1881 / 6 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jan 1881 18:00:01 GMT) scan diff

der seltensten Meister des Quattrocento, Melozzo da Forli, bildet Gegenstück zu einem anderen {on in der Galeric befindlichen Bilde desselben Meisters (Nr. 54; \. Katalog von 1878, p. 223).

Mit diesem gehört es zu einer Reihe von Bildern aus dem Herzoglichen Palaste in Urbino, zu der bestimmt noch zwei weitere Stücke in der National-Galerie in London (Nr. 755 und 756) zu zählen find, und gewinnt dadurch eine weitere Bedeutung. *)

Das Bild war im Format verkleinert und hat stark gelitten ; doc find die Köpfe gut erhalten, und wind das Gemälde nach der eben im Werke befindlichen HersteUung sehr wohl in der Galerie selbst einen Play beanspruchen dürfen. Dargestellt ift ganz ent- sprechend der Komposition in Nr. §4 als thronende würdize Ma- trone die Astronomie; vor ihr auf den Stufen des Thrones kniet cin Fürst in älteren Jahren, aus ihren Händen eine astronomische Sphäre er.tgegennehmend, neben ihm auf einer Tronfstufe seine Krone. À

Mit Rüdcsi@t auf das schon früher angenonimene Prinzip, daß bei der Neuaufstellung der Galerie eine Anzahl Bilder, welche sich als ertbebrlich erweisen werden, an Provinzialgalerien abgegeben werden sollen, wurden einige Gemälde aus der westfälisben Schule, wel e für das Museum zu Münster ein besonderes Interesse ge- mâäbren, mit Allertöchster Genehmigung an den westfälischen Kunst- verein in Münster auf dessen Ansuchen son jet abgeliefert. Es ßnd.die Katalognummern : 610, 1194, 1217, 1233, 1234, 1236 und 2 nit katalogisirte Bilder:

1) ein Antependium, in der Mitte Christus mit je vier Heiligen zu beiden Seiten, aus der Wiesenkirhe zu Soest stammend;

2) ein Uültaraufsatz, Christi Kreuzigung mit mehreren Episoden, ans dem XIII, Jahrhundert. Die beiden letzten O beshâdigt.

CLEE:

BGH Ca Le tte Skulpturen und Giptabgüsßse nach der Antike.

Die Abtheilung hat im 11]. Quartale 1880 durch Erwerbungen so aut wie keine Fortschritt: gemacht. Ein einziges altattisches Reliesfragment is wenig erheblich. Die Abgüsse wurden durch Zumbuscbs Restauration des samothrakischen Nikemonumerts bereicvert ; jor. kamen nur hinzu: ein \partanishes Relief, - zwei kleine Köpfe aus der Thyvreatis, die peugefundenen Fragmente der Balustrade- reliefs vom Tempel der Atheva Nike, das Relief eines Apobaten, welces bei den Untersu(ungen des Herrn Bohn am Aufgange zur Akropolis ron Athen gefunden wurde, ferner zwei Köpfe der Glypto!hek und ein altattishes Relicffragment.

Die Fortschritte in Ordnung und Bearbeitung des Sammlungs- bestandes waren weniger unerheblich und zwar sowohl in Bezug auf Katalogisirung der Originale alten Besites, als in Hinblick auf die Arbeiten bei Reinigung und Zusammensetzung der pergamenischen Skulpturen.

Die Katalogisirunx wurde durch Herrn Dr. Lange, welcher bis zum 1, Oktober die Assistentenstele an der Abtheilung versah, weit acfördert, die Revision der Inventare ebenso von Herrn Dr. Puch- stein. Sowohl die für die pergamenischen Arbeiten nöthig gewordene fast cänzlihe Ausräumung des sog. assyrishen Saales, wie die Ab- gabe zwocier Kompartimente des sog. rômischen Saale: an die biéher allzu \{lecht aufgestelite Abtheilung der Renaifsanceplastik führten za einer zusammenträngenden Neuaufsielung des ganzen alten Skulpturcnvorrathes etwa auf die Hälfte des sonst von ihm eingenommenen Raumes. Diese Neugestaltung ist noch nicht zu Ende geführt; ihr {ließt sid auch eine Umstellung ter griechischen und lateinischen Inschriften an, welche eine leihiere Benußung der- selber als bisher ermöglict.

In der Gipésammlurg wurden an den bemerkenswerthen Stücken Zettel mit kurzer Angabe über Gegenstand, Fund- und Aufberoah- rungéort der Originale angebracht.

Bei deu pergamenischen Skulpturen wurde die Reinigung dur den Herrn Freres und seine Mitarbeiter so weit gebracbt, daß bis auf einzelne Platten dieser Theil der Arbeit an der Gigantlomachie als beendet gelten kann. Die Zusammenscßung nahm wiederum unter unmittelbarer Leitung des Herrn Freres ebenfalls einen erheb- lihen Fortgang. Was seit Veröffentlichung des vorläufigen Berichtes in dem Jahrbuche an“ Zusammenhang einzelner Theile der Kom- position neu gewonnen ift, hat man begonnen, im afssyrishen Saale geordnet auszulegen, wo es in Kurzem dem Publikum allgemein zu- gänglih gemacht werden wird.

Die Ausgrabungen in Pergamon selbst sind unter der Leitung des Herrn Humann seit dem 24, August d. J. wieder aufgenommen worden und beginnen bereits, wie man erwarten durfte, Ergänzungs- tüde zur Gigantomachie und weitere Basiétplatten mit Inschriften zu liefern, welche zu den verlorenen Bronzegruppen der Galliersiege des Attalos und Eumenes gehören, so wie Anderes.

Conze. Mittelalterliche und Renaissanceskulpturen.

Erwerbungen von Originalskulpturen wurden im verflossenen Quartal nicht gemacht.

Von Abaüssen kamen zur Aufstellung das Grabmal des Erz- bisho¡s von Fiesole, Federigbi, im Kir(lein S. Franceëco di Paolo vor Porta Romana in #klorenz, ein Werk des a. *-1 ca della Robbia, scwie tas Grabmal des Kardinals von Por1i axi von An- tonio Rossellino in S. Miniato vor Florenz, endlich der Abguß eines in Aufbau und Ornamentik vollendet meisterhaften Tabernakels in der Nonnenkirhe Monteluce vor Perugia. Dasselbe zeigt so grofe Verwandtscaft mit den Werken Verrocchio's, namentlichß mit dem Grabmal Forteguerra in Pistoja, daß der Entwurf dazu zweifellos auf Verrocchio zurückzuführen ist.

Zur Aufstellung der in den leßten Jahren gemachten Erwer- bungen an Originalskulpturen sowie der in dem jeßigen Raume der Abtheilung allzu ungünstig aufgestellten Werke wurden die beiben letzten Kompartimente des römischen Kaisersaales hergericbtet, sodaß die Aufstellung und Wiedereröffnung der Räume dieser Abtheilung im Laufe des Oktober erfolgen konnte. Bode,

C. Antiquarium.

Erworben wurde im dritten Quartale 1880 die dritte Serie der kforinthishen Pinafes, welche, ungleich reicher als die zweite, unsere ganze Sammlung dieser merkwürdigen Alterthümer zu einem ge- wissen Abschluß gebracht hat, so daß sie jeßt, nah d:n Darstellurgen geordnet, in den Schautischen ausgestellt werden konnte. Die zahl- reiheu Inschriften sind con für die Sammlung ältester Shrift- denkmäler Griechenlands verwerthet worden.

Aus Athen wurde cine Autnahl von zwanzig Vasen erworben, welde Lücken unserer Sammlung ausfüllen, sehr alterthümliche von vorzügliwer Erhaltung, eine Pyrxis seltener Art mit Malerei auf weißem Grunde, Lekythen mit neuen Motiven u. A.

*) Ueber die Zahl und den Gegenstand der Darstellung dieser Gemäldefolge \. den Katalog von 1878. Da der knieende Mann in dem neu aufgesundenen Gemälde einen Fürsten vorzusteUen scheint, so ist in d.r Folge vielleidt nicht blos das Verbältniß des Herzogs von Urbiro zu den Wißfsensctaften behandelt, sondern zuglei deren Pflcae an verschiedenen damaligen Höfen. Ob das Gemälde in Windsor, Herzog Federigo da Montefeltro mit seinem Sohne Guido- balto und dessen Leh1er Vittorino da Feltre, sowie ein im Palazzo Bar berini zu Rom befindliches Bild, Herzog Federigo auf einem Thronsessel, vor ihm sein Sohn Guidobaldo im Knabenalter, der- sellen Reibe angebêren (\. Crowe und Cavalcaselle; Lermollieff, Die Werke italieniscer Meister in den Galerien von Dresden, München und Berlin, p. 288), scbeint noch nit sicher ausgemacht. Die bara kteristishen und hervorragenden Eigenschaften, welche diesen Bildern ¿ukommen und auf Melozzo hindeuten, die wegzeigende Meisterschaft sowohl in der pirspektivisben Darstellung der Form als in der koloristishen und technishen Behandlung, näher zu er- ôriern, ist hier nicht d:r Ort.

Von Terrakotten kamen hinzu eine durch den Kanonikus Criscio gemachte Sammlung von Thonstempeln auz Puteoli, 203 Namen, alphabetisch g-ordnet, andere mit Fabrikzeichen.

__ Aus Blei wurde eine puteolanische Tafel mit griechischen Ver- wünschungen dur Prof. Mommsen für das Museum erworben. An Bronzen kam hinzu ein alterthümliwer widdertragcnder Hermes aus Kreta und ebendaher eine Zeuéstatuette von freiem Stil, Thier- figuren und Geräthe, namentli Bügel mit Marken s M

urtius.

: D, Münzkabinet:.

Das Möünzkabinet hat in dem Vierteljahr vom 1. Juli bis 30. September keine Ankäufe gemacbt, aber im Tausb für Dublet- ten cinige zum Theil werthvolle Stücke erworben: Eine s{höne silberne Medaille Philipps 11. von Spanien und seiner dritten Gemahlin Ifabelia von Frankreih mit ihren BVildnissen, und zwei Silber- münzen von Ferdinand und Isabella von Spanien, einen seltenen und durch seinen Typuë merkwürdigen Viertelthaler der Heidelberger Pfalzgrafen Otto Heinri und Philipp; eine Anzahl werth- voller orientalischer Münzen aller Metalle, die Goldmünze des \pa- nishen Vandalenksönigs Sisebut, der noch fehlte, und zwei mecklen- burgise silberne Mittelaltermünzen ; endli eine Münze des Häupt- lings Tanno Düren von Jever, die bither nur in einem Exemplar befannt war, wie alle Münzen der Häuptlinge von Ostfriesland und Jever äußerst selten sind.

Auch einige Geschenke hat das Mürzkabiret erbalten. Eine Bronzemedaille, welhe die Stadt Straßburg, auf die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers im Jahre 1877, hat prägen lassen, wurde vom Magistrat von Straßbyrg überwiesen. Eine andere, auf das dreihundertjährige Bürgerreht der Familie de Neufville in Frank- furt a. M. bezügliche, \cbenkte der Geh. Kommerzien-Rath de Neuf- ville; Or, Direktorial-Assistent, Prof. von Sallet 16 antike Mün- zen, 1 silberne und 15 bronzene; einige venezolariscbe der Kaiserliche Gescbäftsträger Dr. Stammann in Carácas, welchem das Münz- fabinet {on andere Geschenke verdankt, endlich Hr. Buchhändler Künne einige überseeishe. Im Ganzen traten 88 Stüde, 4 goldene, 38 silberne, 46 bronzene hinzu.

Während des Kongresses der Anthropologen und Prähiftoriker waren auf den Wunsch des Vorstandes dess:lben die in diese For- \cungsfkreife einshlagenden Münzen mit kurzen Erklärungen zur Be- sichtigung au®gelegt, nämlich die in Bayern und Böhmen gefunTtenen keltishen Goldmünzen und die verwandten, welhe wohl den letzten Jahrhundeiten vor Beginn unserer Zeitrehnung angehören, und ferner die sogenannten Wendenmünzen, welche zwishen Elbe und Weichsel heimisch sind. Da über beiderlei Gattungen Nachrichten gleichzeitiger Schriftsteller fehlen, werden sie als pirähistorisch be- tracbtet. Diese Ausstellung is von einer rit geringen Anzahl der Kongreß-Mitglieder mit Antheil betrachtet worden.

Der Umbau des Münzkabinets ist nunmehr beendet und sämmt- licde Rävme sind in Benutzung genommen; da ncue Schautische an- geschafft sind, wird die Anzahl der ausgelegten Münzen beträchtlich vermehrt werdey, womit {on ein Anfang gemacht worden ist.

J. Friedlaender. (Fortsetzung folgt.)

Das Germanishe Museum zu Nürnberg hatte in seiner Chronik noch vor Jahres\{luß mehrere Spenden zu verzeibnen , so eine gemeinsame Gabe der Grafen und Burggzrafen Karl von Dohna- Sclodien und Richard von Dohna-Sctlobitten für den Baufonds, eine andere von dem Freiherrn von Mettingh in Nürnberg zu Ankäufen für die Kunstsammlung, fowie ferner die Verzichtleistung auf ein Depositum zu Gunsten des Fonds für Gipétabgüsse. Die Stadt Plauen hat ihren Beitritt zur Errichtung des Städtesaales ange- meldet. Von dem Abguß der Rolandófstatue in Bremen waren die noch fehlenden Theile, eine zweite Wagenladung bildentv (ebenfalls von den preußischcn und bayerishen Eisenbahnverwaltungen frachtfrei be- fördert), wohlbehalten eingetroffen, zugleich mit dem Verzeichniß der Geber, welche die Herstellungskosten, die sich auf 1177 M beliefen, getragen haben. Zur Ausstellunz war es zu spät, dagegen konnte roh vor Jahres\{chluß na längeren Vorbercitungen die Heunensäule ohne Unfall aufgerichtet werden. Eine nicht unerheblibe Förderung der Sammlung älterer Bautheile verdankt die Anstalt, wie die Chronik hervorhebt, dem Kaiserlichen Bezirks - Präsidium in Mey, welches auf Antrag des Dombaumeisters genehmigt hat, daß einige interessante, bei der Restauration des Domes zu Metz ditponibel ge- wordene, bescädigte Originalstücke (Doubletten solcher, die bereits dem dortigen Museum überwiesen waren) dem germanischen Museum übergeben wurden, wo sie nunmehr Aufstellung gefunden haben.

Die Dezember-Nummer des „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit“, Organs des Museums, brinat diesmal cine außerordentlich interessante Publikation, nämlich eine Serie jzner im Mittelalter beliebten Darstellungen, welcbe uns die Thätigkeit der Menschen unter dem Einflusse der 7 Planeten veranschaulichen, und die, da die leßteren ja auch den Tagen der Woche den Namen ge- geben haben, gewissermaßen die 7 Wochentage darstellen. Den mit- getheilten 7 ganzseitigen Blättern liegen die Originalholzschnitte aus der Kupferstihsamm'ung des germanisben Museums zu Grunde. Sie ftammen aus dem 16. Jahrhundert und sind etwa 50 Jahre jünger als die bckannten im Besitze des Fürsten von Wolfegg-Waldsee befindlichen. Passavant {reibt sie dem Hans Sebald Beham zu. Jedenfalls bilden sie einen sehr interessanten Beitrag zur Kenntniß der Tracht und des Betragens der verschiedensten Stände jener Zeit, vom Kaiser bis zum Bettler, zur Geschihte des Mobilia2rs, der Waffen, der Musikinstrumente 2c. Ferner enthält die Nummer den Schluß des Inventariums der Gerkammer zu Brandenburg a. H, eine neue Serie sinniger Sprüche aus Stammbüchern des 16. und 17. Jahr- hunderts u. v. a.

Lia, T ae V Di Ciitrelteei deutsher Wollenwaaren- Fabrikanten hat in Bezug auf den Zollanschluß der Hanseslädte heute einstimmig folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Freihafenstellung von Hamburg und Bremen erschwert den wirthschaftliten Gesundungsprozeß in Deutsch- land. 2) Der Zollanshluß derselben ist daher ein dringendes Be-

dürfniß, wofür, wenn es erforderli ist, vom Deutschen Reiche finanzielle Opfer gebracht werden müssen. 3) Der Centraloerein deutswer Wollenwaaren-Fabrikanten dankt dem Herrn Fürsten

Reichokanzler für seine desfallsigen Beftrebungen und bittet ihn, die- selten fortzuseßen, bis die kommerzielle Einheit im deutschen Vater- lande hergestellt ift.

Breslau, 7. Januar. (S{les. Ztg.) Das Central-

Hülfs - Comité für die Unterstüßung der Ueber- \s{hwemmten in der preußischen Oberlausiß, an dessen Spitze der Landeshauptmann der preußischen Ober lausig, Graf von Fürstenstein stand, hat, wie aus Gör-

lit berichtet wird, am 5. d. seine Thätigkeit beendet, indem es über die eingegangenen Unterstützungsgelder und deren Verwendung öffent- lid Rechnung legte, Danach sind für die durch die Uebersbwem- mungen im Juni v. J. beschädigten Einwohner der preußischen Oberlausiß und des angrenzenden Löwenberger Kreises bei dem Comité, bezw. bei der Communalständishen Bank zu Görlitz, im Ganzen 12155913 #ÆMÆ an Liebesgaben aus dem Ju- und Auslande, zum Theil aus schr weiter Ferne, ja bis aus amerikanishen und australishen Ländern, eingegangen. von sind vertheilt worden an die Beschädigten im Laubaner Kreise 63 746 #, im Görlitzer Kreise 24 743,71 Æ, in der Stadt Görlitz 4700 4, im Rothenburger Kreise 19560 Æ, im Löwenberger Kreise 7500 Æ, nach Bestimmung der Beitraggeber an das Hülfétcomité der \äcbsishen Oberlausiß 755 4; an Porto und anderen Spesen sind gezahlt 55442 A Somit ift die ganze eingegang:ne Summe ver- theilt, Das Comité {ließt seine hierauf bezügliche, an das Publikum

Hier- |

gerichtete Zuschrift mit einem Danke, den es im Namen der Beschä- |

digten und im eigenen Namen

allen den Wohlthätern ausspricht,

ewelche dur die dem Comité anvertrauten zahlreihen und eine \olhe Höbe erreihenden milden Beiträge großes Elend gemildert und die fast bhoffnungslosen Besccädigten in ihrer tiefen Noth wieder aufge- richtet haben.“

Veber die Feuerwehr der Kruppschben Gußstahlfabrik entnehmen wir der „Eff. Ztg.“ folgende Mittheilungen: Gegenwärtig besteht dieselbe aus: 1 Kommandanten, 1 Brandmeister, 2 Ober- führern, 7 Rottenführern, 3 Hornisten und 49 Wehrmännern und bat ißre Gentralstelle in der Kaserne. Leßtere ist in der Mitte der Fabrif gelegen und mit allen zweckmäßigen Einrichtungen ver-

sehe, die zu _ einem geordneten Feuerlöshwesen gehören. Sämmtlive Geräthe und Mannschaften sind hier unter, gebraht und stets unter Aufficht. Die nöthigen Uebungen

werden hier ohne Belästigung Anderer ausgeführt. Die Wehr erhält eine fortwährende Ausbildung und wird an Wochentagen Nachmittagz mindestens eine Stunde einexerziert. Zur sofortigen Bekämpfung eines etwa ausbrechenden Schadenfeuers is auf der Kaserne eine ständige Feuerwawe von 30 Mann eingerihtet. Da die Kaserne mit 46 Feuermeldestellen, die über die Fabrik und die Kolonien si verbreiten, in elektrischer Verbindung steht, so ist das Mittel gegeben, von jedem bedrohten Punkte aus sofort die in der Kaserne befindlichen Mannschaften zu alarmiren, welce innerhalb 2 Minuten, vom ersten Alarmsignal en gerechnet, marshbereit sein müssen, und kommt es hierbei nit in Frage, ob mit oder ohne Pferdebespannung ausgerückt roird. Innerhalb 5 Minuten beziehen darauf die Reserven in einer Stärke von 14 Mann die Wace. Die Signale werden für die ein- zelnen Rotten mit Pfeifen, bei zu großem Lärm mit dem Horn gegeben. Die Ausführung einer Feuermeldung ist höchst einfa: durch eine an jeder Meldestelle leicht kenntlich angebrachte Anweisung wird Jeder, der ein ausbrecendes Feuer bemerkt, in den Stand gesetzt, die Feuerwehr augenblicklich zu alarmiren und ihr die Entstehung und den Ort des Brandes sofort mitzutheilen. An Geräthen besitt die Feuerwehr acht Geräthewagen, einen Mannschaft-Transportwagen und aht zwei- rädrige Abprobsprizen (System J. Beduwe in Aachen), von welchen bei jedem Alarm je zwei zur Brandstelle mitgeführt werden, um bei etwa vorkommenden Störungen in der Hochdruckwasserleitung als Reserve zu dienen. Was die Wasserversorgung anbelangt, so wird das Wasser dur zwei getrennt: Wasserleitungs\ysteme, die fich über den ganzen Fabrikbezirk erstrecken, geliefert, dur die Hodruckleitung mit 47 m Druck und die Niederdruckleitung mit 26 m über Terrain- höhe. Diese Leitunaen werden unathärgig von einander durch jede der vier vorhandenen Speisevorricbtungen mit Wasier versehen, nämlich dur das Wasserwerk an der Ruhr, mit einer Leistung: fähigkeit von 500 cbm per Stunde, und die Centralmafserstation mit einer Leistungs- fähigkeit von 120cbm per Stunde unter hohem und auße: dem 600 ebm per Stunde unter niederem Druck. Außerdem besteht ein Wasserschact, dessen Leistungéfähigkeit 60 com per Stunde beträgt und mehrerc Hoch- bassins von fast 7000 chm Fassungsraum. Im Avschluß an die Hocdruckleitung besißt die Fabrik 300 Hydranten eigenen Systems, welche außerhalb der Gebäude in den Straßen angebracht, 60 cm über Flur stehen und mit je 2 Ausgüssen zum Anbringen von Schlauchleitungen versehen sind. Die Anbringung der Hydranten Über Flur bietet ganz besondere Vortktile, da dieselben vor der Wit- terung geschüßt sind und durch Schnee, Eis u. s. w. nit verdeckt werden fönnen. Jeder Hydrant ersetzt zwei gute Handspritzen voll- ständig, sowie die ganze dazu gehörende Pumpenmannschaft. Ferner sind in einer Entfernung von je 25 bis 30 m in 54 ver größeren und wichtigeren Gebäude 400 sogenannte Feuerhähne (Peetscte Schieber mit 40 mm Sclauchgewinde) angebracht, deren Schlüssel, Scläuche und Strablrohre in einem in der Nähe sichtbar ange- brachten Kasten aufbewahrt werden. Diese Einrichtung seßt die Ar- beiter in den Werkstätten in den Stand, unmittelbar nach dem ersten Entstehen eines Brandes und noch vor dem Eintreffen der Feuer- wehr das Feuer wirksam zu befämpfen. Außer den genannten Ein- richtungen stehen in Verbindung mit der Niederdruckleitung an verschiedenen Stellen des Werkes noch 28 Nothbrunnen als Reserve in Beriitschaft. Um bei ertftchendem Brande zur Be- Tämpfung desselben event. zur Rettung von Menschen {on vor dem Eintreffen der Feuerwehr gerüstet zu sein, sind auf der Gußstahl- fabri? 24, auf den Kolonien 5 an leiht zugänglihen Stellen an- gebrachte Leiterstationen eingerichtet, Zur Verhütung von Feuers- gefahr wird dur einen Oberführer ein laufender Kontroldienst aus- geübt und hat der Diensthabende über alle Wahrnehmungen gegen etwaige Feuergefährlihkeit täglich zu berichten. Neben ihren Aufgaben für den Feuerlöschdienstt hat die Kruppshe Feuer- wehr die Verpflichtung, auf Verlangen der Beamten, Meister, Aufseher und der Polizei innerhalb der Fabrik und den Kolonien die zur Aufrechterhaltung der Ordnung verlangte Hülfe zu leisten, sowie auf Verlangen Sicherheitéposten auszustellen. Nach dem Jahres- beriht der Wehr liefen bei derselben im Jahre 1879 57 Alarmirungen bez. Feuermeldungen ein, welche durch 2 Großfeuer, 2 Mittelfeuer, 23 Kleinfeuer, 3 Alarmmanöver und in 27 Fällen durch blinden Lärm verursacht wurden. Auf der Fabrik selbst hatte dieselbe bei 15 Kleiufeuern in Thätigkeit zu treten, wogegen sie aus der Stadt und deren nächster Umgebung zu 2 Groß- und 2 Mittelfeuern, sowie zu 5 Kleinfeuern alarmirt wurde.

Im Belle-Alliance- Theater geht beute L'Arronge's Lust- spiel „Wohlthätige Frauen“ zum ersten Mal in Scene. Das Stü hatte bekanntlich am Wallner-Theater einen außerordentlichen Er- folg. Die seiner Zeit dort darin beschäftigten Darsteller, Frle. Meyer, Schwarz und Wenk sowie die Herren Blencke und Kurz wirken auch hier mit, während Hr. Meißner als Hubert und Frl. Mejo als Freifrau Clementine v, Praß neu sind.

Im Germania-Theater geht morgen, vielen Wünschen entsprehend, jedo zum leßten Male als Nachmittags-Vorstellung, „An's liebe Christkindhen“ in Scene. Am Abend findet die leyte Sonntags-Aufführung von „Eßhrliche Arbeit“ statt.

In dem von den Herren Scharwenka, Holländer und Grünfeld vorgestern in der Sing-Akademie veranstalteten Konzert wurde ein neues Quintett von Brahms für Pianoforte, 2 Violinen, Viola und Violoncell zu Geböôr gebracht, das durch eigenthümliche Mels- die führung wie dur seinen Melodienreichthum glei fesselnd wirkte, und in seiner Gestaltung «was an Sc(bubertsche Art erinnert; die

Ausführung. an der außer den Konzertgebern die Herten Schul und Ortmann partizipirten, war eine vorzügliche. Ferner trug Hr. Holländer eine trefflich ftilisirte L:clairshe Sonate

(le tombeanu) vor; der Künstler der sein Jnastrument techbnis{ch längst mit Meisterschaft behandelt, hat in der Macht und Fülle des Tons noch gewonnen und ist mit Erfolg darauf bedacht, nicht seine Kunst - fertigTeit, sondern seiue Künstlershaft durch anmuthenden, emrtfir- dungswarmen Vortrag bervecrtreten zu lassen. Hr. Scharwenka spielte mit bekannter Virtuosität ein Präludium und Fuge in E-moll von Mendelssohn. Frl, Alwine Bonn aus Hamburg sang die große Leonoren-Aric aus „Fidelio“ und drei kleine Lieter; die Künstlerin verfügt über recht bedeutende Stimmmittel, hat ein in der Höhenlage woblklingendes Organ und bis zu gewissem Grade avch empfindungs- vollen Vortrag, aber was ihr noch fehlt, if die „Kunst“ des Ge- sanges; bei der trefflihen natürliden Beanlagung der Sängerin darf man bei weiterer fleißiger Shulung der Stimme künftig noch böberen Genuß von ihrer Mitwirkung in Konzerten erwarten, Den Scchluß des Konzerts bildeten drei Bagatellen für 2 Violinen, Violoncell und Harmonium von A. Dvorák.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Grxpedition (Kessel). Druk: W. Elsner.

Fünf Beilagen (cins{licliÞ Vörsen-Beila ze).

Berlin:

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Erfte Beilage

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1 Deffentlicher Anzeiger. 7

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zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. Ge

Berlin, Sonnabend deu 8. Ianugr

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E L E S 3, Verkänfta, Yernachitangen, Subraissionen eto, | 7, Literarischs Anzeigen, Aunonezn-Bureeous l Berlin, 8. V, Wilhelm-Straße Kre, S2 4. Verloasung, ¿mortisatión, Zinszahlung | 3, Theatar-Anzelgen, ] In der Börsen- s / |

z s a. 8, W, von ödentlicben Papieren, 9. Familien-Nachrichten. f beilags, ¿Æ ia

Subhastationen, Aunfgedvote, Vor- ladungen 2, dergl.

(572) Oeffentliche Zustellung.

Der Hausbkefißzer und Rentier Christian Uhde zu Egeln, vertreten durch den Rechtsanwalt Erdmann daselbst, klagt gegen den Arbeitémann Heinri Hoh- marn und dessen Ehefrau, Sophie, geb. Hoffmeister, zu Boerncckte, Kreis Aschersleben, wegen einer hypo- ihekariswen Darlehnsforderung von 1800 4 und Zinsen mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung dieser Forderung rebîit 5 °/ Verzugszinsen seit dem 1. April 1879 unter Auf- erlegung der Prozeßkosten, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsftreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts

zu Halberstadt auf

den 1. April 1881, Vormittags 2 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halbersiadt, den 4. Januar 1881.

Richter, Sekretär, : Gerichts\{reiber des Königlichen Landgerichts.

[555]

Berkaufs-Anzeige Aufgebot.

In Sachen der Spar- und Leihkasse zu Olden-

dorf, Gläubigerin, geaen den Ziegeleibesißer Fri

ischer in Lachem, Schuldner, wegen Forderung,

Be im Wege der Zwangsvollstreckung

1) die dem Schuldner gehörige, zu Lachem unter Hausvummer 4 belegene _ E

Volimeterstelle nebft Zubehör,

bestehend aus einem Wohnhause, einem Leib- zuhtshause, einem Backhause, einer Scheune, Stallungen, und die unter Artikel Nr. 4 der Grundsteuermutterrolle für Lachem eingetragenen Grundgüter, an Haut- und Hofraum, Garten, Neerländereien und Wiesen von im Ganzen 28 Hekt. 36 Ar 62 Qu.-M.,

2) die demselben gehörige, zu Lachem unter Haus- nummer 8 belegene E

Halbmeierstelle nebst Zubehör,

bestehend aus einem Wohnhause, einem Leib- zuhtshause, einem Backhause, einer Scheune, Staliungen, und den unter Artikel Nr. 8 der Grundfteuermutterrolle für Lachem eingetragenen Grundstücken an Haus- und Hofraum, Garten, Ackerländereien und Wiesen von im Ganzen 34 Hekt. 10 Ar 90 Qu.-M,.,

3) die unter Artikel Nr. 126 der Grundfteuer- mutterrolle für Hemeringen eingetragenen Grundstüe

von im Ganzen 57 Ar 17 Qu.-M,,

4) die sämmtlichen zur Ziegelei gehörenden Gebäude nebst darin befinsölichem Ziegelei-Juveutar,

als: ein Wohnhaus, 13 Ziegelshuppen, Preß- hars, Prefimaschinenhaus, Ringofen, Einricbtung zur Fabrikation uyd zum Trocknen der Ziegel auf dem Ringofen, Thoutranéportbrücke, Scborn- stein, eine Dampfmaschine, ein Dampfkessel vebst Unterkessel und Kammern, eine kleine Maschine, Armatur und Transmissionen, zwet Ziegelmaschinen mit Zubehör für zwei Röhr- maschinen mit zehn Formen nebst sonstigem sämmtlichen Ziegelei-Jnventar Sonnabend, den 19. Februar 1881, Morgens 10 Ubr, . bier im Gerichtélokale, Zimmer Nr. 17, dem Meist- bietenden verkauft werden. | Zuglei werden Alle, welche an den bezeicneten Immobilien Eigenthums-, Näher-, lehnrechtlice, fideikommissaris%e, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere au Servituten und Real- berechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solhe Rechte in dem Termine anzumelden. Die Recbte, welche nicht angemeldet werden, gehen im Verhältniß zum neuen Erwerber ter Immcbilien verloren. Der Aus\{lußbescheid wird nur an der biefigen Gerichtsftelle affigirt und dem Reichs-Anzeizer inserict. Hameln, den 27. Dezernber 1880, Königliches Amtsgericht. I. Kern.

Verkaufs - Anzeige und

Aufgebot.

In Sachen, ketreffend tie Zwangsversteigerung des dem Anbauer Conrad Warnecke zu Burg- stemmen gebörigen Grundbesitzcs sollen auf Antrag des Köthners Friedriþ Mundhenke zu Burgstemmepy, welchem sich der Kaufmann M. Schönfeld zu Nord- stemmen nacträalih anges{lofsen bat:

a. die sub Nr. 29 zu Burgstemmen zwischen F. Mundkenke und Conrad Mendhenke be- legene Anbauerstelle mit Wohnhaus, Scheune und Stallung,

[571]

b, der beim Hause belegene Hofraum und Gar- |

Donnerstag, den 20. Januar 1881, Morgens 10 Uhr, an hiesiger Gerichté stelle öffentlih meistbietend ver- Tauft werden. :

Zahblungsfähige Kaufliebhaber werden damit ein- geladen.

Zugleih werden Alle, welche an diesem Grund- besiße Eigenthums-, Näber-, lehnrechtlibe, fidei- Tommifsarishe, Pfand- und sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberetigungen ¿u haben vermeinen, damit aufgefordert, selbige im obigen Termine anzemelden und die darüber lauten- den Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungssalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gche.

22. Novembec

Elze, den

31, Dezember Königliches Ämis8gericht. Abtheilung 11.

Wüätzter.

[565] A Zwangsversteigerunzs-Auzeige und Aufgebot.

In Sacen, betreffend den Konkurs der Gläubi- aer des abwesenden Eigenwohners und Obsthändlers Johann Bube aus Abberfleth, soll auf Antrag des Konkurêverwalters, Kircipieleheber Hesse in Assel, die zur Masse gehörige Wohnstelle in dem auf

Dienstag, den 22. Februar 1881, Nachmittags 4 Uhr, im Wilhelmi’shen Gasthause zu äbbenfleth anbe- raumten Termine öffentlih an den Meistbietenden verkauft werden.

Die zu verkaufende Wokhnftelle liegt unter Haus- Nr. 26 in Abbenfleth, besteht aus Wohnhaus, Stall und Obsthof und is unter Art. Nr. 20 der Grund- steuermutterrolle von Büßfleth zu 14 a 52 qm ver- messen. ;

Gleichzeitig werden alle Diejenigen, welck&e an dem vorbezeichneten Kaufotjekte Cigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarische, NDfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auh Servituten und Realbere{tigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, diese Ansprüche in dem vorbezeihneten Termine, bei Meidung des Verlustes derselben im Verhältniß zum neuen Erwerber des Kaufobjekts anzumelden.

Freiburg, 31. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht I. Voigts3.

[563]

Spezialkonkurs und Verkaufsanzeige. Auf Antrag eines protokollirten Gläubigers wird über das Grundstück des Handelsmannes Stephan Faupel in Neumünster, Kaiserstraße «ub Nr. 4 be- legen, da der Gläubiger ein vollstreckbares Erkennt- niß des Königlichen Amtsgerichts zu Neumünster vom 12, Oktober auf Herauëgabe desselben zum ge- ridtlihen Verkanf vorgelegt, und der Besißer von dem Recht, durh Zahlung der Schuld sich von der Pflicht zur Herausaabe zu befreien, nit Gebrauch gemacht hat, der Spezialkonkurs erkannt.

Daher werden Alle, welche Ansprüche dinglicher Art gegen den genannten Faupel als Besißer dieses Grundstücks oder Einspruch gegen das Spezialkonkurs- verfahren glauben erheben zu können, insbesondere die Hebungsbeamten und Einnehmer von rückstän- diaen Steuern und Abgaben, allein die protokol- lirten Gläubiger wegen ihrer eingetragenen For- derungen ausgenommen, hierdurch befehligt, solche Ansprücbe spätestens in dem auf den

24, Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine im hiesigen Amts- geriht anzumelden, Autwärtige unter Bestellung eines hiesigen Vertreters, bei Strafe des Au8scchlu':es von dieser Masse und des pfandfreien Verkaufs des Grundstücks. i .

Zugleih wird zum Verkauf des bezeihneten Grund- stüks Termin auf N

Freitag, den 11, März 1881, Vormittags 11 Uhr, E im hiesigen Amtsgericht anberaumt, wozu Kausflieh- haber bierdarch geladen werden.

Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem leßteren Termin auf der Hiesigen Gerichtsschrei- berei eingesehen werden.

Neumünuster, den 14. Dezember 1880,

Königliches Amtsgericht. at), D Silemann. Neröffentliht: Hamaun, Gerichtëschreiber.

[30678] 7 i , Verkaufsanzeige und Aufgebot. In Zwangtvollstreckungésahen des L. Peix zu Bremerharen, Gläubigers, i die Firma Wells & Co, zu Geestemünde, Schuld- nerin, wegen Forderung soVen auf Antrag des Gläubigers die nachstehend bezeichneten, der Schuldnerin gehörigen Immobilien ir. dem auf B Dienstag, den 15. März 1881, 12 Uhr Mittags,

ten, unter Artikel 125, Kartenblatt 7, Par- | vor hiesigem Königlichen Amtägerichte anberaumten

zellen Nr. 114 und 115 der

Mutterrolle des GemeindebezirksBurgstemms:, |

zur Größe von 8 a 87 qm beschrieben, ¿wanzeweise am

Grundsteneo- | Termin öffentli meistbietend verkaust werden,

Zum Verkaufe gelangen:

1) die in der Gebäudesteuerrolle unter Nr. 310

eingetiagenen an der Schulstraße zu Geeste-

münde unter Nr. 204, 205, 208 und 2099 be- legenen 2 Fabritgebâude mit

steuermutterrolle Art. 27, Kartenblatt 1,

Parzelle 13, FlätHeninhalt 35 Ar 77 D] Mzter. Der Grund und Boden soll dem Domänen-

Fiékus gehören.

Der in Geestemünde

jinter dem dritten Lagershuppen belegene f, von Holz erbaute Schmiedeshuppen derx Schuldrerin.

Zugleih werden Alle, welhe an den vorbezeich- neten Immobilien Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- liche, fideifommissarishe, Pfand- und andere ding- libde Nechte, insbesondere auch Servituten und RealbereWtigungen zu baben vermeinen, aufgefor- dert, solche im obigen Termine anzumelden, widrt- genfalls für den sih nicht Meldenden im Verkbält- nisse zum neuen Erwerber das Recht verloren geht.

Geestemünde, 6. Dezember 1880.

Königliches Amts3gericht. II[. Bacmeister.

(021) Aufgebot. Die Frau Alexandrine von Klißing, geb. von

Kottwiß, zu Grafiee hat das Aufgebot :

1) eines Pfandbriefes der Deutschen Grundcredit- bank über 3000 M Litt. D. Abth. IIIb, Serie 222 Nr. 443 mit Talon und Coupons Nr. 7 bis 20, E i

2) eines Pfandbriefes der Deatsben Grundcredit- bank über 300 4A Litt, A. Abth. IlI1. Serie 014 Nr. 00268,

3) von 17 Pfandbricfen der Deutschen Grund- creditbank à 300 M Litt, A. Abtb. Ila. Serie

962 Nr. 19237 bis 19240, Serie 963 Nr. 19250, ;

Serie 1131 Nr. 22604 bis 22615, : beantragt. Die Inhaber. der UrkTunderi werden auf- gefordert, svätestens in dem auf

den 16. Februar 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeibneten Amtsgericht anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden im Original vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Wiebereinseßung in den vorigen Stand fiadet nicbt ftatt.

Gotha, den 6. Januar 1881.

Das Herzoglibe Amtsgericht. I. (gez.) Oschmanu.

[564] R : Aufgebot behufs Todeserklärung.

Der am 8. April 1808 zu Blankenese geborene Schiffer Hans Schade, ein Sobn der weil. Ehe- leute Johann Scbade und Anna Margaretha Schade, geb. Breckwoldt bieselbst, welcher si im Jahre 1856 auf eine Scereise fortbegeben hat, von welcher er biéher nit zurückgekehrt ift, auch keinerlei Nach- ricbten von si gegeben hat, sorvie eventuell die unbekannten Erben desselben, werden auf den An- trag des Abwesenheits-Vormundes, des Eingesesse- nen Wilken Breckwoldt hieselbst, aufgefordert, ih spätesters in dem auf Freitan, deu 1. April 1881, Mittags 12 Ukr, vor dem unterzeihneten Gericht anberaumten Ter-

egenen Hofraum, ! Glühofen und Suppen, verzeihnet Grund» j

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¡ Grundstückez, steht Termin

am Ende des Kanals j

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min zu melden, widrigenfalls der 2c. Hans Schade | wird für todt erklärt, und sein im Jnlande befind- j

liches Vermögen unter Präklusion der Ansprüche der unbekannten Erben desselben an seine bekannten Erben wird ausgeliefert werden. Blaukenese, den 29. Dezember 1880. Königliches Amtsgericht.

1909 Aufgebot.

Die Wittwe Iohanna Christiane Scenck, geb.

Mahler, zu Markranstädt hat das Aufgebot des an- | E geblih in Verlust gerathenen Legescheins der Pro- | mermann

videntia, Franffurter Lebenêversicherungsgesellsaft ¡u Frankfurt a./M., vom 17. Dezember 1870 über die von ihrem verstorbenen Ehemann Franz Eduard

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Scenck dieser Gesellschaft zur Sicerheit für ein ; Darlehen von 26 Thalern zum Faustpfand über- |

gebene, unter dem 8. Januar 1866 ausgestellte

Lebensversicherungspolice dieser Gesellsaft Nr. 16 115 { ge Der Inhaber der Ur- î

über 500 Thaler beantragt. V E

funde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dieustag, den 8. März 1881,

Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeiwneten Gerichte anberaumten Auf-

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die

Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Krastlos-

erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Fraukfurt a./V., den 4. Januar 1881.

Königliches Amtsgericht, Abth. IV,

37012 e [27613] Aufgebot.

Die Wittwe Ottilie Duhr, Stettin gegangenen Guthabenbuacbs deé verstorbenen Maurer- meisters Wilhelm Duhr Stettin eingetragene Genossenschaft Nr. 1370 über 126 Æ 10 4 beantragt. Der Jyhaber der Urkunde wird aufgefordert, |pätestens in dem

auf den 21. Mai 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine scine Recbte melden und die Urkunde vorzulegen, widrigeafals die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird,

Stettin, den 28. Oktober 1880,

Das Königliche Amtsgericht,

geborene Blanke, zu | hat das Avrfgebot des angeblich verloren i

mit dem Kreditverein zu |

anjus !

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E Auszug,

In Sazzen, betreffend die Abstellung der Weide- rebte von den am linken Weferufer belegenen, zur GSeldmark C2ohe gebörenden, anno weidcpflihtigere zur Anmelvung und Klarmachungz aller An- oder Widersprüce guf Donuerftag, den 10, Mêrz 1881,

Morgens 11 Uhr,

im Bartels’ son Gasthause zu Lobe, Amts Nien- burg, an. Es werden die unbekannten Thetlnehmer, welche

aus irgend einem Grunde Ansprüche an die von der Weide zu befreienden Grundstücke zu machen haben, aa die Grundherven, zu diesex Termine ge- aden.

Den aus irgend einem Grunde betheiligten dritten Personen, inétbesondere den Zehntherren, Gutsherren, Pfandgläubigern, Hütungs-, Fischerei- over sonstigen Servitut-Berecbtigten wird aber nacbglafsen, ihr- etwaiges Interesse bei dem Geschäfte, se wit sie eS für nöthig halten, zu beachten.

Nienburg, den 27. Dezember 1880.

Die Kommission.

Meiñer. E. Weber. E Aufgebot. Nr. 29 639, Der Kaiserliche Ober - Pobirektor,

Herr Geheime Postrath Vahbl zu Cassel, hat Na- mens der Reichs - Postverwaltung unter Glaubhaft- machung des Verlustes der 4/9 Badischen Eisen- bahn-Obligation vom 12. März 1879 Litt. D, Ne. 8581 über 300 Æ das Aufgebot dieses Werth= papiers beantragt. Der Inhaber dieses Werthpapiers wird aufgefor- dert, spätestens in den auf nunmehr Montag, den k. Dezember 1884, Vormit5ags 11 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst cng?ord- neten Termin seine Rechte anzumelden und das Wecrthpapier vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-- erklärung desselben erfelaen wird, Karlsruhe, den 20. Dfktober 1880. Großh: AmtLgericht. Gerichtsschreiberei : Frank.

Proelama.

Aufgehot.

Der Grundbesitzer Michael Ofsa aus Dornbrowken hat das Aufgebot der auf seinem Grundstücke Dom- browfen Nr. 20 Abtheilung UI1. Nr. 2, 3 und 4 für die Gesbwister Gottlieb, Christian und Johann (irrtbümlih Friedrih). Sawatki aus derm Erbver- gleibe vom 19. Oktober 1820 eingetragenen Erbs theilspost von je 2 Thlr. 15 Szr. und des darüber gefertigten Dokuments beantragt. - E

Alle Diejenigen, welchze Ansprüche amn diee Post: zu machen haben, sowie. der Inhaber der Urkunde, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. September 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufs gebotstermine ihre Rebte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen , widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunde und der Ausschluß aller Ansprüche erfolgen wird. E

Arys, den 3. November 1880.

Königliches Amtsgerict dz

Aufgebot. 7 Der Zimmermann Joscph Wenning Kicchspiel Nordwalde bat das Aufgebot der Urkunden von 11. Juni 1858 und 4. Dezember 1860, aus welcen Band 7 Llatt 13 des Grundbus für dsten Zim-- Bernard Laumann auf dem Grundstü Flur 2 Nr. 207/1 Gemeinde Nordwalde 44. Thaler % Sar. 2 Pfg. zu Lasten des Antragîitclers ein= getragen stehen, beantragt, Der Inhaber der Ur-- funden wird aufgefordert, sräteftens in dem auf

den 2. Apri1 1881, Vormittags 21 Uhx, vor dem unterzeichneten Berite anberaumten Auf» botêtermine feine Rechte an:umelden und die Ur«4 funden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloterllärung der Urkunden erfolgen wird.

Burgsteiufurt, den 27. Dezember 1880. Königliches Amtsgericht

[27636]

[576]

[6sC) Bekanntmachung,

Der am 8, März 1831 geborene Bä@:crmeister Hugo Adolf Liebelt zu Fraustadt, Sobn ves Bürgers und Müllermeisters Garl Gotilizb Lielælt zu Fraus stadt, ist seit dem 15. August 1865 vou bier ver- \{wunden und hat seit diesem Tage keine Nachricht von seinem Leben und Aufentlalt hierher gelangen lassen. |

Auf Antrag seiner der verwittwetin Ackerbürger Mathilde Fendler, geborenen Liecbelt, zu Fraustadt, wird der vocgenarnte Liebelt, dessen uubes kannte Erben uud Erbnehizer au}gefordert, fich |pâs tcftens in dem

am 28, Oktober 1881, Vormittags 11 Ubr, auf dem biesizen Königlichen Amtsgerichte anitehen- den Termine zu melden, widrigenfalls Provokat für todt erklärt werden und sein Nachlaß seinen Erben, eventuell dem Fiükus ausgeantwortet werden wird.

Fraustad4, den 30. Dezember 1880,

Königliches Amtsgericht.

(r Pry S{hweiter,