1880 / 280 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Nov 1880 18:00:01 GMT) scan diff

bisher dur das Ausland und dur das Großkapital ausgebeu-

tet worden sei, und darin gerade beruhe die Stärke des Reichs: |

kanzlers, daß derselbe dem Bedürfnisse eines stärkeren Schußes der materiellen Jnteressen Rehnung trage. Wenn die Linke

fich entschlösse, den unglücseligen Kulturkampf zu beendigen und sih an die Spiße jener Bewegung zu stellen, so werde fie in Kurzem die populärste Partei im Lande sein. Man bedürfe jeßt einer gründlihen Reaktion gegen die bisherige volkswirthschaftlihe Geseßgebung. Er spreche dies unumwun- den aus, obwohl er vorausseßzen dürfe, daß diese Worte wieder gegen ihn gemißbraucht werden würden. Man werde behaupten, er hätte einer unbedingten Neaktion das Wort geredet. Die Fortschrittspartei glaube auch in der vorliegenden Frage wie- der die „Verfassung“ wahren zu müssen. Wo seien denn die Herren gewesen, als man daran gegangen sei, die Fundamental- artikel, welche die Kirhe s{hüßten, aus der Verfassung zu be- seitigen? Wenn die Linke sih bemühe, diesen Fehler so weit als möglih wieder gut zu machen, werde sie ihre Popularität besser wahren, als du:ch eine unmotivirte Opposition gegen den Volkswirthschastsrath. :

Der Abg. Dr. Meyer (Breslau) erklärte, daß seine Partei fih nicht an die juristishe Seite der Frage halten wolle, sie habe die Einwände, die der Abg. Hänel dagegen erheben würde, niht gekannt, und die Frage stelle sih zu s{hwierig, als daß er (Redner) jeßt shon ein Urtheil haben könnte. Nur möchte er den Worten des Ministers gegenüber, der Volkswirthschafts- rath sei keine Behörde, fragen, was dersclbe denn dann sci, da Der Begriff Organisation ungemein dehnbar sei. Was das au vom Minister angeregte Wahlschema betreffe, so stehe in einem Begleitschreiben dazu, es solle angegeben werden, welcher handelspolitishen Richtung der zu Wählende angehöre. Der Minister verlange sahverständigen Beirath. Genügten denn der Handelstag, der Landwirthschaftsrath und der Centralverband der deutschen Fndustriellen diesem Zwecke niht mehr? Warum wolle man nicht wenigstens versuchen, die bewährten bestehenden Orga- nisationen in irgend einer Form zusammenzufügen ? Warum das bewährte Gute beseitigen ? Die bisherigen Vertretungen hätten sich bemüht, ihre Petita mit möglichst guten Gründen zu unterstüßen, in dem Maße aber, wie man derartigen Korporationen oder Organisationen einen offiziellen Titel gebe, indem man den- selben gewissermaßen den Verstand mit dem Amte geben wolle, in dem Maße versäume man es, sich auf gute Gründe zu be- rufen, in dem Maße glaube jede Partei, daß die Autorität ihres Namens schon genüge, ihre Petita zu begründen. Jn dieser Hinsicht sehe er nicht einen Fortschritt, sondern eine Gefahr in dem Volkswirthschaftsrath. Jedenfalls werde die Volksvertretung die Pflicht haben, die Aussprüche des Volks- wirthschaftsraths nur nah ihrem inneren Werthe zu messen. Der Abg. von Nauchhaupt habe die neue Organisation als einen Krystallisationspunkt für organische Bildung gepriesen. Dieser Gedanke sei ihm nicht ganz klar gewesen. Wenn man hervorhebe, es solle die Aufgabe dieser neuen Behörde nur sein, zu begutachten, so könne sie doch niht Organisationen innerhalb des Arbeiterstandes \chafen. tan habe dieser neuen Behörde nahgerühmt, auch das Kleingewerbe würde in ihr seine Vertretung finden. Diesem stehe vollständig der Weg offen, den der Handelsstand eingeshlagen habe, um fich zu einem größeren Verbande zu organisiren. Eben so wie in Schlesien ließe sich auch anderwärts cin Ceutral- verband der Gewerbevereine organisiren. Das wäre eine bessere Vertretung der Jnteressen der Kleingewerbe, als in diefer großen Organisation, wo sie in dec Minder- heit seien. Der Abg. Richter habe die Vertretung der Arbei- ter in der neuen Jnstitution nicht gefürchtet, sondern nur ge- meint, sie trage den Wünschen der Arbeiter niht zur Ge- nüge Nehnung. Man habe gesagt, die wirthschastlichen Jnter- essen würden sorgsam abgewogen werden ; er kenne den Mann nicht, der die geeignete Waage und Gewichte führen werde, um die Abwägung vorzunehmen. Die Frage werde sich ent- scheiden müssen, indem die einzelnen Jnteressen sih durch- kämpften. Fnnerhalb folcher Jnteressenvertretung werde die Neigung zur Versöhnlichkeit noch viel geringer sein, als inner- halb diefer Versammlung. Denn wenn man sih nicht einigen könne, gehe man da einfah auseinander. Das seien die Gründe, aus welchen er und seine politishen Freunde \ich gegen den Volkswirthschaftsrath erklären müßten. Wenn es sich um die Stellung des Hauses handele, so müsse man auc auf Kleinigkeiten achten und sich dagegen ver- wahren, daß eine Behörde geschaffen werde, deren Aus- sprüche auf das Haus mit dem bloßen Gewicht der Autorität ohne Gründe wirken könnten. Auch wenn man mit der neuen Organisation den Freihandel erreichen könnte, würde er gegen dieselbe sprechen, weil seine Partei sich stark genug fühlte, dem Freihandel allein wieder Eingang zu verschaffen, ohne sih hinter Jnteressenkörperschaften zu steten. Daß man an dem Ausdrucke, das Abgeordnetenhaus sei ein Beirath der Krone, Anstoß nehmen könnte, sei ihm nicht begreiflich ; es sei dies die englishe Ausdrucksweise King and parliament, Es verstehe sich von selbst, daß nicht jedes einzelne Mitglied der Versammlung als Rathgeber der Krone bezeihnet werden könne, aber diese ganze Versammlung sei eben der Beirath der Kro e für die Geseßgebung und er und seine politischen exreunde hätten monarchishe Gefühle genug, nihts anderes sein zu wollen.

Der Abg. Stengel bemerkte, der Minister und der Abg. von Rauchhaupt hätten bereits das Meiste von dem, was er habe fagen wollen, ganz vortrefflich zum Ausdruck gebracht. Als der Abg. Richter am Schluß der leßten Sißung gleichsam wie ein Herold auf den Kampfplaß getreten sei und cine große Redeschlaht über den Volkswirthschaftsrath angekündigt habe, fo habe das auf ihn eigentlich einen komischen Eindru gemacht. Have denn die Fortschrittspartei noch nicht genug an ihren Crfahrungen, die sie mit der Interpellation Hänel gemacht habe, durch welche doch nur die Agitation gegen die Juden verbittert worden sei? Hätten die Herren denn wirklich ein so großes Jnteresse daran, die Arbeiten des Hauses durch un- fruchtbare Debatten aufzuhalten? Um was handele es sich denn beim Volkswirthschaftsrath? Doch nur um einen sachverstän- digen Beirath der Regierung bei der Vorberathung der Ge- seße. Sei es denn ein Fehler, wenn Sachverständige gehört würden? Der Abg. Hänel habe sehr scharfsinnig nachgewiesen, daß die Schaffung des Voikswirthschastsrathes dur eine Kö- niglie Verordnung" niht verfassungsgemäß sei. Er glaube, der Justiz-Minister habe ihn bereits genügend widerlegt; er glaube auch, der Abg. Hänel würde mit größerer Bestimmtheit ge)procen haben, wenn demselben nicht selbst Zweifel an der Richtigkeit seines Standpunktes aufgestoßen wären. Im Volke werde man die Gefährlichkeit gar nicht verstehen, die der Sache

|

beigelegt werden solle. Auch der Abg. Dr. Meyer habe ihn mit seinen Bedenken nicht überzeugen können, daß die Gutach'en des Volkswirthschaftsraths nur Fnteressen vertreten würden. Es herrsche

Schutßzolls oder des Freihandels, und siher würden ad hoc

niedergeseßte Enqueten viel eher tendenziöós verfahren. Ebenso | | halte er die Befürchtung für hinfällig, daß die Autorität des | Volkswirthschastsraths zu hoch angeschlagen werden könne; |! es handele sich doch immer nur um motivirte Gutachten, die | Purüfung der Geseßentwürfe bleibe ja nah wie vor Sache der | Höre man den Abg. Richter, wenn der mit |

Landesvertretung. | wenn de kräftigen Ausdrüdcken wie „Napoleonische JZnstitution“ und „Trompetenkonzert zu Wahlzwecken“ auf die Heiterkeit des

Publikums spekulire, so müßte man glauben, es handle sich um | eine Vertretung einer ganz bestimmten Richtung, die mit dem | neuen |

und ! dieses | baben, Me

vernichten. | rend doch an der Universität, der Thierarzneischule, dem Poly- Es seien ähnl:che Fiktionen, wie die der Interpellation Hänel | | diese Fächer genügend vorhanden seien, an denen die Eleven

Land mit Schreckbilder Seite

Reichskanzler konspiriren solle, um das Projekten zu übershwemmen. Diese Phantasien würden von der linken

Hauses wachgerufen, um die Freude zu durch die Kraft der eigenen Rede wieder zu

zu Grunde liegende, wo die Fortschrittspartei fich auch den

Schein gegeben habe, als glaube sie, die Regierung oder irgend | eine Partei wolle die Verfassung ändern, weil eine Anzahl | Das heiße | papierne Riesen ausstaffiren, um sie dann zu zershlagen. Es | erinnere dieses Verfahren an den bekannten spanischen Ritter | und seinen Kampf gegen Windmühlen, die derselbe für Nie- |

Leute cine höchst thörichte Petition betrieben.

sen gehalten habe. Die Fortschrittspartei werde mit ihren Redeschlachten vielleicht ähnliche Erfahrungen machen, wie jener traurige Ritter im Kampf gegen die Windmühlen. Das

Land sei der Debatten ohne praktishes Resultat müde. Er | beantrage schlicßlich, das ganze Kapitel 99 der Budgetkommis- | ] s i 2 | um eîne neue Schöpfung, und es würden auch nit neue Stellen

sion zur Prüfung zu überweisen, weil in den Kosten der Verwaltung des landwirty\schaftlihen Ministeriums nicht un- bedeutende Mehrausgaben gefordert seien.

Der Abg. Gärtner kam auf das Wahlrecht der Handels-

torporationen für die Präsentation in den Volkswirthschasts- |

rath zu sprehen und glaubte, daß ein Mißverhältniß zwischen dem Wahlrecht dex Handelskammern und dem der sonstigen Handelskorporationen bestehe.

Der Staats-Minister Dr. Lucius erwiderte, daß diese ¿Frage des Wahlrehts doch unmöglich jeyt beim Etat des landwirthschaftlichen Ministeriums entschieden werden könne. Er könne wenigstens auf die Anregung des Vorredners keine Zusicherung geben, die sich auf das Wahlrecht der Handels- tfammern bezöge.

Hierauf wurde die Diskussion geschlossen. Neihe persönlicher Bemerkungen.

Der Abg. Nichter bemerkte, der Abg. Stengel habe es so dargestellt, als ob er (Nedner) vorgestern als Herold auf dem Kampsplaße erschienen wäre und zur Redeschlacht herausgefordert hâtte. Er habe vorgestern in der denkbar einfachsten Form angekündigt, daß er heute den Gegenstand zur Sprache zu bringen beabsichtige, lediglißh aus der Nücksicht, um die andere Partei und das Ministerium nicht gewissermaßen mit dieser Frage zu überfallen. Wenn die Herren troßdem fi heute so wenig sahlich vorbereitet gezeigt hätten, so sei das nicht seine Sache. Die zahlreihen persönlihen Rath- schläge für sich und seine Partei bewiesen, daß die Herren von der Rechten in Bezug auf seine Partei mehr Sorge hätten, als sie äußerlih hervortreten ließen. Mit diesen Nathschlägen gehe es seiner Partei, wie den Bauern des Abg. von Schor- lemer, sie sehe mit Mißtrauen nach der Seite, von welcher die

Es folgte eine

Rathschläge kämen. Der Abg. von Schorlemer scheine ihm in dem |!

Mate selbstbewußter zu werden, als die Neden desselben an sahlichem FJnhalt verlören. Das bedaure er um so mehr, als er früher mit keinem gegnerischen Kollegen sachlih lieber dis- kutirt habe, als gerade wit dem Abg. von Schorlemer. Dem Minister bemerke er in Bezug auf den Vorwurf, den §8. 10 der Verordnung unrichtig citirt zu haben, daß er nur gesagt: nach §8. 10 trete der Reichskanzler überall als der geborene Vorsißende hervor, sowohl im Plenum wie in den Sektionen. m Plenum sei der Neichskanzler Vorsißender als ältester Minister, in den drei Sektionen ebenfalls, denn derselbe sei als Handels-Minister auch der Aclteste unter den drei Nessort- Ministern. Der Vorsitz falle demselben also immer zu.

Der Abg. Frhr. von Schorlemer erklärte, das Urtheil über den Znhalt seiner Reden überlasse er dem Hause. Was aber das „Selbstbewußtsein“ anlange, jo verwechsele der Abg. Richter seine (des Abg. Richter) Person mit der seinigen. Wenn der Abg. Richter jeßt weniger gern mit ihm diskutire als früher, so sei ihm das nur erwünscht.

Der Abg. Dr. Hänel erklärte, der Abg. Stengel hahe ihm persönlich vorgeworfen, daß er in unfruhtbarer Weise die Arbeiten des Hauses aufhalte und Zeit vergeude, seine neu- liche Interpellation habe keinen Zweck gehabt. Er verwahre sich gegen diesen Vorwurf; die Frucht seiner Interpellation sei die Erklärung der Regierung gewesen, durch welche die Stellung derselben zur Sache klargestellt sei. Dann habe der Abg. Stengel behauptet, er (Nedner) würde heute bestimmter aufgetreten sein, wenn er selbst von der Begründung seiner Sache überzeugt wäre. Auch dagegen verwahre er sich; er halte es für seine Pflicht, seine Zweifel über die Verfassungs- mäßigkeit einer Maßregel auszusprehen und wenn der Abg. Stengel glaube, darüber oberflählih hinweggehen zu können, so beneide er denselben nicht um die Verfassungstreue dieses seines Standpunktes. Die Gründe des Justiz-Ministers hätten zu seinem Bedauern seine Auffassung nit ändern können.

Der Abg. Stengel bemerkte, er habe nur sagen wollen, daß die Gründe des Abg. Hänel ihn niht überzeugt hätten. Wenn der Adg. Hänel als Frucht der Jnterpellation in der Judenfrage die Erklärung der Regierung bezeichnet habe, so habe derselbe mit der Jnterpellation bei hellem Sonnenschein eine Lampe angezündet.

Der Abg. Frhr. von Minnigerode erklärte, er habe neulich, was der Abg. Richter heute erwähnt habe, von einem Signal, nicht aber von einem Trompetensignal gesprochen, das Blechinstrument sei ein Zusaß des Abg. Richter.

Kap. 99 wurde darauf dem Antrage Stengel gemäß an die Budgetkommission verwiesen; Kap. 100, Dber-Landes- fulturgericht, 136 430 4 und Kap. 101, Auseinandersezungs- Behörden, 3 545 900 # wurden ohne Diskussion genehmigt.

Bei Kap. 102, Landwirthschaftliche Lehranstalten, 888 975M, drüilte zu Tit. 1 (Vereinigtes landwirthschaftliches Lehrinstitut und Museum zu Berlin 80 400 6) der Abg. Sombart seine Freude über die streng wissenschaftlihe Richtung aus, welche besagtes ZJnstitut verfolge. Er begrüße die Einrichtung einer landwirthschaftlichen Lehranstalt im großen Maßstabe in Ber-

bestimmte | 0. M Der. sich diesem Bestreben widerseße, so werde sie bald aus dem | Fndustric keineswegs Uebereinstimmung in den Fragen des |

Felde geschlagen werden, und wenn die konservative Partei | | vereinigten

lin mit Freuden und hoffe, daß auf derselben eine Anzahk wissenschastliher Kapazitäten sih vereinigen werde, deren ZuU- sammenwirken in tehnischer und nationalökonomischer Be- ziehung der Landwirthschast zur Hülfe gereichen werde. Fer- ner erwarte er ein erfolgreihes Zusammenwirken der örtlich landwirthschaftlihen Akademie und Berg- Akademie hinsichtlih der geognostishen Untersuhungen im agronomischen Fateresse. Er verlange die beschleunigte Fertig- stellung der agronomischen und geognostischen Karten durch eine Arbeitstheilung zwischen Bergakademie und landwirths\chaft- lichem Lehrinstitute und empfehle die Errihtung einer Pro- fessur für Geodäsie bei leßterer Anstalt.

Der Abg. Dr. Virhow äußerte seine G-nugthuung dar-

| Über, daß die Akademie in Proskau aufgegében werde und ein

großes landwirthschaftlihes Lehrinstitut in Berlin geschaffen werde, wofür er stets plaidirt habe. Die Aufklärungen über die zukünftige Stellung dieses Jnstituts seien nur etwas \spär- lih. Für verfehlt halte er es, daß man diese Anstalt mit allen Lehrstühlen von Grund aus versorge, so mit einem für Physik, Thierphysiologie, Nationalökonomie u. f. 1. Wäh-

tehnikum, der geologischen Landesanstalt {hon Lehrstühle für

der Landwirthschafts-Akademie ebenfalls hören könnten. . Er beflirhte, daß sih nit für alle diese Lehrstühle geeignete Kräfte finden würden. Die Dotirung der Lehrstühle mit 6000 F involvirten eine Ungleichheit gegenüber der Thier- arzneisule, wo das Minimalgehalt 3450 46 betrage. Ferner bitte er um Aufschluß, ob die landwicthschaftlihe Akademie eine folleaiale oder direktoriale Verfassung erhalten solle.

Der Staats-Minister Dr. Lucius erwiderte, die Entwickelung

| des Znstituts sei nicht willkürliche gewesen, sondern von Schritt

zu Schritt unter der Villigung der beiden Häuser des Land- tages erfolgt. _ Es handele si bei diesem Jnstitut niht nur geschaffen, sondern die vorhandenen Stellen sollten an einer Anstalt vereinigt werden. Den Mehrausgaben {ständen die Minderausgaben für die Akademie in Proskau gegenüber. Man sei früher der Meinung gewesen, auch der Landwirthschaft ein höheres Lehrinstitut zu belassen, und es sei nicht zu besürhten, daß die Forshungsthätigkeit in den Vordergrund treten und die praktishen Versuche zurüd- gedrängt werden könnten. Bei der ganzen Instruktion habe man ferner an die Mitwirkung von Lehrkräften anderer An- stalten wohl gedacht, und es sei die Absicht, das Fach der Na- tionalöfonomie mit demselben Professor zu beseßen, der an der hiesigen Universität dozire. Die Befürchtung, daß von Seiten

! des landwirthschaftlichen Ministeriums eine unmittelbare Ein-

wirkung auf das Jnstitut ausgeübt werden könnte, sei völlig G

unbegründet. Man habe sich die Leitung des landwirthschaft-

| lichen Lehrinstituts so gedacht, daß sie dur ein Kuratorium

ersolge, dem ein Mitglied des landwirthschaftlihen Ministe- riums hinzuzufügen sei. Dem Abg. Sombart erwidere er, daß die Arbeiten der Karten schon in Angriff genommen seien.

Dieser, sowie die folgenden Titel 2—15 wurden bewil- ligt; beim Titel 16 (Dispositionsfonds zu wissenschaftlichen und Lehrzwecken) dankte der Abg. Kiepert dem Minister da- für, daß derselbe dem Verein der Spiritusfabrikanten für die von diesem Verein errihtete Versuchsbrennerei eine Subven- lion habe zukommen und außerdem für diesen Verein ein Laboratorium im landwirthschaftlihen Jnstitut habe ein- richten lassen. Er bitte, daß die Subvention auch in Zukunft gewährt werden möge. Auch dieser Titel wurde bewilligt und darauf die weitere Berathung des Etats vertagt.

Der Abg. Richter erhob Widerspruch dagegen, das der Etat des Handels-Ministeriums auf die Tagesordnung der nächsten Sißung gestellt werde; der Handels-Minister sei augenblicklich in Berlin niht anwesend, deshalb bitte er, den Etat sür die nächste Zeit zurückzustellen, bis ans Ende der zweiten Berathung, wo vielleicht der Minister eingetroffen sein werde.

Der Abg. Frhr. von Minnigerode erklärte, bei der eigen- thümlichen Begründung, welche der Vorredner seinem Antrage gegeben, könne er wohl auf eine Entgegnung verzichten und wolle nur erklären, daß er und seine politishen Freunde für den Vorschlag des Präsidenten stimmen würden, den Etat des Handels-Ministeriums auf die Tagesordnung zu seten.

Der Abg. Richter bemerkte, er möchte sich doh dagegen verwahren, daß es eine Eigenthümlichkeit sei, daß der Minister, über dessen Etat berathen werde, anwesend sein solle. Wohin seien die Konservativen hon gekommen!

Der Abg. Dr, Kropatschek erklärte, wenn der Abg. Nichter Widerspruch gegen die Berathung des Etats des Handels- Ministeriums hätte erheben wollen, dann hätte derselbe es doch schon vorgestern thun müssen, wo der Etat zum ersten Male auf die Tagesordnung gesetßt sei.

Der Abg. Nichter bemerkte, wenn man einmal etwas übersehen habe, müsse man sich beeilen, es bei nähster Ge- legenheit wieder gut zu machen.

Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Abg. Richter abgelehnt.

Hierauf vertagte sich das Haus um 4!/, Uhr auf Sonn- abend 11 Uhr.

M90 deo Deuts wen Handels-Archivs, Wochenschrift für Handel und Gewerbe, herausgegeben i:n Reichsamt des Innern,

enthält: Geseßgebung: Deutsches Reich: Preußen ; Verordnung, be- treffend die Errichtung’ eines Volkswirthschaftsraths. Baden : Be- fanntmachung, betceffend die Uebergangtabzabe und die Steuerrück- vergütung für Branntwein. Frankreih: Das Lootsenwefen auf der unteren Seine. Niederlande und Belgien: Konvention zwischen beiden Staaten über den Schutz der Fabrik- und Handelszeichen. Portugal: Gestattung des Handels zwischen verschiedenen über- jeeishen Besißungen an fremde Fahrzeuge. Connengeld in den überseeishen portugiesishen Besitzungen. Chile: Freigebung des Tabakbaues uud Tabak - Besteuerung. Berichte. Großbritannien: Handelsverkehr zwischen den Australischen Kolonien und den Südsee-Jnseln. S&{weiz: Waarenausfuhr aus der Schweiz nach den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1879, im Vergleich mit den Vorjahren. Rußland : Nowosiliy (&rnteausfall und Saatenstand im Gouvernement Bessarabien). Tunis: Handelsberiht aus Tunis für 1879. Argeatinishe Ne- publik: Handelsberiht aus Córdoba für 1879, Marokko : Handel und Schiffahrt des Sultanats und seiner Haupthäfen im Jahre 1879.

Nr. 58 dcs Amtsblatts des Reichs-Postamts kat folgenden Inhalt : Verfügungen: Vom 22. November 1880. Pakete austaush mit Großbritannien und Irland auf dem Wege über Vlissingen. Vom 20, November 1880 Werbot dec Ginführung von kostbaren oder zollpflihtigen Gegenständen in “talien mittels der Briefpost. Vom 16. November 1880. Bezug der vom Internatinalen Postbureau herausgegebenen Zeitschrift,

Pufetrati für den Deutschen Reich5- und Königl. | Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Kfiöuiglich

Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm - Straße Nr. 32.

1, Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäute,V erpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloesgung, Ámortisation, Zinszahlung

Æ

Steckbriefe nud Untersuchungs - Sachen, Steckbrief. Gegen den Arbeiter Eduard Byron alias Theuriz, in Beuthen O./S. geboren und zuleßt in Langenbielau wohnhaft, ift wegen im Jahre 1880 zu Langenbielau gegen S8. 176 Nr. 3 des Strafgeseßbuches begangener ‘Verbrechen die geriht- lie Voruntersuchung und Verhaftung bescblofsen worden. Sein gegeuwärtiger Rufenthalt ift un- bekannt. Wir ersuchen daher alle Civil- und Mili- tärbehörden ergebenst, nach dem p. Byron zu vigiliren und ihn im Betretungsfalle an die hiesige Gefäng- nißinspektion abzuliefern. Signalement: Alter 43 Jahre, Religion: evangelih, Größe 5 Fuß, Haare blond, Augen grau, Nase spiß, Bart blonder Schnurbart, Zähne gut, Kinn \p18, Gesichts- bildung länglich, Gesichtöfarbe gesund, Gestalt \chlank. Besondere Kennzeichen: lahmt etwas auf das linke Bein, so auch tft das linke Auge blôde. Beklet- dung : dunkelblauer Ueberzieher, dunkle Stoffhose, Weste und Rock, Gamascben und ein brauner Filz- hut. Schweiduitz, den 23. Novemker 1880, Königl. Landgericht. Dex Untersuchunesrichter.

I-x

[29344] Hall.

Stectbrief wird erlassen gegen:

1) den Schauspieler und Dekorationsmaler Adolf Hermann Richard Bary aus Posen in Preußen,

2) dessen angebliche Chefrau Maria Theresia Barg, die sich für eine Schauspielerin und Opernsängerin ausgiebt und zuweilen den Namen Margarethe Stölzel oder Maria Theresia Stölzel aus Düren, K. preuß. Reg.- Bezirks Aachen, beilegt.

Dieselben find gefährliche Schwindler, die fich an den Orten, an denen sie sich als Sänger produziren, gewöhnlich Betrügereien zu Schulden kommen lafseu.

Man bittet dieselben festzunehmen und in das Gefängniß des K. württ. Amtégerihts Hall abzu- liefern.

Den 24, November 1880.

K. württ. Staatsanwaltschaft. Miklex, Stv. Beschreibung:

1) des 2c, Bart:

Derselbe ist 30 Jahre alt, 1,72 Meter groß, s{lank, hat länglihes, blasses Gesicht, blonde bezw. braune Haare, \chwarzes Scnurrbärtchen, spitzige Nase und trägt eine Brille;

2) De C A

Sie ist 30 Jahre alt, 1,54 Meter groß, \{lank, hat blonde Haare, blasses längliches Gesicht und stumpfe Nase.

Subbastativnren, Mufgebotz, Vor- ladungen u. dergl,

° c L C 4 [29336] Oeffentliche Zustelluug.

Die Ehefrau des Tischlers Theodor Sulz,

Marie, geb. Voigtländer, hierselbst,

lis durch den Nechtsanwalt Runde allz

ier, Élagt gegen ihren genannten Ehemann, dessen Auf- enthalt unbekannt ist, wegen böslicher Verlafsung, mit dem Anirage, die Ebe der Parteien dem Bande nach zu trennen und ladet den B.klagten zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Braun- \hweig

auf den 2. Februar 1881, Bormittags 10 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedacheen Ge- ricbte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Braunschweig, den 24. November 1880.

A. Rantmann,

Gerichtsschreiber des Herzoglihen Landgerichts. [29201]

Kaiserliches Amteégericht Diedenhofen. Oeffentliche Zustellung.

Der Ackerer Johann Rochillon in St. Margue- rite flagt gegen 1) Katbarina Nochillon, Ehefrau des Leinewebers Franz Felix, Beide zu St. Mar- guerite, 2) Johann Nochillon, ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, auf Zahlung von 533,20 4 für baares Darlehen und gemachte Arbeiten, und ladet die Beklagten zum Sühneversuchß vor das Kaiserliche Amtêgericht Diedenhofen auf den 26. Januar 1881, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung, bezüglich des Johann Rochillon, wird diesec Auszug der Klage bekannt gemacht.

Humbert, Gerichtsschreiber des Kaiserliben Amtsgerichts.

#91] Oeffentliche Zustellung

mit Vorladung.

Der k. Nechtsanwalt Herr Dr. Full in Würzburg hat wider den Häcker Georg Schnurr in Veitshöch- heim, nun unbekannten Aufenthalts, Klage auf

1) Zahlung von 177 M 99 „S Deserviten,

2) Tragung aller Kosten und

3) Erklärung des Urtheils für vorläufig voll-

__Mueabar, beim k. Amtsgerichte Würzburg 11. erhoben.

Zur Verhandlung der Sache ist die öffentliche Siyung des Amtsgerichts vom

Donnerstag, den 30. Dezember c., früh 9 Uhr, bestimmt und wird hierzu der Beklagte unter Hin- weis auf §. 187 der N. C. P. O. hiermit vor- geladen.

Würzburg, den 24. November 1880,

Die Gerichtsschreiberei des k, Amtsgerichts. 11, Andreae.

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Ansfertigung. ufgebot. Todeserklärung betr.

Auf Anirag des Oekonomen Jakob Oecchsel von Esselberg als Kurator des uach Amerika ausgewans- derten und scit etwa 20 Jahcen verschollenen Jos- hann Moedl, Gütlerssohnes von Efselberg, für wel&en dahier ein Vermögen verwaltet wird, ist Aufgebotstermin angeseßt auf

Freitag, den 30. September 1881, Vormittags 9 Uhr, und ergeht hiemit die Aufforderung:

1) an den versbollenen Johann Moedl, si \pä- testens im Aufgebotstermine persönli oder \criftlid bei Geriht anzumelden, wi- drigenfalls er für todt erklärt wird,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebot9verfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Berscboltenen Kunde geben können, Mitthei- lung hierüber bei Gericht zu macen.

Grediug, am 15. November 1880.

Kgl. Amtsgericht. 06 B00

Ausgefertigt im Gleichlaute mit der Urschrift.

Greding, den 20, November 1880.

Der Gerictss{hreiber am Kal. Amtsgerichte Greding. Tischendörffer.

[29394] Aufgebot.

Auf Antrag der Deutschen Vereinsbank zu Frank- furt a. M. werden die Inhaber des Talons und der Coupons von 1880 incl. ab zu der Aktie Nr, 10991 der Meclenburgishen Friedrich - Franz -Eisenbahn- gesellschaft hier]elbst aufgefordert, ihre Rechte an diesen Urkunden unter Vorlegung derselben \pä- testens in dem auf den :

15, Dezember 1885, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht bestimmten Auf- gebotstermin unter dem Nachtheile anzumelden, daß anderenfalls auf Antrag die gedachten Urkunden, so wie die zugehörige Aktie werden für kraftlos er- Tlärt werden. Schwerin i. M.,, den 22, Novemker 1880, Sroßherzoglihes Ämtsgericht, W. VMonich, Beglaubigt : Miuies, Gerichts\creiber.

D 21 D [920] SPBefanntmagung.

Der Vorstand der württembergishen Anwalts- kammer bat vermöge Beschlusses vom 31. v. Mts. den bisherigen Vorsißeaden Recht3auwalt Becher und den bisherigen Schriftführer Rechtsanwalt Dr. Gôz dahier, sowie deren Stellvertreter, die Rechtsanwälte Wunderlih in Ellwangen und Leipheimer hier auf ein weiteres Jahr wieder- gewählt.

tuttgart, den 22. November 1880, Königl. Oberlandesgericht : Kern.

| [29392]

[29235]

Lemgo, Die Erben des verstorbenen Wagen- bauers Johann Wilhelm Scheidt hiers. haben an- ezeigt, daß die Originalquittungen der qauf die Srundbesißungen derselben Nr. 59 und 60 der Trö- ger Bauerschaft ingrossirten Darlehnsforderungen:

1) der Stistskasse St. Marien zu 100 Thlr. G. M., ingrossirt am 13. September 1813, 2) der hiesigen Sparkasse zu 350 O 1e grossirt am 11, August 1851, 3) desgl. zu 70 Thlr., ingrossirt am 23. Dezem- ber 1845, deren Rückzahlung an die ursprünglien (Bläubige- rinnen nacgewiesen, verloren gegangen seien und deren Mortifikation beantragt.

Es werden demnach Alle, welchbe Forderungen und Ansprüche an die vorerwähnten Jugrossate erheben, hierdurch geladen, solhe im Termin

Mittwoch, den 12. Januar 1881, Morgens 9 Uhr, so gewiß anzumelden und mit Vorlegung der Ort- ginaltokumente nachzuweisen, als andernfalls die- selben für erlosden erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden sollen. Lemgo, den 13, November 1880. Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Abiheilung 11, Sterzenbach,

[29350]

Der im Herzogthum Coburg heimaths3bere{tigte, am 11. Januar 1846 geborene Oekonom Gottfried Súhreiner von Hambach ift im Jahre 1870 mit auémarschixt und wurde nah Ausweis der Verlust- listen seit dem 6. August 1870 vermißt. Es ist auch seitdem über ihn keine Nachricht eingegangen. Sein im hiesigen Bezirke befindliches Vermögen be-

trägt 7577 M6 e Auf Antrag seines Bruders Ernft Heinrich

Beffeutlicher Anzeiger. 7

Schreiner zu Kreisdorf und seiner übrigen Ge- s{wister werden der Verschollene und seine Erben aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 17, Dezember 1881, Vormittags 9 Uhr,

vor dem Herzogl. Amtsgerichte V. dahier anberaum- [ ten Aufgebotstermine ihre Ansprüche und Rechte an- | zumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls der Ver- | \{ollene für todt erklärt und sein Vermögen an die

gegeben werden wird, ligte haben eine daselbst wohnhafte

vollmäcbtigen. Coburg, den 24, November 1880. |

Herzegl. S. Amtsgericht. V, Abtb[. | Schiegniy. j

9, Indnstrielle Etablissements, Fabriken

und Grosshande!l, & 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Fuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseustein

Bogler, G. L, Daubve & Co,, E. Stlotte,

Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen - Burears,

8, Theater-Anzeigeu, | In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten. beilage, 2

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Verkäufe, Berpahtungen, Submissionen 2c.

Pferdeverkauf. Ain Montag, den 29. No- vember c., Vormittans 11 Uhr, soll auf dem Kasernenhofe des Garde-Train- Bataillons in Berlin, Waldemarstraße 65, ein ausrangirtes Dienstpferd an den Meistbietenden sf+ntlich verkauft werden.

Kommando des Garbve-Train-Bataillons. P Berliner Stadteisenbahn. [4 Die Anfertigung und Auf- Tie t stellung der eisernen Ueberbaue A für die Unterführungen, a. An- Act V Dreaßftraße, b, Michaelbrüde, aaen C, Mocbstraße, zusammen im rund 226 Tonnen, soll ungetheilt im Wege der Submission vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen in unferermn Centralbureau hier- selbst, Beethovenstraße Nr. 1, zur Einsicht aus und können ebendaselbst vom 29. ab von dem Bureau- vorsteher Neugebauer Abschrist der Bedingungen, fowie Copie der Zeichnungen gegen Entrichtung von 15 e bezogen werden. Dieselben werden jedoh nur an solche Unternehmer abgegeben, deren Qualifikation uns bekannt ist resp. ge- nügend nagewiesen wird. Offerten sind ver- flegelt, portofcei und mit der Aufschrift: „Offerte für die ciscrnen Neberbaue der Andreas- straße 2c.“ versehen bis Mittwoch, den 15. De- zember 1880, Bormittags 11 Uhr, an uns ein- zureichen, zu welcher Zeit sie in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden. Berlin, den 23, Novewber 1880, Königliche Direktion

der Berliner Stadteisenbahn.

[29325]

Die Ausführung der Erd- und Planirungs- arbeiten, cins{chließlich dec Anlieferung von ca. 2000 chm Sande oder Lehmboden, für den Neubau einer Waschanstalt auf dem alten Charité-Kirchhofe hiersclbst sol in öffeatlicer Submission vergeben werden.

Zur Eröffnung der Offerten is ein Termin auf Montag, den 6, Dezember cr., Vormittags 11 Uhr, im Baubureau, Kommunikation am Neuen Thor Nr. 6 part., anberaumt worden.

Die der Ausführung zu Grunde liegenden und der Offerte beizufügenden allgemeinen und speziellen Be- dingungen find im bezeichneten Bureau gegen Er- ftattung der Kopialien zu entnehmen.

Berlin, den 24. November 1880.

Dex Köntgliäe Bau-Juspektor. Zaftrau. [29196] Submission.

Die für die Utensilien-Ausstattung des neuen Kasernements für cin Regiment Infanterie erfor- derlichen

1) Anstr-icher-Arbeiten, bestehend in dem An-

strih der Bettfiellen, Schränk., Tische, Sche- mel, S(ilderhäuser 2c., und

2) Dapezierer-Axbeiten, bestehend in Anferti-

agung von Leib- und Kovfmatratzen und Her-

stellung von Fenster - Nouleaux und Lambre-

quins, follen in öffentliwer Submission verdungen werden. Scriftliche, mit entiprebender Aufschrift versehene, versiegelte Offerten sind bis zum Termine: Montag, deu 6. Dezember cr., Vorm. 10 Uhr, im Geschäftslokale der Garnison - Verwaltung hier- selbst, Kaserne L, Zimmer Ne. 8, franco einzurei- cen, wo auch die Bedingungen , Beschreibungen 2c. zur Einsicht autliegen.

Abschriften von den Bedingungen werden gegen Erstattung der Kopialien auf Wunsch übersandt.

Fraukfurt a./O.,, den 23. November 1880,

Kal. Garnison-Verwaltung,

29296 H [93% Bekanntmachung.

Für den hiesigen Kasernen-Neubau sollen am 14, Dezember cr., Vormittags 10 Uhr, im Bureau der unterzeihneten Berwaltuug die Lieferung von 1574 laufenden Metern deutschen zweiseitig glasirten Thonröhren verans{lagt auf 6502 A 63 „H in öffentliwer Submission an den Mindestfordernden verdungen werden.

Bedingungen und Kostenanshlaz liegen da- felbst täglih während der Dienststunden zur Einsicht aus und fönnen gegen Kopialien von dem Kasernen- Baubureau hierselbst bezogen werden. Die Offerten sind bis zum Termin versiegelt und mit entsprechen- der Aufschrift versehen frei hierher einzureichen.

Pasewaik, den 25. November 1880.

Fönigliche Garnison-Verwaltung,

[28229] Bckanntmachung.

Im Wege der öffentlihzen Submission soll der Bedarf an Beitungshölzern für verschiedene Artillerie- Depots vergeben werden. Es ist dazu ein Termin auf Sonnabend, den 4. Dezember 1880, Vor- mittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau anbe- raumt. Die Bedingungen liegen im diesseitigen Bureau zur Einsicht aus. Auch können dieselben gegen Erstattung der Copialien absczriftlich von hier bezogen werden.

Königliches Artillerie-Depot Danzig.

Außerhalb des Gerichtsb-zirks wohnende Bethei- { dem am afte Person zum | im Empfang der für sie bestimmten Schriftstücke zu be- { 1 Treppe hoc, stattfindenden Sukbmijsionétermine an uns einzureicen. sind gegen Erstattung der Kosten mit 1 4 von uns zu beziehen. unentgeltlichen Redaktion des deutshen Submissions- Anzeigers zu

Berlin-Stettiner Eiscubahn. Die Lieferung der pro I. Quartal 1881 erforderlihen Radreifen : a, zu Lokomotiven 78 Stück, b. zu Tendern und Wagen 66 Stück, foll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Offerten sind ver-

fih legitimirenden Erbe obne Kaution hinaus | siegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Radreifen für Lokomotiven 2c,“ bis zu

13. Dezember, Vormittags 10 Uhr, techniswen Bureau, Lindenstraße Nr. 19, Die Lieferungsbedingungen

Dieselben liegen außerdem zur

neue I Ä E

Berlin, Ritterstr. Nr. 55, b, in der Berliner Börsenregistratur, e im Bureau des Berliner Bau- markfts im Arcbitektenhause. Stettin, den 24. No« vember 1880. Königliche Direktion.

[28746] Bekanntmachung.

Für die Festungs-Gefängnisse Wittenberg und Spandau sind zur Anfertigung von Patronen-Pack- schachteln und Umdrucksachen per Autographie er- forderlich:

circa 1200 Ctr. Pappe,

15 Ballen blaues Bezugspapier, 15 Ballen rothes Bezugspapier, 19500 Meter arauer Kattun, 15 Ctr. Swabestärke, 18 Ctr. Leim, 100 Rieß Kanzlei- und Konzept-Papier, verschiedener Formate, außerdem Papier zu Couverts, blauen und grauen Aktendeckeln, {84

Von vorstehenden Quantas fallen circa § guf Spandau und { auf Wittenberg.

Bezügliche Offerten sind versiegelt und frankirt mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Materialien zur Anfertiguug von PVa- tronen - Pacfschachteln“ unter Beifügung von Proben, welche die vorgeschriebenen Dimensionen haben und bei dem Kattun mindesteons 4 m lang sein müsien, bei dem unterzeichneten Festungs-Gefängniß, woselbst die Bedingungen und Proben auéliegen, his 183. Dezember cr., Vormittags 9 Uhr, ein- zusenden. Proben werden nur auf ausdrücklices Verlangen unfrankirt zurückgesandt.

Festungs-Gefänguiß Wittenberg.

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{29294] Snóvmissiou. Die Lieferung von 132 fkiefernen Bettungsripyen, à 4,5 m lang, 4 s do. O M 2 358 L Bettungsbohlen, à 3 m ', 4 L Balken, 1 Landungsbrüc@e bei Cuxhaven, incl. Her- richtung, nach Cuxhaven, Geestemünde und Fort Grauerort, soll im Wege der öffentlihen Submission den Min- destfordernden übertragen werden, wozu Termin auf Mittwoch, deu 5. JFaunar 1881, Vormittags 10 Uhr, im diesseitigen Büreau anberaumt ift, Versiegelte Offerten mit der Aufschrift : „Offerte auf Lieferung von Nuzhsölzern“ sind bis zur Terminsstuade an uns cinzusenden.

Die Lieferungsbedingungen liegen in den Büreaus ¿u Stade, Cuxhaven und Geestemünde zur Einsicht aus, können auch gegen Kopialien abschriftlich be- zogen werden.

Stade, den 24. Norember 1880,

Artillerie-Lepot, [28436] Bekanntmachung,

Die hier lagernden und bis ultimo März 1881 no entstehenden pptr. 112090 kg Bleiasche, sollen ‘im Wege der öffentlihen Submission, bei welcher ein mündlihes Aufbieten ausgeschlossen ist, verkauft werden.

Offerten wolle man genau den Bedingungen ent- sprechend und mit dem Vermerk auf der Adresse :

„Submission auf den Ankauf vou Bleiasche“, bis zum 9. Dezember cr., Vormittags 11! Uhr, an die unterzeichnete Direktion einreichen.

Die Verkaufébedingungen liegen in unscrem Bureau zur Einsicht aus, können auc gegen Ein- sendung von 50 - abschriftlich bezogen werden.

Erfurt, den 15. November 1880,

Königliche Direction der Munitionsfabrik,

Für die unterzeihnete Werft follen 742 Stück messingene Nummerschilder für Kleidersackregale beschafft werden. Reflektanten wollen ihre Offerten versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Nummerschilderu“ bis zu dem am 6, Dezember 1880, Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeihneten Behörde anberaumten Termine einreihen. Die Bedingungen find während der Dienststunden in der Registratur der Verwaltungs- Abtheilung einzusehen und kann Abschrift derselben auf portofreien Antrag gegen Einsendung von 0,50 Kosten von der Registratur der Kaiserlichen Werft bezogen werden. Kiel, den 20. November 1880. Kaiserliche Werft. Verwaltungs - Abtheilung.

TWochen-Ausweise der deutschen SFettelbanken.

Ueberaietikhht der

Süchsischen Bank

zu resden

am 23. November 1880.

Activa, Coursfähiges deutsches Geld. Reichskassenscheine . i Noten anderer deutscher Banken . e E D S Sonstige Kassenbestände . ù Wechselbestände . 4 Lombarabestinde . c 4

[29391]

M 17,385,743, 179,855,

4,004,000, 78,164 47,212,416. 3,826,870. 4,138,108, 6,442 030,

Effectenbestände . É Debitoren und sonstige Activa P aashva. Eingezahltes Actienkapital . 30,000,000, MOGNOTVAIONGE «1. p elo « g 0EROBOD, Banknoten im Umlauf. , . y„ 37,790,390. Täglich fällige Verbindlich-

A 2,761,994, An Kündigungsfrist gebundens Verbindlichkeiten oa MOORISA a Sonstige Passiva U E 270,803. —. Voa im Inlande zahlbaren noch nicht fälligen Wech-

Einsihtnabme aus: a. in der

gelnsind weiter begeben worden J 3,748,177, 40. Bie Direction.