1902 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

habe mit Geschick die wirthschaftlihen Fragen in den Vorder- grund gerückt. Man könne nicht leugnen, daß die wirth- schaftlihe Noth auf die politishen Verhältnisse einwirke. Es sei absolut nothwendig, daß die nationalen Streitig- keiten zurückgestellt würden. Seine Partei, die neu in den Landtag eingetreten sei, werde alle jene Maßregeln unbedingt unterstüßen, die den deutshen Vertretern im Land- tage eine der Bedeutung der deutschen Volkssache entsprechende Stelle gäben. Vor allem handle es sih darum, welhe Methode angewendet werden müsse, um nach und nach den ganzen Komplex der nationalen Streitfragen zu entwirren. Man solle niht aus Jahrhunderte alten Gesetzen in den Sprachfragen Rechte ableiten. „Wir müssen“, fuhr der Redner fort, „die Lösung auf modernem Wege durch Prüfung der praktishen Verhältnisse suhen. Wir müssen den Standpunkt der Chikane durh Hervorkehren der Sprachenrehte verlassen. Wir haben alles Jnterésse daran, daß der quié Keil dŒœŒ n dex jeßigen politischen Situation liegt, entwickelt werde, nicht nur zum Heile des Reiches, sondern auch des Landes.“ Der Abg. Markert (deutshe Vollsp) ertlätte, seine Partei verlange Selbstverwaltung und die administrative Theilung des Landes in ein deutsches und ein czechisches Gebiet. Der Abg. Kallina (Czeche) verlangte die absolute Gleichstellung der Czehen und Deutschen in Böhmen. Nach- dem noch der Abg. Schücker (deutshfortschrittl.) erklärt hatte, die Deutschen verlangten die nationale Abgrenzung, wurde die Debatte geschlossen.

Großbritannien und JFrland.

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Der König beabsichtigt, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, am Sonnabend in Cowes eine Sizung des Geheimen Raths unter seinem Vorsiß abzuhalten.

Jm Unterhause erwiderte gestern auf die Anfrage, ob die Regierung die rückständigen Zinsen für die nieder- ländische Eisenbahn zahlen werde, in Anbetracht dessen, daß das Kapital und die Zinsen von der Südafrikanischen Nepublik garantiert seien, der Siaatzsekretäar für ble Kolonien Chamberlain schriftlih, daß die Regierung auf eine sofortige Beantwortung dieser Anfrage nicht vor- bereitet sei. Field fragte, ob die Aufmerksamkeit der englishen Regierung auf die Thatsache gelenkt worden sei, daß die russi)he Regierung eine Einladung zu einer inter- nationalen Konferenz habe ergehen lassen, um zu be- rathen, welche Maßregeln gegen die künstlihe Preis- herabsezung, die durch Exrportprämien, durch die zwangsweije Regelung der Produktion und durch Speku- lation verursaht werde, getroffen werden sollten. Der Premier-Minister Balfour erwiderte, im Anschluß an die Brüsseler Konferenz habe die russishe Regierung den Vor- shlag gemacht, es solle eine internationale Konferenz zur Berathung einiger der in der Anfrage erwähnten Punkte zu- sammentreten. Die Antwort, welche die englishe Regierung auf die Einladung geben solle, werde noh erwogen. Auf eine Anfrage, ob Dr. Leyds nah Süd-Afrika abgereist sei, er- widerte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain, daß überhaupt allen Personen, die nicht Afrikander von Geburt seien und die am Kriege thätigen Antheil genommen hätten, die Nückkehr nah Süd-Afrika nicht werde gestattet werden.

Der König hat seine Zustimmung zur Ernennung einer Kommission unter dem Vorsiß des Loro-Oberrichters Lord Alverstone gegeben, die nach Afrika gesandt werden soll, um die auf Hrund des Kriegsrechts gefällten Urtheile der Militärgerichtshöfe zu untersuhen und darüber zu berichten, ob es thunlich sei, diese aufzuheben oder zu mildern

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Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.-Corresp.-Bureau“ aus Kon- stantinopel meldet, werden aus Ersparungsrüsichten alle Posten der Gehilfen bei den Valis, Ds, Kaimakams und den gerihtlihen und finanziellen Inspektoren, welche nah den armenishen Wirren als eine Reformmaßnahme geschaffen wurden, im laufenden Finanzjahr wieder aufgehoben werden.

Amerika.

Ein in New York eingegangenes Telegramm aus Willemstad vom 22. Juli besagt, dem „W. T. B.“ zufolge, daß das amerikanische Kanonenboot „Marietta“ mit dem Sekretär der amerikanishen Gesandtschaft in Carácas Russel an Bord von La Guaira abgegangen sei, um die Lage im Orinocogebiet zu untersuchen, die als äußerst kritisch gelte, da seit dem 9. Juni keine Nachrichten aus Ciudad Bolivar eingetroffen seten.

Asien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Yokohama vom gestrigen Tage hat sih ein Regierungsb-amter von Tokio nach Markus-Jsl and begeben, um dasselbe für Japan in Besiß zu nehmen. Ein amerikanisher Schoner ist am 11. Juli von Honolulu nah dem gleichen Bestimmungsort abgegangen.

Afrika.

Gestern wurde in Kapstadt, wie „W. T. B.“ berichtet, zu Ehren Botha?'s in der Halle der holländischen reformierten Kirche ein Empfang veranstaltet. Botha dankte den Afrikandern für den Empfang und sagte, er wünsche ihnen die Nothwendigkeit einzuprägen, Hand in Hand zu arbeiten, da Süd-Afrika das einzige Land sei, das sie ihre Heimath nennen könnten. Delarey jagte, sie hätten ihre Waffen und ihre Fahne aufgegeben, aber nicht ihre Traditionen. Bei dem Empfange waren auch viele Engländer zugegen.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Außenhandel im 1. Halbjahr 1902.

Nach dem sfoeben vom Kaiserlichen Statistishen Amt heraus- gegebenen Juniheft der monatlihen Nachweise über den auswärtigen Handel beträgt im 1. Halbjahr 1902:

1) Die Einfuhr in Tonnen zu 1000 kg: 19661 486 gegen 20 768 497 und 20250 396 in den beiden Vorjahren, daher weniger 1107011 und 588910. Edelmetalleinfubr: 558 gegen 581 und 590. 22 von 43 Zolltarifnummern brachten gegen das Vorjahr eine geringere, 21 eine erböhte Einfuhr. Mit wesentlich geringeren Mengen sind be- theiligt: Erden, Erze (— 422 622), Holz (— 363 016), Kohlen (— 173 467), Eisen (— 101 081), Abfälle (— 89 761), mit wesentlich böberen Mengen nur Material- 2c. Waaren (+ 104 246). Die Getreideeinfuhr war zwar auch diesmal sehr bedeutend, aber etwas geringer als im Vorjahr mit seinem ungeheuren Bedarf.

2) Die Ausfuhr in Tonnen zu 1000 kg: 15789 131 gegen 15 048 §869 und 15 867 060 îin den beiden Vorjahren, daher gegen 1901 mehr 740262, gegen 1900 weniger 77 929. Edelmetall ausfuhr: 199 gegen 206 und 170. 30 von 43 Zolltarifs nummern haben eine höhere Ausfuhr als 1901. Unter diesen ragen hervor: Eisen (+ 509 338), Steine (103 066), Materialwaaren (61 390, die Robzuckerauéfuhr nahm insgesammt, besonders aber die Auêsfuhr nah England, Canada, Holland, zu, während die Ausfubr nah den Vereinigten Staaten von Amerika mit 56 219 Tonnen wesentlich ge- ringer war als 1900) mit 141 058 und 95 067 Tonnen. Die Weißzucker- auéfubr nahm um rund 2000 Tonnen ab, obwobl dic Ausfuhr nah England 21 000 Tonnen höher war, da die Ausfuhr nach Japan, ob- wobl bedeutender als 1900, um fast 31 000 Tonnen nachgelaf Gebessert bat sich die Ausfubr nah Süd-Afrika und de

ne nah den Vereinigten Staaten von Amerika, Ind

Gbile r erbeblibste Ausfubrrückgang zeigt sich bei Kol Maschinen mit Verlusten i 55 097 und gang der Eisen- und zeinfubr, der Mascbinena Zunabme der Eisenausfuhr beleuhten die L

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dahin ausgeführt werden. Die Einfuhr erreihte 18,1 Mill., die E 19,9 Mill. Mark. Jene wuchs um 2,8 v. H., diese fiel um I, v. s . . , Spanien: Aus Spanien kommen hauptsählich Erze, Wein, Südfrüchte, Korkstopfen und Korksohlen, während Maschinen, Eisen- waaren, Lokomotiven, Edelmetallwaaren, Stoffwaaren und andere Industrieerzeugnisse dahin ausgeführt werden. Die Einfuhr erreichte 78,3, die Ausfuhr 50 Mill. Mark; jene fiel 5, diese fast 8 v. H.

Wohlfahrtspflege.

Von denjenigen Zuwendungen, die freiwillig von Arbeitgebern, Gesellshaften, Banken und von der Privatwohlthätigkeit im Jahre 1901 gemacht find, um gemeinnüßige und wohlthätige Zwecke zu fördern, hat Peter Schmidt im „Arbeiterfreund“ eine Zusammen- stellung gemaht. Wie er einleitend betont, hat die. soziale Versiche- rungsgeseßgebung zu feiner Verminderung derartiger Zuwendungen geführt, die eine willfommene und sehr bedeutende Grgänzung der auf geseßliher Grundlage aufgebauten Versicherung bilden. 1901 beliefen sih die gesammten Zuwendungen dieser Art auf mehr als 80 Millionen Mark gegenüber 60 Millionen im Vorjahre. Die erste Stelle nehmen gemeinnüßige Zwecke im allgemeinen mit 20,5 Millionen in Anspruch; es folgen dann Pensions- und Unterstüßungsfonds für Angestellte und Arbeiter mit 15,5 Millionen, Prämien, Gratifikationen u. |. w. mit 6,4, Wohnungsfürforge mit 5,7 u. |. w. Speziell für die Zwecke dessen, was wir im engeren Sinne Wohlthätigkeit nennen, find folgende Summen aufgebracht, unter denen wiederum die Für- forge für Kranfe und Genesende eine erheblihe Stelle einnimmt.

G IOT Ge os d E G L OOSQIS A

Arten Cle 48969378

Kranken-, Genesenen-, Wöchnerinnenfürsorge . 4503 980

Gesundheitspflege, Ferienkolonien u. st| w. . . 528 389

S Pt

Obdachlosen- und Entlassenenpflege . 33 500

See D außerte Mission 183.000

Armenunterstützungen im allgemeinen . 3414410

Arbeits lo enne tung S 19 000

Zur Arbeiterbewegung.

Die Dachdecker Berlins und der Umgegend (vgl. Nr. 164 d. Bl.) beschlossen, wie die „Voss. Ztg.* berichtet, am Dienstag Abend, in einen Theilausstand einzutreten. Jhre Forderungen sind: Mindeststundenlohn 65 & (bisher 60 4), Abschaffung der Ueber- stunden, strenge Durchführung der Schußvorschriften, Regelung der Fahrgeldfrage. Laut Versammlungsbeshluß sollten die Gesellen auf drei namhaft gemachten Werkstellen gestern diese Forderungen stellen und, wo sie nicht bewilligt würden, die Arbeit niederlegen. Die Meister hatten in einer am 18. d. M. abgehaltenen Sitzung be- \{lossen, den verlangten Stundenlohn erst vom 1. April 1903 an zu bewilligen. Etwa 1000 Bauhilfsarbeiter beschlossen demselben Blatte zufolge am Dienstag, den bisher nur Lohnarbeiter umfassenden Ausftand auch auf die Accordarbeiter auszudehnen.

In Arad (Ungarn) sind, wie die „Wiener Ztg." meldet, die Maurergehilf en (vgl. Nr. 163 d. Bl.) wegen Nichterfüllung der von ibnen geforderten Mittagëpause von neuem in den Ausstand ge- treten. Die Strikenden versuchten die Arbeitenden an der Arbeit zu verhindern. Die Polizei nahm mehrere Excedenten in Haft.

Der Ausstand der Feldarbeiter in Galizien (vergl. Ir. 168 d. Bl.) ift, wie der „Voss. Ztg.“ aus Lemberg telegraphiert wird, noch immer im Wachsen begriffen und erstreckt sih auf zwölf oft galizishe Bezirke. Ueberall if WMêilitär eingetroffen, unter dessen Schuß mit Hilfe westgalizisher Arbeiter versuht wird, die Ernte einzubringen.

Land- und Forftwirthschaft.

London, 23. Juli. (W. T. B) Vom Vize-König von Indien ist folgende Depeshe vom 19. d. M. eingegangen: In der letzten Wcche waren Regenfälle ziemlich allgemein. Starker Negen if an der Küste von Birma, in einem Theil von Bengalen und in Südindien niedergegangen; in Surat waren die Nieders{läge außergewöbnlih beftig, hingegen herrs{cht in Gudscherat noch wesentlicher Regenmangel; au find în der

stlihen G ebene, einem Theil der Zentralprovinzen

nl ange è d V “ps G mt s “t nts E e wle f in Haiderabad die Regenfälle weit unter dem Durchschnitt

Gesundheitäwesen, Thierkrankheiteu und Absperrungse Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlihurlgen des Kaiserlichen Gesundbeitsamts*“, Nr. 30 vom 23. Iuli 1902.)

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Philippinen. In der Zeit vom 16. bis 31. Mai sind in Manila 177 Erkrankungen (und 152 Todesfälle) an der Cholera ge- zählt worden, in den F Nan 1189 (782).

Cochinchina. An Bord des aus der Bucht von Tonk in nah Saigon zurückehrenden Panzershifs „Le Pascal“ ist Ende Mai d. I. die Cholera ausgebrohen. Es wurden über 70 Erkrankungs- fälle festgestellt, von denen am ersten Tage nach der Ent- deckung der Seuche 8 tödtlih endeten. Das Schiff wurde nah der Quarantänestation im Nha-bé-Fluß bei Saigon gesandt; auch wurden Maßregeln getroffen, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu

rhindern. 5 Es e V Siner Mittheilung vom 16. Juni zufolge is in Hus eine Cholera- Epidemie unter der anamitishen Bevölkerung ausgebrochen ; au vier Europäer sind der Seuche erlegen. L

China. Einer Mittheilung vom 1. Juli zufolge ist die Cholera in Niutshwang ausgebrochen; fie soll dahin durch einen englischen Damvfer eingeshleppt sein, von welchem 4 an der Cholera ver- storbene Personen zur Beerdigung heimlih an Land gebracht worden seien. Die russishen Behörden suhen das Umsichgreifen der Seuche, namentlich nach Port Arthur hin, durch \trenge Maßregeln zu ver- indern. L j j l:

h Fapan. In Karat su, einem nördlich von Nagasaki an der tordwestküste von Kiushiu gelegenen, dem Fremdenhandel geöffneten Hafen, ist die Cholera ausgebrohen. Von Ende Mai bis zum 12. Juni find dort in 4 benachbarten Dörfern 17 Fälle von Cholera- oder choleraähnlichen Erkrankungen festgestellt worden. In Nagasaki sind strenge Maßregeln getroffen, um eine Einschleppung der Seuche aus Karatsu zu verhüten.

Poen.

Marokïo. In Casablanca sind, einer Mittheilung vom 5. Juli zufolge, die Pocken ungewöhnlich heftig auëgebrochen; der Krankheit sind bereits mehrere Europäer zum Opfer gefallen.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Antwerpen 2 (eins{ch{. Varizellen), London 13, Moskau 4, New York 8, Warschau, Kalkutta je 3 Todesfälle: London (Kraufken- häuser) 51, New Vork 59, Paris 8, St. Petersburg 13, Warschau (Kranken- häuser) 2 Erkrankungen; Varizellen: New Vork 52, Wien 23 Erkran- fungen: Fleckfieber: NReg.-Bez. Stettin 9, Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Brechdurchfall: Nürnberg 36 Erkrankungen ; Rot hlauf: Wien 37 Erkrankungen; Influenza: London10, Moskau 9 Todesfälle; Kopenhagen 9, Warschau (Krankenhäuser) 11 Erkrankungen ; Keuchhusten: London 47 Todesfälle; Reg. - Bez. Schleswig 81, München 41, Hamburg 50, Wien 63 Erkrankungen; Lungenentzün- dung: Reg.-Bez. Schleswig 35, Warschau (Krankenhäuser) 32 Er- franfungen; kontagiöse Augenentzündung: Neg.-Bez. Arns- berg 17 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95 : 1,15 9/0): in Antwerpen Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 28, Breslau 29, in den Regierungs - Bezirken Arns- bera 322, Düsseldorf 662, Königsberg 173, Marienwerder 209, Posen 261, Schleswig 324, Wiesbaden 166, in München 24; Ubeck 37, Hamburg 46, Budapest 172, Kopenhagen 58, New YVork 363, St. Petersburg 102, Wien 279; desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,279/6): in Mülheim a. d. R. Erkrankungen kamen zur Meldung in Berlin 26, Hamburg 30, Budapest 24, London (Krankenhäuser) 165, New York 306, Paris 117, St. Peters- burg 42, Wien 58; ferner wurden Erkrankungen an Scharlach angezeigt in Hamburg 59, London (Krankenhäuser) 272, New Vork 276, Paris 70, St. Petersburg 26, Prag 24, Wien 63: desgl. an Unterleibstvphus in London (Krankenbäuser) 36, New Vork 50 St. Petersburg 89.

Rußland.

Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr bat die Stadt Zizikar in der Mandschurei für choleraverseucht erklärt und zur Verbütung der Einschleppung epidemischer Krankheiten aus China nah Sibirien folgende Maßnahmen getroffen :

An den Endstationen der chinesishen Ostbahn „Mandschurija“ Tafaschin

und „Pogranitschnaja*, sowie an der Station

(Grenze des Kuangtung-Distrikts) im Flecken Lahbhassu (an der Mündung des Flusses Ssungari), auf dem Maria -Magdalenen- Posten (im Amurdistrikt) und in Chun-Tschun und Poltawka (Küstendistrifkt) sind Medizinal -Beobachtungspunkte ein gerichtet worden

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Handel und Gewerbe. im RNeidsami des Innern zu „Natrichten für Handel und Induf

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Die Bedeutung des Reisbaues für Japan erhellt {on aus der Thatsache, daß die Reisernte erheblih mehr als doppelt so groß ist wie die Weizen-, Roggen- und Gerstenernte zusammen. Die Reis- ernte des Jahres 1901 übertraf diejenige des vorhergehenden Jahres um fast 1309/5 und au den jährlihen Dur(hschnittéertrag um 17,6 9/0. Der Ernteertrag der drei übrigen Getreidearten übertraf im Jahre 1901 den Jahresdurchschnitt sowohl im Ganzen als auch im Ver- hältniß zur Anbaufläche. Im Vergleich zum Jahre 1900 zeigt die Ernte des Jahres 1901 eine Zunahme, der Durhschnittsertrag im Ver- hältniß zur Anbauflähe war aber in beiden Jahren fast gleich.

(Crop Reporter.)

Herstellung und Unterhaltung des Asphaltpflasters in den Straßen von Kaîro.

Bis zum 15. August d. J. werden von dem Ministerium der öffentlihen Arbeiten in Kairo Angebote entgegengenomen für die Herstellung und Unterhaltung von asphaltierten Straßen in Kairo auf die Dauer von 20 Jahren. Kaution 4000 S E. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgericht T Berlin ftand das Grundstück Rykestraße 14, dem Kaufmann Ernst Wittstock gehöria, zur Versteigerung. 7,13 a. Nußungswerth 9200 4. Mit dem Gebot von 3460 4 baar und 145 000 M Hypotheken blieb Kaufs mann Ernst Finsterbusch, Schlesischestraße 39—40, Meistbietender.

Beim Königlichen Amt8gericht 11 Berlin gelangten die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Zu Seehof in den Zehnruthen bei Teltow, dem Gärtner Kurt Gottschalk zu Char- lottenburg, gehörig. 1,2627 ha. Nußungêwerth 592 (4 Mit dem Gebot von 1250 M. baar und 9000 (A Hypotheken blieb Frau Pastor Louise Heintze, geb. Tavernier, zu Prenzlau, Meistbietende. Nollendorfstr. 18 zu Schöneberg, dem Kaufmann Alb. Schulß, gehörig. 8 a. Nugzungswerth 14800 4. Mit dem Gebot von 4100 M baar und 263 000 Æ Hppotheken blieb Kaufmann K. Alb. Schult, hier, Schmidstr. 2a., Meistbietender.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 23. d. M. gestellt 15060, nicht recht- zeitig gestelit keine Wagen. E i én Obersch{lesien sind am 23, d. M. gestellt 6285, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

NaGweisunga über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen- bahn-Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen Kohlengruben.

Am 1. Juli 1902 wurden verlangt 3333, gestellt 3333 Wagen zu 10 t, am 2. Juli verlangt 3276, gestellt 3276, am 3. Juli verlangt 3191, gestellt 3191, am 4. Juli verlangt 3193, gestellt 3193, am 5. Juli verlangt 3383, gestellt 3383, am 6. Juli (Sonntag) verlangt 12, gestellt 12, am 7. Juli verlangt 3418, gestellt 3418, am 8. Juli verlangt 3407, gestellt 3407, am 9. Juli verlangt 3501, gestellt 3501, am 10. Juli verlangt 3479, gestellt 3479, am 11. Juli verlangt 3417, gestellt 3417, am 12. Juli verlangt 3683, gestellt 3683, am 13. Juli (Sonntag) verlangt 45, gestellt 45, am 14. Juli verlangt 3566 gestellt 3566, am 15. Iuli verlangt 3676, gestellt 3676; im Ganzen wurden vom 1. bis 15. Juni d. I. verlangt 44 580, gestellt 44 580 : im Durchschnitt also für den Arbeitstag 1902: verlangt 3429, gestellt 3429, 1901: verlangt 3485, gestellt 3485 Wagen zu 10 t.

Ueber die Tuchindustrie berichtet die Har skfammer zu Görliß in ihrem Jahreéberiht vom Jahre 1N daf r Umfay nit durchweg, aber in seinem Gesammtbetrage bne Zweifel zurückgegangen sei. Der Bericht erwähnt die Versch 1g, welche die alte beimishe Fabrikation feiner {warzer Waare (T Donskins 2c. aus edler Tuchwolle) zwar {on länast

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Bankansgang 509

Madrid, 23. Juli. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 37,05.

Lissabon, 23. Juli. (W. T. B.) Goldagio 288.

New York, 23. Juli. (Scluß.) (W. T. B.) An der Börse zeigte sih heute, troßdem die Nachriht vom Abschluß weiterer Gold- vershiffungen bekannt wurde und Gewinnrealisierungen in bedeutendem Umfange erfolgten, während des ganzen Tagesverlaufes lebhafte Kauflust, und die meisten Papiere behaupteten \sih, wenn auch die Tendenz öfter unregelmäßig wurde, auf gutem Stande. Der Vor- stoß der Haussiers wurde damit erklärt, daß diese von dem Bevor- stehen einer reihen Ernte und weiteren wirthschaftlihen Aufs{wungs überzeugt sind. Im späteren Verlaufe erlitten die Papiere, denen ih die Spekulation weniger zugewandt hatte, durch Gewinnreali- Ee Kurseinbußen, und die Börse {loß in unregelmäßiger Haltung. Der gestern erfolgte Goldverschiffungsabschluß ist von einer Million auf 750 000 Doll. verringert worden ; andererseits ist heute ein neuer Abschluß über eine Million Dollars zu stande gekommen, die morgen nah Paris vershift werden sollen. Aktienumsaßy 930 000 Stück. Geld auf 24 Stund. Durchschn.-Zinsrate 3, do. Zinsrate für leßtes Darlehn d. Tages 23, Wecbsel auf London (60 Tage) 4,853/,, Cable Transfers 4,88}, Silber Commercial Bars 522, Tendenz für Geld: Leicht. / \ j

O be Sade. 23. S (B. B) Wesel auf London 1283/,,.

(W: D. B.)

Buenos Aires, 23. Juli. Goldagio 131.30.

Kursberichte von den Waarenmärkten.

Berlin, 23. Iuli. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei-Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per Deppel-Ztr. für: Weizen, gute Sorte —,— #; —,— # Weizen, Mittel-Sorte —,— H; —,— M Weizen, geringe Sorte —— M, —— M Roggen, gute Sorte —,— H; —,— M Roggen, Mittel-Sorte —,— #; —,— A Roggen, geringe Sorte —,— #; —,— M Futtergerste, gute Sorte 15,00 #; 14,70 A Futtergerste, Mittel-Sorte 14,60 #; 1430 A

uttergerste, geringe Sorte 14,20 #4; 14,00 # Hafer, gute Sorte 19,00 #; 1840 X Hafer, Mittel-Sorte 18,30 17,70 Hafer, geringe Sorte 17,60 M; 17,00 4 Nichtstroh 7,00 A; 6,50 A Heu 6,80 MÆA; 4,70 A Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 4: 25,00 Speisebohnen, weiße 50,00 Æ; 25,00 A Linsen 60,00 ; 20,00 Æ Kartoffeln (neue) 12,00 M4; 8,00 f RMRindfleish von der Keule 1 kg 1,80 A: 1,20 M dito Bauchfleish 1 kg 1,40 4; 1,00 Æ Schweinefleish 1 kg 1,60 M; 1,30 Kalbfleish 1 kg 1,80 M; 1,10 M Saat fleish 1 kg 1,80 M; 1,20 Æ Butter 1 kg 2,60 M; 2,00 A Eier 60 Stück 3,60 M; 2,40 M I Karvfen 1 kg 2,22 c q L T 4 Aale 1 kg 2,60 M; 1,20 A Zander 1 kg 2,80 A4; 1,20 M Hechte 1 kg 2,50 X; 1,20 # Barsche 1 kg 1,80 M; 0,80 4 - Sqihleie 1 kg 2,50 M; 1,20 A Bleie 1 kg 1,40 A; 0,70 M Krebse 60 Stück 18,00 6; 3,00 M Futtergerste und Hafer frei Wagen und hn.

Berlin, 23. Juli. Beritt S peisefetiíie von Gebr. Gause. Butter: Die vorwöchige Erböbun reis bat die Nachfrage nah feiner Butter noch Zufuhren fonnten nicht geräumt werden un etwas weichen. In Landbutter bleiben groß bei sehr s{wachem- Geschäft. Die {k Hofe und Genossenschaftsbutter l a. Qualitä Genosfsenschaftsbutter [1 a. Qualit( 96 { Wenngleich der Schmalzkonsum unkt

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