1902 / 167 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

der russishen Regierung hinsichtlih der Brüsseler Zucker- fonvention geschaffenen Sachlage, wobei auch der neue oft- indische eerprmenautge R zur Erörterung gelangen dürfte. Auh die Weinzollklausel dürfte die Konferenz be- schäftigen.

Großbritannien und Frland.

Der König hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Nacht zu gestern gut verbraht. Die Genesung wird dur das s{hóne terstüßt. i A s im Ministerium des Aeußern der ‘erste Ministerrath unter dem Vorsih des Premier - Ministers Balfour ed de Ba e O für die Kolonien Fhamberlain nahm an 1hm hell. : E Vize-König von Jrland Earl Cadogan hat seine Entlassung gegeben. Sie ist von dem König an- genommen worden j L

Im Oberhause verlas gejtern der Eer an of Halsbury ein Schreiben des Feldmarschalls Lord Roberts, in dem dieser für die von dem Hause angenommene Dank- sagung an die Truppen seinen Dank ausspricht. Lord Monts- well lenkte dann die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Be- rit der zur Untersuchung der Frage der Offiziersausbildung eingeseßten Kommisston und beantragte eine Resolution, die Re- gierungsolle möglichst shnellSchritteunternehmen, um deninjenem Bericht enthüllten Zuständen ein Ende zu machen. Der Minister des Aeußern Lord Lansdowne erklärte sich im Namen der Regierung mit der Resolution ‘einverstanden, bemerkte aber, die Regierung könne sih unmöglih im einzelnen über die geplanten Sgritte auslassen ; aber schon lange, bevor es in * Sandhurst zu den unliebsamen Vorfällen gekommen sei, habe der Staatssekretär des Kriegsamts sih dahin schlüssig gemacht, daß radikale Aenderungen im Personal und im iee System unvermeidlih seien. Die Nesolution wurde shließlich an- genommen. l ,

Im Unterhause theilte der Unter-Staatssekretär des Aeußern Lord Cranborne mit, der englische Gesandte in Peking Sir Edward Satow habe berichtet, daß die Be- dingungen für die Auflösung der provisorischen Negierung in Tientjin in einem fur China günstigen Sinne weiter abgeändert worden seien. Unter anderen Acnderungen sei die Entfernung, bis auf welche Ginessge Truppen sich den fremden Truppen in Tientsin mccht nähern dürften, auf ungefähr 6 Meilen herabgeseßt worden. Die Note, welche die Bedingungen enthalte und von den Gesandten der in der provisorishen Regierung vertretenen Mäthte unterzeihnet worden sei, sei am 14. Juli der cinesishen Regierung übersandt worden. Bei der Be- rathung über den Heeres-Etat beantragte Sir Edward Grey (liberal), cinen Abstrich an dem Etat vorzunehmen, um damit gegen die Art und Weise zu protestieren, wie der General Sir Redvers Buller vom Kriegs - Ministerium behandelt worden sei. Der Redner beklagte sich darüber, daß der General durch die Veröffentlihung einzeln ausgesuchter Telegramme in eine schiefe Lage gebracht worden sei. Alle Papiere, welche für ihn ungünstig seten, jeien vom Kriegs - Ministerium ver- öffentlicht worden, die Dokumente, deren er zu seiner Ver- theidigung bedürfe, aber niht. Man solle dem General doch gestatten, selber seine Sache vor einem unparteiischen Gerichts- hofe vorzubringen. Der General habe in Natal Großes geleistet und seine Ernennung zum Kommandanten des 1. Armee-Korps in Aldershot sei durhaus gerechtfertigt gewcjen. _Die Rede, wegen deren Sir Redvers Buller entla})fen worden fei, sei aber fein Grund für cine solhe Behandlung. Der Staatsjekretär des Kriegsamts Brodrick entgegnele : ;

Er bedauere, daß der Fall Buller hier zum Gegenstand der Debatte gemacht worden sei. Die Regierung habe si von keinerlei Norurtbeil gegen Sir Redvers Buller bestimmen lassen, im Gegen- tbeil, sie babe sich sogar zu einer zu großen Rücksihtnahme auf ihn verleiten lassen. Was das Heliogramm betreffe, in dem Sir

NRedvers Buller nah der Schlacht bei Golenso dem General White

zur Uebergabe gerathen babe, so müße er jagen, daß dieses Helio- gramm so außergewöhnliher Art gewesen sei, daß die in Ladvsmith Eingeschlossenen geglaubt hätten, di Mittheilung sei ibnen von den Buren gemacht worden, welche in den Besiß des GCbiffcens{lüsscls gekommen scien. Weitere Dokumente könne die Negierung nicht veröffentlihen. Könne denn auch die V röffentlihun einer beliebigen weiteren Anzahl von Dokumenten d Genera von jeder Kritik seiner Führung Feldzuges befreien oder die Thatsache ändern daß nah Ansicht aller Militärs der Angriff auf Colenso \{lecht geplant und \{chlecht aus- geführt worden sei? Würde die Veröffentlihung dieser Dokumente seinc Verantwortlichkeit für den Verlust der Geschütze weniger greß erscheinen lassen oder gar die s{merzlihen Gefüble um Erlöschen bringen, die durch scinen Vorschlag, Ladysmith zu übergeben, | raerufen worden seien, da eine solhe Uebergabe ein Unalück obne Gleiche i Enalants Geschichte gewesen sein würde? Keine weitere Veröffentlichung könne ferner die Thatsache entschuldigen, da! Spionk ov cin Febler nah dem anderen degangen worden sei. Meshalb babe Sir Redvers Buller nah dem Tage von Golcnso an den General White auf hel whischem Wege die Fr estellt, wie lange er si noch halten könne, obwohl er nech n e Tage vorher von dic die Mitibeilung erhalten habe, daß er noch Vorräthe für nebzia Tage besitie u nd sola balten fönne Nah der Schlacht bei ( so sei Sir Nedvers Buller nur aus dem Erunade nicht ab- berufen 1 weil f anterer Offizier in Süd-Afrika verfügbar wesen der ihn bätte ersehen können

Der Staatssekretär legte hierauf die Gründe dar, auf die hin der General Sir RNedvers Buller zum Kommandanten des Armee-Korvs in Aldershot | ernannt worden sei, und fuhr dann fort

Die Y Sir rs Buller cin schwerer Versloß gegen die militirif& Regeln aeweïen und babe einen soldben Mangel an Urtbeil geueiat, tafi man seine Fähigkeit für scinen Posien hade be- irr itel 4 mm fen (s wette ia eine Kommission zetildet rerden zur An ner Untersuchu ber den Kt In dieser Kommission fi b der Fall Buller geprüft werden. Er hoffe aber, die Ber- bant tde das Verhalten der Generale in Frage fomme, geheim gehalten werten. Er habe ten Offizieren gesagt, daß auf jeden Ver'u@, über ¿ Sache öffentlich zu diskutieren, die Strafe der Entla tde. Wenn man etwas Anderes gestattete, würde die lische Armee der Welt zum Gespött werden. Er sei fünfzehn Jahre lang mit Sir Retvers Buller befreundet gewesen und die Pilichi, die er jet zu erfüllen habe, sei für ihn sehr hart. Sie Redvers Buller Nitertola für ibn persönlich nicht minder \{merzlih gewesen als für ten Staat ein Ungluck. Aber persönliche Gefüktle hätten ihn nidt veranlassen können, cinen Offizier im Kom- mando zu belassen. bald teien bleiben auf seinem Poíten tar das Land nichi weiter Rortheil aeweicn ici

Auf eine Anfrage Sir Edward Grey's verlas der Staats

jefretär Brodrick das Telegramm Sir Nedvers Buller's an Lord Noberts, in welhem er sagt, der Entsaß von Lady: smith werde 2000 Mann ter Lord Noberts erwiderte, Ladysmith müsse um diesen Preis befreit Die Sol- daten fkennien ihn (Lord Roderis), England liege in ihrer

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Fand, er zweifle nicht an ihrem Erfolge. Sir Henry ampbell Bannerman legte dar, man hege im Lande das Gefühl, daß Sir Redvers Buller niht recht behandelt worden sei. Der Staatssekretär des Kriegsamts habe jeßt selber zuge- geben, daß er, während Sir Redvers Buller gepriesen und mit Danksagungen bedacht worden sei, nur auf die Gelegenheit ge- wartet habe, sich seiner zu entledigen. Nach einer längeren, leb- haften Debatte, in welcher Lord Bu ah Cecil und andere Mit- lieder der konservativen Partei das Verhalten des Krieasamts scharf fritisierten, wurde der Antrag Grey mit 236 gegen 98 Stimmen abgelehnt. j 5 i

Amtlich wird gemeldet, es sei beschlossen worden, daß sih am 11. August eine Anzahl von britischen Kriegs- schiffen zu der einige Tage darauf stattfindenden Flotten- schau in Spithead versammeln solle.

In Kingston (Jamaica) ist amtlih bekannt gemacht worden, daß die Reichsregierung der Verwaltung der Kolonien 10000 Pfund Sterling zur Verfügung gestellt habe, um sie in den Stand zu seßen, zur Sicherung der Fort- dauer des Zuckerrohrbaues den Pflanzern Vorschüsse zu fes Prozent zu gewähren, bis die Brüsseler Konvention in Kraft treten werde.

Frankreich.

Der Präsident Loubet empfing gestern Nachmittag die Mitglieder des Kongresses zur Unterdrückung des Mädchenhandels. Der schweizerishe Gesandte Lardy richtete im Namen der auswärtigen Vertreter eine Ansprache an den Präsidenten, in welcher er, dem „W. L. B.“ zufolge, dem Wunshe auf Schaffung einer inter- nationalen Geseßgebung zur Unterdrückung des Mädchen- handels Ausdruck gab. Dieser solle nicht mit Geldbuße, sondern mit Kerker- und Gefängnißstrafen bedroht werden. ai müsse eine internationale ÜUeberwachungspolizei ins eben gerufen werden, die im stande sei, mit Geschick den internationalen Kupplern entgegenzutreten. Der Gesandte verbreitete sih sodann besonders über die zur Ueberwachung erforderlichen Präventivmaßregelnn und über die Mittel, wie den Opfern dieses Handels zu helfen sei, den jungen

Mädchen, die allein im fremden Lande fländen , den Nathschlägen Elender und der Versuchung ausgeseßt.

Der Präsident Loubet erwiderte, indem er den Vorredner seiner Fürsorge für die Angelegenheit versicherte, alle ivilisierten Länder müßten in den jeßigen Stand dcr Dinge, Jer selbst die Gleichgültigen beunruhige, eingreifen. Sollte man denn das, wàs zum Schuße der kleinen Vögel möglich ist, niht auch in einer Frage thun können, deren sittlihe Be- deutung so wesentlih sei? S

Der „Matin“ will wissen, daß die Regierung entschlossen sei, das Vereinsgeseß mit der ganzen Strenge anzuwenden und unverzüglich au die genehmigten Kongregationen aufzu- lösen, wenn ihre behördlih bewilligten Tochteranjstalten dem Gesetze irgend welhen Widerstand leisten sollten.

Der höhere Klerus der Diözese Paris- hat gestern eine Zusammenkunft unter dem Vorsiß des Erz-

bishofs abgehalten und beschlossen, einen energischen Protest gegen die Maßregeln des Minister-Präsidenten Combes, betreffend die Kongregationen, zu erlassen.

Der „Gaulois“ meldet, in der Konferenz sei der Beschluß ge- faßt worden, daß in den zur Auflösung kommenden Kon- gregationen unmittelbar vor Schulshluß Kundgebungen der Zöglinge gegen die Negierung stattfinden sollten.

Der Khedive von Egypten Abbas Pascha ist gestern in Divonne les Bains angekommen.

Rußland. Der König von Jtalien empfing gestern, wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, eine Ab ordnung des 14. Littauishen Dragoner-Regiments, zu dessen Chef Allerhöchstderselbe dieser Tage ernannt worden war, sowie ferner eine vom Kultus-Minister Senger geführte Abordnung der Akademie der Wissenschaften, welche eine Adresse überreihte. Nachmittags um 3 Uhr erfolgte die Abreise des Königs von Peterhof. Auf dem festlich geshmückten Bahnhofe hatten sh die Großfürsten, der Minister des Acußern Graf Lamsdorff, Generale und an dere hohe Würdenträger versammelt, um das Eintreffen des Kaisers und des Könias von Jtalien zu erwarten. Unter dem Vor- aufritt einer Eskorte der Leibwache langten kurz vor der Abfahrt des Hofzuges die Majestäten an. Der König von Jtalien verabschiedete sich von den Großfürsten und den übrigen Erschienenen, wobei er sich mit dem Großfürsten-Thronfolger,

dem Minister des Aeußern Grafen Lamsdorff und dem italienishen Bolschafter Grafen Morra längere Zeit unter hielt, während der Kaiser von Rußland eingehend mit dem

italienischen Minister des Acußern Prinetti sprah. Bevor der König den Zug bestieg, verabschiedeten sich die beiden Souveräne auf das herzlichste. Nach wiederholter militärischer

ti Begrüßung zwishen den beiden Monarchen winkte der König nochmals vus dem sih langjam in Bewegung sehenden Zuge. Vor der Abreise hatte auf dem Balkon

des großen efunden

statt e Groß Hittwe

Palais in Peterhof ein Familienfrühstüd m welchem die beiden Kaijerinnen, d erzogin von Oldenburg, die Großherzogin- L von Mecklenburg-Schwerin, die Herzogin-Wittwe von Sachsen-Coburg und Gotha jowie die Groß fürsten und Großfürninnen theilnahmen.

Dem italienishen Wohlthätigkeitsverein in St. Petersburg überwiecs der König von Zt n vor der Abreise 1000 Rubel und den Armen von 10000 Rubel

Das deutïihe Schulschiff „Charlotte“ mit dem Het Paul Friedri zu Mecklenburg an Bord traf gestern Vormittag um 11 Uhr in St. Petersburg ein und ging bei der Nikolaibrücke vor Anker. Der deutshe Marine - Attaché, Fregatten Kapitän Freiherr von Schimmelmann begab nch alsbald an Bord. Der Kommandant der „Charlotte“, Kapitän zur Sce Mandt, stattete darauf in Begleitung des Marine - Atlahés dem deutshen Botschafter Grafen von Alvensleben einen Besuch ab und machte den russischen Marinebehörden die übliche Meldung. Nachmittags erwiderte der deutsche Bolschafter den Besuch des Kommandanten der Charlotte“ und wurde an Bord mit den üblichen Ehren zeugungen empfangen

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Belgien.

Wie dem „W. T. B.“ berichle: wird, machte die Königin gesiern wieder eine Ausfahrt im Nollftuhl und ertheilte einige kurze Audienzen

Ja Brüssel wurde gestern der panarmenishe Kongreß unter dem Vorsih des Senators Houzeau de Lehai eröffnet

Lejeune und mehere belgishe und französishe Deputirte und Senatoren. Der Vorsißzende hob hervor, daß hervorragende Persönlichkeiten aller Parteien und aus allen Ländern zu dem Kongresse gekommen seien. Derselbe habe mehr als 2000 Zustimmungserklärungen erhalten und er, der Vorsißende, hoffe, daß der Kongreß die Regierungen dazu veranlassen werde, sih der unterdrückten Armenier anzunehmen. John Briece drückte in einem Schreiben dieselbe Hg aus. Zu Vize-Präsidenten des Kongresses wurden hierau ernannt Madame Hunings, Holland, Vaszhlewycs, Dänemark, und Pressensé, Frankreih. Sodann hielt der Redakteur der Zeitschrift „Pro Armenio“ Quillard einen Vortrag über die Verbrechen, deren Opfer die Armenier ge- worden seien. Er schloß, es gebe ein wirksames Mittel, um den Bedrückungen ein Ziel zu seßen. Das sei die Er- nennung eines Gouverneurs, der ciner neutralen europäischen Nation angehöre und mit Zustimmung der Mächte zu wählen sei, und ferner die Errichtung einer lokalen nicht türfishen Miliz. Der Sultan allein könne diese Lösung ver- wirklichen. Er allein sei verantwortlih für das, was geschehen sei. Aber Europa müsse die Reform wollen; es habe keine größere Ursache, einen Krieg zu befürchten, als damals bei den Er- eignissen in Kreta. Die Versammlung schritt schließlih zur Bildung von Abtheilungen und beschloß, eine Kommission ein- zuseßen, zu welcher jede vertretene Nation 5 Delegirte zu ent- senden habe. Die Kommission solle dem Kongresse praktische Vorschläge machen.

Unter den d mehre d befanden sich der Staats-Minister

Türkei.

Das Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ meldet aus Konstantinopel, der montenegrinishe Gesandte Bakitsch habe auf der Pforte abermals ernste Vorstellungen erhoben und darauf hingewiesen, daß auf Befehl des Grenz- kommissars Hamdi Pascha türkishe Truppen und Albanesen auf Montenegriner auf dem strittigen Gebiet bei Velika auf der Mokra Planina geschossen hätten, wobei zwei Montenegriner getödtet und mehrere verwundet, sowie auch einige Hütten in Brand gesteckt worden seien. Der Gesandte habe erklärt, wenn nicht sofort Gegenbefehl gegeben werde, werde die montenegrinishe Regierung gezwungen sein, die Angriffe zu erwidern, die Gegner zu zerstreuen und die Grenzthürme, welhe die Ursache des Konfliktes bildeten, zu säubern. Die Gefahr eines Zusammenstoßcs sei groß, da Albanesen und türkishe Truppen bei Plava und Nagova konzentriert seien und die montenegrinischen Posten bei Velika und Lekiruka bedrohten.

Asien. Aus Peking vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter'sche Bureau“, Yuantschikai und das Auswärtige Amt hätten beschlossen, die Bedingungen für die Zurückgabe von Tientsin anzunehmen, und würden dies den Gesandten der Mächte am Sonnabend amtlich mittheilen, falls nicht die Kaiserin-Wittwe Widerspruch erhebe.

Afrika. Der Sultan von Sansibar ist, meldet, in der vergangenen Nacht gestorben.

wie „B. T. D“

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Streitigkeiten zwischen der Fleisherinnung und den Schlächter- gesellen Berlins kamen, wie die „Voss. Zta.* berichtet, in einer öffentlihen Versammlung der leßteren am Mittwoch Abend zur Besprechung. Als strittigster Punkt wurde die Kündigung und Entlassung binsihtlich der 24 stündigen Frist bezeichnet. Wie der Vertrauenömann mittheilte, hat die „Freie Vereinigung der Fleischermeister“ wobl die Forderungen als berechtigt anerkannt, jedoch jede Beschlußfassung in dieser Beziehung von der Haltung der mafgebenden Organisation, der Innung, ab- bängig gemaht. Die Gesellenauss{hußmitglieder stellten fih mit den übrigen Versammelten auf den Standpunkt des Kampfes. Die Be- antwortung der Frage in ter Tagesordnung „wollen wir in cinen Auéstand oder Borkott treten?“ wurde bis zum September verschoben, jedo ein sofortiaes bedingates Vorgehen gutgeheißen Die Berliner Klempner beabsichtigen, demselben Blatte zufolge, in eine allgemeine Lobnbewegung cinzutreten

Zum Koblenarbeiter-Strike in Pennsvylvanien (vgl. Nr. 158 d. Bl.) wird dem „W. T. B.“ aus Indianapolis ge- meldet, daß der dort versammelte Nationalkonvent der vers-

einigten Grubenarbeiter gestern über die NRathbsamkeit eines Ausstandes der Weichkoblenarbeiter zur Unterstüßung der ausständigen Anthracitkoblenarbeiter berieth. An der Versammlung nahmen ungefähr 900 Delegirte theil. Nach ciner Meltung der „Frankfurter Zeitung“ aus New Vor? hat sih auf dem Konvent der Verbands-Präfident Mitchell gegen and erflärt

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den Generalauss

Kunst und Wissenschaft.

Die Akademie der Wissenschaften bielt am Donnerstag, 0. Jul e Gesammtsizung ab. Herr von Richthofen las die morphbologische Stellung von Formosa und der Riukiu- Inseln z Ost-Asien, 111.) Er führte aus, a nicht als cin nah dem Kontinent onvexer Bogen, sondern als aus zwei Theilen, nämlich cinem Brueh-

k eines nah dem Diuecan bewegten Faltengebirges und cinem dem West-Ende des Riukiu-Bogens zugehörigen Stück, bestehend auf-

(Geomeorphologiihe Studien aus ß der Gruntbau von Formoîa

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zwufassen ist: ferner wies ec nah, daß, während am Nord«- Ende des Ninkiu-Bogens dessen innere vulkanishe Zone lief in die sini acfaltete Sütbälfte von Kiuschiu cingreift, die Außcnzone zwar ihr Ende an der Berührung mit derselben erreicht, ader ihre voslhumen Absenkungen ebenfalls das südliche Kiuschiu mit ergriffen und gestaltet baben Herr van*'t Hoff las über die Bildungsoerbältnifie der ozeaniscken Salzablagerunges insbesondere des Staßifurter Salzlagers. XXV11. Die künsilide Darstellung von Pinnoit Beim Verfolgen der natürlichen Biltungtverbältnifsse des Boracits 6UgO . SB,O,. MgCl, wurte in erster Linie dessen auch als Mineral

vorkommendes Spaltungsproduktkt, der Pinnolt künstlich erhalten durch Entwässerung warmer Magnesiumcbloridlêfung tdeilung

MgO. B; 0). 3H,O von Wökler's Vktobrdrat in Herr Branco legte eine Mit des Professors lr. Alexander Tornquist (Straßburg)

über: „Ergebaisse einer Bereisung der Insel Satdiniea*® vor. Es hat sich die bemerkenswerthe Thatsache ergeden, daß in dem wesilichen

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deile der Insel Bunisandstein und Muscdelkalk in deutscher Facies entwickelt sind, während in tem éfilichen Theile der Insel die Trias überbaupt fehlt. Beide Theile sind auth in anderer je gerelcgisd von einander geschieten. Der westliche ist durh eine junge, odet- cretaceis@e Faltung betroffen worden: der elilide und das Zentrum der Insel sind von dieser jungen Faltung nicht mehr beeinflukt. An der Grenze beider Theile erfolgten Erabenbrücde, auf denen sh jung bulfanishe Ausbrüche vellzogen

Herr Fugeimann leate cine Mittheilung von Hertrta Dr. Hans Friedenthal (Belin) üder neue Versuche zur Frage nah der

Stellung des Menschen im zoologischen System vor. Das Blut der anthropomorphen Affen besipt nah dem Ausweise der Bordet’schen Fällungsreaftion 4 ehnlihkeit mit dem des Menschen als mit dem Blut cynomorpher Affenarten ; es erscheint deshalb gerechtfertigt, die Familien der Anthropoiden und der Anthropiden in einer gemeiu- samen Unterordnung (Anthropomorphen) den Cynomorphen gegenüber- zustellen. Herr Engler überreichte das 10. und 11. Heft des akademischen Unternehmens „Das Pflanzenreih“, enthaltend die Tropaeotaceae von Fr. Buchenau und die Marantaceae von K. Schumann. Leipzig 1902. Herr Möbius überreihte eine Schrift: Anleitung zum Sammeln, Konservieren und Verpacken von Thieren für das Zoologische Museum in Berlin. 2. vermehrte Ausgabe. Berlin 1902. Der Vorsißende Herr Waldeyer überreihte eine Abhandlung des aus- wärtigen Mitglieds Herrn von Koelliker: Ueber die oberflählichen Nervenkerne im Marke der Vögel und Reptilien. Leipzig 1902. Herr Diels überreichte im Namen des korrespondierenden Mitglieds Herrn Weil in Paris dessen neuerschienenes Buch: Etudes de Littérature et de Rhythmique grecques. Textes littéraires sur papyrus et sur pierre. Rhythmique. Paris, Hachette, 1902. Herr Sachau überreihte das Werk: Die Augenheilkunde des Ibn Sina. Aus dem Arabischen überseßt und erläutert von J. Hirsch- berg und I. Lippert. N 1902. Herr Helmert endli über- reihte im Auftrage des Reichs-Marineamts die Veröffentlichung: Bestimmung der Intensität der Schwerkraft auf 20 Stationen an der westafrikanishen Küste von Rio del Rey (Kamerungebiet) bis Kapstadt, ausgeführt im Auftrage des Reichs-Marineamts von M. Loesch. Berlin 1902.

Land- und Forstwirthschaft. Saatenstand und Ernteaussichten in den Niederlanden.

a at Kaiserliche General-Konsul in Amsterdam berichtet unterm In der Veluwe wird über die im Anfang v. M. eingetretene und fast 14 Tage andauernde kalte Witterung, welche die Entwickelung der Saaten beeinträchtigt, geklagt. Buchweizen und Hafer bedürfen mehr Wärme. Die Kartoffeln, die sich anfänglih gut entwickelten, sind jeßt im Wachsthum zurückgeblieben. Blattgewächse und Erbsen dagegen gedeihen gut. Der O verspriht einen guten Ernte- ertrag. Hafer und Buchweizen stehen gut. Im Osten von Seeland hat der Flachs dur große Nässe ge- litten. Im Südosten der Provinz Friesland is man mit dem Stande der Feldgewächse zufrieden. Der Noggen hat \ich gut ent- wickelt und verspriht guten Ertrag. Der Hafer steht nah Wunsch. Die Kartoffeln befriedigen; Erbsen und Bohnen versprechen reich- lihen Ertrag. Die Weideländer liefern reichlichen Graswuchs. In der Hoeksche Waard (Provinz Süd-Holland) stehen die Kartoffeln im allgemeinen sehr {lecht. Auch der Flachs steht nicht

gut. Der Heuschnitt wird vermuthlich einen reichen Ernteertrag liefern. Dagegen wird von den Zuckerrüben ein geringer Ertrag er-

wartet, 5 bis 8 Tausend Kilogramm auf den Hektar. Obstbestand ist gering.

Aus Nordbrabant wird berichtet, daß nicht, wie früher ver- lautete, 18 000 ha, fondern eine viel geringere Fläche mit Zuer- rüben bestellt worden ist. Die Zuckerrüben stehen im allgemeinen dünn. Das kalte und nasse Frühjahr hat die Entwickelung der jungen Pflanzen benachtheiligt. Während in früheren Jahren der Ertraç 30—45 000 kg auf den Hektar betrug, wird er dies Jahr nur u 20—30 000 kg auf den Hektar geschäßt. Im Allgemeinen sind die Aussichten ungünstig.

Aus der Provinz Limburg wird gemeldet: Noch ñiemals waren die Ernteerwartungen der Fruhtbäume im Süden von Limburg s\o hoh gespannt als in den warmen Tagen des Monats April. Man glaubte damals, auf eine außergewöhnlih ergiebige Ernte rechnen zu dürfen. Jedoch die darauffolgende falte und nasse Witterung verdarb so viel, daß man sich mit einem mittelmäßigen Ertrag wird zufrieden- geben müssen. Wintergerste, Koblsaat und Bohnen stehen gut. Der Klee kam später zum Schnitt, als angenommen worden ist. In ein- zelnen Ortschaften im Süden von Limburg sind Krankheiten an Blatt und Stengel des Klees festgestellt worden. Die Heuernte ist reihlih ausgefallen. Die Kartoffeln find im allgemeinen im Wachsthum zurüdckgeblieben.

Auf der Insel Terel if die Heuernte im vollen Qualität und Quantität des Heus \sind nah Wunsch Mit der Verschiffung ist begonnen worden.

Im Südwesten von Seeland ist mit dem Verkauf des Flachses begonnen worden. Die Preise betragen 160 bis 175 Fl. und höher pro 44 Ar. Kauflust ist vorhanden.

Ueber die Ernteerwartungen in der Provinz Utrecht laffen sich die amtlihen Publikationen, wie folgt, aus: Weizen, Roggen und

Gang. ausgefallen.

Buchweizen steben gut, der Stand des Hafers ist zufriedenstellend. Erbsen und Bohnen versprechen, wenn die trockene Witterung nicht

zu lange andauert, einen befriedigenden Ertrag. Mit der Heuernte ist man zufrieden. Die Kartoffeln steben gut, \ind frei von Krank- beiten und versprehen einen guten Ertrag. Die Wurzelgewächse steben gut. Die Fruchtbäume stellen im allgemeinen eine s{lechte Ernte in Aussicht. Sie baben im Frübjahr durch Nachtfröste gelitten.

Ernteaussichten und Getreidehandel in Rumänien.

Das Kaiserliche Konsulat in Galaß berichtet unterm 10. d. M Die vnter galinstigen Verbältnifsen begonnene Ernle verspricht dic beiten Resultate Raps hat zwar die gehegten Erwartungen

iht ganz erfüllt und ter Gesammtertrag

t it | wird s{werlich 100 000 Tons übersteigen, doch ist tie Qualität gut

Das Getreide-

geshäft an der unteren Donau war troy der verhältnißmäßig großen Ausfuhr \{leppend. In Erwartung der neuen Ernte zeigen die diefigen Käufer wenig Neigung zu Unternehmungen in alter Waare, auch sind die Vorräthe von altem Weizen im Lande schon sihtlih wsammengeshmelzen. Dagegen ist die Maisausfubr noch immer sehr bedeutend und betrug im Juni seewärts 225 000 t Giervon gingen 80 000 st nah Gibraltar (für Ordres), 27 000 , Enaland 15000, deutschen Häfen, 27000, Dänemark, 37000, Antwerpen und Rotterdam 19000, diversen Häfen, wobei die Höhe der direkt nah deuten Hüfen orwiegend nah Hamburg gegangenen Quantitäten auffällt Es wurden weiler seewärts ausgeführt -— in 103 Dampfern 91 460 « Welzen, 6 827 Roggen, 6838 , Gerste Troy der großen Ausfubr wurde der Bedarf an Dampferraum leiht gedeckt und Frachten blieben billig. Heute notieren Dampfer

für Theilladungen 8/6—8/9 von Galay—Braila und 7/6—7/9 von

Sulina. Ganze Dampfer sind wie gewöhnlich etwas theurer, do richtet sich das in ersier Linie nah der Größe derselben Die Vorräthe an Getreide in Galay werden, wie folgt, an- egrber Mais 15 000 t Weizen 3500 Roggen 900

c Ä aa D Ä F In Braila lagen ca. 50000 t Mais: im übrigen sind die dortigen Getreidtedorräthe undetcotent Die Preise um die Monatléwende waren etwa die folgenden

R jer 120—135 Æ, L oggen 103106 Gerte . W100 M ai 6 97

Ernteaussichten und Getreidehandel in Bulgarien.

Der Kaiserlihe Konsul in Varna berichtet unterm 7. d. M.:

__ Die Witterung war im allgemeinen für die Feldfrüchte sehr günstig, und wenn nicht unvorherzusehende Elementarereignisse die Saaten nachtheilig beeinflussen, so ist für dieses Jahr eine reiche Ernte zu erwarten. Der Schnitt der Gerste ist bereits beendet. Das Er- gebniß beläuft sih {chäßungsweise auf 40 hl für den Hektar (gegenüber 25 bis 28 hl im Vorjahre). Die Beschaffenheit der Körner be-

friedigt. Winter- und Sommerweizen stehen allenthalben ret gut und gehen ihrer Reife entgegen. Die Ernte dürfte in 4 bis

Een beginnen ; der Ertrag wird auf 27—28 h1 für den Hektar ge- ägt.

_ Auch Roggen und Halbfrucht haben \sih gut entwickelt. Lan wurbe nur wenig in den Balkangegenden und in der Dobrudja angebaut.

Haf er verspriht einen Ertrag von 50—595 h1 für den Hektar. Er erzielt bier nur selten gute Preise, und da sein Anbau viel Un- kraut und Fremdkörner-Beisat mit sich bringt, wird er meistens nur für eigenen Bedarf der Landwirthe gesäet. Zur Ausfuhr gelangen nur geringe Mengen.

__Der Anbau der Hirse ist beendet. Größtentheils wird hier wilde Hirse gesäet, die zu Viehfutter verwandt wird.

Der Mais i} ausnahmslos von guter Beschaffenheit; seinem Wachsthum war der leßte Regen sehr förderlih. Mit dem zweiten Behaken der Maispflanzen wurde begonnen.

: Die Wiesen werden jeßt gemäht. Infolge der genügenden Bodenfeuchtigkeit ist Aussicht auf eine zweite Heuernte vorhanden.

Sehr gutes Aussehen zeigen die künstlichen Wiesen (Luzerne), von denen bereits 2 Schnitte geborgen sind.

Hülsenfrüchte und Kartoffeln sind meist gut und ver- sprechen ein reides Erträgniß. A

Von den Weingärten zeigen diejenigen, welhe im vorigen Jahr regelmäßig besprizt und vom Hagel nicht verwüstet worden sind, jeßt gute Fruchtansäße. Das zweite Behacken und Besprißen mit Kupfervitriol, sowie Binden der Reben wird fortgeseßt.

Die Stimmung des Getreidemarktes ist hier wie in Balt\schik fortdauernd matt; Geschäfte werden kaum abges{lossen. Jn dem Preis\tande sind wesentlihe Veränderungen nicht hervorgetreten, wenn zue in der leßten Woche zeitweise eine steigende Tendenz zu be- merken war.

Ernteaussichten in den VereinigtenStaaten von Amerika.

Der Saatenstandsberiht des Ackerbau - Departements für den Monat Juni 1902 bezeichnet, wie üblich, die Ernteaussichten in den Vereinigten Staaten von Amerika durch Prozentualziffern, wobei die Mafßzahl 100 als ziffermäßiger Ausdrüuck für eine schr gute Ernte gesetzt ist. Als eine solhe mit 100 bewerthete Ernte ist nah fünf- jährigem Durchschnitt anzuseßen bei Weizen ein Ertrag von 17,3 Bushel pro Acre, und zwar bei Winterweizen von 16,9 und bei Sommerweizen von 17,7; bei Noggen ergiebt sich ein Ertrag von 17,8 Bushel pro Acre, bei Gerste von 28,9 und bei Hafer von 34,7. Unter Zugrundelegung dieser Durchschnitte läßt \sich nach der Größe der Anbaufläche und der Prozentziffer des Saatenstandes im Juni 1902 der vorauss\ichtliche Ernteertrag dieses Jahres, wie folgt, rechnungs- mäßig schäßen, wobei zum Vergleich die Anbaufläche und der Gesammt- ertrag des Vorjahres mit angegeben werden :

j j Winter-|Sommer-/

weizen | weizen | Hafer | Gerste |Roggen Saatenstand am 1. April 1902 in 9% A 76,1 95,4 90,6 93,6 88,1 Berechneter Ertrag pro | Acre in Busbel 12,9 16,9] E * 167 Areal in 1000 Acre 1902| 27103 18635 928656 1661 1978 S á 1901) 28750| 21146 28541 4296| 1988 Geschätzte Ernte 1902 in! 1000 Busbel . . .| 349629] 314931| 899798] 126313| 31055 Gemachte Ernte 1901 in 1000 Busbel 429675! 318785! 736809! 109933 30345 Vorauss\icbtliche Differenz gegen 1901 80046 3854|-4-162989/4-16380/ 4-710.

Was in den Angaben des amtlichen Berichts am Auge fällt, if die Abnabme des Weizenareals unm 4 158 000 Acrc gegen das Vorjahr, insbesondere des Sommerweizens um runt 24 Millionen Acre. Der biernach zu gewärtigende Ausfall im Ertrage der Welzenernte gegen das Vorjahr beläuft si auf rund §4 Millionen Busbel ; derselbe wird jedoch von anderer sahkundiger Seite 150 Millionen Busbel verans{laat. (Nah Theo Statisat.)

meisten ins

G aocah auf! runt

Ackerbau und zut in Par Die Ernte des Iahres

N ie b

1901 geitaltete

h

folgt: Anbaufläche Ernte i ha drs Mais i 47 262 756 20 Mandioka . s I S 488 31 Bohnen 4 995 120 102 E... N 192 32 E e « . DOO 4 105 09 Baumwoll S 75 435 E eee I 181 1 897 E aaa 214 5 145 E ao oa na 917 22 031 Tabad L. » G07 89 7A Die Vichbestände von Paraguay (ohne Asuncion) \scuten si

¡usammen aus 2413 780 Stück Rindvieb sonstigen Pferden, 5974 Maulthbieren 46 871 Ziegen und 236 755 Review, ÄAsuncion.)

113 225 Stuten, 4665 Eseln, 38 377 Schweinen, Schafen. (The Paraguay Monthls

Weizenernte Britisb- Indiens im Jahre 1901/02

Nach tem amtlichen Schlußbericht gestaltete ih die Welzener 4 4, L Ÿ Ï British-Indiens im Jahre 1901/02, verglichen mit dem Vorjabre, wie folgt

_ - ,

Anbaufläche in Acres Ernte in Ton 1901 02 10001 1901/02 1900 01 Punjab e. T T L O0 Nordweest-Provinz 796 500 : 159 279 5 Agra und Oudh . 6479720 6790440 2401940 2384606 Bengalen .. ,. 1388200 149870 391 000 79 600 E Inn 2590200 2065 7H 561 574 440 909 bay . . . . 1333816 14338310 168 971 294 479 Siot 496 613 479 457 102 132 123 160 Feerar ues 240 085 241 54 6 180 % 093 MNizarn- T ereitorium g 712 157 748 163 13 184 15 06A Rajputana . 536 241 713 290 103 825 170 682 tral-Indien 1 451 £33 i 238 317 254 331 215 224 víote 3 714 2 556 26 197 Zusammen . . 2293948 2292153 G0 Gi

Die Ernte des Jahres 1901/02 war h um 756 735 Tons oder 13,5% geringer als im vorhergehenden Jahre: den 6000507 | Tons betragenden Durchschaititertrag der fünf Jahre

üdertra! se um 0.1%

binter dem fich auf 6503 923 Tons he-

94 105 |

laufenden Durchschnittsertrag der leßten zehn Jahre blieb fie um 7,9 9/6 zurüd.

Zur Ausfuhr gelangten im Jahre 1901/02: 366 091 Tons Weizen gegen nur 2501 Tons im vorhergehenden Jahre, 485 204 Tons im Jahre 1899/1900, 976 025 Tons im Jahre 1898/99, 119 630 Tons im Jahre 1897/98, 95 528 Tons im Jahre 1896/97 und 500 146 Tons im Jahre 1895/96.

Abgesehen von dem Westen Indiens, Bt die Preise geringer, als sie seit 1899 waren. Die folgende Uebersicht giebt (in Sihrs)*) die-

jenigen Mengen, welche in den verschiedenen Bezirken für je eine Nupie verkauft wurden: Á 3 : ra und entral- Punjab Oudh provinzen Bombay März 1900 . 11,81 12,01 9,44 7,62 T0, 11,23 10,50 8,87 8,18 E 1902 . 15,56 14,31 12,75 9,19 Mai 1902 . 15,70 14,39 13,07 8,97.

*) 1 Sihr = 317,5 g. (Nach dem Final General Memorandum des Director General of Statistics in Kalfutta.)

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und- Absperrungs- Maßregeln.

St. Petersburg, 17. Juli. (W. T. B.) Dem „Regierungs- boten“ zufolge ist Zizikar in der Mandschurei für cholera- verseucht erklärt. In Infkou sind seit dem Ausbruch der Epidemie bis zum 4. Juli 643 Personen erkrankt, von denen 477 starben. In der Woche vom 27. Juni bis zum 4. Juli erkrankten dort 166 Personen und starben 139. In Charbin, wo die ersten Erkrankungen am 1. Juli festgestellt wurden, zählte man bis zum 10. Juli 575 Er- krankungen und 322 Todesfälle. Cholerafälle in der Mandschurei sind noch in den Ortschaften Tachotschi, Telin, Kajuansan, Schanhaikwan und Sinmintin vorgekommen. Es wurden Cholerastationen in der Mandschurei errichtet. Die Züge werden von Sanitätsbeamten besichtigt und begleitet.

Verdingungen im Auslande.

Belgien.

26. Juli, Mittags. (Gouvernement provincial in Antwerpen: 1) Ausbau der Straße von Berlaer nah der Eisenbahnstation. 77 250 Fr. 2) Ausführung von Kanalisationsarbeiten in der Gemeinde

Heffen. 35715 Fr. 3) Bau einer Chaussee von Itegem nah Helle- brug. 126 000 Fr. 4) Ausbesserung der Traverse von Putte 593 393 Fr. 5) Bau eines Gemeindehauses in Liezele. 9405 Fr.

6) Vergrößerung des Hospitals in Puers. spätestens zum 25. Juli.

__ 26. Juli, 11 Uhr. Hôtel de ville in Gaint- Nicolas: Bau eines Entrepots. 126 444 Fr. Angebote bis spätestens zum 23. Juli. La Société des Tramways Bruxelloise, 6, impasss du parc, in

14 867 Fr. Angebote bis

Brüssel. Lieferung von 30 000 kg Hafer. Lastenhaft 20 Cts. Verkehrs-Anstalten. VielfahumFchalter A. 1902.

Seit mehreren Jahren werden in der Reichs - Telegraphen-

verwaltung für dic Fernsprech-Vermittelungsanstalten mäßigen Um fanges Vielfahumschalter kleiner Schrankform mit nur einem Arbeits- vlaye zur Bedienung von 100 Theilnehmerleitungen oder 14 Ver- bindungsleitungen verwendet. Je zwei nebeneinander stehende Vielfacb- umschalter haben ein gemeinsames Klinkenfeld, d. b. die Vielfachklinken sind so angeordnet, daß z. B. bei 800 eingeführten Tbeilnehmerleitungen die Klinken 1 bis 200 und 401 bis 600 in den Tafeln Nr. 1, 3, 5 und 7 und die Klinken 201 bis 400 und 601 bis 800 in den Tafeln Nr. 2, 4, 6 und 8 liegen. Das Fassungêvermögen an Klinken beträgt für wei Vielfachumschalter 2000 für Theilnehinerleitungen und §0 für Ver bindungsleitungen

Seit Beginn dieses Jahres

ck

Post und Telegraphie* entnehmen,

ge S 5 -

it man, wie wir dem „Archiv f

dazu üdergegangen, den Klinken-

rabmen dieser Vielfahumschalter ausnahmêweise iroî ¿u machen, daß er 1600 Klinken für Thei leitungen und 40 Klinken für VBerbindungsêleitungen fat i nabmefähigkeit ist dadurch auf 3200 Klink r Theilnehmer [leitungen und 80 Klinken für Verbindungsleitungen gesteigert. In dêèr Regel werden die Vielfahumschalter kleiner Schrankform jedo auch weiterhin nur für cine Gesammt-Aufnahm ! )

| 2080 Klinken eingerichtet

| Bei der Bedienung der Vielfachun Î dadurch

| viel Zeit verloren, daß es zur rechtzeitigen Tr r Verbint

| nôtbig war, die Beendigung der Gespräche a m Amte entwed

| durch eleftrishe Schlußkontrole oder durch St Schlußfrage

| „Sprehen Sie noh ?* zu überwachen. I: i! Fáll

von der Stellung dêr Scblußfrage Gebrau gemacht wor

| weil die elektrishe Schlufkontr le (Prüfun it }

bôrers, ob cin bei der Sprechs n Sprechstromkreise [l 4

| Kontrolelement ein- oder ausgeschaltet ist bez. ob der Fer: r Sprechstelle auf dem beweglichen Haken bän ht) im Einzel

| leitungsbetrieb und in nicht genügend isolierten Derpelleit:

| zuverlässig ist. Die Stellung der Schlußfrage hat r dem Zeit verluste noch den Nachil daß fie für die Thb bmer l d dicse leiht zu der irrigen Annad ri, d Fernsprecht al bôrc Gespräche unbefugter Weise mit. Es ift deshalb ei

licher Fortschritt, daß d Bielfad halter f r Schrank

jeyt mit einec t edl t dbtun geîlattet werd b der ' m Ant E L erscheint, sobald derjer Theilnehmer, von dem das Gespräch zeleitet ift, den Fernhôrer wieder angehängt d 5

| vollfommenheit der Vielfahumschalter war è Smnáf L

der Arbeitsrlätze, die daturh entstan Tk erlcit

in der RNeibenfolae r Ansckl 1e Î Inti e gelegt wurden. Da jeder Stadt-Ferasprech t d en T bdeilncbmerlecitungen nar Verte j n [de

| zwerst angeschlossen sind und daher è ften Anschlußÿnummcer führen, so wurden auf die Klappen der erfi Vielfahuin halter \{licklich Leitu 7 ers starkem Verkehr t, n d zn den Klarven ter e Nieli atum H z¿lter tiger arf belañte Leitungen tig! intol dessen war Nie 10x Leitungen an den ersi bumschaltern k nidht durdf at während die Arbeitat der übrigen Vielfahumschalter durch 100 Leitungen rut Ì ¿tet nd bel den Ti len T F Uckclstante id dur Einfü ¿ ein reife ; ? Kabelverbindurg zwischen den ladfiir der let il:r idaltctafeln und ten Abtrageklinken abgebelfen. Der Frotichenvertbeiler zeftattet in einfacher L sämmtliche An‘blañile a Acne rung der Leitungénommetn auf belicbige Klatte halten, sotafß bei mweck—entsprechenter Benuyung diejes Vertk s eine annähernd aleichmäkige Belastung aller Arbeitsrläye zu crzicicn ift: auch können etreaige Lucken unter den beseyten Klappen, die beim Uebergange der Theilnehmer von der Banuschgebührenzadlong zur Einzelgebühren zablung oder aus anderer Veranlassung entsteden, sogleich wieder aus etállt werden. Dabei muß allervings auf die Uchercinftimmung de

+ .

Den - Unidlutrammar mit den Natrvenremmetn verzidtet indes arékere lledelitänte nid! zar Felge c Glhenio wie die Vielfachamichalter lie

* 1077 37 die Bereichoung Vielsachamichalter U. 1902 führen, erhalten au die Fernichränke großer und kleiner Form M. 1990 selhithätige Sétlukh-

Arien