1881 / 9 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Jan 1881 18:00:01 GMT) scan diff

über die Grenze gebrachte! führten Waaren auëzuwirken.

Der russishe Finanz-Minister hat indessen erklärt, eine derartige Frist bei dem vorliegenden Anlasse niht gewähren zu können, und es ist nur die Zusage ertheilt worden, daß die russishen Zollbeamten telegraphisch angewiesen werden Tollten, die Zollbereinigungsarbeiten während der beiden russishen Weihnachtsféiertage niht zu unterbrechen.

Nach einem Cirkularerlaß des Ministers für Land- wirthschaft 2c., vom 31. v. Mts. u. Js., sollen sih die Anbau - versuchhe mit ausländischen Holzarten für das Jahr 1881 in der Hauptsache auf die Pflanzenerziehung be- jhränken, da Bestandsanlagen im Allgemeinen und vorerst nur durch Pflanzung auszuführen sein würden. Es werde fih empfehlen, die Pflanzenerziehung an einigen dazu be- sonders geeigneten Stellen zu konzentriren, weil die dazu er- forderlichen Bedingungen nicht auf allen Versuchsoberförstereien vorhanden seien. Zu diesen Bedingungen gehöre namentlich: guter, tiefgründiger Boden in geshüßter Lage und in un- mittelbarer Nähe des Aufsichtsbeamten, die Gelegenheit das erforderliche Düngematerial, Dammerde 2c. zu beschaffen, die Nähe einer Eisenbahnstation behufs leichter Versendbarkeit der Pflanzen und die Gelegenheit jederzeit Arbeiter zu bekommen. Wünschenswerth sei ferner, wenn auch nicht unbedingt noth- wendig, daß sich Wasser in unmittelbarer Nähe finde. Zum Theil würden die vorhandenen, ständigen Forstgärten zur Pflanzenerziehung benußt werden können. Der Minister hat sih vorbehalten, für den Umfang des Regierungsbezirkes oder au sür den Umfang der Provinz eine Pflanzschule zu be- stimmen, in der im nächsten Jahre das Pflanzmaterial zu erziehen ist.

Der wissentliche Verkauf von verfälschten Nahrungs- oder Genußmitteln unter Vcrshweigung dieses Umsiandes is nach einem Erkenntniß des Reichs- gerih1s, IIl, Strafsenats, vom 13. November v. F. (der ersten Entscheidung des höchsten Gerichtshofes in Bezug auf das Nahrungsmittelgeseß vom 14. Mai 1879), aus §8. 10, 2 des Naÿhrungsmittelgeseßes zu bestrafen, auch wenn die Ver- fälshung nur in dem Zusaße von geringcrwerthigem Stoff zu einem höherwerthigen besteht und durch diese Zuj)ammensetzung Tas Nahrungs- oder Genußmittel weder unbrauhbar noch schädlich wird.

Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 9. November v. J, hat der Verkäufer einer Sache in der Regel strafrehtlich nicht die Pflicht, dem Käufer unaufgefordert die verborgenen Mängel der Sache anzuzeigen, auch wenn er civilrehtlich zur Erstat- tung des Minderwerthes der verkauften mangelhaften Sache an den Käufer genöthigt werden kann. Kann jedoch dem Verkäufer nachgewiesen werden, daß ihm beim Kaufsabs{luß bekannt war, daß die Fehler den Käufer vom Kauf abgehalten hätten, so würde das Vershwcigen der Fehler als strafbar zu erachten sein.

Der hiesige Kaiserlih russishe Botschafter Herr von Saburoff ist vom Urlaube zurüdckgekehrt und hat die Ge- schäfte der Botschaft wieder übernommen.

Als Nerzte haben sich niedergelassen die Herren : Dr, Krani;er, Dr. Edel, Dr. Friedlänter und Koner in Berlin, Dr, Görne in Düsseldorf, Dr. Haunhorst in Hückeswagen.

Bayern. München, 10. Januar. (Allg. Ztg.) Der Steuerreform-Ausschuß der Kammer der Abge- ordneten hat heute den Gewerbesteuertarif in erster Lesung bis Ziff. 9 berathen und wird morgen die Berathung, begin- nend mit Ziff. 10, forisezgen. Wenn am 19. Fanuar die Abgeordneten in beshlußfähiger Anzahl angemeldet sein werden, wird die erste öffentlihe Sißzung bereits am 20. statt- finden. Gestern wurde der Bericht des Reichsraths Dr, von Neumaycr, des Referenten des Ausschusses der Neichsrath s- kammer über den Entwurf eines Disziplinargeseßes für rihterlihe Beanite, vertheilt.

Hessen. Darmstadt, 9. Januar. (Cöln. Ztg.) Gestern fand im Beisein des Großherzogs, der Fürstlihen Kinder, der Prinzessin Karl und des Prinzen Alexander die feierlihe Ein-

und zur Zollabfertigung vorge-

weihung des für die „Aliceshule“ errichteten Gebäudes statt. Wie die verstorbene Großherzogin Alice durch Förde-

rung und Ausbildung des sogenannten Mauerhospitals und durch Gründung eines Waisenvereins den Kranken und Waisen ihre Fürsoraezugewandt hatte, so war sie auch dur; die Grüntung einer Jndustrieschule bestrebt gewesen, Mädchen dur methodischen Unterricht im Nähen, Zuschneiden u. s. w. die Möglichkeit tüchtiger Ausbildung in diejen Fächern und damit einen etwa erwünschten Erwerbszweig zu sichern. Schon bei Lebzeiten der hohen Gründerin hatte diese Anstalt sich ter lebhaftesten An- erkennung und Benußung zu erfreuen; es mangelte aber, um derselben ein dauerndes Heim und den erwünschten Umfang geben zu können, an einem eigens hiezu bestimmten Ge- bäude. Die nah dem Tode der Großherzogin zur Aufrecht- erhaltung und Förderung ihrer wohlthätigen Stiftungen ver- anstalteten Sammlungen haben es inzwischen mw öglih gemacht, diesem Mangel abzuhelfen. Jn dem festlih geshmüdckten Saale hatten sich außer dem Hofe der Vorstand der Schule und eine Neihe gcladciier Gäste jowie die dermaligen Schülerinnen ein- gefunden. Nach einleitenden Worten des Bauraths Busch als Baumcisters erfolgten Ansprachen durch den Vize-Präsidenten Dr, von Wedekind und den Stadtpfarrer Dr. Sell, welche in treffender Weise die Bedeutung der Anstalt und die Ziele der seligen Gründerin zum Ausdruck brachten. Quartettgesang leitete die Feier ein und {loß sie.

Sachsen-Weimar-Eisenah. Weimar, 10. Fanuar. (Weim. Ztg.) Gestern fand in Jena eine Konferenz von Kommissaren der an der Universität Jena be- theiligtén Regierungen über akademische Angelegenheiten von Wichtigkeit statt. An derselben nahmen Theil : von Weimar der Wirkliche Geheim-Rath Dr. Stichling und der Geheime Regierungs-Rath Dr. Guyet, von Meiningen der Wirkliche Geheim-Rath Freiherr Dr. von Uttenhoven, von Altenburg der Staats-Minister von Leipziger, von Gotha der Geheime Staats-Rath Samwer.

Oesterreich-Ungarn. Pest, 10. Januar. Abgeordnetenhause demnächst vorzulegende Geseßentwurf über die Civilehe wird, wie die „Vud. Korr.“ meldet, die

Matrikelführung regeln. Jm Sinne dieses Geseßentwurses wird keine Noth-Civilehe eingeführt werden, das heißt die

Brautleute werden fich vor der Trauung nit als kon- ; cuelit

fessionslos zu erklären haben.

Schweiz. (Bund.) Die Einnahmen der \chweizeri-

! ziehen.

. e. 1 is i o S ç 5 H e \shen Zollverwaltung ergaben im verflossenen Jahre ; ?it mit dea Bocrs sympathisiren.

17 211 482 Frcs. 60 Ctms. gegen 16 825 859 Frcs. 94 Ctms. : im Fahre 1879, Das Jahr 1880 zeigt somit gegenüber dem

Vorjahre eine Mehreinnahme aus den Zöllen von 385 622 Fres. 66 Ctms. und gegenüber dem Voranschlage der Zoll- verwaltung für das Jahr 1880 (16 500 000 Frcs.) einen Ueber- {chuß von 711 482 Frcs. 60 Ctms.

GioFmßbritannien und Jrland. London, 10. Januar. !

Die parlamèntarishen Debatten über | Staatssekretär für Jndien, Lord Hartington, hervor, daß dem

| Antrage auf Zwangsmaßregeln nicht Zeitungsmeldungen, \on-

Man erwartet, daß | dern amtlihe Berichte zur Unterlage dienten, und daß in Jr-

(Allg. Corr.) die Zwangsvorschläge haben in Dublin und ganz Jr- land große Aufregung hervorgerufen.

im ganzen Lande Fndignationsmeetings abgehalten werden. ;

Allgemein wird angenommen, daß die Durchführung eines ! fall.) Zwangsgeseßes zu ernsten Unruhen im Süden und Westen | pz,

Anlaß geben werde. Die Regierung fährt fort, Land- meetings zu untersagen. Am Sonnabend verbot sie ein Meeting, daß in Castletown, Grafschaft West- meath, stattfinden follte. Man erwartet, daß eine be- trächtlihe Anzahl von Truppen nach dem Distrikt dirigirt werden wird. Der Proze

keine Aufmerksamkeit mehr.

gegen Parnell und Ge- !

nossen erregt seit Eröffnung des Parlaments wenig oder gar | 5, D, us Die Verhandlungen sind über- | Transvaallande vorbereitet.

aus ermüdend, und der Prozeß wird, wenn sämmtliche Reden |

der Angeklagten verlesen werden sollen, sicherlih volle zwei | 5 S ; L Bon über sechzig Zeugen sind bis jeßt kaum ; R A e ein Dußend vernommen worden. Das Plaidoyer des Hauptver- ;

theidigers der Angeklagten, Mr. Mc’Donogh's, dürfte drei Tage in | gegen die Angriffe der Boers und waren für noch einen

Monate dauern.

Anspruch nehmen, und es würde keineswegs überraschen, so schreibt man aus Dublin, wenn der ganze Prozeß zu einem plößlichen Ende käme. Die Regierung ergreift ernste und entshlossene Maßregeln

tiren“ ein Ende zu mahen. Jn Limerick wurden am Frei- tag vier Personen, die im September einen Farmer auf dem dortigen Markt „boycottirt“ hatten, zu je 5 Vfd. Sterl. Gel d- buße verurtheit. Der Anwalt der Bestraften erklärte gegen das Urtheil appelliren zu wollen. Jn Golden-Tip- perary wurden am Freitag 24 Personen wegen gleichen Ver- gehens vor die Geschworenen gewiesen. Am Donnerstag Abend wurden einem Pächter in Mallao 250 Fuder Heu nieder- gebrannt. Derselbe hatte vor ein paar Monaten zwei Pächter wegen nit bezahlten Pachtzinses exmittirt und hatte sih vor Kurzem bezüglich dieser Exmission vor der Landliga in Mallao zu rechtfertigen. D i DUbli flationibten Batterien ist es untersagt worden, ohne Kavallerie- oder Jnfanterie - Eskorte Marschübungen Ein Landmeeting, welhes am Sonnabend in Dallymacolligott bei Tralee abgehalten werden sollte, wurde vom lokalen Friedensrihter untersagt, nahdem \ih bereits eine große Menge Volks an Ort und Stelle ein- gefunden hatte; aus Cork waren 400 Mann Truppen einge- troffen. Mr. Bodkin, einer der Friedensrichter, erklärte dem Volke die Gründe, die zu dem Verbote geführt hatten, worauf die Versammlung runs auseinanderging. Mr. Davitt, wel- cer anwesenr wa#, hielt später eine Ansprache an eine große Versammlung vor einem Hotel in Tralee, in welcher er der

gegenwärtigen Regierung den Krieg erklärte und voraussagte, | 5x L Aut : Nadifali ;

daß das irische Volk jeßt, da es einig sei, damit durchdringen ! schon ein Zeichen, daß die Hohfluth des Radikalismus nicht o "n Nach iche 7 o Í E c , ° ,

werde, das Land den Pächtern zu sichern und es den Guts- | durhgedrungen, er muß sich einer Stichwahl unterziehen.

herren zu entreißen. Die B de Verurtheilungen wegen agräris scher Vergehen in Frland betrug in dem Zeitraume vom

vorzunehmen. :

eine sehr drohende Haltung angenommen. Sie schienen anfänglih geneigt zu sein, in Natal einzufallen, aber auf Grund einer Vor- stellung von Sir George Colley kehrten sie wieder über die Grenze

Die ganze beritteae Polizei ift nach der Transvzalschen Grenz? beordert worden, von wo si die englisb?-n Farmer zurück- In Natal befindet sib cine große Anzahl von Holländern,

Aus Kapstadt vom 7. d., gemeldet: __ Oberst Carrington hat ein vorgescobenes Lazer jenseits des im vorigen Monat zerstörten Dorfes Tsila aufgeschiagen, ohne auf Widerstand gestoßen zu sein. Es herrscht allgemein die Ansicht, daß

wird dem Reuterschen Bureau,

; diz Rebellion im Tianskei sich ihrem Ende nähere.

_ 12.Fanuar. (W. T. B.) Jm Unterhause wurde hente die Adreßdebatte forigesezt. Namens der Regierung hob der

land ein vollständiger Terrorismus herrsche, geschaffen dur eine kleine Rotte von Bösewichtern. (Lauter, anhaltender Bei- l Die von der Regierung projektirte Landbill sei keineëwegs eine {wache Bill ; die Hauptsache sei, daß die Bill eine gerechte sei. Die Substanz der Freiheit sei gegenwärtig in Frland verloren gegangen, es sei daher nothwendig, die Formen der Freiheit zeitweilig zu suspendiren. Die Adreß- debatte wurde {ließlich nochmals vertagt.

__ Dem „Daily Telegraph“ zufolge wird von der Re- gierung eine versöhnlihe Proklamation an die Boers

Eine amtlihe Melduna aus Capetown, von gestern, bringt Nachrichten aus Potschefstroom, die bis : Nach denselben waren die englischen Truppen im Fort cernirt, behaupteten sich aber mit Erfolg

Monat mit Mundvorrath versehen. Die Frauen und Kinder der englishen Residenten befanden sich ebenfalls im Fort.

: Die Boers beschossen das Fort aus einer alten Schiffskanone,

| die

um dem mehr und mehr in Schwung kommenden „Boycot- jedo ohne Erfolg.

Dublin, 11. Januar, Abends. (W. T. B.) Jn dem Pro- zesse gegen Parnell und Genossen wurden heute die Plaidoyers und die Vernehmung der von der Regierung aufgestellten Zeugen beendet, Die Gerichtssißzung wurde dar- n gen Unwohlseins des Hauptvertheidigers bis Donnerstag vertagt.

Katutta Wi Saa Q T S) Na He ane gegangenen Meldungen aus Kandahar herrscht dort große Aufregung in Folge der Nachricht : die Engländer beab- sihtigten Kandahar zu räumen.

Lurch. Paris, 10 Saur G C) Selle haben die Wahlen zur partiellen Ernennung des Municipalraths in den 30000 Gemeinden Frankreichs stattgefunden, deren Ergebniß selbstverständlich erst in mehreren Tagen bekannt sein kann. Selbst der Ausfall der Pariser Wahlen ist nur unvollständig bekannt. Von den austretenden 76 Gemeinderäthen find 50 wiedergewählt. Die Konserva- tiven haben ihre drei Kandidaten im 8. Arrondissement wieder durchgebracht, im 2. und 7. Arrondissement einen Plaß erobert ; im 9, Arrondissement ist ein Orleanist gewählt. Die 20 \o- zialistishen Kandidaten scheinen bis auf einen sämmtlich unterlegen zu sein oder sie kommen noch einmal in Stichwahl. Die Konservativen sind mit dem NRe- sultate zufrieden. Es ijt kein Amnestirter erwählt, immer

im Anschwellen begriffen ist. Nicht einmal Trinquet ist

| Aus der Provinz wird fast ausnahmslos der Sieg der repu-

1. Januar bis 30. November vorigen Fahrts 73, während 117

Personen, die folher Vergehen angeklagt waren, freigesprochen | ¿[s der republikanischen Union entspricht, ein einziger Zn- - . - Pr J o S A 1 (r 1 A L ,/+ ‘e, i

wurde, find wie folgt flossifzirt: Mord 2, Sthirhen auf Ver: | ergelt vie Liste ves rabltalen Centralcomités 18011. bie de

sonen 2, Angriffe gegen die Polizei 4, Angriffe unter ershwe- | W /

wurden, Die Fälle, in denen die Anklage aufrecht erhalten

renden Umständen 13, Angriffe, wodur Leben gefährdet wur-

von Personen 5, Einbruch und Raub 5, zwangsweise Besitz- |

nahme von Farmen 8, Aufruhr und Schlägereien 5, Auf-

erlegung geseßwidriger Eide 2, Einschüchterung durch Droh- ;

briefe u. |. w. 2, Einschüchterung in anderer Weise 4, griffe gegen Häuser 1, Widerstand gegen Gerichtsvollstrecker 9, Beschädigung von Eigenthum 1. Am 30. November harcten noch 47 Angeklagte ihres Prozesses

lihen Zeitraum auf 1481, so daß die Gesammtzahl der : zur Kenntniß der Behörden gelangten Ausschreitungen 1718 betrug. Am 31. Dezember standen in Jrlano

e Mm c {A ; ; il (ck n j S ° fes 5 , - e ° . 153 Personen unter persönlichem polizeilihen Schußte und ! ginnt, so sind die Deputirten nur noch sehr spärlich ein-

Ausschreitungen zu \{hüßen. Fm abgelaufenen Jahre wurden gETENeN,

1149 vurden von der Polizei besonders bewacht, um sie gegen

An- | gelöst.

E D : E ¡; 10 655 den, 3, Angriffe gegen Gerichtsvollzieher 7, Verstümmelung F Bas

| blifanischen Listen oder zum mindesten des größeren Theiles

derselben gemeldet. Jn Lyon wurden 31 Kandidaten des Centralcomités, dessen Standpunkt etwa dem des linken Flü-

In Marseille

republikanischen Union 10 361, die des konservativen Comités Stimmen. Fn Bordeaux drangen von 36 Ge- meinderäthen 18 im ersten Wahlgance durch, und unter ihnen gehören 12 der gemäßigt republikanischen Liste an. «Fn Nimes und in anderen Bezirken des Garddeparte- ments wurden die Legitimisten vielfah von Republikanern ab- Jn Corte (Corsika) wurden 13 Republikaner und

| 9 Bonapartisten gewählt, und man wird in dem Arrondisse-

l eklagte ihre Die Zahl von Fällen, | in denen die Gesezesübertreter weder verurtheilt noch zur |

G I V á I j io ino j T j N 5 Type F : Verantwortung gezogen wurden, stellte sich in dem näm- | reichen, eigentlih in Tourcoing, Ploermel, Creuzot, Moulins

i und sporadish noch in dieser oder jener Gegend gewählt. Eine

in Jrland wegen unterlassener Pachtzahlung oder aus anderen !

Ursachen 2110 Familien oder 10657 Personen exmittirt. Von diejer Gesammtzahl kommen auf das erste Quartal 554 Fa-

milien oder 3508 Personen, auf das dritte Quartal 671 Fa- milien oder 3447 Personen, auf das leßte Quartal aber nur 198 Famiiien oder 954 Personen.

Ueber den Aufstand in Transvaal meldet eine De- peshe dem „Standard“ aus Natal, vom 9. d.: L

Die Nataler berittene Polizei ist bis drei Meilen von Newcastle zurädgetrieben worden. Die BVoers plündern Wagen 2c. Die Grenz- bewobner ziehen \sich ror denselben zurück. Jn der Ridtung auf Walkkerslroom wur-e \chweres Geschütfeuer vernommen. Nachstehen- des ift der Wortlaut der wi{chtigeren Paragraphen der Proklamation der Boers: „§&, 31, Wir geben daber Jedermann bekannt, daß am 14, Dezember 1880 die Regierung wieder eingeseßt worten ist.

_—_—

iment Corte unter 108 Gemeinderäthen 90 republikanische zählen. Konservativ wurde, soweit die bisherigen Berichte

vollständige Statistik wird sih natürlich erst in einigen Tagen aufstellen lassen. 5 S S Obwohl morgen die parlamentarishe Session wieder be-

Die Gemeinderathswahlen haben sie in ihren De- partements zurückgehalten. Die Eröffnung der Session wird eine bloße Formalität sein. Man wird die Wahl des Vor-

| standes und die Wiederaufnahme der Arbeiten bis zum 20. d.

' indesscn viele Mitglieder.

milien oder 2748 Personen, auf das zweite Quartal 687 Fa- j vertagen.

11. Januar. (W. T. B.) Der Senat und die

/ Deputirtenkammer traten heute zu ihrer diesjährigen

Session zusammen. Wegen der Munizipalrathëwahlen fehlten Die Kammern vertagten sich des- halb bis zum 20. d. M., an welhem Tage die Präsidenten-

wahlen vorgenommen werden sollen.

Spanien. Madrid, 11. Januar. (W. T. B.) Die ; Deputirtenkammer begann heute die Adreßdebatte. Leon y Castillo (liberal) warf der Regierung vor, eine

| Allianz mit nördlihen Mächten zu suchen und die Vorthcile

Herr | S. J. P. Krüger ift zum Präsidenten ernannt worden und wird mit dem |;

Herren M. W. Pretorius und P. Joubert das Triumvirat bilden, !

welches die Regierung tes Landis führen wird. Der Volkeraad hat seine Sitzungen wieder aufgenommen. §. 37, Bezüglich der ein- heimischen Politik ift die Regierung ents&lofsen, allgemeine Prin- zipien anzuerkennen, über welbe, ua einer Berathung mit den

¡ Deutschland

übrigen Kolonien und Staaten Südafrikas, Beschluß gefaßt werden |

wird, §, 38. Die Regierung ist bereit, in cire Korföderation mit ten Kolonien und Staaten Südafrikas zu treter, Scbließlich er-

| flären wic und geben es männiglich bekannt, daß von diesem Tage | ab das Land sib im BVelagerungszustarde befindet und dem Stand-

türgerlihe Trauung zwischen Christen und Nichtchristen, sowie

der Nazarener untereinander und außerdem die Civil-

! redte unterlieat.“ Der dem |

Der „Times“ wird aus Durban, vom 9. d., ge- meldet :

Die Boers griffen am jedoch zurüdckgeschlagen. niht virlafsen.

m 7, d. Wakkerstroo m an, wurten Sir George P. Colley hat Mazripburg noch Die Boers siad zuversichtlicher gexorden und haben

acceptirt zu haben, die sich für sie durch die diplomatische Unterstühung dieser Mächte gegenüber der französischen Demokratie ergaben. Der Minister-Präsident Canovas del Castillo erklärte die Gerüchte von einer Allianz mit formell für unbegründet, Die Beziehungen zwischen Spanien und Frankreih seien niemals herzlicher ge- wesen als jeßt.

Jtalien. Nom, 11, Januar U 2 V) U „Diritto“ reproduzirt den von der „Agence Havas“ veröffentlihten Brief aus Algier und knüpft daran einige Bemerkungen über die Dinge in Tunis, durh welche er jede mögliche Zweideutigkeit zu beseitigen beabsichtigt. Wenn sagt der „Diritto“ in Konstantinopel Zntriguen geschmiedet

würden, um den Sultan zu einer Jntervention in Tunis zu veranlassen, so sei die italienishe Regie- rung denselben vollständig fremd. Das Jdeal der

F Aw at

E Ea p ar

N 2 Ld G AR E

Regierung ei eure wie ; im r t5) altun s politishen status qu: o in Tuni A Aufre e einung Jtaliens weise den a as\{hließlichen Einfluß Italiens in Tunis als excessiv und gef’ ährlich zurü, fönne aber auch einen ausscließlihen Einflv ß Frankreichs nit zulassen, noch weniger ein wirkliches Protet torat desselben. Was die Entsendung einer Mission de s Beys von Tunis nah Palermo anbetrefje, #0 köônn e man si nur der Ansicht des Korrespondenten der „Agence Havas „Ale schließen, daß dies ein Höslichkeitsakt Tei, der in keiner Weise berehtigte Empfindliegkeiten hervorrufen könne.

i nland. Athen, 12. Januar. (W.D.B) Der O wird nah der vom Könige erlaffenen Dekrete künftig 72350 Mann betragen, näht mit eingere- net die Mannschaften der Gensd’'armerie. Das Gerücht von dem Mißlingen der Operationen zur Beschaffung der Anleihe von 120 Millionen wird in Regierungskieisen für unbegründet erklärt. Von den Türken werden, nah hier eingeaangenen Naehrichten, in der Umgegend von s Befestigungen aufgeführt, aub sind mehrere neue Bat- terien tärtischer Artillerie in Thessalien und Epirus

talienisden

i Ges 1d fand ein längerer Minister- eingetroffen. Gestern Abend fand ein A beim Minister-Präsidenten statt.

Türkei. Konstantinopel, 8. Januar. Dem Reu-

i reau wird von hier gemelcket: Hr. Ti ssot hat dem R nach ver Pforte die Note Der französischen Regierung an das hellenifGe Kabinet, worin, Dee \.lben die Zweckmäßigkeit, das europäische e: g'ericht anzunehmen, urgirt wird, zugestellt. Die Pforte Zu den Botschastern versprochen, ihren endgültigen Entschluß e- tres der Schiedsgerichtssrage in sehr Kurzem fundzumachen. Hovart Pascha ist zum Palast-Marschall ernannt worden. Derwisch Pascha ist in Hotti angekommen und hat die dor- tige Bevölkerung aufgefordert, die in ihrem Besiß befindlichen Waffen, die Staatseigenthum sind, abzuliefern. Baron & a- lice, der österreichische Botschafter, hat an die Pforte eine Note gerichtet, worin er auf den Anschluß der türkischen Eisenbahnen an diejenigen, deren Herstellung in Serbien und Bulgarien beabsichtigt wird, dringt. i

9, Januar. Jn Verfolg des Gesuches der montene- grinishen Regierung wird Derwish Pascha die Muse l- manen im Distrikt Podgori a entwaffnen. Dieselben werden von dem türkischen Befehlshaber als Unterthanen des Sultans betrachtet, und ¿war auf Grund der in der türkisch- montenegrinishen Konvention enthaltenen Stipulation, welche ihnen eine dreijährige Frigt dafür gewährt, die Nationalität, der sie angehören wollen türki oder montenegrinish —, zu wählen. Derwisch Pascha hat die wichtigen Punkte, des Distrikts Tusi E und die s von zwei Freiwilligen- S illonen in Sfutari anbefohlen. i L Ss Januar. (W. T. B.) _Ghazi Osman Pascha ist an Stelle Hussein Husnt Paschas zum Kriegs-Minister ernannt. Nach einer der „Polit. Corr.“ von hier zu- gegangenen Meldung hat der Sultan die auf die Lösung der Arab-Tabiafrage bezüglichen Protokolle ratifizirt und ferner ein Jrade unterzeichnet betreffend die Verbin- dung des österreihisch-ungarischen Eisenbahnnetzes mit dem türkischen E E N I ai iets Numänien. Gala, 10. Januar. Die „Pol. C.“ hatte in ihrer leßten Nummer gemeldet, daß der acte additionnel auch in dieser Session der europäischen Donau-Kommission in Folge vonEinwänden von Seiten Deutschlands und Oesterreich - Ungarn® niht unterzeichnet wurde. Es gehen ihr nun diesbezüglih von hier folgende auf- klärende Mittheilungen zu: : 2 :

Der in Rede stehende acte additionnel umfaßt alle jene Arnderun- gen úund Amplifikationen de: u:sprünglien Donauzkt.8, welce dur den Berliner Vertrag, dur die von demselben verfügte E? weiterurg der Wixksamkeit der internationa!en Donaukommission über Jfakischa binauf bis nam Gala, durch die durch di-sen Vertrag itipulirte Aufnahme Rumäniens in diese Kommission, dur die inzwischen ein- getretenen Aenderungen der volitiswen und tewnishen Sttromvexrbält- nisse, so ¿. B. dur den Umstand, daß seither Rußiand wicder Uferstaat geworden ift, so wie endli dur die seitherigen Fort-

ur - a

{ritte tes nautis&en Wissens u. |. w. erfcrderlich geworden ind. Der acte additionnel kat also mi dem Reglement für die Sirede Galah - Eisernes Thor, w.lckem die der-

maligcn Berathungen der eurcpäischen Douaukommission gleicfalls gaiten, nichis gemein. Er bildete bercits ia dec vorletzten Session einen Gegenstand der Verhandlungen uvd ging als Residuum aus terselken in die eben gesclossene Session über, ohne daß er auch dicémal finalisirt worden räre. Die Einwendunaecn, welche Seiten Oesterrei-Uncarns und Deutschlands erhoben wurden, be- treffen, der Natuc dieses Altes entsprechend, Detailfragen rein tech- nischer Natur. In ei: er anderen Mittheilung der „P. C.* h.ift es über das oft genannte avavut-projet: Wie sckchon öôsters konstatirt wordén ist, giebt es kein „österreichish-ungarisdes“ avant-p:ojet, Ein von der ceuropäisten Donauktommission cingescßtes Comité, bestekead aus den Delegirten Desterreich-Ur. garn, Deutscblands und Italiens, hat das bekannt: avant-projet auêgearbeitet. Dasselbe war io wenig ein öôsterreibisb-ungarises Projekt, daß urmittelbar vor dessen Vorlage an das Plenum der Kommission auf Arregung deb öfterreihish-ungarishen Delegirten noch einige Modifikationen in dasselbe eingeführt wurden. Dieses avant-projet, welwes im März 1880 den Regierungen hätte vorgelegt werden sollen, konvte erst im Mai v. I. fertig gebra&t wcrten. Da ein Theil der Delegirten wünscbte, daß von der Mittheilung an die Uferstaaten unter anderen Modifikationen die Bestimmungen über die Organisation der com- mission mixte als für die eigentlide Diskussion vorzubebaitend gus dem Projekt ausgescicden werd: n, die Deleai:ten des Comité aber dies nit zugeben wollten, so unterblieb diese Mittheilung gänz? ¡ih. Seit der Frübjahtsession 1880 nurde unter den Mäcten ver- bandelt, cb Bulgarien direkt durch die Kommission oder aber dur Texmittelung d.r Pforte zu ten Berathurgen einzuladen sei, da

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sib diese Verkandlungen derart verzögerter, daß, wollte man nicht die Tbeilnahme Bulgariens und Serbiens an dieser Session in Frage stellen, dem comits exécutif nichts übrig blieb, als im leßten Augenblickde diese Einladung selbst wvorzu-

nehmen. Was tie anderen Staaten betrifft, so hatte die österreihisch- ungarische Regierung die ihr günstigen Vorschläge des comit!é d'étude bei denselben vertreten und ron denselben die Zusicherung einer wohlwollenden Haltung erhalten. Als nun am 4. Dezember die curopäiswe Donau-Kommission, verstärkt durch die Dele- cirten der Uferstaaten, zu‘ammentrat, stellte es \sich heraus, daß nicht nur die Delegirten der Uferftaaten, sondern auch mehrere Delegirte der Großmächte keine detaillirtea Ju- struftionen besaßen. Lehtere unterstützten in Felge dessen die Be- strebungeo der ersteren nach Vertagung der ganzen Angelegenheit dur Eirschung eines neuen comité d’étads und suchten dur Tren- nung des organisatorishen und technishen Theiles des Reglements den ersteren Theil aus den Beratbungen der Kommission ganz aus- ¿usc{ließen. Unter diesen Umständen blieb der vom öfterreichifch- ungarischen Delegirlen angeregte Gedanke, die Reglements ohne Votirung durchzukerathen und auf Grund dieser Berathung im

Plenum neue Instruktionen zu verlangen, der einzig praktische Ausweg.

Was nun das Fallenlass-n «6 avant-projet betrifft, so Tonne ioczell dasselbe nicht als Basis Berathungen angenommen er- den, da €s deo Uferstaaten ni©t mitaetheilt worden war Daxs Resumé ter Verhandlungen wird aber zeigen, daß dafselbe nicht n-r die Grurdlaçe der Berathungen bildete, sondern geradezu bis auf wenigz Artikel ron act untcr ze6n Delegirten angenommen worden ist. iUcber die Bedeutung, welcher dieser Annahme Seitens der Dele- girten inzewrobnt, fan man verscwiedener Ansidt sein, allein cs ist durchaus urwabrscheinlich, daß ein Delegirter etwas annehmen sollte. wenn er Erund zu vermuthen bat, daß seine Regierung €s verwirst. Es ist aber auch zu bemerken, daß die Delegirter, welte die commission mixte nit annehmen wollen, ausdrüdli erflärtiz, dur ihr Votum ihre Regierurgen nit engagirt zu haber. Das formelle Ergebniß der Berathungen ist fomit: Es konnte wegen Mangels an Icestruktionen nur eine vorläufige Berathung stattfinden, deren Ergebniß ein für Oesterreic-Ungarn insofern günstiges ift, ais die con: mission mixte unter seiner Theilnahme und seinem Vorsitze bercits von aÞt unter zehn Delegirten angenommen worden ift. Auch rüdtsichtli aller anderen Punkte hat eine bedeutende Annähe- rzng zwischen den verschiedenen Voktsclägen stattgefunden, und es ist alle Aussicht vorhanden, bis zur Wiederaufnahme der Beraibuagen im Arril d. F. zu einer allgemein befriedigenden Verstän digur g zu gelangen.

Nufߧland und Polen. St. Petersburg, 12. Fanuar. (W. T. B.) Das hier cirkulirende Gerücht, am bevorstehen- den Neujahrstage werde an Stelle des Großfürsten Kon- stantin der Großfürst Michael die Präsidentschaft des Reichsraths übernehmen, ist der „Agence Russe“ zufolge ohne jeden Grund: von einem Wechsel in der Präsidentschaft des Reichsraths fei überhaupt nicht die Rede. Die Mel- dungen englisher Blätter über die militärischén Operationen in Centralasien seien unrihtig: General Skobelefff sei in dem lezten heftigen Kampfe mit den Teke- Turkmenen Sieger geblieben.

Afrika. Egypten. Aus Cairo wird Reuters Bureau unterm 7. d. gemeldet: Morgen wird ein vom

Khedive unterzeichneles Dekret amtlich veröffentlicht wer- den, welches die Vollmachten der internationalen Tribunale bis zum 1. Februar 1882 verlängert, falls nicht die Entscheidungen, zu denen die internationale Kommis- sion für die Reform der gemischten Tribunale kommen dürfte, die Zustimmung der Mächte erhalten und früher zur Aus- führung gebracht werden können.

Landtags- Angelegenheiten.

Dem Hause der Abgeordneten ist eine vergleichende Zu- sammenstelluna der Kosten der Jastizverwaltung vor Uno naG Dia ver Digantsätio vorgeleat worden, Dieselbe ceruht auf einer Vergleichung der daueräden, dem Staate zur Last falleuden Kosten der Justizoerwaltung vor und nach Dur@führung der Organisatioa, unter Nichtberüctsichtigung derfenigea Etattfonds, auf welche die neue Organisation und das neue Pr: zeß- rerfabren einen nadwweiébaren Einfluß nicht geübt hat.

„Das gewonnere Gesammtresultat kann nur ein annähernd rich- tiges sein, weil bei einer Reihe von Fonds (fäbliche Ausgaben, all- gemeine Diätenfonds u. \. w.) weder das veranschlagte Etatesoll, noch die Îstauétgabe in dem Halkjahr vom 1. Oktober 1879 bis 1, April 1880 einen Anhalt für die richtige Bemessung der nothwendigen Ausgaben gewährt und zur Zeit nur ungefähr verans&lagt werden kann, mie sid na Eintritt normaler Verhältnisse die Auszaben bei den betrefferten Fo-ds dauernd gestalten werden. Mit Sicherheit wird fic erst na einigen Jahren eine genaue U-cbersicht darüber ge- winnen lassen, welchen Einfluß die neue Organisation und das neue Verfabren auf die Kosten der Justizverwaltung geübt hat.

Scwcit unter diesen Umständen {hon jeßt die Aufstellung einer derartigen Uebersicht überhaupt mögli ift, äßt sich die elbe ctwa in nabstehender Weise gewinnen.

In Folze der Justizorganifation tritt bei einze!nen Position en des Etats eine Verminderun-z, bei anderen dagegen eine Vermehrung der Ausgaben ein. S

A. Minderausgaben ergeben sib: 1) bei den Besoldungen und Wohnungségeldzushüïssen der B-amten. Die Gesammtauszabe be- t: ägt (wobet zunäbsl die Autgaben für die Kassen- und Rechnung: - beamten, sowie für die (Zerichtsvollzieher nicht berüdcksihtigt sind) ver der Organisation 38 695 119 4, nach der Organisation dagezen nur 836 240 537, mithin weniger 2455582 Æ 2) Bci den säthlichen Fonds ist die M nderausgabe auf 319880 zu veran’{clagen ; 3) deégleihen bi dea Kosten des Schreibwerks auf 700000 und 4) bai den Portokostenfonds nach dec Erläuterung zu Kapitel 79 des Etais pro 1881/82 auf 663800 M Von dieser Summe ist aus Anlaß der Uebernahme dec G:richts- kostcaerbebung Seitens der Verwaltung der indirekten Steuern der Betrag von 300 000 Æ in Abzug zu bringen, welcher in der dur den Etat pro 1880/81 biwilliaten M. hrautgabe an Portokosten ent- halten ist. Bl-iben 36380 «# Summa der Minderausgabe 3 869 262 M 5

B, Mehrausgaben ergeben sih da,egen: 1) für die Gerichts- vollzieher 2572 245 M, 2) zur Deckung der Kosten der Antsanwalt- aft 689 500 M, 3) bei den Diäâtenfonds ist die Mehrausgabe zu veranschlagen auf 700070 4, 4) Hierzu treten die Mehrausgaben für die Gerictsfostenerh¿bung und das Hinterlegungswesen 37 092 ur.d endlih 5) die Mehrfkosten von 482 609 #, welche Preußen zu den Ausgaben für das Reichsgericht im Vercleib zu den Ausgaben für das Reichsoberhandelszeriht keizutrazen bat Anlage, 111, Nr. 5. Summa der Mehbrautgabe 4481437 # Die Minterausgaben be- tragen 3 869262 «4 Die Differenz von 612175 A stellt biervac die dauernden Jahres-Mehrauégaben dar, welhe d:m Staate in Folge der Organisation an Kosten der Justizverwaltung erwachsen.

Zu diesen Mehrausgaben der eigentlidben Justizverwaltung in dem nacgewiesenen Betrage von 612 175 Æ treten sodann die Aus- gaben, welche in Folge der behufs Durfübhrung der Organisation ausgeführten Bauten 2c. füc die Staatskasse dur Verzinsung der zur Beschaffurg des Baukapitals ausgeaebenen Schuldverschreibungen dauernd erwacsen und auf etwa 871 000 M berechnet sind. Hiernach stellt ich eine dauernde jährlihe Mehrbela!:ung der Staatskasse im ungefähren Betrage voa 1483 175 H heraus. E

In den Etat pro 1881/82 ist endli an Per.sionen, DiéEpositions- agehältern, Wartegeldern 2c. der in Folge der Dczanisation ausgescbie- denen Beamten der Betrag vou 345000 Æ eingestellt. Diese Aus- gaben siad jedo ihrer Natur na feine dauernden, da sie sih dur Heimfälle von Jahr zu Jahr verringern werden, :

Bezüglich der obea dargestelit-:n Mehrausgaben ift jedoch her- vorzukbeben : : S

1) daß seit dem 1. Oktober 1879 eine sehr erheblihe Aufbesse- rung der Gehälter dec Justizbeamten eingetreten ist. Dieselbe be- läuft sib, abgeseben von den Einnahmen der Gerichtsvollzieher, auf 4 653 865 „# jährli. E

Ferner ist ia Betrackt zu ziehen, daß seit dem 1, Oktober 1879 die Kosten der Amtsanwalischaft unter Entlastung der Gemeinden vom Staate übernommen worden sind, Die Kosten der ehemaligen Polizeiauwaltschaft, welche bis zum 1. Oktober 1879 die Gemeinden ¡u tragen hatten, sind auf etra 500000 M zu veranslagen. Der Staat verwendet also seit Durchführung der neuen Organisation jährli 4 653 865 M zur Aufbesserung der Gehälter und 500 000 A ¡ur Entlastung der Gemeinden. Wäre von diesen Mehrauswendun- gen abgesehen worden, so würde sih statt der oben nachgewiesenen dauernden Jahreêmehrautgabe von 612175 Æ eine Minder- autgabe von 4541690 G als Folge der Justizorganisation ergeben.

9) Anlangend die Zinsen für tie Vaukapita!8anl:iben ist zu be- merken, daß für manche Orte, wo ij:8t in Fol;e der Organisation Bauten ausgeführt, bezw. in Auësidt gerommen sird. bereits früber ein Bedürfniß ¿um Neukau cder ¡ur Erweiterung der Gericht8zebäude bestand, daß abcr die Forderung der bezüglichen Mittel fo lange ¿urüdgebalte: worden ift, bis zu übersehen war, welwen Einfluß die Organisation auf die Ausführung des Baues auéëüben werde, um demräckst gleichzeitig das in Folge der Organisation eintretende Metrbedürfnis mit berücksichtigen zu können.

Die Differenz der Einrahmen und Ausgaben an Iurisdiktions- beitirägen, welcke für Preußen aus den mit anderen Bunde€staaten abgeschloffenen Verträgen entsteben, hat in die Bereknung nicht ein- gestellt werden können, weil die Resultate für das I1. Semester 1879/89 noch nitt vollftändig festfehen. Auf die Gesammtüte: sicht ist dies jedoch ron keinem Einflusse, da das in Folge dieser Staat8- verträge noch in Arsatz ¿zu bringende Mehr an Einnabmen oder Ausgaben eine jebenfalls nur geringfüaige Sunr1me darstellen wird.

Die sonstigen Einnahmen aus der Justizverwaltung sind cänzlih außex Verglei geblieben, weil die Justizorganisation als sol&e auf die Höbe der Einnabme von keirem darstellbzren direkten Einfluß ift. Hirsittlib der Gerihtskoïen ist namentlih hbervorzuheben, daß der neue Tarif mit der Organisation und dem neuen Verfahren rur in äußerlibem Zufawmenhange stebt und zur Zeit die Wirkungen def- selben ni&%t mit Sicherheit beurtheilt werden können.

Schlicflich ift zu bemerken, daß von einer E:mittilurg der durch die Org2nisationen erwachsenden einmaligen persönlichen und s\äcblihen Kosten (z B. Verf. tungskoften, für Anscbaffurg von Büreau-Uten- filien u. f, w.) Abstand genommen werden konnte.

Die RXIV. Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Vorberatörna des Entwurfs eines Gesetzes, betreifend die Bes- fugnisse der Strombauverwaltung gegenüber den Ufer- besißera an offentlihen Flüssen, und des Eaztwurfs eines Gesetzes, betreffend die Aufhebung der Ufer-, Ward- und Hegunasordnung für das Herzogthum Schlesien und die Grafs- {aft Glaß vom 12, September 1783, bat sich wie folgt konstituirt :

Hahn, Vorsitzender, Herwig, Stellvertreter des Vorsitetiden, Graf Harra, Scriftführer, Maager, Schriftführer, Koehne, Walther,

Berger, Gaertner, Scblichter, Lr. von Cuay, Edler Herr und Frei- berr von Piotbo, Kleist von Bornstedt, Simon von Zastrow, Dieden, Bender (Neuß), König, Edler, Dr. Kolberg, Labes, Janzon, von Rybiúski.

HNuns\t, IZifsenschaft und Piteratuc.

München, (Allg. Ztg.) Als Mitglieder der HistorishenKom- mission für deutshe Geshichts- und Quellenforscbung, welcbe unter dem Vorsite Leop. von Ranke's arbeitet, sind auf den Vor s&lag der bayerischen Akademie der Wissenschaften vom König von Boyz?rù die Professoren Herm. Baumgarten in Straßburg. b:kannt dur seine Geschibte Spaniens, und Gg. von Wrß in Züri, Verfasser einer Reibe wichtiger Arbeiten über die Gestich‘e der Sc@weiz, berufen tvorden.

Gewerbe und Sande.

Amtlichen Naärichten zufolge ist im Gouvernement Warschau

die Rin derpeffft fernerweit®) in dem Dorse Stanozenta, Kreis Gostyy, aus,ebrocen. Der Termin zur Annahme voa Anmeld!::ngen für die dies- jährige internationale Wollausstelluna im Krystall- palaft zu Sydenbham béi London ist neueren Nachrichten zufolge auf den 1. April d. F. binausge\{oben worden

In der vorgestrigen Generalversammlung der Stärke- Zulserfabril-Aktiengelell wat, vormals E A. Kohls mann & Co, wurde den Gesellschaftsvorständen na Vorlegung der Generaltilanz und des Geschäftzberichtes pro 1879/80 Decharze er- theilt und die Ausablunz dec b.antragten Dividende genehmigt. Dem Reckenschafisberichte für das am 30. September 1880 bcendete (Seschäft: jahr entnehmen wir folgende Mittheilungen: Zunächst ist der im Laufe des Monats Juli erfolgte Ankauf der Kartoffelmehl- und S!ärke-Syrubp-Fabrik zu Schneidemühl zu erwähnen. Der Ar- taufépreis von 198 5900 Æ ift in der Weise berichtigt, daß 58 500 fofort baar bezahlt u:d 140090 Æ darauf befindliche Hypotheken- schulden übernomm:n wurden, von weiczen: lezicre: ueuerdings 60000 M getilgt wurden, Nachdem im Oktober dieses Jahres die Fabrikation daselbst begonnen, wurde die Erwerbs}umme zuzüglich der aufgewendeten Justandsegungékostea dem Ge- bäudekonto mit 10000) #, dem Maschinenfonto mit 100 000 und dem Fabrifk-Utensilierkonto mit 13351 #Æ# zur Last acichrieben. Die in den Vorjahren auf Couto dabio für eine un- sichere Waarenforderung in Spezialrescrve gestellten 105 655 H sind durch Absc¿reibungen und Zahlungen auf die Summe von 28570 #4 reduzirt. Ferner wurde die auf dem Hauptetablissement r.och haf- tende Hypothek ron 43 300 Æ in diesem Javre auch getilgt, fo daß dasselbe nunmehr- ganz \{uidenfrci ist. Nach den Abschreibungen und nach Deckung fämmilicher bauliher Beränderungen aus den Betriebseinrahmen kaun fär das verflossene Gischäftsjah- eine Dividende von 8 °/9 gewährt werden.

Einer Meldurg dcr „Wes. Ztg." zufclge hat dér Verwal- tungsrath der Bremer Ba k die Divid:nde pco 1880, vorbehbalt- lid der Revision durch den Bankauss{uß, pro Aktie auf 40 M (49/11 9/0), frei von Einkomme:.steuer, festgeseßt. Die Auszahlung der Dividende pflegt glei na der etwa um Mitte Februar ftatt- findenden ordentlichen Generaloersammlung zu erfolgen.

Verkehrs: Anstalten.

Plymouth, 11. Januar. (W. L. B.)

Postdampfer „Frisia“ ift hier eingitroffen.

*) Conf. Reichs-Anzzizer Nr, 6.

Der Hamburger

Berlin, 12, Januar 1881.

Das Central-Comité d-& V1I, deutschen Bundesschicßens

veröffentlicht folgenden Aufruf Deutsche Schüyen! T

Die froh:-n und mätigen Klänge des Wiener S{üyenfestes haften in unseren Bergen einen Wiederhall geweckt, München rüstet sich, das siebente deutshe Bundesschießen zu begehen und sind dazu die Tage vom 24 bis 31. Juli 1881 festgeseßt.

Wo deutsche Männer sich versammeln zu gemeinscbaftlih.m Thun, da wird stets auch auf einem der Banner cin herrshender Gedanke leuchten, das geistige Band, das jedem Streben und Unternehmen erft die rechte Weihe verleiht. i

Friede umgiebt uns, mäctig vor ten Nationen Europat fteht das deutsche Volk in Wehrkraft und in Einigkeit, entschlossen den Frieden zu wahrea und stark genug ibn zu behaupten. .

So bereitct sich denn ein Fest vor, wie es stets der Deutschen Stolz gewesen. 5 i 5

Zum ersten Male ist es die Hauptstadt Bay:rns, welde Euch zu si einlädt; was Gästen Freundlicbes geboten werden kann, wird München entgezenbriogen, vor Allem den Shmuck alles Leten®, der Kürste reicbentfaltetes Mitwirken beim Festzug und auf dem Fest- plate, in Beiden Sitten und Eigenart des Landes bekundend.

Darum auf uad gcedenket unsern Gruß ¿u erwidern, mit uns des Schützen Tüchtigkeit zu b.währen, dort, wo die eherne Bavaria den Siegeckranz emporhält, in edlem Wettstreit Ehr u1d Preis zu erringen!

Seid willfommen aus allen Gauen des deutshen Vatirlandes, seid uns berzlid willkommen!

Müachen, im Dezember 1880, F

Das Centcral.Comité des V1I. deutshen Bundesschießens.

Der Ekren-Präsident : Ludwig, Prinz voa Bayern.