bei der hohen Stellung dem gesammten Lehrerstande viel mehr wehe thun. Er verlange vom Minister kein Material, und zwar im Jnteresse der Sache, die derselbe ja heute zu seiner (des Redners) Freude ganz anders vertreten habe als srüher. Er halte es für unerwünsht, mehr als absolut nothwendig über diese Frage hier zu verhandeln. Deshalb könne er auch die Forderung des Abg. Knörcke nit unterstüßen. Heute habe der Minister seine Aeußerungen wesentlich einge- shränkt. Er(Redner) möge ihn ja im Februar falsch verstanden haben, aber dann hätten sehr viele mit ihm die gleite Schuld. Heute spreche der Minister nur von einzelnen Lehrern, da- mals habe derselbe den gesammten Lehrerstand als solchen ha- rakterisirt. ace verlas Stellen aus der Rede des Ministers vom 11. Februar, in welchen derselbe von zunehmenden be- denklichen Strömungen „im Lehrerstande“ und der Haltung „des Volksschullehrerslandes“ gesprochen habe, und fkfonsftatirte, daß „in der Mehrzahl“ der Preßorgane der Lehrer die von dem Minister gerügten Fehler zu bemerken seien.) Diese Aeußerungen ließen doch nur die Deutung zu, daß die \itt- liche Haltung der Lehrer, des Lehrerstandes — wie der Minister ja wörtlich gesagt habe, sehr viel zu wünschen übrig laffe. Man denke doch, daß der Minister bei seinen Aeußerungen von der Presse ge- sprochen habe, bei der alle Lehrer oder doch dic große Mehr- zahl betheiligt seien. Die Stellung der Lehrer an und für sich sei shon nah außen hin eine so schwierige, daß man die Schwierigkeiten niht noch vermehren dürfe. Er wolle dem Minister hiermit nur Gelegenheit geben, seine früheren Aeuße- rungen bezügli der Lehrer einzushränken. Er sei vollkommen damit einverstanden, daß auf die Schule und ihre Vertreter auch nicht der Schein cines Schattens fallen dürfe; der Minister hätte in seiner damaligen Ncde nur die Kon)equenz diefes Saßtes ziehen müssen. Er erwarte ruhig die Antwort des Hauses und des Landes; er sei nicht im Zweif l darüber, wie die leßtere ausfallen werde.
Der Staats-Minister von Puttkamer entgegnete, der Abg. Nickert bedauere mit Unrecht, daß er den Angriff desselben in dex Generaldebatte hier beantworte, denn dieser Angriff sei ein sehr scharfer. Der Abg. Rickert meine es gewiß sehr gut mit ihm, wenn derselbe ihm Gelegenheit geben wolle, seine Aeuße- rungen vom 11. Februar einzushränken. Wenn in irgend einem seiner Worte eine Einschränkung seiner damaligen Rede liegen könnte, so nehme er das ausdrücklich hiermit zurü, Man solle ihm nicht nachsagen, daß er durch irgend eine Pression von dieser oder jener Seite sich in der Er- füllung seiner Obliegenheiten habe irre machen laffen. Er habe die Mittheilungen damals mit \{chwerem Herzen gebracht und freue sich, daß der Abg. Nickert in richtiger Er- tenntniß der Sachlage auf die Beibringung des Materials verzichte. Der Abg. Knörcke denke in dieser Beziehung viel- leiht naiver. Gerade weil er meine, daß an dem Schilde der Volksschule kein Stäubchen, kein Makel haften dürse, glaube er (der Minister) rückhaltlos die fundamentalen Mängel zur Sprache bringen zu müssen, die si seinen amtlichen Augen aufdrängten. Dies konstatire er ausdrüdlih, denn er wünsche nicht, so gut es gewiß der Abg. Rickert mit ihm gemeint habe, zu seinen früheren Ausdrücken in irgend welchen Widerspruc) zu treten.
Der Abg. Strosser erklärte, ex befinde \ich in keiner an- genehmen Situation, wenn er die einzelnen Reden mit der kritischen Sonde noch zu später Stunde untersuchen wolle. Der Vorwurf des Abg. Windthorst gegen die konservative Partei sei unbegründet. Seine (des Redners) Partei empfinde die Schäden, welche der Kulturkampf der Kirhe und dem Staate zugefügt habe, die Simultanisirung der Schulen, die Schädigung der Stellung der Kirche zur Che, die Berwaisung der Pfarreien, die Beeinträchtigung der Seelsorge, die Locke- rung aller sittlichen Fesseln, die Vernichtung zahlreicher Armen- und Waisenanstialten und alle sonstigen Uebelstände sehr tief, und richte deshalb an die Regierung die dringende Biite, Alles zu thun, um den Frieden fo bald als möglich berbeizu- führen. Das Wort des Monarchen : Ex wolle Frieden haben mt seinem Volke! werde auh im Volke einen Wiederhall finden, Wie der Abg. Langerhans es „un- glaublich“ finden könne, daß man Männer wie Hasenclever nicht bestätige, sei ihm nit verständlich. Jemand, der nicht streng auf dem Boden des Bekenntnisses stehe, könne wohl als Mitglied der Kirche angehören, derselbe könne aber nicht ein Amt in derselben verwalten. Die Behauptung, daß die Orthodoxie unter der Sonne der Huld von oben her täglich zelotischer werde, während sie sehr bald vershwinden würde, wenn diese Sonne zu scheinen aufhöre, sei ein unerhörter Vorwurf, den ein Abgeordneter nicht zu erheben wagen sollte. Wisse der Abg. Langerhans denn nit, paß die Orthodorie fast von allen Superintendenturen Und Konsistorien aus- geschlossen sei? Nah der bei dem Abg. Langerhans herrschenden Begriffsverwirrung möchten demselben aller- dings auch diejenigen Männer als Orthodoxe erscheinen, die sih in jenen Stellen befänden. Daß die Geistlichen si wei- gerten, Geschiedene zu trauen, sei vollkommen in der Ordnung; dieselben würden gegen Gottes Wort verstoßen und ihre Pflicht verlegen, wenn sie sih dana rihten wollten, was der Staat auf diesem Gebiet verordne. Daß ein Landrath die Schullehrer „dunme Jungen“ genannt habe, sei gewiß höchst unpassend, aber der Minister könne doch nicht für alle solche Dinge verantwortlih gemacht werden. Derselbe habe in seiner vorjährigen Rede nichts anderes behauptet, als daß in der Lehrer- welt manche ungeeignete Elemente vorhanden seien; den größeren Theil der Lchrer habe der Minister ausdrüdlih als gut anerkannt. Geuau dasselbe habe heute der Abg. Knördte gesagt, und doch werde worgen der Minister in allen fortschrittlihen Blättern als ein Gegner der Lehrer angegriffen werden. Wenn man die Verhandlungen der großen Lehrer- versammlungen in Berlin, Breslau, Hamburg und Wien lese und sähe, in welher Weise dort gegen die rist- lihen Anschauungen aufgetreten worden sei, dann könne man dem Minister nur dankbar sein, daß derselbe ein solches Ver- halten in gebührender Weise gekennzeichnet habe. Die liberale Partei werfe dem Minister vor, daß derselbe dadurch, daß er seine Vorwürfe öffentlih ausgesprochen habe, die Autorität der Lehrer erschüttert habe. Aber dächten denn die Herren gar nicht daran, daß sie selbst täglich große Neden gegen die Regierung hielten, ohne ih Gewissensbisse darüber zu machen, ob die Autorität der Minister dadurch ershüttert werde oder niht? Für die Jnteressen der Lchrer stehe jede Partei ein, das könne ihn aber nicht abhalten, auch die Schäden en anzuerkennen. Man werde die Autorität des Lehrerstandes dadurch am besten wahren, wenn man die s{lechten Elemente desselben rer Oa in Die Zucht nehme. Von der Bemerkung über die Ordensverleihun- gen hätte den Abg, Knörcke schon die Pietät vor demjenigen,
der die Orden verleihe, abhalten sollen. Wenn der Feldhüter das Allgemeine Ehrenzeichen erhalte, so sei dies ein Beweis, daß derselbe sich Verdienste erworben habe, und wenn dies
| der Fall sei, so hänge das Ehrenzeichen an der Brust des
æFeldhüters mit demselben Hechte wie an der des Schullehrers. Der Abg. Knörcke habe bedauert, daß die Lehrer sich nicht in größerem Maße der Fortschrittspartei angeschlossen hätten. Da liege der Hase im Pfeffer. Die Ausführungen des Abg. Knörde kennzeihneten sih hierdurch einfa als eine Wahlrede, er hoffe aber, in den betreffenden Kreisen werde sich auch diesmal der Saß bewahrheiten: „Man merke die Absicht und man werde verstimmt.“
Der Abg. Dr. Windthorst erklärte, er enthalte si des Eingehens auf die Schulfrage jeßt; er stimme aber hierbei in jedem Punkt mit dem Minister überein; erx danke dem Abg. Strosser sür seine Ansichten über den Kulturkampf und wünsche, daß dies die Ansichi von dessen ganzer Partei sei. Unter seinen (des Redners) Gegnern sei sein guter alter Landsmann Grumbrecht; derselbe habe diesmal den passiven, ja sogar unter Umständen aktiven Widerstand gut geheißen. Dagegen müsse er sich um so meyr wenden, als dessen Bei- spiel, das eines alten Mannes, vielleiht Nahahmer finden werde. Aktiver Widerstand, Revolution sei immer unerlaubt; hier stehe man wie einem Brande hülflos gegenüber. Er sei bemüht, den Brennstoff son vorher aus dem Wege zu schaffen; man habe seiner Partei darin nicht acholfen. Er freue sich, vom Abg. Grumbreccht zu hören, daß derselbe heute so wenig byzantinisch denke wie in seiner JZUgend, die allerdings besser gewesen e Der Vor- wurf des Abg. Grumbrecht, das Centrum hätte den Kultur- kampf selbst verschuldet, sei {on hundert Mal widerlegt. Er komme zu Abg. Stengel. Er freue si, daß der Abg. Stengel und die Majorität von dessen Partei jeßt anders denke, als er geschildert habe; aber er sei zu seinen Aeußerun- gen bercchtigt durch Vorkommnisse in der Kommission; übrigens betrachte es ja die Partei als eine Zierde, der Regierung nahe zu stehen. Ferner seien die von ihm erwähnten Aeußerungen bei Berathung des §. 4, zu dem die Amendements gestellt ge- wesen seien, gethan (Redner ließ die Stelle aus dem Steno- gramm dur seinen Nachbar, Abg. Evers, vorlesen) und er habe demselben damals in dem Sinne wie heute geantwortet. (Abg. Evers verlas auc diese Stelle des Stenogramms)., Damals hätten die Herren ihm nicht widersprochen ; nach der Erklärung des Abg. Stengel nehme ex seine Worte zurü und freue sih über den Rückzug desselben. Er wende sh zum Abg. Petri; er gratulire dem Minister zu dieser Stütze; er müsse dem Abg. Petri erwidern, daß die Katholiken in Baden ihre Besserstelung der hochherzigen Jnitiative des Großherzogs und der Großherzogin verdankten, und er hoffe auch für Preußen aus eine solhe Holhherzigkeit. Was die Verhandlungen mit der Schweiz betreffe, so sei die Antwort: Besser keinen Bischof als fol einen, die richtige; übrigens sei das nur eine Kan- tonalfrage. Was der Abg. Petri aus den römischen Noten vorgelesen habe, so bezögen sich dieselben auf eine ganz andere Anzeigepfliht, Der Minister habe ihn der Uebertreibung ge- ziehen; die Behandlung, die dem Centrum zu Theil werde, mache das Blut in den Adern kochen. Den Art. 5 des neuen kirhenpolitishen Geseßes, den der Minister als so segens- reich bezeichnet habe, verdanke man nicht der Regierung, sondern derselbe sei entstanden aus einem von ihm (Redner) gestellten Antrage, den die Konservativen umgestaltet hätten. Davon so viel Aufhebens zu machen, habe die Bescheidenheit verboten. Der Artikel 5 habe segensreih gewirkt, aber es fehle an Geistlihen, welhe eintreten könnten in die Lüden. Wenn der Minister sich dann gegen seinen Antrag {hon im voraus gewendet und erklärt habe, daß derselbe die Grundsäße der Maigeseßgebung umstoße, dann müsse er doc konstatiren: Jm 19, Jahrhundert sei in Preußen das Messelesen und Sakramentespenden mit Strafe bedroht. Er hoffe, daß man li s{häme, solche Geseße zu machen. Er habe den Minister aufgefordert, dem Hause die Wiener Verhandlungen mitzu- theilen, cs habe geschienen, daß man zu einem Abschluß ge- lommen sei, als plößlih in Folge irgend welcher Eingebung der Adbruch erfolgt sei. Einmal habe das Gesetz die Hand- habe zum Frieden sein sollen, dann wieder sollte es das Aeußerste darstellen, was der Staat konzediren könnte. Könne es jemals der Würde des Staates nit entsprechen, wenn derselbe si) bemühe den Frieden herbeizuführen? Der Minister sagte, die Regierung wolle abwarten. Selbstherrlih sei es aller- dings, landesväterlich sei es nicht.
Der Staats-Minister von Puttkamer erklärte, wenn er no einmal das Wort ergreife, so geschehe es, um einige der Ausführungen des Abg. Windthorst rihtig zu stellen. Wenn der Vorredner mit einer großen Erregung gesagt habe, er zöge es vor, mit vershränkten Armen dazustehen, statt das Eleud seiner katholishen Mit: ürger zu lindern, so möchte er doch entgegnen, daß er Beweise genug gegeben habe, daß ihm eine solle Gefühllosigkeit außerordentlich fern liege. Er wisse, es sei eine Anschauung und bei der Diskussion mehrfach ihm gegenüber ausgesprochen, daß die wahre Kunst cines Staats- mannes darin bestehe, zuzusehen, wie sich Trümmer auf Trümmer häufen. Wenn das der Fall sei, so bekenne er offen, daß er auf den Titel Staatsmann keinen Anspruch habe. Er sei ein gewöhnlicher Mensch von Fleish und Blut und wisse das Elend seiner katholishen Mitbürger zu würdigen. Vom Abg. Dr. Windthorst hätte er einen solchen Vorwurf nicht erwartet. Es sci nicht richtig, wenn derselbe behaupte, das Centrum sei in die Lage gedrängt worden, in der es sich besinde. Jett hätte er ge- wünscht, der Abg. Windthorst hätte seinen ganzen Einfluß be- nußt und an anderer Stelle erforderlihe Mahnungen ange- bradt. Er habe bei der Einführungsrede der Vorlage dar- gethan, daß die Regierung durch die Haltung der leitenden Stelle der römischen Kirhe in die Lage gedrängt worden sei, in der man si jet befinde. Das Breve vom 24. Februar, wel{hes in der Regierung einen Hoffnungsshimmer habe auf- gehen lassen, habe eine Jnterpretation gefunden, welche die von der Regierung gehegten Hoffnungen in Nichts habe zer- fließen lassen. Der damalige Kardinal:Staatssekretär habe ausdrüdlih erklärt, die von ihm oktroyirte Anzeigepflicht finde ihre Beschränkung darin, daß {ließlih Alles auf die Entscheidung der kirchlichen Obern gestellt sei. Für eine solche Konzession habe die Negierung danken müssen, und die Verhandlungen hätten daher nicht weiter geführt werden können. Der Abg. Windthorst hätte keinen Grund, seine (des Ministers) Bemerkung zu kritisiren,
Der Abg. Dr, Windthorst verlangte nohmals die Vor- legung der Wiener Verhandlungen ; was daraus veröffentlicht worden, gereiche dem Centrum zur Ehre. Wenn die RNegie- rung in dieser Stellung verharre, müsse ex dieselbe der Herz- losigkeit anklagen,
Darauf wurde die Diskussion geschlossen.
Persönlich bemerkte der Abg. Stengel, dem Abg. Windt= horst müsse er erwidern, daß es weder eine Zierde noch eine Schande für eine Fraktion sei, der Regierung nahe zu stehen, sondern dieselbe vertrete eben ihre Ueberzeugung und freue sih, wenn sie da mit der Regierung übereinstimmen könne. Uebrigens freue er sich, daß der Abg. Windthorst nach seinen (des Nedners) Aeußerungen die seinigen zurückziehe ; daß seine Partei sih auf dem Rückzuge befinde, sei ein Jrrthum des Abg. Windthorst. Er werde sih übrigens freuen, wenn man auf diese Legende gar niht mehr zurückomme, ja wenn sie ganz von der Bildfläche vershwinde.
Der Abg. Dr. Windthorst erwiderte, die Legende werde verschwinden, soweit sie verschwinden könne, d. h. soweit sie nicht gedrudckt sei.
Titel 1 wurde genehmigt; desgleichen der Rest des Kap. 109, desgl. Kap. 110 (Gerichtshof für kirchliche Angelegen- heiten 30425 4) und Kap. 111 (Evangelischer Vber-Kirchen- rath 143 962 5). Die Funktionszulage von 1200 für den Vorsteher des Centralbureaus wurde gestrichen, worauf sih das Haus um 4!// Uhr auf Freitag 11 Uhr vertagte.
Landtags- LUngelegenheiten.
Die einmaligen und außerordentlicGen Ausgaben im Etat für das Ministerium der geistlichen, Unter- ricwts- und Medizinal-Angelegenbeiten für das Jahr vom 1. April 1881/82 beziffern si auf 6154537 4 (— 1 202850 M), Dieselben vertheilen sich auf folgende 38 Titel; 1) Zum Neubau der Dienstgebäude des Ministeriums der geistlicen. Unterrichts- und Me- dizinalangelegenbeiten, einscließlih einer Dienstwohnung für den Mi- nister, 3. Nate, 780 C09 (-+ 330 000 6). Zum Bau von Univer- sirätsgebäuden und zu anderen Uxiversitätszwecten sind ausgewor- fen: Bei der Universität Berlin: 2) Zu [linisden Bauten auf dem Grundstück Ziegelstraße 5 bis 9, 4, und leßte Rate 333 000 3) Zum Neutau einer geburtshülflihen und gynäkologischen Kliniè, 3, Nate 300000 A 4) Zum Neubau naturwissenstaftlicher Ino stitute, namentlich eines pharmakologishen Instituts, eines zweiten chwemiscben Laboratoriums und eines techuologischen Instituts, 3. Rate 100 000 . 5) Zur Erneuerung des Putes an ten Hinter- und Seiteusronten und zur Veränderung der Dachrinnen am Universitäts- gebäude 33 750 „6 Bei der Universität in Breslau 6) Zur Eine ritung des landwirthschaftlichen Unterrichts 12 000 M Universität in Halle a. S. 7) Zum Neubau der medizinischen Klinik 200 000 4 8) Beitrag zur Ftegulirung der Strafe an dem landwirthschaftlichen Institut 8577 4 9) Für das landwirtbscaftliche Institut zur Neubau eines Vegetationthaufes und Schaffstalles, sowie zum Anîtgusf von Schafen verschiedener Racen 16000 4 10) Für die innere Einrichtung einer neuen Baracke bei der chirurgisWen Klinik 15 060 \ Universität in Kiel 11) Zum Neubau eines Bibliothek- gebäudes, 1, Rate, 100000 4 Universität Bonn 12) Zum Bau eines Leichen- und Obduktioushauses nebst Leichenkapelle 83 000 13) Zum Neubau der cirurgishen Klinik, 2. Rate, 250000 M Universität in Greifswald 14) Zum Neubau dcs Gebäudes für die Universitätsbibliotbekl, 2, und leßte Rate, 55000 «4 Zum Lau von Gebäuden für hHdhere Lehranstalten und zu anderen außerordentlichen Au?gaben für diese Institute wmerden gefordert, und zwar 15) Zurn Neubau des Gymnasiums in Danzig, 3. Rate, 59000 #6 16) Zum Neubau des Klassengebäudes nebit Direktorwohnung, Turnballe und sonstigen Nebengebäuden für das Gymnasium in Elbing, Ergänzungsrate 59 000 44. 17) Zum Neus bau eines Gymnasiums nebst LTurnhalle und Direktorwohnung im Stadtheile Moabit ¿zu Berlin, 3. Rate 50000 18) Zum Neubau der Gebäude für das Pädagogium in Züllichau, Ergänzungs- rate 14140 «a 19) Zum Neuktau des Gymnasiums zn &rankfurt a. O., 3. Rate 100009 4 20) Zum Neubau des Gymnasial- gebäudes zu Stargard in Pommern, 3. und leßte Nate 62000 A 21) Zum Neubau des Gymnasiums zu Pleß, Ergänzungêrate 53335 H 22) Zum Neubau des Domgym- nasiums zu Magdeburg, 3. und leßte Rate, 95000 M. 23) Zum Neubau des Gymnafiums in Sal¡wedel, 3. und leßte Rate, 115000 M4 24) Zum Bau des Gymnafsfialgebäudes und Virektorwohnung in Göttingen, 1. Rate, 120009 A 25) Zum Um- und Erweiterungg- bau des Gymnasiums zu Essen 824090 A Für das Elementar-Ünter- richt8wesen sind au2gesetzt: 26) Zum Neubau eines Seminar-Exter- nats in Neu-Ruppin, 3. und leßte Rate, 7200 4 27) Zur Er- weiterung des Seminars in Peiskretsham 39000 28) Zum Neubau des Scminars in Haunover, 3, und leßte Nate, 24 635 M 29) An die Stadt Breslau zu gewährende Ablösungs - Kapi- talien für die Uebernal me der seither dem Fiskus ob- gelegenen Dotations- und Bauverpflichtungen hinsichtlih der auf die Stadt übergegangenen 8 Stifts- bezw. Pfarrschulen da- selbst 175 000 4 Für Kunst und wissenschaftliche Zwece bringt der Etat in Ausatz: 30) Zur Vermehrung der Sammlungen der Kunst- museen ia Berlin 2090 000 46. 31) Zur Fortführung des Umbaues des von der Gemäldegalcrie eingenommenen Theiles des alten Mu- seums zu Berlin und zur Ausführung einer neuen Heiz- und Ventis lations8anlage, 2. Rate 180 000 6 832) Zur Errichtung einer Statue für Wilhelm von Humboldt, 4, Nate 10000 A Für das technische Unterrichtswesen werden erfordert: 33) Zum Bau der tehnischen Hoch- schule in Berlin, 4. Nate 1 750 000 A 34) Zur Ausrüstung der reorga- nifirten Gewerbeschule in Hagen mit Lehrmitteln, letzte Rate 5500 35) Zur Auërüstung von gewerblichen Fach- und Baugewerks{chulen mit Inventarien und Lehrmitteln: 27009 #4 36) Zur Erbauung eines Webeschulgebäudes in Crefeld, 1. Rate: 100000 M 37) Beitrag zu den Kosten der Inftandseßung des sogenannten alten Akademie» gebäudes in Düsseldorf zu städtischen Zwecken, insbesondere zur Her- stellung eines Gebäudes für cin Kunstgewerbe-Museum und eine da- mit zu verbintende Kunstgewerbeschule: 180 000 # Für das Medi- zinalwesen sind in Ansaß gebra@t: 38) Zum Ankauf eines Theiles des an der Unterbaumstraße zwischen der Stadteisenbahn und dem Gharitéfrankenhause belegenen Gräflih Lehndorffschen Grundftüds für die Charité in Berlin: 450 000 M
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des statistis{ben Bureaus der Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 28. November bis inkl. 4. Dezember cr. zur Anmeldung ge- fommen:; 191 Gbes{lteßungen, 807 Lebendgeborene, 31 Codtgeborene und 525 Sterbefälle.
_ — (Glf. Lothr. Ztg.) Das no nicht definitiv festgestellte Ergeb- niß der jüngsten Volkszählung läßt für Straßburg eine Be- völkerungsziffer von 106000 Einwohnern annehmen, wovon 10 000 Mann Militär. 1875 betrug dicselbe einschließlich der Garnison, welche eine Vermehrung seitdem nicht erfahren hat, 94 306 Seelen. Für die Stadt Metz hat die Volkszählung vom 1. Dezember 1880 nah der proviforishen Zusammenstellung 53 661 Einwohner ergeben, welche si auf 3148 Häuser und 12 061 Haushaltungen vertheilen. Nach der Zählung vom 1. Dezember 1875 hatte die Stadt 45 856 Cinwohner in 3088 Häusern und 11 425 Haushaltungen. Mithin ergiebt sich für die füasjährige Periode von 1875 bis jeßt cine Zu- nahme von 60 Häusern, 636 Hauthaltungen und 7805 Einwohnern.
„i 291
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 10, Dezember
P Autegati für den Deutschen NReich8- und Königl. | Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin 8SW., Wilhelm - Straße Nr. 32, L
1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkänufe,V erpachtungen, Snbmissgienen etc.
4. Verloogsung , Ámortisation, Zinszahlung
SteFbriefe und Untersuchungs - Sachen.
30528] [ 1) Der Matrose 1. Klasse (Wehrmann) Hugo Dulinsky, «eboren den 21. Januar 1843 zu Pots- dam, 2) der Unteroffizier (Reservist) Nicolaus König, geboren den 6. Februar 1854 zu Lehna, 3) der Pionier (Reservist) Hermann Azzalino, ge- boren den 17. August 1851 zu Neustadt bei Magde- burg, 4) der Gefreite (Wehrmann) Carl Samter, geboren den 8. Juli 1843 zu Lenzen, 5) der Kanonier (Reservist) Neumann, geboren den 18. März 1846 zu Potsdam, 6) der Boot9manns8- maat (Reservist) Alexander Dahse, geboren den 27. September 1850 zu Bornstaedt, 7) der Unter- offizier (Reservist? Russow, 8) der (Wehrmann) gro Mahlow, gebocen den 14. April 1842 zu randenburg a./H., 9) der Ersayreservist Paul Nietuner, geboren den 2. Dezember 1850 zu Schwedt a./D., 10) der Ersatßreservist Hermann Kurzhals, geboren den 30. Dezember 1849 zu Potsdam, 11) der Ersatreservist T. Klasse Hermann Bambotoicz, geboren den 15. April 1852 zu Pude- wiß, 12) der Ersagreservist Wilhelm Vorwerk, ge- boren den 21, September 1854 zu Groß-Mohbau, 13) der Ersaßtreservist Julius Siermaun, geboren den 3. Februar 1852 zu Potsdam, 14) der Ersat- reservist Wilhelm Schmidt, geboren den 28. Januar 1852 zu Reitwein, 15) der (Landwehrmann) Maurer Carl Grunuenberg, geboren den 11, März 1844 zu Klothinen, Kreis Heilsberg, werden beschuldigt, — zu Nr. 2, 3, 0, 6, (9 1011/12, 13-14 als beurs laubter Reservist —- zu Nr. 4, 8, 15 als Wehrmann der Landwehr — zu Nr. 1 als Wehrmann der See- wehr — ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär- behörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen 8, 360 Nr. 3 Strafgeseßbu@ßs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier- selbst auf den 22. Februar 1881, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potédam zur Hauptverhandlung geladen. Bei un- entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der na §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirk8-KFKemmando Potsdam ad 1—14 resp. 15 von dem Königlichen Bezirk3s-Kom- mando zu Cöln ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Potsdam, den 27. November 1889. Dreißig, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amts- gerichts. Abtheilung V.
[28934] Ladung.
Der Bärcenführer Regoli Levitti, 20 Jahre alt, zu Antoniano in Jtalien am 13. März 1860 geboren, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und wel- cem zur Laft gelegt wird, am 22. August 1889 zu Reinickendorf und am 26. August 1880 zu Weißen- see umherziehend SchausteUungen — Vorzeigung eines dressirten Bären — feilgeboten zu haben, ohne im Besitze des zu diesem Gewerbebetriebe er- forderlihen Gewerbescheines gewesen zu sein — Uebertretung gegen die 88. 1 u. 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 — wird auf Anordnung des Kö- niglichen Amtsgerichts 11, hierselbst auf den 17. ganuar 1881, Mittags 12 Uhr, vor das König- lihe Schöffengeriht Berlin 11. zur Hauptverhand- lung geladen. Auch bei unentschuldigtem Audblei- ben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 5, November 1880. Schreiber, Ge- rihts\{chreiber des Königlichen Amtsgerichts. Ikl.
Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
(6712) Aufgebot.
Die Erben des Gutsbesitzers Carl Hoffmeier zu Quellendorf: verwittwete Auguste Hoffmeier, geb. Weil, ) unverehelihte Auguste Anna Hoffmeter, unverehelihte Lina Antonie Hoffmeier, der minorenne Carl Richard Hoffmeier, ver- treten durch seinen Vormund, Gutsbesitzer Wilbelm Hoffmeier, fämmtlih in Quellendorf, haben das Aufgebot der nachstehead verzeichneten Urkunden : 1) Obligation vom 26./26. März 1872 mit Cef- sionsvermerk vom 22, September 1874 über 2700 M, 2) Obligation vom 22./22. September 1874 über 300 M G
3) Pgczion vom 27./27. April 1875 über M.
Hypothekshulden der Bäker Klette’shen Eheleute (früher ad 1 und 2 des Bäckers Hermann Zabel, ad 3 des Bäkers Franz Mohs) zu Raguhn, einge- iragen in das Grundbuch von Raguhn Bd. [. Bl. 27 xukr. 111, Nr, 1a. 1b, und 2 für den Erb- lasser, beantragt.
Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf
_ Dienstag, 26. April 1881, Vormittags 10 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots- termin unter Vorlegung der Urkunden ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung der spezifizirten Urkunden erfolgen wird.
Jeßniy, 6. Oktober 1880.
Herzogliches Amtsgericht. (gez.) Stein. Beglaubigt : Baer, Gerichts\chreiber.
Uu. 8, w. von öffentlichen Papieren.
L
1880,
A
Bi Deffentlich EV Anzeige r Falis nehmen ani die Annoncen-Expeditionen des
„Jtvalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseusteiun & Bogler, G. L. Daube & Co,, E, Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigeu größeren
5, Indnstrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6, Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8, Theater-Anzeigen. | In der Börsen-
9, Familien-Nachrichten. beilage.
Annoncen - Bureaus, #“
(A) Aufgebot.
Der Schuhmachermeister David Born von hier hat sich am 14. Mai 1868 aus feiner Wohnung unter Zurüdlassung seiner Möbel, jedoch unter wahr- \ceinlicher Mitnahme von Wäsche, baaren Geldern 2c. von hier entfernt und ist seitdem nicht hierher zu- rüdckgekehrt, hat au irgend ein Zeichen seiner ander- weiten Existenz innerhalb des seitdem verflossenen Zeitraumes nit gegeben. Auf Antrag seines Ku- rators, des Chausseearbeiters Carl Kramer hierselbst, wird der genannte Schuhmachermeister David Born von bier, da dessen unbekannte Abwesenheit seit 1868 dur die Feststellungen in den Akten Reg. VIL Nr. 17, früher Litt. B. Nr. 559, glaubhaft bescheinigt und deshalb dem beantragten Aufgebot stattzugeben besblossen ist, hierdurch öffentli aufgerufen, \päte- stens in dem auf
Sonnabend, den 26. März 1881, Vormittags 9 Uhx,
anberaumten Termine vor dem unterzeichneten Herzoglichen Amtsgerichte zu erscheinen, widrigen- falls derselbe in Gemäßheit des S Nr. 526 §. 16 durch das nah Swhluß des Aufgebotstermines auf Antrag zu erlassende Aus\{chlußurtheil für todt erklärt werden und die Ausantwortung seines Nach- lasses an seinen einzigen bekannten Erben, den Kutscher Andreas Born in Hettstedt, seinen einzigen Bruder, erfolgen wird.
Zugleich werden etwaige andere unbekannte Erben oder unbekannte Vermächtnißnehmer des 2c. Born hierbei mitgeladen, spätestens bis zu dem obigen Termine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls sie in dem zu erlassenden Aus\{lußurtheil mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden.
Sandersleben, den 1, Juli 1880.
Herzogliches Amtsgericht. Gast.
[30535] Aufgebotsverfahren.
Nr. 30,939, Barbara Wädckerle von Zähringen hat vorgetragen und glaubhaft gemacht, daß ihr bei dem am 27. v. Mts. im Hause ihrer S{wester da- selbft ausgebrochenen Brande die unten beschriebenen beiden, von der Sparkasse dahier ausgeftellten Ur- funden verloren gegangen seien. Auf deren Antrag werden die dermaligen Inhaber leßterer aufgefordert, in dem auf
Montag, den 31. Januar 1881, Vormittags 9 Uhr, geseßten Aufgebotstermine ihre Rechte auf solche dahier anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls leßtere für Traftlos erklärt werden foll. Beschreibung der Urkunden :
Sparkafsebüchlein laut Hauptbuch D. Nr. 1304 Fol, 86, Einzahlungen in 8 Mal 266 , daran abbezahlt 115 Æ, Restguthaben 151
Schuldurkunde der Sparkasse Freiburg vom 19, November 1879 laut Hauptbuch Fol. Nr. 916 über 700 M
Freiburg, den 1. Dezember 1880.
Großherzoglihes Amtsgericht. Gerichtsschreiberei I. Dirrler.
Kaiserliches Landgericht Straßburg. N Auszug.
Catharina Nonnenmacher, Ebefrau des mit ihr auf dem Artillerie-Schießplaß zu Hagenau wohnen- den Wirthes Eugen Borderieux, zum „Armenrecht zugelassen und vertreten durch Rechtsänwalt Ott, flagt gegen ihren genannten Ehemann auf Güter- trennung mit dem Antrage :
Geruße das Kaiserliße Landgericht, die Gütertrennung zwischen der Klägerin und ihrem Ghemanne auszusprehen, die Parteien bebufs Auseinanderseßung ihrer gegenseitigen Vermö- gensrechte vor einen Notar zu verweisen und dem Beklagten die Kosten zur Last zu legen.
Zur mündlichen Verhandlung über diesen Antrag
ist Termin bestimmt: auf den 1. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kaiserlichen Landgericht zu Straßburg, L. Civil-Kammer
BRARNA den 30. Norember 1880,
er Landgerichts-Secretär : Rittmann.
[30543] Aufgebot.
Der Rentier Friedrih Strube iu Halberstadt hat beantragt, den von der hiesigen Reichsbankhauptstelle ausgestellten Lombard-Darlehnschein Nr. 1076, aus- estellt am 14. Juli 1877, aufzubieten. Nach ver- schiedetien Veränderungen hat die auf diesen Schein Gégttene Darlehn8summe am 12, März d. F, 000 M betragen und beträgt na einer am 27. Ok- tober 1880 geleisteten Zahlung jeßt 500 A Ver- pfändet sind nach demselben ursprünglich : . +1209 Vhaler. 4} 0/9 Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen und 3500 Thaler 44 0% fonsolidirte preußische Staatsanleihe.
Dieses Unterpfand is} verstärkt worden am 29. August 1877 um 600 Thaler 4}'%/ziger Magdeburg- Halberstädter Eisenbahn-Obligationen und
am 6. März 1878 um 4000 #4 Magdeburg- Leipziger Prioritäts-Obligationen der Magdeburg- Halberstädter-Eisenbahn Litt, B.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Ansprüche auf diefen Lombard-Darlehnschein erheben wollen, aufgefordert, dieselben bis spätestens im Termine
1 /
am 26. Juli 1881, Vormittags 11 Uhr, hierselb, Domplatz Nr. 6, Zimmer Nr. 10, zu erheben, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Urkunde erfolgen wird. Magdeburg, den 2. Dezember 1880. Königliches Amtsgericht. Y.B.
O) Aufgebot.
Der Parzellist Johann Jacob Molter in Karls- berg hat seine 10,13,76 ha große Landstelle da- selbst mit Zubehörungen verkauft und dem Käufer ein bis auf die von diesem übernommenen Schulden gereinigtes Folium versprohen. Es werden daher mit Ausnahme der protokollirten Gläubiger Alle, welche an die verkaufte Landstelle hypvothekarische oder sonstige dinglihe Ansprüche zu haben glauben, hiermit aufgefordert, dieselben bei Vermeidung des Aus\ch{lusses rechtzeitig und spätestens in dem auf
Sonnabend, deu 12. Februar 1881, Vormittags 11 Uhr, O anberaumten Termine anzumelden, auch die bezüg- lichen Urkunden einzureichen,
Eckernförde, den 6. Dezember 1880.
Königliches Amtszeriht, Abtheilung I. Nömer.
[14848] Proclama.
Der Tischlermeister. Christoph Tietge s0nior zu Ostingersleben und der Mühlenbesitzer Heinrich
immermann daselbft, als dem abwesenden Drechsler
ietge gerihtlich bestellter Kurator haben auf Todes- erflärung des Drechslers Heinrich Tietge aus ODstingersleben, welcher sich in den Märztagen 1848 in Berlin aufgehalten hat und seit dieser Zeit in seine dortize Wohnung so wenig als nach Oftingers- leben zurüdgekehrt ist, angetragen. Alle Nach- forshungen na dem Aufenthalte des Heinrich Tietge find bisher fruhtlos gewesen. / :
Der verschollene Drech2ler Heinrich Tietge wird aenas aufgefordert, {ih bei dem unterzeichneten Gerichte in dessen Gerichts\{hreiberei der I. Civil- kammer \chriftlich oder persönlich, spätestens aber in dem zu diesem Zwecke an Gerichtsstelle anbe- raumten Termin
am 23. April 1881, h. 11 Vormittags, Zimmer Nr. 28, S zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird.
Zugleich wird diese Vorladung an die von dem Drechsler Tietze etwa noch zurückgelassenen unbe- kannten Erben und Erbnehmer mit gerichtet.
Magdeburg, den 26. Mai 1880.
Königliches Landgericht. T. Civilkammer. Gerichtsschreiberei. Nuthmaun, Landgerichts\ekretär.
[30562]
Auf zulässig befundenen Antrag des Rechts- anwalts Dr. Jur. Pralle, als Nachlaßverwalter, werden Alle, welche auf die Verlassenschaft des am 25. November 1880 im \. g. Mannhause hierselbft verstorbenen Privatmannes Fohaun Heinri Höer Erbansprüche erheben, aufgefordert, solche in dem zum weiteren Verfahren aut
Dienstag, den 1. Februar 1881, Nachmittags 4 Uhr, anberaumten, hierselb unten im Stadthause, Zimmer Nr. 9, stattfindende» Termine bei Meidung des Ausschlusses und ewigen Stillshweigens zur Anmeldung zu bringen. Bremen, den 5. Dezember 1880. Das Amtsgericht. Reuter. Zur Beglaubigung : Stede, Gerichts\chreiber.
[30554] Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von Dr, A. H. P. Mittelstraß und Julius Theodor Henningsen, als Testaments- vollstrecker von Christian Gottlieb Henningsen, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
daß Alle, welche der Bestellung der Antrag- steller zu Testamentsvollstrekern des am 14. No- vember 1879 hieselbst verstorbenen Christian Gottlieb Henningsen und den denselben im §. 5 des von dem genanuten Erblasser am 1. Juli 1876 errichteten und nebs Nachtrag d. d. Ok- tober 1879 am 27. November 1879 hieselbft publizirten Testamentes ertheilten Befugnissen zur alleinigen Vertretung des Nachlasses, ins- besondere zur Umschreibung, Verklausulirung und Tilgung von auf Namen des Erblassers geshriebenen Immobilien, Hypothekposten oder Werthpapieren widersprechen wollen, biemit aufgefordert werden, solche Widersprüche späte- stens in dem auf
Dienstag, 25. Januar 1881, 10 Uhr BVorm.,
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeich- neten Amtsgericht anzumelden bei Strafe des Aus\c{luf}ses, GERREA den 6, Dezember 1880. . Das Amteégeriht Hamburg. Civil-Abtheilung IV. Zur Beglaubigung : Romberg, Gerichts-Sekretär.
Der Dr. med. Eruft Jahn, ein Sohn des am 15, Mai 1862 zu Schackstedt verstorbenen Pfarrers Auguft Heinrich Jahn, hat sich bereits längere Zeit vor dem Jahre 1862 nach Nord- Amerika begeben, nach den über ihn zuleßt bekannt gewordenen Nachrichten hat er zuerst in Carlisle im Staate Pennsylvanien als Mitglied einer United States Band in Garnison gestanden, diesen Pla aber etwa acht Monate vor dem 16. Juli 186 verlassen, um einem andern im Felde stehenden Regimente zu folgen, seitdem is über denselben irgend welhe Nachricht von seiner Existenz nit mebr ermittelt worden.
Auf Grund der vorstehenden, durch die über den 2c. Jahn hier geführten Kuratelakten - Reg. VII. Nr. 98, früher Litt. T, Nr. 214 glaubhaft beschei- nigten Thatsachen is Seitens des Kurators desselben, des Registrators Vinzens hierselbst, in Gemäßheit des Gesetzes Nr. 526 §8. 16 beantragt worden, das Aufgebot zum Zwecke der Todéserklärung desselben zu erlassen. [17644]
Dem Antrage ist stattgegeben worden, und wird daher der Dr. med. Ernst Jahn, aus Schalstedt gebürtig, hierdurch öffentlich aufgerufen, spätestens in dem auf .
Sonnabend, den 26. März 1881,
Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anstehenden Termine zu erscheinen, widrigenfalls derselbe durch das nach Schluß des Aufgebotstermines auf Antrag des Kurators zu erlassende Aus\{lußurtheil für todt erklärt und die Ausantwortung seines hier hinter- legten Nachlasses an seine berechtigten Erben er- folgen wird.
Als seine nächsten geseßlichen Erben sind nah den obbezeichneten Akten hier bekannt: i
a. Lite Nichte Johanne Veronica Ernestine ahn, b, seine Geshwister Gustav, Emilie Jahn.
Zuglei werden andere etwa unbekannte Erben oder unbekannte Vermächtnißnehmer hierdurch mit- geladen, spätestens in dem Termine vom 26. März 1881 ihre Ansprüche vor hiesigem Amtsgerichte ans zumelden und geltend zu machen, widrigenfalls sie durch das Aus\{lußurtheil mit ihren Ansprüchen ausgeschlofsen werden und die Ausantwortung des Naclasses ohne Berücksichtigung ihrer Ansprüche an die bekannten Erben erfolgen wird.
Sanderslebeu, den 5. Juli 1880.
Herzogliches Amtsgericht. Gast,
Auguste und
[30065]
Die „Livländishe Gouv.-Zeitung* Nr. 132 ent- hält folgende Bekanntmachung : :
Von dem Rigaschen Stadt-Waisengerichte werden Alle und Jede, welhe an dem Nachlaß des am 18, September c. verstorbenen hiesigen Kaufmanns und Stadtverordneten Wilhelm August Giese, genannt Kennert, gebürtig aus Königsberg in Preu- ßen, irgend welche Anforderungen oder Erbansprüche zu haben vermeinen oder demselben verschuldet sind, hiermit aufgefordert, sich innerhalb sechs8 Monaten, also nit später als am 28. April 1881, bei dem Waisengerichte oder dessen Kanzellei, entweder per- sönlih oder durch geseßlich legitimirte Bevoll- mächtigte, zu melden und daselbft ihre Forderungs- urkunden beizubringen, beziehungsweise ihre Erb- ansprüche nachzuweisen, sowie ihre Schulden anzu- geben, widrigenfalls sie nah Ablauf des anberaum- ten Termins mit ihren Forderungen oder Erb- ansprüchen nicht weiter gehört noch zugelaffen wer- den, sondern ohne alles Weitere ausge\{lossen sein sollen, mit etwaigen Schuldnern aber nach den Ge- seßen verfahren werden würde.
Riga-Rathhaus, den 28. Oktober 1880,
[30536] Urtheilsauszug.
Durch Urtheil der I. Civilkammer des Kais. Land- gerihts zu Mey vom 1. Dezember 1880 wurde die zwishen Eugenie Cahen, Spezereibändlerin, in Delme wohnhaft, vertreten durÞch Rectsanwalt Stroever, und ihrem Ehemann Isidor Bloc, Vieh- händler, ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort bestandene Gütergemeinschaft mit Wirkung vom 22. April 1880 — dem Tag der Klage — aufgelöst erklärt, verordnet, das dieselben künftig in getrenn- ten Gütern leben follen, Parteien zur Feststellung ihrer gegenseitigen Vermögensansprüche vor Notar Fersh zu Delme verwiesen und dem Beklagten die Kosten zur Last gelegt. :
Gemäß des Ausf.-Ges. zur Civ.-Proz.-Ordz. wird dieser Auszug bekannt gemacht.
Mez, den 7. Dezember 1880.
Der Landgerichts-Sekretär. Piehger.
[30566] Erbvorladung.
Karolina und Franziska Jörger von Ober- weier, Töchter des verlebten Joseph Jörger und der verlebten Theresia, geb. Reith von da, find am Nachlasse des verlebten Heinrich Reith, ledig von Obertweier erbberechtigt und werden hiermit zu den Theilungsverhandlungen mit Frist von
: ___ drei Monaten mit dem Anfügen öffentlich anhier vorgeladen, daß sie im Falle ihres Ausbleibens bei Vertheilung des Nachlasses nicht berücksichtigt würden.
Bühl, am 3, Dezember 1880.
Großh. Notar Liehl,