1902 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

=—" Der bisherige Privatdozent, Gerichts-Assessor Dr. Hubert Naendrup zu Breslau ist zum außerordentlihen Professor in der Rechts- und Staatswisjenschaftlihen Fakultät der Uni- versität zu Münster ernannt worden.

Bei der Präparanden-Anstalt zu Simmern is} der Volks- \hullehrer Bappert aus Koblenz als Zweiter Präparanden- lehrer angestellt worden.

Abgereist : Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Podbielski, nach West- und Ostpreußen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. Juli.

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S M S L! t it 2 Ul von Sonatona nach Swatau in See gegangen. /

Der Transportdampfer „Pisa“ mit Ablösungs- mannschaften für die Ost-Asiatishe Besaßzungs- Brigade ist am 21. Juli in Colombo angekommen und hat die Weiterreise am 22. angetreten.

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Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats - Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersicht der Be- triebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen für den Monat Juni 1902 veröffentliht, auf welhe am Montag an dieser Stelle auszüglih hingewiesen worden ist.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten lehnte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, im weiteren Verlauf der Berathung des Kultus-Etats die bereits vom Finanzausschusse gestrichhenen Mehrforderungen der Regierung für Wissenschaft und Kunstpflege ab, darunter 400000 M für die Errichtung eines Museums für Gipsabgüsse von Werken aus der christlihen Zeit und 560000 # für Errichtung eines Museums für Gipsabgüsse von fklassishen Bild werken. Jm Laufe der Debatte erwiderte der Abg. Dr. von Daller auf eine Bemerkung des Abg. Hammerschmidt, die Ablehnung erfolge wegen der politisden Lage und auch aus sachlihen Gründen. Das Zentrum behalte sih gegenüber neuen, ähnlichen Vorlagen in der nächsten Session volle Aktions- freiheit vor. In ihrer heutigen Sißung lehnte die Kammer die in früheren Jahren stets bewilligte Forderuna von 100000 M für Erwerbung ausgezeichneter Kunst werke, insbesondere für die Staatskunstsammlungen ab. Jn der Debatte hierüber empfahl der Staatérath von Schraut die Forderung aufs wärmj|te. Der Berichterita Schädler wiederholte im Schlußkworte, das Zentrum lehne die Forderung

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Brodrick mit, der Ober-Kommissar Lord Milner berichte, daß eine sehr große Zahl von Buren um Einreihung in die südafrikanishe Konstablertruppe gebeten habe. Lord Milner habe etwa 200 bis: 300 Mann von diesen nah sorgfältiger Prüfung in die Truppe eingestellt. Etwa die Hälfte von ihnen habe früher zu den National Scouts gehört, die sih als zu- verlässig erwiesen hätten. Die andere Hälfte bestehe aus Leuten, die sich erst zuleßt ergeben hätten und für welche die Buren-Generale einständen. Gibson Bowles stellte sodann die Frage, ob die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Aeußerungen spanisher Blätter über Pläne zur Errichtung von Befestigungen auf spanishem Gebiet um Gibraltar herum gelenkt worden sei, ob es in der Mittelmeerfrage noch Punkte gebe, deren Regelung mit Spanien noch aus- stehe, und ob die Regierung geneigt sei, sih mit Spanien in der Frage der Anlage von Befestigungen bei Gibraltar in freundschaftliher Weise zu verständigen. Der Unter- Staatssekretär des Auswärtigen Lord Cranborne erwiderte, die Negierung kenne die erwähnten Meldungen der Blätter. Jn der Mittelmeerfrage gebe es keine noch mit Spanien zu regelnden Punkte. Was die dritte Frage betreffe, so liege es nicht im öffentlichen Jnteresse, über die in ihr berührten Gegen- stände auf dem Wege von Frage und Antwort zu verhandeln.

Fraukreich.

Am Schlusse der gestrigen Preisvertheilung in einer Kongreganistenschule in der Avenue Parmentier hielt, wie „W. T. B.“ meldet, François Coppée eine Rede gegen die bezüglich der Kongreganistenschulen ergriffenen Maßnahmen. Als das Publikum, welches der Preisvertheilung beigewohnt hatte, die Schule verließ, kam es mehrfah zu lärmenden Auf- tritten. Während Coppée und der Deputirte Lerolle, denen mehrere Damen folgten, das Gebäude verließen, ertönten aus der vor der Schule versammelten Menge die Rufe „Freiheit, Freiheit!“ Als ein Polizeibeamter nur Coppée und zwei oder drei Personen heraustreten lassen wollte, drängte das Publikum vor und \{hloß sich Coppée im Zuge an. ‘Die Polizei ver- tricb hierauf die Manifestanten, die vielfah Widerstand leisteten, und \chließlich wurden Coppée, der Deputirte Le - rolle, der Munizipalrath Gaston Méry, der Graf Urbain de Maillet und ein Priester auf das Polizeibureau gebraht. Die ersteren wurden um 7 Uhr Abends wieder freigclassen, der Graf Urbain de Maillet aber zur Verfügung der Gerichtsbehörde in Haft behalten.

Als gestern die Deputirten Archdeacon, Pugliesi- Conti und das Mitglied des Gemeinderaths Lemenuct fünf Nonnen, die infolge des Kongreganistengeseßes Paris ver- lassen wollten, von ihrer Schule in der Rue Saint Roh nach dem Bahnhof Saint Lazare begleiteten, kam es in der Avenue de l’Opéra zu verschiedenen Kundgebungen. Es entstanden Schlägereien, bei denen mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Jm Vorhofe des Bahnhofs erneuerten sich die Kund- aebungen. Polizei und Munizipalgarde zu Pferde waren zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeboten worden.

Jn vorgecückter Abendstunde, lange nach den Kund- gebungen vor dem Bahnhof St. Lazare, wollte gestern eine Schaar Männer und Frauen durch die Rue Faubourg St. Honoré bis zum Elysée vordringen, wurde aber in eine Seitenstraße abgedrängt.

Die Zahl der gestern vorgenommenen Verhaftungen übersticq 300. Man erwartet für heute neue Kundgebungen, da abermals Versammueaätn zu Gunsten der Kongregationen abgehalten werden sollen. Die sozialistishen und radifalen Blätter fordern die Republikaner zu eincr Gegenfkfundgebung auf Der „Gaulois“ meldet, nah ciner Erklärung des Depu Denys Cochin würden 800 Nonnen von Porcieur, ih gegenwärtig an der Ostgrenze befänden, nah dem Elsaß auswandern, da das Mutterhaus nicht in der Lage sci, ne

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Arbeitsplan der Geologischen Landesanfstalt für das Jahr 1902.

Die bisher übliche Theilung der Arbeiten in geologische Auf- nahmen im Gebirgélande und geclogish-agronomische Aufnahmen im Norddeutschen Tieflande ist aufgegeben worden, weil dieselbe in einer den thatsählihen Verhältnissen entsprehenden Weise niht länger durchzuführen ist. Einerseits enthalten zahlreihße Meßtischblätter an den Gebirgsrändern flaches, geologisch-agronomisch zu bearbeitendes Gebiet neben gebirgigem, nur geologisch zu bearbeitendem Gelände, andererseits wird egeiwarng vielfah in Gebieten, die nicht mehr zum großen orddeuts{en Tieflande gehören, fondern zw ischen den Mitteldeutshen Bergländern liegen, geologisch- agronomisch fartiert, wenn die Bodenverhältnisse eine intensivere land- wirthschaftlihe Nußung zulassen und damit ein besonderes Interesse für e Kenntniß des landwirthschaftliÞz nußbaren Untergrundes erwecken.

Revisionen im Gebirgslande und im Tieflande: Geheimer Berg- rath, Professor Dr. Beyschlag. Revisionen im Flachlande: Geheimer Bergrath, Professor Dr. Wahn schaffe.

1. Geologishe Aufnahmen im Maßstabe 1: 25 000. 1) Nheinprovinz.

Professor Dr. Holzapfel wird während der akademishen Ferien und an vorlesungsfreien Tagen die Blätter Es{chweiler und Lenders- dorf fertigstellen und alsdann die Aufnahme der Blätter Düren und Aachen fortseßen (G. A. 65, Nr. 12; G. A. 66, Nr. 13, 7; G. A. 65, Nr. 17). *) Dabei wird im flachen Theile des Gebiets geologisch-agronomisch kartiert werden.

Bezirks - Geologe Dr. Katser wird mit Unterstüßung des Geologen Dr. Fuhs von Anfang Juni bis zum Schlusse der Kartierungs8zeit die geologish-agronomiïche Aufnahme auf den Blättern Linz, Königswinter, Ahrweiler, Godesberg und NRhein- ba beginnen (G. A. 66, Nr. 30, 24, 29, 23, 22).

Bezirks-Geologe Dr. W olff wird während der gleichen Zeit mit Unterstüßung des Geologen Dr. Quaas die geologish-agronomische Aufnahme der Blätter Euskirchen, Zülpich, Vettweiß und Erp beginnen (G. A. 66, Nr. 21, 20, 14, 15).

2) Provinz Westfalen.

Landes-Geologe Dr. Denckmann wird während der diesjährigen Aufnahmezeit die geologische Aufnahme des östlih der Volme ge- legenen Theils des Blattes Hagen (G. A. 53, Nr. 37), ferner der nördlichen Hälfte des Blattes Hohenlimburg (G. A. 53, Nr. 38) bis zum Lenneschiefer, sowie des westlihen Theils des Blattes Bal ve (G. A. 53, Nr. 40) mit Ausschluß des Lenneschiefers fertigzustellen versucben.

Geologe Dr. Loy wird nach Erledigung seiner Aufgabe im Dillenburgischen, also etwa von Anfang Juli bis zum Schlusse der Aufnahmezeit, den nördlichen Theil des Blattes Iserlohn (G.A. 53, Nr. 39) bis zum Lenneschiefer, den devonischen und kulmischen Antbeil des Blattes Menden (G. A. 53, Nr. 33) und den nordöstlichen Theil des Blattes Balve (G. A. 53, Nr. 40) geologis{ch kartieren.

Landes-Geologe Dr. Müller und Bezirks-Geologe Dr. Kr us ch werden während der dieëjährigen Aufnahmezeit gemeinsam die geo- logische Kartierung des Blattes Witten, ferner des nördlih der Ennepe und westlih der Volme gelegenen Theils von Blatt Hagen und des nördli der Nuhr gelegenen Theils des Blattes Hörde aus- führen (G. A. 53, Nr. 31, 37, 32). In den Diluvial-Gebieten der Blätter wird geologish-agronomish kartiert werden.

Geologe Dr. Stille wird während der ganzen diesjährigen Felddienstzeit nach Abs{luß der geologishen Aufnahme der Blätter Altenbeken und Lichtenau diejenige des Blattes Kleinenberg fertigstellen und sodann auf die östlich anschließenden Blätter Driburg, Willebadessen und Peckelsheim übergehen (G. A. 54, Nr. 16, 22, 28, 17, 23, 29). Soweit es die Verhältnisse ge- statten. wird im Plänergebiet geologisch-agronomisch kartiert werden.

Geologe Dr. Tietze wird etwa sechs Wochen des Hochsommers im Gebiete des fiskalischen Bergbaues bei Ibbenbüren und 1war ouf den Blättern Tecklenburg und Mettingen geologish-agronomisch kartieren (G. A. 39, Nr. 45, 39) und zwar sowobl mit Nücksiht auf

die Bedürfniffe des Bergbaues wie der Landwirtbschaft.

vinz Hessen-Nassau. nd Herr von Reinach werden it gemeintam die Bearbeitung der na (O Nr. 44, 38), aunus rorilecgen F] F N PY L. ù L L k ù

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Grad-Abiheilang, Nr. «== Nummer des Blattes

Geologe Dr. Menzel wird die Diluvialbildungen de ä Eschershausen, Salzhemmendorf und renen Le Nr. 2; G. A. 41, Nr. 56, 57) geologisch-agronomisch E tteT Í

Landes-Geologe Dr. Schroeder wird die geologisch-agronomische Naum Ves a Zas g L EE ttinen (G. A. 42, Nr. 55).

r wird etwa die Zeit von Anfang Juli bis zum S e diene erat Pen, s y i E 1es, Ne

Landes-Geologe Dr. roeder wird während des Mon Juni mit Hilfe des Geologen Shucht die geolo Ra ateiniite Aufnahme des Blattes Kadenber ge fertigstellen (G. A. 23, Nr. 17).

Geologe Shucht wird ferner noch, nachdem er im Frühjahr unter Führung des Geologen Dr. Tieße über die Methode der Moorkartierung bei Lingen orientiert fein wird, die spezielle Be- arbeitung des Kehdinger Moores mit Beginn des Juni und zwar bis zum Schluß der Aufnahmezeit auf den Blättern Hamelws rden Himmelpforten und Stade vornehmen (G. A. 23, Nx: 18; 24: G. A. 24, Nr. 19). Sollte noch Zeit zur Verfügung bleiben, so wird er den Landes-Geologen Dr. Gagel bei seinen Aufnahmen in der Gegend von Naßteburg unterstützen.

2 Geologe DÉ: Monke wird während der ganzen diesjährigen See die geologish-agronomishe Aufnahme der Blätter Bienenbüttel, Altenmedingen, Ebstorf und Bevensen a E 2 25, Nr. 49, 50, 55, 56). : eologe Dr. Tieße wird während der diesjährigen Felddienstzei mit Ausnahme von etwa sechs Wochen des S mit E stüßung des Ber -Referendars Tornau die geologisch - agronomische Sitte B Z D if B An A und diejenige der Blatter De]epertwist, Lohne und Backum forte 3 Nr. 29, 23, 36; G. A. 39, Nr. 25), S 9) Herzogthum Braunshweig.

Größere Theile von Braunschweig werden nit den unter 4 ge- nannten Blättern Eschershausen, Alfeld, Dassel, Lam- \springe, Seesen, Osterode, Harzburg und Braunlage zur Aufnahme gelangen (G. A. 55, Nr. 2, 3, 9, 5, 12, 18: G. A. 56 N81 72 :

In der Gnklave Calvörde wird Geologe Dr. Wiegers in der diesjährigen ‘elddienstzeit unter Leitung des Geheimen Bergrathzs, Professors Dr. Wahnschaffe ‘die geologisch-agronomisbe Aufnahme der Vlâtter Calvörde, Mieste, Leßlingen und Uthmöden weiterführen (G. A. 42, Nr. 42, 36; G. A. 43, Nr. 31, 37).

6) Provinz Mae und freie RNeichsstadt Lübe ck. __ Landes-Geologe Dr. Gagel wird während der diesjährigen Feld- dienstzeit die geologish-agronomishe Aufnahme der Blätter Crummesse, Raßeburg, Nusse und Mölln weiterführen (G. A. 25, Nr. 14, 15, 20, 21). Er wird dabei bis Anfang Juni dur den Geologen Dr. Quaas unterstüßt werden. 2

7) Provinz Sachsen und Anhaltinis{Ges Grenzgebiet.

E Geologen Dr. Weißermel und Dr. Siegert werden, ersterer von Mitte Juni, letzterer etwa von Anfang Juli an bis zum Schlusse der Aufnahmezeit die Blätter Landsberg, Gröbers Merseburg, Kößschau, Weißenfels und Lützen (G. A. 57, Nr. 29, 35, 40, 41, 46, 47) geologisch agronomish überarbeiten.

Geologe, Berg-Referendar Dammer wird während der Herbst

monate die bergbaulihen Aufs{lüse in den Braunkobhlenbildungen dieser Blätter zusammenstellen. : : Bezirks. Geologe Dr. Kaiser wird bei Beginn der Aufnabmezeit eine etwa 8 tägige Nevision seiner geologishen Aufnabme des Blattes Langula und des südlich der Eisenbahn gelegenen Theils von Blatt Langensalza zu Ende führen (G. A. 56, Nr. 49, 50).

j Geologe Dr. Naumann _wird während der dietjährigen Auf- naÿmezeit den nördlich der Eisenbahn gelegenen Theil von Blatt Langensalza und von Blatt Henn ingsleben fartierten und falls Zeit bleibt, „auf Blatt Berka übergehen (G. A. 56, Nr. 50, 56, 55) Soweit als möglich, wird dabei geologisch-agronomisch fartiert werden. Landes-Geologe, Professor Dr. Keilhack wird während der dies jahrigen Felddienstzeit mit Unterstüßung der Geologen Dr. von Linstow und Dr. Schmier er die geologis{ agronomishe Aufnahme der Blätter Goerzke, Belzig, Stadckelitz, Klevzi Loburg und Alten-Grabow (G. A. 44, Nr. 49, 50, 56: G. A. 43 Nr. 53, 94) bewirken und mit Hilf } Geologen Dr. Schmierer

3).

agronomishe Aufnahme der Blätter Tarn owig, Beuthen, Zabrze Gleiwiß und Shwient ochlowißt beginnen (G. A. 78, Nr. 24' 40, 39, 45, 46). : Landes-Geologe Dr. Dathe wird während der diesjährigen Auf- nahmezeit die geologishe Aufnahme des Blattes Walter ben e {ließen (G. A. 75, Nr. 18) und die Revision der geologischen Auf- nahme des Blattes Charlottenbrunn beginnen (G. A. 76, Nr. 13.) __ Professor Dr. Gürich wird in der vorlesungsfreien Zeit und während der afademischen Ferien die geologish-agronomishe Auf- nahme des Blattes Jauer (G. A. 61, Nr. 60) vollenden und als- dann, diejenige der Blätter Kuhnern (G. Á. 62, Nr. 55) und Strtegau (G. A. 76, Nr. 1) beginnen. , „Landes-Geologe Dr. Zimmermann wird während der dies- jährigen Felddienstzeit die geologishe Aufnahme dez Blattes Fre i- burg fertigzustellen und diejenige des Blattes Ruhbank (G. A. 75 Nr. 12, 11) zu beginnen versuchen. / 12) Provinz Posen.

In der Provinz Posen werden im Jahre 1902 keine Aufnahmen ausgeführt. |

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13) Provinz Westpreußen. _ Landes-Geologe, Professor Dr. Jeny\ch wird während der dies- jährigen Aufnahmeperiode die Blätter Gollub und Bahrendorf druckfertig stellen, das Blatt Jablonowo revidieren und die Auf- nahme des Blattes Nehden fortzuseßen versuchen (G. A. 339/ M, 93 47, 41, 40). Außerdem wird er geeignetenfalls die Bahn Osche—Lasfowit begehen. Sämmtliche Aufnahmen sind geologisch- agronomische. | E Bezirks-Geologe Dr. Maas wird während der diesjährigen Auf- nahmeperiode die geologisch-agronomishe Aufnahme der Blätter Briesen und Schöônsee druckfertig zu stellen versuchen (G. A. 33, Nr. 46, 92). Geeignetenfalls wird derselbe die geologish-agronomische “ufnahme auf den Blättern Bromke, Schieroßken und Bag- ntewo fortseßen (G. A. 32, Nr. 36, 41, 42). Außerdem wird er die Cisenbahn-Neubaustrecken Schlohau—Reinfeld und geeignetenfalls Czersf- Osche begehen. ; i l Bezirks-Geologe Dr. Wolff wird nach einer kurzen Schlußbegehung des Blattes Groß-Paglau im Frühjahr bis etwa Anfang Juni die geologish-agronomishe Aufnahme des Blattes Sobbowiß zu einem vorläufigen Abschluß bringen (G. A. 16, Nr. 49, 50). * 14) Provinz Offi preußen. E Lande8-Geologe, Professor Dr. Klebs wird während der die8s- jährigen Felddienstzeit die geologish - agronomishe Aufnahme der Blätter Cabienen, Seehesten, Bishofsburg, Sorguitten Sensburg und Aweyden zum Abschlusse bringen (G. A. 35. Ne. 5 0.10 11 1218) Sbdann wird ev zunächst die Aufnahme des Blattes Teistimmen beginnen (G. A. 35, Nr. 4). . „Bezirks-Geologe Dr. Kaunhowen wird während der dies jährigen Aufnahmezeit mit Unterstützung der Geologen Dr. Fliegel und Dye. Behr die geologish-agronomishe Aufnahme des Blattes Benkheim vollenden und diejenige der Blätter Kershken und Drlowen weiterführen (G. A. 19, Nr. 47, 53, 59), Außerdem wird er dle geologisch-agronomische Kartierung längs der Eisenbabn linie Czymochen Oleßko— Orlowen— Kruglanken fortsetzen. zur weiteren Verfolgung der Endmoränenzüge wird er cine Bereisuüng leines weiteren Aufnalmegebiets ausführen. Aan N Bezirks-Geologe Dr. Krause wird mit Hilfe des Geolozen r. Picard während der diesjährigen UAusnahmezeit, nach

Ee N 1 ciner Schblußrevision der geologis{ch agronomischen

E Senrevi] b Ei en Aufnahme des Blattes a otenen, die geologisch-agronomishe Aufnahme des Blattes DUuddern ferktigitellen (G. A. 35, Nr. 5; G. A. 19, Nr. 46) und alsdann die Aufnahme des Blattes Geierswa lde beginnen (G. A 24 Nr. 29) : e _ VBezirks-Geologe Dr. Klauß\ch wird während der diesjähri ¿relddienstzeit die geologish-agronomishe Au nahme der B Schmolainen und Wartenburg zu End führen und es Blatt Seeburg beginnen (G. A. 18, Nr. 55: G Nr. 9, 3). i Bon den Bezir zur F stitelli N( en, Wenden va 10 tägige Begebuna

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ogen Dr. Raunbowen ortteßung der von Masten!

Statiftik und Volkswirthschaft.

Arbeiterfürsorge.

Unter den literarishen Erscheinungen, die die Düsseldorfer Aus- stellung gezeitigt hat und in denen große industrielle Vereinigungen und Firmen ein Bild ihrer Entwickelung und Leistungsfähigkeit neben der Ausstellung ihrer Erzeugnisse au in der Schrift zu geben bestrebt sind, dürften die 3 Bände, die die Firma Friedrih Krupvpv in Gen herausgegeben hat, das Interesse des Sozialpolitikers in hohem Grade fesseln. In den Büchern ist nicht nur der augenblicklihe Stand dieser größten Weltfirma, fondern auch die allmählihe Entwickelung ihrer Wohlfahrtseinrihtungen dargestellt. e

_Betrachten wir die Krupp"schen Anlagen in ihrem gegenwärtigen Umfang, so erscheint nihts natürlicher, als daf für das Heer vor etwa 47 000 Arbeitern mit ihren über 100 000 Angehörigen allerhand Fürsorgemaßregeln getroffen sind. Das Bewunderungswürdige ist aber das, daß zu allen Wohlfahrtseinrihtungen {hon der Grund ge- legt wurde, als der Betrieb noh {wer zu kämpfen hatte und erst ver- hältnißmäßig wenige Leute beschäftigte. Alle Einrichtungen sind organisch gewachsen. Der „alte Krupp“, damals noch ein junger Mann, erkannte im patriarchalishen Zusammenshluß aller Arbeitskräfte das Mittel, seiner Leute Vertrauen zu ihm felsenfest zu begründen und dadurch die Leistungsfähigkeit der Fabrik weit über das gewöhnlihe Maß hinaus Teistu er das gewöhnlihe Maß hinaus zu steigern. Alle Sorgen der Arbeiter hatte er, der Leiter und erste Arbeiter seines Betriebs, selbs reihliG kennen gelernt: die Sorgen um Verdienst, Wohnung, Nahrung, die Fürsorge gegen die Wechfel- fälle des Lebens. 1832 beschäftigte Krupp 10 Leute, 1852: 340 1855: 693, 1859: 1391, 1862: 1512, 1871: 7084. A

. Schon im Jahre 1853 wurde die Arbeiter- Kranken- und Sterbe- kasse ins Leben gerufen, 1856 ward ihr eine Pensionskasse für Invalide und Alte „angeschlossen; 1858 errihtete Krupp für seine Leute eine eigene Bäerei, in der man den Keim zur Konsumanstalt erblicken kann. Von 1863 an wurden in großem Maßstab Arbeiterwohnun Jen érriitet: 1861: 10: 1869: 144: bis Mitte ber 70e Fakre 176

E | ; dis Veitte der 70er Jahre 1760 heute besißt das _Werk gegen 4000 Arbeiterwohnungen. 1868 tritt die Konfumanstalt ins Leben, 1871 werden 2 Logierhäuser für Unverheirathete gebaut, die allerdings mangels Zuspruhs 1884 wieder eingingen, aber 1893 neu erstanden. 1872 wird das Krauken- haus eingeweiht, 1875 werden Handarbeits\{ulen für Mädchen er- öffnet, 1877 wird der Lebensversicherungsverein für Beamte und Arbeiter gegründet. 1885 wird die Arbeiter-Kranken- und Sterbe- fasse reorganisiert und in eine den geseßlihen WBestim- nungen angepaßte Betriebskrankenkasse, eine alle Zuschuß- leistungen übernehmende Krankenunterstützungskasse und în eine besondere Arbeiterpensions-, Wittwen- und Waisenkasse zerlegt. 1887 stiftet der gegenwärtige Chef die Unfallversiherung für Beamte. 1892 ward der Bau des Altenbofs der Villenkolonie der Arbeits-Invaliden, in Angriff genommen, 1897 die Bücherhalle ein- geweiht. Im gleichen Jahre wurde das Erholungs- oder Genesungs- heim eröffnet. A

Es wird stets ein Ruhmestitel der Kruvv'schen Werke wie mancher anderen deutschen Großfirmen bleiben, daß; sie in der sozialeg Fürsorge selbständig und wegbahnend vorgegangen sind, und feirkRd uf ren Zwanges bedurft baben, um auf fozialem Gebiet in weite Maße tre Pflicht zu erfüllen. E

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