1902 / 169 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Die Jnhaber der Fabriken sind verpflichtet, von der ihnen gewährten Entschädigung ihren Beamten und Arbeitern, die infolge des Verbots aus ihrer BesGAEn entlassen werden, eine Entschädigung zu gewähren, die bei Arbeitern dem von ihnen in den legen drei Monaten vor dem Jnkrafttreten dieses Gesetzes bezogenen durhschnittlichen Arbeitsverdienste, bei Be- amten dem von ihnen in den leßten sechs Monaten vor dem Inkrafttreten dieses Gesezes bezogenen Gehalt entspricht.

Streitigkeiten zwischen den Jnhabern der Fabriken einer- seits und den Beamten oder Arbeitern andererseits werden von der für Lohnstreitigkeiten zuständigen Jnstanz entschieden.

8 12.

Der Reichskanzler ist befugt, von dem Tage der Publikation dieses Gesezes ab, den einzelnen Fabriken den von ihnen her- zustellenden Höchstbetrag von Süßstoff vorzuschreiben.

8 13. [r Dieses Gesetz tritt mit dem 1. April 1903 in Kraft. Mit diesem Zeitpunkte tritt das Geseh, betreffend den Verkehr mit fünstlihen Süßstoffen, vom 6. Juli 1898 (Reichs-Geseßbl. S. 919) außer Krast.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Jnsiegel.

Gegeben Travemünde, an Bord M. Y. „Hohenzollern“, dean T. ult L902

Wilhelm.

(L. S.) Graf von Bülow.

Bekann a Gn a betreffend die Vereinbarung erleihternder Vor- schriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und Luxemburgs. Vom 9. Juli 1902.

Die in der Bekanntmachung vom 22. März d. J. (Neichs- Geseßzbl. S. 127) veröffentlichten Aenderungen der Anlage B zur Eisenbahn - Verkehrsordnung finden, nachdem die Groß- herzoglih luxemburgische Regierung auf Grund der mit ihr getroffenen Vereinbarung (Reichs-Geseßbl. von 1893 S. 189) ugestimmt hat, auch im deutsh-luxemburgischen Wechselverkehr [nwendung.

Berlin, den 9. Juli 1902.

Der Reichskanzler. Graf von Bülow.

Nachdem dur rechtskräftige Urtheile des Königlichen Landgerichts zu Posen vom 7. und 12. Juni d. J. gegen die in=Krakau erscheinende periodische Zeitschrift „Dj abel“ binnen Jahresfrist zweimal Verurtheilungen auf Grund der ZSZ 41 und 42 des Strafgeseßbuchs erfolgt sind, wird in Anwendung des & 14 des Gejeßes über die Presse vom 7. Mai 1874 (Reichs-Geschbl. S. 65) die fernere Verbreitung dieser Zeit- \chrift auf die Dauer von zwei Jahren hierdurch verboten.

Berlin, den 17. Juli 1902.

Der Reichskanzler. Jn Vertretung : Graf von Posadowsky.

Bekanntmachung. Erweiterung des Fernsprehverkehrs.

Der Fernsprehverkehr zwishen Berlin und Adelnau, Alt-Zachun, Blankenau, Brähß, Buden- heim, Groß-Steinheim, Gustavsburg, Habenhausen, Halbe, Holthusen, Kleßko, Leibsz, Münchehofe (Mark), Oberwiesenthal, Sanditten, Sarnow, Teupiß, Wahlstatt, Wendish-Buchholz, Zachun ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von 83 Minuten beträgt

1) im Verkehr mit Halbe und Teupiß je 25 H,

9) im Verkebr mit Leibsch, Münchehofe (Mark), Wendisch Buchholz je 50 A,

3) im Verkehr mit Sanditten 1 M 50 F

1) im Verkehr mit den übrigen Orten 1e 1 M

Berlin, den 19. Juli 1902. Kaiserliche Ober-Postdirektion Griesbach

Auguíît

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m 9. August 120 2. August 5,15 am 15. Auguît

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5,15*, 6,45, am 4. August 6,30, 7,45, 10,25, 11,15*, 1,50, 4,15*, 5,15*, 6,42, am 5. August desgl., am 6. August desgl., am 7. August desgl., am §8. Angust desgl., am 9. August 6,30, 7,45, 10,25, 11,15*, 1,90, 4,15*, 5,15*, 6,42, am 10. August 6,30, 7,45, 9,15; 10,25, 1,50, 4,15%, 5,15*, 6,42, am 11. August 6,30, 7,45, 10,25, 11,15*, 1,50, 4,15*, 5,15*, 6,42, am 12. August desgl., am 13. August desgl., am 14. August desgl., am 15. August desgl., am 16. August desgl.

Die mit * bezeihneten Fahrten werden postseitig nur ausnahms-

weise benußt. IV. Nach Baltrum.

Von Dornum (Ostfriesland) nah Baltrum über Neßmersiel mittels Privat-Personenpost bezw. Fährschiffs in etwa 2 Stunden. Ab- fahrt des Fährschiffs:

am 1. August 9,15, am 2. August 10,15, am 3. August —, am 4. August 12,15, am 5. August 12,45, am 6. August 1,15, am 7. August 2,0, am 8. August 2,45, am 9. August 3,15, am 10. August —” am 11. August 4,30, am 12. August 5,30, am 13. August 6,LZ, am 14. August 7,30, am 15. August 8,45, am 16. August 9,45.

V. Nach Langeo0og-.

Von Esens (Ostfriesland) Bhf. nach Langeoog über Bensersiel mittels Privat-Personenpost bezw. Dampfschiffs in etwa 1} Stunden. Abfahrt des Dampfers: i

am 1. August 7,40, 8,22, am 2. August 9,0, 9,22, am 3. August 9,20, am 4. August 10,20, am 5. August 12,0, am 6. August 12,15, am 7. August 1,0, am 8. August 1,35, am 9. August 2,10, am 10. August 2,40, am 11. August 3,35, am 12. August 4,10, am 13. August 5,20, am 14. August 6,0, 7,22, am 15. August 7,15, 8,32, am 16. August 8,20, 9,22.

VI. Nach Spiekeroog.

Von Esens (Ostfriesland) Bhf. nah Spiekeroog über Neus- harlinger]iel mittels Privat-Personenpost bezw. Sährshiffs in etwa 21 Stunden. Abfahrt des Fährschiffs:

am 1. August 9,0, am 2. August 10,0, am 3. August 11,0, am 4. August 12,0, am 5. August 1,0, am 6. August 1,30, am 7. August 20, am 8. August 2,30, am 9. August 3,0, am 10. August 3,49, am 11. August 4,30, am 12. August 5,0, am 13. August 6,2, am 14. August 7,30, am 15. August 8,0, am 16. August 9,0.

VIL. Nah Wangeroog und Spiekeroog.

Von Carolinensiel (Harle) nach Wangeroog und Spiekeroog mittels Damvf\chiffs in etwa 1 bezw. 2 Stunden:

am 1. August 9,15, am 2. August 10,0, am 3. August 11,10, am 4. August 12,0, am 5. August 12,45, am 6. August 1,30, am 7. August 2,15, am 8. August 2,45, am 9. August 3,15, am 10. August 3,50, am 11. August 4,30, am 12. August 5,30, am 13. August 6,22, am 14. August 6,32, am 15. August 9,15, am 16. August 9,30.

Außerdem von Harle nah Wangeroog mittels Motorfährschiffs in 1 Stunde: i: :

am 1. August 6,10, am 2. August 7,25, am 3. August 8,40, am 4. August 9,0, am 5. August 10,10, am 6. August 11,0, am 7. August 11,40, am 8. August 12,10, am 9. August 12,45, am 10. August 1,25, am 11. Auguít 2,10, am 12. August 3,0, am 13. August 4,0, am 14. August 5,43, am 15. August 6,0, am 16. August 6,955.

Wegen der Verbindungen vom 17. August ab bleibt weitere Be- fanntmachung vorbehalten.

Oldenburg (Grhzgth.), den 14. Juli 1902.

Kaiserliche Per tion. Y .

Kleine.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 36 des „Reichs-Geseßblat tb.- enthält unter

Nr. 2890 das Geseh, betreffend die Abänderung des Branntweinsteuergesches vom 24. Juni 1887/16. Juni 1895, vom 7. Juli 1902, unter

Nr. 2891 das Süßstoffgeseß, vom 7. Juli 1902, und unter

Nr. 2892 die Bekanntmachung, betreffend die Vereinbarung erleihternder Vorschriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und Luremburgs, "vom 9. Zuli 1902

Berlin W., den 21. Juli 1902.

Kaiserliches Post-Zeitungsamt. Weberstedt.

Königreich Preußen,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Wabl des Geheimen Regierungsraths, Professors Ende zum Präsidenten der Königlichen Akademie der Künste in Berlin für das Jahr vom 1. Oktober 1902 bis dahin 1903 zu bestätigen und dem Kreisarzt, Sanitätsrath Dr. Paul Gebhardt in Fraustadt den Charakter als Medizinalrath zu verleihen.

Kriegs-Ministerium

tendantur-Sekrelär Hempvel von der VIT. Armee -: Korps ij zum Gel retär und Kalkulator im Kriegs-Ministerium

rium der acisilichen, Unterrichts6- und Medizinal-Angelegenheiten des Professors Pr c

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heimen | ric | aus dem Guter

hr vom 1. Oktober 1902 bis dahin 1903 |

liche Friedrih-Wilhelms-Universität Befanntmachung. teinische und das deutsche Verzeichniß der an der beainnende Winter-Semester ist von heute berpedell Herrn Tschorsh im Universitäts: ¿ für 25 À, lehteres für 20 A, zu haben 19. Juli 1902 Der Rektor der Universität Kefkule von Stradonigz

Ministerium für Landwirthschast, Domänen und Forsten

Die Oberförsterstellen Rehhof im Regierungsbezirk Marienwerder und Rod a. d. Weil im Regierungsbezirk Wiesbaden sind zum 1. Oktober 1902 anderweit zu deschyen

| ihm Allerböchsi

hiesigen Universität für das am |

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Ministerium des Jnnern.

Bekanntmachung.

Jm Anschluß an die auf Grund des § 38 der Mus

gewerbeordnung erlassene Bekanntmahung vom 16. Juli 1881, etreffend den T der Befugnisse und Verpflich- tungen sowie den Geschäftsbetrieb der Doe ee (M.-Bl. d. i. V. S. 169), werden die Orts-Polizeibehörden hierdurch ermächtigt,

1) sofern für ihren Amtsbezirk ein Bedürfniß dazu vor- liegt, den Pfandleihern statt des bisher vorgeschriebenen Pfand- buchs die Führung zweier Bücher aufzugeben, von denen das eine für Eintragungen an den geraden, das andere für Ein- tragungen an den ungeraden Tagen des Monats bestimmt ist;

2) für die in den Büchern der Pfandleiher zu führende Rubrik „Bezeichnung des Pfandes“ (8 5 Ziffer 6 des Geseßes" vom 17. März 1881, Gejezg-Samml. S. 265) folgende vier Unterabtheilungen vorzuschreiben :

1) Gegenstand, i 2) Besondere Kennzeichen, 3) Buchstaben,

4) Zahlen.

Berlin, den 11. Juli 1902.

Der Minister des Jnnern. Jn Vertretung: von Bischoffshausen.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (Gescß-Sammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß aus dem Betriebe der auf preußischem Gebiete gelegenen Strecke der Nordbrabant-Deutschen Eisenbahn im Jahre 1901 ein kommunalabgabepflichtiger Reinertrag nicht erzielt worden ist.

Münster, den 18. Juli 1902. L

Der Königliche Eisenbahn-Kommissar. Lüdicke,

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats- und Finanz - Minister Freiherr von Rheinbaben, mit Urlaub nach der Schweiz;

Seine Excellenz der Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden, Wirkliche Geheime Rath von Hoffmann, mit Urlaub nah Schierke im Harz ;

der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeit-n, Wirkliche Geheime Ober- Regierungsrath Wehr- mann, mit mehrwöchigem Urlaub.

Nichtamkliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. Juli.

Die im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen im Monat Juni 1902 ergiebt für 76 Bahnen, die schon im Zuni 1901 im Betriebe waren, Folgendes:

Gesammtlänge: 45 148,47 km.

im gegen auf gegen Ganzen [das Vorjahr| 1 km | das Vorjahr

At A T A 0/

für alle Bahnen im Juni 1902 aus dem Per- sonenverkehr aus dem Güter- verkehr

Einnahme

47 105 151 377 2144 1 066|— 34 3,09

870 9334 1 990— 25 1,24 für die Bahnen mit dem Nechnungsjahre 1. April—31. März in der Zeit vom 1. April bis Ende Juni 1902

89 534 003 —-

aus dem Per sonenverkehr 1153

aus dem Güter verkehr

53 279 4 429 2731 3 054 198 6,09

240 547 5284 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre

1. Januar—31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar

bis Ende Juni 1902

9 687 7624 6 260 1 20

+

aus dem Per

sonenverkehr | 36030 310 4- 226 447

_—

5 600 109 191

E }14 030 76 059 10 141 Eröffnet wurden: am 1. Juni Lollar (Direktions6bezirk Frankfurt a. M.); am 2

277 2,66 Londorf 14,07 km Juni Güterzug

| verbindungsstrecken nach dem Bahnhofe Hilbersdorf 4,05 km | (sächsische Staatöbahnen) :

m | gebirge Lräsidenten der Königlichen Akademie der Künste |

am 25. Juni Petersdorf i. Riesen- - Nieder : Schreiberhau 15,09 km (Direlktionsbezirk Breslau)

Der Kaiserliche

j Botschafter in Rom, General-Adjutant und General der

Kavallerie Graf von Wedel hat cinen bewilligten Urlaub angetreten Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Botschaft von dem Ersten Sekretär, Legationsrath von Jagow geführt

Nachdem der Kaiserliche Botschafter in Washington, Wirk liche Geheime Rath von Holleben einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten hat, wirkt der Ersie Sekretär der Botschaft, Legationsrath Graf Quadt: Wykradt als Geschäftsträger

Der hiesige Kaiserlich und Königlich österreichish-ungarische Botschafter von Szöagayény- Marich hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit wirkt der Kaiserlich

und Königliche Legationsrath Dr. Freiherr von Gisfkra als Geschäftsträger

i er Präsident der Königlichen Sechandlung Havenfstein ift mY Urlaub abgereist

Fn der Ersten Beilage befindet sich ein Abdruck des Ent- wurfs eines Geseßes, betreffend das Urheberrecht an Werken der Photographie.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“ mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer-Geschwaders, Kontre- Admiral von Ahlefeld an Bord, am 18. Juli in Fusan eingetroffen. ;

S. M. S. „Hertha“ is am 18. Juli in Nagasaki eingetroffen und an demselben Tage von dort nah Tf\singtau ‘in See gegangen. s

S. M. S. „Jaguar“ ist am 18. Juli in Jtschang ein- getroffen und geht am 21. Juli von dort nah Hankau in See.

Kiel, 21. Juli. Das unter dem Befehl Seiner König- lichen Hoheit des Prinzen Heinrich stehende 1. Ge- schwader ist gestern Nachmittag, wie „W. T. B.“ mittheilt, von seiner Uebungsreise in die Nordsee durh den Kaiser Wilhelm-Kanal hierher zurückgekehrt. Nach dem Einlaufen des Geschwaders begaben sih Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich sowie Seine Hoheit der Prinz Friedri ch Karl von Hessen nah Hemmelmark.

Das Schulschiff „Moltke“ trat heute Vormittag kurz n&ch 11 Uhr seine Auslandsreise an. Das Schiff geht zunächst nah Schweden und alsdann nah dem Mittelmeer.

Oldenburg.

Das in Bant erscheinende „Norddeutsche Volksblatt“ hatte am 21. April v. J. aus der „Hunnenbriefmappe“ des Münchener sozialdemokratishen Organs den „Brief eines bayerischen Chinakriegers“ abgedruckt, in dem u. a. behauptet war, daß, als in den ersten Tagen des Krieges die Bagage einer deutschen Truppenabtheilung stecken blieb, neben Patronen auch ein Theil der Lebensmittel fortgeworfen wäre, während einige Weinkisten wieder aufgeladen seien. Die Mannschaften hätten infolge Brot- mangels zwar Durchfall bekommen, daran fei aber nichts ge- legen gewesen, da ja die Offiziere thren Wein gerettet hätten. An diese Mittheilungen hatte das „Volksblatt“ eine abfällige Kritik über das angeblihe Verhalten der Offiziere jener Truppenabtheilung geknüpft, die „ihre Pflichten gegenüber der Mannschaft vollständig vergessen zu haben scheinen.“

Ein wegen Beleidigung der Offiziere der ostasiatischen Truppen auf Grund dieses Artikels gegen das „Norddeutsche Volksblatt“ eingeleitetes Strafverfahren hat in der Vor- untersuhung die völlige Unrichtigkeit der in dem inkriminierten Artikel enthaltenen Behauptungen ergeben. Es i]st in der Voruntersuhung vielmehr festgestellt, daß die Verringerung der Bagage durch die Verhältnisse geboten war und daß sie den Mannschaften in gesundheitlicher Beziehung keinerlei Schaden gebracht hat. Der in geringer Menge weiter mitgeführte Wein war in erster Linie zum Verbrauch für die Mannschaften bei etwaigen Krank- heitsfällen bestimmt, hat auch thatsählih zum theil diese Verwendung gefunden. Die Zeugenaussagen haben überein- stimmend ergeben, daß die in Betracht kommenden Offiziere es in feiner Weise an Fürsorge für die Mannschaften haben fehlen lassen.

Unter diesen Umständen sieht sich das „Norddeutsche Volksblatt“ selbst genöthigt, seine an den von ihm mit- getheilten Brief geknüpfte Kritik als unzutreffcnd zu bezeichnen und sein Bedauern über ihr Zustandekommen auszusprechen.

Sachsen-Coburg-Gotha. Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs,

Höchstwelcher zur Zeit in Coburg weilt, ist am Sonnabend im ganzen Lande festlih begangen worden.

Oesterreich-Ungarn.

In dcr Schulkommission des böhmischen Land- taaes crhoben am Sonnabend, wie „W B.“ meldet, die deutshen Abgeordneten bei der Berathung über die geseßliche Regelung des gewerblichen Fortbildungsschulwesens gegen verschiedene Bestimmunaen Bedenken Da sie mit ihren Ubänderungsanträagen in der Minderheit blieben, entfernten fic sich und machten so eine Beschlußfassung unmöglich

Großbritannien und Jrland.

Der König der Belgier, Allerböchstdessen Yacht in S olent lieat, stattete am Sonnabend Vormittag, wie „W.T.B.“ berichtet, dem König Eduard einen halbstündigen Besuch auf der Yacht „Victori a and Albert“ ad

Bei der vorgestern Nachmittag erfolgten Eröfnung eines neuen konservativen Klubs in Fulham hielt der Premier Minister Balfour seine erste außerparlameniarishe Rede als solher. Nachdem er Í durch den Rúcktritt Lord Salisbury's erlitten habe, und her vorachoben hatte, daß dieser bei seinem t das Land in Frieden und mit guten Beziehungen zu allen fremden Mächten zurüdgelassen habe, welche die seien, Premier - Minister aus, daß während des Krieges theilweise erstaunt und emyvöôrt aecwesen sei über die Anschauungen Völker des Kontinents gegenüber dem britischen den enalishen Trupven, und gab dec Hoftnung druck, daß diese Koniroversen für immer ihr funden hätten. Er glaube, daß einiger Ueberlegung einschen würden, England habe einige Züge an sih, die nit ganz unvortheilhast seien, und daß diejenigen, welhe England beschuidigien, cs habe ein freies, sich selbsi regierendes Volk muthwillig aus der zukünfligen Entwickelung Tran6vaals erkennen würden, was die britischen Zdeen von Freiheit, kolonialer Selbstregierung und Reinheit der Verwaltung dazu thun könnten, die Rassen zu verschmelzen und aus Süd-Afrila das zu machen, was England aus so manchen anderen Theilen der Welt gemacht hade. Er glaube, daß die Angriffe gegen England auf dem Kontinent jet eingestellt werden würden, und daß man Aussicht habe auf siets wachsende gute Be- ziehungen zwishen England und den Nationen des Kontinents Alsdann sprach der Premier-Minister die Hoffnung aus, man

führte der Enaland theilweite

verschiedener

Aus Ende qe

über den Verlust gesprochen, den das Land |

| zur Sce Mandt, sowi

freundschaftlichsten und besten |

| des Schulschiffes | der deulsche

Volfe und | | treter der 2 | empfingen der Kaiser und die Kaiserin den Herzo die Kritiker Englands nach |

angeáriften, |

sprach hierauf die gleichfalls befriedigenden Beziehungen zu den Kolonien und zollte unter Bezugnahme auf die Kolonialkonferenz dem Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain Anerkennung, der den folonialen Angelegenheiten neue Anregung ge- geben habe. Wenn die Konferenz größere Wohlfahrt und

rößere Kraft im Gefolge habe, so werde dies gut sein, selbjt ann, wenn feine formellen Abmachungen zu stande kämen, da die Verhandlungen nur einen engeren Zujammensluß der verschiedenen Theile des Reichs bewirken könnten. Jm weiteren Verlaufe seiner Rede betonte der Premier - Minister, Lord Salisbury gehöre der Regierung niht mehr an, aber seine Politik werde weiter geführt werden, und verbreitete sich zum Schlusse über Angelegenheiten _ der Religion und Erziehung, sowie über die Hauptstadt berührende Dinge.

Frankreich.

Der Präsident Loubet hat am Sonnabend Nachmittag den Besuh des Kronprinzen von Griechenland em- pfangen und den Besuch alsbald erwidert.

Bei einem . Diner, das der Präsident Loubet vor- gestern zu Ehren des Ras Makonnen gab, feierte der Deputirte Etienne diesen als unershrockenen Soldaten, der stets ein Freund Frankreihs gewesen sei, und fügte, dem „W. T. B.“ zufolge, hinzu, die Eisenbahn nah Harrar habe allein den Zweck, die Neich- thümer UAecthiopiens zu verwerthen. Ras Makonnen dankte und äußerte, er werde dem König Menelik die Worte Etienne’'s berich‘en. Der Negus werde darin einen Beweis für die Freundschaft sehen, welche noch enger werden würde. Die Freundschaft Aethiopiens für Frankreich entspreche der- jenigen Frankreihs für Aethiopien. Ras Makonnen fschlo§ß mit einem Trinkspruch auf den Präsidenten Loubet.

Bei einem Festmahl des Pariser landwirthschaft- lihen Vereins hielt gestern der Minister-Präsident Combe s eine Rede, in welcher er ausführte, er habe die Minister- Präsident)chaft angenommen in der Absicht, das Vereinsgeseß zur Durchführung zu bringen. Er verwahre sich gegen die Unterstelluna, daß er Verfolgungspolitik treibe, als ob die Anwendung des Geseßes eine Verfolgung bedeute. Die Nuhe, mit der das Gesey zur Ausführung gebraht werde, und die Thatsache, daß sih keinerlei Widerstand kundgegeben habe, seien der Beweis dafür, daß von Verfolgung nicht die Nede sein könne. Das Geseß sei eine Nothwendigkeit ge- wesen infolge des Anwachsens der Kongregationen, welche in der Politik und Pet auh bei den Wahlen zu den geseß- gebenden Körperschaften einen immer fühlbareren Einfluß ausgeübt hätten. Die Republik würde ohne dics Geseß allmählih durch monarchishe oder theokratishe Einrichtungen erseßt wordeñ sein. Die Regieruna werde ungeachtet aller Be- leidigungen und Drohungen ihre Pflicht thun. Der Minister- Präsident rechtfertigte am Schlusse seiner Rede die Haltung der Regierung denjenigen Kongregationen gegenüber, welche sich niht dem Geseh fügten.

In Quiberon hielt gestern der Marine-Minister Pelletan bei der Einweihung eines Denkmals für den General Hoche eine Rede, in der er die republikanische Armee feierte, deren strenge Manneszucht sih auf alle aus- dehnen und den Gesetzen und der Zivilgewalt unterworfen bleiben müsse. Die republikanishe Armee müsse in weitem Umfange die Kontrole durh Parlament, Presse und öffentlihe Meinung hinnehmen. Ohne diese Kontrole verfalle das Land in den Cäsarismus, der für die nationale Wohfahrt unheilvoll sein würde. Bei dem vom Gemeinderath gegebenen Bankett, das sih an die Enthüllung des Denkmals anschloß, hielt der Marine-Minister Pelletan noch eine Ansprache. Er versicherte, daß das Kabinett bei dem Werke der republikanischen Vertheidigung gegen den Klerikalismus, der in das Heer ein- zudringen suche, vollkommen einig sei. Der Minister erklärte den Heeresdienst für nöthig, denn wenn man ihn abschaffe, werde ein fremder Gebieter, der Fränkreih unterjohe, ihn wieder cinführen. „Wir wollen,“ {loß der Minister, „ein starkes Heer, das allen Jntelligenzen offen steht.“

Rußland. Aus St. Petersbura- wird dem „W. T. B dort am Sonnabend in Kaiserin- Mutter di

berichtet, daß Gegenwart des Kaisers und der

e Kiellegung des Kreuzers erster Klasse „Oleg“ und der Stapellauf des Geschwadir panzershisss „Orel“ stattgefunden habe Der Feierlich keit hätten, außer den Großfürsten und Großfürstinnen, auch die Großherzogin-Wittwe von Medcklenburg- Schwerin, die Herzogin-Wittwe von Sachjen-Coburg und Gotha mt Prinzessin Beatrice der Herzog VRaul Friedr1ich zu Meldlenburg, ferner der deutsche Bot chafter Graf von Alversleben und der französishe Botschafter Marquis de Montebello es lo v

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sowie andere Mitglieder des matischen Korvs, der italienishe Admiral Mirabello, mandeur und das Offizierkorps des deutshen Schulschifs „Charlotte“. der abessynishe Metropolit Mateos und der Et finder Marconi beigcwohnt. Nach der Feier habe im des Grokfürsten Aleris ein Frühstück stattgefunden dem außer den genannten Fürsilichkeiten der Admiral Vira bello. der Kommandant des Schulschiffs „Charlotte“, Kapitän der deutsche Marine-Attaché von Schimmelmann theilgenommen hätten. Der Herzog Paul Friedrih zu

siattete am Sonnabend allen Großfürsten fürstinnen Besuche ab. Gestern Vormittag fanî

Charlotte“ Gottesdienst ftatt Botschafler Graf von Alt die Mitglieder der deutshen Botschaft deutshen Kolonie beiwohnten

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z Paul Friedrich in Petcrhof. Am Nochmittag besuchte der Heriog den Großfürsten Michael Nikolajewitsch auf desen Besizung Michailowka. Abends gab der Kommerzienrath Tillmanns. auf seiner Besizung Pargola ein Diner, zu dem der Herzog Paul Friedrich, der deutshe Botschafter, der Kommandant und das Offizierkorps der „Charlotte“, die Mitglieder der Bolschast und andere Gäste geladen waren Heute sah die Offiziersmesse der „Charlotte“ die Spißen der deutschen Kolonie zum Frühstück bei sich. Am Abend glbt die deutsche Kolonie zu Ehren des Herzogs und des Offizier forps der „Charlotte“ ein Festessen.

Gefñern fand an Bord des italienishen Panzerschites „Carlo Alberto“ ein Empfang siatt, dem unter Anderen der itolienishe Botschafter Graf Morra, der Oberst

fommáandierende von Kronstadt, Vize-Admiral Makarof, die

werde sich an der Schwelle eines langen Zeitraums inter- | Spißen der Marine- und Militärdehörden, sowie die Kapitäne nationalen guten Einvernehmens befinden. Der Redner be- | der vor Kronstadt liegenden Kriegsschiffe beiwohnten

| Ausländer | nach

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Jtalien.

Der König ist gestern Vormittag kurz nah 10 Uhr, wie

„W. T. B.“ meldet, von St. Petersburg N N acconiat ein- getroffen und von der Bevölkerung lebhaft begrüßt worden.

Der Papst empfing gestern die vom Zivil-Gouverneur der

Philippinen Tasft geführte besondere amerikanische

Mission in Abschiedsaudienz.

: Portugal. __ Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Lissabon zufolge sind 900 kriegsgefangene Buren, die seither in verschiedenen Theilen Portugals verweilt hatten, am Sonnabend auf dem Dampfer „Bavarian““ nah der Kapstadt abgereist. Die fremden Nationen angehörenden Kriegsgcfangenen werden durch Vermittelung ihrer Konsuln nah der Heimath zurück- befördert werden. Dr. Leyds ist von Lissabon nah den Niederlanden abgereist.

Türkei.

Das Wiener „Telegr. Korresp.-Bureagu‘“ berichtet aus Konstantinopel vom 19. d. M. der Minister des Aeußern Tewfik Pascha habe dem montenegrinishen Gesandten Ba kitsch mitgetheilt, daß 2000 Montenegriner-die Grenze überschritten, türfishe Truppen umzingelt und ihnen die Wasserzufuhr abgeschnitten hätten. Die Pforte verlange, daß die Montenegriner sich zurückzögen, und verspreche Maßnahmen, um weitere Konflikte zu verhindern. Auf die von dem montenegrinischen Gesandten Bakit sch im Yildiz-Palais unter- nommenen Schritte habe der Sultan sein tiefstes Bedauern über die Grenzvorfälle ausgedrückt, da er die besten Ge- sinnungen gegenüber dem Fürsten Nikolaus hege, und habe die Abberufung des Grenzkommissars Hamdi Pascha in Aussicht gestellt. Î :

Griechenland. L Der nig is, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, am Sonnabend von Athen nah Aix-les-Bains und die Königin nah St. Petersburg abgereist.

Serbien. Der Prinz Jayme von Bourbon ist vorgestern, wie

„W. T. B.“ erfährt, auf der Durchreise in Belgrad ein- getroffen und von dem König empfangen worden.

Der Senat und die Skupschtina sind zum 24. d. M. zur ordentlihen Sesston einberufen worden.

Amerika.

Ein in New York eingetroffenes Telegramm aus Panama vom 19. Juli besagt, wie „W. T. B.“ berichtet, am Donnerstag Abend habe zwischen den Jnseln Flamenco und Otoque ein Gefecht zwishen den Kanonenbdooten der Aufständischen „Padilla“ und „Darien“ und den Regie- rungsfanonenbooten „Chuciuto“ und „Clapet“ statt- gefunden. Das Kanonenboot „Darien“ solle genommen sein. Die Reparatur des Kanonenbootes der Regierung „Boyaca“ werde beschleunigt und das Schiff sollte noch am Freitag zu Waßer gebracht werden.

Asien.

Jn St. Petersburg ist, wie „W. T. B.“ erfährt, die Meldung aus Port Arthur eingegangen, daß ein Waaren transport, der zwei Kaufleuten aus Port Arthur gehört habe, bei Tunchuan in der Mandschurei von einer starken Chungusen-Bande angegriffen und beraubt worden sei. Drei Begleiter des Transports seien getödtet worden.

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus St. Petersburg vom 20. d. M. gemeldet, Japan habe in dem Hefen Kun- Sang in Korea ein Postamt errichtet, obgleih der Hafen für

acshlossen sei. Der japanishe Postdirektor sei Japan gereist, um die Regierung für die neuen Telegraphenlinien Söul—Gen-Sang und Söul—Pyong- Jang zu gewinnen, die im Interesse erforderlich j japanische ndte h der koreanishen Re- gierung mitgetheilt, Javan werde in Masampo eine lntändige Polizeitruppe unterhal

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