1881 / 16 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Jan 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlichen, Unterricht s- - Medizinal-Angelegenheiten.

BekanntmaGung Termine für die Prüfungen der Vorsteher und der Lehrer von Taubstummenanstalten im Jahre 1881.

Für die Prüfungen der Vorsteher und der Lehrer von TZaubstummencnstalten während des Jahres 1881 sind die Taubstummenanstalten an nahgenannten Orten gewählt und folgende Termine anberaumt worden :

1, Die Prüfung der Vorsteher findet statt: zu Berlin am 19. August.

11. Die Prüfungen der Lehrer finden statt für die Provinz : Ostpreußen: zu Königsberg am 9. November, Westpreußen: zu Marienburg am 10. November, Brandenburg: zu Berlin am 27. September,

Pommern: zu Stettin am 12. April,

Posen: zu Schneidemühl am 10. November,

Schlesien: zu Breslau am 13. September U. folg. Tagen,

Sachsen: zu Weißenfels am 20. Juni,

Schleswig-Holstein: zu Schleswig am 3. November,

Hannover: zu Hildesheim am 25. April,

Westfalen : zu Soch t am 10. Oktober,

R N zu Frankfurt a. M. am 16. August, heinprovinz : zu Neuwied am 3, bis 6. November. Berlin, den 12. Januar 1881.

Der Minister der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-

Angelegenheiten. Im Austrage : De C

und

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberförster Anders\ch zu Königswiese is auf die durch den Tod des Oberförsters Harder erledigte Ober- e Nichlih im Regierungsbezirk Bromberg verseßt worden.

Der Ober-Försterkandidat Keßler is zum Oberförster

ernannt und es ist ihm die Ober-Försterstelle zu Königswiese

im Regierungsbezirk Danzig übertragen worden.

Nichtamkliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 20. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Mittag 12 Uhr den Vor- trag des Kriegs - Ministers, Generals der Jnfanterie von Kameke und des Chefs des Militär-Kabinets, General-Adju- tanten von Albedyll entgegen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern Vormittag um 10 Uhr nah der Akademie und gewährte daselbst dem Direktor Professor A. von Werner eine Sißung.

Demnächst nahm Se. Kaiserliche Hoheit im Palais einige militärische Meldungen entgegen und empfing den Botschafts- Nath, Frhrn. von den Brincken.

Am Abend besuchten Jhre Kaiserlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften die Königlichen Schauspielhause.

und Königlichen Vorstellung im

sammen.

D@æ SYlüßbericht über die gestrige des Hauses Ersten Beilage.

Jn der heutigen (41.) Sizung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Staats-Minister von Puttkamer und mehrere Kommissarien beiwohnten, beschäftigte sich das Haus zunächst mit der zweiten Berathung des Ent- wurfs eines Geseßes zur Abänderung und Ergänzung des Gesetzes, betreffend die Erweiterung, Um- wandlung und Neuerrihtung von Wittwen- und Waisenkassen füx Elementarlehrer, vom 22. Dezember 1869, Der Staats-Minister von Puttkamer erklärte si am Anfang der Debatte mit den von der Kom- mission beschlossenen Modifikationen des ursprünglichen Re- gierungsentwurfs einverstanden, wenn \ie au den Wünschen der Regierung nicht ganz entsprähen. Die Mehrbelastung, welhe dem Staate dadurch erwachse, daß das Pensionsminimum von 200 auf 9250 M erhöht werde, belaufe sich auf 256 000 A Der Staat habe im Geseß von 1869 seine Verpflichtung, den nothleidenden Kassen zu Hülfe zu kommen, anerkannt, er müsse daher jeßt das nöthige Geld aufbringen. D:r Staat habe stets eine offene Hand für die Volksschule gehabt und erwarte, daß der Lehrerstand sih mit desto regerem Eifer seiner Aufgabe wid- men werde. Hierauf wurde Art. 1 vom Hause genehmigt.

Den Artikel 2 der Regierungsvorlage, wonach die Fort- erhebung des im §. 3 des Geseßcs vom 22. Dezember 1869

Der Bundesrath trat heute zu einer Sizung zu-

| a e Sigßung der Abgeordneten befindet sh in der

vorgesehcnen einmaligen Beitrages bei Gehaltsverbesserungen | E! geen 8 O h U 90 | eine Vermehrung um 63010 oder 48 niht mehr von der |

der Kassenmitglieder vom 1. April 1881 ab nur von der stimmung der Kassenkuratoren und Leistungsfähigkeit der Kassen abhängig sein sollte, hatte die Kommission gestrichen.

ab fortfallen solle. Der Referent der Abg. Dr, Kropatscheck sowohl wie der Regierungskommissar Geheime Ober-Regierungs-Rath von Wussow, erklärten sih sehr entschieden gegen dieses Amendement, indem sie darauf hinwiesen, daß die bei Gehaltsverbesserungen zu zahlenden Kassenbeiträge von nit zu unterschäßender finanzieller Be- deutung für die Kassen, und für die Lehrer nicht drückend seien. Die Abgg. Knörcke und Kalle beantragten, die Beiträge bei Gehaltsaufbesserungen aufzuheben, dafür aber die Erhebung von Zuschlägen für jeden Stellenbeitrag von 1 bis 3 Mark zu gestatten. Der Abg. Kalle erklärte, daß er für den Antrag Platen stimmen würde, wenn nicht

der Kommissar der Regierung denselben als unannehmbar be- |

zeichnet hätte. Die Abgg. Dr. NRoeckerath,*Strosser und Frei- herr von Hammerstein erklärten \ih En gegen den Antrag Platen. Nachdem noch der Abg. Pr. Langerhans für den Anirag und Dr. Franz gegen denselben eingetreten waren, zog der Abg. Kalle seinen Antrag zurüd, und es wurde unter Ablehnung des Antrages Platen dem BeschlufseëZider Kommission gemäß der Artikel 2

Die Abgg. Platen und Nickert bean- | tragten, daß die Forterhebung dieser Beiträge vom 1. April |

Kommission, |

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der Regierungsvorlage geslrihen. Dasselbe geshah nach dem |

Antrage der Kommission: mit Artikel 3.

tikel 4, 4a. und 5 gelangten ohne besondere Diskussion mit |

sehr großer Majorität zur Annahme.

Hieran {loß sich die dritte Berathung des Entwurfs eines Geseßes über die Zuständigkeit der Verwal- tungsbehörden und der Verwaltungsgerichte.

Der Abg. von Meyer-Arnswalde bekämpfte in der General- | shreiben der Pforte debatte die Vorlage im Ganzen, weil dieselbe die Verwaltung | Verhandlungen mi zu kostspielig und zu komplizirt sich gestalte. Der Abg. Born | Frage in Konstantinopel schreiten werde. S |

erklärte, daß die nationalliberale Partei mit Ausnahme de

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Oesterreich-Ungarn. Wien, 19. Januar. (W. D. V)

Die weiteren Ar- | Gutem Vernehmen nach hat das französische Kabinet

gestern der hiesigen Regierung offiziell notifizirt, daß Seitens Frankreihs die Jdee eines Schiedsgerichts in der griechisch-türkischen Grenzregulirungsfrage aufge- geben worden sei. Jn unterrichteten Kreisen gilt es für wahrscheinlih, daß die Mächte, der dur das jüngste Cirkular- gegebenen Anregung entsprechend, zu t der Pforte über die griechische Diese Verhand-

lungen würden einer Konferenz

jedoch nit den Charakter

Amendements zu §. 150, welches bei der Feststellung der | tragen.

Bevölkerung der Städte die gesammte ortsanwesende Bevöl- | :

kerung in Betracht zu ziehen fordere, die übrigen bei der | Nieoerlande. Haag, 19. Januar. (W. T. B) J zweiten Lesung abgelehnten Verbesserungsanträge nicht | der heutigen Sizung der Ersten Kammer machte der Minister wieder aufnehmen werde. Der Abg. Dr. Hänel {loß | des Auswärtigen die Mittheilung, daß er eine Depesche aus sich bezüglih der Fortschrit!spartei dieser Erklä: | Washington erhalten habe, ‘nah welcher dem Kongresse rung an. Die Besdälüsse der zweiten Lesung hätten die | ein Gesetz, betreffend die Aujhebung der Zuschlagsteuer auf

Bedenken dieser Partei gegen die Vorlage nur noch erhöht,

und sie werde deshalb gegen den Geseßentwurf im Ganzen |

stimmen.

geschlossen.

U Ot O eron die Vereinigten Staaten von Columbien dem Weltpostverein bei- treten. Dieser Anschluß hat in Folge besonderer Schwierig- keiten, welche in der Transitfrage bezüglich des wichtigen Ver- kehrs über die Landenge von Panama begründet waren, längere Verhandlungen erfordert.

Im Weiteren ist der Beitritt Chiles d. J. festgeseßt ; im Weltmeere zur Aufnahme bereits angemeldet.

Der Verein wird alsdann ein Gebiet von rund 81 550 000 Quadrat-Kilometern mit etwa 783 Millionen Bewohnern um- fassen. Außerhalb des Vereins befinden sih jeßt nur noch Bolivien, Paraguay, einige minder bedeutende Republikeu Central-Amerikas, das Kapland und die Australischen Kolonien.

»Nothing in my opinion sagt der General-Postmeister der Vereinigten Staaten in seinem leßten Jahresbericht, welhem wir diese Notizen entnehmen has contributed §80 much to a state of universal peace and amity, or to promote civilization and to disseminate truth it is a long step forward in the onward march of human progress,“

Und er läßt diesen Worten alsbald die That folgen, in- dem er einen Geseßentwurf zur Einführung der Packetpo s

Die Generaldebatte wurde bei Schluß des Blattes

auf den 1. April

in den Vereinigten Staaten in Aussicht stellt, damit denselben | Veröffentlihung des Gelbbu c) s

der Beitritt zu dem vor Kurzem in Paris abgeschlossenen internationalen Vertrage über die Einführung des Packetpost- dienstes in den Weltpostverein ermöglicht werde.

i Der durch eine Körperverletzung physische Verlust, nicht aber die Verminderung oder völlige Aufhebung der Gebrauchsfähigkeit eines verleßten Person Finger is nah einem Urtheil des 1, Strafsenats, vom

auch sind verschiedene britische Kolonien | früht erachte, Griechenland

and correct principles; |

herbeigeführte |

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den indirekten Jmport von Kolonialprodukten, vor- gelegt worden sei. Großbritannien und Jrland. London, 19, Januar. (S S oer E Unterhaussißung konsta- tirte der Unterstaatssekretär Dilke: England habe am 28. Zuli 1880 in Erfahrung gebracht, daß die übrigen Mächte, obwohl sie die Mobilisirung der griechishen Armee nicht geradezu billigten, ihre Einwendungen dagegen zurückgezogen hätten. Die englishe Regierung habe darauf dem griechischen Kabinet am 29. Juli mitgetheilt, daß sie, obwohl sie die Mobilisirung der griechischen Armee für ver- ( niht länger ihre Ansicht darüber aufzuzwingen wünsche. Diese Erklärung sei am 30. Zuli mit denselben Worten wiederholt worden. Bei der hierauf fortgeseßten Adreßdebatte beantragte Dawson ein Amen- dement zu Gunsten einer Assimilirung der irishen Wahl- geseße mit den englischen. | __— 20. Januar. (W. T. B.) 43 Mitglieder der Land - liga in Listowel und 16 Mitglieder derselben in Watex- ville sind wegen Aufruhrs unter Anklage gestellt worden.

Frankreich. Paris, 19. Januar. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ erklärt das Zeitungsgerücht : der italie- nische Botschafter, General Cialdini, habe Schritte bei dem Minister des Auswärtigen gethan, un sih über die von den französishen Blättern in der tunesishen Angelegenheit aeführte Sprache zu beschweren, für unbegründet. Die soll, wie aus parlamenta- rischen Kreisen verlautet, am 27. d. M., die Berathung der Kammer über die griechische Angelegenheit aber am 3. Februar stattfinden.

(Co, 310) In dexr Naht vom: 17, zum 18..d,- M. wurde Paris und das ganze nördliche Frankreich von

wichtigen Gliedes der | einem Schneesturme heimgesuht. Von 11 Uhr Abends bis beispielsweise dauernde Steifheit dex | Morgens 7 Uhr

Reichsgerichts, | wetter ein. Fa : 15. November v. J.,, als \{chwere | stande, die Verbindungen im Lande unterbrochen, und viele

fielen starke Schneemassen; dann trat Thau- ¿rast alle Bahnzüge waren bis Abends im Nück-

Körperverleßung aus §8, 224 Strafgeschbuhs zu bestrafen. | Bahnzüge blieben unterwegs liegen. Auch der telegraphische Ver-

Breslau, 13. Januar. (Schles. Ztg.) Der \chlesische Provinzial-Landtag wurde gestern nach Erledigung sämmtlicher Vorlagen von dem Vokrsißenden, Herzog von Ratibor geschlossen. Nachdem der Vorsiyende einen Ucberblick über die in dieser Session erledigten Vorlagen gegeben hatte, sprach derselbe dem Landeshauptmann sowie den Herren vom Pro- vinzialauss{husse und der Verwaltung den Dank für ihre Thätigkeit aus, ebenso den Abgeordneten für das dem Präsi- dium entgegengebrahte Wohlwollen. Der Abg. Schaffer be- kundete als ältestes Mitglied des Provinzial-Landtages dem Vorsißenden den Dank der Versammlung, die sih zum Zeichen der Zustimmung von den Pläyen erhob.

Der Ober-Präsident von Seydewiß konstatirte den Fleiß,

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kehr ist vielfa unterbrohen. Man war gezwungen, Militär abzu- \chicken, um die festsißenden Zügezu befreien. «Fn Paris ging die Be- freiung der Straßen von den Schneemassen verhältnißmäßig ras{ch

| voran, weil zum ersten Male eine neue Maschine gebraucht wurde, die den Schnee aus der Mitte der ahrstraßen auf

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den der Landtag bei der Berathung der reichen Fülle von |

Vorlagen bewiesen.

für die Nothstände der Provinz getroffen, wies

der | heute erhalten wir nähere

| wetter läßt Uebers{chwemmungen befürchten,

beide Seiten wirft. Auch die Reinigung der Trottoirs erfolgte rascher als sonst, dennoch ist der Verkehr zu Fuß sehr er- {chwert. Jm südlichen Frankreich herrschte gestern starke Kälte, auch ist viel Schnee gefallen. Das rasch eingetretene Thau- Von 21/2 Uhr Nachts bis 5 Uhr Abends traf am Dienstag kein Zug auf dem Nordbahnhofe ein; nur die Lokalzüge aus der Bann- meile liefen ein.

Spanien. Madrid, 16. Januar.

Seit

(Wes. Ztg.)

zorTI Die Fürsorge anerkennend, die der Pro- zwei Tagen haben wir außer aller telegraphischen Verbindung vinzial-Landtag durch die Bewilligungen ausreichender Mittel | mit dem Auslande

und den Provinzen gestanden, und erst

Nachrichten über das Unwetter,

Ober-Präsident auf die wichtigsten diesbezüglihen Vorlagen | welches seit fünf Tagen die ganze Halbinsel heimsuht. Eisen-

(Landeskultur-Rentenbank, Erweiterung der kasse u. #. w.) noch speziell hin. Sr. Majestät des Königs erklärte sodann der Königlich: Land- für geschlossen. Mit einem von dem Vorsißenden , Herzog von Ratibor, auf Se. Majestät den König ausgebrachten dreimaligen Hoch ging die Versammlung auseinander.

Vayern. München, 18. Januar. (Allg. Ztg.) Finanz-Minister von Riedel ist e:krankt und konnte deshalb den leßten Sißungen des Steuerreformausschusses nicht beiwohnen. Gestern Nachmittag und heute Vormittag hielt der Aus\huß Berathung über den Gewerbesteuer-Geseß- entwurf und seßt dieselbe morgen Vormittag, beginnend bei Art. 24, in Verbindung mit dem Gewerbesteuer-Tarif fort.

Baden. Karlsruhe, 17. Januar. Das vom statistischen Bureau veröffentlihte vorläufig ermittelte Ergebniß Volkszählung vom 1. Dezember 1880 weist für Baden eine Einwohnerzahl von 1 570 189 na, seit Dezember 1875 4 Proz. Es befanden nh 31,33 Proz. in den 114 Stadtgemeinden, 68,69 Proz. in den 1493 Landgemeinden. Die größeren Städte haben auf Kosten der kleineren Gemeinden zugenommen. über 50 000 Einwohner, Mannheim (53 454) und Karlsruhe (50 377) haben beide seit 1875 um rund 15 Proz. zugenommen. Die Fischereikommission der Vereinigten Staaten hat eine Viertel Million Eier des amerikanischen Whitefish (einer vorzüglichen Maränenart) nah Bremen versandt, deren größter Theil für den Bodensee bestimmt ist.

Sachsen-LVeimar-Eisenach. Weimar, 18. Januar. (Weim. Ztg.) Eine Bekanntmachung des Großherzoglichen Staats-Ministeriums ordnet die nöthigen Vorbereitungen für die Ersaßwahl eines Abgeordneten zum Reichs- tage im 1. Wahlkreise des Großherzogthums an und seßt den 10. März als Wahltag fest.

Neuß à. L. Greiz, 17. Januar. (Weim. Ztg.) Heute ward die regierende Fürstin von einer Prinzessin glück- lih entbunden.

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 19. Januar. (Els\,-

| Lothr. Ztg.) Der Landesauss\huß seßte am 17, und 18.

d. M. die Etatsberathung fort. LPch=W&

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Provinzial-Hülfs- | bahnen, Telegraphenlinien, selbst die Landstraßen sind stark Jm Allerhöchsten Auftrage |

beschädigt worden. Ueberall Uebershwemmungen; an

den Küsten hat der Sturm sehr viel Unglück angerichtet. tagskommissarius den XXV111. Schlesischen Provinzial-Landtag | Nach dem fünstägigen Regenwetter ist plößlich starke Abküh-

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| Stimmen an.

Der | das

lung eingetreten. Die Felder haben stark gelitten. 19. Januar. (W. T. B.) Der Kongreß nahm die an den König zu rihtende Adresse mit 209 gegen 65 S Die Annahme wird als ein großer Sieg für Ministerium angesehen.

Türkei. Konstantinopel, 20. Januar. (W. T. B.) Der auf die Jnhaber von türkischen Staats\schuld-

| scheinen aus den bezüglihen 6 Steuern entfallende Theil-

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Die Städte |

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| lihe Grenze

betrag beträgt für die erste Gebahrungsepoche ca. türktish. Die Pforte hat beschlossen, Mitylene, Kemal Bey, abzuseten.

Aus Paris meldet „W. T. B.“: Betreffs der wei- teren Zugeständnisse der Pforte Griechenland gegenüber wird behauptet, die Türkei würde geneigt sein, ¿arissa an Griechenland abzutreten, dagegen Janina und Meßtowo, die an der Gebirgslinie lägen, welche eine natür- zwischen Griechenland und der Türkei bildeten,

a. 300 000 Pfd. den Gouverneur von

behalten.

Aus Rom, 2W. Januar meldet das genannte Bureau: Die „Agenzia Stefani“ meint, daß Montenegro der Annahme der von dem türkishen Kommissär beantragten Aenderung der Grenzlinie Schwierigkeiten entgegen- stellen dürfte, da es seine Position an der Bojana nicht auf- geben wolle.

Die „Agence Russe“ vom 19. erklärt das Gerü Ot, Griechenland habe Rußland ersucht, die griechischen Unter- thanen in der Türkei eventuell unter seinen Shuy zu nehmen, für unbegründet und weist darauf hin, daß Griechenland in Konstantinopel noch durch einen Gesandten vertreten sei. Die genannte „Agence“ theilt ferner mit, daß das Cirkularschreiben der Pforte, in welhem in Konstantinopel zu führende Verhandlungen in Vorschlag ge- bracht worden, von den europäischen Regierungen noch nicht beantwortet w.rden sei. Gegenwärtig fände zwischen ten Mächten ein Meinungsaustausch über die zu ertheilende Ant- wort statt. Der allgeraeine Eindruck, den das türkishe Rund- schreiben hervorgebracht, sei ein vortheilhafter, do erscheine die Annahme des französischen Vorschlages, die Pforte vor- läufig darüber zu befragen, welhe Zugeständnisse sie zu machen

, bereit sei, bis jegt wenig wahrscheinlich.

tärbezirks

Am leßten Sonntag

sind hier zwi Männer und zwei Frauen, welche verdächtig sind, einer geseßwidrigen geheimen Gesellschaft an- zugehören, "oerhastet worden. Verhafteten vorgenommenen Hausfuchung wurden Programme der äußerften terroristishen Fraktion der Nihilisten, in welchen Brandstiftung

sowie Revolver,

Bei der in der Wohnung der

Dolche, Beile, Vorrichtungen zur Fäl- hung von Pässen, ein Theil einer geheimen Typographie, eine bedeutende Anzahl von Proklamationen und revolutio- nären Broschüren aufgefunden; u. A. wurden 122 Exem- plare einer im Nawen des südlichen Arbeitervereins abgefaßten Proklamation über die Ermordung eines Beamten des Mili- von Kiew entdeckt. Die Proklamation is in der Form eines Urtheils abgefaßt, \priht von der bereits vollzogenen Ermordung und war aufbewahrt worden um nah geschehener That verbreitet zu werden. Zur Ausführung des Verbrehens war {on Alles angeordnet worden; dasselbe ist l aber durch die rechtzeitige Entde@ung der Vorbereitungen noch | verhindert worden.

Mittel - Amerika. Guatemala, 4. Dezember. Die ; fonstituirende Nationalversammlung der central-amerikanischen Republik Honduras hat mittelst Dekrets vom 30. Of- tober d. J. Tegucigalpa zur Hauptstadt des Freistaats erflärt.

| l } | | und politishe Morde empfohlen werden, | | ; 4

: ¿arine-Verordnungs-Blatts hat folgenden Anbalt: M M, /H.ctehkiss, Seefahrzulage. n Schützenabzeicten. Bekleidung der Vizescekad. tten. S Maschinis ens 2. Schule. Terminkalender. Ausvildung der Stiffsjungen. Untersuchungsaften auswärtiger Schiffe 2c. Wer tdienstocdaung. Personalverändezungen. Benachrichtigungen.

Statistische Nachrichten.

die franzôösishe LTrauben- und Apfelwe in- i a Jahren 1879 n 1880 evtnehmen wir dem „Journal officiel* folgende Angaben (dieselben beruhen auf den O Agenten in den einzelnen Departements eingezogenen Informa A so daß eine absolute Genauigkeit freiliÞch nit gewähr eistet werden kann)2 Die CTraubenweinernte des Jahres 1880 ergab die Ziffer von 29 677 472 b1, d. i. beinahe 4 Biill. Hektoliter mehr als 1879; indessen bleibt sie gegen die mittlere Produktionsziffer der leßten 10 Jahre um 22 Millionen Htktoiiter zurüd. Der außergewöhnlih strenge Winter 1879—1880, die übermäßigen Regen des Früßjahrs, die dur Hagelwetter in mehreren Departements angeribteten Ver- wüstungen hatten vorübergehend die Befürchtung erregt, daß N Ergebniß diesmal ein noch geringeres werden möchte. Wenn diefe Besorgniß sich nit erfüllt hat, so hat dics darin seinen Greund, daß in den nur wenig von der Phyllorera heimgesuhten Departements die Produktion verhältnißmäßig fehr befriedigend gewefen ist. So hat in den Departements Aude, Haute-Garonne, Pyrézéet-Drientales, Haute Savoie, Tarn und Tarn-et-Garonne die Ecnte nicht nur diejenige des Jahres 1879 übertroffen, sondern au die mittlere Ziffer der leßten 10 Jahre, unter denen do solche von außergewöhnlicher Frachtbar- keit vertreten sind. In den beiden Departements der Charente, im Hérault und in Lot-et-Garonne ist die 1880er Ernte zwar etwas reicher als die 1879er gewesen, jedo haben si: sämmtlich no immer ernftlih von der Phylloxera zu leiden; das leytere gilt aud von deni Departements Ardèche, Dordogne, Saône-et-Loire, Rhone und Var, und in ihnen war auch die Ernte gegenwärtig erhebliÞ unter dem 10jäb- rigen Mittel. Auch im verflossenen Jahre hat der Phyllor:ra wegen cin großer Thäil der Weingärten (37 000 ha ungefähr) zerstört werden müúfsen. Das Oidium wüthet ebenfalls noch immer in verscbiedenea Gegenden. Was den Werth der Ecnte anbetrifft, so ist sie von guter Qualität, uad der mittlere Preis der gewöhnlicben Weine bei den Produzenten ist im Allgemeinen höher als der des Jahre3 1879. Die nacstehende Uebersicht veranschaulicht die Bewegung der Pro- duktion, der Ein- und Au: fuhr der Weize seit dem Jahre 1870:

Kultivire 9, tuktio Finfubr Auéfubr

Weinberge Protuftion Einfuß f ha hl i b] H E 7 9 338178 54535000 270600 2866 000 18 2 369484 §6901 009 148000 38319007 1872 2373139 59 155000 518000 3430000 1873 2380946 3571600 654000 3 9810600 1874 2446862 63146000 681000 8 232000 1875 2421247 83836 000 292000 3731000 1876 9 369 834 41 847000 676000 83331009 1877 9 346 497 56 405 000 707 000 3 102 000 1878 2295989 48720000 1603000 2795000 10... E 25770000 2938000 3 047 000 iet... T0800 0D O8 OUO 834000 3 283 090

ür di sten Monate des Jahres 1889 beziffern _fih die biaC ce ie folgt: 2204 459 ba unter Anbau, 29 677 000 h1 Produktion , 7466000 b1 Einfuhr nd 2271 000 hl Ausfuhr. Wie diese Zahlen und die der Tabelle ecgeben, hat sib der Weinhandel zur Deckung des Ausfalls der leßten Ecnten mehr als gewöhnlich an das Ausland wenden müsscn. Die Einfuhrziffer, welche vor 1878 noch nicht 1 Milliox Hektoliter erreichte, iît im Jahre i879 auf beinahe 3 Mil. Hektoliter und in den erstea 11 J tonaten des Jahres 1850 auf 7466000 bl gestiegen. Den größten Theil der Einfuhc hat Spanien geliefert; die Ziffer seiner Sea gen nah Frankrei, welwe im Jahre 1878 1 348 000 hl und e, 2 290 000 hl betruz, überstieg für die erften 11 Monate von 8! die Summe von 4 Mill, Hefktolitern. Die Zufuhr aus Jtalien hat si von 195 000 k1 im Jahre 1878 auf 540 009 h] im Jahre 1879 und auf 1 500000 hl in den ersten 11 Monaten des Jahres 1880 gehoben, Uebrigens nimmt die Weinfabrikation aus getrockneten rauben fortwährend an Au?dehnuna zu. Die Masse der CNgFRYeTEN ae- trockneten Trauben ift allmählid von 29 658 000 Kilogr. im age 1878 auf 51 Millionen Kilogr. im Jahre 1879 und auf mre 0 62 Millionen Kilozr. während der ersten 11 Monate des Jahres d 3 ti n. . : “los bie Apfelwein-Produktion betrifft, welche hauptsädb- lich in der Normandie und der Bretagne betrieben wird, jo ergiebt die amtliche Statistik sür die leßten 10 Jahre folgende Ziffern:

ist namentli turch ‘deu im vorigen Vahre in gewissen Gegenden vor der Reife der Früchte eingetretezza Hagelschlag herbeigeführt worden; außerdeim aber hat, aleidicie auf die Weingärten, der vor- hergegangene strenge Wintex cinen Gedeihen der Apfelbävme au*g?üdt. j

i roendig geworden.

Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 19. Januar. ; Für die erfien 11 Monate des Jak res „16880 war die A L) e E Ee E Meotaus ber Lelsoxe i | AELEiee 2ARO d u Lotos die Siatute 20 U, heute nah den Auslande abgereist. Der russische China- 1880 E 2272090 kl gegen 1879 und von 5 652 000 bl | vaiserBe Den d (B T A eingetroffen. unter dem Mittel der 10 lezten Jahre erfahcen. Dieser Ausfall

ew. 19. Januar. (W. D. Y

¡ec schädlichen Einfluÿ auf tas

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Wuns, Wissenschaft 3ns Literatux.

Die für die Beamten der inneren und Finanz- verwaltung in Preußen zur Ausführung der Su sia gesetze erlassenen Anweisungen und Verfügungen. Mit auéführlibem Sachregister. 145 Bogen gr. 8 geh. Preis 3 S R. von Deders Verlag, Marquardt & Schenck in Berlin. Die Vexänderuigen und UÜmgestaltungen, welhe durch die deutsche Reicbs-Justizgesezgebung nebst den dazu ergangenen preuf ischen Aus- führungégeseßen weit über das Gebiet der Rectêpflege hinaus her- vorçerufen worden sind, haben besonders das Gebiet der inneren und der Finanzverwaltung ber1hrt. In Folge dessen sind für diese Gebiete zahlreiche ministerielie Verfügungen, Anweisungen und Erlasse noth- So ist das Verwaltungszwangsverfahren, so sind feraer das Gébiet der inneren Verwa!t"ng, die Thätigkeit der Verwaltungsbeamten in Strafsachen, vec Dient der Hülfsbeauten der Staatsanwaltschaft, die Gefängnißvezrwaltung, die Ausführung der Schiedsmannéordnung, die Herstellung der Ur- und Jahreslisten der Schöffen und Geschworenen, die Verhältnisse der Amtsgerichts8aut- {üsse und viele andere Dinge geregelt; für das Gebiet der Finanz- verwaltung aber hat intbesondere der Uebergang der Gerichtsl'osten- erh¿bung auf dieselbe zunächst umfassende Anweisungen und zu deren näßerer Auéführung eine Menge einzelner Verfügungen hervorgerufen. Diese ministeriellen Bestimmungen findes sich zerstreut in verschiede- nen Blättern, es dürfte daher den Beamten der inneren und Finanz- verwaltung willkommen sein, daß in dem vorstehend angezeigten Bande die für das Gebiet der inneren und Finanzverwaltung zur Ausführung der neuen Justizgescße ergangenen ministeriellen Anwei- sungen, Verfügungen und Erlasse nebst den vorgeschriebenen zFormu- laren unter Beigabe eines die {nelle Aufsucbung der gewünschten Bestimmungen A ae ausführlihen Sachregisters vollständig zusammengestellt sind.

E Die ls 22. L M. ersch:inende Nr. 1960 der S Eten S G S Se et al folgende Abbil- dungen: Adalbert v. Chamisso und Achim v. Arnim. Zur 100jäh- rigen Feier ihres Geburtätags (26. und 27. Jaa) —1Däs Ge- \ckchäftshaus der Lebensversicherungsgesellschaft Germania in der Fried- rihéstraße zu Berlin. Originalzeihaung von G. Theuerkauf. Martin Gropius, f am 13. Dezember 1880. Louis Auzuste Blanqui, f am 2. Januar 1881. Der Agraraufstand in Jrcland: Das „Boycottiren“ eines Händlers in der Grafsbaft Mayo. Auf der Promenade des Anglais in Nizza. Originalzeichnung von P. Kauffmann. (Zweiseitig.) Neu aufgefundene Brouzestatuetten aus Pompeji : Hausgöôtter. Aus der demnäcstersceineaden neuen Auflage von E. Presuhas „Pompeji, Die neuesten Ausgrabungen“ (Leipzig, T O. Wei cel ).— Die Erfolge ter Torpedosprengung des ehemaligen Kas: rneaschif3 Barbarossa im Kieler Hafen. 3 Abbildungen. Originalzeihaungen von Waap: 1) Skizze der Sprengwirkung im Zwisch-adeck. 2) An- sit des durch den Torpedo zerstôrt-n Swifs, 3) Skizze der Sprengwirkung in der Schiffs rand. Der Nebelparder im ¡colos» gischen Garten zu Berlin. Nach dem Leben gezeihnet von J. Müyel. Proben dec Goldschmiedekunst aus verschiedenen Zeiten. Aus dem Werke „Diamant et piecres précieuses“ 2c. (Paris, J. Rothschild). 13 Abbildungen. Kurtositäten aus den Gebieten der Heral dik, Sphragistik und Numismatik. Zwei interessante Siegel aus dem

i Dampfschiffs-Compagnie (C. Messin:\{?

vor dem Monat Juli U nit bestimmt in

sicht genommene Finanzoperation sei nicht | erwarten und seibst für diesen Zzitpuakt noch

Russfidt g. nommen. | i: Fb Zen, 19. Sanuár. (W. L. B. _Die National - bank seit von morgen ab den Wechseldiskont auf 3 bis 33 “/6 ke ab. i Berkehbrs-Unfjtalter..

New-York, 19. Januar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gellert“ und der Dampfer der National-

Linie) „Fränte” find bier eingetroffen. E Soutbampton, 19. Januar. (L B) Dex Dämpler des Norddeutschen Lloyd „Neckar* ist hier ein;etroffen.

Verlin, 20. Januar 1881.

Zur Hebung des deutshen Ausfuhrhandels. Wir sind in den Stand geseßt, im Anschluß an die kürz- lih von uns gebrachten Mittheilungen aus Odessa, den deut- schen Ausfuhrhandel betreffend, im Nachstehenden die von dem Kaiserlichen General-Konsul in Odessa eingereichte fernerweite gutachtliche Aeußerung eines angesehenen dortigen Kaufmanns zu veröffentlichen. Dieselbe lautet ihrem Hauptinhalte nah wie folgt: E Odeffa 11. ¡Fanuar 1881. L 30. Dezember 1880. Einer der wichtigsten Artikel für den deutschen Export- handel sind landwirthshafilihe Maschinen, deren Vertrieb allerdings durch die Konkurrenz englisher und amerikanischer Fabrikate ziemlich ershwert wird. : Der Fehler deutscher landwirthschaftliher Maschinen be- steht hauptsächlih darin, daß dieselben niht für den Export nach Rußland eingerichtet, d. h. für den hochkultivirten Boden Deutschlands, für eine landbebauende kultivirte Bevölkerung angefertigt werden, welche leßtere hinsichtlich ihrer Thätigkeit und Befähigung bei Weitem höher steht, als die südrussischen ackerbautreibenden Bauern und deren Arbeiter (die deutschen Kolonisten nicht ausgenommen). Faît alle deutshen Maschinenfabriken bauen ihre Fabrikate für hiesige Verhältnisse zu s{hwach und zu komplizirt, : Jh will hier nur ein Beispiel anführen. Jch beziehe und verkaufe unter Anderem den sogenannten Eckert’schen dreischarigen Pflug, welcher in Konstruktion und Material vorzüglih und deshalb für jeden deutschen Landmann eine gute Akquisition ist. i L Ó : Hier in Süt xufland jet 0H leistet dieser Pflug nur die Hälste dessen was er in Deutschland leisten kann, weil durch die hiesigen klimatishen und Bodenverhältnisse der Aer be- deutend mehr mit Unkraut (namentlich Quecken 2c.) ver- seßt ist. : S E Es würde meiner Meinung nah ein bei Weitem größe- rer Umsay mit solchen deutschen Fabrikaten erzielt werden können, wcnn die Herren Fabrikanten Fachleute (nicht \o- wohl kaufmännisch, sondern landwirthscha ftlic gebil- dete Neisende) hierh:.r sendeten, welche die russischen land- wirthschaftlihen Verhältnisse kennen zu lernen trachteten und sih von dem prafktishen Werthe ihrer Fabrikate unter Berück-

12. und 13. Jahrhurdert: 1) Siegel Koarads von Hohenlohe. 2) Siegel Got!frieds I. von Hohenlohe.

Land- 1nd Forftwirth\schaft.

Dié Deutshé Landwirthschaäaftsrath berieth in seiner gestrigen Sißung noch das Unter stüßungswohnsiy- geseß vom 6. Juni 1870 und die Vorschläge für die Abhülfe der avs dem Geseß über die Freizügi keit vom 1. Novenkber 1867 ent- stehenden Nachtheile. Der Landwirthschafisrath nahm folgenden Antrag des Rittergutsbesizers Pogge-Noggow an: Der Deutsche

Landwirthschaftêrath wolle beschließen: 1) den in seiner Sißung vom 1, November 1876 gefaßten Beschluß zu wiederholen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen: a. die

&S, 10 und 22 des Gesezes über den Unterstüßunzswohnsiß vom 6. Juni 1870 dahin abzuändern, daß statt „nach zurügelegt em 24, Lebensjahre“ geseßt wird „na erlangter Volljährigkeit“; b. den 8. 30 sub b, dieses Ges:8es durh eine Bestimmung zu vervolUstän- diges, wona die Landarmenverbände auch dann zur Ecstattung der von den Ortéarmenverbänden ausgelegten Unterftüßzungez verbun den siad, wenn ein verpflihteter U-.terstüßungswohnsitz des Unterstüßten nicbt zu ermitteln ist; 2) wo es die Verhältnisse einzelner Länder hâufig ergeben, daß Gemeinden übermäßig dur solche Armen belastct sind, deren Arbeitskräfte in fremden Gemeinden augenußt worden sind, ift es die Aufgabe der Landesg:setzgebun 1, die Bildung größerer Orts8armenverbände zu befördern, welche diese Ungerechtigkeit be- »Î j a

ita der heutigen Sitzung siellte der Ritterg tébesißer von Borries (Westfalen) im Auftrage des landwirth\chaftlihen Hülfs- vereins für das Fürstenthum Lippe den Antrag: „Der Landwirth- \{aftsrath b:\{ließt auf die Einritung von Zuchtviehprüfungs- flationen dur die landwirthschaftlihea Centralstellen hinzuwirken“, und führte aus; Er verkenne nibt den Werth der Thiers%auen, allein eine Prüfung der näh:ren Beschaffenheit des Viebes, zum Beispiel des Milcbzehaltes, sei auf Thierschauen do unmögli%, Der Antrag von Borries wurde abgelehnt. Regierung «Assessor a. D. Freiherr von Hammerstein (Sonten bei Oëênabrüdck) befür- worlete folgenden Antrag: „Der deutsche Landwirthscbaftsrath wolle beschließen, an die Reichsregierung das Ecsucben zu ridten: „Ueber die Entwickelung und den Stand der land- und forstwirthsaftlicben Produktion in den Vereinigten Staaten Nord-Amerikas und Kanada, über den Umfang des Imports land- und forstwirthschaft- \caftlider Erzeugnisse aus diesem Ländergebiet nach Deutschland und über die in der deutschen Landwirthschaft aus solber Konkurrenz direkt oder indireft drohenden Gefahren baldthunlihst eine Enquete anstellen und das Ergebniß derselben dem deutschen Lindwirthschafts- rath zuzehen zu lassen.“

Gewerbe und Sande. Dec Aufsicbtéra!h der Berliner Brodfabrik-Aktien- esellschaft hat in seiner Sißung vom 18. d. M. den Abscluß fär das Jahr 1880 entgegengenommen und die Dividende auf 15 %/o festgeseßt. Das Untercehmen hat sib, wie von der Direktion mitgelheilt wurde, in sehr befriedigender Wise entwickelt. D e Fa- brikation von Brod ebensowohl wie die Müllerei ist in regelmäßigem und flottem Betrieke und hat reihlihen Gewinn erbracht. Frankfurt a. ‘M., 20. Januar. (W. T. B.) Die Einfüh- runa der Breslauer Stadt-Anleihe durþ das Bankhaus Ro1hschild hat in Ce reen großen Anklang gefunden und D ¡leihe in Posten gekauft, A Ta (W. T. B.) Die Unionbank hat den Syndikatsrest von ca. 4000 Stück Aktien der Ungarischen Es- compte-Wechslerbank an ein Pariser Konsortium verkauft. Antwerpen, 19. Januar. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten waren 2120 Ballen, verkauft wurden 867 Ballen. Die & ebo‘e waren s{wach, die Preise unregelmäßig; die Tendenz blicb

unentschieden, Verkäufe fanden annähernd zu den Preisen der Oktoberaufktion. 5 / Paris, 19. Januar. (W. T. B.) Der „Temps meint,

das thatsählid weder im Februar noch im März eine Emission

Produktion. Einfuhr. Auétfuhr. 7 19 194 000 170 ( 1871 9 128 000 127 20 000 1872 4 597 000 62 13 000 1873 13 635 (00 (1 Z 9 000 1874 13 312 090 181 24 000 1875 18 257 000 163 21 000 1876 7 036 009 (8 17 000 1877 13 345 000 35 16 000 1878 11 936 000 277 20 000 O 7 738 000 1 804 zl 000 Mittel 11 118 000 297 17 000

3prozent. amortisirbarer Rente nothwendig sei. Die in Aus-

sichtigung der hiesigen klimatischen und Bodenverhält- nisse überzeugten. Beiläufig gesagt, zahlen landwir.h- schaftliche Maschinen in Rußland keinen Zoll, dagegen

ist der Zoll auf Maschinen theile ein beträchtlicher. S

Von nicht zu unterschäßender Wichtigkeit und Tragweite sind ferner die Transportverhältnisse zwischen den deutschen und südrussishen Häfen. Eine regelmäßige Dampferver- bindung zwishen Hamburg und Odessa würde von großer Bedeutung für den Export vieler deutschen Fabrikate, erwünscht für Exporteur und Fmporteur sein, und eine große Zukunft haben, wenn dieses Unternehmen von Seiten einer respektablen und soliden Firma Hamburgs ins Leben gerufen würde.

Ein Versuch, der vor einigen Fahren mit einer direkten Dampferverbindung zwischen Hamburg: Konstantinopel und Odessa gemacht wurde, scheiterte allerdings, aber einzig und allein daran, daß dieses Unternehmen in den Händen eines Mannes lag, welcher durch seine Handlungsweise allen den- jenigen Ddessaer Kaufleuten (Russcn sowie Deutsche), welche das Unglück hatten, mit ihm in Verbindung zu gerathen, empfindliche Verluste zufügte. i

Durch das Vorgehen eines solchen Rheders entstehen dem deutschen Exporthandel unberehenbare Nachthcile ; als Beweis dafür diene nur, daß ein in diesem Jahre in Hamburg be- absichtigtes zweites Unternehmen niht zu Stande kam, weil die Odessaer Kaufmannschaft durch die früheren Vorkomnnisse abgeschreckt, das Zutrauen zu der Hamburzer Rhederei ver- loren hatte. E E

(gez.) A. Cornelius.

Zu dem vorstehenden Wunsche wegen Herstellung einer regelmäßigen Dampferverbindung zwiscen Hamburg und Odessa ist zu bemerken, daß ein derartiges Unternehmen zur Zeit kaum Aussicht auf lohnenden Erfolg bieten möchte, da es wegen der s{lechten leßten Ernte in Südrußland den Schiffen an Rückfracht fehlen würde, auch gegenwärtig der Frachtsaß zu Odessa üb-:rhaupt nur ein geringer ist.

Aus Kischenew wird dem Kaiserlichen General-Konsul in Odessa von einem anderen Korrespondenten unter dem 31. De zember v. J. Folgendes geschrieben: Die kommerzielle Unbe- deutendheit unserer Stadt, ihre große Abhängigkeit im Ein- kauf von Odessa, erlauben eincn nur begrenzten Blick auf den deutshen Jmport. Wenn direkter Zmport stattfindet, so stammt davon ein großer Theil aus OVesterreih, und Klagen über deutshe Waaren führen meist auf dieses Land, speziell Wien zurück. Unter deutshen Waaren versteht man fast immer diejenigen beider Länder. 5

Treten Mängel zu Tage, so lauten dieselben übereinstim- mend mit denen ganz Rußlands; sie begründen sich in der mangelhaften Einsicht, daß hier internationaler Markt ftatt- findet, daß man das Höchste leisten muß und daß Anpassung des Fabrikats an Bedü-fniß und Geschmack des Landes erfor- derlich ist, um dauernd Fuß zu fassen.

Es is demnach eine ganz gründliche und spezielle Be- handlung und Organisation des Exportes hierher durhaus nothwendig und von den üblichen vereinzelten ärmlichen Bor stößen der kleinen JFndustrie hierher dringend abzurathen. Und dabei entsteht doch die Frage, ob sih die Sache über- haupt noch lohnt; der russische Markt ist heute so schwierig und gefährlich, daß man der deutschen Zndustrie nur wünschen kann, ihn nicht nöthig zu haben. Zoll, schlechte Kredit- verhältnisse, Geseßgebung und die allgemeine Stimmung des Landes vcreinigen sih, den Jmport zu ersticken, und die Zahl

der ausländischen Artikel, welhe noch handelsfähig bleiben, \{windet rapid.