von Urumiah entfernt ein Lager aufgeschlagen.
E S R D A S E E N L ARTE R MT O Bem tes R MI P T
graphie und maritimen Meteorologie, Organ des Hydro-
Heft 10 des Jakbrgangs 180 der Annalen der Hydro-
ischen Amtes und der Deuisben Seewarte, herauëgegeben von O ravibisien Amt der Admiralität, Verlag von Ernst Siegfried Mittler u. Sohn in Berlin, hat folgenden Inhalt: Ueber cinige neuere Tiefsee-Expeditionen. — 1) Lothungen und Temperatur- messungen des „Knight Errant“ zwishen Schottland und den Färö- bänken im Juli und August 1880, 2) Reihentemperaturmessun1en der „Fylla* nördlich und westlich von Island ¿m Sommer 1878, 3) Tiefsee-Expedition des V. St. D. „Blake“ im Caraibischen Meere im Winter 1879/80, 4) Expedition des französischen Stiffes “Le Travailleur“ im Busen von Biêécayo im Sommer 1880, 5) Tief- see-Grpedition in dem Adriatishen Mecre 2c. im Sommer 1880. — Uebersichtétafeln des Unterschieds zwischen der scheinbaren und wah- ren Monddistanz. Von Prof. Dr. G. D. E. Weyer. — Ueber die beste Noute von der Westküste Centralamerikas nah den Sandwichs- inseln. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deut- \hen Seewarte im Monat Juni 1880. — Zusäße zu der Besrei- bung der Küste zwischen Port-Natal 2c. und Limpopofluß. S Küste von Afrika. — Beschreibung der Crozetinseln. Indischer Ocean. Klima der Kergueleninseln. — Klima von Apia auf Upolu. — Samoainseln. — Vergleihende Uebersicht der Witterung des Monats Juli 1880 in Nordameriïa und Centraleuropa. (Mit- theilung von der Deutschen Seewarte.) — Kleine hydrographische Notizen. — Literarishes. — Tabellen, — Kartenbeilagn. 5 — Nr. 32 des DeutschenHandels-Archivs, Wochenschrif für Handel und Gewerbe, herausgegeben in Reichsamt des Innern, enthält; Gesetzgebung: Dänemark: Ausdehnung des Plus auf Waaren, welche aus Deutschland, Venezuela, Belgien, e britannien und Irland und Frankreich sammen. — Niederlande un Frankreih: Verlängerung des Handelévertrages zwischen beiden Staaten. — Spanien: Einführung des spanischen Sanitätsgeseßes auf den Philippinen. — Vereinigte Staaten von Kolumbien: Zoll- tarif _— Beilage. Berichte: Deutsches Reich: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs steuern im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1880 bis zum Schlusse des Monats September 1880. — Stettin. S NONIISDELA Posen. — Nordhausen. — Hannover. — refeld Koble Augs- burg. — Mannheim. — Mülkausen i. E. — Mey. — Groß- britannien: Glasgow (schottische Eisenindustrie). — Levuka Ir Inseln). -— Frankreich: Handelsbericht aus Bordeaux für 18 . — Schweden und Norwegen: Wirthschaftliche Verhältnisse Schwedens im I luß). E S L 20 he as ahn- Verordnungs-Blattes, herausgegeben im Königlichen Miristerium der öffentlichen O hat folgenden Synhalt : Allerhöchste Konzessionsurkunde, betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Hoya nah Cystrup durch die Hoya'er Eisenbahngesellschaft. Vom 24. Mai 1880, — E Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 12. Oftober 1880, betr. Anträge auf Zurückstelung des zum Waffendienst nicht heranzuzichen- den Personalò ; vom 16. Oktober 1880, betr. Ergänzung des Reglements für die Berechnung der Neben-Emolumente der Beamten des Fahrdienstes vom 7. September 1875; — vom 20. Oktober iel betr. Tranêportbegünstigungen für verschiedene leicht verderbl che Gegenstände, frische Seefische und lebende Fische in Wasser ; — vom 93, Oktober 1880, betr. Fahrpreisermäßigung für Kinder; — vom 94. Oktober 1880, betr. Berechnung der Preise der Abonnements- karten für Schüler; — vom 28. Oktober 1880, betr. Errichtung cines Eisenbahnwagen-Amts für das Nuhr-Kohlenrevier ; E E 929. Oktober 1880, betr. die rechtzeitige Feststellung und Veröffent- lihung der Fahrpläne. — Richterliche 2c. Entscheidungen: Urth:il des Reicbsgerichts (I. Civil-Senat) vom 10. Juli 1880 in Sachen des pensionirten Bahnwärters P. wider die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn. „Das Bedienen einer Eisenbahn-Signalvorrichtung kann nach den Umständen des konkreten Falles als eine mit dem Cisen- bahnbetrieb im Zusammenhang stehende Thätigkeit angesehen werden (8. 1 des Reichs-Haftpflichtgeseßes vom 7. Juni 1871)“ — Nac)- richten.
Landtags: Angelegenheiten.
Dem Hause der Abgeordneten ist folgender Entwurf eines
P betreffend die Deckung von Ausgaben der Rechnungsjahre 1878/79 und 1879/80, vorgelegt worden: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtages der Monarchie, was folgt: &)
D inanz-Minister wird ermächtigt, zur Deckung von Aus- s r E 1878/79 und 1879/80, welche aus den Einnahmen dieser beiden Zeitabschnitte nicht Haben bestritten werden Fönnen, 5006938 A 55 H im Wege der Anleihe durch Ver- äußerung eines entsprechenden Betrages von Schuldverschreibungen zu beschaffen. 4
Q 2 -
Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinéfuße, zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchen Coursen die Schuldverschreibungen verautgabt werden sollen, bestimmt
Finanz-Minister. l as Qm Aebuiaen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An- leihe, wegen Annahme derselben als pupillen- und depositalmäßige Sicherheit und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften des Gesetzes vom 19. Dezember 1869 (Gesey-Samml. S. 1197) zur An- wendung.
Der Finanz-Minister ift mit der Ausführung dieses Gesetzes be- auftragt. de A. S ie Motive lauten: Wie die Uebersicht von ten Staatseinnahmen und Ausgaben 2c. pro 1, April 1879/80 ergiebt, hat der Finalabshluß des genannten Rechnungsjahres mit Einschluß einer noch ungedeckten, auf 1 1490 M 36 Z sich beziffernden Mehrausgabe für den Bau des Regierungs- und Ober-Präsidialgebäudes in Schleswig aus 1878/79 ein Defizit von 5 006938 M 55 hinterlafsen. i j y In Ermangelung anderweiter Deckungêmittel wird diese Summe im Wege der Anleihe durch Veräußerung eines entsprehenden Be- trages von Schuldverschreibungen zu beschaffen sein, wozu durch das vorgeschlagene Geseß die m gena ertheilt werden soll. i Der §. 2 des Gesetentwurfë entspricht den desfallsigen Bestim- mungen der in den leßten Jahren ergangenen Anleihegeseßze.
Statistische Nachrichten.
Dem Septemberheft der Statistik des Deutshen Reichs ent- nehmen wir in Bezug auf den Woarenverkehr des Deutschen ollgebiet s im September d. J. folgende Daten: Roh-, Bruch-, Sn, Rohscbienen, Ingots (alles in Doppel-Centnern): Ein- fubr 228 989, Ausfuhr 252 441; Materialeisen, ganz grobe und grobe Eisenwaaren Einfuhr 29 215, Ausfuhr 506 869; feine Eisenwaaren Einfuhr 525, Ausfuhr 5554; Aen Einfuhr 21033, Ausfuhr 64 443, Die Einfuhr vo1 Produkten der Eisen- und Maschinen- Industrie war im genannten Monat im allgemeinen geringer, die Ausfuhr größer als im Vormonat. Weniger eingeführt wurden infe- besondere Roh- und Brucheisen, Rolhschienen 2c., Maschinen. In der Ausfuhr machte sich eine Zunahme bei Rohe, Bruch- und s{mied- barem Eisen, Eisenbahnschienen (4+ 23 310), Gisendraht und ganz aroben Cisengußwaaren 2c., cine Abnahme dagegen bei Luppeneisen, Robscienen und Ingots, Eck- und Winkeleis-n, Eisenbahnacbsen und
rungs8bezirks Marienwerder Distrikte, ) Georg von Hirschfeld, Regierungs-Rath und Vorsizenden des G historiscen Vereius für den Regierungébezirk Marienwerder, — Die
vielfachen Klagen, daß die in dem N O M S f : Nj A ( un! 2 ral L F Gl Z 2 Wini Ls Bs g My A L E veran- | die Emkbryonen unseres Rhein- und Weserlahses dem Californier be
Kunst, Wissenschaft und Literatur. i ü hervorragenden Alterthümer des Regie- | d und der angrenzenden nach photographischer Aufnahme herausgegeben von
Die
laßt, bei Gründung des historischen Vereins und Museums für den d Regterungébezirk Marienwerder eine Zeitschrift ins Leben zu rufen,
welhe auch Beschreibungen und lithographische Abbildungen der
wichtigsten Alterthümer bringt. Mit Rücksicht auf die Vielseitigkeit
des ihr naturgemäß zufallenden historischen Gebiets und der Unmög-
lichkeit, durch Lithographie die für das nähere Studium nöthige Ge-
nauigkeit zu erzielen, beabsichtigt derselbe nunmehr außerdem
ein Bilderwerk der in dortigen Gegenden gefundenen wicch-
tigsten Alterthümer herauszugeben , welches der bequemern
Handhabung wegen in Oktav erscheinen und die auf photographischem
Wege dur Lichtdruck hergestellten Abbildungen nebst Beschreibungen
enthalten soll. Der Preis ist so berechnet, daß sid jede Tafel Ab-
bildungen einschließlich des zugehörigen Textes auf 50 S t:llt, und
werden die Schriften den Abnehmern frankirt zugesandt. Die Deckung der Kosten wird gesichert, sobald 100 Subskriptionen ein- gelaufen sind. Jeder Subsfkribent verpflichtet si nur zur Abnahme von 12 Tafeln. Nach Abgabe derselben wird den Subskribenten eine neue Anfrage zur Erklärung über Fortseßung der Subskciption mit gleicher Maßgabe zugehen. Die Mitglieder des historischen Vereins für den Regierungsbezirk Marienwerder erhalten das in Rede stehende Werk unentgeltlich neben der Zeitschrist, indem die bezüglichen Kosten aus Verein®mitteln gedeckt werden. Es ist bereits mit der Abbildung des Gold- und Bronzefundes aus Dorotheenhof (Kreis Flatow) in 2 Tafeln begonnen worden, und sollen si dann die um- fangreihen Silberfunde aus Dombrowo und Schlochau anscließen. Die Vorf ände der Alterthums- und Geschichtsvereine und die Freunde der vaterländischen Vergangenheit werden sich ohne Zweifel für dieses Unternehmen interessiren und durch Subskription zur Förderung des- selben beitragen. : : E ,
— Indien in Wort und Bild von Emil Swlagint- weit. Mit 400 JUustrationen. Leipzig, Verlag von Schmidt & Günther. — Mit der soeben erschienenen 20. Lieferung {ließt der I, Band dieses Prachtwerkes, Ldessen interessanter, aus den besten Quellen geshöpster gediegener Inhalt, ges{müdckt dur treffliche Illustrationen bei eleganter Ausstattung dasselbe zu einer Zierde unserer Illustrations-Literatur macht. Aus derm Inhalt heben wir hervor : 1) die Schilderung des Landes und seiner Produkte, sodann die Beschrei- bung von Bombay mit seinen verschiedenartigen Bewohnern und deren häuélichen und religiösen Sitten. Dann folgen die Völker und Kasten Indiens von der wilden Urrace bis zu den gebildeten Parsi, die Beschreibung der uralten Felsentempel in Elephanta und anderen Orten, die Schilderungen des Dekhan, der Provinz Haidarabad und Madras, der Nilgiris oder blauen Berge; darauf die Geschichte des Christenthums in Indien und der Religion der Hindus mit ihrem heiligen Lande Orissa. Die Schilderung der Provinzen Bengalen und Behar {ließt den I. Band.» Der 11, Band wird binnen Jakhreë- frist zur Ausgate gelangen und in demselben Hindostan und seine Hinterländer, das Pendschab , die Vasallenstaaten von Central- Indien und von Radschputana, das Grenzgebiet im Himalaya und gegen KRfghaniftan zur Behandlung gelangen.
Land- und Forftwirthschaft.
(Hamb. Corr.) Die Einfuhr amerikanischer Lachs- „eier. Mit dem am Freitag Nachmittag in Bremerhaven eingetroffe- nen Lloyddampfer „Neckar“, der am 16. Oktober von New-York ab- gegangen war, langte ein Transport von Lahseiern an, der von Professor Baird, Chef der Fischereikommission der Vereinigten Staaten, größtentheils für den deutschen Fiscbereiverein bestimmt waren. Die Absendung der Eier war in Bremen bereits am 19, Of tober telegraphisch aus Washington angemeldet worden, um frühzeitig alle Vorkehrungen für derea sofortige Abnahme und Versendung nah Ankunft des Schiffes treffen zu können. Der Transport bestand aus 380 000 Eiern des kalifornishen Silberlachses, die in einer Anzahl Matherschen Kisten, Dank der Fürsorge des Kapitäns Willigerod, Führers d:8 „Nedwar“, in sehr gutem Zustande eintrafen, Zur Empfangnahme der werthvollen Sendung waren hier {on Tags zuvor zwei der bedeutendsten Fiscbzüchter, die Herren Eckardt, Vater und Sohn, Gutsbesißer auf Lübbichen bei Guben, eingetroffen, von denen der eine die Sendung „nah Freiburg in Baden, der andere die nah Ungarn perfönlih überbrachte. Unter gefälliger Beihülfe des Hrn. F. Busse in Geestemünde, der für seine Anstalt in Hosermühlen 50 000 Eier erhalten hatte, wurden dieselben vertheilt und zur postmäßlgen Versendung umgepackt, so daß sie «größtentheils {hon mit dem nächsten Zuge weiter gescbickt werden konnten. Bekanntlich ist dies die vierte Sendung, welche seit Ende Oktober 1877 mit günstigem Erfolge in Deutschland eintraf. Aus den beiden erften Sendungen wurden unter anderen in der Brut- anstalt der Stadt Hameln 23 000 kleine Lachse erbrütet, welche dort der Weser im Januar 1878 resp. 1879 übergeben wurden und deren Rückkehr als E Fishe in etwa zwei bis drei Jahren er- rtet werden darf. i Nach Anordnung des Herrn von Behr-Shmoldow, Präsidenten des deutschen Fischereivereins, wurde der größte Theil der dieéjährigen Sendung, die wir der amerikanischen Freigebigkeit verdanken, dem Donaugebiete zugewiesen. Der Rest wurde zu weiteren Zuchtver- suchen unter eine größere Anzahl von Brutanstalten vertheilt. Der Ober-Bürgermeister Schuster, welcher zu Freiburg im Breisgau und zu Radolfzell am Bodensee Anlagen für fünstliche Fischzucht besißt, erhielt für die Donau 70000, für den Rhein 38 000 Eier. Graf Migaczi in Ungarn empfing 100 000, der oberösterreibishe Fischerei- verein in Linz 25 000, Fischermeister Käsbohrer in Ulm und Ge- brüder Köffer in München je 10 000. Dr, Prochaska in Wien 2000, die Kaiserlide Fishzuchtanstalt in Hüningen 15 000, der holländishe Fischerverein zu Velp 10000 Eier. Kleinere Sendungen erhielten die Professoren la Valette in Bonn, Nitsche in Tharand, Fritsch in Prag und Meßger in Münden, der Pater Guardian des Franziskanerkloiters zu Kreuzburg in der Rhön, die Oberförster Shwab in Königstein am Taunus, Reckel in Friedrihshuld hei Rummelsburg und Schwarz in Oberschlesien, Gutsbesißer von dem Borne auf Berneuchen Stadtrath Werckmeister in Köslin, von Stemann in Rendsburg, Shrödter in Hadersleben und Brussow in Schwerin. Ferner rach Viborg, Posen, Pola und St. Petersburg wurde eine Anzahl Eier zu weiteren Transport- und uchtversuchen gesandt, und vorausfichtlich wird auch das Berliner Aguarium die nacträglih noch erbetenen Eier übermittelt erhalten. Das österreibish-ungarishe Ministerium haite die nöthigen Certi- sikate zur zollfreien Einfuhr der Eierkiften bereitroilligst zur Ver- ng gestellt. : dis 1g gen vom „Neckar“ überbrachte bedeutende Eiertranêport stammte aus der Brutanstalt der Vereinigten Staaten am M’Cloud- Flusse, der im Shasta-Gebiet entspringt und fich in den Sacramento ergießt. Hier find in den entlegenen Jagdgründen der Indianer, die bis vor einigen Jahren kaum die Ansiedler zu betreten wagten, zur jährlihen Gewinaung ron aht bis zehn Millionen Lachseiern vor- trefflihe Anlagen geschaffen, Das unter Leitung von Livingstone Stone stehende Personal, für welches zwei Gebäude hergestellt wurden, besteht aus je einem Inspektor, Fishmeiiter, Sekretär, Photographen und fünf Assistenten, sowie zahlreihen Indianern, die als Arbeiter beim Ziehen der Schleppnete, Einhägen der Fische und beim Rudern der Bôte Hülfe leisten. Das Laichen der californischen Lachse dauert vom August bis in den Oktober hinein, während unsere deutsche Att dies Ge- {äft erst gegen Ende November oder Anfang Dezember besorgt. Die Zahl der zum Laichen in den M'Cloud-Fluß aufsteigenden Fiscbe ist so groß, daß mit jedem Zug des Scbleppneyes etwa eine Tonne ge-
ber welcke beständig Wasser fließt. Wenn na dem 17. Tage an en Eiern die Augen des künftigen Fiscbes in Gestalt von zwei kleinen
\chwarzen Punkten erschienen sind, ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen \chädlice Einflüfse am größesten. _flahen n V überspannten Rahmen liegend, können fie in Kisten unter s{hmelzen-
Auf flahen mit Baumwollenstoff
em Eise verpvackt, bei vorsichtizer Behandlung dann einen vier-
wöchentlichen Tranéport von Californien bis in die äußersten Winkel Europas ertragen.
In rascher und fräftiger Entwickelung stehen
D Í s L euteuv ms Nr. 89 der „Deutschen Landwirthschaftlicen
resse“ bringt außer Miscellen und Korrespondenzen aus Berlin, eei, Magdeburg und London folgende Hauptartikel : Die deutschen E und Dienste der Viehzucht. nig | 6 Abbildungen.) — Aufhebung der Wirkung der schädlichen Alkaloid- ubstanzen in den Lupinen. ry f des Deutschen Fischereivereins. — Rundschau. Abonne- ments8pyreis 5 M6. vierteljährlich.
ihre Reform. — Die Kunst im
Von W. von Nathusius-Königsborn. (Mit
Bon Prof. J. Kühn-Halle. — Protokoll
Gewerbe und Handel. — Die Allgemeine Rentenanstalt zu Stuttgart macht
bekannt, daß sie in Folge der sih mehrenden Nachfraze nach Hypo- E, der Lage ist, den Besißern der per 31. Dezember 1880 gekündizten Pfandbriefe Serie X[. den Umtausch in 4% Pfandbriefe, Stücke von 200, 500 und 1000 #4, zum Cours von 98x anbieten zu können, nachdem die zuerst aufgelegten 1000000 vergriffen sind.
Der Umtausch kann s{on jeßt erfolgen.
— Der Aufsichtsrath der Berlier Unionsbrauerei hat den Rechnungsabschluß für das Geschäftsjahr 1879/80 entgegengenommen, wonach der erzielte Reingewinn {ih auf 123 458 #4 beziffert. Da aus dem Vorjahr eine Unterbilanz von 68794 M besteht, so war, zunächst diese auszugleichen, und q O dann noch 54 664 M
u Abschreibungen verwendet werden. :
i A 5. November. (Hopfenmarktbericcht von Leo- pold Held.) Die günstige Stimmung . am Markte hat si seither nicht nur erhalten, sondern noch mehr befestigt. Die Kommissions - lager wurden in Folge des regen Einkaufes von Seiten der Exrpors- teure sowohl als Kundschaftshändler ziemlich gelihtet. Die Zufuhren vom Lande und per Bahn haben an Größe abgenommen und finden alle Sendungen jedweder Herkunft zu untenstehenden Notizen shlanken Absaß, Umsay seit leztem Bericht 3000 Ballen. Stimmung und Tendenz schr fest. Die Notirungen lauten : Marktwaare, prima 65—70 4, mittel 55—60 M, gering 35—45 M; Aish- & Zenngr. prima 70—80 M, mittel 55—65 M, gering 40—50 4; Württemberger, prima 90—115 M, mittel 55—70 M, gering 40—50 4; Badischer, prima 90—105 M, mittel 55—65 H, Polnischer, prima 95—110 Æ, mittel 65—75 #4; Elsässer prima §80—85 H, mittel 60—70 M, gering 40—50 Mz Hallertauer Sigelgut 80—115 M; Hallertauer ohne Sigel, prima 85—110 O Mi. gering 40—45 M; Shalter, leihte Lagen, prima 85—115 S | :
O g November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 477 111 Tons gegen 363 282 Tons im vorigen Iahre. Uk der im Betrieb befindlichen
fen 119, gegen 95 im vorigen Jahre.
— A s Lloyddampfer ‘test, 8, November. (W. L. B.) Der Llo Þ L h heute Morgen mit der ostindishen Ueberlandpost
aus Alexandrien hier eingetroffen.
Berlin, 8. November 1880.
Die Verhandlung vor dem Kaiserlihen Dber-Seeamt vom 4, November A folgenden Fall zum Gegenstande. Die Schoner- brigg „Marie“ von Papenburg, segelte am 29. Oktober 1879 von Natal (Brasilien) ab. Sie hatte einen Nettoraumgehalt von 466 8 cbm und führte eine Ladung von 3800 Säcken Zucker zu je 150 Pfund. Als am folgenden Tage die Pumpen niht mehr, wie bis dahin, nah kurzem Gebrauch lens s{lugen, ergab si bei näherer Untersuchung, daß das Schiff bereits zur Hälfte mit Wasser gefüllt war. Troh des fleißigen Gebrauchs der Pampen stieg das Wasser sehr s{nell, so daß das Siff sih bald auf die Seite legte und es nur dem Steuermann Röttzge:3 und vier anderen Personen der Besatzung gelang, mit einem Boote abzukommen, während der Schiffer nebst seiner Frau und einem Kinde «jowie ein Matrose mit dem Schiffe versanken. Die Geretteten, welche auf der Unfallstelle nach den auf der „Marie“ verbliebenen Personen vergeblih ausgefehen hatten, wurden bald voa éiner vor- Üübersegelnden Bark aufgenommen und demnächst in Rio de Janeiro landet. L Das Seeamt in Emden hat diesen Secunfall untersubt und seinen Spruch dahin abgegeben, daß der Untergang der „Marie“ auf einen Leck zurückzuführen, daß die Ursache des lehteren nicht zu er- mitteln sei, daß den Steuermann Röttgers ein Verschulden nicht tr. ffe, und daß demselben daher, dem Äntirage des Reicbskommifsars ent- gegen, die Befugniß zur Ausübung seines Gewerbes zu belassen fei. Gegen diesen Spruch hat der Reichskommissar Beschwerde ein- gelegt und darin ausgeführt, daß das Schiff, dessen höchste ¡ulässige Belastung nur 247 170 kg habe betragen dürfen, mit der ‘Ladung von 285 000 kg überladen gewesen sei. Dem Steuermann hätte der Zustand des Schiffes in der der Katastrophe vorausgegangenen Wache nicht entgehen dürfen und ihm falle ferner zur Laft, daß die Riemen des Boots, als sie zur hôchsten Noth gebraubt wurden, im L1de- raum gelegen und daß er die Rettung des Schiffers und seiner An- gehörigen nit als seine nächste und höchste Aufgabe erachtet habe. Der Steuermann Röttgers hat dagegen eingewendct, daß nicht er, sondern der Schiffer die der Katastrophe vorausgegangene Wache gehabt, und daß die Riemen, deren Unterbringung im Raum auf Anordnung des Schiffers erfolgt sei, in dem Augenblick, als sie gebraucht werden follten, zur Stelle geschafft worden seien. Zur Rettung des Schiffers und sciner Angehörigen habe sich ihm keine öglihkeit geboten. . : M ‘Das Ober-Seecamt bestätigte den Spruch erster Instanz. Zur Begründung dieser Entscheidung führte der Vorsitzende aus, daß der Untergang der „Marie“ einerseits auf ihre Ueberladung und anderer- seits auf ihren undihten Zustand, welcher sich {on im Hafen von Natal gezeigt habe, zurückgeführt werden müsse. Für diese Verfehlungen sei aber allein der Schiffer verantwortlih, und dem Steuermann sei auch aus dem Umstande kein Vorwurf zu machen, daß die Riemen des Boots si niht auf Deck, sondern im Raum befanden, da sie hierhin auf Anordnung des Schiffers geschaft worden seien. Endlich sei es lediglih dem besonnenen Vorgehen des Steuermanns zu danken, daß außer ibm 4 Mann der Besatzung gerettet werden konnten, und es sei na Lage der Umftände unmöglich gewesen, auch dem Schiffer und dessen Familie Rettung zu bringen.
Die Novembersißung der Gesellshaft für Erd kunde, die am Sonnabend unter Vorsiß des Dr. Nachtigal im großen Saale des Architektenvereinshauses ftattfand, galt zunächst der Wabl des Vorstandes für das Jahr 1881. Dr. Nahtigal wurde durch Akklamation wieder mit dem Vorsiß, Dr. Reiß und Kapitän Freiherr von S{hleiniß mit dessen Stellvertretung, die DDr, von Boguslawsky, Marte und Reihenow mit dem Schriftführer- amt und Geheimrath Bütow mit der Kassenführung betraut. Ueber die Reisenden der Gesellshaft konnte manches Neue gemeldet werden. Durch die Vermittelung des Auswärtigen Amtes ist der Gesellschaft ein Schreiben des Konsuls Weber in Tanger jugegangen, das die glücklihe Ankunft des Dr. Lenz in Timbuktu meldet. Dr, Lenz ist somit der erste Europäer, der diesen Ort von Norden her erreicht hat. Dr. Lenz felbst erfreut sih des besten Wohlseins. Die Rück- reise gedenkt derselbe über St. Louis anzutreten, und steht zu er- warten, daß er im Dezember oder im folgenden Monat nach Earopa
Eisenbahnrädern, Röhren aus s{miedbarem Eisen, groben und feinen Gisenwaaren und Maschinen bemerkbar.
fangen wird, Das Weibchen hat auf jedes Pfund seines Gewichtes 500 Eier, die nah der Befruchtung auf Hürden ausgebreitet werden,
zurückehren wird. — Am 26. August ift Hofrath Rohblfs mit seinem Begleiter Dr, Stecker von Kairo nach Abessinien aufgebrohen. Rohblfs