1880 / 277 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Nov 1880 18:00:01 GMT) scan diff

treten sei. Auch dieser Anregung wurde nach und nah, den Bedürf- nissen entsprechend, Folge gegeben.

Die günstigen Ergebnisse der Konferenzen der preußischen und reibéländishen Eisenbahnverwaltungen veranlaßten im Jahre 1877 die Großherzogliche Direktion der Oldenburgischen Staatsbahnea, für ihren Bezirk eine ähnliche Einrichtung zu treffen in der „freien Ver- einigung zur Wahrung und Förderung der Eisenbahnverkehrsinterefsen im Gebiete der Olderburgishen Staatsbahn,* welche zum ersten Male am 15. März 1877 zusammentrat und seitdem regelmäßig jährlih zwei Sißungen an verschiedenen Plätzen ihres Verkehrs- gebiets abgehalten hat. Fernerhin wurde durch eine Königliche Ver- ordnung vom 4. Juni 1878 ein „berathender Aus\{uß von Vertre- tern des Handels und der Gewerbe, sowie der Landwirthschaft“ der Geveraldirektion der Königlihen württembergischen Verkehréar stalten in Stuttgart beigegeben. Dieser Ausschuß besteht aus 16 Mitglie- drn. und zwar 8 (von den 8 Handels- und Gewerbekammern Würt- tember2s8 gewählten) Vertretern von Handel und Gewerbe, und 8 Vertretern der Landwirth\{caft. Als seine Aufgabe wird im §8. 2 der Verordnung vom 4. Juni 1878 bezeichnet: „an die General- direktion in wichtigen, den Handel, die Gewerbe und die Landwirth- daft berührenden Fragen des Verkehrêwesens gutachtlice Aeußerun- gen abzugeben.“

_In den übrigen deutschen Staaten, welche an der Verwaltung umfangreicerer Eisenkahrstrecken betheiligt sind, also Bayern, Sachsen, Baten, Hessen, sind bisher Versuche mit derartigen Auët- shüssen nit gemawt. In Baden war es vor der im Jahre 1879 ivs Werk geseßten Reorgarisation der Handelskammern mit Shwie- rizkciten verknüpft, eine geeignete Vertretung der Verkehrsinter- essenten zu wählen; tin Hessen wurde das Bedürfniß zu einer folcen weniger [lebzaft empfunden, weil zu den Konferenzen der Königlich preußisben Eiserbahndi:ektion zu Frankfurt auch Vertreter aus Hessen hinzugezogen wurden.

Im Gebiete der preußishen Staatseisenbahnverwaltung erhielt diese Angelegenheit neue Aaregung dur einen Erlaß des Ministers für Handel, Gewerbe 2c. vom 27. Juni 1878, in welchem unter Hin- weis auf die Verfügung des Reichseisenbahn-Amtes vom 11. Januar 1875 die sämmtlichen Könialichen Eisenbahnverwaltungen angewiesen wurdev, für ihre Bezirke ähnlihe Konferenzen ins Leben zu rufen, und auch Ausschüsse derselben zu bestellen. Durch Erlasse vom 1. Februar und 2. März 1880 wurde diese Weisung auf die durch die Gesete rom 20, Dezember 1879 (Geseß-Samml. S. 635 und folg.) und vom 14. Februar 1880 (Gesez-Samml. S. 20 und folg.) erworbenen Bahnen, soweit dieselben diese Konferenzen nit bereits eingerichtet hatten, ausgedehnt. Der erstere Erlaß schon hatte zur Folge, daß nunmehr auch mehrere preußische Privatbahnen. darunter die Nheinische, die Côln-Miaderer, die Breslau-Schweidnißz-Frei- burger und die Altona- Kieler Eisenbahn si entweder an ten Kon- ferenzen der Staatsbahnverwaltungen betheiligten, oder für ibren Bezirk selbständig die Konferenzen einführten.

Wenngleich hiernach insbesondere in Preußen bei einer Anzahl Privatbahnen, z. B. der Berlin-Hamburger, der Berlin-Arnhalter, Berlin-Görlißer, der Thüringischen u. \. w. diese nähere Verbintung mit dem Handels- und Gewerbestand, sowie mit den landwirthschaft- lihen Kreisen noch nit gesucht ist, so ist das Interesse der übrigen Eifenbahnverwaltungen und der Vertreter aus den Verkehrskreisen an den Koaferenzen doch mehr und mehr gewachsen, Es hat T0) hon jeßt gezeigt, daß mit Einrichtung derselben in der That einem lebhaften Bedürfniß entgegengekommen, ein Mißstand beseitigt ift, welcher zwar gefühlt häufig aber deswegen allein nicht gerügt wurde, weil man sih über die Mittel und Wege zur Beseitigung nit klar war. Die Cisenbahnverwaltungen treten mit dem Handels- und Gewerbestande scwie der Landwirtbschaft täglich in nabe geschäftliche Berührung, ohne doch eigentli genügende Gelegenheit zu haben, sich und die beiderseitigen Bedürfnisse gründlih kennen, verstehen und würdigen zu lernen. Und gerade dieses gegenseitige Verständniß wird dur die von Zeit zu Zeit regelmäßig wiederkehrenden mündlichen Auëspracen in hohem Grade gefördert. :

Zum Beweise dessen sind einige Protokolle der Kozferenzen in den Anlagen cbgedruckt.

Auch für die Centralverwaltung der Eisenkahnen in Preußen hatte sid (on herauegestellt, daß es von Werth sei, in ähnlicher unmittelbarer Weise, wie das dur die Konferenzen der Eisenbahn- direktionen geschieht, Ansichten und C&utachten über wichtigere, das Cisenbahnwefen betreffende Fragen von allgemeiner Bedeutung aus den Kreisen der Interessenten in unmittelbarer Berührung mit ge- eigneten Vertretern derselben entgegen nehmen zu können, ohne auf zeitraubende und nicht immer genügende Korrespondenzen mit den zahlreiwhen wirthschastlihen Körperschaften des Landes an- gewiesen zu sein. Es lag deéhalb in der Absicht, eioen wirthschaftlichen Beirath der Centralverwaltung ter Eisenbahnen aus einer beshränfkten Zahl angeschener, mit ten allgemeinen Ver- kehr8irteressen des Landes vertrauter, durÞd Sachkunde und Objekti- vität hervorragender Männer aus den Kreisen der Laud- und Forst- wirthschaft, der Industrie und des Handels, sowie des Privateisen- bahngewerbes zu bilden, dessen Gutachten in geeigneten Fäl en ein- geholt werden sollte. Die Einleitungen zur Bildung eines derartigen „LandeLeisenbahnrathes“ waren getrossen, ein Regulativ sür die Bera- thungen desselben bereité entworfen. Dasselbe war dem im vorigen Jahre dem Landtage vorgelegten Bericht über die Betriebsergebnisse der Preußischen Staatseisenbahnen beigefügt und ift in der Unlage wieder abgedruckt. Diesen Landeseisenbahnrath zusammenzuberufen, ist lédiglich unterlassen, weil inzwischen die Berathungen der Kom- mission des Abgeordnetenhauses über den Gesetzentwurf, betreffend den Erwerb mehrerer Privateisenbahnen, bereits begonnen hatien und es niht zweckmäßig erscheinen konnte, eine so gewichtige Neuerung einzuführen mit der Aussicht, dieselbe {hon bald wieder ändern zu müssen.

Es mag noch erwähnt werden, daß eine unmittelbare Vertretung der wirth|chaftliwen Interessen bei ten Eisenbahnen zur Zeit außer- halb Deutschlands, so viel bekannt, nur in Frankreich besteht. Da- selbst sind durch zwei Verordnungen des Präsidenten der Republik vom 31. Januar 1878 eingesetzt:

1) Gin Conceil supérieur des vois de communication,

2) Cin Comité consaultatif des chemins de fer.

Der erstere besteht aus 48 Mitgliedern und zwar: 16 Mitglie- dern der Volksvertretung (je 8 aus dem Senat und der Abgeord- retenkammer), 16 höheren Verwaltungsbeamten, 16 Vertretern des Handelsstandes der Industrie und der Landwirthschaft. Den Vorsitz in demselben führt der Minister der öffentlichen Arbeiten, welcher den Beirath, so oft ein Bedürfniß dazu vorliegt, zusammenruft. Der leßtere beräth über alle ihm vom Mirister vorgelegten Fragen, d. h. über alle Gegenstände, welche mit Verwaltung der Eisenbahnen und der Wasserstraßen zusammenhängen, über die Eröffnung neuer Ver- Tehrtwege, die Vergrößerung der Handelshäfen, die Autbildung des internationalen Verkehrs.

Das Comité consultatif besteht aus mindestens 12, höchstens !

15 Mitgliedern, welche theils aus dem Staatsrath, theils aus dem „C0Orps des ponts, mines et chaussé:s“ entrommen werden. Es ver- sammelt sich wenigstens Ein Vial wöchentlich, außerdem so oft ein Bedürfniß vorliegt. trieb der Eisenbahnen betreffenden Fragen, Es muß unter Andern befragt werden: Ueber die Genehmigung von Tarifen, über die Ab- fassung und Auslegung von Geseßen und Reglements, Konzessionen und Bedingnißbeften, über die Beziehungen der Eisenbahnen unter einander und mit Zweig- und Anshlußbahnen, über die Verschmelzung der Bahnen und den Rückkauf von Konzessionen u. \. w.

In ODesterreih-Ungarn sind wiederholt aus den Kreisen des Handelsstandes Wünsche nah Schöpfung der deutschen ähnlicher Einrichtungen hervorgetreten, Nah den Mittheilungen öffentlicher Blätter is diesen Wünschen in einem Ministerial-Erlaß vom 26.

eine do einigermaßen genügende Garantie für die Dur{bführung der Beschlüsse oder Anträge solcer Konferenzen gegeben sein werde.“

Schon die bisherige Darftellung ergiebt, daß die Königliche Staatsregierung auf eine nahe, unmittelbare, regelmäßige Verbin- dung d:r Eisenbahnen mit d-m Handel, der Industrie, der Land- und Forftwirthscaft auch ihrerseits und zwar auch mit Rücksicht auf eine gedeihßlihe Entwickelung der Eisenbahnverwaltung einen sehr bohen Werth legt. Sie hat dies thatsählih dur die im Verwaltungs- wege geschaffenen periodishen Konferenzen der Eisenbahnverwaltun- gen mit den Verkehrsinteressenten und durch die Vorbereitung zur Bildung des Landeseisenbahnraths bewiesen. Die Staatsregierung konnte also den in den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses verfolgten Zwecken auch ihrerseits grundsätzlih nur zustimmen.

Freilich ift nit zu verkennen, daß einer geseßzlihen R.gelung dieser Angelegenheit zur Zeit noþ manche Bedenken entgegenstehen. Nach der Auffassung des Abgeordnetenhauses soll die Errichtung der wirthschaftlihen Beiräthe als eine Garantie für die Erfüllung der wirtbshaftlihen Aufgabe der Staatseisenbahnen und demgemäß als ein Korrelat der Staatseisenbahnverwaltung dienen. Die Erstreckung der in Aussicht genommenen Einrichtung auf die unter eigener Ver- waltung stehenden Privatbahnen erscheint auszeschlossen, weil es hier an eincm staatlichen Verwaltungêorgan fehlt, dessen Wirksankeit dur die beiräthlihe Mitwirkung zu ergänzen wäre. Aber auch die Anwendung auf die vom Staate für Rechnung der G-\ellshaften ver- walteten Privatbahnen unterliegt dem Bedenken, daß die beiräthliche Mitwirkung in der ablehnenden Haltung der Gesellschaftsvertre- tung cin unter Umständen nicht zu beseitigendes Hinderniß finden würde. Selbst bei den für Staatêrechnung verwalteten Bahnen bereitet die Möglichkeit künftiger Verschiebungen in der Formation der Berwaltungsbezirke einer geseßlihen Regelung zur Zeit noch unverkennbare, wenn auch überwindliche Schwierigkeiten. Üeberdies bestelen die bisher im Verwaltungêwege getroffenen Einrichtungen erst so kurze Zeit, daß sih heute ein abs{ließendes Urtheil darüber noch nit abgeben läßt, ob dieselben in der Art, wie sie jeßt thätig sind, ihre Zwecke auch voll und ganz erreichen, ob nicht vielmehr noch Aenderungen, sei es in der Wahl, der Zusammensetzung, der Zuständigkeit der Konferenzen erwünscht sind. Bei Bildung der Eisen- bahnkonferenzen waren mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden, die hauptsächlihste war die Zersplitterung des preußiscven, des deu!sben Eisenbahnneßes. Jn einzelnen Fällen, 4B, bei den die Provinzen Schlesien und Posen durchkreuzenden Privat- bahnen gelang cs kaum, eine, ein cinigermaßen ges{lossen:s Ver- kehi8gebict vertretende Versammlung zu vereinigen. In anderen Fällen sind bis zum Erwerb cines arößeren Theiles der preußischen Privat- bahnen, die auf Vildung von Eisenbahnkonferenzen gerichteten Be- mühurgen, z. B. bei der fcüheren Magdeburg-Halberstädter Bahn, gänzli gescheitert. Durch den jüngsten Erwerb eines umfangreichen Theiles der Preußischen Privatbahnen für den Staat ist dieses Hin- derniß ciner umfassenden, ersprießlichen Wirksamkeit der Bezirks- ciserbahnräthe und eines LandeEeisenbahnrathes zwar abgeschwächt, aber noch nicht vollständig beseitigt, irdem nah der Kon- figuration des Eisenbahnneßes diesen Beträthen eine gleich» mäßige und ausgiebige Vertretung aus allen Theilen des Staates ncch nicht gesichert is. Wenn nun auch in der Begrüvdung des im vergangenen Jahre vorgelegten Entreurfs eines Gefeßes, betreffend den Erwerb mehrerer Privatbahnen für den Staat, die Durchführung des reinen Staatsbaßnsystems als der notl- wendige Abschluß der Entwickclung des inländischen Eisenbahnrwesens bezeichnet ist, so läßt fich doc zur Zeit noch nicht übersehen, ob in naher oder ferner Zeit auf eine solche Umgestaltung der bestehenden Verhältuisse mit Sicherheit gere{net werden kanu. Es kaun daher die Frage aufgeworfen werden, ob es sh nicht empfehlen möchte, zu- nächst noch weitere Erfahrungen durch die Berathungen der jetzt be- stehenden Konferenzen zu sammeln. Es lassen si jeßt noch ohne alle Schwierigkeiten an der Organisation, der Zusammensetzung der Körper- {aften da, wo sich ein Bedürfniß herausstellt, Aenderungen treffen. ür die Lösung beispielsweise der schon bei den vorigjährigen Be- rathungen des Abgeordnetenhauses hervorgetretenen großen Schwie- rigkeit, in welcher Weise cinerseits von der Verwaltung unabhängige, andererseits tücbtige und facverständige, von Privatinteressen un- beeinflußte Bezirkéräihe zu wählen sein weren, wird mit der Zeit gewiß ein umfassenderes Material, als jeßt, vorliegen. Diese und ähnliche Bedenken könnten vielleicht dem Gedanken 2Lorschub leisten, der so glücklih begonnenen Entwickelung der periodischen Konferenzen einslweilen noch freien Lauf zu lassen, sie ncch nit in die Schranke fester, {wer abänderlicher geseylicher Bestimmungen einzudämmen. Sie konnten aber die Königliche Staatsregierung nicht bestimmen, zu dem Versuche einer ceseßlichen® Regelung dieser Angelegenheit nicht {on jeßt die Hand zu bieten.

Zu den einzelnen Bestimmungen des Geseßzentwurfes findet sich wenig zu bemerken, da die Königliche Staatsregierung es für gebo- ten erachtet hat, sich auch im Texte möglichst streng an die von ihr acceptirten Beschlüsse des Abgeordnetenhauses zu binden und diese Beichlüsse theils durch den Generalbericht der Kommission des Ab- geordnetenhauses, theils durch die Verhandlungen vom i2. Dezember v. J. eingehend und im Einzelnen erläutert werden.

Land- und Forstwirthschaft.

Der Klub der Landwirthe hielt am Dieastaz Abend in seinen Bereinêräumen (Dorotheenstraße 95 u. 96) unter zahlreiher Bo- theiligung seine 14, Jahresversammlung ab. Den Vorsitz führte Ge- heimer Dber-Regieruncs-Rath Dannemann. Dem vom Oekonomie- Rath Noodt erstatteten Geschäftsberichte zufolge zählt der Klub gegenwärtig 379 Mitglicder. Seine Einnahmen betrugen im lett- verflossenen Geschäftsjahre 10666, die Auëgaben 9326 4, der gegenwärtige Kassenbesiand 1340 A Zu den Be- sfuherr dcs Klubs zählen nicht blos Becufsgenossen, Gelehrte und Freunte der Landwirthshaft aus allen Theilen Deusch- lands, selb VBerufsgenossen aus Osftasien haben im ver- gangenen Jahre den Klub besucht. Eine Anzahl hervorragender Landwirthe aus Schweden haben fich dem Klub als Mitglieder an- ges{lossen. Der Beschaffung guter Milch wendet der Klub nach wie vor seine volle Ausmerksamkeit zu. Es war dem Klub im Laufe des verflossenen Geschäftsjahres möglich, eiren Ghrenpreis für die 1880 in Berlin stattgehabte Mastoieh-Ausf\tellung und etncn weiteren für die Internationale Fischerei - Aus{telung zu stiften. Die Fürstlihe Hofhaltung in Bulgarien hat die Hülfe des Klubs bei Gelegenheit des Engagements eines Molkereibeamten in Anspruh genommen. Professor Dr. Alexander Müller theilte noch mit: Es sei ihm von den erwähnten \{chwedischen Freunden eine große Quantität s{wedis{cher Sämereien zugegangen. Bekarntlih gedeihen derartige nordishe Sämereien in mehr südlichen Klimaten ganz außerordentlich. -— Mit der Wieder-

| wahl des Vorstandes, bestehend aus dem Geheimen Ober-Regierungs- | Rath Dannemann, Professor Dr, Müller und Oekonomie-Rath Noodt

Dasselbe beräth über alle, den Bau und Be- |

Juli 1880 zwar nicht entsprochen; niht etwa, weil man \ich dort ! keine Förderung des Verkehrs von den Konferenzen verspricht, son- | | do, von Kalifornien und Oregon nach England 60 000 Qrtrs. Visible

dern, „weil dem Minifter der Zeitpunkt für die Berufung erft dann

gekommen zu sein \{heine, wenn durch eine entsprechende Regelung

der Beziehungen der Staatsgewalt zu den verschiedenen Bahnen

{loß die Generalversammlung.

Gewerbe und Handel.

London, 23. November. (W. T. B.) Zu der heute erôff- neteu Wollauktion waren 80000 Ballen angefahren. Gute Konkurrenz, leßte Auktionspreise behauptet.

Liverpool, 23. November, (W. T. B) Wollauktion. 18 400 Ballen. Gute Konkurrenz, Septemberpreise,

Glasgow, 23. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen der leßten Woche betrugen 7951, gegen 8791 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New-Yo rk, 22. November. (W. T. B.) Weizenverschiffungen der leßt-n Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nah England 283000, do. nach dem Kontinent 60 000, 23 187 C009 Mais

Supply an Weizen WUel, bo Wo ü

16 375 000 Bushel.

. eingesügte JIntarsia die

Verkehrs-Anstalten.

Southampton, 23. November. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Donau“ ist hier eingetroffen.

e ——

Verlín, 24. November 1880.

In der diesjährigen kunstgewerblichen Konkurrenz if nunmehr die Entscheidung über die Vertheilung der von dem Han- dels-Ministerium für vier Aufgaben bewilligten act Chrenpreéise er- folgt. Für die von 4 Bewerbern eingesandten 6 Eartenbänke hat die Beurtheilungskommission von der Zuerkennung eines Preises Ab» stand genommen, und von den von gleichfalls 4 Bewerbern geliefer- ten 6 Portièren nur die von A. Müller in Berlin ausgestellten Gewebe durch Verleihung des zweiten Preises von 300 4 ausgezeih- net. Für die beiden anderen Aufgaben, die in 11 Schlafzimmer- garaituren und 4 Tafelaufsäten von eben so vielen Bewer- bern eine Reihe bemerkenswerther Lösungen fanden, sind da- gegen statt „weier je drei Preise beantragt und geneh- migt worden, und zwar für die Sclafzimmergarnituren ein erster Preis von 700 #4 für die von Pingel in Berlin na dem Entwurf von Griesebah, und zwei zweite Preise à 500 M für die von Sauermann in Flensburg und für die nah dem Entwurf ron P. Schirmer von H. Schirmer in Berlin gefertigten Möbel für die Tafelaufsätze aber ein erster Preis von 700 für die von Pahlen entworfene, von Schley modellirte Arbeit von Arndt und Marcus in Berlin, ein zweiter von 500 M für den von Hartung entworfenen, von Meyerheim modellirten Aufsaß von Henniger und Co. in Berlin und ein driiter von 400 X für den von Stahl nach eigener Erfindung modellirten Aufsaß von Humbert und Hey- landt in Berlin. Die Ausstellung der Arbeiten im Kunst- gewerbe-Museum hat mit dem 24. November ihren Abschluß gefun- den, um fih vom 26. November bis 9. Dezember im Lokal der Per- mamenten Bauausstellung zu wiederholen; ein wie lebhaftes Inter- esse, dem in den beiden hervorragendsten Aufgaben bhöcbst erfreulichen Erfcelg entsprechend, sie in weiteren Kreisen des Publikums hervor- gerufen hat, beweist die während ihrer ganzen Dauer erheblich ge- steigerte Zahl der Besucher des Kunstgewerbe-Museums, die mehr a!s das Dreifache der durschnittlihen Höhe betrug.

Von den prämiirten Arbeiten zeichnen sich die von Pingel ein- gesandten Möbel, vor allem die Kommode mit ihrem originellen, lebendig und harmonisch gegliederten Spiegelaufsat, durch ebenso tüchtigen Aufbau wie der Natur des \{li{ten Kiefernholzes ent- sprechende Ornamentirung aus, die in ihren aus dem Grunde flach herauêgehobenen Verzierungen mit großem Geschick auf eine altüber- lieferte primitive Technik, sowie auf orüamentale Mrster zurüdkgreift, die ihre Abstammung von den hier und da in der nationalen Hausindustrie noch erhaltenen Vorbildern in keiner Weise ver- leugnen und auch in ihrer Berfeinerung noch den vollen Reiz ursprüngliher Frise bewahren, während die Heran- ziehung sinniger Sprüche als Schmuck des Möbels cinen alten poetischen Brauch glüdllih erneuert. Fn ähnlicher Weise ift in den beiden zierlichen, in ihren Verhältnissen fein abgewogenen Stücken von Sauermann die simple Technik des im Norden von alters- her üblichen Kerbschnitts in der denkbar gefälligsten Weise verwendet und dur Hiazunahme einer Bemalung in zarten, vielleicht etwas kräftiger zu wünshenden Tönen ein auserlesener, grazióser künst- lerischer Reiz crreiht. In den von Schirmer gelieferten Möbeln \chlichtesten Aujbaus, deren Flächen dur ausgegründetes Ornament und in der besonders gelungenen Beitstelle außerdem durch | reiste Belebung crhalten, gesellt sich ihnen sodann cine niht minder verdienstliche Leistung, die nur durÞh ten außer Verhältniß stehenden Spiegel- aufsaß der Kommode etwds an ihrer Wirkung verliert. Unter den Tafelaufsäßen imponirt der von Arndt und Marcus in ver- goldeter Bronze gefertigte troß einer gcwissen Schwere des Aufbgues durch eine höchst pompôöse Gesammterscheinung und durch zahlreiche glüdckli%e Details, während der von Henniger & Co. in vergol- deter und versilberter Aifenide bei ansprechender ruhig bewegter Silhouette sich durch das originelle Motiv einer von \{chlanken Bügeln getrazenen Kuppel als Bekrönung der brcit ausladenden Schale uud durch die dekorativ wirksame Verwendung farbiger Glassteine und frei s{webender Perlen auszeichnet, der von Hum- bert und Heylandt in theilweis vergoldeter und vernielter Bronze s\sowohl durch seine graziós bewegte, zierlihe Form wie durch die reihe und dabei diskrete Färbung einen sehr gefälligen Effekt erzielt. Die von A. Müller eingesandten Vorhangstoffe endli verbinden stilvoile Musterung mit vornehmer Farbengebung und kommen der Lösung der Aufgabe, d!e einen Vor- hang für cin monumentales öôffentlihes Gebäude forderte, weitaus am näcsten, während die an sich anerkennenswerthen Portièren dec anderen Bewerber nur für private Räume Verwendung finden könnten. Wie hier, so besteht übrigeas, abgesehen von einigen völlig miß- rathenen Gartenbänken, die weitaus überwiegende Mehrzahl auc der nit prämiirten Arbeiten aus immerhin anerkennenswerthen Leistun- gen, die einen neuen Beweis des mehr und mehr sich ausbreitenden kunstgewerblichen Aufsc{wungs darbieten.

Der Rcchnung8abschluß der Lotterie zum Besten der überschwemmten Oberlausißer und Swlesier lautct: Einnahme: Zum Verkauf gelangten 43 000 Stck. Loose à 0,50 M abzüglich 1675 Stk. Freiloose 20 662 A 50 S. Hierfür an Zinsen 93 M 4. An milden Gaben 474 M 90 S. Zusammen 21191 05 S. Ausgabe: Für Ankauf an Gewinngegenständen 3107 M. 70 4 §. Druckosten für Loose, Cirkulare u. dergl. 989 M 39 -§. Porto für Versendung der Cirkulare, Loose, Briefe, wie auch Frabten und Inserate 617 4 41 „5. Allgemeine Unkosten 373 11 F. Dem Central-Hülfs-Comité für Unterstüßung der Uebershwemmten wurden vorbehaltlich der Verwendung überwiesen 16 103 A 48 S. Zusfammen 21191 A C5 S.

Die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins wird, wie in früheren Jahren, im April 1881 eire Blumen- und Pflanzen-Ausstel lung veranstalten. Die Beschickung derselben steht sowohl den Mitgliedern der Gesellschaft als auch Nichtmitglie- dern frei. In Aussicht stehende Preise sind: 1) A. der Königspreis, die von Sr. Majestät dem Kaiser und Könige bewilligte goldene Medaille. Diese Medaille soll für die nah dem Urtheile der Preis- richter ausgezeichneteste Leistung der Ausstellung, seien es Gruppen, neue Einführungen oder Kulturen vertheilt werden. B. Ehrenpreis Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin. Dieser Ehrenpreis ist für die beste Leistung in eigcnen Kulturen bestimmt. C. 6 Medaillen, Preise des Königlichen Ministcriums für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. 2) 43 Preise der Gesellschaft.

London, 22. Novembcr, (C. Ztg.) Ja der leßten Sizung der hiesigen Royal Society führte Professor Bell "ein neu- fonstruirtes Instrumcut, das Photovhon, ver. Die Versuche ge- langen jedoch insojera nicht, als die Artikulation durchaus nicht in gewünshtem Maße verständlich war. Professor Bell \chreibt dies rem unvollkommenen Zustande der dabei angewandten elektrischen Beleuchtung zu. Auch mar der Apparat erst eben in aller Eile fertiggestellt worden. Gesangsstimmen waren ü: dessen deutlich ver- nehmbar.

Redacteur: Riedel.

Verlag ver Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

A d

C i A E e As

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Landtags-Angelegenheiten.

‘Der Etat der 99 333840 M Einnahmen (géëgen 1880/81

Ueberschuß (— 356 089 F).

In den Einnahmen hat sich Tit. 1 (Grundherrliche Hebungen u. \. w. 2248 414 M) gegen den laufenden EGtat in Folge von Ab- lösungen mittelst Kapitalzahlung um 220000 6 vermindert. gegen hat fi der Ertrag der Domänenvorwerke (Tit. 3 13 074 541 4) um 89 243 5 erhöht; es sind 825 Pachtungen mit 1085 Vorwerken Lit. 4 Ertrag von anderen Döwänengrundstücken, Mühlen und Fischereien 4 905 076 M hat si dur Uebertragungen auf den Etat der Forstverwaltung und durch NBeräußerungen um 180307 4. verringert; au die Zinsen der Aktivkapitalien und die Festungsrevenuen sind um 500 bezw. 3732 4

und 340 275 ha nußbarer Grundstücke.

zurückgegangen.

Bei den Ausgaben ist in den Besoldungen (Kap. 1 Tit. 15734 390 631 4) eine Ersparniß von 2399 4 eingetreten, ebenso bei den Wohnungsgeldzuscbüssen (Tit. 4) von 60 4, bei den anderen perfön- lichen Ausgaben (Tit. 5—8: 310 078 46.) von 2783 4, bei den Dienst: aufwandsentschädigungen (Tit. 9—11: 123434 4) von 1905 4, bei den sonstigen Verwaltungskosten (Tit. 12—24: 5760839 S) ift eine Mehrausgabe von 82917 Æ entstanden, die si zum großen

Theil mit den Mehreinnahmen Tit. 3 ausgleicht.

Der Etat der Forstverwaltung weist 59500000 M (+ 350 000 M) Einnahmen und 28 836 300 6 dauernde Ausgaben ein Uebershuß von 21 663 700

so daß

C 8670 6) auf, verbleibt.

(+ 358 670 6) Nach Abzug von

(— 50 000 M) einmaliger und außerordentlicher Ausgaben verbleiben

noh 20 113 700 A (+ 408 670 4).

Die Einnahmen erhöhen sich hauptisäcblich durch gesteigerte | zur Holzeinnahmen (Tit. 1, 44346 400 M : + 346 409 46), welchen in den Ausgaben 5000 #4 mehr für Tantièrme u. #. w. gegenüberstehen. 16000 6 werden Tit. 25 durch das Eingehen einer Sägemühle er- spart, im Uebrigen sind die Veränderungen in den einzelnen Aus-

gabetiteln unbedeutend. Bei den einmaligen

ordentlichen Ausgaben sind (Tit. 1. 1100000 4) zur Ablösung von Forstservituten 2c. 100 090 M weniger ausgeworfen, da der Be- Die Anbauversuche mit ausländischen Holzarten in größerem Umfange und in planmäßiger einheitlicher Weise ausu- führen, als dies bisher aus Mangel an dazu disponibeln Mitteln hat gesehen können, ist dringend wänschenêwerth auch für den Ertrag der Forsten. Diese Versuche sind bei der Verschiedenheit des Standorts bezügli der klimatishen Lage (geographische Lage, Höhenlage, See- lage, Exposition) und der in Betracht kommenden Bodenarten auf vielfache Versuch8orte autzudehnen, und ist, wenn die Versuche E das Gedeihen an {ih und für den Holzzuwachs eine möglichste Ga- rantie für die Zweckmäßigkeit und Ertragsfähigkeit solher Holzarten bei einem ausgedehnten Anbau gewähren sollen, der Betrag von 500) M erforderli, welcher Tit. 4 au8geworfen ist. 2 639 384 ha, 2 363 339 ha zur Holzzucht, 276 045 ka nit zur Holzzueht bestimmt und 114 491 ha unnußbar (Wege, Sümpfe u. \. w.) find. Jn dem Etat der Centralverwaltung der Do- find die Ausgaben von 417 460 M6 erhöht worden, meistentheils in. den Kosten für Hülfs-

darf dies gestattet.

schen Forsten haben einen Uwfang voa

mänen und Forsten

arbeiten und Büreaubedürfnisse.

Domänenverwaltung 280310 6) und 6 609 170 4 (+ 75770 M) Ausgaben, ergiebt mithin 22 724 670 4

Der Etat der landwirthscbaftlihen Ve rwaltung 7

Erste Beilage L zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, deu 24. November

{ließt mit

[leßten

ergebnisse der General?osten

rungen zu den Da-

Akademie in Proskau).

355 430 A” (+ 15554 46). 11900 A (+ 67 M).

Gebiete der Elbumfluth bei

Hiervon werden

1550000 M

und außer-

bishecigen

dungen bet der e as 249 675

Proskau, sowie

polizeilichen Grenzkontrole). Die fiskali- wovon

Fischereibeamte). Kapitel:

400 270 auf bei Magdeburg).

LFHCEI.

P S usevate für den Deutschen Neihs- und Königl. R cfentliè) €P

Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels8-

register nimmt an:

Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin §3W., Wilßelm - Straße Nr. 32.

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die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und fiöniglich

. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. . Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl,

3, Verkäufe,V erpachtungen, Submissionen etc

Verloesuug , Ámortisation, Zinszahlung As u. s, Ww. von öffentlichen Papieren,

Steckbriefe nud LUntersuchbungs- Sachem,

Stecbriefs - Erledigung. Der binter den Ar- beiter Heinrih Drifthans am 18, November 1849 zu Paternost geboren, unter dem 2. Oktober 1880 erlassene Stecklbrief wird hierturch zurückgenommen. Berlin, den 17. November 1880. Königliche Staats- anwaltschaft bei dem Landgericht I.

Stecktbrief. Gegen den unten beschriebenen Friedrih Schlegel, Schauspieler, a1 Erisried, B. A. Mindelheim, welcher flüchtig ist, ist die Haft wegen Unterschlagung verhängn. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amts- Gerichts-Gefängniß zu Gammertingen abzuliefern. Gammertingeu, den 12, November 1880, König- lies Amtsgericht. Loß, Beschreibung: Alter: 26 Jahre, Statur: \{lank, Haare : braun, Augen : braun, Sprache: dbeutsch. Besondere Kennzeichen : ohne.

[28960]

Ladung, Das Dienstmädchen Matia Seidler, zuleßt in Zawda Wolla, 19 Jahre alt, deren Aufenthalt unbekannt ist, und welcher zur Last ge- legt wird, am 19, Mai 1880 zu Freystadt dem Ackerbürger Julius Janz folgende demselben ge- hôrige Gegenstände: 1 Schürze, 2 Jacken, 1 Tuch, 1 Sweere und 1 Halstuh, Werth 12 4, in der Absicht rebtswidriger Zueignung weggenommen zu haben Vergehen gegen §. 242 des Strafgesctz- buch8 wird auf Anordnung des Königlichen Amts- gerive hierselbst auf den 17. Dezember 1880,

ormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffen- geriht in Rosenberg i. Pr. zur Hauptverhandlung geladen. Rosenberg i. Pr., den 9. November 1880. Loesdan, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts- gerichts. III.

R ban:

Der Bärenführer Regoli Levitti, 20 Jahre alt, zu Antoniano in Jtalien am 13. März 1860 geboren, defsen Aufenthalt unbekannt if, und wel- cem zur Laft gelegt wird, am 22. August 1889 zu Reinickendorf und am 26. August 1880 zu Weißen- see umherziehend Schaustellungen Vorzeigung eines Un Bären feilgeboten zu haben, ohne im Besiße des zu diesem Gewerbebetriebe er- forderlichen Gewerbescheines gewesen zu \cin Uebertretung gegen die 88, 1 u. 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 wird auf Anordnung des Kö- niglichen Amtsgerichis 11. hierselbst auf den 17.

E ——

E

Januar 1881, Mittags 12 Uhr, vor das König-

lie Scchöffengericht Berlin 11, zur Hauptverhand- lung geladen. Auch bei unents{uldigtem Ausblei- ben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 5. November 1880. Schreiber, Ge- rihts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts. I.

A Ea E EL-E m B E M E E T E E mAeDAM A 4 AORITAERSAITT A A UO R AOE I N ur B N N A r O P E E. B R a-M T E BUA

Subhaftationen, Lufgebwte, Vor- ladungen u. dergl.

(2010) Oeffentliche Ladung.

Nachdem der Johann Jost Seip von Hermers- bausen die Eintragung des auf seinen Namen kata- ]trirten, in der Gemarkung von Hermershausen bele- genen Grundeigenthums, als:

K. Bl. 6 Nr. 108 auf d:r Zeil, Garten

13 Q Mtr., unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenihumsbesites in das Grund- buch von Hermershausen beantragt hat, so werden alle diejenigen Personen, welhe Nechte an jenem Grund- vermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens in dem Aufgebotstermin

den 17. Januar k. J, Morgens 9 Uhr,

bei der unterz¿eibneien Behörde anzumelden, widri- genfalls na Ablauf dieser Frist und weitern ge- stellten Antrag der Besiger als Eigenthümer in das Grundbuch eingetragen werden wird und daß, wer die ihm obliegende Uumeldung unter- läßt, sein Recbt gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grund- buchs das Grundvermögen erworben hat, nit mehr geltend machen kann und, daß er sein Vorzugêrecht 1 ait be Denjenigen, deren Rechte in Folge der is zu dem oben geseßten Termine erfolgten Anmel- dung eingetragen find, verliert.

Viarburg, am 19, November 1880.

Die Gerichts|reiberei Königlicen Amtszerichts, Abtheilung I. Pfeiffer.

C , [29008] Oeffentliche Zustellung.

Der ledige Bauersfohn Michael Dietl von Döltsch, zur Zeit unbekannten Aufenthaltes, Be- klagter, wird von der ledigen Dienstmagd Maria Reichl von Niederndorf und dem Vormunde Jakob Röbl von Parkstein, Kläger, mit Klage vom 11. laufenden Monats in die auf

Dienstag, den 18, Januar 1881, Vormittags 9 Uhr, bestimmte Siyung des K. bayer. Amtsgerichtes

eins{ließlich der Centralverwaltung des Ministeriums für Landwirth- schaf, Domänen und Forsten für das Jahr vom 1, April 1881/82 weist an Einnahmen auf: 2225000 (— 253 000 46). Summe der Einnabmen seßt sich aus folgenden Titeln zusammen: 1) Kosten- und andere Cinnahmen bei den Auseinanderseßungs- bebörden: 1 618 005 6 (— 28 000 Æ auf Grund der Durchschnitts- Etatéjahre) , Z der Auseinandersetzungs8behörden : 22 500 # (wie im Vorjahre), 3) Einnahmen bei den loandwirth- \chaslliden Lehranstalten: 76 810 M (-- 262 063 &. in Folge der zum 1. April 1881 stattfindenden Auflösung der landwirthschaftlichen 4) Einnahmen bei den Thierarzneis{ulen 101 000 A (wie im Vorjahre). 5) Rückzahlungen und Zinsen von den aus dem früheren Meliorationsfonds gewährten Darlebnen : 6) Einnahmen bei der Deichoerwaltung 7) Soprstige (-+ 21442 J an Pacbtecträgen für die Meliorationsanlagen im Magdeburg). den Ausgaben beziffern sich auf 7212631 # (— 103 944 4). erfordert für s 402 290 A (+40 790 M In diesem Plus figuriren 3000 4 Durch- schuitt6besoldung für eine Bau-IJnspektorstelle, 4200 4 zur Errich- tung einer neuen Bureau-Beamtenstelle, 1350 # für einen Unter- beamten, 16650 # zur Remunerirung von Hülfsarbeitern und 13550 M zu Burecubedürfnissen). Kapitel : Ober-Landet-Kultur- gericht (früher Revisiens-Kollegium für Landes-Kultursachen) {ließt mit 136 430 4 ab (wie im Vorjahre). 1 behörden erfordert: 3545 900 M (+ 72325 Æ. Hier finden sich: 5100 (6 Durcbschnitt8besoldung für einen Nath, 19200 4A Besol- dungen der Bureaü- und Kanzleibeamten, 9451 ( zur Remunerirung der vit dauernd beschäftigten Svezialkommissarien 2c. 25400 M Remunerirung der Bureau-Hülfsarbeiter 2c. 6 Tagegeldern, Fuhrkosten und baaren Auélagen der Spezialkommissarien, FSeldmesser und Sachverständigen in den im Herzogthum Bnhalt an- bängigen Auseinanderseßzungen.) Für Kapitel: Landwirth|chaftliche Lehranstalteu und foustige wissenschaftliche und Lehrzwecke werden ver- langt: 888 975 A (— 278411 A). ein Plus von 4750 4. erfordert für das vereinigte landwirthschaft- lie Lehrinstitut und Museum in Berlin, dagegen kommen gegen den vorigen Etat in Wegfall 55825 A als Betrag der Besol- landwirthschaftlichen

M zur Bestreitung der ' Feuerung und Beleuchtung 2c., zu Wirthschafts- und Betriebskosten einschlteßlich der Ausgaben für die Bewirthschaftung des Landguts Poppelsdorf. Kapitel : Thierarzneishulen und Veterinärwesen nimmt in Anspruch 620 164 4 (-+ 11715 #4 und zwar 2400 4. zu Lehr- mitteln und zur Vermehrung der Sammlungen bei den Thierarznei- schulen und 3000 M. zu Besoldungen der beamteten Thierärzte und 5000 M zu Remunerationen für die Wahrnehmung der veterinär- Im Kapitel: Förderung der Vichzucht find ausgeworfen: 618 420 M (— 342 6). der Fischerei weist nah: 141720 46 (+ 6168 (G und zwar 2510 6 zur Remunerirung und 3480 A. zu Dienstaufwandsent]chädigungen für Landesmeliorationen, Ufer- und Dünenwesfen {ließt mit 538020 4 ab (4-22 000 M zur Uaterbhaltung der Meliorationsanlagen im Gebiete der Elbumfluth Kapit el: Allgemeine Ausgaben erfordert 320711 AMÆ (+ 21811 M). In diesem Kapitel sind 25000 4 zu landwirth- schaftlic-polizeilihen Zwetten neu eingestellt. Die einmaligen

(--880 602 6). Diese

2) Beiträge fremder Regie-

Einnahmen 39355

Die dauern-

das Kapitel Ministerium

Pferde und die Sprung-

Kapitel: Auseinanderseßzungs- | gestüte ergeben

17000 4. zu

gestüte :

In diesem Kapitel wird u. A. | wärter und

Akademie in Koften der

Kapitel : Förderung

Moor-, Deich-, | eingestellt);

vorigen Etat).

R R: 2 E AT

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und außerordentlichen Ausgaben beziffern sih auf 404 300 Diese Ausgaben seßen fich aus folgenden 9 Titeln zusammen: 1) Zu verschiedenen Neu- und Reparaturbauten und zur Vervollständigung der Einrichtung auf dem Obst- und Weinbau-In- stitut in Geisenheim 12300 4 (— 500 M). 2) Zu Reparaturbauten an der Thierarzneisbule zu Berlin 19000 4 (+5300 4). 3) Zur Anschaffung von Jristrumenten 2c. an der Thierarzneischule 2000 M4 4) Zur Hebung der Fischerei 60 000 4 (+7500 4). 5) Für das Dünenwesen in den Provinzen Oft- und Westpreußea und Pommern 73 000 Æ 6) Zur Herstellung von Ufershußwerk.n auf dem West- strande der Jnfel Sylt, dritte Rate, 72000 A (+4 22 000 M4). 7) Zur Vollendung der Meliorationsanlagen im Gebiete der Elbum- fluth bei Magdeburg 50 000 #4 (— 127 090 M4). i fi rung des Gesetzes, betreffend Schußwaldungen und Waldgenofsen- \chaften, sowie zur Förderung der Wald- und Wiesenkultur überhaupt, 75 000 A (-+ 75 000 6) 9) Für die theilweise Regulirung der Syree oberhalb Cottbus, zweite Rate, 41 000 4. 812 902 A Gesammt- betrag der im Etat der landwirthsc{aftlihen Verwaltung per 1. April 1880/81 angeseßten Bedürfnisse kehren in dem vorliegenden Etat rit wieder. Die ganze Summe der Ausgaben beträgt demnach 7 616 931 M. (— 934 546 M)

Der Etat der Gestüt - Verwaltung {ließt in der Einnahme mit 1748700 4 ab (+ 26 220 4). Hier ergeben die Hauptgestüte 620 800 M (+ 7620 M). Wirthschaftsvich

und Füllengelder

8) Zur Ausfüh-

Der Erlös für verkaufte ergiebt cin Mehr von 9100 4, 3700 M mehr. Die Land-

1087900 A (+ 18600 M). Hier figurirt

ein Plus von 18400 A an Sprung- und Füllengeldern. Titel; Centralverwaltung girte Beschäler und sonstige Einnahmen. Die dauernden Aus- gaben beziffern sich auf 3431 910 A (— 11 340 M). dungen sind ausgeworfen : für die Hauptgestüle und zwar: nen: 48 831 Me, Gradig: 34800 4, Beberbeck: 18 250 6. (alle drei wie im Vorjahre); für die Landgestüte: 134 693 #. (wie im Vor- jahre). An anderen persönlihen Ausgaben erfordern die Haupt- 149 950 M. Dienstleute (-+ 6102 M, und zwar 5382 M gleichfalls zu solhen Löhnungen). An sachlihen Ausgaben nehmen in Anspruch: 775 232 M. (— 14293 MÆ, und zwar 2508 Æ zur Beschaffung der Fourage, 7010 / Wirthschaftskosten, 5160 4 zur Unterhaltung der Gebäude), die Landgestüte 1224517 # (— 5872 4A). Zu vermish- ten Ausgaben erfordern die Hauptgestüte 2140 A (— 3,66 M), die Landgeftüte 8830 M (+ 5,70 M). Die Titel Kosten der Central- verwaltung und sonstige Ausgaben weisen nach: an persönlichen Auso gaben 28070 Æ, sachlichen Auëgaben 75 800 #4 und sonstigen Aus- gaben 464 840 M (alle wie im Vorjahre). und außerordentlichen Ausgaben betragen: (— 15 300 46) und seßen sih aus folgenden drei Titeln zusammen: 1) zum Ankauf von Pferden 300 000 46 (wie im Vorjahre, ; auéreichenden und zweckmäßigen Remontirung der Staatsgefstüte)z 2) zum Neubau eines Foblenstalles auf dem Vorwerk Taukenis{ken, Hauptgestüt Trakehnen 29500 Æ (in den vorliegenden Etat nen 3) zum Neubau eines Ackervieh- und Pferdestalles auf dem Vorwerke Jodzlauken, Hauptgestüt Trakehnen 35 400 A (neu eingestellt). Ein Posten von 80 200 X aus dem vorigen Etat kehrt in dem vorliegenden Etat nicht wieder. der Ausgaben beträgt 3796810 Af (— 26 6409 c gegen den

ergiebt 40000 M als Erlss8 für ausran- An Besol-

Trakeh-

zu Löhnungen der Gestüt-

(—+ 2722 M. Landgefstüte: 463 732

¿D Die die Hauptgesiüte

Die einmaligen 364 900 M

zur

Die ganze Summe

9, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8, Theater-Anzeigen. | In der Börsen- :

9, Familien-Nachrichten, / beilage. EY

Neustadt an der Waldnaab als Prozeßgeriht zur

mündlihen Verhandlung des Rechtsftreites vor- celaden. : Die zum Armenrehte zugelassene Klagspartei

R Berurthetlung des Beklagten Michael

iet

1) zur Anerkennung der Vaterschaft über das von Maria Reichl am 20. Mai 1880 außerehelich geborene und „Johann“ gtetaufte Kind,

2) zur Zahlung von jährlich 40 A Unterhalts- beiirag und der allenfallsiaen Leichenkcfsten für das Kind während der ersten vierzehn Lebens- jahre desselben,

3) zur Leistung von 15 4 Tauf- und Kindbett- kosten und

4) zur Tragung aller Streitskosten.

Neustadt an der Waldnaab, am 19. November

1880. Kliughardt, Gerichtsschreiber.

a y/ [9018] Oeffentliche Zustellung.

In Sachen der vereheli{hten Uhrmacher Ritter, Wilhelmine, geborenen Lorenz, zu Sangerhausen, vertreten dur den RNehtsanwalt Herold daselbst, Klägerin, gegen ihren in unbekannter Abwesenheit lebenden Chemann August Albert Ritter, wegen Chetrennung, ist Termin zur Fortsetzung dee münd- lihen Verhandlung auf

den 21. März 1881, Vormittags 12 Uhr,

vor der II, Civilkamnzer des hiesigen Königlichen Landgerichts anberaumt.

Die auf Grund des Beweisbesch{lusses vom 19. Ok- tober d. Js. eingeforderten Ritter'shen Wormund- \chaftsakten und die amtlic:e Auékunft der Polizei- Verwaltung zu Sangerhausen liegen auf der Ge- rihts\{hreiberei zur Einsicht offen

pu Zwelke ver ösffenilihen Zustellung wird diese Vorladung bekannt gemacht.

Nordhausen, den 7. November 1880.

Der Land-Gerichts-Sccretair : Thurm.

90 c : c [29009] Oeffentliche Zustellung.

Der Johann S{hmalen, Gastwirth zu Trier, als Vormund der Minorennen Maria und Barbara Scchmalen, vertreten durch Rechtsanwalt Meurin,

V w Auzeiger. 7 i I Q) S Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des

„Zuvalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenficiu & Bogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

M

G. L. Daube & Co., E, Swthlotte,

Annoncen - Bureaus, H

klagt gegen die Eheleute Carl Heinriß Boedck,

Klempner, und Katharina Grat, ohne besonderen Stand, Beide früher zu St. Paulin, jeßt ohne be- kannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen Auf- lôfung eines Kanfvertrages mit dem Antrage: Das Königliche Landgericht wolle den zwischen dem Autor der klagenden Minorennen, Niko- laus S&malen und den Verklagten, Eheleuten Boeck vor dem Königlichen Notar Franzen zu Trier am 25, August 1877 abgeschlossenen Kaufvertrag, Inhalts dessen die lcßtern das vorbeschriebene zu Straß- Paulin gelegene, mit Hausnummer 6 bezeihnete Wohnhaus nebst Appertinenzien, begrenzt von Johann Martin Ferres, Albert Köntg, Staatsstraße, und Jo- hann Scheer, vom klägerishen Autor gekauft haben, für aufgelöst erklären und die Verklag- ten verurtheilen, diese Objekte sofort frei von Lasten und Hypothek.n an Kläger hberauszu- geben und abzutreten, sowie einen besonders zu liquidirenden Schadenersaz wegen Nichtgenusses und etwaigen Minderwerthes zu bezahlen, den Berklagten die Kosten zur Laft legen, eins{ließ- li jener der Sommation vom 14. Juli 1880, und laden die Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Trier auf den 7. März 1881, Bormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Trier, den 19. November 1880, Morenz, | Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[29070] Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen den 27 Jahre alten Conditor Johann Georg Eger von Eningen, Oberamts Reutlingen, domicilberechtigt in Waldsee, wegen Verleßung der Wehrpflicht ift durch Urtheil der Strafkammer des Kgl. Landgerichts Ravensburg vom 23. Oktober 1880

das Vermögen des Angeklagten bis zum Be- trage von Einhundert Mark mit Beschlag be- legt worden.

Ravensburg, den 22, November 1880.

Kgl. Württ. Staatsanwaltschaft. Elben.