1880 / 266 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Nov 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. | Ex Le e Beila d E e E s Lbata zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staais-Anzeiger.

des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Deffentlicher Anzeiger. n wmn

„Juvalidvendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Swhlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel, 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

1, Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Prenßischen Staats-Anzeigers :

Berlin SW., Wilhelm - Straße Nr. 32.

3. Verkänfe,V erpachtungen, Submisgionen e 4, Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung

ladungen und dergl.

[27849] Oeffentliche Zustellung.

Jn der Prozeßsache des Rittergutsbesißers Ehrich Richter zu Bankwiß, Klägers, wider den Vieh- händler Xaver Zakrzewicz zu Posen, Verklagten, ift in dem Erkenntnisse des Königlichen Landgerichts, Uni D, (25;

Civilkammer IV. zu Posen, vom 2. dem Kläger ein Eid auferlegt worden.

Zur Ableistung dieses Eides und zur weiteren mündlichen Verhandlung der Sache ist vor dem Königlichen Landgericht, Civilkammer IV., zu Posen,

ein Termin guf den 26. Januar 1881, Mittags 12 Uhr,

anberaumt und wird zu diesem Termine der seinem Kläger hiermit unter der Verwarnung geladen, daß bei feinem Ausbleiben angenommen werden wird, er

zeitigen Aufenthaltsorte nach unbekannte

fönne oder wolle den Eid nicht leisten.

Zum Zwecke dereöffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug bekannt gemacht. Grosfopffff, i : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[27852] Oeffentliche Zustellung.

Der Königliche Regierung8- und Medizinalrath Dr. Strahler in Bromberg klagt gegen die Ma- rianna Schulz, gel-orene Strzyzewêka, im Beistande ihres Ehemannes Casper Schulz, früher in Bachor- zewo bei Jarociv, jeßt unbekannten Aufenthalts- ortes, wegen der rückständigen Zinsen vom 1. März 1879 bis dahin 1880 à 69/9 mit 207 # von den auf dem Grundstücke in Goc:alkowo Nr. 14 Äbthei- lung 1II. Nr. 2 eingetragenen rüdständigen Kauf- geldern aus dem Vertrage vom 24. August 1875 mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten ur Bezahlung jener 207 #4 zur Vermeidung der

ubhastation des verpfändeten Grundstücks Goczal- Fowo Nr. 14 und ladet die Beklagte und deren Ehemann Catper Schulz zur mündlichen Verhand- [lung des Rechtéstreits vor das Königliche Amts- gericht zu Gnesen im Zimmer Nr. 17

den 21. Dezember d. J., Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Gnesen, den 3. November 1880.

Noack, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[27872] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Louis Brock zu Posen, vertreten durch d:n Rechis8anwalt Salomon zu Posen, klagt gegen die Adam und Pelagia Majewski’\{hen Eheleute, früher zu Posen, St. Adalbertêhof Nr. 1, wegen der am 4. Januar d. I fällig gewesenen, nebst den Zinsen seit dem 11. Februar d. J. durch Cession auf den Kläger Brok übergegangenen Jahresrate von dem auf dem Grundstücktke Posen Vorstadt St. Adalbert, Bd. IIT. BI. 153 in Abthl, 111. unter Nr. 8 für den Schuhwaarenfabhrikanten Joseph Sfkoraczewski in Posen eingetragenen Darlehne von 1500 Æ und beantragt: „die Beklagten zur Zahlung von 300 nebst 6% Zinsen seit dem 11. Februar 1880 zu verurtheilen, | sowie das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären“ und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts9- geriht zu Posen auf den 7. Januar 1881, Vormitiags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Posen, den 30. Oktober 1880. Der Gerichtsschreiber V: E Amtsgerichts. uíse.

[27867] Aufgebot.

Der am 7. Januar 1788 zu Deuts{-Rasselwit, Kreis Neustadt Ob./Schles., geborene Sohn des da- seltft verstorbenen Bauers Anton Allert, der

Josef Allert hat im Jahre 1812 die Gemeinde Deuts{ch-Rafsel- ms verlassen und seitdem von seinem Leben oder Aufenthalte keine Nachricht gegeben.

Auf Antrag des Gärtners Johann Wottke, Vor- mund defselben, werden daher der seinem Leben und Aufenthalte nach unbekannte Josef Allert, sowie dessen unbekannte Erben und Grbnehmer aufgefor- dert, si spätestens in dem auf

den 5. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Terminszimmer Nr. 2, anberaumten Termine zu melden, widrigen- falls beim Ausbleiben des Josef Allert die Todesg- erklärung desselben ausgesprochen werden wird,

Ober-Glogau, den 4. November 1880,

Königliches Amtsgericht.

144908) Aufgebot.

Nr. 11,926. Die Erben des f Bäckers Wilhelm Mattmüller von Ihringen, als: Wilhelm, Fried- ri, August, Albert und Gottlieb Mattmüller, er- warben auf Ableben ihres genannten Vaters nach- verzeichnete Liegenschaften, welche sie in ungetheilter Gemeinschaft besißen. Da sich in den Grundbüchern keine Crwerbs- oder Eigenthumstitel eingetragen finden, haben sie unter Vorlage der nöthigen Be- urkundungen das Aufgebotsverfahren eingeleitet :

Die Liegenschaften, auf Gemarkung Ihringen

gelegen, sind:

3 Mannshauet Reben im Sch{merberg, neben Bo Waibel und Karl Friedrih Mattmüller,

1 Mannshauet Ader im Wildenstieg, neben Rain

Subhaftationen, Anfgebote, Vor-

u. s. w. von öffentlichen Papieren,

Ee E IIE L

Facob Erben und Rain, 2 Mannshauet üFohann Kiß und Jacob Augele; 14 Mannshauet Reben im Frobhnthal, Anna Maria Kühnle und Christian Kühnke,

Weg und Holdermann's Erben,

ferner besißt Gottlieb Mattmüller für sich allein auf der Gemarkung Breisach:

3 Mannséhauet Aer im kleinen Ried, neben Friedrich Christian Jacob (früher Mathias Jacob) und Heinrich Hartmann Wwe., hinsichtlih welcher Liegenschaft dasselbe gilt, wie oben.

{haften in den Grund- und Unterpfandsbüchern nicht eingetragene und auch sont nicht bekannte ding- lie oder auf einem Stammguts- oder Familienguts- verbande beruhende Rechte zu haben glauben, auf- gefordert, solche spätestens in dem auf Freitag, den 24. Dezember d. J.,

Vormittags 9 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine aeltend zu machen, an- sonst die nicht angemeldeten AnsprüGe auf Antrag der Betheiligten für erloschen erklärt würden.

Breisach, ten 28. Oktober 1880. Großh. Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber : Weiser.

[27871]

Aufgebot. zu Graeß als Exekutor besckäftigt gewesene Ge- richtsdiener Carl Wirth zu Graetz hat cine Amts-

300 M, bestellt. Auf seinen Antrag werden die un- bekannten Gläubiger, welche Ansprüche an die Kau- tion geltend zu machen haben, aufgefordert, sich spätestens im Termine den 10. Februar 1881, hora 12, bei dem Königlihen Amtsgericht zu Graetz zu melden, widrigenfalls sie ihres Ansprucbs8 an die Kaution verlustig gehen und blos an die Person des Carl Wirth verwiesen werden. Graetz, den 5, November 1880, Ksnigliches Amtsgericht. Abtheilung IV, s

[27869] Aufgebot.

Zur geschlichen Erbfolge in die Verlassenschaft

der am 29. April 1879 kinderlos hier ver|\torbenen

Wittwe des Magazin-Aufschers Johann Wilhelm

Lüllmann, Dorothea Louise Georgine, geb. Dierking

(Tochter des Mühlenpächters Heinrich David Dier-

king zu Exten, Kreis Rinteln, und feiner Ehefrau,

Marie Elisabeth, geb. Wellmann), sind, soweit be-

kannt, folgende Personen kerufen:

1) die Kinder der verstorbenen Schwester der Erblasserin Friederike Wilhelmine Justine Dierking, vereheliht gewesen mit Johann Harm Wiggert:

a, Marie Eleonore Wiggert, verehelicht mit Johann Heinrich Christoph Beineke,

b, der Frachtbriefbesteller Johann Heinrich Wiggert (aud Wiggers genannt), jeßt dessen und seiner verstorbenen Ehefrau, Margarethe Sophie, geb. Aumann, Kinder:

Wilhelmine Justine, N Heinrich, | ugust, : Gustav, Wiggert, Adolf, | _ Margarethe Sophie, die Kinder einer anderen ebenfalls verstor- benen Schwester der Erblafsercin, der Ehefrau des Steinhauers Iohann Friedrih Witte zu Barsinghauseo, Marie Friederike Charlotte Eleonore, g-b. Dierking: a, Georg Friedrih Conrad Ludwig Witte, b, Georg Anton Witte, c. August Friedrich Wittholz, d, Carl Ludwig Ernst Wittholz _— (leßtere beide unehelich geboren). Zwei Brüder der Erblasserin : Friedri Heinrich ODierking, 17. November 1802, und ein dem Namen nach unbekannter, eventuell deren Kinder, wie nicht minder etwa sonsi vorhandene Geschwister und Ge- s{wisterkinder, über deren Fortleben bezw.

Existenz jedoch nichts hat ermittelt werden

kênnen, würden ebenfalls erbberichtigt sein.

Auf zulässig befundenen Antrag der sub 1a, ge-

dachten Ehefrau Beineke werden nunmehr Alle,

welce außer den vorstehend unter 1) und 2) aufge- führten bekannten Personen auf den Nachlaß der

Wittwe Lüllmann, geb. Dierking, Erbansprüche erheben,

aufgefordert, in dem zum weiteren Verfahren auf

Mittwoch, den 29. Dezember 1880,

: Nachmittags 6 Uhr,

hier (unten im Stadthause, Zimmer Nr. 9) anbe-

raumten Termine ihre Rechte bei Meidung des Aus-

schlusses und ewigen Stillshweigens zur Anmeldung zu bringen.

Der zu gleihem Zweck durch Bekanntmachung

vom 27. September d, J. auf Mittwoch, den 1. De-

Ee 1880 bereits angeseßte Termin wird aufge-

oben.

Bremen, 6. November 1880.

Das Amtsgericht. Reuter. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

geboren am

Oeffentliche Ladung und

[27879] Bekauntmachung.

Die nachgenannten Wehrpflichtigen, nämlich 1) Joh. Karl Alfred Schnell von Tübingen, ge-

und Jacob Müller, i

1 Mannshauet Reben daselbst, neben Sebastian Wiesen auf der Waid, neben neben ;

2 Mannshauet Acker auf dem Westenfeld, ide!

Es werden alle Diejenigen, welcke an diesen Liegen- |

Der bei dem früheren Kreisgericht |

faution, bestehend aus der Stammaktie der Nieder- j \{chlesis{ - Märkischen Eisenbahn Nr. 72412 über

tc | 7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Ánzeigen. | In der Börsen-

Annoncen - Bureaus,

9, Familien-Nachrichten. beilage.

aeboren am 30. Mai 1856, 3) Wilhelm Friedrih Kautt von Tübingen, ge- boren am 29. August 1852, 4) Joh. Martin Grauer von Gönningen, geboren am 26. Dezember 1856, 5) Karl Friedrich Heusel von Lustnau, geboren am 1, Juli 13856, 6) Johannes Spillmann von Shlaitdorf, ge- boren am 17. März 1856, 7) Caspar Kayßer von Kusterdingen, geboren am 7. November 1856, 8) Georg Keller von Tübingen, geboren am 15. Februar 1855, 9) Ioh. Jacob Keppler von Pfullingen, geboren am 16: Junt 1852, 10) Bernhard Möck von - Undingen, geboren am 18. November 1851, 11) Heinrih Raiser von Wannweil, geboren am 26. Februar 1845, 12) Wilh. Friedrich Wendler von Reutlingen, ge- boren am 6. September 1850, 13) Joh. Christof Hohloch von Reutlingen, geboren am 13. Februar 1854, 14) Karl Friedrich Kober von Altburg, D.-A. Calw, aeboren am 12. April 1859, 15) Johannes Séhmid von Großbettlingen, O.-A. Nürtingen, geboren am 31. Januar 1856, 16) Wilh. Friedrih Wandel von Koblberg, O.-A. Nürtingen, geboren am 28. Mai 1856, 17) Joh. Georg Frd. Bauer von Neckarthailfinaen, O -A. Nürtingen, geboren am 12. Oktober 1856, 18) Jacob Friedrich Bertsch von Neuffen, O.-A. Nürtingen, geboren am 17. Juni 1856, Gottlob Wilhelm Kraut von Neuffen, O.-A. Nürtingen, geboren am 18. August 1856, Gustav Adolf Debach von Nürtingen, geboren am 1. Februar 1856, Georg Gottlob Haußmann von Nürtingen, geboren am 12. Februar 1856, August Weinbreuner von Nürtingen, geboren am 22. Januar 1856, 23) Wilhelm Gustav Thumun von Oberensingen, O.-A. Nürtinaen, geboren am 5. März 1856, 24) Joh. Eeorg Vöhringer von Hengen, O.-A. Urach, geboren am 12. Januar 1860, : find beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes8gebiet ver- lassen, oder nach crreihtem militärpflihtigem Alter Fe außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu aben. Vergehen gegen §8. 140 Ne. 1 des St.-G.-B,

Dieselben werden hiermit auf Donnerstag, deu 30. Dezember 1880, Vm. 9 Uhr, vor die Straf- kammer des K. Landgerichts Tübingen zur Haupt- verbhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden di. sclben auf den Grund der na §8. 472 der St.-P.-O. von den mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauftrag- ten Behörden abgegebenen Erklärungen verurtheilt

,

9) Gotthilf Friedri Wild von Kirchentellinsfurth,

auf den 3. Januar 1881 anberaumt worden, an welbem Lage, Nachmittags 9 Uhr, die Kaufliebhaber sich im hiesigen Amts- gerihte, Bureau Nr. 5, einfinden wollen, woselbft aud 14 Tage vor dem Termine die Verkaufs- bedingungen eingesehen werden können.

Altona, den 4, November 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

[27870] _ Gemecinheit3theilungssache.

In Sachen, betreffend die General- und Sp-zial- theilung der Gemeinheiten und die Verkoppelung der Feldmark vor Fredelsloh, Amts Northeim, #\o- wie die Aufhebung der Weide- und Bauholz-Berech- tigungen in der dortigen Genossenschaftsforst steht Termin zur förmlichen Eröffnung und Verdeut- lihung des Plans an auf

Freitag, den 17. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr,

im Kortry’\{en Gasthause zu Fredelsloh.

Die unbekannten Pfandgläubiger und diejenigen dritten Personen, welchen als Guts-, Dienst-, Er- benzins- und Lehnsherrn, als Lehns- und Fidei- kommißfolgern oder aus sonstigem Grunde eine Ginwirkung in Beziehung auf Ausführung der Theis lung zusteht, sowie Diejenigen, welhe Ansprüche an die bei Aufhebung der Bauholz-Berechtigungen in der Genofsenschaftsforft zur Avsgleihung des Bau- bedürfnifses gezahlten Geldentschädigungen zu macben haben, werden zum Erscheinen in diesem Termine und zur Angabe ihrer Rechte unter Freistellung einer vorgängigen Einsicht oder absc{riftlihen Mit- theilung des Plans und unter der Ver- warnung hierdur® aufgefordert, daß fie im Falle des Ausbleibens mit ihren etwaigen Einwendungen gegen die planmäßige Ausführung ausges{lossen fein sollen und daß jeder, welcher seine Rechte nit anmeldet, es sih beizumessen hat, wenn deren Sicherstellung unterbl:ibt. ;

Auch werden zu diesem Termine die aus den Hypothekenblchern bekannt gewordenen, jedoch nicht aufzufindenden Pfandaläubiger, als:

1) Oberamtsribter von Voigt zu Northeim, Ackermann Carl Herchthausen zu Holtensen, Heinrich Niemeyer zu Dörrigsen,

Ioh. Chst. Fischers Erben zu Fredelsloh, Steueraufseher Johann Heinrih Ehlers zu Moringen,

Friederike Jacobs zu Moringen,

Johann Ludolph Baumann,

E Johann Philipp Dücker zu Fredel8- 09,

Isaac Bwenbera zu Moringen,

; Wittwe L. Armbrecht zur Holzmühle, Handelêmann Hirsch Jacobs zu Mohringen, Gkefrau Löwenberg, geborene Sternberg, Schulze Henkelmann zu Fredelsloh,

Advokat Meyersburg zu Borenden hinterlassene Kinder, 15) Cantor Greger zu Moringen,

werden. Weiter wird der Strafkammer des K. Landgerichts Tübingen j vom 27. Oktober 1880 das im Deutschen Reiche | } besindliche Vermögen der vorgenantiten Angeklags j ten in Gemäßheit des 8. 140 leßter Abi. des St. | G. B. 8, 326 und 480 der Stk. P. O. je bis | zum Betrag von Dreitausend Mak mit Be- schlag bclegt worden ift. | BV'rfügungen, welche die Angeklagten über ihr j

i Vermögen, soweit es mit Beschlag belegt ist, nach | { dieser Veröffentlichung vornehmen werden, sind der i Staatskasse gegenüber nichtig.

j Tübiugen, den 5, November 1880,

K. Staatsanwaltschaft.

9720 j N Erbvorladung. | Josef Nögele vou Bimbuch, zur Zeit in Amerika unbekannt wo abwesend, is am Nachlasse seines ver- lebten Vaters Christian Rögelc, Bahnwarts von Bimbuch, erbberechtigt, und wird hiemit zu den Theilungsverhandlungen mit Frist von drei Monaten mit dem Bemerken anher vorgeladen, daß er im Falle seines Ausbleibens bei Vertheilung des Nach- lasses niht berüdcsichtigt würde. Bühl, am 8. November 1880. Grof:h. Notar. Liehl,

[278%] Spezial-Konkurs-Proklam. Da über das dem Carl Franz Becker in Altona gehörende, an einem Feldwege belegene, vom Johann

Peter Hörmann’schen Grundstücke in Ottensen (Vol IV, Fol, 132 des ODttenfener Schuld- und Pfand- protokolls) abseparirte, im Altonaischen Stadtbuche Norder Theil Band G. XIII, Fol, 90 und 91 be- \chriebene Grundstück auf Grund des vollstreckbaren Zahlungsbefehls des Königlichen Amtsgerichts, Ab- theilung IlIa. hierselbst vom 17. September d. J. und in Folge Antrags des klägerishen Man- datars, Justiz-Ra1hs Ad. Schmidt hierselbst die Zwangsvollstreckung im Wege des Spezial-Kon- kurses erkannt ist, so werden Alle und Jede, welche an diesem Grundstücke aus irgend einem rechtlihen Grunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeincn, mit alleiniger Ausnahme der protocollirten Gläubiger, hierdurch bei Vermeidung der Ausschließung von dieser Masse aufgefordert, solche binnen 6 Wochen nach der leßten Bekannt- machung dieses Proklams und spätestens am 10, Januar 1881, Mittags 12 Uhr,

als dem peremtorishen Angabetermin, im unter- zeichneten Amtsgerichte, Bureau Nr. 5, Auswär- tige unter gehöriger Prokuraturbestellung, anzu- anada und eine Abschrift der Anmeldung beizu- ügen.

boren am 7. Dezember 1856,

Zum öffentlichen Verkaufe des beregten Grund- üdcks ift Termin Î

veröffenilicht, daß durch Beschluß |

16) Christian Sieverts Kinder zu Fredelsloh,

17) Amtmann (Cleve zu Fredelsloh,

18) Fischershe Vormundschaft zu Fredelsloh,

19) Reimertsche Curatel zu Fredelsloh,

20) Ioh. Fr. Reinert Erben zu Fredelsloh,

21) Förster Georg Henkelmann zu Fredelsloh,

22) Kaufmann Bandmann zu Göttingen,

23) Ioh. Heinrich Dörnte zu Fredelsloh,

24) Wittwe Charlotte Hennecke, geb. Spilner, zu Lauenberg,

25) Senator Poten zu Meririgen,

26) Henkelmaanshe Vormundschaft zu Fredclsloh,

27) Bäcker Friedrich Henkeimann zu Fredelsloh,

28) Aktuar Jenish zu Moringen,

| 29) die Herwigshe Vormundschaft zu Fredelsloh,

30) Witiwe Carl Steinwachs zu Fredeleloh, Vor- münderin ihrer Kinder,

31) Ackermann Hr. Phil. Dücker zu Fredelsloh,

32) Nagelshmied Wilkelm Müller zu Merks- hausen,

33) Bauconducteur Schuster zu Moringen,

34) Vormundschaft über die Kinder weiland Stifts- einnehmers und Maurergesellen Heinrich Ahrend Nolte zu Einbeck,

35) Cantor Kenter zu Nienhagen,

36) Schullehrer Weber zu Nienhagen,

37) Chruistian Homannsche Vormundschaft zu Fre- delsloh,

38) Soldat Carl Wichert aus Fredelsloh, nah Rußland abwesend,

39) die Vormundschaft für die Wichertschen Kinder,

40) Wittwe Marie Charlotte Jsermann, geborne Kortry,

41) Philipp Düdter zu Fredelsloh,

42) Gastwirth Friedrich Fingerhut zu Angerfstein,

43) Steinhauer Heinrich Wilhelm Henkelmann zu Fredelsloh,

44) Amts-Obervoigt Thieß zu Moringen,

45) Kaufmann Quentin zu Hardegsen,.

46) Gold- und Silberarbeiter Georg Mühlenforth zu Göêttingen,

47) Lohgerber Gottlob Hösel zu Moringen,

48) Unverehelihte Charlotte Leweke,

beziehungsweise deren Erben und Rechtsnachfolger,

unter Freistellung einer vorgängigen Einsicht oder abschriftlihen Mittheilung des Plans und! unter der Androhung hierdurch öffentlich geladen , daß sie

im Falle des Auêsbleibens mit ihren etwaigen Ein-

wendungen gegen die planmäßige Ausführung aus-

gesblofsen sein sollen. Northeim und Uslar, den 5. November 1880. Die Theilungs-Kommission. A. Grote. Lauenstein.

A Wed E ORAE M A T O S R D O E E A V I N E E M E R R E R ÄEN E wr

Redacteur: Riede l.

Verlag der Expedition (Kes\el.) Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage.)

Berlin:

„Af 266.

Berlin, Donnerstag, den 11. November

1880.

Zesammenstellung abhanden gekommener, zur Amortisation angemeldeter und gerichtlich zu mortifizirender Werthpapiere: (Erscheint anf Grund amtlicher Mittheilungen jedes Vierteljahr, s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial- blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)

No. XLEV.

(No. XLZIL. s. Reichs- n, Staats-Anzeiger von 1880 No. 164. Titelblatt.)

Staatssohnldsoheine: Lit. H. No. 36 995 fiber 25 Thlr.

Sohnldversobrelbung der Staats-Prämlen-Anlelhe von 1855; Serie 577 No. 57 667 über 100 ThIr.

Sokuldversohrelbungon der consolldirten 42°/, Staats-Anleihe: Lit D: No: 9330 fiber 200 Thlr. Lat. E. No, 26 521: 36 417. 108 864 über je 100 Thir,

Soknldäversohreibungen der oozsolidirton '4°/, Staats-Anlelhe: Lit. C. No. 88 806 über 1000 A Lit, D, No. 95 171 über 500 Lit, F, No. 5896 5897. 5898. 25 838, 31314. 531315, 38079 über je 200 M

Vorma!s Kurbessis0he Prämiensokeino: Serie 351 No, 8760 über 20 Thlr.

Sohbnuldversobrelbuzgen der Nassaulsohen Landesbank: Lit. A.a. No. 33. 145, 289. 290, 423. 448. 456 675. 760. 995. 963. 976. 079 1073, 1164, 1165. 1205. 1237. 1338, 1823, 1906, 1920, 1959. S012. Tf Ab No 40. 2959 297 298, 000 680, (62. 071, 100€ 1148. 1201. 1202, 1203. 1262, 1401. 1985. 2170. 2356. 2481 Lit, A. c. No. 330. 331. 491. 611. 636. 637. 710. 758, 788, 1002 1659, 1682) 1832 1996 Tit Ad No: 139: 130 137 138/139 232. 393, 904, Lit. C: a: No: 284.395: 599. 2176.:2185. 2869. 2981, 3139. Lit, C. b. No. 764. 1109. 1242. 1583. 1943, 2497. 2544, 5753. Lit, C. e. No. 280, 653. 668. 1825. 21892, 2455. 2644, 2768, 2769. 2770. 2771. 3096. 3097. 3721. 4253, 4254, Lit, C. d. Nó6. 1020. 1026. 1496. 1498. 1521. 1563. 2068. 2069, Lit. E, a. No. 3948, A088. Tat, 1. b, No. 7680, S010, Sol6 So, O79, 9080, 9081. 0082 9083. T6 C No! 090;

Renitenubriefo der Previnz Brandenburg: Lit, A, No. 8341. 8342 à 3000 M, Lit. B. No. 3679. 3680 à 1500 A, Lit. C. No. 9019 à 300 M, Lit. D. No. 7268. 7269. 7270. 7271 à 75

Rentenbrief der Proviuz Soblesien! Lit, B. No. 3792 tiber 1500

Reutenbriefe der Previnz Saohson: Lit, A. No. 12513 über 3000 #4 (1000 Thlr.), Lit. B. No. 3441 über 1500 (500 ThlIr.), Tit, C. No. 17109 u 17 110%über je 300 Æ- (100 Thlr), Lat, D. No. 14 903. 14904 u, 14905 über je 75 6 (25 Tulr.),

Rentenbrlef der Frovinz Hanuever: Lit. A, No. 177 über 3000 #6 (1000 Thlr.).

Soknldversohreibung der BElobsfeldsoheon Tligungekassgo: Lit, B. à 49/9 No. 1372 über 1500 4 (500 Thlr.)

Ostprenss!sohe Pfandbriefs. Gnt Froedenan zu 34% o. 3. 12. 16. 18. 21 ber 5000 Thir. Gut Liepnicken No. 5 zu 34% No. 1, No, 2 und Do, 3 à 100 Thir., Nr, 4 und No. 6 à 50 Thlr, No. 8 à 25 Thlr, z2usammen über 425 Thlr.

Pfandbriefe der sohlesischen Laudsobaft. L Altlandsobaftliohe Pfandbriefe:

à 33 °/o. Lubie Ober . O No 41A Lampersdorf, Kr. Steinau 10A ROSCNONA O O 6 9 à FOteralieldo VOrIeEE D 5 à 4 9%. Matzdort, Er, Créuzmbure - _, , , BB, No. 6054

IL, Andere Pfandbriefe.

Die Schlesischen 4 proz. Pfandbriefe Lit. C. Ser, ITI, No. 1738 | über 100 ThIr., Ser. ILL No. 3029 über 300 Æ

Berliner Stadt-Obligationen und Anlelhesoheine.

Lit. D. à 600 M à 43 9/4 No. 2107, 8421.

«06 M A O 1008, 20259 26 561. 27 755, 31 781.

O E

4458. 15919. 16 304. 16 305. 15311. 15515, 17 509, 17 847. 32 375. 33 252. 36 772. 42 536. A 00 00L, A 1000, A O A 200 Ad O SGO, 46042, . 26008 29 S0 39 681. N A 6924. 6941. 9358, 9512. 11 161. Oa 10 S 60007, 6048, 9080, 15 599.

S parkassenbnuok der Sparkasse zu Bromberg No. 5047 für den Brennereiverwalter Carl Plame ansgefertigt.

Bergisoh - Märkisobo Stammaktien: à 100 Thir, No. 32 581. 110 880. 259 743. 590 249.

Bergisob-Märkisoho Prioritäts-Obligatlon: III, Serie Lit, B, à 100 Thlr, No. 144 696.

Bergisoh - Märkisoehe Prioritäts - Obligationen: V. Serie à 200 Thlr. No. 24 347, desgl. à 109 Thlr. No. 42 989.

Berg!soh - Märkisohe Prioritäts - Obligationen: VI. Becrie à 500 Tblr. No. 4066. 4215. 4218, desgl, à 200 Thlr. No. 15 623. 17 891. 24456. 35 678, desgl, à 100 Thlr. No. 56 024. 77 870. 77 871. 82 416. 97 365. 191 355. 109 498,

Bergisoh - Märkizohe Prioritäts - Obiigatiouen: VII. Serie à 500 Thlr. No. 7705, 7706, deegl. à 200 Thlr. No. 37 536, deegl, à 100 Thlr. No. 42416. 68 650. 75100. 77 174.

Düsseldorf-Elberfelder Prlioritäts-Obligation: I. Serie à 100 Thlr. No. 3881.

100 Thlr. 400 00 600 ,„

30 Thir.

20 981.

19 339. 17 594, 35 679,

Q C

Berg!soh-Märkisohe Nordbahn-Prioritäts-Obligationen: à 500 Thlr, No. 2238. 2488. 7877, desgl. à 100 Thlr No. 1080. 14852. 14 855, 18 842. 18 849 bis 18 860. 25 935. 27 992 und 27 993. 27 997.

Berlin-Potsdam Mag deburger Eisenbahn: Prioritäts-Obliga- tionen Lit. E. No. 2477 und 2478.

Berlin Stettiner Elsenbahn: Aktien No. 9647. 18 268. 27 504. 70237. 77 309, ‘77310, 99482. 99563. 99 564. 99 565. 99 584 über je 209 Thlr. und No. 52989 a. über 170 Thlr. Prioritäts- Obligationen IV. Emission No, 1022. 5715. 5716. 5717. 5718 und 5719 über je 200 Thlr.

Breslau-Sohweldnliz-Frelbnrger Eisenbahn: Prioritäts-Aktien No. 179. 857 über je 200 Thlr, 8tamm-Aktien No, 10 474. 10 524. 10 787. 13 965 vom 19, August 1854 (ohne Littera) ITL Emission à 2007 Thir.

Cöln - Mindener Eisenbahn: 5proz. Prioritäts - Oblizationen IT, Emission No, 5837 à 200 Thlr.

No. 10802, 10322. 10414. 136004 1600. 16996 à 100 Thlr,

4proz. Prioritäts - Obligationen III. Emission Lit, A. No. 7863 à 200 Thlr, :

No. 9300, 10 249. 10 563, 11 609 à 100 Thlr.

Aproz. Prioritäts-Obligationen IV, Emission Lit. A. No. 26 695. 32 306. 40 852 à 100 Thlr,

4 proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit, B. No. 50 191. 61 948 à 100 Thlr.

Hallo-Sora u-OQubener Eisoubabü: Stamm-Aktien No. 42 291 nund 49 961, Pr ioritäts-Obligation Lit. B, No. 1263,

Märkisoh - Posener Elsonbahn. Stammaktien No. 23 0583. 24 146. 24 196. 25 103. 42 772. 47180, 47184. 47185 und 53 832 nebst Talons und Dividendenscheinen pro 1880/81.

Niedersohlesisoh - Märkisohe Elsenbabn: Stammaktien No, 76 542 über 100 Thlr. Prioritäts-Otligationen Serie II. No, 6415. 30 834 über je 50 Thlr. Serie IIT. No, 18 370, 21 669 über je 100 Thlr.

Reohte-Oder-User-Eisoubahn. Prioriiäts - Stamm - Aktien No, 17 636. 20 567. 20 842. 28 381 und 28 382,

Rheinisoho Eisenbahn: Stammaktien abgestempelt auf 4/5 feste Rente Lit. B. No. 1455 und 1456 nebst neuen Zinscoupons und Talons,

Rhe!n-Nahe-Eisenbahn: Coupons No. 19 u, 20 mit Talon zur Prioritäts-Obligation I, Emission No. 9683. Der Inhaber der Prioritäts-Obligation I. Emission No. 7809 besgitzt einen unrichtigen, den zur Obligation No. 7808 gehörigen Couponbogen, ebenso der Inbaber der Obligation II, Emissicon No, 4018 den zur Obligation I. Emission No, 15 468 gehörigen Couponbogen.

Stargard - Poseuer Eisoubabhn: Stamm-Aktie No. 5115 vom Le A 1848 über 100 Thlr. (300 4) mit Coupons Ser. III, (No. 3—10).

Nichtamtliches.

Vreußeæ, Berlin, 11. November. Fm weiteren Verlau Der detriaen (G) Sa al Das Haus der Abgeordneten in die erste Berathung des Entwurfs einer Kreisordnung für die Provinz Schles- wig-Holstein und des Entwurss eines Geseßes über die Einführung der P rovinzialordnung vom 29. Funi 1875 in dieser Provinz ein. Der Abg. Schütt erklärte sih gegen dic Vorlage. Der Entwurf sei nah der Ansicht der shleswig- holsteinishen Abgeordneten sür die Provinz nur dann annehm- bar, wenn die Regierung von der Beibehaltung der Distrifts-

kommissarien absehe und sich zu ciner Aenderung der Zu-*

sammensezung der Kreisvertretung bereit finden lasse. Die Frage der Distriktskommissare sei allerdings außer- ordentlich disputabel und die Handhabung der ländlichen Polizeiverwaltung sehr verschiedener Auffassungen fähig, zumal man in Schleswig: Holstein nicht, wie in Hannover, kleine Kreise besißze, in welcher der Landrath ohne Zwischeninstanz direkt mit den Gemeindevorstehern verkehren könne. Der Minister habe sich mit Grund gescheut, die großen Kreise in Schleswig- Holstein zu zerschlagen, und so stehe man vor der Alternative, entweder Amtsvorsteher oder Distriktsbeamte zu wählen. Jn diesem Dilemma ziehe die Bevölkerung die Amtsvorsteher vor ; es sei ja auch nur konsequent, wenn man so großartige Re- formen im Sinne der Selbstverwaltung einführe, dieselben auch bis zu diesem Punkte auszudehnen und nicht einer Pro- vinz eine ihr niht zusagende Einrichtung aufzudrängen, die sich noch dazu als Ausnahme, als Abweichung von den großen Prinzipien der Selbstverwaliungsgeseßgebung darstelle. Er gestehe, daß er die Jnstitution der Amtsvorsteher in der Pro- vinz Schleswig-Holstein als ganz unentbehrlich betrachte. Fn einem großen Theile der Provinz, so in den sämmtlichen Marschländern, existire hon eine bestgeordnete Selbstver- waltung, dort würden Distriktskommissare eine ganz unerhörte Neuerung sein. Das Laienelement der Provinz sei entgegen den geäußerten Besürchtungen wohl befähigt, das geeignete Material für Amtsvorsteher zu liefern ; diese Ansicht werde stark gestüßt durch die innerhalb des Landvolks stets vorhandene und noh immer zunehmende Gewöhnung, die Kinder in hohe Schulen zu \hicken. Jn den erwähnten Gebieten seien Amtsvorsteher und die Kreisverbände die gebornen Repräsentanten der Selbstverwaltung, venn auch unter anderen Namen, bereits vorhanden. vorsteher werde sih doch mit demselben Erfolge durchführen lassen, wie diejenige durch pensionirte Offfziere und ähnliche praftisch ungeübte Personen, zu denen die Regierung in den lezten Jahren häufig Zuflucht habe nehmen müssen. Mit diesen. Distriktsbeamten seien überhaupt die trübesten Erfah- rungen gemacht worden und könne deshalb ihre Beseitigung nur dringend gefordert werden ; eventuell möchte es sich empfehlen, sie nur für Schleswig temporär beizubehalten. Jn der Zu- fammensezung der Kreistage sei die Gleihmäßigkeit der wahl- berechtigten Faktoren eine Nothwendigkeit, niht aber das Prädominiren des Großgrundbesißes, der überall gleich viel Stimmen in den Kreistagen habe, obwohl derselbe nur in zwei Kreisen 50—60 Prozent des gesammten Bodens, in den übri- gen viel weniger besiße. Redner deduzirte dann, daß nach der Vorlage der Großgrundbesiß fast überall den bäuerlichen

Besiß majorisiren könne. Aus diesem Grunde hätte man auch den Entwurf dem Provinzial-Landtage zur Vorprüfung über- weisen sollen. Geschäftlih empfehle si jedenfalls am besten die Vorberathung des Entwurfs dur die Verwaltungs- konimission, die ad boc dur sieben Mitglieder aus Schleswig: Holstein zu vermehren wäre. i

Der Abg. Hansen erklärte, daß die Vorlage im Alge- meinen in Schleswig-Holstein mit Sympathie aufgenommen werde ; gleich nachdem Schleswig-Holstein annektirt worden sei, sei die dortige Kommunal- und Kreisverfassung in einer Weise modifizirt, die einen bequemen Uebergang zu der jeßt beantragten Kreisordnung ermöglihe; Schleswig-Holstein be- finde sich in dieser Beziehung in einem erfreulichen Gegenfaß zu Hannover, und die neue Kreisverfassung werde dort keine zu \{chroffen Aenderungen hervorrufen. Jm Einzelnen aller- dings sei Manches auszuseßen, und möchte er da besonders zwei Punkte berühren: die Landpolizeiverwaltung und die Zusammenseßung des Kreisausshusses. Die ganze Provinz sei in der Verurtheilung des Distriktspolizeibeamten einig; ganz ohne Partei oder politishes Jnteresse sei das Institut in Schleswig - Holstein sehr mißliebig. Er wünsche den Amtsvorsteher in fene Heimathprovinz eîinge- führt zu sehen; er fühle sich dort als Preuße und wolle dem entsprehend wie die Bewohner der alten Pro- vinzen behandelt sein. Das Jdeal der Landpolizeiverwaltung wäre ja, darin gebe er dem Abg. Windthorst Recht, der ge- wählte Landrath und Amtsvorsteher ; allein das sei ein from- mer Wunsch, vorläufig wenigstens unerreihbar, und einst- weilen sei das erreichbbare Beste der ernannte Amtsvorsteher. Was nun die zweite Frage betreffe, die Zusammenseßung des Kreisaus\hu}ses, so sei dies die bei Weitem shwierigere Frage darum, weil in der langgestreckten, zum Theil aus Küsten-, zum eben so großen Theil aus Binnenbezirken bestehenden Pro- vinz S(leswig-Holstein außerordentlih verschiedenartige Ver- | hältnisse herrschten. Hier werde die Kommission bei ihren Be- rathungen genau prüfen müssen. Auch die Frage der Begrenzung

Die Pan anna der Ortspolizei dur die Amts- 1 )

| hältnisse im Norden und Süden s{hwer zu lösen. Die Steuer- î kraft könne für die Definition des Wortes - „Großgrund- ! besißer“ allein maßgebend sein. Allerdings habe dies in einzelnen Theilen der Provinz, in Dithmarschen, Eiderstadt große Jnkonvenienzen im Gefolge und die langwierigen Verhandlungen, welche gerade in dieser Beziehung die Regierung gepflogen habe, seien nicht der geringste Grund ! für die Verzögerung der Vorlegung der Vorlage ge- wesen. Er hoffe, daß die kommissarishe Berathung diesen Punkt zu einem ersprießlihen Austrage führen werde. Die Provinzialordnung gebe ihm zu Bedenken niht Anlaß. Er schließe mit dem Wunsche, daß die Regierung und das Haus in allen Punkten, soweit es sich mit dem Wohl des großen Ganzen vereinigen lasse, den Wünschen und Fnteressen

Schleswig-Holsteins Rehnung tragen möchten. i

| Der Abg. von Meyer (Arnswalde) bemerkte, bei der Schaffung der Kreisordnung von 1872 sei die Dendenz in den

Vordergrund gestellt, eine gewisse Uniformität für die Kreis-

ordnung durch das ganze Land einzuführen; deswegen habe

man den alten Landestheilen zugemuthet, ihre Stände aufzu-

geben, die man auf die anderen Provinzen nicht übertragen

des Großgrundbesißes sei wegen der verschiedenartigen Ver- }

Provinzen die Stände aufgegeben, die früheren Vertreter hätten {were Opfer an Zeit , Arbeit und Geld gebracht, um sich des demokratishen Regimentes zu erwehren und ein aristokratishes Regiment zu bewahren. Die neue Kreisoronung wisse von der aristokratishen Lokal- verwaltung nichts mehr; sie sei ganz bureaukratish ge- worden; von den Amtsvorstehern und den Kreisdeputirten sei keine Rede mehr, damit falle auch die Aussiht auf den angesessenen Landrath. Für den leßteren Habe der Abg. Windthorst gesprochen und er sei demselben schr dankbar dafür, aber in der Vorlage stehe der Landrath nur noch auf dem Papier; derselbe sei nux eine Dekoration, denn es fehle die Vorschule dafür. Der Abg. Miquel habe nun hervor- gehoben, daß der Mechanismus nur übersehen werden könne von einem zünstigen, geshulten Beamten. Er könne dem Hause aus Erfahrung sagen, daß es nicht fo s{chlimm sei. Der angesessene Landrath, der kein geschulter Beamter sei, könne sich schon zurechtfinden; beherrshen könne derselbe allerdings nicht Alles; aber das könne auch der Bureaukrat niht. Der einzige Faktor der Selbstverwaltung, der übertragen werden solle, sei der Kreisausshuß. Für die ab- weichende Tendenz in den Vorlagen mache man geltend, daß das Volk die Amtsvorsteher niht wolle. Ja, das Volk verlange auch nitt nach den Standesbeamten, niht nah der Gerichtsorganisation und den Geshworenen; das seien alles nur die Ausführungen liberaler Jdeen. Es solle auch das Material für die Amtsvorsteher fehlen ; nun, alle Herren aus Schleswig-Holstein, die er in der Debatte und im Privatver- kehr kennen gelernt habe, würde erx sofort auf die Liste der Amtsvorsteher seten ; alle müßten Amtsvorsteher werden, Ex- cellenzen und Landesdirektoren. Es have eine Excellenz, die jahrelang die Geschie Preußens geleitet habe, sih nicht für zu gut gehalten, einen Amtsvorsteherposten anzunehmen. Man könnte auch etwas weniger vershwenderisch mit dem Material umgehen, namentlich in Betreff der Vertreter der Amtsvorsteher ; man follte au die Herren heranziehen, die von ihren Gütern zurückgezogen in der Stadt lebten, namentlich könnten dieselben für die in der Nähe der Städte belegenen Amtsbezirke verwendet werden. Von politishen Gegensäßen könne man doch in Schleswig-Holstein niht sprehen; wenn man solhe Gründe anführen wolle, dann sollte man den Gedanken, die Kreisord- nung auf Rheinland und Westfalen auszudehnen, überhaupt aufgeben. Der Dualismus aber wäre sehr gefährlih, wenn in der einen Hälfte der Monarchie die Selbstverwaltung mit eigener Polizei bestände, in der andern die büreaukratische Polizeiverwaltung auf Staatskosten; das wäre unerträglich. Freilich lasse es sih ganz behaglih leben unter dem Schuße von Gensd’armen und Distriktskommissaren; es lasse sich dann auch leihter beim Schoppen Bier raisonniren ; bei der Selbstverwaltung sei das nicht so leiht. Man habe jeßt schon im Osten viele kommissarische Amtsvorsteher, unter je tausend immer 35, von denen manche aber 3 und 4 Amtsbezirke verwalteten. Wénn man die kommissarishen Amtsvorsteher im Westen einführe, würden dieselben sich im Dsten auch immer weiter ausdehnen. Er {ließe sih deshalb den Vor- rednern an und verlange für Schleswig-Holstein die Amts- vorsteher. Wenn man den Wunsch hege, auf dem Provinzial- Landtage die drei Gruppen: Stadt, Land und Großgrund-

könnte, Mit \{chwerem Herzen habe man in den alten

besi vertreten zu sehen, so könne er dem nur beitreten,