1880 / 305 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Dec 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Provinz Pommern. Regierungsbezirk Stettin.

Ines

zu der Schuldvers Buchstabe

Der Inhaber dieses Zins\cheines empfängt gegen d:\sen Rü@ck- gabe in der Zeit vom 2. Januar (bezw.) 1. Juli 18 .

ab die Zinsen der vorbenannten Schuldverschreibung für das Halb- . ten bis . . ten E... M Foieen,

jahr vom . . . . Pf. bei der Kreis-Kommunalkafse zu

Greiffenberg in Pommern, den . . ten

Der Kreisausschuß des Greiffenberger Kreises.

Dieser Zinsschein ift ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. Provinz Pommern. Regierungsbezirk Stettin. Anweisung

zum Kreisanleiheschein des Kreises Greiffenberg,

6 Auge Bübstabe N Wer... Mark

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rüdckgabe zu der obigen Schuldverschreibung die . . . te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 18 . . bis 18 . . bei der Kreis-Kommunalkasse ¿u Greiffenberg i. Pom., sofern niht rechtzeitig von dem als folhen sich ausweisenden Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspruch erhoben wird.

Greiffenberg in Pommern, den . . ten I

Der Kreisausschuß des Kreises Greiffenberg in Pommern.

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisaus\husses köuznen unter den Zinsscheinen und Anweisungen mit Lettern oder Faksimile-Stempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein beziehungsweise jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. :

Tie Anweisung ift zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken :

. «_. ter Zinsschein.

. ._. ter Zins\chein.

Anweisung.

4°/0iges vormals Nassauishes Staatsanlehben von 7200000 FI., d. d. 30. September 1862. Bei

der am 4. d, Mts. stattgefundenen vierzehnten Ver- Toosung der Partial-Obligationen des unter Vermittelung des Bankhauses M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 4°/gigen vormals Nassauischen Staatsanlehens von 7 200 000 FI., d. d. 30. September 1862, sind nachverzeichnete Obli- gationen gezogen worden : , Zur Nückzahlung auf den 1. April 1881.

Litt, N. à 100 Fl. = 171 Æ 43 S Nr. 24 120 418 522 533 1088 1148 1202 1273 1283 1309 1447 1507 1517 1547 1801 1893 2182 2830 2861 3032 3406 3426 3936 3944 4003 4207 4271 4321 5905 5583 5763 5843 5938 = 34 Stück über 3400 Fl. oder 5828 M 62 S.

Litt. O. à 200 Fl. = 342 Æ 86 S Nr. 163 173 346 552 620 712 902 919 1571 1640 1791 = 11 Stüdck über 2200 Fl. oder 3771 M. 46 8.

Litt, P. à 500 Fl. = 857 Æ 14 9 Nr. 28 54 117 283 456 613 756*820 1348 1761 1946 2074 2231 2968 3266 3502 30912 3690 4145 4950 5128 5136 5156 5265 5370 5413 5815 6219 6280 6318 6348 6398 6682 6692 6967 6987 7151 7559 7817 7847 7909 7929 = 42 Stü über 21000 Fl. oder 35999 4 88 4,

Litt. Q. à 1000 Fl. = 1714 M 29 S Nr. 153 570 602 T44 748 976 979 1164 1391 1541 1620 1786 = 19 Stück über 12 000 Fl. oder 20571 A 48 §. Summa 99 Stück über 38 600 Fl. oder 66 171 M 44 9.

B, Zur Rüdckzahlung auf den 1. Oktober 1881.

Litt, N. à 100 Fl. = 171 Æ 43 S Nr. 36 46 469 804 994 116]. 1284 1902 2470 2743 2774 2924 3068 3262 3701 3770 3925 3979 4278 4420 4492 4513 4529 4736 4888 4934 4943 5078 5116 §126 5485 5636 = 32 Stück über 3200 Fl. oder 5485 M 76 S.

Litt, O, à 200 Fl. = 342 M. 86 S Nr. 228 310 333 501 580 609 791 807 1062 1130 1952= 11 Stück über 2200 Fl. oder 3771 M. 46 S.

LTätt, P, à 500ST. = 857 A 14 S Nr. 127 137 448 625 792 916 1446 1534 1575 1826 2013 2040 2194 2251 2261 2409 3064 3098 3255 3348 3425 3590 3600 3779 3881 3892 4238 4284 4949 5367 5423 5472 5482 5564 5845 6109 6308 6358 6388 6575 7227 7658 = 42 Stück über 21 000 Fl. oder 35 999 6 88 O,

Litt, Q. à 1000 Fl. = 1714 M 29 § Nr. 6 59 425 481 680 O31 987 957 1083 1159 1898 29125 2155. 14 Stück über 13000 Fl. oder 22285 A 77 §. Summa 98 Stück über 39 400 Fl. oder 67 542 M 87 9.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benadrictigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei folgenden Stellen erhoben werden können:

Bei dem Bankhause M. A. von Rothswild u. Söhne in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Re- gierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, sowie bei jeder anderen Königlihen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staats\chulden-Tilgungskasse in Berlin, der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. und den Königlihen Bezirks-Hauptkassen in Hannover,

Lüneburg und Osnabrück.

Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen Zinscoupons und Talons, und zwar bei den unter A, verzeihneten Obligationen mit den Zinécoupons Ser. IlI. Nr. 2/8 und bei den unter B. verzeicneten Obligatioxen mit den Zinécoupons Ser. II1I. Nr. 3/8 und Talons.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinscoupons wird an dem zu zahlenden Kapitale zurückbehalten.

Sollte die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem vorbenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs-

auptkasse in Wiesbaden oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frank- urt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, o find die betreffenden Obligationen nebst Coupons und Talons durch diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rükzahlungstermine eingereiht werden können. Rückständig sind noch aus der Verloosung:

pro 1. Oktober 1876: P. Nr. 5821.

pro 1. April 1877: N. Nr. 2847.

pro 1. Oktober 1878: N. Nr. 725 803 1048, 0. 943 1356.

pro 1. April 1879: N. Nr. 465 5162, P. 2266 5920 6999,

pro 1. Oktober 1879: N. Nr. 167 2818, P. 6096

pro 1. April 1880: N. Nr. 423 573 1295 1863 2271 3393 3893 4725 4836, P. 440 489 807 3987, Q. 1546.

pro 1. Oktoler 1880: N. Nr. 156 1170 1233 1853 1872 4179 4735 4959 5723 5742, P. 1337 1956 2174 3265 3671 5173 5417 7749, Q. 791 1091.

Wiesbaden, den 7. Dezember 1880.

Der Regierungs-Präsident. v. Wurmb.

Nichtamíliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 28. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute in Gegenwart des Gouverneurs, Generals der Znfanterie von Franseck , und des Kommandanten, General-Majors von Berken militärische Meldungen entgegen, hörten die Vorträge des Polizei- Präsidenten von Madai und des Chefs des Militär-Kabinets, General-Adjutanten von Albedyll und empfingen den Ge- sandten in Bern, General der Jnfanterie von Roeder, welcher jeine bevorstehende Rückkehr nah der Schweiz meldete.

Nachmittags um 41/4 Uhr nahmen Se. Majestät den Vortrag des Geheimen Legations-:Raths Dr. Busch entgegen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sih gestern früh, begleitet von Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzen Wilhelm und Heinri mit dem Zuge 8 Uhr 40 Minuten von hier nah Potsdam und hielt bei Bornstedt, Bornim, Eiche und Golm eine Jagd ab. Mit dem 3 Uhr-Zuge kehrte Höchstderselbe hierher zurück, während JZhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Heinrich das Diner in Potsdam einnahmen.

Abends wohnte Se. Kaiserlihe Hoheit mit Jhren König- lichen Hoheiten der Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, den Prinzen Wilhelm und Heinrich und den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe der Vorstellung im Cirkus Renz bei.

Diejenigen Personen, welhe Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin aus Veranlassung des eintretenden Jahreswechsels ihre Glückwünsche darbringen möchten, haben ihre Karten am 31. d. Mts. bei der Ober-Hofmeisterin Gräfin von Perponcher abzugeben.

Mit Bezug auf die in einigen Blättern enthaltene Nachricht über die zwangsweise Liquidation der „Great Britain Mutual Life Àssurance Society“ in London verweisen wir auf die in der heutigen Nummer unter „Ge- werbe und Handel“ befindliche Notiz.

An Zöllen und gemeinschaftlihen Ver- brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im N ge voi T pril 1880 bis zum Schlusse des Monats November 1880, einschließliG der kreditirten Beträge (verglihen mit der Einnahme in dem- selben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt : Zölle 118 699 415 M (+ 19830926 A), Rübenzuker- sceuer 14611960 (+ 5066767 M), Salzsteuer 24 259 258 46 (+ 812122 A6), Tabaksteuer 1 263 523 M (+ 978 637 46), Branntweinsteuer 20 401 479 4 (+712 924 46), Uebergangsabgaben von Branntwein 77 053 M (+ 5271 M), Brausteuer 10 921 453 / (+ 405 887 46), Uebergangsabgaben von Bier 677 473 #6 (+ 50 041 4), Summe 190 911 614 M (+ 27 862 575 46), Spielkartenstempel 666 275 46 (+ 15 338 H), Wedchselstempelsteuer 4 323 040 M (+ 63 699 M), Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung 88 527 642 M (+ 3812 010 M), Reichs-Eisenbahnverwaltung 26 706 200 M (+ 1 173 758 M). Die zur Reichskasse gelangte Jst-Einnahme abzüglich der Bonifikationen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeihneten Einnahmen bis Ende November 1880: Hölle 100 807 087 A (+ 7378677 6), Rübenzuckersteuer 51 116 900 M, (+ 1 334159 M), Salzsteuer 21 798 746 M + 611 240 M), Tabaksteuer 569 914 4 (+ 329 953 M),

ranntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 24 398 496 M6 (— 1971 132 M), Brausteuer und Ueber- gangsabgabe von Bier 9836658 # (+ 383 117 H), Sunmme 208 517 801 M (+ 8 066 014 4), Spielkartenstempel (einshließlich der Nachsteuer) 573 904 (— 96 640 M).

Vei theilweiser Zahlung einer durch Hypothek ge- sicherten Forderung durh den Schuldner oder einen Dritten behält der Hypothekengläubiger nah einem Erkenntniß des Reichsgerichts, 11. Hülfssenats, vom 18. Oktober Due dann wegen der Restforderung den Vorz Ug vor dem durch Zahlung abgezweigten und auf den Sch uldner oder einen Dritten übergegangenen Theil, wenn er bei der Quittung oder der Cession des gezahlten Theiles ausdrüdlich zu Gunsten seiner Restforderung den Vorbehalt des Vorrechts vor dem bezahlten Theil erklärt hat. Hat er dies verabsäumt, so hat die gezahlte Theilpost gleihe Rechte mit derx Restforderung.

Breslau, 27. Dezember. Gestern verschied in Schwentnig der Wirklihe Geheime Rath und Negierungs - Chef - Prä- fident a. D., Graf von Zedliß-Trüßschler.

Sachsen. Dresden, 27. Dezember. (Dr. J) Déx König hat sich infolge einer Jagdeinladung des Kaisers von Oesterreich heute früh 1 Uhr nah Wien begeben und gedenkt am 31. d. früh hierher zurüctzukehren.

Württemberg. Stuttgart, 27, Dezember. (W T. B.) Die „Württembergische Landeszeitung“ meldet, daß die ¿ührung der Geschäfte der württembergischen Gesandtschaft in Berlin durh den General - Major, Faber du Faux, welcher als Militärbevollmächtigter Mit- glied der Gesandtschaft und seit geraumer Zeit auch Bundes- rathsbevollmächtigter ist, noch längere Zeit dauern werde. An den sogenannten Ministersizungen des Bundesraths, welhen nah der neuen Geschäftsordnung die ersten Bevoll- mächtigten der Regierungen anwohnen werden, würde, wie die „Württ. Landeszeitung“ vernimmt, der erste Bevollmächtigte

Württembergs, Staats - Minister von Mittnacht theil- nehmen.

_ Elsaß - Lothringen. Straßburg, 25. Dezember. Die „Gem. Ztg. für E. L.“ macht darauf aufmerksam, daß aus den leßten Etatsjahren zwar eine \{chwebende Schuld ver- blieben sei, welche mit Berücksihtigung auch des gegenwärtig laufenden Etats den Betrag von 4 Millionen etwas Übersteige. Derselben stehe indeß ein aus früheren Jahren angesammielter und auch fernerhin beizubehaltender ciserner Betriebsfonds von 3 Millionen sowie ein spezieller Betriebsfonds der Tabakmanu- faktur gegenüber. Unter den Zahlungen an das Reich pro 1881/82 ist der Matrikularbeitrag nur zu 3 095 919 4 an- genommen. Die auf Elsaß-Lothringen treffende Quote dürfte indessen siher noch eine Vermehrung erfahren. Als Ueber- weisung des Neichs aus dem Uebershu}se der Zölle und Tabak- steuererträge figuriren im Etat 2 Millionen Mark 543 580 mehr, als jim laufenden Jahre erhalten wurden (es waren 1456 420 H); auch hier tritt wahrscheinlih eine Vermeh-

rung ein.

Der König von Sachsen ist heute Nahmittag hier ein- getroffen und, nah kurzem Aufenthalte in der Hofburg, mit dem Kaiser nah Neuburg weitergereist, wo morgen und übermorgen größere Jagden stattfinden werden.

Schweiz. Bern, 27. Dezember. (W. T. B.) Die heute vorgenommene Sektion des verstorbenen Bundesraths An- derwert ergab bedeutende organische Veränderungen im Ge- hirn, Verknöcherungen der Gehirn und großen Körper-Arterien und eine bedeutende Vergrößerung des Herzens, wodur eine Depression seines Gemüthszustandes herbeigeführt sein mag. Auch bezeugt ein hinterlassener Brief, daß die heftigen An- griffe eines gewissen Theiles der Presse ihn stark affizirt haben.

Großbritannien und Jrland. London, 28. De- ¿E (W. T B) Die „Times“ bringt eine Meldung aus Durban, von gestern, worin die Nach- richten über die Niederlage des 94. Regiments als über- trieben bezeihnet werden; im Ganzen seien nur 30 Mann getödtet oder verwundet, die Uebrigen wären entwaffnet wor- n h hätten die Erlaubniß erhalten, si nach Pretoria zu egeben.

Dublin, 28. Dezember. Jn einer gestern stattgehabten Versammlung der die Homerule-Partei bildenden 37 irishen Parlamentsmitglieder wurden Parnell als Präsident und Justin M'Carthy als Vizepräsident wieder- gewählt. Die Versammlung beschloß ferner, daß die irischen Deputirten im Unterhause ihre Plägze auf den Bänken der Opposition einzunehmen, der Annahme der Zwangsbill jeden möglichen Widerstand entgegenzusezen und zur Adresse ein Amendement zu beantragen hätten, worin die Königin um

Jnhibirung der Exmissionen während der Berathungen über die Landbill ersucht wird.

Frankreih. Paris, 26. Dezember. (Cöln. Ztg.) Die Kammern sehen si seit Jahren zum ersten Male ge- nöthigt, zwischen Weihnacht und Neujahr zu arbeiten. Ver- fassungsmäßig hat die neue Session am zweiten Dienstag des „zanuar zu beginnen; dieser fällt 1881 auf den 11. Fanuar. Um Zeit bis zum 20. Januar zu gewinnen, werden die Alters- präsidentzen denjenigen Deputirten und Senatoren, die sich einstellen, vorschlagen, die Wahl des Vorstandes bis zum 20. Januar zu vertagen. So werden die Senatoren und Deputirten Zeit gewinnen De E meindcwahlen in der Heimath anzuwohnen, die auf den 9. Ja- nuar anberaumt sind. Am 16. finden die nöthig werdenden engeren Wahlen statt, so daß am 20. alles fertig ist. Der Senat tagte gestern bis 8 Uhr Abends, um das Einnahme- budget noch fertig zu stellen, damit es der Deputirtenkammer am Montag vorgelegt werden könne.

Jm Ministerrathe im Elysée legte Constans, Mi- nister des Jnnern, dem Präfidenten der Republik das Dekret zur Unterschrist vor, welches das vom 3, November 1875 datirende Dekret bezüglich der Zusammensezung des höheren Gefängnißrathes abschafft. Der neue Rath ist aus 30 Mitgliedern zusammengeseßt, von denen ein Theil dem Parlamente angehört. Der neue Rath wird niht, wie der alte, Mitglieder von rechtswegen und keine auf Lebenszeit enthalten, sondern alle zwei Jahre zur Hälfte erneuert werden.

A, Dezember, (W- L) D Dopls tirte Laisant hatte der Kommission für die Unter- suhung der Affaire Cissey einen Brief der Wittwe Duvergier-Hauranne mitgetheilt, in welhem Girardin be- huldigt wird, für Rechnung auswärtiger Staaten Spionage im Großen getrieben und der deutschen Regierung durch Ver- mittelung von Frauen wichtige Dokumente über die französische Armee zugestellt zu haben. Die Komuiission hatte diesen Brief, nahdem sie Kenntniß von dem absurden Inhalte desselben genommen, Laisant zurückgesandt, ohne auch nur eine Kopie des Briefes nehmen zu wollen. Jn der heutigen Sizung der Deputirtenkammer erklärte nun Girardin: er würde die Anklage, der Chef preußischer Spione zu sein, gering schäßen, wenn diefe Anklage niht von einem Deputirten ausginge. Er verlange Widerruf. Laisant erwiderte, er habe geglaubt, der Kommission von dem Briefe Kenntniß geben zu sollen, und weigerte sich zu widerrufen, Der Vorsißende der Kommission, Philippoteaux, konstatirte, daß die Komnuission sich geweigert habe, von dem Briefe Gebrauch zu machen. Die einfahe Tagesordnung wurde hierauf mit 393 gegen 79 Stimmen abgelehnt und eine Tagesordnung angenommen, welhe die Haltung der Untersuhungs- kommission billigt. Jm weiteren Verlaufe der Sizung wurde das Einnahmebudget berathen. Die Budgetkom- mission hielt ihre Fassunz des von Brisson beantragten Amen- dements, welches vom Senate modifizirt worden war, aufrecht. Brisson vertheidigte seine Fassung. Wilson beantragte, die Kammer solle die vom Senate beschlossenen Modifikationen annehmen. Die Fassung Brissons wurde hierauf mit 311 gegen 183 Stimmen abgelehnt und sodann das ganze Ein- nahmebudget mit den vom Senate beschlossenen Modifikationen genehmigt. Der Schluß der Kammer und des Senats er- folgt voraussihtlich morgen.

Spanien. Madrid, 27. Dezember. (W. T. B.) Nah hier eingegangenen Nachrichten haben in Coruña aroße Uebershwemmungen stattgefunden, durch welche sehr be- trächtliher Schaden angerichtet worden ist.

Griechenland. (W. T. B) Einer Meldung des in Rom erscheinenden „Diritto“ aus Athen zufolge, erklärte der Mi- nisterpräsident Comunduros dem französishen Gesandten in Athen, Grafen Mou y: er behalte si eine definitive Ant- wort in der Schiedsgerichtsfrage bis dahin vor, w0o der offizielle Vorschlag vorliege. Comunduros habe dabei aber zu verstehen gegeben, Griechenland sei entschlossen, kein Schiedsgericht anzunehmen, welches die vom Berliner Kon- gresse an Griechenland gemahten Zugeständnisse verringern

nnte.

__ Türkei. Konstantinopel, 27. Dezember. (W. T. B.) Einer amtlichen Mittheilung zufolge is der bisherige Finanz- Vinister Subhi Pascha zum Minister der frommen Stiftungen und der \. Z. wegen Uebernahme der Henry- Martini-Gewehre nah Amerika gesandte Tewfik Pascha zum Finanz-Minister ernannt worden, Dem Ver- nehmen nach beabfichtigt die Pforte ein neues Rund- \chreiben mit neuen Vorschlägen betreffs eines Modus zur Lösung der griechischen Frage zu erlassen. Danach hâtte sich eine zu ernennende europäishe Kommission an Ort und Stelle zu begeben, und eine Konferenz hätte sodann über die Grenzlinie zu entscheiden, Jn dem Rundschreiben würde weder der Schiedsgerichtsfrage noch der türkishen Note vom

3. Oktober d. J. Erwähnung geschehen,

Oesterreich-Ungarn. Wisen, 27. Dezember.” (W. T. B.)

Die „Agens Havas“ meldet: Aleko Pascha hat . der Pforte seine Demission als Generalgouverneur von |

Ostrumelien überreicht. Wie verlautet, hätte die Finanz- |

Kommission sih gegen das Projekt Wettendorfs aus- | gesprochen. |

_— 28. Dezember. (W. T. B.) Die Botschafter der | Mächte haben gestern der Pforte mündlich den Vorsclag betreffs Einscßung cines europäischen Schiedsgerichts | gemaht und zur Annahme empfohlen. Der Vorschlag sollte ! gestern Abend dem Ministerrathe unterbreitet werden.

Schweden und Norwegen. Christiania, 23. De- | zember, ÿ Der durh das Ausscheiden des Staats- Ministers Stang vakant gewordene Staatsraths- (Mi- | nister-) Posten ist, wie „Morgenbladet“ berichtet mit dem Höchstengerichts - Anwalt Schweigard beseßt worden. Jn die Stangsche Stellung als Conseilspräsident ist bekanntli Staatsrath Selmer aufgerückt.

Dänemark. Kopenhagen, 23. Die von der Regierung beantragte Vermehrung der Folkethingswahlkreise bringt die Zahl der Mitglieder des Folkethings für Kopenhagen von 9 auf 13, für Fredriks- berg (Vorstadt von Kopenhagen) von 1 auf 2, für Aarhus, Stadt- und Landkreis, von 1 auf 2. Diese Vermehrung steht aber weit hinter dem Zuwachs der Bevölkerung zurü.

Dezember. (H. Corr.)

Nr. 52 des Centralblatts für das Deutsche Rei, ferausgegeben im Reichsamt des Innera, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssacen : Auêëweisung von Aus- ländern aus dem Rei&sgebiete. Bankwesen: Stellvertretung des Reichskanzle: 8 in der Leitung der Neichébank. Finanzwesen: Nach- weisung der Einnahmen an Zöllen und Verbrau(sfteuern, sowie anderer Einnahmen des Reihs vom 1. April bis Ende November 1880. Zoll- und Steuerwesen : Taravergütung für unbearbeitete Tabz1fkétlätter und Stengel; Bestellung eines Stations-Controleurs ; Veränderungen im Bestande upd in den Befugnissen von Zoll- und Steuerstellen. Justi, wesen: Aenderung im Verzeichniß der zur Einziehung von Gericbtskosten bestimmten Stellen. Eiseubahn- wesen: Eröffnung einer Bahnftrecke. Marine und Swiffahrt: Zirkularverfügung an die Konsulate zum Gesetz, betreffend die Scbiffsmeldungen; Beginn einer Seesteuermanns-Prüfungz Eitheilung eines Flaggenattestes. Post- und Telegraphenwesen : Einführung des Postanweisungs-Verkehrs mit Neu-Süd-Wales. Konsulatwesen: Bestellung eines Konsular-Agenten; Einziehung eines Konsulats,

Nr. 39 des Deutschen Handel s-Archivs, Wocensch:ift für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, enthält: Gesetgebung: Spanien und Brasilien: Konsular- vertrag zwischen beiden Ländern. Berichte: Oesterreich-Ungarn : Har delsberiht aus Fiume für 1879, Großbritannien: Handels- bericht aus Georgetown (British-Guiana) für 1879. Bericht aus Port El'zabeth über Sciffahrt urd Handel rer östlihen Previn; der Katkolonie im Jahre 1879, Spanien: Santander (Handels- bewegung im Jahre 1879). Vereinigte Staaten von Amerika: Handelsberiht aus San Franciêéco für 1879 (Shiuß). Argenti- nische Republik: Bericht aus Buenos Aires über den auswärtigen Handel der Argentinishen Republik im Jahre 1878.

Statistische Nachrichten.

D V E Sa E Sa S9 (Stat. Corr.) Die ungünstige Lage, in welche fast alle Etwerbs- zweige seit den Jahren 1873 und 1874 geriethen, hatte sih auch sebr deutli in dem Verkehre bei den Sparkassen wiedergespiegelt. Die Vermehrung der Sparkafssencinlagen war von dem Jahre 1875 an stetig kleiner geworden, indem nicht nur der Betrag der neuen Ein- zahlungen abnahm, sondern sihch auch die Rückzahluagen in schr \hnellem Maße steigerten. Wäh:end im Jahre 1874 auf 100 Rückzahlu-gen noch 154 # Cinzahlungen kamen, sanken die letzteren im Iabre 1878 bs auf 107 #4

Betrachtet man den Sparkassenverkehr als einen Messer des Volkswohlitand:8 und nan darf dies mit einer gewissen Berec{- tigung thun, da zur Zeit jeder zehnte Bewohner in Preußen Besitzer eines Sparkassenbvyches ist, auch die Sparer fast ausnahmslos in ten wenig bemittelten VBolkskreisen angetroffen werden —, fo haben die Erhebungen! hierüber in den letzten Jahren ergeben, daß der Volks- wohlstand sih nicht nur nicht vermehrt, sondern in manchen Kreisen offenbar auch vermindert hatte.

Um so erfrerlicher ist es, konstatiren zu können, daß die Ab- \{lüsse dir Sparkassen für das Geschäftejahr 1879 bezw 1879/80 diesmal eine Besserung scwchbl in der Zunahme der Einlagen, als besonders im Verhältniß der neuen Etnzahlungen zun den Rüczah- lungen aufzuweisen haken. Einer kürzlich im statistiscen Bureau beendeten Aufstellung hicrüber, welcbe in nächster Zeit in der Zeit- {rift desselben veröffentlicht werden wird, entnehmen wir die fol- geziden Hauptresultate.

Die Spartassenstatistik des Jahres 1879 behandelt den Gec- \chäf: verkehr von 1174 Kassen, das sind nur 17 Kassen mehr als im Vorjakhre. Den Zugang bildeten 25 Kassen, von denen 9 neu er- richtet waren, wäbrend die übrigen {hon länger bestanden hatten. Dagegen kamen 8 Kassen in Abzug: 2 davon verweigerten die Mit- tteiluzg ihres Gesccäftsöabschlusses, 3 wurden nit mebr aufgeführt, weil sie Volkebanken, bezw. Vorschußvereine sind, endlih sind 3 Kassen im Laufe des Jahres eingegangen. Zu den 1174 Spar- fassen kamen ncch 328 Filial- oder Nebenkassen und 526 Sam'nel- oder Annahwestellen, so taß an 2028 Stellen dem Puktlikum zur Eirlage von Sparkassengeldern Gelegenheit gegcben war, also an 77 Stellen mehr als im Jahre zuvor. - i

Die Zunahme der Einlagen im Laufe des Jahres 1879 (wobei immer das Geschäftsjahr zu verst-hen ift, das bti 941 Kassen mit dem Kalentverjahre zusammenfällt, bei den übrigen aber mit dem 31. März, 30. Jani, auch an einem andern Tage \chließ1) läßt die folgende Zusammenstellung erkennen. Die am Anfange und Ende des Rechnungsjahres bei den verschiedenen Arten von Sparkassen ein- gelegten Gelder batten folgende Summen erreicht:

mit Einlagen von Mark am Kassen

Unfang Ende des Rechnungsjahres C c ©OIO A 080

752 805 128 800 696 516 98 764 266 103 248 520 A unv Aci... T0 a 8

398 020 562 427 902 369

13 355 356 13 660 653

D Wai 5 38966893 40919978 N Vai O

74 601 944 79 233 117

_— 8 753 935 11 150 798

überhaupt 1174 1385338084 1476 811 951

Die Einlagen vermehrten \sih demnach um 91 473 867 „4 oder

6,4 9/9 des mittleren Bestandes, das ist eine absolut wie ralativ

höhere Zunahme als in den beiden vorhergehenden Jahren, in

welcben ste 60 und 72 Mill, Mark, be¡w. 4,4 und 5,7 9/9 betrug ;

das Jahr 1876 hatte dagegen eine Zunahme von mehr aly 100 Mill,

Mark oder 8,6 9/9 aufzuweisen, E

Die Sparkassenshuld wuchs 1878 . 1079"

dur neue Einzahlungen rm . . 351 500922 8380 118 681 A

durch Zuschreibung von Zinsen um 37 812 866 40221482 ,„

329 417 660 328 866 296 ,„

sie verringerte sich durch Rückzahlun- u e 296 , : Die neuen Einlagen hatten sich in den Jahren 1876 bis 1878 um mehr als 10 Millionen vermindert, dafür zeigt das Jahr 1879

verwaltet von

| O. BVikélas und N. K. Sathas übernommen.

eine fast dreimal so starke Vergröß?ruu1; in keinem Jahre zuvor

erreibte der Betrag der Einzahlungen eine solhe Höhe. Die Rück- zablungen, welche naturgemäß bei wahsendem Einlagenstande auch

| ahres verringert. |

Die günstigere Gestaltung des Sparkassenverkehres im Jahre | 1879 gegerüver den Vorjahren ergiebt sid auch sehr deutli, wenn | man den Z«- und Abfluß der Gelder mit deren mittlerem Jahres- |

bestan de vergleicht; von diesem betrugen: | im die neuen die Zin®- Verwaltungatjahre Einzahlungen zuschceibungen 1873 % 42,5 T 1874 894 2 O Ea E. ¿G

die Rüd- zahlungen

25,6 25,2 25,2 1877 28,2 25,2 1878 26,0 24,4 1870 906 2,8 23,0

Das Verhältniß der Einzahlungen zu den Rückzahlungen ift hier- na in dem leyten Jahre wieder ein besseres geworden ; denn im Prozent des mittleren Jahresbestandes betrugea die neuen Ein- zahlungen mehr als die Rückzahlungen: 1873 16,5, 1874 13,8, 1875 9/1, 1876 5/9 1877 3,0 1878 L6G 1879 3/6/%.

Das Jahr 1879 ergiebt auch für die Bewegung der Sparkassen- Bücher ein günstigeres Resultat als das Vorjahr; denn auf 100 zu- rückgenommene Bücher kamen neu ausgegebene Bücher 1878 127, 1879 hingegen 133. Im Jahre 1879 wurden 475 190 Bücher neu ausgegeben, dagegen 357 587 Stück zurückgezogen, so daß sich im Laufe des Jahres eine Zunahme ron 117 603 Büchern ergab, gegen 100 156 im Vorjahre. Am Schlusse des Jahres 1879 waren üÜber- haupt 2 760 302 Bücher im Umlaufe; bei 34281 Büchern war der Betrag der Einlage nicht angegeben. Es verblieben sonach Spar- kafsenbücher im Umlauf: is

von

mit einer i Einlage von 1877 1878 unter bis 60 é. 642 959 24,96 60 bis 150 A 465 101 19,84 150 300 M 446 684 17,44 300 600 A 420963 427674 448398 | 16,84 16,44 16,45 524 821 21 32

liber 600 554 693 590 020 | 20,99 21,65

zusammen A 2500 528 2601 401 2726 021 [100,00 100,00 100,00 Gegen das Vorjahr zeigt das Jahr 1879 in der Klassirung der Syarkassenbücher nah der Höhe der Einlagen nur unbedeutende Ver- änderungen; doch tritt auch hier die {on lange beobachtete Erschei- nung zu Lage, daß die Bücher mit einer Einlage von 600 und mehr Mark stärker zunehmen als die übrigen. Hieraus folgt, daß der durchschnittliche Betrag eines Sparkassenkontos ein stetig wacsen- der ift, er stieg von 515 A im Jahre 1876 auf 520 M4 im folgen- den Jahre, blieb 1878 auf derselben Höhe und bezifferte sih 1879 gar auf 535 M. E Won den Kapitalien, welche durch die Sparkassen verwaltet wurden, waren am Jahresschlusse zinsbar angelegt : überhaupt von 100 1878 1879 1878 1879 Mh M M. h.

415 595 045 438 261 248 29,28 28,90 384415586 416 566137 27,09 27,47

310468 496 345 846 674 21,83 22,81

überhaupt 1878 649 320 516 014 453 700

1879 681 211 534 927 471 465

1877

25,71 18,60 17,86

1879 25,00 19,62 17,28

in Hypothzïen auf fiädtishe Grundstücke länt liche ï in Inhaberpapieren, an- gegeben nah Courêwerth auf Schuldscheine gegen Bürgschaft und E gegen Faustpfand . e offentlichen Jüufstitu- M N

153 090 098 156 342 603

48 194 790 48278 556

i 10208838 11337197 O0 9E auf andere Art 202 804 0,01

¿usammen . 1419 175 658 1516 632415 100,00 1009.00.

Der größte Theil der Anlagen geschieht in Hypothekarwerthen, worauf im Jahre 1874 fast 52/9 ausgeliehen waren, welcher Ar- theil bis zum Jahre 1878 auf 56,4 %/, anwuchs; auf diesem Stande ist er au im Jahre 1879 geblieben. Scheinbar zugenommen hat uad obiger Tabelle im lehteren Jahre die Kreditgewährung auf Jn- haberpapiere, doch rührt dies daher, daß von den Sparkassen-Ver- waltungen im Jahre 1879 cin wescn!ilih höherer Cours für die Jnu- baberpapiere angeseßt worden ist, als im Jahre zuvor; auf 100 (6

10,30 3,40. 83,18

10,79

Nominalwerth kam ein Couréwe:th 1878 von 96,38 M, 1879 dagegen |

ein solcher von 98,18 M 7

Die ausgeliehenen Kapitz2lien umfassen nicht nur die Einlagen der Sparkassengläubiger, sondern es ist darin aub das Vermögen der Kassen enthalten, das unter verschiedeaen Namen figurirt. So betrua am Scchlusse des Geschäftsjahres 1879 der Separat- Sparfonds 3065188 M4, der Reservefonds 93 257 314 M, 8 be liefen sich die Zingüberschüsse auf 14 536 938 4, während sich der Vetrag des eigenen Vermögens der Kaïsen auf 4969 934 # bezif- ferte. Zu öffentlichen Zweck:n sind aus dem Rejervefondz der ver- schiedenen Sparkassen im Laufe des Jahres 5 263 342 A verwandt worden, überhaupt seit dem Bestehzn der Kassen abec 43 493 464 M

Bei der Königlich bayerishen Friedrih-Alexander-Uni- versitätErlangen sindim Sommersemester 1880 immatrikulirt ge“ wesen 464, davon sind abgegangen 213, es sind demnach geblieben 2d1, dazu sind in diesem Semester gekommen 222, die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt dabhec 473, Von

36 Nicht-Bayern ; Chemie und Naturwissenschaften 22, Landwirthshaft 1 Nicht- Bayer; Mathematik und 2 Bayern, 5 Nicht-Bayern; Philologie und Geschichte Bayern, 11 Nicht-Bayern (darunter 2 zuglei Theologie) ; sophie 12, 5 Bayern, 7 Nicht-Bayern. 305 Bayern und 168 Nicht-Bayern.

45, 34 Philo

In Summa 473, nämli

Kun, Wissenschaft pnd Kiteratuz

In Jena verstarb am 24. d. M. der Dekan der dortigen juristisden Fakultät, Profcssor Dr. Heinrih Luden.

In der Nacht vom 25. zum 26. d. M. starb in Danzig der Privat- dozent an der Universität Berlin, Dr. Wilhelm Mannhardt, be- kannt dur seine Forschungen auf dem Gebiete der gecrmanischen Mythologie und Sagenkunde.

Aus dem Nacblafse des jüngst verstorbenen Hamburger Pro- fessors Wilhelm Wagner werden demnächst im Verlage von

S. Calvary u. Co. bierselbst eine Anzahl bisher unbekannter, | theils ungenügend herausgegebener mittelgriechischer Gedichte |

veröffentlidt werden, welche derselbe während scines leßten Aufent-

haltes in Jtalien gesammelt hat; es liegen der Ausgabe werthvolle | Herren | Zunächst kommen | etne Alexandreis |

Handschriften zu Grunde; tie Redaktion haben die drei Gedichte, eine Achilleis in in ca. 3800 Versen und ein

Rhodamna zur Veröffentlichung.

1820 Versen,

Liebeësroman Lybistros und

nügend, daß eine neue Au®gabe dringend nothwer. dig erscheint ; Wagner Material zu einer umgestaltenden Redaktion boten.

Herau®geber werden dem Ganzen noch besonderen Werth verleihn. Auf die äußere Ausstattung i alle Sorgfalt verwendet worder;

\{chönes Velinpapier, etn scharfer, übersihtliher Druck und die Bei- | gabe eins Portraits des verstorbenen Gelehrten werden auch dem i

Bücherliebhaber das Buch willkommen machen.

| mundschaftsordnung, nter ] d | über die Geschäftsfähigkeit Miaderjähriger, die Zwangserziehung rer vzunehmen pflegen, haken sih troyzdem gegen das Ergebniß tes Vor- | i 1g8v / Lori vilea Z | das Aufgebot der Nalaßgläubiaer, und die Beurkundung des Per-

diesen | studiren: Theologie 186, nämlich 101 Bayern und 85 Nicht-Bayern | £346 :00 4 (1228000 A mehr, als im laufenden Etat). (darunter 9 zugleich Philologie); Jurisprudenz und Cameralwissen- | {ast 52, 49 Bayern, 3 Nicht-Bayern; Medizin 113, 77 Bayern, | Pharznacie 35, 23 Bayern, 12 Nicht-Bayern ; | 14 Bayern, 8 Nicbt-Bayern;z | besonders nah dem übrigen Deutschland. POYNE 7, | | Verstärkung des Bect-ieb: fonds. | mit der im vorigen Etat bewilligten eleihen Summe, einen eisernen | Betriebé fonds bi! den, zu dessen Erhaltung die Mittel nur aus Ueber - | \{üssen der Manufaktur entaommen twerden können, jedoch nur so- | weit leßtere den etatswäßig vorgesehenen Betrag überst. igen. (Ans | dem Bíitricbsfonds werden die Mittel entnommen zum außerordent- | lihea Ankauf von Rohtabak bei günstigen Einkaufskonjunfturen, | sofern der etatsmäßig vorgesehene Fonds hierzu nicht auêreicht, sowie

| des Vetriebs der Manufaktur

Die Nawlaßreguliru:g, da93 Erbrecht, die Vor-

die Hinteriegungsordnung, die Gesetze wahrloster Kinder, die Zwangsvollstceckung gegn Benefi:ialerben 12d

sonenstandes für das preußische Nehtsaehiet, von Maercker, Amts- g’richts-Rath. 8. Auflage. Berlin 1881, R. von Deckers Verlag, Marquardt & Schendck. 284 Bogen gr. 8., cartonn. Preis 4,40 M Die schleunige Aufeinand-rfolze der Auflagen dieses W-rkes spricht am

| Besten für den Werth desselben. Nicht nur der Jurist, sondern auc der | Laie wird daraus eine ausgiebige Belehrung za \{chöpfen vermögen.

Hatte übrigens {on die vorige Auflage eine bedeutende Erweiterung des Stoffes erfahr-n und war in ihr namentli der Einfluß der neueren Prozeßgeseßgebung berücksihtigt worden, so hat die gegen- wärtige noch dadur erheblihe Vorzüge aufzuweisen, daß in ibr eine niht unwesentlihe Vermehrung der Reichs- und Ober-Landesgericht- lihen Entscheidungen zu konstatiren ift. Neu hinzugetreten sind ferner: die geseßlihen Bestimmungen über die Aufrecht- erhaltung der Ordnung in den Terminen, der Wortlaut der wesentlicen Bestimmungen der Joachimica und des Erbschaftéediktes, die Verordnungen über die Verwahrung leßztwilli- ger Verfü:ungen und über die vorläufize Verwahrung von Werth- gegenständen nach jeßigem Rechte, die Erbrehte der Armenanstal- ten 2c., die Bestimmungen über das Gaadengehalt und Sterbes quartal, die Legitiæation der natürlihen Kinder, Über die Rechte der &ltern in Betreff der Person der Kinder, über die Veräußerunz von Grundstüden, welche Kindern unter väterliher Gewalt gehören u. \. w. Auch ist das Sacregister cirer Umarbeitung und Vervollständigung unterzogen worden, fo daß es einer weiteren Empfehlung des Wer- kes wehl s{chwerlid bedürfen wird.

Der Bucbdradereibesißer Otto Elsner, Ritterstcaße 13 hierselbst, hat zum Jahre 1881 wiederum einen Wan dkalender verfertigt, welcher die Verollkommenheit darthut, die die Typographie erreicht hat. Der Kalender if in 17 Farben ausgeführt; die ein- zelnen Monate gruppiren sich auf Tafeln zwischen geshmackvollen Arabecken um eine in der Mitte befindliche Rose, die in 12 Farben auf der Buchdruckschnellpresse von chemigraphischen Platten (Zinkhoch- äugungen) gedruckt ist, ein Verfahrer, welches sih von Jahr zu Jahr mehr E und für die Zukunft bishec ungeahnte Erfolge verspricht.

Gewerbe und Handeì.

Verschiedene Blätter haben in leßter Zeit die gebracht, daß über die „Great Britain Assurance Society" in London die zwangsweise Liqui- dation verhängt worden sei. Nah eingezogenen Erkun- digungen is eine derartige gerihtlize Verfüzung zwar erlassen, aber nit zur Ausführung gebracht, sondern in- folge des Einspruchs mehrercr englischer Policen-Jnhaber einst- weilen wieder aufgehoben worden, Zur Berathsblagung und Be- \{lußaahme über die crhoffte Rezelung der Verhältnisse der Gefell- schaft wird am 7. Januar künftigen Jahres etne Generalversammlung der Polic-n-Inhaber im Canon Street Hotel zua ‘London stattfinden. Der Agent der Gesellschaft für Deutschland, Hr. V. Schumann, Friedricstrafie 23 in Berlin wohnhaft, hat die deutshen Versicher- ten, soweit solhe ihm bekaunt, bereits von der Sachlage in Kenntniß geseht. Derselbe wird der Generalversammlung persönlich beiwohnen und ift bereit in derselb-n gezen Ectheilung von Spezialvoll- macht, wofür er Formulare breit hält die Rechte der deutschen Interessenten wahrzunehmen. Eine Vertretuag dur einen Rechts- anwalt oder sonst zur Policen-Inhaberschaft nicht gehörige Personen ist, soviel bekannt, als statutenwidrig, nicht gestattet. Die fällig wer- denden Prämien sind nach einer Verfügung der zuständigen britischen Behörde vom 15. d. M. nach wi' vor an den festgeseßten Terminen und zwar unmittelbar an den proztiorischen amtlichen Mafsenverwalter Hrn. Frederick Bertram Smart in London zu zahlenz sie sollen zurüdckerftattet werden, falls \{ckließlich doch die Zwangsliquidation der Gese’! schaft eintritt. Die Prämienzahlungen zu vermitteln, würde der genannte Agent nur gegen seinerseitige Ausstellung von Interims- quittungen in der Lage sein.

Am Abend des 24. d. M. vcrschied in Cöln der Geheime

Nachricht Mutual Life

| Kommerzien-Rath Simon Freiherr v. Oppenbeim im Aiter von | 78 Jahren.

Die Akiionâre der Scch{loßbrauerei Oranienburg sind auf den 12. Januar 1881 zu einer außerordentlichen General- versammlung eingeladen, in welcer üer die Ausgabe von Priocitäts- Debligationen behufs Ablösung von Hypotheken und gleichzeitig über Abänderung des H. 18 der Statuten Beschluß gefaßt werden soll.

Aus der Liguidationtmasse de: Cottbus-Schwieloch\ee- Eisenbahngesellshaft entfällt nah Maßzabe des Beschlusses

A der Generalversammlung auf jede Aktie ein Betrag von 2 4 50 s. oder |

Die Inhaber der Aktien werden nunmehr aufgefordert, ihre Aktien nebst Talons Behufs Empfangnahm: dieses Betrages bei der Kasse der Gesellschaft in Cottbus bis zum 1. März n. F. einzureichen.

In der Generalversammlung der Lübedker See-Ver- siherungs8-Gesellshaft von 1859 wurde der Geschäftsbericht

| Über das Afssekuranzjahr 1878 genehmigt und einstimmig beschlossen.

den in demselben erzielten Gewinn von 17 000 6 mit N'cksibt auf die ungünstigen Resultate des Jahres 1880 dem Reservefonds zu überweisen. Die Bilanz pro Ultimo 1880 {ließt mit 1074294 M

| im Debet und Kredit.

(Gem. Ztg. f. E. L.) Die Kaiserl. Tabakmanufaktur in Straßburg figur.ëäi in dem neuea Etat mit einer Einnahm- gon Fur Erlôs aus Labaffabrikaten sind 1221000 Æ mehr angeseßt (4 331 0090 H); diese Erhöhung gründet sih auf den durch Errveite- ruig des Betriebs möclich gewordenen größeren Absatz der Fabrikate, Die Gesammtausgade ift 4 085 025 M, darunter 500 000 Æ einmalige Ausgabe zur weit-ren Diete 500 000 M sollen, zusammen

zur Deckung außerordentiiher Ausgaben zur weiteren Ausdehnung Der Fonds kaun verzinelich angelegt werden.) Unter den ordentlihen Auszaben der Tabakmanufaktur (3585025 G) find 2806000 Æ Betriebskosten aufgeführt (745 090 Æ mehr als für 1880/81), und zwar für: 1) Rohtabake

| einschließli Eingangs;dile 2 491 000 M, 2) U terhaltung und Neu- | beshafffung von Utensilien 15 000 Æ, 3) Bureaubedürfnisse, Frachten

und Fractenlöhne, Porto, Steuern, Gntrepotmiethen, Feuerversiche- rungen, Brennmaterial, Medikamente u. #. w, 300 000 M

Verkehrs-Anstalten.

Wegen der durch das nasse Wetter hervorgerufenen Aufweihung der Bahndämme hat bis auf Weiteces auf der Moselbahn der

| Bahnbetrieb zwischen Ehrang und Wittlich eingestellt Letteres rom1atishes Gedicht war | {on einmal von Maurophrydes herausgegeben worden, doch so unge- |

werden müssen.

Plymouth, 27. Dezember. (W. T. B.) Der Hamburagetu

| Postdampfer „Lessing“ ist hiec eincetroffen. hat zwei Handschriften aufgcfunden, welcbe alles wünschens8werthe | Ein sachlicher | Kommentar und eine Einleitung in französischer Sprate von Seiten dee |

New-York, 27, Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ und der Dampfer „Egypt“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Mes-

1 sinzsche Linie) sind hier eingetroffen.