1848 / 2 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ui auêreichten, der laufende Dienst biete nur wenig Ueberschuß, ‘fönnten' neue Anlehen nöthig und der Kredit beciniaidtiet weihen, Der Seniats-Vortrag ging auf Beibehaltung der in der bisherigen Finanz - Pe- riode erhobenen außerordentlichen Steuern: 1) Wohn- und Miethösteuer; E Einkommensteuer; 3) Additional - Accise; 4) Steuer von Stein- und

raunfohlen , Torf itnd Lohkuchen; 5) Steuer von Holz und Holzkohlen; 6) Pferdetaxe. Der Kommissions-Antrag i ebenfalls für Fortbewilligung der bisherigen Abgaben, Wollie man eine Steuer jeyt abschaffen, so könnte später ihre Wiedereinführung nöthig und dadurch das Mißvergnügen der

teuerpflichtigen erregt werden. Allerdings führe die Einkommensteuer in ihrer Erhebung bedauerliche Willkür mit sich, wobei der gewissenhafte De- Uarant gegen den Nachlässigen im Nachtheil sei, allein nah früheren Er- : safrungen Bann 42 won sich von Aenderungs-Anträgen keinen Er-

g versprechen zu dürfen.

s Na eröffueter Debatte wurde zuerst die Mehl-Accise von 40 Kr. per Malter zur Sprache gebracht und die Ansicht geäußert, daß, wenn 5 davon auf Weißmehl und 5 auf Noggenmehl gelegt würde, das Roggenbrod um 4 Kr. per Laib wohlfeiler werden könnte, Dem wurde entgegnet, daß die Additional-Accise- (von der allein es sih hier handelt) uur 10 Kr, per Mal- ter ober 1 Heller auf den Laib Brod betrage; daß überhaupt wenig Nog-

enbrod hier genossen werde und gerade die ärmere Klasse dasselbe troy des

igen Preises vers{mähe, Herr Dr, Mappes fand es unrecht, daß man bei jeder Steuer-Bewilligung die Einkommensteuer öffentlich schlecht mache, ihr einen {lehten Begleitzettel mitgebe. Seien Steuern entbehrlich, so möchte er nicht die direkten, sondern vorzugsweise die niht unansehnlichen indirek- ten vermindert sehen; denn durch diese werde der gewerbfleißige Bür- ger und Familienvater dem Reichen und Einzelustehete gp über übermäßig belastet, Durch die Abgaben von Mehl, Fleis, E Hafer, Wein, Aepfeln 2c, werde die Arbeit vertheuert und der Arbeits ura

esteigert. Der stets wechselnden Konkurrenz sei aber nicht durch p Fhließun nach außen, sondern nur durch wohlfeilere Arbeit zu Fg, Man führe für die indirekten Abgaben an, daß sie gropennens pon a Fremden mitgetragen werden ; aber gerade bei den vielen Klagen über Ab- nahme des Großhandels, und da der Detailhandel durch die erleichterten Verbindungen begünstigt werde, solle man die Fremden,hicr zu fesseln suchen. Der Redner beantragt daher: die Versammlung möge als Wunsch ausspre- chen , daß vor Eintritt der nächsten Finanz - Periode Anträge wegen zweck-

mäßi Abänderung der außerordentlichen Besteuerung, mit besonderer Rüfsi auf Verminderung der indirekten DSixüeru, sie gebracht werden mögen. Herr Senator Souchay meint: ungeachtet der gün- stigen Finanzlage und obglèih Verminderung der Steuern wünschenswerth sein möge, solle man es doch vorläufig beim Alten lassen. Eine Disfussion hierüber fönnte da Jeder wisse, wo ihn der Schuh drückt den Apfel der Zwietracht in die Versammlung shleubern. Es verdiene noch reifliche Erwägung, ob durch die Verminderung der indirekten Abgaben wirklich die arbeitendé Klasse gewinnen würde. Auch scheinen ihm noch nicht alle Mit- tel erschöpft, eine gute Einkommensteuer zu schaffen. Das Hauptübel schiene darin zu liegen, daß man geglaubt, in Frankfurt als einer Handelsstadt vor Allem das Geheimniß aufrecht halten zu müssen, Ganz anders in Eng- land, wo man gegen nachlässige Deklaranten streng ‘verfahre, Die Eisenbah- nen seien übrigens noch nicht vollendet; erst in 3 Jahren werde man ein flares Bild der Finanzen vor sich haben, und dann vielleicht in der angenehmen Verlegenheit sein, welche Steuer man zuerst abschaffen solle, Herr De, Mappes hat dagegen das Bedenken: daß, wenn die Versammlung nicht son jeßt einen Wunsch ausspreche, bei Ablauf der nächsten Finanzperiode dieselven Anträge wie jegt vorgelegt und zu Abänderungs-Vorschlägen keine

eit übrig bleiben möchte. Nachdem noch die Herren Schöff Scharff, Séndtot Dr. Haruier, Dr, Gallus 2c, gesprochen, wurde mit Zustim- mung des Herrn Dr. Mappe s dessen beantragter Wunsch in einer allge- meinen Fassung angenommen, dahin lautend; daß hoher Senat ersucht werde, vor Ablauf der nächsten Finanzperiode so zeitig als möglich die ge- eigneten Anträge an die Versammlung zu bringen, damit die Frage wegen Abänderung oder Erseßzung bestehender Abgaben reiflih erwogen werden fönne. Der Antrag auf Fortbewilligung der bisherigen außerordentlichen Steuern auf die Jahre 1848 bis 50, so wie der Entwurf des Einkommen- steuer - Gesehes, wurden einstimmig genehmigt. Leßteres erhielt nur einen Zusah insofern, als künftig jene Permissionisten, die nicht bereits eine Per- missions - Gebühr an die Polizei entrichten (Postbeamte , Geistliche, Schul- Direktoren 2c., im Ganzen 30 40 Personen) der Einkommensteuer unter-

liegen.

XX Frankfurt a. M., 29, Dez. Der Landgraf und die Landgräfin von Hessen - Homburg sind heute Vormittag nah Bonn abgereist, da der s{chwer erkrankte Erbprinz sih nah seinen erlauchten Aeltern sehr sehnte. Man nimmt in Homburg den lebhaftesten An- theil an der Kranfheit des Erbprinzen. (S. das gestrige Blatt der Allg. Preuß. Ztg.)

E dftein Sa ebrodlici Baukerotte bilden noch da3 Tages=

espräh, Bis jeßt sind sie aber bei den drei bereits genannten Häu-

sern stehen geblicven, und man überläßt sich auch der Hoffnung, daß eine weiteren Verwickelungen eintreten werden. Wie man indessen wissen will, so sind die Fallit - Summen o beträchtlich, daß sie viele Millionen betragen. Am stärksten ist der Bankerott des Hauses Flersheim, das die Anstrengungen seines reichen nahen Verwandten nicht zu halten vermochten,

Vor einigen Tagen mußte hier zur Verhaftung des Aftuars des Kriminalgerichts geschritten werden, da sh derselbe in seiner amtlihen Stellung bedeutende Geld - Betrügereien zu schulden kom-

men ließ. Oesterreichische Monarchie.

Wien, 21. Dez. (A. Z.) Das Post=- Verzeichniß sür 1848 weist in den zum öffentlichen Bezug erlaubten und niht erlaubten auswärtigen politischen Zeitungen eine größere Veränderung uach, als seit mehreren Jahren der Fall gewesen. Als neu oder ucuer= dings zigelässene Blättér erscheinen darin: die Berlinischen Na ch =

n. e ———— ———— ——— ai wm Et E E e B R

Betrug nicht erkennt. Das Palais Mazarin, dort, wo heute die Schäye der Kbni lichen Bibliothek aufgehäuft liegen, war zur Bank eingerichtet, „Uni 2Uhr nah Mitternacht ging ih durch die Rue Vivienne und sah schon ein Dußend Menschen an den Thorpforten warten“, als ob sie sich nicht früh genig um das mühsam erworbene Vermögen bringen könnten. Auch unser armer Verfasser blieb nicht frei von harten Verlusten, und das Jahr 4722 beginnt er mit der traurigen Bemerkung+ „Jm vorigen Monat Januar besaß id) 60,000 Livres in Papier, die ich leider nicht zu Geld gemacht habez heute habe ich nicht einmal so viel, um meinen Dienstboten ein Neujahrs- Geschenk zu machen.“ Ene merkwürdige Ausnahme von dem damals sich zu den gemeiusten Geschäften heräbwürdigenden Adel machte der durch sei- nen Geist und seine galanten Abenteuer bekaunte Herzog von Richelieu. Sein ritterlihet Sinn hatte ihn von Geld-Speculation gehalten , und als ihm nah dem Tode des Marquis von Datgeau in der Akademie ein Fauteuil eingeräumt wurde, unterließ der Abbé Gedoyen uicht, in der Ein- führungsrede besonders darauf ausmerksam zu machen, daß der Herzog stets auf rühmliche Art sich seines Nanges und seiner Stellung erinuert habe, Neben den Börsen - Geschäften der hohen Herren nehmen sich dann ihre Privilegien desto wunderlicher aus: Der Marquis von Chastellux hatte in der Kirche zu Auxerre das Recht, mit Sporen upd Stiefel, Federhut und egen, au der einen Hand zwei Jagdhunde führend, mit der ‘anderen einen ‘aubvogel haltend, dort während des Gottesdienstes einzutreten, Jm o dle war ein Ring für die Hunde und ein Behälter für den Vogel „Man behauptet, daß der jeyige Marquis einmal jähr-

angebracht. '

lid ‘von diesem Vorrechte “Der Angelegenheiten fremder Staaten gedenkt der Verfässer nur aus- ahmstweise, Einzelne Details erfahren wir über die Conspiration, die da-

ebrauch macht, um sich dasselbe zu erhalten.“

als der spanische Hof zum Sturze der Regenten vorbereitet hatte, deren äden aber nicht fein genug gesponnen waren, um dem Späherauge des rdínal Dubois zu entgehen. Der nystädter Friede vérsepit das Quartier

in große Aufregung, indem der russische Aa ter, Fürst Dölgoroucky

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rihten, die Bucharester Deutsche Zeitung, die Deutsche

(Leipziger) Allgemeine Zeitung, die

Freiburg erscheinend), und von italienisd;eu: Cerere (in P und Tonse dens Ticinese (in Lugano), Dagegen sind im Tor gelten worden: die Münchener politische

Verzeichni 1 ti tung, das freie Wort (in Skt. Gallen), die Quotidi Furretto (in Turin), Gazzetta di Bologua, Gaz cinese, Jndipeudente Svizzero (i Magliasso). ten englishen Zeitungen sind ganz dieselben verblieben.

Wien , 30. Dez. Der Oest. Beob. enthält folgenden Ar-

tifel über die Angelegenheit Ferrara's : „Als vor einigen Monaten der

des Platzes Ferrara sih veran lendienst anzuordnen und, litairisen Besaßung, die Thore, seßen zu lassen, riefen diese Kardinals - Legaten hervor,

als im Nechte begründet crkaunt wurden ,

ten Maßregeln zu erlangen, wodurch, nah seinem Dafürhalten, terung seiner bedrängten Lage allein bedingt war.

des anderen Hofes hervorgehen mußte.

solche einfah zu den Akten legten. davon sein, auf die Erörterung der Rechtsfrage \sich einzulassen.

Dienst der Kaiserlichen Truppen zu gehen erlauben würde,

werden.

U fin wird stets offen gehalten und für jeßt von gar keiner eßt scin. „Auf diese Weise is eine Angelegenheit geschlihtet worden

festeste Bürgschaft der gesellschaftlihen Ortnung ruht. Diese

kannt hat, vereitelt worden.““

Padua, 22. Dez.

serlihen Marine übernehmen. Er is ein vielseitig gebi viel gereister Maun., Der Leichnam Sr. Kaiserl. Hoheit immer in der Kapelle seiner Pfarrkirche.

Kleid hübsch genug ausnimmt, Kalte ODstwinde stürmen und die See donnert s{äumend am Lido der Dogenstadt

Die hier nah dem Studenten - Auftritt ergriffenen hatten die vollkommenste Ruhe zur Folge.

Hauptstädt war noch bei Allen in frishem Andenken.

\such ankündigen ließ, denselben förmlich verbeten. l solchen Gastes mit seiner etwas zweideutigen Begleitung wäre zeihbare Profanation des feinen versailler Hofes gewesen der König etiva das Zusammentreffen mit diesem dämouischen Nach dem Tode Lubwig's erschien der Czar plöblih in Paris, war gespannt, den Besieger des Schwedenkönigs zu sehen,

geistigen Getränken erzählte man sih hon Wunderdinge. führte ihn der Regent in die Oper, Der zweite Alt is kaum

leert ex den ihm dargereihten Humpen, Man spielt weiter; plöplich die Loge, uni ins Palais roval zum Souper zu eilen, E Hauptstadt unterließ natürlih nicht, diesen Vorfall

efritteln, Am Vorabende Allerhéiligen, den 31. Oktober 1721, kurz

Wathen übergeben und in den Kerker gebracht.

war. Ganz Paris frohlockte über diesen glücklichen Fang.

ch der Sitte seines Landes cin glänzendes Volksfest veranstaltete. Das mosfovitishe Reich war übrigens frit dem nordischen Kriege den Parisern

sogleich zum Cartouche überzugehen,

Die erlaub=

Befehl3haber der Kaiserl, Besaßung laßt fand, daselbst einen nächtlichen Patrouil- in Ermangelung einer päpstlichen geregelten mi- so wie dic Hauptwache der Stadt, be- Maßregeln die bekannten Protestationen des Da leßtere von dem Kaiserlichen Hofe nicht so konnten sie natürlicher- weise in den getroffenen dienstlichen Anordnungen keine Veränderuäg hervorbringen. Jndessen bemächtigte si die Presse dieses Vorfalls als eines willfommenen Zündstoffes, um die in dem Kirchenstaate bereits herrschende Aufregung zu noch helleren Flammen anzufachen und gegen die österreichi- sche Politik die maßlosesten Angriffe zu richten, welchen die Kaiserliche Re- gierung, im Bewußtsein ihres guten Rechts, die gebührende Verachtung ent- gegenseßte. Der römische Hof fand si jedoch seinerseits bewogen, Vorstel- lungen nach Wien gelangen zu lassen, um die Einstellung der oben erwähn-

„Die wiederholten Vorstellungen des römischen Hofes nahmen theils ihren Ausgangspunkt von der Protestation, welche der Kardinal Consalvi am 12. Juni 1815 gegen den Artikel 103, so wie gegen verschiedene andere Bestimmungen der Schlußakte des wiener Kongresses, eingelegt hatte, theils stüßten sie sich auf die Betrachtung der schwierigen Zeitverhältnisse, deren Druck schwer auf der Regierung des Kirchenstaats lastete. Die Frage zer- fiel sonach in zwei Elemente, den Nechtspunkt nämlich und die Konvenienz, wie sie aus der Rückwirkung der Zeitumstände auf die Lage des einen wie

„Bei der Beurtheilung des Rechtspunktes war es vor Allem nothwen- dig, den Artikel 103 der Schluß - Akte, auf welchem das österreichische Be- sazungsrecht in Ferrara beruht, so wie den praktischen Werth der dagegen eingelegten Protestation des Kardinals Consalvi, in Erwägung zu ziehen.

Während die volle Gültigkeit des Artikels 103 von keiner der Mächte, welche die Kongreß - Afte unterzeichnet hatten, in Zweifel gezogen wurde, hatten dieselben über den praktishen Werth der Protestation des Kardinals Consalvi bereits im Jahre 1815 ihr Urtheil dadurch ausgesprochen, daß sie

„UÜüùter diesen Verhältnissen konnte für den Kaiserlichen Hof keine Nede

war der Kaiser, seinen unwandelbaren Gesinnungen gegen das Oberhaupt der Kirche getreu, sehr geneigt, dem heiligen Vater persönlich jeden nur möglichen Beweis von Willfährigkeit zu geben, vorausgeseßt, daß das Recht dabei unangetastet blieb, Diese Gesinnung des Kaisers wurde dem heiligen Vater, welcher in einem eigenhändigen Schreiben diese Angelegenheit Sr. Majestät dringend an das Herz gelegt hatte, zu erkennen gegeben,

„Die Feststellung der Bedingungen, unter welchen indeß die Aufgabe gelöst werden konnte, gehörte, ihrer Natur nach, in den Bereich der Militair- Behörden, und diesen wurde dieselbe daher auch von der Kaiserlichen Re- gierung anvertraut, mit der ausdrülihen Weisung, die Willfährizkeit für die Wünsche des heiligen Vaters bis zu den äußersten Gränzen auszudeh- nen, bis zu welchen die Sorge für die Sicherheit und den regelmäßigen

„Die dem Kaiserl. General-Kommando im lombardisch-venetianischen Kö- nigreiche für seine Handlungsweise gegebene Nichtung hat eine Verabredung zur Folge gehabt, vermöge welcher päpstliche, nah Ferrara zu ziehende Li- nien - Truppen die bisherigè Hauptwache und drei Thore der Stadt beseßen Das vierte in der Nähe der von Kaiserlichen Truppen beseßten Citadelle und der in der Stadt befindlihen Quartiere derselben gelegene

anderen Zeiten niemals zu einer Streitfrage erwachsen sein würde, welche aber, unter dem Einflusse der in Jtalien herrschenden Gährnng, von dem Parteigeist begierig ergriffen worden war, um, wo möglich, Zwietracht zwi- schen zwei Gewälten zu säen, in deren Einigkeit und inuigem Verband die

etwas näher gerüct, und der Besuch des Czaren Peter in der französischen Ludwig XI1V, hatte befanntlih sein Lebelang eine entschiedene Abneigung gegen den nordischen Riesen gehabt und hatte sich, als dieser ihm vom Haag aus seinen Be- Die Aufnahme eines

Union Suisse (ín

Palermo)

ei=- enne, der zetta Ti=

die Erleich-

Dagegen

Truppe be-

, welche in

verderbliche

Absicht ist durh die hohe Mäßigung und den versöhnlichen Geist des Kai- serlichen Hofes, welche die römische Regierung ausdrücklih dankbar aner-

(A. Z.) Der Nachfolger Sr. Kaiserl, Hoheit des zu früh entshlafenen Erzherzogs Friedrich, Feldmarschall- Lieutenannt Ritter von Martini, is in Venedig angekommen und wird mit Beginn des neuen Jahres das Ober - Kommando der Kai-

ldeter und ruht noch

Eine malerische Schneehülle deckt seit mehreren Tagen unsere Stadt, die Umgegend und sogar Venedig, wo sih das ungewohute

anhaltend, auf. Maßregeln

n

eine unver- oder scheute Geiste? Alle Welt

Von seinem

Aeußeren, seinem Geiste, besonders aber von seiner großen Liebhaberei zu Eines Abends

zu Ende, #6

verlangt der Czar Bier zu trinken, Jn Gegenwart. des ganzen Publifums

doch Petern

mochte die Sache zu lange dauernz während des vierten Aktes verläßt er

Die fein- herzhaft zu

vor Mitter-

nacht, iwitrde ein kleines, unansehnlihes Männchen unter starker Bedeckung vom Chatelet nah dem Staatsgefängnisse der Conciergerie geführt, Hier angekommen, wurde der geheimnißvolle Gefangene eilends deu dortigen Es war der scit langem* unter dem Namen Cartouche in Paris und der Umgegend i Räus= 7 berhauptmann Bourgignon, dessen man nach vielem vergeblichen

vor ivenigen Tagen in einer Weinschenke der Courtille habhaft geworden?

emühei-

Die Theatrr: -

beeiferten si sogleich, dem Volke den Tageshelden auf der Bühne vorzu- - führen, Le Grand {rieb daials seine Komödie, auf die Alle so gespanlit waren, daß bei der ersten Ankündigung derselben, der die Aufführung ber" Esope vorangehen sollte, das ungeduldige Parterre die Schauspieler zwaih/ äglih fing man nun die übrigen

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Frankreich.

Paris , 28. Dez. Nachdem gestern íîn einem Kabinets-Rath, worin Se. Majestät den Vorsiß führte, die Thron-Rede zur Eröffnung der Session vorgelesen und genehmigt worden war, erschien heute Mittag um 1 Uhr der König in dem festlih geschmückten Sißungs- saal der Deputirten-Kammer und las, L Play genommen, diese Rede, welche folgendermaßen lautete :

¿Meine Herren Pairs und Deputirten!

,Zch fühle Mich glücklich, daß Jch, wieder in Jhrer Mitte Mich befindend, niht mehr jene Uebel zu beklagen habe, welche die Lebens- mittel-Theurung auf unserem Vaterlande lasten ließ. Frankreich hat sie mit einem Muthe ertragen, den Jh nicht ohne tiefe Rührung habe wah: nehmen können. Nie sind unter solchen Umständen die öffent- lihe Ordnung und die Freiheit des Verkehrs so allgemein aufrecht erhalten worden. Der unershöfliche Eifer der Privat-Misldthätigkeit hat unsere gemeinsamen Anstrengungen unterstüßt. Unser Handel if, Dank seiner umsihtigen Thätigkeit, nur {wah durch: die Krisis be- rührt worden, welche sich in auderen Staaten fühlbar gemacht hat. Wir nahen dem Ende dieser Prüfungen. Der Himmel hat die Ar- beiten der Bevölkerungen gesegnet, und reie Aerndten bringen überall Wohlfahrt und Sicherheit zurück., Mit Jhnen wünshe Jh Mir Glück dazu.

„Jch rene auf Jhre Unterstüßung, um die großen öffentlichen Arbeiten zu beendigen, welche, indem ste die Raschheit und Leichtig= keit der Verbindungen über das ganze Könuigreih ausdehnen, neue Quellen der Wohlfahrt eröffnen müssen. Während hinreichende Hülfs- quellen au ferner zu diesem fruhtbringendeu Werke verweudet wer- den sollen, werden wir zu gleicher Zeit sämmtlih mit gewissenhafter Sparsamkeit über die gute Verwendung des öffentlichen Einkommens wachen, und Jh hege das Vertrauen, daß in dem gewöhnlichen Staats-Budget, welches Jhnen unverzüglih vorgelegt werden wird, die Einnahmen die Ausgaben decken werden.

„Ein besonderer Geseß - Entwurf wird Jhnen vorgelegt werden, um den Salzpreis herabzuseßen und die Brieftaxe in dem mit dem guten Zustande unserer Finanzen verträglihen Maße abzuändern.

„Geseß=Entwürfe über den öffentlichen Unterricht, über die Ge- fängniß-Verwaltung, über unsere Zoll Tarife sind Jhnen bereits zur Berathung vorgelegt worden. Andere Entwürfe über mehrere wich= tige Gegenstände, namentlich über die Gemeindegüter, über das Hy- pothekenwesen, über die Leihhäuser und über die Verwendung der Sparkassen zu neuen Verbesserungen in der Lage der arbeitenden Klassen, werden Jhnen übergeben werden, Es is Mein beständiger Wunsch, daß Meine Regierung unter Jhrer Mit virkung dahin ar- beite, zu gleicher Zeit die Sittlichkeit und die Wohlfahrt der Bevöl=- kerungen zu eutwideln,

„„Meine Beziehungen zu allen fremden Mächten flößen Mir das Vertrauen ein, daß der Friede der Welt gesthert is. Jch hoffe, daß die Fortschritte der allgemeinen Civilisation überall im Einverständniß zwischen den Regierungen und den Völkern werden vollbracht werden, ohne die innere Ordnung und die freundlichen Beziehungen der Staa= ten zu stören.

„Der Bürgerkrieg hat die Wohlfahrt der Schweiz getrübt, Meine Regierung hatte sich mit den Regierungen von England, Oesterreich, Preußen und Rußlaud verständigt (était entendu), um diesem befreundeten Nachbarvolke eine wohlwollende Vermittelung an= zubieten, Die Schweiz wird, wie Jch hoffe, anerkennen, daß allein die Achtung vor den Rechten Aller und die Aufrechthaltung der Grundlagen des helvetischen Buntes ihr die dauerhagten Bedingun= gen der Wohlfahrt und Sicherheit verbürgen können, eld Europa ihr durch die Verträge hat gewährleisten wollen.

„Meine Regierung hat im Einverständuisse mit derjenigen der Königin von Großbritanien Maßregeln ergriffen, durch welche die Herstellung unserer Haudels-Beziehungen an den Ufern des La Plata endlich gelingen wird.

„Der ausgezeichnete Chef, der so lange und ruhmreid in Alge=- rien den Ober-Befehl führte, hat gewünscht, vou seinen Arbeiten auszurußen. Jh habe Meinem vielgeliebten Sohne, dem Herzoge von Aumale, die große und schwierige Aufgabe anvertraut, dieses französische Land zu verwalten. Jch hege den freudigen Gedanken, daß unter Leitung Meiner Regierung und mit Hülfe des ausdauern- den Muthes der hochherzigen Armee, die ihn umgiebt, seine Wach= samkeit und seine Hingebung die Ruhe, die gute Verwaltung und die Wohlfahrt - unserer Niederlassung sichern werden.

„Meine Herren! Je mehr Jch im Leben vorrücke, um so mehr weiße Jh mit Hingebung dem Dienste Fränkreihs, der Wahrneh= mung seiner „Juteressen, seiner Würde, seines Glückes, Alles, was Gott Mir an Thätigkeit und an Kraft gegeben hat und Mir noch erhält, Jumitten der Aufregung, welche feindliche oder bliude Lei= tenschaften nähren, belebt und unterstüßt Mich eine Ueberzeugung : daß wir in dex; constitutionellen Mouarchie, in der Eintracht der gro- ßen Staatsgewalten die gesicherten Mittel besißen, alle diese Hinder= nisse zu übersteigen und allen Juteressen unseres theuren Baterlanu- des, sittlihen wie materiellen, zu genügen. Halten wir fest, der Charte gemäß, die sociale Ordnung und alle ihre Bedingungen auf- eht. Sichern-wir getreulih, der Charte gemäß, die öffentlichen Freiheiten und âlle ihre Entwickelungen. Wir werden den uns fol- genden Geschlehtern das uns anvertraute Pfand unversehrt überlie=

Mitglieder seiner Diebesbande ein, teien Zahl si bald auf 70 belief, und nach wenigen Wochen erkannte das Parlament gegen ihn die Todesstrafe durch ‘bas Nad. „Das ist der\chönste Kriminalfall““, ruft Barbier aus, „der je da ‘gewesen is,“ S j a Von dem jungen Könige=spricht unser Verfasser überall mit der gröp- ten Verehrung! Besonders nehme ihm sein Aeußeres ein. „Er hat ein {chön?s Gesiéht, einen guten Ausdruckz sein Kopf is herrlich geformt, und ih bin fest überzeugt, daß, wenn er erst mündig is, er es wohl veistehen wird, sih Réfpekt zu verschaffen.“ Wahrhaft rührend ist der Eindruck, den die Kunde seines. plöplichen Erkrankens im Jahre 1721 auf die ganze Be- völkerung dex Hauptstadt machte. Der junge Helvetius stand A A E Könige reitend zur Seite. Zur Feier seiner Genesung wurden mehrere Tage lañg die prachtvollseu Feste vom Volke veranstaltet, Und dreißig Jahre sväter wagte derselbe Köuig nicht mehr, sich in Paris blicken zu lassen, Er mitsite un*,seine gute Stadt“ herumfahren, wenn er von Versailles nah Fontaintbleau reiste, um den Schmähungen des Volkes zu entgehen, ““ Bld nach vem. Regierungs-Antritte Ludwig's XV. nahmen die Strei- tigkeitéiber Geistlichkeit und der Krone mit dem pariser Parlamente, (vel- hes während ber „Regentschaft ‘zum Gefühle seiner Macht gekommen war, ‘finenfimer ernsteren Charakter an. Diese Jrrungen, welche selbst durch "Fine«mnôsnentane Aufhebung der in si erstarkten Corporation nicht beige- ?Tegtwéïrden fonuten, bilden das Borspiel jener späteren großen Bewegung, l:velhe bén Haupt-Jmpuls zur Nevolution geben, und hier sind wir Barbier * besontêren Dauk schuldig für seine iitteressanten Mittheilungen, durch welche der französische Merkur und die Kirhen-Neuigkeiten, die Haupt- nelle für die Geschichte jener Epoche, bald ergänzt, bald berichtigt werden, Wir séhen mit Ungeduld dem Erscheinen des zweiten Theils seines Jour- ‘itals? entgegen, welcher uns noch tiefer in die Eikenntniß dieser bedeutungs- vollen“ Kämpfe einzuführen verspricht, Sh[|,

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nachdem er auf dem Throne

fern, und sie werden uns segnen, das Gebäute begründet und ver- theidigt zu haben, unter dessen Schuße sie glücklich und frei leben werden.“

Eine Artillerie - Salve verkündete hierauf den Schluß dieser Feierlichkeit, und der König begab si, vom Lebehoch -Ruf der Ber= sammlung begleitet, nah den Tuilerieen zurü. A

Baron Girod de l’Ain, Pair von Frankreich und Präsident des Staatsraths, is gestern früh uach lauger und s{merzhafter Krauk- heit hier gestorben. s f

Die Gattin Espartero’s und der Geschäftsträger der Vereinig= ten Staaten in Turin, Herr Wickliffe, mit seiner Gattin sind in Paris angekommen, Î

Die angesehensten Kaufleute und Banquiers von Paris versain= melten sich gestern im hiesigen Handels- Tribunal und wählten vier der vorschriftsmäßig ausscheidenden Mitglieder der Handeis-Rammer, die Herren Baudot, Bayvet, Devinck und von Eichthal, wiederum in diese Corporation; an die Stelle des fünften aber, des Herrn Lebobe, der geseßlih nicht wiedergewählt werden lonunte, wurde Herr Letellier-

Delafosse ernauut,

ck Paris, 28. Dez. Seit langen Jahren ist das Wetter der Feierlichkeit der Eröffnung der Kammern nicht so ungünstig gewesen, als diesmal : vom frühen Morgen an begann schon langsamer Schnee- fall, mit Regen gemischt, und die Bataillone der Linie und National- garde, welche hatten ausrücken müssen, um auf dem Wege, den der Königliche Zug von den Tuilerieen aus läugs deu Quais nach der Deputirten -= Kammer zu nehmen hatte, Spalier zu bilden, hatten mehrere Stuuden laug von dieser frostigeu, naßkalten Witterung sehr zu leiden, Um so mehr mußte es Wundber nehmen , auf dem Konkordien = Plaße dessenungeachtet eine dichtge- dräugte, aber wie gewöhnlich durch cinen Cordon von Muni-= zipal - Gardisten in respektvoller Entfernung gehaltene Volks- menge gleichfalls stundenlang geduldig ausharrén zu sehen. Die innere Ausstattung des Sibhungssaales war #\o zieulih die- selbe, wie immer. Wo sonst der Siß des Präsidenten und die Rednerbühne steht, befindet sih für diesen Tag der Thron, auf wel- hem der König Plaß nimmt, und über welchen ein Himmeldach von reihem Purpursammet mit goldener Einfassung und dergleicheu Fran= zen, darüber und auf den Seiten mit Büscheln dreifarbiger Fahnen geschmückt, sih wölbt. Schou von 11 Uhr an begann der Saal sich mit Ankömmlingen zu füllen, darunter machten sich besonders viele Damen bemerklich, vorzüglih Frauen von Pairs und Deputirten, Alle in sehr elegantcr Kleidung und im Saale selbst über den Bän fen der Deputirten und zu Seiten derselben Plaß nehmend. Allmälig trafen auch die Deputirten und Pairs ein, Lebtere leicht an ihrer offiziellen Tracht, welche bekanutlih die Mitglieder der Deputirten-Kanmer seit 1830 nicht mehr haben, erkenutlih. Die ‘hervorragendsten Mitglieder beider Kammern sind der natürliche Ge= genstand der Aufmerksamkeit, eben so die Tribüne der Diplomaten, welche durch den Reichthum der glänzenden Uniform mit ihren Stik= kereien und Ordeus-Decorationen besonders die Blicke auf sich ziehen, Nach halb ein Uhr traf der greise General-Marschall Soult in einer vou Goldstickerei fast überladenen Uniform, die zu der Gebrechlichkeit des alterss{wachen Mannes einen gewissea Kontrast bildete, ein, und mehrere Marschälle folgten ihm; sie nahmen die ihnen bestimniten Pläte ein vor dem Throue, hinter ihnen die Generale der Armee die ihrigen, Nun kamen auch die Minister, der Kabinets-Präsident, Herc Guizot ain ihrer Spiße, alle natürlich ebenfalls in großer Uniform. Zur Rechten unterhalb des Thronsessels seßten sih Herr Guizot, der Groß= sirgelbewahrer, Herr Hebert, der Kriegs-Minister, General Trezel, und der Marine-Minister, Herzog von Montebello; zur Linken der Minister des Junern, Graf Duchatel, der Handels-Minister, Herr Cunin-Gri- daine, der Finanz-Minister, Herr Dumou, der Miuister des öffentli- hen Unterrichts, Graf von Salvandy, und der Minister der öffent- lichen Arbeiten, Herr Jayr. Deputationen der höchsten Staats-Kör= pershaften und Gerichtshöfe waren ebenfalls zugegen, Die Pairs nahmen die Siße ein, wo die Rechte der Kammer zu sißen pflegt, die Deputirten, deren Zahl man auf 350 anwesende anschlägt, die Bäukë der Centra und der Luken. Um Uhr verkündete der Kanonendonner von den FJuvaliden die Abfahrt des Königs gus den Tuilerieen, von wo die Küch nigin mit den Prinzessinnen hon etwas früher aufgebrochen war. Diese wurden bet threr Ankunft in die Königliche Tubüne geführt und von der Versammlung, die sih erhob, mit Lebehochrufen empfan- gen. Der Kanzler, Herzog Pasquier, und der Groß-Referendar der Pairs-Kammer, Herzog Decazes, mit der Deputation der Pairs- Kammer, Herr Sapey, Alters - Präsident, mit den vier provisorischen Secretairen und der großen Deputation der Deputirten-Kammer, empfingen den vou den Prinzen, seinen Söhnen, begleiteten Köbuig bei seiner Ankunft. Unter den Generalen, welche im Zuge vor dem Wagen des Königs herritten, will man auch den General Santa Cruz, ehemaligen Präsidenten der südamerikanishen Republik Bolivien, bemerkt haben. Als der König durch den älte- sten Huissier der Kammer angekündigt wurde, erhob sich die ganze Versammlung aufs neue, und beim Eintritte des Monarch:n tönte ihm Lebehochruf entgegen. Er war in Geueral=Lieutenants= Uniform der Nationalgarde, Langsam und am Arme des Herzogs von Nemours steigt der König, mehrmals nah allen Seiten grüßend die Treppen hinan und seßt sih, die Herzoge von Nemours und Montpensier ihm zur Rechten, der Prinz von Joinville zur Linken Hinter dem Thronsessel bemerkie man den General Jacqueminot als Ober-Befehlshaber der Nationalgarde der Seine, den Grafen Mon- talivet in der Uniform als Oberst der reitenden Legion derselben den General-Lieutenant Sebastiani, die Adjutauten und Ordonnanz - Offiziere des Königs und der Prinzen und einen glänzenden Stab Nachdem der König Plaß geuommen und \{ch bededckt batte lud ch die Pairs und die Deputirten zum Niedersißen ein und verlas dann die Thronrede mit eiwas gedrückter Stimme, der man noch die Heiserkeit anmerkfte, anu welcher Se. Majestät einige Tage gelitten.

Jm Verlauf der Sißung war immer deutlicher die Änstrenguug wahrzunehmen, die es dem Könige kostete, diese ziemlich lange Rede vorzulesen, obgleich eine tiefe Stille ihn dabei unterstüßte, Die An= fündigung der verschiedenen Geseßentwürfe über die Salz- und Post= refórm wurde, wie die über die Ernennung des Herzogs von Aumale von Beifall unterbrochen, der sih auch am Schlusse wiederholte als König den Saal wieder verließ, nachdem die neu eintreteuden Pairs und Deputirten den Eid geleistet und der Großsiegelbewahrer die Session für 1848 für eröffnet erklärt hatte, Morgen versammelt sich die Deputirten-Kammer um 1 Uhr in öffentlicher Sigzung. Zu= erst werden die Büreaus durchs Loos bestimmt, in diesen daun zu den Wahlen ihrer, Präsidenten und Secretaire geschritten, die. vor- läufige Prüfung der Wahlvollmachten einzelner Deputirten vorge= nommen und dann zu der Wahl des Präsidenten, rer Vice-Präsiden- ten und der Secretgire der Kammer geschritten.

Großbritanien und Irland. _ London, 27. Dez. Die Blätter berihten sehr ausführlich über die Weihnachtsfeier auf Windsor Schloß, wo in dem grünen Gesellschaftszimmer fünf grefe Weihnachtsbäume aufgestellt waren, und auf der Königlichen Festtafel, wie gewöhnlich, ein riesenhaftes

| wisse fehr

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Rinds = Lendenstücf, geziert mit kleinen Christbäumchen und allerlei Weihnachtspuß, prangte. Der Hof wird bald nah den Feiertagen auf einige Tage nah Claremont gehen und erst Ende Februar oder Anfangs März nach der Stadt kommen. Die Entbiudung der Kö- nigin, welche man gegen Ende des März erwartet, soll hier im Bueingham-Palast stattfinden. __Eine außerordentliche Ausgabe der Dublin

24sten d. enthält die Proclamationen, wodurch das Ge in bese ren Verhütung der Verbrechen in Kraft geseht wird. Diese Proclama- tionen sind schon vorher mit der Post nach allen Gegenden versendet worden, so daß sie am 25sstten überall bekannt sein mußten,

Der Dekan von Hereford, Pr. Merewether, hat wieder in der Hampdenschen Streitsahe ein Schreiben an Lord John Russell ge- rihtet, worin er dabei beharrt, daß Dr. Hampden, ehe er sich vor einem geistlichen Gericht von dem Vorwurfe der Heterodorie gerei=-

nigt habe, uiht würdig sei, den bischöflichen Siß von Hereford ein= | zunehmen, und daß er, der Dekau, sih in seinem Gewissen gedrun= |

gen fühle, demselben seine Stimme im Kapitel zu verweigern. Er ehr wohl, daß er si" dadurch das Mißfallen des edlen Lords zuziehen werde, der das Schwert der Macht gegen ihu und seine“* geliebten Kinder \{chwingen könne; er wisse schr wohl, daß Viele ihn deshalb tadeln

gekämpft und den Glauben treu bewahrt, „Jch bin daher“, \o schließt sein Schreiben, „zu dem wohlerwogenen Entschlusse gelangt, daß feine irdishe Rücksicht am nächsten Dienstag (28sten) mich ver- leiten wird, im Kapitel der Kathedrale von Hereford meine Stimme zur Erhebung des Dr. Hampden zum Sih von Hereford zu geben.“ Der Admiral Sir George Parker is im Alter vou 81 Jahren gestorben, i Ein Barkschiff von 350 Tonnen, auf der Reise von Hamburg nah Sierra Leone, is im leßten Sturme bei Berry Head völlig ge- scheitert. Die Mannschaft is gerettet. “A

Ui. ed ex lañ de Nus dem Haag, 27. Dez. Jn dem Augenblick, in dem

zu bringenden Modificationen befaßt, is cine große Differenz über

der Kabinets-Rath sich mit Berathungen über die in das Grundgeseß |

Folge der Finanz =- Minister, Herr van Hall, uud der Minister des

Auswärtigen, Herr de la Sarraz, ihre Entlassung eiugereiht uud er- | ) Herr van der Heim ijt zum Minister des Junern, | Herr van Randwyk zum Minister des Aeußern uud Herr van Rayp= |

halten haben,

pard zuin Finanz=Minister ernaunt, Herr de la Sarraz wurde zum

Kanzler der beiden niederländischen Orden ernaunt. Die neuen M =

nister übernehmen am 1. Januar ihre Portefeuilles. Nach dem

Nieuwe Rotterd. Cour. soll Herr van Hall die ihm angebotene

Grafenwürde ausgeschlagen haben. : ; Se N

Kauton Beru, Der Regierungs = Rath von Bern hat ein Dekret über Aufhebung des Rechtsstillstandes erlassen, nah welchem die Civil- und Administrativ - Justiv = Pflege, welche den 28. Oktober 1847 eingestellt worden, auf den 14, Januar 1848 wieder eröffnet wird.

(O. P. A. Z) Am 26, Dezember Abends um 8 Uhr trafen die Tagsaßungs-Gesandten von Luzern, De, Steiger und Meyer, in Bern ein und nahmen ihr Absteigequartier im Bären. Pr, Steiger sieht gesund uud kräftig aus, wenn ihm auch“ die Stürme, welche über sein Haupt gezogen sind, die Haare vor der Zeit gebleicht ha- ben, Der Präsident der provisorischen Regierung in Freiburg und Regierungs-Rath Chatonay von der freiburger Tagsaßbungs-Gesandt- schaft bewillkommneten Herrn Steiger, und sehr bald begrüßte ihn auch Herr Bundes = Präsident Ochsenbein, sein früherer Ungliücksge- nofsse beim Freischaarenzuge, Steiger?s Meinungen werden bedeuten= den Einfluß ausüben,

(Beru, Verffrd.) Wir vernehmen, daß der französische Ge- sandte, Graf von Bois le Comte, im Augenblick, wie er im Begriff stand, von Basel zu der Konferenz in Neuenburg zu reisen, von sei nem Hofe Gegenbefehl erhielt, (Man vergl. Basel.) Der österrei chishe Geschäftsträger, Baron Kaisersfeld, dagegen is in Neuenburg angekommen, | i

Kanton Zürich, Im Amtsblatt von Zür: wird be- |

fannt gemacht, daß falsche württembergishe Guldenstücke von 1841 in Umlguf seien, Sie sind aus Zinn gegossen, haben daher keinen reinen Silberklang und bläulih weiße Farbe, das Gesicht des Köuigs steht auf der verkehrten Seite, der Kranz is nicht {arf ausgeprägt, die Jahreszahl 1841 steht krumm, und die Ränder sind unvollkonmen. (Eidg, Z.) Der österreichische Gesandte, Herr von Kaisersfeld, hat durch Rundschreiben sämmtlichen Kantonen kundgethan, daß er seine Kanzlei von Zürich weg nach Neuenburg verlegen werde. Kanton Luzern, Ueber die Zustände und Verhandlungen, welche die (gestern gemeldete) Contributions = Maßregel der neuen Regierung von Luzern gegen geistlihe Corporationen des Kantous schon in Aussicht stellten, heißt es in einer luzerner Korrespondenz des Shwäb. Merkur: „Jn den sämmtlichen Kassen des Staats fand sich beim Antritt der Verwaltung von Seiten der provisorischen Regierung die Summe von etwa 157,000 Fr. vorz im Vergleich mit dem Bestande derselben am 31. Dezember 1846 stellte si eine Verminderung von 260,000 Fr, herans. Rechnet man zu diesem Ausfall díe an die Eidgenossenschaft abzutragenden 229,000 Fr. eid= genössischer Kriegsgelder, ferner den Beitrag an der ersten Million der Besatzungskosten 433,000 Fr. und beinahe die Hälfte an den übrigen 4—5 Millionen, v erwächst dem Kanton Luzern eine Schuldeula| von mehr als 3 Millionen Schweizer = Franken. An Schuldtiteln und Obligationen mit Hinterlage fand sih die Summe von 1,059,000 Schw. Fr. vor, von welchen jedoh der Betrag von 113,000 Fr. für ein Darlehen von 105,000 Fr. in Basel hinterlegt ist, Nach Einsebung des ganzen Staats-Vermögens wären immer noch eine und eine halbe Million zu tilgen. Die ordentlichen Ein= nahmen ‘wären in diesem Falle um 60,000 Fr. vermindert, die Aus- gaben für Zinsen um die gleihe Summe erhöht. Es müssen also nothwendig in kürzester Frist neue Abgaben dekretirt oder die Schul= den auf auderem Wege getilgt werden. Gegen Steuern i das Volk zu allen Zeiten sehr empsindlih, und im gegenwärtigen Augenblicke werden die neu ans Ruder gelangten Herrscher die Ausschreibung von solchen gar nicht für räthlih halten. Die Mitglieder der Regierung und des Großen Rathes für den Schaden zu belangen, wäre, abge- sehen von der Gefährlichkeit dieser Maßregel für die Ruhe des Lan- des, ganz unzureichend, auch wenu man ihnen den leßten Heller nähme. Die meisten haben nie viel besessen, und diejenigen, welche als reih gelten, haben ihr Vermögen in Sicherheit gebracht, \o daß an Herbeischaffung des Geldes auf diesem Wege nicht zu denken is. Auf den Kopf im Durchschnitt 30,000 Fl. is zu arg. Also, so berechnen Der, Steiger und seine Freunde, ein anderer Weg: Jnanspruchnahme der Klöster und Stifte sammt den Raths-Mitgliedern. Es is wahr, die Klöster und Stifte sind sehr reih, besonders St. Urban und Münster; allein wenn man nicht ihre Einwilligung erhalten kann, so entsteht ein neuer Klosterstreit, Zwar haben \ich provisorisch die Re-

| Vorschüsse an den Staat zu beshwictigen,

Rechtstrieb wieder geöffnet ist. E daß _ würden, aber | er wisse au, daß eine Stunde des Todes und ein Tag des Gerichts | fomme, wo er Rechenschaft ablegen müsse, ob er einen guten Kampf |

den Entwurf zwischen den Räthen der Krone entstanden, in deren | sion nachträglich

gierungen von Schwyz, Freiburg und Wallis auf diesem We bofen indem sie die Klöster als Haupturheber des N betrachteten, wie er denn auch wirflich im Jahre 1843, gleich nah der Erledigung des aargauishen Klosterstreites, zum Zwede der Herstellung der aufgehobenen Klöster und js chube der übrigen gestiftet worden sei; ob aber eine legale Regierung bei der herrshenden Legalität sich Aehnliches erlauben dürfe, ist zu bezweifeln. Die Aufhebung der Klöster oder die Verwendung ihrer Reichthümer, um die Schulden des Landes abzutragen, bildete schon in der hiesigen provisorischen Regierung deu Gegenstand vieler Be- rathungen und liegt nun auch dem Regierungs - Rathe vor. Dr. Steiger hat die Annahme aller seiner Stellen und sein Bleiben im Kanton von der Entscheidung dieser Frage abhängig gemacht, Lieber einzelne Justitute opfern, als eine Menge Familien zu Grunde rich- ten, das is sein kurzes Naisonnement. Schultheiß Kopp wird. sich aber mit aller Macht dagegen erheben, eben so Schumacher - Utten- berg, Die Klöster und Stifte suchen den Sturm durch bedeutende 201M u ch i be So hat St, Urban für einstweilen 10,000 Fr. , Münster 39,000, Bruch 5000, Eschenbach 4000, Hof 4099 vorgeschossen und uoch mehr versprochen, wenn der Es sind aber 3 Millionen abzu= tragen.“ (O. P. A. Z.) Mit Ausnahme Ammanns und Siegwart's und

der von Bundes wegen ausgewiesenen Jesuiten wird ein bald nach

| dem Tagsabungs\cluß, wie man hört, auf De. Steiger's Antrag zu

erlassenes Amnestiegeseß allen jeßt flüchtigen Luzernern die Thore der Deimat wieder öffnen.

_ Kanton Uri. (Frkf. Bl.) Die Wahl des Landrathes ist, wie schon erwähnt, konservativ ausgefallen, im Bezirk Uri haben nur die zwei Gränzgemeinden Sisikon und Flüelen liberal gewählt, Der Landrath saß in seiner ersten Sißung von Mittags 12 Uhr bis in die Nacht hinein bei verschlossenen Thüren. Das Verbot gegen die

| Einführung der Jesuiten will er nit anerkennen und nur einstweilen

der diesfälligen Verwahrung keine Folge geben.

Kanton Schwyz. Die Neue Shwyzer=-Ztg. berichtet: „Auf Veranlassung der hiesigen Gesandtschaft hat die außerordent= liche Jnstructions-Kommission derselben bezüglich der Bundes-Revi= folgende Justruction mitgegeben: Der Kanton Schwyz betrachtet den eidgenössischen Bundes-Vertrag vom Jahre 1815 als einen zwischen 22 selbstständigen Kantonen abgeschlossenen Vertrag, der ohne allseitiges Einverständniß sämmtlicher Kontrahen=- ten niht abgeändert werden fannz unter Wahrung dieses Grundsatzes ist die Gesandtschaft angewiesen, an den Verhandlungen an der Bundes-Revision Antheil zu nehmen, mit den übrigen Urkantonen deswegen Konferenzen abzuhalten und der Regierung zu referiren.““

Am 27. Dezember if die hiesige Gesandtschaft nach Bern aba gereift; sie bringt das Betrefsniß dieses Standes an die erste Rate der Kriegskosten mit.

Der Verfassungsrath hat sih am 23. Dezember konstituirt und zu seinem Präsidenten erwählt: Herrn Kantons - Landammann N, von Reding ; zum Vicepräsidenten: Herrn Kantons - Statthalter Benziger, und zu seinen Secretairen: Herrn Karl Schuler von Shwy9z und Herrn Rathsherr Hegener von Lachen,

Kanton Basel, (Basel. Ztg.) Der französishe Ge- sandte is in Begleitung des zweiten Gesandtschafts =Secretairs am 28. Dezember nach Neuenburg abgereist, soll aber bis künftigen Mon= tag wieder nah Basel zurückehren. Graf Reinhard, erster Gesandt= schafts - Secretair, hat sich nach Freiburg im Breisgau begeben, wo sich der Legations-Secretair der russischen Gesandtschaft aufhält.

Kanton Thurgau. Obergerichts-Präsident Dr. Kern sagte in seiner Rede zur Eröffnung des thurgauishen Großen Rathes, nach= dem er der leßten Ereignisse gedaht, über die Bundes - Revision : „Aufgabe der Gegenwart und der nächsten Zukunft is es nun, den errungenen Sieg weise zu benußen und darauf hinzuarbeiten, daß er der Eidgenossenschaft die shönen Früchte bringe, die das schweizerische Volk mit Recht von ihm erwarten darf. Zu diesen schönen Früchten

| möchte ich namentlich auch eine Verbesserung unserer Bundes =- Ein=-

Schon sind 17 Jahre verflossen, seit die Tagsaßung sich für Revision des bestehenden Bundes =- Ver- trags erklärt hat. Wie manche Erscheinungen sind während dieser Zeit an unseren Augen vorüber gegangen, die zu den längst bekannten Beweisen neue geliefert haben, wie dringend die wich= tigsten Juteressen unseres Vaterlandes es fordern , daß diese Frage endlich einmal einex befriedigenden Lösung entgegengeführt werde. Es giebt Zeitabschuitte im Leben der Staaten und Völker, die an Alle, welche Fortschritt und Vervollkommnung wollen, mit dop= peltem Erust den Ruf richten, ohne langes Zögern Hand ans Werk zu legen. Ein solher Zeitpunkt scheint mir auch für die Eidgenossenschaft gekommen zu sein, Möge man denselben zu be- nußen wissen, um neue Errungenschaften auf den errungenen Sieg zu gründen. Möge die Eidgenossenschaft durch die That dem Auslande den Beweis liefern, daß sie, wenn auch weit ent- fernt, eine unseren Verhältnissen niht entsprehende Einheitsverfassung anzustreben, doch nie und nimmer darauf verzichtet hat, nie und nime mer darauf verzichten will, Bundes-Einrichtungen zu verbessern, deren Mangelhaftigkeit von der Mehrheit der Kantone, von der Mehrheit des \chweizerishen Volkes, von Mäunern aller politischen Farben längst anerkannt is. Mögen sich die Eidgenossen nicht blos zur Er= ringung eines Sieges, sondern auch zu weiser, zeitgemäßer Benußung desselben zu vereinigen wissen!“

Die Thurg. Ztg. berichtet: „Unsere am Hundsrüken arbeiten- den Sträflinge sind auf den Gedanken verfallen, den Großen Rath über die Besiegung des Sonderbundes zu beglückwünschen und bei dieser Gelegenheit für sich Amnestie zu erbitten.“

Kanton Wallis. Am 24. Dezember hat die Regierung den Weltgeistlihen, welche für den Sonderbund gepredigt, 50,( Fr. als Beitrag an den Occupationskosten auferlegt.

J e Nonx, 21, Dez. (N. K “ie scharfen Aufsäbe in der Alba von Florenz haiten vor einig. “agen das hiesige Staats -Sekreta= riat veranlaßt, dem Pro - Go --rore Savelli die Weisung zu er= theilen, die fernere Ausgabe und Verbreitung derselben hier und im Kirchenstaate sofort mit Verbot zu belegen. Herr Savelli entgegnete darauf, daß er dies Verbot nichts weniger als räthlih finde, indem das Volk, und namentli der gebildete Theil desselben, sich durch das= selbe im höchsten Grade verleßt finden würde; pu fehle es an einer energischen Truppenzahl oder Polizeimaht, um dasselbe zu behaupten, da die Bürgergarde sich nicht bei der Ausführun einer solhen Maß= regel betheiligen werde, winge man ihn indeß dazu, \o werde er das Manifest zwar befohlenermaßen erlassen, allein gugeublicklih seine Stelle niederlegen und Rom um seiner persönlichen Sicherheit willen \hleunigst verlassen. Unter solhen Umständen hat man denn von der

beabsichtigten Maßregel Umgang genommen. Mit der jeßigen Polizei-Verwaltung ist man allgemein im at M sten Grade unzufrieden, da von E und V der noth- wendigen Ordnung keine Rede ist, ie Bürger - Garde fängt eine

richtungen gezählt wissen.