akademische Studienzeit absolviert und davon mindestens das teste Semester die Königliche atr Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin besucht haben, durch Verleihung von Stipendien die Mittel für ihre weitere Ausbildung ent- weder in Meister-Ateliers oder auf auswärtigen Akademien oder durch Studienreisen ins Ausland zu gewähren.
Die Stipendien sollen vorwiegend alern zu gute kommen, doch sollen in besonderen Ausnahmefällen auch hervor- ragend begabte junge Bildhauer berücksichtigt werden dürfen. (§1 des Statuts der Stiftung.) /
__ Das Stipendium, welches der Regel nah in Verte lichen Raten gezahlt werden soll , wird nur auf ein Jahr be- willigt, darf jedoch zwei Jahre hintereinander, aber nicht länger, an denselben Bewerber bewilligt werden. (À 4 des Statuts.)
Bei den Bewerbungen, welche an den Direktor der Qaepr schule für die bildenden Künste zu Berlin zu richten sind, sind folgende Schriftstücke N tg
1) ein vom Bewerber verfaßter kurzer Lebenslauf,
2) amtliche Zeugnisse über die Absolvierung der aka- demischen Studien und über Führung, Fleiß und Befähigung des Bewerbers. Erforderlichen Falls haben die Bewerber diesen Nachweis durch Vorlage 1hrer Studienarbeiten oder durch Probearbeiten vor dem Direktor der Königlichen aka- demischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin zu führen. (S 6.)
Die Stipendiaten sind verpflichtet, über ihren Aufenthalt und ihre Thätigkeit an den Direktor der Königlichen aka- demishen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin quartaliter Bericht zu exstatien und außerdem mit Ablauf des zweiten Quartals an die Königliche akademische Hochschule für die bildenden Künste eine Studienarbeit mäßigen Um- fangs (entweder eine Studie nah der Natur oder eine Kopie nach einem hervorragenden Werk der älteren Kunst) ecinzu- liefern, welhe Eigenthum derselben wird. (8 10.)
Bei mangelhaftem Fleiß oder s{lechter Führung des Stipendiaten kann demselben das Stipendium durch das Kuratorium entzogen werden. (Z 11.) i
Das Stipendium beträgt ca. 1700 4 und wird für die Zeit vom 29. Dezember 1902 bis dahin 1903 verliehen.
Geeignete Bewerber haben ihre Gesuche mit den in Vor- stehendem geforderten Attesten bis zum 15. Oktober d. J. an den unterzeichneten Vorsißenden des Kuratoriums einzureichen.
Berlin, den 28. Juli 1902.
Der Vorsißende des Kuratoriums der „Adolf-Ginsberg-Stiftung“: A. von Werner, Direktor der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste.
Königliche Bibliothek.
VBetauntmäGun@ä
Jn der Woche vom 7. bis 9. und 11. bis 13. August d. J. findet nah § 48 der Benuzungs - Ordnung die Zurück- lieferung sämmtlicher aus der Königlichen Bibliothek ent- siehenen Bücher statt. Alle, welche solche Bücher in Händen haben, werden hiermit aufgefordert, sie in den Geschäfts}|tunden (9 bis 3 Uhr) zurüzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nah alphabetisher Ordnung der Namen der Entleiher:
von A—H am Donnerstag und Freitag, „ I—R am Sonnabend und ontag, „ S—Z am Dienstag und Mittwoch.
Berlin, den 28. Juli 1902.
Die General-Verwaltuna. Wilmanns.
M inisterium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Die Herren Forst-Neferendare, welhe in diesem Herbst die forstlihe Staatsprüfung abzulegen beabsichtigen, haben die vorschriftsmäßige Meldung bis spätestens zum 10. September einzureichen.
Der Nachweis zeit der Prüflinge ist beizufügen
Berlin, den 22. Juli 1902.
Die Königliche Forst-Ober-Eraminations-Kommission
Wesener
Persoual-Veränderungen.
XTH1. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps. Offiziere, Fähnriche zx.
Ernennungen, rungen und Verseßungen
Im aktiven Heere
Abtheil. Kommandeur im Preußen kommandiert. v. Maur, Hauptm. à la auits des 2. Feld- Art. Regis. Nr. 29 Prinz-Regeot Luitpold ron Bayern, unter Ent- bebuna von der Stellung ols Atjutavt des Kricgs-Miniflers und Chef des Zentralbureaus des Kricgs- Ministeriums, în das Kriegs- Ministerium verseut. v. Schröder, Hauptm. und Mitglied der Art. Prüfungskommission, unter Enthebung von dem Kommando nah Preußen und Stellung des 2. Feld-Art. Regts
y # Ì a Se C S
Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, zum Atjutanten des | KAricas- Haldenwang, Hauptm. und Battr. Chef |
Kricgs-Ministero und Chef des Ministeriums ernannt. v im Feld-Art. Reat. König Karl Nr. 13, behufs Verwendung als Mitglied der Art. Prüfungtkommission nah Preußen kommandiert Frhe. v. Evb, Oberlt. im Drag. Regt. Königia Olga Nr. 25, fommandiert als Insp. Offizier bei ter Kricgsschale in Hersfeld, von tem Kommando nah Preußen enthoben. Lincke, Könial preuß. Zeug-Hauptm. beim Art. Depot in Ludwigsburg, Becker, Könial. preuß. Zeug-Oberlt. beim Filial-Art. Depot in Ulm, dieser behufs Versetung zum Art. Depot in Côln, — von ibrer Stellurg enthoben. Zacharias, Königl. preuß. Zeug-Hauptm.,
Zentralbureaus des
kommandiert nah Württemberg, bisher beim Art. Depot in New | breisach, beim Art. Depot in Ludwigéburg, Priem, Zeuglt. beim | Art. Depot in Posen, unter Enthebung von tem Kommando nach |
eingetheilt rhre. v. Neurath (Ernst), L. im Gren. Negt. Königin
lga Nr. 119, à la auits des Regis. gestellt Unteroff. im Inf. Regt. Alt-Wärttemberg Ne. 121, Frhr. v. Türck- heim zu Altdorf, Unteroff. im 2. Feld-Art. Reat. Nr. 29 Prin Regent Luitpold von Bayern, — zu Fäherichen, Stein, Unteroff. im Gren. Regi. Königin Olza Ne. 119, unter Versehung in das S. Jaf. Ne. 126 Großherzog Friedrih von Baden, jum Seen ähar. mit cinem Dienstaller vom 22. Mütrz 1902, — ke
fte op bei dem Fillal-Art. Depot in Ulm,
| von Varnbüler hat | Während | bergishe Militär-Bevollmächtigte, Generalmajor von March- | taler die Geschäfte der Gesandt1chaft
| hat Berlin mit Urlaub verlassen seiner | wirkt der Botschaftsrath Prinet als Geschäftsträger
Beförde-
18. Juli. | S iroebel, Major im Kriegt-Ministerimn, behuts Verwrentvng als | BVorpomm. Fcid-Ari. Reat. Nr. 38 nah | t. | eingetroffen
| Köwgliche Hoheit
i O Königlichen | char Oppenländer, | i
| soruch auf Seine Königliche Hoheit | Kronprinz erwiderte mit cinem Trinkspru
| sich Seine Königliche Hoheit der | Lindau begeden
Im Beurlaubtenstande. 18. Juli. Befördert: Stercken,
v. Haldenwang, D . von der Inf. 1. Aufgêbots des Landw. Bezirks Stuttgart, zu Haux n, Koerner, Oberlt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. B Ludwigsburg, zum Rittm. ; die Ls : Haidlen der Res. des * . Negts. Königin Olga Nr. 119, Mattes, Lautenschlager, Ernst von der Inf. 1. Aufgebots, Jehl e, Probst von der Inf. 2. Aufgebots, Theurer von der Feld- Art. 2. Aufgebots, — des Landw. Bezirks Stuttgart, “Ih m von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mergentheim, — zu Oberlts. ; die Vize-Feldwebel : U ebelen vom Landw. BezirkStuttgart, zum Lt. der Nes. des 9. Inf. Negts. Nr. 127, Frhr. Langwerth v. Simmern vom Landw. Bezirk Reutlingen, zum Lt. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Dieterih von demselben Landw. Bezirk, um Lt. der Res. des 10. Jnf. Regts. Nr. 180, Pfleiderer vom andw. Bezirk Leonberg, zum Lt. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Haug vom Landw. Bezirk R HLN zum Lt. der Res. des Inf. Negts. König Wilhelm I. Cr. Í Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 30. Juni. Vischer, Lt. im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, der Abschied ertheilt. 18. Juli. Köpf, Fähnr. im 3. Feld-Art. Negt. Nr. 49, zur
Nes. beurlaubt. /
Im Beurlaubtenstande. 18. Juli. Haier, Lt. der Res. des Inf. Negts. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, Vief- haus, Lt. der Nes. des Drag. Negts. Königin Olga Nr 25, Hall- sttroem, Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ludwigs- burg, Häffner, Oberlt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Be- zirks Mergentheim, — der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts-Korps. 25. Juni. Dr. Denzel, Dr. artmann, Loewenstein, Unterärzte der Res. vom Landw. Bez. tuttgart, Dr. Liebermeister, Unterarzt der Res. vom Landw.
Bez. Ulm, — zu Assist. Aerzten befördert.
Beamte der Militär-Verwaltung. 27. Juni. Withemann, Sanitäts-Feldw.,, zum Lazareth-
Insp. ernannt. M ; i Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 283. Juni. Witemann, Lazareth-Insp.,, dem Garn. Lazareth Stuttgart zu-
getheilt.
Jm Jnseratentheil (Zweite Beilage) der heutigen Nummer des „Neichs- und Staats-Anzeigers“ wird eine Genehmi- gungs-Urkunde, betreffend die Ausgabe von Schuld- verschreibungen der Stadt Halberstadt auf den Jn- haber bis zum Betrage von 7 Millionen Mark, ver- öffentlicht.
Abgereist :
Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten Dr. Studt, nah Südbayern ;
der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungsrath Kirchhoff, mit mehrwöchigem Urlaub nah Lohme auf Rügen.
Nichlamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 28. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und Könia sind gestern Abend, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Yacht „Hohen- zollern“ in Saßnih eingetroffin. Während der Fahrt von Bergen dorthin nahmen Scine Majestät die Vorträge der Verireter des Auswärtigen Amts und des Militärkabinets entgegen.
Der Königliche Gesandte in München Graf von Monts hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Gesandt- schaft von dem etatsmäßigen Legations-Sekretär, Legationsrath
i ; E . | Grafen von Bernstorff geführt. über die Dauer der aktiven Militärdienst: | :
_
Der hiesige Königlich württembergishe Gesandte Freiherr einen längeren Urlaub angetreten. seiner Abwesenheit führt der Königlich württem-
Der hiesige französische Botschafter Marquis de Noa illes Während seiner Abwesenheit
Kiel, 2. Zuli Der frühere französishe Minister- Präsident Waldeck-Rousseau ist, wie „W. T. B.“ berichtet, an Bord der Yacht „Ariane“ von Kopenhagen hier
Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Sachsen überreichte, den Münchener Blättern zufolge, am Sonnabend Vormittag im Thronsaale der Residenz Sciner Königlichen Bode dem Prinz-Regenten in Gegenwart des Minister iräsidenten Grafen von Crailsheim das Notiz fikationsshreiben über die Thronbesteigung Seiner Majestät des Königs Georg. Sodann empsing Seine der Prinz- Negent den sächsischen Gesandien Freiherrn von Friesen, der sein neues Beglaubigungsschre:ben überreichte, und darauf den spanischen
| Botschafter in Berlin Ruaia y Sichar, welcher ebenfalls
| Bei beiden | | Audienzen war gleichfalls der Minister-Präfident Graf von
sein neues Beglaubigungsschreiben überreichte. Crailsheim zugegen. Abends fand zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Sachsen in der Nesidenz eine Tafel siatt, an der Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen Hauses, die Gesandien, die Obersthof- und die Staats - Minister theilnahmen. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent brachie cinen Trink: den Kronpri und Seine Königliche Hoheit der auf den Prinz: Negenten und das bayerishe Königshaus. Gestern früh hat ronprinz von Sachsen nach
das sächsishe Königshaus aus.
Der bayerische Gcsandte in Wien Freiherr vonPodewils ist ‘am Sonnabend “Vormittag von München nach Wien zurückgereist.
Sachsen-Coburg- Gotha.
Am Sonnabend Vormittag fand, wie die „Cob. Ztg.“ berichtet, in der fkatholishen Kirche St. Augustin zu Coburg ein Gedächtnißgottesdienst für weiland den Prinzen August von Sachsen -Coburg statt, an dem Me Könmgliche Hoheit die Prinzessin Clementine, re Hoheiten die Prinzen August und Philipp von Sachsen- Coburg und Gotha, Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Erzherzogin Clotilde von Oesterreich und Seine Königliche Hoheit der Biber Ferdinand von Bulgarien theilnahmen. Höchstdieselben verließen Coburg noch .am Sonnabend Nachmittag.
Oefterreich-Ungarn. z
Im niederösterreihishen Landtage brachten am Sonnabend, wie „W. T. B.“ meldet, die Abgg. Kolisko und Genossen einen dringlihen Antrag ein auf Vorlegung eines Geseßentwurfs, nah welchem die deutsche Sprache in allen öffentlihen Volks- und Bürgerschulen Niederösterreichs als Unterrichts\pra ce festgeseßt wird. Der Antrag wurde ohne Debatte angenommen und die Session darauf geschlossen.
Großbritannien und Jrland.
Der König wohnte vorgestern, wie „W. T. B.“ berichtet, an Bord der Yacht „Victoria and Albert“ einer Sißung des Geheimen Rathes bei und unterzeichnete zwei Erlasse in denen die Krönung auf den 9. August festgeseßt und dieser Tag zum Bankfeiertag gemacht wird.
h Frankreich.
Am Sonnabend is mit der Zustellung des Dekrets, durh welches die Schließung der kongregationistishen Schulen verfügt wird, begonnen worden. Sie verlief in Paris, wie „W. T. B.“ berich!et, abgesehen von vor- übergehenden Zwischenfällen lokalen Charakters, vollständig ruhig. — Jn Mouvaux (Departement du Nord) rief die Ausweisung von Schwestern Tumulte hervor. Der Polizeikommissar, ein Gendarm und etwa 12 an den Kund- gebungen Betheiligte erlitten Verlezungen. Zwei Personen wurden verhaftet. — Aus Privas wird gemeldet, daß im Departement Ardèche die Bevölkerung sih dem Weggange der Schwestern mehrerer Niederlassungen widerseßte. — Jn Concarnau (Dep. Finistère) haben Familienväter und Mütter eine Depesche an den Präsidenten Loubet abgesandt, in der sie seine Vermittelung dafür nachsuchen, daß die Schwestern bleiben dürfen. Weitere Nachrichten cus dem Departement Finistère besagen, daß die Lage in diesem Departement ernst sei.
Am Sonnabend Abend fand in Paris eine von der „Lignue de la Patrie française“ zur Wahrung der Freiheit dés Unterrichts einberufene Versammlung ftatt, in welher Jules Lemaître den Vorsiy führte. Jhr wohnten Coppée und zahlreihe nationalistische Deputirte und Gemeindéräthe bei. Der Saal war bis auf den leßten Play gefüllt; unter den An- wesenden befanden sich viele Frauen. Coppée und Lemaïître hielten Ansprachen, in denen sie die Politik der Austreibung der Schulschwestern verurtheilten und sie als ungesehßlich be- zeichneten. Die Anwesenden riefên: Es lebe die Freiheit! Vor dem Saale, in dem die Versammlung statt fand, waren umfassende Sicherheitémaßregeln getroffen. Einige Gruppen, welhe Hochrufe auf die Freiheit ausbrahten, wurden zerstreute, mehrere Personen wurden verhaftet, darunter ein Priester. Einer Gruppe von ctwa 200 jungen Leuten gelang es, die von der Polizei gebildete Absperrungskette zu durhbrehen und in der Rue Montmartre eine Kundgebung zu veranstalten Dort wurden sie von der Polizei zerstreut. Obwohl auch
| Gegenfundgebungen statifanden, bei denen Schmährufe auf
die Nationalisten gusgebraht und die Arbeitermarseillaise gesungen wurde, kam cs doch zu keinem erheblihen Zwischen fall. Um Mitternacht herrschte überall vollständige Ruhe. Mit Rücksicht auf die für gestern angekündigten Kund gebungen waren umfassende polizeilihe Maßnahmen getröffen Die ganze Garnison war konsigniert. Starke Abtheilungen von Polizisien zu Fuß und zu Pferde hielten den Concordien play und die Elyséishen Felder, auf denen am Nachmittag eine Kundgebung der cchristlihen Frauen Frankreihs stattfinden solle, besett Auf dem Concordienplay war eine größere Zahl Anbänger der Kongregationen und Sozialisten zusammengestr ömt, die fich unter großem Lärm stritten. Gegen 4 Uhr Nachmitiags dot der Play immer noch dasselbe Bild. Die Kundgebungen be- wahrten ihren sriedlihen Charakter. Die Menge begnügte sich damit, zu schreien. Man lachte und hatte die Polizei zum Besten wegen ihrer Bemühangen, beide Parteien auseinander: zuhalten und die Anhänger d«r Kongregationen sowie einzelne Priester zu \shühen, welhe sih auf den Play gewagt hatten Jn der Avenue dce Champs Elysées kam es zu einer unde- deutenden Schlägerei, wobei einige Verhaftungen vorgenommen wurden. Eine Stunde später waren beide Partcien völlig getrennt. Auf dem Concordienplaß standen die Sozialisten, während die Kongrcegationistien die Gams Elysóes de: seyt hielten. Troÿhdem kam es zu gelegentlihen Zu- jammenstößen. Es wurden auch mehrere Personen ver- haftet Mehrere Damen, darunter die Baronin Neille und Frau Piou, verlangten Zurritt zu dem Ministerium tes Jnnern, um dort Petitionen abgeben zu können. Der Polizeikommissar lehnte dieses Verlangen ab und erbot sich \selost, den Auftrag auszuführen. Die Baronin Reille dankie ader und erklärte, sie werde wiederkommen. Die Damen entfernten sih sodann unter Hochrufen auf die Frei heit. — Gegen 4, Uhr Nachmittags wandte sih cine große Anzahl von Leuten, die eine Gegenkundgebung veranstalteten und „Nieder mit den Pfaffen! riefen, nach der Avoenuc Gabrielle. An einer S ian: stichen diese mit Anhängern der Kongregationen zusammen, wobei es zu einer S(hlägerei fom und zwei oder drei junge Leute verleyt wurden. Die Theilnehmer an der fundgebu wandicm ih dann gegen Müglieder des Klubs Union artistique, der an den Eloséishen Feldern liegt, und warfen mit Steinen und Erde. Polizisien rückten heran râumien die Straße und nahmen einige Verhaftungen vor
Ein zweiter Zusammenstoß ereignete sich an der Ee der Rue Royale, wo Sozialisten eine Priesterkappe herumtrugen | und „Nieder mit den Pfaffen !“ riefen. Eine Patrouille von berittenen Polizisten zerstreute den Auflauf. Der Wagenverkehr wurde auf dem Concordienplaß und den Elyséishen Feldern, wo die Spaziergänger wie ge- wöhnlich sehr zahlreih roaren, keinen Augenblick gestört. Gegen 6 Uhr trafen einige hundert Kongregationisten, geführt von einem flerikalen Deputirten, mit Sozia- listen in den Champs Elysées zusammen und es kam zu Thâätlichkeiten, bei denen mehrere Personen verwundet wurden. Die Polizei trennte die Parteien. Damit waren die Kund- gebungen beendet. Die leßten Zusammenrottungen auf dem &oncon1dienplaß zerstreuten sih allmählich. Den ganzen Abend über herrschte in den Straßen lebhafte Bewegung. Auf dem Concordienplaß, in der Rue Royale und auf dem Boulevard de la Madeleine wurden wiederholt Menschenansamnilungen von der Polizei auseinandergetrieben, doh kam es nicht zu ernsteren Zwischenfällen. Um Mitternacht war die Nuhe übcrall wiederhergestellt. Ungefähr 100 Personen wurden im Laufe des Tages verhaftet, vier von ihnen wurden in Haft be- halten. Zwölf Personen sind im Laufe des Tages s{hwer ver- wundet worden.
Der Erzbischof von Albi Mignot hat an die Vorsteherin der Töchter Jesu, deren 35 Niederlassungen von der Verord- nung des Minister-Präsidenten Combes betroffen werden, ein Schreiben gerichtet, worin er ihnen anräth, dem Gesetze zu ge- horchen, jedoch alle Mittel in Bewegung zu st en um ihren Rechten Achtung zu verschaffen. Ferner räth der Erzbischof dazu, die Genehmigung L a der Niederlassungen nach- gen und sich in diejem Verlangen nachdrücklich durch die
evölkerung unterstüßen zu lassen.
Bei einem Bankett in Roche-sur-Yon, das \sich an die Einweihung eines neuen Schießstandes {hloß, hielt der Kriegs - Minister, General André eine Rede, in der er die Thâtigkeit Waldeck - Nousscau's feierte und er- klärte, daß der Minister - Prôsident Combes entschlossen sei, diese Thätigkeit aller Hindernisse ungeachtet fortzu- segen, bis das Ziel erreicht sei. Um den Minister-Präsidenten stehe eine Schaar von Männern, ein Ministerium, das, wie er, davon überzeugt sei, daß auf politishem Gebiete keine Freiheit möglich sei unter der Tyrannei der Klerikalen.
Jn Lyon bielt gestern Jules Roche eine Rede, in der er gegen das Geseß, betreffend die Kongregationen, protestierte. An den Eingängen des Saales kam cs zu einem heftigen Zusammenstoß. Es wurden mehrere Leute verhaftet. Abends _brach in einem Café auf dem Bellccour- Plate ein Streit zwishen Sozialisien und Klerikalen aus. An verschiedenen anderen Punkten der Stadt kam es ebenfalls u Aufläufen, wobei einige Personen verleßt und mehrere Ver- haftungen vorgenommen wurden. Abends 91/2 Uhr herrschte ncch immer große Erregung in der Stadt.
__JIn Lille kam es gestern am Schlusse einer von der Ligue de la Patrie einberufenen Versammlung zu einer Schlägerei, bci der mehrere Personen verleßt und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden.
Jn Paris joll ein „Kongreß für Freiheit des Gewissens und Volksabstimmung (Referendum)“ abae- halten werden, der die Rückgängigmwachung der seitens der Regierung gegen die Ordensschwestern erariffenen Maßregeln betreiben soll. Ein vorbereitender Ausschuß ist am Sonnabcnd doselbst zusammengetreten.
Rußland. Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet
wird, ist die Königin von Griechenland am Sonnabend dort eingetroffen.
Serbien.
Nach zweitägiger, bewegter Berathung erklärte sih, dem «W. T. B.“ zufolge, der Klub der regierungs- freundlihen Radikalen am Sonnabend mit 56 gegen 11 Stimmen (leßtere durchweg Anhänger von Paschitsh) für die Aufrechterhaltung des radikal-fortschrittlichen Koalitionssystems. Zu obigen 56 Stimmen sind noch 28 Stimmen koalitionsfreundlicher Forischrittler hinzuzurehnen, sodaß die foalitionsfreundliÞe Regierungspartei in der Skupschtina 84 Abgeordnete bei einer Gesammtzahl von 130 Abgeordneten umfaßt. Nunmehr werde erwartet, daß der Präsident der Skupschtina, Stanojewitsch, der sih bisher als Gegner der Koalition gezeigt, auf seine Stelle verzichten werde. — Stanojewitsch stellte gewisse Bedingungen für seinen freiwilligen Rücktritt vom Präsidium der Skupschtina, darunter die Forderung der Demission des Ministers des Jnnern Stefanowitsh, welhe der Minister-Präsident Wujitsch edoch ablchnte. Stanojewitsh erbat sich Bedenkzeit bis heute Der Erste Vize-Präsident der Skupschtina Stojan Protitsh ijt zurückgetreten.
Amerika.
Aus Washington berichtet „W. T. B.“: der Gesandte der Vereinigten Staaten in Port au Prince melde, daß der Bürgerkrieg im ganzen Lande ausgebrochen sei. Firmin sei auf dem Marsh nah Port au Prince und die provisorishe Negierung aufgelöst
Eine im Bezirk Artibonite und anderen dem General Firmin anhängenden Bezirken gebildete Armee ist, nah einer Meldung aus Cap Haïtien vom heutigen Tage, in Lamboc eingerückt und marschiert auf Cap Haïtien. Saint Raphael ist von den Truppen eingeschlossen: die Truppen aus Port au Prince sind geschlagen worden
Asien.
Die „Times“ meldet aus Schanghai vom 2B. d, M. daß Sir James Mackay und die englischen Kommissare am Tage zuvor aus Wultschang zurückgekehrt seien. Die Ver- handlungen seien jeßt im wesentlichen abgeschlossen. Der Ver - e gdentwurs, der von der chinesis Presse in günstiger Weise besprochen werde, enthalte 13 Artikel, die alle bedin: guengaloes von der chinesischen Regierung angenommen worden
en _ und denen allen auch Sir James Mackäy jugestimmt habe, mit Ausnahme des Artik.ls 8, der die Vorschläge der chinesi- FeGerung bezüglick der Likin-Zölle enthalte, derea
Cafes noch der Zusti der engl | dart Be "Guereg Leser cute (agte verle (N ck re ngtie-V d übrigen foriihrittiit gesinnten , tine ‘mbitale Finan, reform ne , Die
auf die A
I -erhon Fen Artikel bezögen si m B e Eintragung der Handel
sür unverzollie Waaren, die Schiff-
| Beton- und Betoneiser.bauten | babnen Rußlands im Jahre 1901.
fahrt auf dem Yangtse- und den Kantonflüssen und die Einführung einer nationalen E Artikel 9 bestimme, China folle innerhalb eines jahres nach Unter- Pra des Vertrages eine Revifion der bestehenden erg CeRgdung vornehmen. Artikel 10 enthalte eine neue zufriedenstellende Regelung der Binnenschiffahrt und öffne Kong-mun am Westflusse als neuen Vertragshafen. Ar- tifel 11 sche die Einseßung eines gemeinsamen Ausschusses vor zur Schlichtung von Streitfragen, die bei Grenz- regulierungen in den offenen Häfen entständen. Die Ar- tikel 12 und 13 enthielten die Erklärung der Bereitwillig- keit der englishen Regierung, China in seiner Reform- politik zu unterstüßen. — Artikel 8 bilde indessen den Kern- punkt des ganzen Vertrages. Er bestimme, daß für die Erhebung ciner Zuschlagsabgabe, die eineinhalb mal so groß sein solle, als der nach dem Protokoll von 1901 zur Er- hebung gelangende Zoll, China alle Likinzölle und Zoll- ämter und jegliche Art der Besteuerung britisher Waaren abshaffe und diese, wo sie sih auch befinden mögen, gegen jede Abgabenerpressung und Transportershwerung \{chüßze. Der Artikel solle mit Januar 1904 in Kraft treten. Auch andere Mächte dürften ähnlihe Abmachungen mit China treffen. China eröffne mit dem gleichen Zeitpunkt Tshangscha, Ngankin, Wanhsien und Waitschou als Handels- häfen. Afrika.
Die englische Expedition gegen den Mullah konnte, nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Aden vom 26. d. M., infolge Wassermangels nicht weiter durh den Hauddistrikt vorrücken; sie marschierte daher in das Nogalthal und verfolgte den Feind auf 80 Meilen. Es wurden auf feindlicher Seite 150 Mann getödtet. Die Expedition erbeutete 4000 Kameele und 17 000 Schafe. Die Engländer verloren 8 Mann an Todten und Verwundeten. Die Hauptkolonne marschiert nordwärts, um die aufsändishen Stämme vom Mullah abzuschneiden, der sih noch in Haud aufhalten soll.
Jn einer Versammlung in Paarl hielten Botha und Delarey Ansprachen an die Anwesenden. Botha sagte, ganz Süd-Afrika stehe jeßt unter einer Fahne. Müsse er sagen, die Buren seien besiegt worden? Nein. Eine dunkle Zukunft liege vor ihnen, aber der Glaube und die Hoffnung werde sie hindurhführen. Afrika sei ihr Vaterland, ihre Erb- schaft, auf das die Geburt ihnen ein Anreht gebe. Sie jollten danah streben, Afrika zu einem glücklihen Heim zu machen, und gemeinsam daran arbeiten, die heranwachsende Generaticn so zu erziehen, daß auch sie zu den künftigen Be- herrschern des Landes gehöre. Delarey führte aus, er achte jeden britishen Gegner, aber er fühle sih betrübt, wenn er an die National Scouts denke. Jn dem Namen Afrikander könne jeßt ein Ausdruck des Vorwurfs liegen, wie einst im Namen Hugenotten, aber er werde zu einem Ehrennamen werden.
Nach einer Depesche des „Temps“ aus Brazzaville vom 26. d. M. ist der Kommandant der Congo-Miliz Langlair in der Nähe von Libreville von Elephanten- jägern ermordet worden. Der Miliz-Offizier Laurent wurde von Mponnios angegriffen und tödtete den Häuptling des Dorfes Jomboc. Der Gouverneur Grodet fann wegen des niedrigen Wasserstandes nichts unternehmen.
Nr. 31 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, derausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 25. Juli 1902, hat folgenden Jnhalt : 1) Konsulatwesen : Ernennungen ; — Ermächtigungen zur Vornahme von Zivilstand8akten. — 2) Finanzwesen : Nachweisung der Einnabmen des Yeichs für die Zeit vom 1. April 1902 bis Ende Zuni 1902. 3) Allgemeine Verwaltungossacen: Verbot der Ver breitung der in Krakau erscheinenden Zeitschrift „Djabel“. — 4) Polizei wesen : Auéweisung von Auétländern aus dem Neichsgebiet
Nr. §9 des „Centralblatts der Bauverwaltung“ gegeben im der öffentlihen Arbeiten, vom 26. Juli 1902, bat folgenden Amiliches: Dienst-Nachricten. Nichtamtliches : Fahwerkbauten in der Normantie. Die Baukunst auf der Großen Berliner Kunstausstellung. Gesundhbeitéschädliche Wirkung der EGrundwasser'chwankungen. Auêswechélung eiserner Ueberbauten an ter alten Eiscnbahnbrüdcke bci Mainz Vermischtes : Ausstellung des künstlerisccn Nachlasses des Geheimen Megierungs- raths, Professo1s Etuard Iaccbéthal Wettbewerb um Entwürte zu einem Scdulbause in Oerlikon. Statistishe Bere{nung der Ofenrobrwandbüchse Die Cisen-
Salzgehalt des Oftseewassers
berauds-
Y f Ÿ A «ÎINDaii
in der Danziger Bucht
Statistik und Volkswirthschaft.
Einige Hauptergebnifsse der volksschulstatistishen Er- 1 in Preußen i (Stat. Korr.) Wenn av noch nicht die endgültigen Ergebuisse, so liegen do seit Wochen bereits die vorläufigen CGrgebnisse der \{vltatistischen Erbebeng vem 27. Juni 1901 bezuglih ter preußischen Volksschulen vor. Sie eignen sich vollkommen zur Vorführung cines [anamenfafenden Biltes über die öffentliche Volksschule und deren ntrvickelung seit 15 Jahren, da diese vorläufigen Ergebnisse nah der Art ihrer Gewinnung von den endgültigen kaum oder doch nur uner- deblich abtreichen fönnen L ie Zadl der êFentlihen Vollsschulen in Preußen betrug im Jahre 1901 36 734 gegen 36 138 im Jahre 1896; davon befanten h in den Städten 4402 ben. 41242 und auf tem Lante 32332 dezr. 31896. Die große Ungleichbeit in der Ausgestaltung der Schulen beschränkt indessen die Bedeutung dieser Zahlen. Die Ent- wickelung ersieht man besser aus dem Anwachsen der Sch ulklassen he würden ermittelt
über- in den haupt Städten
1896 . . 76 097 1991 .. 82746 596 .. 2001 20 153 G1 545 11,18 1214 1026 1901 , 104084 6725 6349 13.13 1851 1061
Für die uaterrikilide Veri dieser Schulklassen warten Lehrer- und Lehrerinnen - Stei len Lotbtuben:
Zurrachs in Hundertsteln über- in den auf dem | von Jahrfünft zu Jahrfünft haupt Siädien Lande über- in den auf dem
haurt Siädten Lande 42 331 17 1
i Zuwachs in Huntertksiela auf dem | von Jahrfünft zu Jahrfünft Lante úber- ia den auf dem
haupt Siüädten Lande
23 345 . 10,19
26 651
51 749
56 085 14,15 940
22419 g 317 46414 2» 72 900 49531 361 907 979 54 223 20233 46
10.78 10.73 1357
Von diesen Stellen waren 1901 nit beseßt 1863, gegen 472 i. J. 1896. Dagegen waren besegt
überhaupt | unter je 100 mit Lehrern mit Lehrerinnen | mit Lehrern mit Lehrerinnen 1886 .. 57 902 6 848 | 89,42 10,58 1891 .. 62272 8 439 j 88,07 11/93 1896 .. 68 688 10 271 | 86,99 13,01 1901 .. 74585 13 758 | 84,43 15,97.
Die Entwickelungsrihtung während der letzten 15 Jahre geht auf diesem Gebiete ganz ausgesprochen dahin, daß die weibliche Lehr- thätigkeit im Vordringen begriffen ist, wie das die Berufsstatistik anz allgemein für die Berufsthätigkeit der Frauen erwiesen hat. Für die Mehranstellung von Lehrerinnen gegen früher find außerdem entscheidend der z. Z. bestehende Mangel an Lehrern und die rasche Gntwickelung der Städte, die in der Regel mehrklassige Schulen und meist nach Geschlechtern getrennte Klassen einrichten, wodurch sich für die Anstellung von Lehrerinnen mehr und mehr Gelegenheit bietet. In den Städten find denn auch mit Lehrerinnen beseßt gewesen von 100 Stellen 1886 18,27, 1891 20,28, 1896 22,13 und 1901 25,47, während die entsprehenden Säße für das platte Land 6,50, 7,08, 7,50 und 8,94 betrugen.
In den öffentlichen BVolkss{hulen Preußens wurden 1901 9 670 870 Kinder unterrichtet, und zwar in den Städten 2005 134 und auf dem Lande 3 665 736; 1896 waren dte entspréhenden Zahlen 5 236 826 bezw. 1 773 370 und 3 463 456.
Die gesammten Schulunterhaltungs-Kosten der öffentlichen Volksschulen haben sich in folgendem Maße gesteigert ; sie betrugen auf den Kopf
der Bevölkerung
in den auf dem Städten Lande Á. M. A M 50 200 177 65 485 149 4,78 372 64594325 81630987 5,48 4,49 1896 185 917 495 831295588 102 787 937 6,41 5,44 1901 269942375 128415818 141526 557 8,65 TRL
: Plergufer befinden \fich die Aufwendungen für das gesammte Diensteinkommen der Lehrerschaft, das \sih in den Durchschnitts\äten, wie folgt, verbessert hat: das durhschnittliche Gesammt- einkommen betrug Mark
für Lehrer
in den
j auf dem Städten
überhaupt Lande
M. 1886 115 685 326 1891 146 225 312
. r j für Lehrerinnen über- in den auf dem über- in den auf dem haupt Städten Lande haupt Städten Lande ¡6 Ps 1635 33 f 1108 1216 946 T: Ae 1812 1264 | Er 1261 1020 180... IDBBA 2029 IOe | 1279 1362 1132 E. «O 2401 1693 | 1503 1599 13B1.
Wenn obige Mittheilungen durch die dort gegebenen wirklichen Zahlenbeträge den Umfang und die Entwickelung der öffentlichen Volksschulen shon veranschaulichen, so dienen dem Zwecke noch mehr einige daraus abgeleitete Ve rhältnißzahlen, die wir dem Leser im Nachstehenden vorlegen.
Die öffentlihe Volksschule zählte je im großen Durchschnitt
. in den Städten
im Schul- Lehrer- Schul Schul- Lehrer- Schul- Jahre flassen stellen finder flassen stellen finder O. A8 6,03 404 1,71 1,40 110
1891. Þþ G88 6,80 417 1,82 1,47 107
O. « A] 7,05 418 1,94 1,95 109
100» „S8 8,17 456 2,11 1 68 113.
_Grundsäßlib sollte die Ausstattung der Schulen mit Schul- klassen und mit Lehrerstellen die gleihe sein. Das toar in früheren Jahren weder in den Städten, noch auf dem Lande erreiht. Für 1901 ist aber in den Städten ein ausreihender Stand an Lehrer- stellen nachgewiesen; auf dem Lande hat indessen noch eine größere Anzabl von Lehrern für zwei Klassen (in fogenannten Halbtags- \{ulen) zu sorgen. Das Verhältniß zwis{en Klassen und Stellen hat sih hier seit 15 Jahren nicht gebessert, wohl aber haben si die einfahsten Schulorganismen seit 1886 insofern gehoben, als sowobl die mehrklassigen Schuleinrichtungen, wie die auf eine Schule fallenden Lehrerstellen reihliher geworden sind. Ie eine Lebrkraft hatte zu versorgen überhaupt
auf dem Lande
in den Städten Schul- Schul Schul- Schul- Sul Schul- Hafen finder flassen finder klassen finder O. O 75 1,04 67 1,22 79
E. 69 1,01 61 1,24 73 O... « O 66 1.01 59 1,25 70 O. «O 63 0,99 v; 1.26 68.
. urt "t f 9 tin auf dem Lande
Jahre
Wie biernah in den Städten neuerdings normale Verbältnisse bestehen, so nähert si auch auf dem Lande im allgemeinen die frübere Ueberl3ftung der einzelnen Lebrkraît mit Schülern mebr und mebr angemessenen Verbältnissen, wenigstens im statistishen Durchschnitte Das ersieht man au aus der verminderten Zabl der durbs{nittlih in einer Klasse zu unterrihtenden Kinder, welche betrug
im über- in den auf dem Jahre baupt Städten Lande S 64 64 64 E 61 59 E. «E O 56 L 56 T
In dieser Richtung tritt die Besserung auf dem Lande sogar cin wenig stärker hervor als in den Städten, freilih zum theil unter der Einwirkung der Halbtagöschulen; immerhin ift der Lehrer weniger belastet, und seit 15 Jahren ist in dieser Beziehung in Stadt und Land eine sehr bemerkenswerthe Verbesserung cingetreten
Die fortschreitende Besserung der Verhältnisse ter öffentlichen Volksshulen ersieht man auch an der mehr und mehr durchgeführten Trennung der Ges({lechter in den Schulklassen. Von je 1000 sämmilicher Volksshüler wurden nämlich unterrichtet a. in getrennten Knaben- oder Mädchenkllassen und b. in gemischten Klassen
f überhaupt in den Städten auf dem Lande
im Jah re ñ. b. a h à b
E Ï 6 N 676 24 3 907
1891 . » e O 694 707 293 111 449
1896 . i. 331 669 72 279 131 969
1901 6 s . 34A 652 7 1J T7 L JIHGI
Zur Arbeiterbewegung.
In Berlin ist, der „Vos. Zig.“ wifolge, am Sonnabend auf dem Neubau des Charitóé-Krankenhauses cin Ausstand der Bauarbeiter ausgebrochen. Einige neu eingestellte Arbeiter, die auf dem Neubau der chitorgischen Klinik an der Luisenstraße beschäftigt waren, verlangten flatt 40 4 Stundenlohn 45 A und legten, als ihre Forderung n bewilligt wurde, die Arbeit nieder. Es fanden si andere Arbeiter, die für 40 A für die Auésiändigen cin- treten wollten. Jeht machten aber mit diesen die Maurer gemeinsame
und erflärten, daß sie die Arbeit sofort nicderlegen würt wenn die anderen Leute eingestellt würden. Thatszchlib ruben jeyt die Arbeiten; die Baustelle ist von der Polizei beseyt
In Hamburg hiellen, wie „W. T. B.* meldei. am Sonnabend Abead die Bau pre -Bunungan von Hamburg, Altona, Vardurg und andöbe? cine sammlung ab und bes{lossen, daß am a M. die Arbeit A genannten vier Städten unler
ten i tû geitellien Bedingrngea tritder freigegeben werden soll. (Val. Nr. 164 d. Bl)